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23. Oktober 2014
1. Jahrgang
KJM-NEWS#4
ISEK | Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien | SIKJM
Editorial
Liebe Interessierte an der
Kinder- und Jugendmedienforschung!
Es ist ein fantastischer Herbst:
Die Bände zur Zürcher Fantastiktagung 2012 sind erschienen, eine Promotion aus dem
SNF-Fantastikprojekt wurde
abgeschlossen, MitarbeiterInnen des Schwerpunkts referierten auf der Fantastiktagung
2014. Und der Band zu unserer
Ludwigsburger TopographieTagung ist erschienen!
Ingrid Tomkowiak
Orte der Kindheit
Orte und
Räume von
Kindheit (und
Jugend) werden in literarischen sowie
medialen Inszenierungen
erinnert und imaginiert. Die von Caroline Roeder
herausgegebenen Beiträge zur
Topographie-Tagung in
Ludwigsburg (2013) untersuchen die Raumkonstruktionen in literatur- und kulturwissenschaftlicher sowie
interdisziplinärer Perspektive.
KJM-NEWS#4
Zwei Bände zur Fantastik
Fantastik verhandelt kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen und hinterfragt Grenzziehungen. Sie schafft Gegenentwürfe zum herkömmlichen Verständnis von Welt, Wissen
und Identität. Im Herbst 2012 veranstaltete der Schwerpunkt
die Jahrestagung der Gesellschaft für Fantastikforschung. In
zwei Bänden des LIT-Verlags liegen nun die Ergebnisse vor.
Auch zu Kinder- und Jugendmedien wurde geforscht.
Untersucht werden fantastische Erzählungen in diversen
medialen Erscheinungsformen, vom Roman über den Film bis
zum Computerspiel. Weltenwechsel, Zeitreisen, Verwandlungen, Mischwesen sowie Grenzübertritte aller Art stehen ebenso im Fokus wie Genrehybridisierung und Intermedialität.
Impressum
Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien
Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft
(ISEK), Universität Zürich, Affolternstrasse 56, CH-8050 Zürich www.ipk.uzh.ch/research/Schwerpunkte/medien.html |
Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM,
Assoziiertes Institut der Universität Zürich, Georgengasse 6,
CH-8006 Zürich, www.sikjm.ch
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23. Oktober 2014
Das Zauberbuch als Denkfigur
An Jugendliche gerichtete
Fantasy-Romane aus den letzten
zwei Jahrzehnten zelebrieren das
Lesen als das grösste und aufregendste Abenteuer, indem sie
dem Buch magische Kräfte zuschreiben. Solche Zauberbücher
treten in den Romanen als lebendige Wesen auf, für ihre Leser
verwischt sich die Grenze zwischen Realität und Fiktion. Im Rahmen ihrer bald im
Chronos Verlag erscheinenden
Dissertation zeigt Christine
Lötscher auf, wie eng die
Narrative rund um Lektüre,
Medien und Wissen mit der
Kulturgeschichte des Buches,
den Debatten um Medienpädagogik und den Theorien zur
Funktionsweise der Fantasie
verbunden sind. Ihre These ist,
dass die Zauberbuch-Fantasy die
Sehnsucht nach einem vormedialen Paradies sichtbar macht. Die Studie entstand im SNF-Projekt zu Welt, Wissen und Identität
in fantastischer Kinder- und
Jugendliteratur und ihren
Verfilmungen.
KJM-NEWS#4
1. Jahrgang
Dystopien im Fokus
Am Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien untersucht Manuela Kalbermatten in
ihrem Dissertationsprojekt aktuelle
Future Fiction-Romane. Seit dem Erfolg
von Suzanne Collins’ Hunger Games bringt
der Jugendliteratur-Markt immer neue
düstere Zukunftsprognosen hervor: Sie
entwerfen Gesellschaften, die von Klimakatastrophen bedroht, von totalitären Regimes beherrscht
oder angesichts fortschreitender Posthumanisierung von
Grenzkriegen um Mensch und Maschine, Realität und Virtualität erschüttert werden. Neben ihrem sozial- und kulturkritischen Impetus, der sich in den imaginierten politischen und
sozialen Strukturen niederschlägt, fokussieren die Texte vor
allem auf die überwiegend weiblichen jungen Protagonistinnen und ihre krisenhafte Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und der eigenen Identität. Manuela Kalbermatten
interessiert, welches kulturkritische und utopische Potential
diesen Heldinnen zugesprochen wird, in welchen Debatten
und Konzepten von Identität und Geschlecht diese Zuschreibungen zu verorten sind und welche Leit- und Vorbildfiguren
in diesem Spannungsfeld generiert werden.
Unterwegs
An der 5. Jahrestagung der Gesellschaft für Fantastikforschung (GFF), die vom Department of English and American
Studies der Universität Klagenfurt ausgerichtet wurde, war
der Zürcher Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien stark
vertreten. Aleta-Amirée von Holzen referierte über Elemente
der Fantastik bei Playmobil. Das Alice-Computerspiel von
American McGee analysierte Christine Lötscher im Hinblick
auf die Entwicklung vom Buch zum Spiel und vom Nonsense
zum Horror. Ein Panel widmete sich dem Werwolf: Meret
Fehlmann sprach über die Bestie von Gévaudonüber, Petra
Schrackmann über Fanfiction zur TV-Serie Teen Wolf und
Tamara Werner über Werwölfe in gegenwärtigen Computerspielen. – Animationsfilme standen im Mittelpunkt einer
Tagung der AG Animation in der Gesellschaft für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Ingrid Tomkowiak
beleuchtete dort Aspekte der Materialität in Animationsfilmen zu den Alice-Büchern von Lewis Carroll.
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