1. Tag - Oder-Neiße
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1. Tag - Oder-Neiße
Auf Radwegen von der Neißequelle nach Stettin und an der Ostsee nach Stralsund Routenübersicht (Radstrecke): 1. Tag: ca. 95 km Jablonec (Gablonz) - Nova Ves (Neudorf) - Jablonec (Gablonz) - Liberec (Reichenberg) - Chrastava - Zittau - Ostritz – Görlitz 2. Tag: ca. 70 km Görlitz - Zentendorf - Steinbach Rothenburg - Bad Muskau – Köbeln 3. Tag: ca. 75 km Köbeln (Glockenhof) - Zelz - Klein Bademeusel - Forst - Guben - Gubin – Bresinchen 4. Tag: ca. 70 km Bresinchen - Neuzelle - Neißemünde - Eisenhüttenstadt – Helenensee 5. Tag: ca. 100 km Helenensee - Frankfurt/Oder - Lebus - Küstrin - Güstebieser Loose Neuglietzen - Altglietzen - Kl. Krebssee 6. Tag: ca. 45 km Altglietzen - Neünhagen - Bralitz - Niederfinow - Bralitz - Oderberg Hohensaaten - Schwedt/Oder 7. Tag: ca. 95 km Schwedt -> Gartz - Penkun - Löcknitz - Linken – Stettin 8. Tag: ca. 25 km Stettin (kreuz & quer) 9. Tag: ca. 76 km Stettin - Goleniow – Wolin 10. Tag: ca. 48 km Wolin - Wicko - Misdroy – Swinemünde 11. Tag: ca. 60 km Swinemünde - Ahlbeck - Heringsdorf - Bansin - Gothen - Benz - Ückeritz – Zinnowitz - Karlshagen 12. Tag: ca. 35 km Karlshagen - Peenemünde - Freest - Lubmin - Kemnitz – Greifswald 13. Tag: ca. 44 km Greifswald - Leist 1-3 - Mesekenhagen - Gristow - Stahlbrode - Brandshagen – Stralsund 14. Tag: 0 km Stralsund (kreuz & quer) ___________________ Summe: ca. 838 km Reiseliteratur: Radtourenbuch "Oder-Neiße-Radweg" Herausgeber: Bikeline 6., überarbeitete Ausgabe 2008 Maßstab: 1:75.000, Stadtpläne größer Detailliertes Radtourenbuch (Ausflugsziele, Übernachtungs- und Reparaturmöglichkeiten) und Karten. Wander und Radwanderkarte "Die Ostseeküste um Greifswald" (Küstenbereich zwischen Stralsund und Wolgast) Herausgeber: Nordland 1. Auflage, 2009 Maßstab: 1:75:000 ADFC Radwanderkarte "Usedom - Stettiner Haff" (Gebiet Woldegk - Stettin - Swinemünde - Greifswald) Herausgeber: Bielefelder Verlag 1. Auflage, 2009 Maßstab: 1:100.000 Sommer 2009 © F.G. Auf Radwegen von der Neißequelle nach Stettin und an der Ostsee nach Stralsund Samstag, Anreisetag: Route: Von Wien durch Tschechien und Polen nach Rychnov u Jablonec nad Nisou Strecke: ca. 30 km Nach gemütlichem Frühstück und hoch bepackten Rädern fahren wir mit der S-Bahn von Wien Floridsdorf nach Bernhardsthal. Aufgrund der vergangenen Gewitterstürme ist ab hier ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, der aber keine Fahrräder mitnimmt. Wir radeln die Strecke über die Grenze nach Brezlav in Tschechien und steigen dort in unseren zweiten Regionalzug um. 1 1/2 Stunden später sind wir in Brünn angekommen, haben genügend Zeit um die Stadt per Rad zu erkunden (huii, da ist noch Flair vergangener Tage vorhanden, wo Brünn eins der Zentren k.u.k. zeitlicher Literatur war), bevor uns ein weiterer Regionalzug nach Pardubice bringt. Hier müssen wir Richtung Rychnov nochmals umsteigen. Die Strecke führt durch recht abgelegene, verlassene Bahnhöfe und dank Steffi, die gestern noch nach Brezlav gefahren war, haben wir die Bahnkarten um einen Bruchteil dessen ergattert, was uns die ÖBB für Rad und Fahrer vorgeschlagen haben... Das Zugpersonal in Tschechien und Polen ist durchwegs hilfsbereit, was uns bei den etwas ungewohnten Zugankündigungen (der Ankunftsbahnsteig wird erst ca. 5min vor Abfahrt des Zuges angekündigt, worauf sich eine Prozession an Reisenden in Gang setzte, in der Radschieber eher hinderlich auffallen…) enorm hilft. In Rychnov starten wir gleich mal in die falsche Richtung los, kommen prompt auch noch in einen Regenschaür und erreichen das mit falscher Adresse angegebene Hotel SPORT beim Stadion in Jablonec nach ca. 7 km Umweg gerade eben noch in der Abenddämmerung. Dafür sind wir mit 2 Innsbruckern die einzigen Gäste, die Rezeptionistin ist so freundlich, bestellt uns noch Pizza beim Lieferanten und versorgt uns mit gekühltem Hopfensaft. Lange bleiben wir aber eh nicht mehr auf, das Bett ruuuuuft!!! ___________________________________________________________________________________ Sonntag, 1. Tag: Route: Jablonec (Gablonz) - Nova Ves (Neudorf) - Jablonec (Gablonz) - Liberec (Reichenberg) Chrastava - Zittau - Ostritz – Görlitz Strecke: ca. 95 km Herrlich schmeckt das Frühstück, die Sonne lacht vom blitzblauen Himmel und die Morgenkühle lässt uns anfangs noch etwas frösteln. Das gibt sich aber auf dem Weg von Jablonec nach Nova Ves an die Neißequelle. Gute 5 km bergauf und wir sind aufgewärmt und bereit für den großen Radweg! Die Neiße entspringt als handtellergroßer feuchter Fleck unter einem Gedenkstein - wären wir nicht in Tschechien, wäre auch die große Bronzegedenktafel nicht geklaut worden und könnte uns etwas über den Fluss erzählen... Flott rollen wir zurück nach Gablonz, das seit dem späten Mittelalter für seine Glaskunst bekannt war. Erst in der 2. Hälfte des 20. Jhds. hat seine Bedeutung abgenommen. Durch Rychnov bequem bergab erreichen wir bald die Vororte von Reichenberg (Liberec), in die Stadt ist's dank den überaus präzisen Beschreibungen und Kartenwerken unseres Radführers eine Sache von Versuch und Irrtum. Einmal am Hauptplatz gönnen wir uns für unsere pfadfinderischen Fähigkeiten eine große Schale Cappuccino. Die Innenstadt ist außerordentlich hübsch, ein in sich geschlossenes Häuserensemble, das erst in den Vororten vom sozialistischen Plattenbaustil verunziert wurde. Ab hier sehen wir die Neiße bis Zittau nur noch recht selten. Es geht einmal links, einmal rechts davon durch die Dörfchen auf den umliegenden Hügeln. Auf Schautafeln ist der Verlauf des Radweges und die Geschichte der Gegend recht gut beschrieben und lenkt ein wenig von den gefahrenen Höhenmetern (von denen man ausm Radführer natürlich auch nix erfährt) ab. Fast schon eine Spur Industrieromantik weisen die vielen mittlerweile von der Natur zurückeroberten verlassenen Fabriken, Schornsteine und sonstigen Ziegelbauten auf, die den Weg säumen und von der Industriellen Revulution aus Ostblockzeiten erzählen, der Marktwirtschaft aber bald zum Opfer gefallen sind. Vom Vorbeifahren kennen wir die Burg "Grabsteijn/Grafenstein" kurz vor der tschechisch-deutschen Grenze, nun haben wir die Gelegenheit, sie näher anzuschauen und radeln auf den Burgberg. Ein Teil der Anlage wird militärisch genützt, der andere gerade renoviert, so beschränkt sich unsere Besichtigung auf einen Blick in den Burghof und über die umliegenden Hügel und den schon fern blitzenden Antennenmasten auf dem Jeschken bei Liberec. Eine kleine Extratour machen wir auf einem neuen Stück autofreier Schnellstraße, die bis zur Grenze gebaut wurde und exakt dort in einer Kuhweide endet :-(( Sommer 2009 © F.G. Auf Radwegen von der Neißequelle nach Stettin und an der Ostsee nach Stralsund Wieder zurück auf bekannten Wegen haben wir Zittau aber bald erreicht (die Altstadt ist echt schön, um ein Haar wäre sie den sozialistischen Tagebauplänen zum Opfer gefallen - bewusst hat man hier Renovierungen und Gebäudesanierungen nach dem Krieg verhindert), drehen eine Runde durch die Innenstadt und radeln dann an der Neiße nach Ostritz zum Kloster Marienthal, wo Steffis Eltern schon bei Kaffee und Kuchen warten. Eine Pause tut gut! Danach treten wir - vorbei am mittlerweile schon recht gefüllten Berzdorfer See - nach Görlitz, wo wir die ersten 90 km des Radweges erst mal verdauen können… Montag, 2. Tag Route: Görlitz - Zentendorf - Steinbach Rothenburg - Bad Muskau – Köbeln Strecke: ca. 70 km Gut ausgeschlafen und mit einem ausgiebigen Frühstück versorgt brechen wir am späten Vormittag von Steffis Eltern auf. Die Sonne scheint schon heiß, der Rückenwind schiebt uns aus der Stadt und trocknet den Schweiß etwas. In nördlicher Richtung durch Ludwigsdorf und Deschka radeln wir zum Teil auf dem Radweg, zum Teil auf der Bundesstraße S127. Bei Zentendorf hat ein Holzkünstler aus anfangs einigen schrägen Skulpturen einen mehrere Hektar großen Erlebnispark geschaffen, der schon mal einen Ausflug wert ist. Aber man bräuchte halt einen Tag dafür (auch die Übernachtung im Baumhotel wird empfohlen), den wir uns nicht gönnen wollen. Ab Rothenburg fahren wir durch einen riesigen Truppenübungsplatz im Kiefernwald, abseits der Straße erinnert die Bodenbeschaffenheit schon eher an den Ostseestrand als an mitteldeutsche Wälder! Außer Umgebindehäusern, Fachwerkkirchen und kleinen verschlafenen Dörfchen gibt's vorerst nicht viel zu sehen. Bad Muskau ist die erste größere Stadt auf dem heutigen Wege - leider auch geteilt, leider im Krieg recht in Mitleidenschaft gezogen und so recht und schlecht nach altem Vorbild wieder aufgebaut. Hier hat sich im 18. Jhd. Herr Fürst Hermann Pückler jr. ausgetobt und einen der größten Landschaftsgärten Europas angelegt. Auf durch die Neiße geteilten 830 ha er"fährt" man unterschiedliche Vegetationsformen, Bäume und Sträucher aus ganz Europa. Auch leckeres Eis hat der gute Mann "erfunden", das können wir uns nicht entgehen lassen! Darüber vergeht der Nachmittag, am frühen Abend beschließen wir in Köbeln am Glockenhof unser Zelt aufzuschlagen und verbringen unterhaltsame Stunden mit ca. 15 weiteren Radlern im Garten des Hauses. ___________________________________________________________________________________ Dienstag, 3. Tag Route: Köbeln (Glockenhof) - Zelz - Klein Bademeusel - Forst - Guben - Gubin – Bresinchen Strecke: ca. 75 km Vom Glockenhof brechen wir nach einem reichlichen Frühstück und halbwegs getrockneten Campingutensilien (in der Früh zog eine Gewitterfront durch) bei bedecktem Himmel auf asphaltierter Straße in die Flussauen auf. Im dichten Wald ist's noch ziemlich zwielichtig, aber das Blätterdach ist beeindruckend. Die Grenzerquelle ist uns (obwohl vom Glöckner als recht gesund empfohlen) zu eisensauer, um die Trinkflaschen aufzufüllen, mit etwas knappen Reserven kurbeln wir die steile Straße vom Neißebett in die Stirnmoränen des sog. Muskauer Faltenbogens hinauf. Etwas abseits, in Jerischke, gibt's ein Infozentrum zur Entstehung dieser Landschaft und der Vielfalt an Fauna und Flora, die sich entwickelt hat. Am Fluss entlang gibt’s durchwegs sumpfähnliche Verhältnisse, auch wurde der Neiße recht viel Platz zum Ausufern gelassen, während 30m höher Kiefern-Birken Mischwald vorherrscht, der Boden sehr trocken und sandig ist und unbewaldete Landstriche schon fast steppenartigen Charakter aufweisen. Von Jerischke nach Zelz geht's auf schnurgerader Straße durch den Wald, dann hat uns der Deich wieder und über Klein Bademeusel erreichen wir am frühen Nachmittag Forst in der Lausitz. Die Stadt (mittlerweile auf die Hälfte ihrer Einwohnerzahl seit 1939 geschrumpft) ist bekannt für ihren Rosengarten. Über 10.000 verschiedene Arten von Rosen duften in säuberlich angelegten Beeten und, obwohl die Hauptblütezeit schon vorbei ist, bleibt der Reiz doch erhalten. Weiter geht's über Sacro, Grießen und Gastrose (manche Ortsnamen klingen schon fast wie eine Krankheit) in die Industriestadt Guben. Wie alle Städte wurde auch diese in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges fast völlig zerstört. Auf deutscher Seite wurde zumindest eine kleine Innenstadt im alten Stile wieder aufgebaut, auf polnischer (wo wir am Stadtplatz im Sonnenuntergang unser Sommer 2009 © F.G. Auf Radwegen von der Neißequelle nach Stettin und an der Ostsee nach Stralsund Abendbierchen genießen) beschränkt sich das auf einzelne Häuser und viiiiel Kopfsteinpflaster auf den Straßen. Einem glutroten Abendhimmel entgegen strampeln wir durchs Bahnhofsviertel und finden, knapp nördlich der Stadt einen recht verlassenen Campingplatz an einem kleinen Schotterteich. Noch bevor uns die Mücken erkannt haben, ratzen wir schon in den Schlafsäcken... Mittwoch, 4. Tag Route: Bresinchen - Neuzelle - Neißemünde - Eisenhüttenstadt – Helenensee Strecke: ca. 70 km Vom Campingplatz in Bresinchen brechen wir nach erfrischendem Frühstück und Bad Richtung Neuzelle auf. Das Zisterzienserkloster stellt einen der ältesten kulturellen Festpunkte der Gegend dar. Leider gibt's keine Führungen, bewaffnet mit einem Audioguide drehen wir unsere informative Runde im Kreuzgang und den anschließenden Räumlichkeiten. Nach einem stärkenden Mittagessen rollen wir zur Mündung der Neiße in die Oder hinunter, von da ab geht's wieder auf dem Deich dem Fluss entlang. Deutlich größer ist das Gewässer nun und Schiffverkehr belebt die Szene ungemein mehr als die Myriaden von Gelsen, die in den Sumpfgebieten auf das unvorbereitete Wadl eines Fotografen warten... Einen Zwischenstopp gibt's in Eisenhüttenstadt. Die Stadt wurde in den 50ern künstlich angelegt und gilt als das Paradebeispiel für sozialistischen Industriestädtebau. Trotz allen wegen der Wirtschaftskrise ruhenden Stahlwerken wirkt die Stadt ruhig und grün. Viel Raum ist auf Straßen und Plätzen zwischen den Wohnblöcken für Wiese und Bäume, keinesfalls erscheint die Szene verrußt oder hässlich. Lediglich ein gemütliches Stadtzentrum fehlt. Im für den angrenzenden Tagbau verlegten Dorf "Pohlitzer Mühle" gibt's ein "Museum der vergessenen Orte", das die Geschichte von 183 für den Bergbau verlegten oder aufgelassenen Ortschaften erzählt. Leider hat es schon geschlossen, einige Luftbildaufnahmen im Entree geben schon mal einen Einblick in die Denkweise des Nachkriegsindustrialismus... Entlang der Bundesstraße 112 führt uns der Radweg recht weit ab von der Oder fast bis nach Frankfurt, zweigt jedoch kurz davor nach Westen zum Helenensee ab. Der See ist klar, kalt und von Schilfgürteln und weißen Sandstränden gesäumt. Schön hier! Mit dem Bier, das wir uns gegen den Muskelkater gönnen und dem Fläschchen hessischen Rotwein (*brrr*) zu den Nudeln könnt's fast schon in Italien sein. Donnerstag, 5. Tag Route: Helenensee - Frankfurt/Oder - Lebus - Küstrin - Güstebieser Loose - Neuglietzen Altglietzen - Kl. Krebssee Strecke: ca. 100 km Von unserem malerischen Waldcampingplatz am weißen Strand vom Helenensee starten wir nach Tee und Frühstücksbrot über den Küstriner Berg nach Frankfurt fürs richtige Frühstück. Es schmeckt leider viel zu gut, dazu Zeitung und Strom fürs Handy und die Zeit verrinnt wie im Fluge. Erst nach Mittag drehen wir unsere Besichtigungsrunde durch die Stadt und rollen anschließend am Oderdamm nordwärts. Bis Lebus gibts eine Alternativroute durch die Auenlandschaft - wir entscheiden uns für sie und versinken prompt abwechselnd in Sandlöchern und Schlammpfuhlen. Bis zur Nabe im Dreck knirscht das Getriebe unserer Drahtesel unanständig laut, anscheinend gibt's aber in ganz Brandenburg keine Tankstelle mit Lanzenwäsche. Durch den kleinen Ort Lebus rollen wir wieder auf asphaltiertem Dammweg Richtung Küstrin. Die zumindest namentlich recht bekannte Stadt ist wie ausgestorben, der Bahnhof verwaist und von den ehemals 3 Stadtteilen kaum mehr was ersichtlich. Ganz anders lebt die polnische Seite, Tankstellen und Imbissbuden reihen sich aneinander, die alte Grenzfeste, die zu Napoleons Zeiten schwere Schläge hinnehmen musste, geht im Konsumtrubel fast unter. Wir halten uns nicht lange auf. bald sind wir schon wieder auf dem Damm, von dem uns aber Deichbauarbeiten immer wieder ins Landesinnere treiben. Neben den sich zeitlich heute unangenehm zu Buche schlagenden Umwegen gehen die auch kräftemäßig ganz schön auf die Knochen! Last but not least weht uns ein konstanter Nordwind entgegen, der sich mit der Zeit ganz schön aufs Gemüt schlägt! Zumindest ziehen immer wieder Wolkenfelder durch, die die Sonnenhitze etwas mildern... Schon senkt sich die Abenddämmerung übers Land - aus dem Ziel Niederfinow wird eh nix mehr - wir Sommer 2009 © F.G. Auf Radwegen von der Neißequelle nach Stettin und an der Ostsee nach Stralsund suchen uns in der Nähe von Altglietzen einen Schlafplatz. Der liegt zumindest auf dem Wege nach Niederfinow. Zufällig stoßen wir auf das Schild zum "Kleinen Krebssee" ganz in der Nähe, der sich als stiller Waldsee entpuppt und wie gerufen für ein ausgiebiges Abendessen, zwei durchgeschüttelte Flaschen "Schwarzer Abt" gegen den Muskelkater und ein ruhiges Nachtplätzchen kommt. ___________________________________________________________________________________ Freitag, 6. Tag Route: Altglietzen - Neünhagen - Bralitz - Niederfinow - Bralitz - Oderberg - Hohensaaten Schwedt/Oder Strecke: ca. 45 km Heute genehmigen wir uns mit ca. 45 km eine kurze Etappe an der Oder. In der Früh zieht ein heftiger Regenschauer, verbunden mit starken Windböen übers Land, wir schlafen noch eine Runde. Nach ausgiebigem Frühstück verlassen wir unseren Zeltplatz am Kleinen Krebssee und radeln in westliche Richtung nach Neuenhagen. Auf einer schlimmen Kopfsteinpflasterstraße (die vor etlichen Jahren asphaltiert wurde, die Lücken im Asphalt wurden inzwischen mit Treibsand ausgebessert) rumpeln wir nach Bralitz, einem weiteren vergessenen Dorf. Die Hauptstraße ist kaum noch geteert, der Bahnhof überwuchert von Sträuchern und die Geleise jenseits des Bahnüberganges wahrscheinlich schon irgendwo in Rumänien. Nix desto Trotz sind die Leute freundlich, jeder grüßt und fast alle haben ein Lächeln für die schwitzenden Pedalritter übrig. Durch das Sumpfland des Oderbruches fahren wir kreuz und quer an den Finow-Kanal, eine jener Wasserstraßen, die seit ca. 350 Jahren Berlin mit Stettin verbindet. Wir überqueren sie an der Alten Schleuse von Liepen und sehen kurz darauf schon das imposante 75 Jahre alte Schiffshebewerk des Spree-Havel-Oder Kanals in Niederfinow. Besucherzentrum und der Rundgang durch das Hebewerk geben einen guten Einblick in die Technik, wie 4500 Tonnen Stahl und Wasser über 36m in die Höhe gehoben werden um die tertiären Moränen des Oderbruches zu überqueren. Nach einer Jaus’n radeln wir über die Landstraße nach Oderberg, von da ab wieder auf dem Oderdamm Richtung Schwedt. Stolpe mit seinem "Grützpott" genannten Wehrturm mit 5 m dicken Mauern liegt so weit ab vom Schuss, dass wir uns den Umweg sparen. Teilweise ist's eine arge Holperstrecke mit sog. "Spurbetonplatten", die so alt zu sein scheinen, wie die Grenze zu Polen. So holt sich Steffi auch auf den letzten Metern nach Mayenburg bei Schwedt einen Patschen. Auch Schlauchflicken will schließlich geübt sein. Wir suchen wieder mal einen Campingsee und finden ihn knapp vor Schwedt - umrahmt von Schilf und einer Kleingartensiedlung. Egal, die Sonne versinkt bereits hinterm Horizont und nach den 2 Bieren, die Steffi von der nahen Tankstelle noch holt fallen die Augen von selbst zu. ___________________________________________________________________________________ Samstag, 7. Tag Route: Schwedt -> Gartz - Penkun - Löcknitz - Linken – Stettin Strecke: ca. 95 km Start von Schwedt/Oder. Leichter Nebel zieht über "unseren" See vorm Zelt, die Morgenkühle treibt uns zum Frühstück. Wir radeln nach Schwedt durch die "Altstadt" und suchen uns eine Bäckerei. Nach dem Gelage an den Spree-Friedrichsthaler Kanal auf den Radweg. Wir treffen die 2 Burschen vom Glockenhof wieder, offensichtlich hat sich das Knie des Jüngeren halbwegs erholt. In flottem Tempo der Oder abwärts nach Garz. Von der historischen Altstadt ist nix zu sehen, unsere Wege trennen sich, Steffi und ich radeln über einen gut befahrbaren Feldweg 4 km zur Salvay Mühle, weitere 3 nach Tamow und von da noch gute 10 km nach Penkun. Die Mittagshitze drückt, kaum dass man vom Sattel steigt. Wir fahren durchs Renaissanceschloss an den See zum Freilichtmuseum. Leider ein wenig heruntergekommen wird in authentischen Holzhütten die mittelalterliche Ausübung verschiedener Berufe dargestellt. Von nun auf Landstraßen radeln wir noch mal 24 km mit mehr oder weniger Rückenwind über Glasow nach Löcknitz. Leider ist der Burgfried (an dessen Stelle bereits eine slawische Festung stand, die eine der wenigen Furten durch die Randow kontrollierte) wegen einer Privatveranstaltung gesperrt. Ein großer Bottich Stracciatella Eis ausm nahen "Netto" Markt tröstet uns. Die letzte Etappe (23 km) führt uns über den Grenzübergang Linken nach Polen und auf der Fernstraße 10 nach Stettin. Nach einer Extrarunde durch die Stadt (auf unserer Landkarte sind von ganz Stettin ja nur 3 Straßen verzeichnet) finden wir kurz nach 20 Uhr doch noch die Jugendherberge Sommer 2009 © F.G. Auf Radwegen von der Neißequelle nach Stettin und an der Ostsee nach Stralsund in der Monte Casino Straße und quartieren uns ein. Herrlich, die warme Dusche und das Stockbett, wir genießen die Errungenschaften der Zivilisation. ___________________________________________________________________________________ Sonntag, 8. Tag Route: Stettin (kreuz & quer) Strecke: ca. 25 km Nach reichlichem Frühstück mit frischem Brot vom Nahversorger um die Ecke und einer ausgiebigen Internet-Session in der Herberge schwingen wir uns auf die Räder und erradeln Stettin ziellos, kreuz und quer, und kommen drauf, dass die Stadt, obwohl schon fast am Meer, doch ziemlich hügelig ist! Erste Station ist der Jakobsdom, von dessen Turm man eine herrliche Aussicht über die Altstadt und den Hafen hat. Das Schloss der Pommerschen Herzöge zeigt eine für die damalige Zeit sehr vielseitige, für heutige Verhältnisse etwas eigenartig anmutende Uhr deren Rätsel wir im Schatten der Bäume im Schlosshof zu erkunden versuchen. An der Waterkant stehen etliche im Stile der Backsteinbauweise des zu Ende gehenden Kaiserreiches nachgebauten Verwaltungsgebäude, unter anderem das Hauptpostamt, die Seekadettenschule, das Hafenamt und das Stadtmagistrat. In den repräsentativen Pavillons vor letzteren genießt man eine schöne Aussicht über den Hafen und im Vorbeifahren beschließen wir, hier unser Dinner einzunehmen... Eine Erholungspause bietet der See im Kasprowicza Park, jede Minute in überhitzten Räumen ist zur Zeit eine verlorene. Das Abendessen schmeckt vorzüglich (und ist nebenbei recht preiswert), ein Gute Nacht Bierchen in der Altstadt beschließt den Tag. ___________________________________________________________________________________ Montag, 9. Tag Route: Stettin - Goleniow – Wolin Strecke: ca. 76 km Pünktlich zur Tagwache prasselt der erste schwere Regenschauer auf die Stadt. Trotz einigen Zusatzschläfchen behält der Regen die Oberhand, der Himmel ist den ganzen Tag konturlos grau wolkenverhangen. Erst am Nachmittag brechen wir auf und beschließen, ob der Witterung mit der Bahn zu fahren. Prompt fällt unser Zug aus, der Folgezug (auf den wir 2 Stunden am Bahnsteig warten) ist binnen Sekunden mit schwer angeheiterten Festivalbesuchern übervoll, dass die Türen kaum noch schließen und im 3. (und für den Tag letzten) teilen wir uns das Fahrradabteil mit einigen anderen Radlern und einer polnischen Familie. Wolin ist der tristeste Bahnhof, den ich mir vorstellen kann. Bröckelnder Beton, rostende Stahlgeländer, eingeschlagene Scheiben und Mauern, aus deren Ziegelritzen Grünzeug wächst. Dazu peitscht der Wind immer noch Regenschauer übers Flachland... Wir fragen uns ins Dörfchen durch, schwefeliger Kohlenduft hängt in der Luft, die vermeintliche Jugendherberge ist ein katholisches Armenhaus und der Campingplatz (ca. 2 km außerhalb des Ortes) wird von einer Crew betrieben, der der Schnapskonsum des vergangenen 3tägigen Wikingerfestes noch gegen den Wind anzu"sehen" ist. Ob des nicht recht vertrauensvoll wirkenden Himmels leisten wir uns einen seit ca. 20 Jahren nicht mehr durchgelüfteten Wohnwagen und kriechen nach einer Nudelsuppe mit Würstchen in die Schlafsäcke. Hoffentlich ist morgen das Wetter besser! ___________________________________________________________________________________ Dienstag, 10. Tag Route: Wolin - Wicko - Misdroy – Swinemünde Strecke: ca. 48 km Den Campingplatz verlassen wir nach dem Frühstück rasch. Leider ist der Himmel immer noch grau in grau und wir hoffen, dass sich der Wind im Laufe unserer Route als Rückenwind entpuppt. Mit Hilfe unserer 1:100.000er Karte suchen wir Radwege Richtung Swinemünde, müssen aber bald feststellen dass diesseits der Grenze noch etwas Bedarf an ausreichender Radwegbeschilderung besteht. Bald endet der sehr unebene Spurplattenweg im Sumpf, wir kehren um, versuchen einen anderen bis zur großen Wiese, kehren um... und finden schließlich eine Sandpiste in die richtige Richtung. Mit Blick aufs Haff radeln wir durch trockene Wiesen, große Kiefernbestände und kommen irgendwann wieder auf der Schnellstraße raus. Wir beschließen, den Rest bis Wicko aus Zeitgründen asphaltös Sommer 2009 © F.G. Auf Radwegen von der Neißequelle nach Stettin und an der Ostsee nach Stralsund zurückzulegen. Beängstigend knapp donnern all jene polnischen LKWs an unseren Drahteseln vorbei, die in Österreich als "rollende Zeitbomben" regelmäßig aus dem Verkehr gezogen werden. In Wicko besichtigen wir ein in einem Bunker aus dem 2. Weltkrieg eingerichteten Museum ehem. deutscher Waffenforschung, im speziellen der Mehrkammernkanone, mit deren Reichweite von über 160km der Beschuss von London angestrebt wurde. Viel ist von diesen geheimen Militärprojekten nicht mehr übrig, das wenige (u. a. auf www.team-delta.de) gibt aber erstaunliche Einblicke in den Stand der Forschung. Danach radeln wir zurück nach Misdroy (Międzyzdroje) und von da auf dem Ostseeradweg Richtung Westen. Im Wald, der direkt an den Strand grenzt, sind viele Bunkerbauwerke zu sehen, das kupierte Waldgelände zeugt von den unzähligen Bomben- und Granattreffern zum Ende des Krieges. Am Stadtrand von Swinemünde besichtigen wir "Fort Gerharda", die anscheinend besterhaltendste preußische Befestigungsanlage. Anschaulich wird auf Tafeln die Entstehung und der Aus- und Umbau des Forts beschrieben, viele Teile sind begehbar. Mit der Fähre müssen wir in die Altstadt übersetzen. Leider ist die Jugendherberge voll, auch der Campingplatz ist g'steckt voll wir gönnen uns einen Bungalow mit Dusche. Am Abend schlendern wir über die Promenade und gönnen uns einen Abendfisch. Nicht allzu spät fallen wir in die Betten... ___________________________________________________________________________________ Mittwoch, 11. Tag Route: Swinemünde - Ahlbeck - Heringsdorf - Bansin - Gothen - Benz - Ückeritz – Zinnowitz Karlshagen Strecke: ca. 60 km Die Tagesetappe beginnt in den "Kaiserlichen Seeheilbädern" Ahlbeck und Heringsdorf, die eine ausgesprochen schöne Architektur und erhabene Seebrücken aufweisen. Bei einem Kaffee schreiben wir in der Ostseebrise unsere Ansichtskarten. Einen Abstecher ins Binnenland machen wir um den Gothen- und den Schmollensee. Die Ortschaften sind schon sehr beschaulich, mir wär's hier zu ruhig. Bei der restaurierten Bockwindmühle in Stoben genießen wir noch ein saftiges Stück Topfenkuchen, bevor wir am Ufer des Schmollensees nach Ückeritz radeln. Ab da haben wir den Ostseeradweg wieder, der uns über die Hügel an der Küste nach Karlshagen führt. Im Waldcampingplatz am Ortsanfang finden wir gerade noch ein Plätzchen. Wir holen uns ein Bierchen gegen den drohenden Muskelkater, es gibt Nudeln zum Abendessen und einen Strandspaziergang im weißen feinen Sand zur Verdauung. Der sandige Zeltplatz bettet uns fein, wir schlafen richtig durch! ___________________________________________________________________________________ Donnerstag, 12. Tag Route: Karlshagen - Peenemünde - Freest - Lubmin - Kemnitz – Greifswald Strecke: ca. 35 km Frisch starten wir in Karlshagen nach einer Mußestunde am Strand. Nach Peenemünde sind's nur 7 km wo auf dem Gelände und im ehemaligen Kohlekraftwerk ein großes Museum eingerichtet ist, das von den Forschungstätigkeiten vor dem und im 2. Weltkrieg berichtet. Hier wurden die Grundlagen der Raketentechnik begründen - zwar für niedere Zwecke, aber doch ein technisches Meisterstück der damaligen Zeit. Rekonstruktionen der V1 und der V2 sind ausgestellt (an die 20.000 Mal kamen diese Geschosse zu Ende des Krieges noch zum Einsatz), die Arbeit der zeitweise 6.000 hier arbeitenden Wissenschaftler und Gefangenen nähergebracht und die Entwicklung nach dem Krieg beschrieben. Auch ein russisches U-Boot liegt im Hafen, das begangen werden kann. Mit der Fähre setzen wir nach Freest über und radeln an der Bundesstraße über Seebad Lubmin und Kemnitz nach Greifswald hinein. Es ist schon spät, die Jugendherberge übervoll, so gibt's für uns heut ein Hotel, bevor wir zum Stadtbummel aufbrechen. Die Stadt ist sehr schön erhalten bzw. wieder aufgebaut und bietet ein stimmiges Ortsbild. Ich bin echt überrascht, dachte ich mir doch, ostdeutsche Plattenbauten anzutreffen! Die Hansestadt liegt am Wieck, einem im 17. Jhd. gegrabenen Kanal zum Greifswalder Bodden, der den Güterverkehr beschleunigte. Heute ist hier der Yachthafen untergebracht, die Speichergebäude zu Restaurants oder Museen ausgebaut. Zum Abendessen gibt’s ritterlichen Hasenbraten... mmmmhh! Sommer 2009 © F.G. Auf Radwegen von der Neißequelle nach Stettin und an der Ostsee nach Stralsund __________________________________________________________________________________ Freitag, 13. Tag Route: Greifswald - Leist 1-3 - Mesekenhagen - Gristow - Stahlbrode - Brandshagen – Stralsund Strecke: ca. 44 km Wir genießen das reichhaltige Frühstücksbuffet bevor wir auf dem Hauptplatz unsere letzten Ansichtskarten erstehen und versenden. Schade, dass wir hier nicht mehr Zeit verbringen können, wäre noch eine schöne Stadt, aber unsere letzte Radetappe steht bevor. Auf Landstraßen rollen wir aus der Stadt und durch kleine Ortschaften, die der Einfachheit halber mit einer lfd. Nummer als Namenszusatz gekennzeichnet wurden ("Leist 1" bis "Leist 3"). Des Öfteren haben wir bei nahegelegenen Weilern auch schon den Namenszusatz "Ausbau" gesehen... Großteils schiebt uns ein steifer Rückenwind, nur auf der Strecke zwischen Gristow und Stahlbrode fahren wir auf einem schmalen, holprigen Fußweg direkt am Ufer, der mich den zweiten Gepäcksträger kostet. "Vom Regen in die Traufe" müssen wir ab Stahlbrode auf gepflasterten Straßen fahren :-( Hier gibt's echt die ehemaligen Hauptstraßen, die von Stadt zu Stadt über dutzende Kilometer Kopfsteinpflaster aufweisen - man spart sich jede Geschwindigkeitsbeschränkung...! Nach einigen Kilometern durch öde Vorstädte stehen wir plötzlich in der Altstadt von Stralsund, die mich architektonisch genau so überrascht, wie gestern schon Greifswald. Wir fahren kreuz und quer, gönnen uns ein verspätete Fischjause am Hafen und checken dann im Yunior Hotel ein. Die Zimmer sind schlicht aber neu und sehr sauber, wir verstauen unser Gepäck, drehen noch eine Runde durch die Stadt, danach werden die Räder gewaschen und zerlegt. Für die Heimreise bekomm ich einen nagelneuen A4 Kombi, der is’ nix für unsere Packesel! ___________________________________________________________________________________ Samstag, 14. Tag Route: Stralsund (kreuz & quer) Strecke: 0 km Nach dem Frühstück schlendern wir durch die reizvolle Altstadt an den Hafen und erstehen um grandiose € 14,- pro Nase Eintrittskarten fürs Ozeaneum, einem Meeresmuseum, das auf die Besonderheiten des Lebensraumes Ostsee eingeht und von deren Entstehung bis zu heutigen Umweltproblemen ziemlich umfassend informiert. In großen Aquarien kann man die häufigsten vorkommenden Tierarten des Beinahebinnenmeeres betrachten. Gleich nebenan schwimmt die "Gorch Fock 1", die in den letzten Kriegstagen im Hafen von Rostock versenkt wurde, als Reparationsleistung an Stalin ging und vor kurzem den Russen abgekauft worden ist. Ein Erhalterverein sorgt für die Restaurierung, die leider noch in den Anfängen steckt. Aber hinter dem mannshohen Doppelsteuerrad kann man den Stolz der Dreimastbark und der Besatzung schon erahnen! Im Peenestrom liegt die Insel Dänholm mit ihrem Marinemuseum, das wir uns zu guter Letzt auch noch genehmigen. Der Werdegang der deutschen Seefahrt wird in etlichen Gebäuden mit Hilfe von Kurzfilmen, Schautafeln und Ausstellungsstücken verdeutlicht. Schon recht interessant, das ganze! Nun ist's eh zu spät, um rüber nach Rostock zu fahren, wo heute die Abschlussparty der „Hanse Sail“ steigt. Dafür lockt in Stralsund die "Lange Nacht des Denkmals", zu der an die 50 denkmalgeschützte öffentliche und private Gebäude in der Altstadt frei zugänglich sind. Teilweise gibt's Führungen, teilweise kann unterhält man sich mit dem Besitzer, einen unterhaltsamen Überblick bietet der Rundgang mit dem Stadtwächter zu Beginn. Mit schweren Augenlidern bummenln wir ins Hotel - im letzten Augenblick konnten wir um eine Nacht verlängern :-) ___________________________________________________________________________________ Abreisetag Route: Stralsund - Rostock - Berlin - Cottbus - Dresden - Petrovce (Grenze) - Dresden - Hof Regensburg - Passau - Linz - Wien (Autofahrt) Noch ein reichhaltiges Frühstück in der angenehmen Morgenkühle, dann nehmen wir schweren Herzens Abschied von Stralsund und vom Urlaub. Auf Landstraßen fahren wir nach Rostock und kommen gerade rechtzeitig, um die Gastschiffe bei der Ausfahrt sehen zu können. Im Stadthafen herrscht schon wieder Party, gern erinnere ich mich an unseren Ostseetörn vor 3 Jahren... Über Berlin und Dresden geht's an die tschechische Grenze, wo uns prompt Grenzpolizisten auf die Klausel in unserem Mietvertrag aufmerksam machen, dass wir gar nicht über Tschechien fahren dürfen! Mist!!!!!! Mit dem 300 km Umweg über Chemnitz, Hof, Regensburg, Passau und Linz sind wir erst am Sommer 2009 © F.G. Auf Radwegen von der Neißequelle nach Stettin und an der Ostsee nach Stralsund späten Abend zu Hause, null Bock noch irgendwas aufzuräumen, nur noch ins Bett fallen und vom Urlaub nachträumen... Schön war's, so eine Radltour wird nun öfters gemacht! Sommer 2009 © F.G.