abnorme trophäen 6

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abnorme trophäen 6
Schweizer
Das aktuelle
Monatsmagazin
für den Jäger
Nr. 10 Oktober 2010
95. Jahrgang
Fr. 9.80 (inkl. MWST)
ISSN 0036-8016
Fasan –
Ein Leben vor
der Flinte und
für die Pfanne
16
Richtig
abbalgen
44
Missbildungen
und Regelwidrigkeiten
beim Rehwild
46
RWS –
Praxistest auf
der Bündner
Hochjagd
36
ABNORME
TROPHÄEN
6
Verwandeln Sie Ihre
Leidenschaft in Perfektion
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IMPRESSUM
ISSN 0036-8016
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Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist die Bündner Hochwildjagd Vergangenheit.
Jetzt aber läuft diese noch und während ich von der kleinen Jagdhütte aus
schreibe, schweift mein Blick über die unzähligen Berggipfel und hinaus
ins Tal, das sich im schönsten herbstlichen Gewand präsentiert. Am frühen
Morgen stieg ich im Mondlicht über die Waldgrenze hinauf bis knapp an die
Landesgrenze. Ich habe auf einen Hirsch gehofft, der sich im Morgengrauen vom Vorarlberg ins Bündnerland «schleichen» könnte, um im nahegelegenen Wildschutzgebiet die Bündner Hirschmädel zu beglücken. Bei gutem
Schusslicht zeigte sich dann ein kapitaler Gamsbock – welche Pracht. Aber
das Gewehr blieb neben mir liegen. Ich hatte meinen Bock schon vor Tagen,
draussen im Tal, erlegt.
So schweifen meine Gedanken weiter, lassen die vergangenen Jagdtage
Revue passieren. Da war eine Begegnung mit einer betagten Stadtbaslerin,
die mich auf dem Weg in die Jagdhütte ganz bewusst ansprach. Sie erzählte,
dass sie hier in den Ferien weile und zum ersten Mal mit einem «richtigen»
Jäger sprechen könne. Die liebe Dame hatte soviel Wissen über die Jagd
wie ich von Autorennen. Aber das spielte sowieso keine Rolle. Ich wurde mit
Fragen bombardiert und versuchte gleichzeitig ihrem Wissensdurst gerecht
zu werden. «Die Gämsen haben doch geringelte Hörner, oder? Und das
Hirschgulasch, das ich jedes Jahr in meinem Lieblings-Restaurant bestelle,
kommt schon aus dem Kanton Basel?»
Wissen Sie, geschätzte Leser/innen, was mir dabei besonders gefiel? Die
unbeschwerte Art und Unvoreingenommenheit der Naturliebhaberin gegenüber der Jagd. Übrigens war das nicht die einzige Begegnung und so geht
es vielen Jäger/innen in diesen und den nächsten Wochen. Es gibt kaum eine
bessere Gelegenheit als im persönlichen Gespräch mit der nichtjagenden
Bevölkerung unser Tun zu erklären
und eventuelle vorhandene Vorurteile so abzubauen. Auch bezüglich Waffeninitiative ist es vielen
aus Unwissenheit gar nicht bewusst, um was es überhaupt geht.
Nutzen wir doch diese Gelegenheiten während der schönsten Zeit
im Jahr.
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Mit Weidmannsgruss
Titelbild:
Anflug
Foto: Nina Hemmi
Kurt Gansner
Schweizer Jäger 10/2010
3
Monatsthema
Abnorm
Das Aussergewöhnliche
übt stets eine grössere
Faszination aus als der
Normalfall. Das gilt auch
für abnorme Trophäen.
Wie aber entstehen
abnorme Geweihe
wirklich? Lesen Sie mehr
darüber in unserem
Hauptthema.
6
Ausrüstung
Für die Leser
getestet
Die Bündner
Hochwildjagd eignet
sich hervorragend,
um Produkte im
praktischen Einsatz
zu testen. Neben
Zielfernrohren,
Ferngläsern und
Funktionswäsche
wird auch über die
ersten Erfahrungen
mit der neuen
GR-Spezial von RWS
berichtet.
4
Schweizer Jäger 10/2010
28
44
INHALT
Jagd & Wild
Monatsthema
Wildkunde
Jagdpraxis
Tierarzt
6
16
44
46
Jagdpraxis
Waffen & Ausrüstung
Das Abbalgen von Raubwild
In unserem dritten Teil über die Behandlung von
Jagdtrophäen geht Peter Niederklopfer auf das
richtige Abbalgen bei Haarraubwild ein.
Im praktischen Einsatz auf der
Bündner Hochjagd
28
Neuheiten für den Jäger
38
Jägermarkt
71
Wildkunde
Ein Leben vor der Flinte und für die
Pfanne
Der Edel- oder Jagdfasan, ein einheimischer
Fremdling, nimmt eine ganz besondere Stellung ein.
Sein voller Name lautet: Westkaukasisch-chinesischkirgisisch-japanischer Jagdfasan. Ein Beitrag von
Heini Hofmann, Zootierarzt und freier Wissenschaftspublizist.
16
Jäger & Hund
Jägersprache
Prüfungsresultate
52
54
Jagdspektrum
Veranstaltungen
Satire
Jagdschiessen
Fehlschuss
Kalender für den Jäger
Literatur
Jagen im Ausland
Blattschuss
Bund und Kantone
Sonne Mond Solunar
Wildbretpreise
Abschied
Schnappschuss
Leser schreiben
Kapitale Trophäen
Wettbewerb
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63
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70
74
Vorschau 11/2010
s Gamsbrunft
s Mauser – altes System in der
modernen Jagdpraxis
Schweizer Jäger 10/2010
5
Monatsthema
Das Exotische, Aussergewöhnliche übt stets eine grössere Faszination aus
als der Normalfall. Das gilt auch für abnorme Trophäen. Wird ein ungewöhnlicher Geweihträger erlegt, macht man sich als Jäger unweigerlich
seine Gedanken oder fachsimpelt mit anderen am Jägerstammtisch. Dann
sind oft die unterschiedlichsten Theorien zu hören. Wie aber entstehen
abnorme Geweihe wirklich? Wildbiologin Gundula Thor nennt Ursachen
und Folgen.
ABNORM
6
Schweizer Jäger 9/2010
Foto: Dr. A. Deutz / K.Gansner
Herbert, ein liebenswerter älterer Jagdfreund von meinem Mann
und mir, kann sich noch an jede
Einzelheit erinnern. Er war in einem nahegelegenen Rotwildrevier auf einen Hirsch eingeladen. Nach einer Weile erblickte
er durchs Glas zwei Spiesser. Für
einen sicheren Schuss war es zu
weit. Die Schmalspiesser äugten
immer wieder unruhig in Richtung Waldrand. Plötzlich trat von
dort ein anderes Hirschrudel aus,
vier ältere Geweihte im Gänsemarsch, die sich anschickten, in
etwa 100 Meter Entfernung auf
der Lichtung vor der Kanzel zu
äsen. Der letzte in der Reihe war
ein Abschusshirsch. Kaum stand
er breit und hatte das Haupt hoch,
liess Herbert fliegen. Der Hirsch
brach im Feuer zusammen. Er
lag in Sichtweite, aber ein Grasbüschel verdeckte das Haupt.
Der erfolgreiche Schütze wartete
zwanzig Minuten, baumte dann
ab und ging mit seinem Drilling in der Hand auf den Hirsch
zu. Wie gross waren sein Erstaunen und der freudige Schock, als
er entdeckte, dass er einen echten Dreistangenhirsch gestreckt
hatte! Das war beim Ansprechen
im Glas wegen der Überlagerung
nicht zu erkennen gewesen.
Der Reiz, eine solche Trophäe
zu erbeuten, ist eben viel grösser als bei einem möglicherweise noch so braven Regulärgeweih;
denn sie ist ein deutlich erkennbares Unikat, etwas Einmaliges.
Bei normalen Trophäen könnte
man hingegen, obwohl auch sie
niemals identisch sein können,
ohne Beschriftung nach einiger
Zeit schon mal ins Grübeln kommen, welcher Bock oder Hirsch
denn das genau war.
Bei allen Geweihträgern kommen mehr oder weniger häufig
Anomalien der Stirnwaffen vor.
Hervorgerufen werden sie durch
mehr als zwei Dutzend verschiedene Auslöser. Wollen wir uns
einmal einen strukturierten Überblick über dieses physiologisch
Durch Steinschlag
im Jährlingsalter
verletzter Stirnzapfen.
Monatsthema
Text: Gundula Thor
Fotos: Kurt Gansner
Perückenbock
(und jagdlich) interessante Thema verschaffen.
Insgesamt kann man fünf einfache Hauptgruppen von Ursachen für Geweihanomalien unterscheiden:
Ursachen für Geweihanomalien
1. Verletzungen an Geweih, Rosenstöcken oder Schädel
2. Verletzungen des Wildkörpers
3. Stoffwechselstörungen
4. Hormonstörungen
5. Andere Ursachen
Kasten 1:
1.Verletzungen an Geweih, Rosenstöcken oder Schädel
1.1 Kolben
Vorübergehende Veränderung, meist mit dem Abwurf beseitigt.
– stärkere Blutergüsse unter dem Bast:
> Ausbuchtungen oder Knicke des Geweihs
– eitrige Entzündungsprozesse während des Schiebens infolge von Verletzungen oder
Insektenstichen:
> blasenförmige Verdickungen = Blasengeweih
– Entzündung des Basts vor der Reife des Gehörns:
> blauschwarz eingetrockneter Bast = Pechgeweih
– Kolben angebrochen:
> Verdickungen der Stangen oder Enden
– Kolben gebrochen:
> Deformation der Stange, Entstehung von Dornen und sekundären Sprossen
– Kolbenscheitel verletzt:
> regelwidrige Spaltungen und Endenbildung, schaufelartige Gebilde
– Spaltung des Kolbenscheitels zu Beginn der Kolbenzeit kurz über dem Rosenstock:
> unechte Mehrstangigkeit, durch Stangenteilung verursacht und ohne zusätzliche
Rosenstöcke
1.2 Geweih
Vorübergehende Veränderung.
– Stangenbruch
– Endenbruch
1.3 Rosenstock
Meist dauerhafte Veränderung.
– Rosenstock angebrochen im Kolbenwachstum:
> schwächere, in Wachstumsrichtung, Form und Endenbildung regelwidrige Stange
– Rosenstock gebrochen zu Beginn der Kolbenzeit:
> keulenförmige, kurze Pendelstange
– Rosenstock gebrochen bei fertigem Geweih:
> Verlust der Stange samt Rosenstock
– Rosenstock herausgebrochen (unabhängig vom Zeitpunkt):
> Verlust der Stange samt Rosenstock, verkümmerte Folgestange direkt auf dem
Stirnbein
1.4 Schädel
Meist dauerhafte Veränderung.
– Einseitige Schädelverletzung:
> Stangenmissbildung auf der beschädigten Seite, in schweren Fällen bei beiden Stangen
– Schwere Beschädigung von Stirnbein und Rosenstock:
> Knochenwucherungen, sekundäre Rosenstöcke, echte Mehrstangigkeit
Schweizer Jäger 10/2010
7
Monatsthema
Unechte Mehrstangigkeit durch
Spaltung des Kolbenscheitels zu
Beginn der Kolbenzeit.
Mehrendigkeit infolge
Verletzung
des Kolbengeweihs.
Der erste Punkt ist sehr einleuchtend: Die Ursache ist immer eine Verletzung von aussen
und die Wirkung kann man dann
an der mehr oder weniger gleichen Stelle erkennen. Durch Verkehrsunfälle, durch das Anfliehen
von Hindernissen (zum Beispiel
Baumstämmen oder Zäunen) sowie durch Brunftkämpfe kann es
zu Beschädigungen des Geweihs
oder des Haupts kommen. Dabei
ist entscheidend, ob sich das Geweih noch im Aufbau und Bast
befindet oder ob es bereits fertig ausgebildet ist – und an welcher Stelle genau die Verletzung
erfolgt. Je nachdem, ob der Kolben, das verfegte Geweih, der Rosenstock oder der Schädelknochen in Mitleidenschaft gezogen
wurden und in welchem Stadium
der Geweihbildung dies geschah,
ergeben sich dann teils vorübergehende, teils bleibende Veränderungen (Deformationen). Das gilt
natürlich analog für das Gehörn
des Rehbocks, das ja ebenfalls ein
Geweih ist.
In Kasten 1 sind häufig zu beobachtende Veränderungen durch
äussere Einwirkung im Bereich
des Hauptes aufgelistet. Besonders interessant ist der letzte
Punkt: Durch eine schwere Beschädigung des Rosenstocks oder
der Rosenstöcke und des Schädelknochens im Bereich des Stirnbeins entsteht echte Mehrstangigkeit, sprich drei oder vier Stangen
mit eigenen Rosenstöcken statt
der normalen zwei. Die unechte
Kasten 2:
2.Verletzungen des Wildkörpers
2.1 Wildbret
Je nach Heilungsprozess meist vorübergehende Veränderung.
– Schwere Wildbret- oder leichte Organverletzung (zum Beispiel durch Forkelstich):
> schwächeres, aber normal geformtes Folgegeweih
2.2 Skelett
Je nach Schwere und Heilungsprozess oft dauerhafte Veränderung.
– Vorderlaufverletzung:
> abnorme Stange auf der gegenüberliegenden Seite (in besonders schweren Fällen
gelegentlich auch auf beiden Seiten)
– Hinterlaufverletzung:
> abnorme Stange auf der gegenüberliegenden Seite
– einseitige Rippenverletzung:
> abnorme Stange auf der gegenüberliegenden Seite
8
Schweizer Jäger 10/2010
Pendelstange
Rosenstockbruch
Mehrstangigkeit dagegen entsteht
durch Spaltung des Kolbenscheitels zu Beginn der Kolbenzeit
kurz über dem Rosenstock und
führt zu Stangenteilung ohne zusätzliche Rosenstöcke.
Fernwirkung
Ebenfalls durch Unfälle beziehungsweise den Zusammenprall
mit Hindernissen kann es zu Verletzungen des Wildkörpers kommen.
Entscheidend für etwaige Auswirkungen aufs Geweih ist es dann, ob
auch das Skelett mitverletzt ist oder
nicht. Folgende Faustregel kann
man sich merken:
Einseitige Verletzungen von
paarig vorhandenen Knochen
(wie zum Beispiel Laufknochen
oder Rippen) führen meist zu
Stangenmissbildungen auf der
gegenüberliegenden Seite.
Wie erklärt man sich dieses
Phänomen? Dazu müssen wir
kurz unser Augenmerk auf unseren hintersten Gehirnteil lenken,
das verlängerte Rückenmark (lateinisch: Medulla oblongata). Es
wird auch Nachhirn genannt und
ist der «Hauptverkehrsknotenpunkt» für Nervenimpulse, die ins
Gehirn hinein- oder von dort herauskommen. Dort kreuzen sich
bei den Säugetieren die Nervenbahnen. Die Extremitäten (Arme
Monatsthema
Echte Mehrstangigkeit
beim Rehbock.
Fehlende, einseitige
Stangenbildung nach
Laufverletzung.
Kasten 3:
3. Stoffwechselstörungen
Unter Umständen vorübergehende Veränderung.
– Wachstumsstörungen und verzögerte Verfestigung aufgrund mangelnder Kalkeinlagerung
während der Kolbenzeit (zum Beispiel infolge von Parasitenbefall):
> Wurmgeweih, Korkenziehergeweih,Widdergeweih, Gummigeweih
– Schieben des Kolbengeweihs wird abrupt beendet (Ursache?):
> unechtes Frostgeweih (die fertigen Stangen enden in einem porösen Stumpf)
und Beine) der rechten Körperhälfte werden von Bereichen der
linken Gehirnhälfte gesteuert,
diejenigen der linken Körperseite
von der rechten Gehirnhälfte. Bei
Geweihträgern wirkt eine einseitige Verletzung von paarigen Knochen (mit Ausnahme der oberen
Schädelknochen!) offenbar als
Reiz auf Nervenbahnen und beeinträchtigt die Stangenbildung
auf der gegenüberliegenden Stirnseite. Das Gleiche gilt für krankhafte Erscheinungen oder Verletzungen an einer Kieferhälfte. Nur
sehr schwere Verletzungen wir-
Foto: Dr. A. Deutz
Blasengeweih
ken sich auf beide Stangen aus.
Und die Wahrscheinlichkeit einer
beidseitigen Stangenmissbildung
ist umso grösser, je näher eine
Verletzung an der Skelettachse,
also an der Wirbelsäule liegt.
Im Unterschied zu Missbildungen als Folge von äusseren Kolben- oder Geweihverletzungen
sind derartige Deformationen von
innen heraus gewachsen; sie sind
durch eine physiologische Wirkung auf die Wachstumszentren
der Stangen, also die Rosenstöcke, entstanden (siehe Kasten 2).
Auffällig
Viel spekuliert wurde und wird
über die Rolle von Stoffwechselstörungen bei Geweihanomalien. Die genauen Zusammenhänge sind offenbar noch nicht ganz
geklärt. Neben Parasiten werden
nervliche (neurophysiologische)
Störungen und eine Unterfunktion der endokrinen Drüsen, die
den Stoffwechsel regulieren, als
Urheber vermutet. Besonders auf-
Oben: Stoffwechselstörung
während der
Kolbenzeit.
Oben rechts:
Stangenbruch
während der Kolbenzeit.
fällig sind die so genannten Korkenzieher-, Widder- und Gummigeweihe, die beim Rehwild
allerdings weit häufiger auftreten
als beim Rotwild. Aus Rominten ist belegt, dass Widder- und
Korkenziehergeweihe als Folge der Kreuzlähme oder Schleuderkrankheit auftraten. Das ist
eine sehr wahrscheinlich durch
Rundwürmer ausgelöste, schwere Krankheit des Rotwilds, die
auch bei Elch und Ren vorkommt.
Nach der Reduktion des überhöhten Rotwildbestands verschwanden sowohl Kreuzlähme als auch
derartige Geweihmissbildungen.
Ähnliche Zusammenhänge sind
vom Rehwild bekannt, das gegenüber Endoparasiten (im Körperinneren) viel anfälliger ist als Rotwild (siehe Kasten 3).
Hormonbedingt
Der Geweihzyklus und die Geweihbildung beruhen unmittelbar
auf hormonellen Abläufen, die ihrerseits von der Tageslichtdauer
gesteuert werden. Deshalb wirken
sich Störungen des Hormonhaushalts besonders deutlich auf den
Hauptschmuck aus. Entscheidend
ist, in welchem Entwicklungsstadium des Geweihträgers und/oder
des Geweihs die Störung auftritt.
Handelt es sichum eine temporäSchweizer Jäger 10/2010
9
Monatsthema
re Erkrankung, kann die Geweihanomalie wieder behoben werden
(siehe Kasten 4).
Besonders interessant ist die
Doppelkopfbildung. Normalerweise folgt der Testosteronspiegel der männlichen Cerviden einem Zyklus mit einem Höhepunkt
in der Brunft und sinkt danach
wieder stark ab. Im Zuge dessen
wird dann eine Weile später das
alte Geweih abgeworfen. Bleibt
die Konzentration des männlichen Hormons jedoch gleichbleibend hoch, wird das Geweih
nicht rechtzeitig abgeworfen und
das Wachstum der neuen Stange setzt ein. So lautet zumindest die Vermutung. Dabei hebt
die neue Stange die alte ein wenig an und umschliesst sie mit einem mehr oder weniger ringförmigen Wulst aus Geweihmasse
– einer Rose oder zumindest einem rosenähnlichen Gebilde. Es
können aber auch Knöpfe oder
kleine gekrümmte Spiesse entstehen, die mit der alten Stange auf
ein und demselben Rosenstock
sitzen. Diese nicht gerade häufige Anomalie findet sich meistens
nur beim Übergang vom 1. zum
2. Kopf. Sie kommt aber auch bei
älteren Hirschen vor, wobei es sogar den äusserst seltenen Fall einer Tripelkopfbildung mit drei
Geweihjahrgängen auf einem Rosenstock gibt.
Wird dagegen zu viel Wachstumshormon produziert, zum
Beispiel infolge vorübergehender Unterproduktion des wachstumshemmenden Testosterons,
entstehen so genannte hypertele
Kasten 4:
4. Hormonstörungen
4.1 Geschlechtshormon Testosteron
4.1.1 Mangel oder Fehlen von Testosteron infolge Erkrankung oder Verlust des
Kurzwildbrets
Meist dauerhafte Veränderung.
– vor Ausbildung der Rosenstöcke:
> Geweihlosigkeit
– nach Ausbildung der Rosenstöcke:
> Perückenbildung (bei enggestellten älteren Böcken «Bischofsmütze»)
– nach dem Fegen:
> beim Folgegeweih Perückenbildung
4.1.2 Überproduktion von Testosteron
Oft vorübergehende Veränderung.
– vermutlich gleichbleibend zu hoher Hormonspiegel vor oder während des Abwerfens
(Abwerfen erfolgt nicht rechtzeitig, Neuwachstum setzt bereits ein):
> Doppelkopf (oder sogar Tripelkopf)
4.2 Überproduktion des Wachstumshormons Somatotropin
Meist vorübergehende Veränderung.
– vor Vereckung der Kolben:
> besonders starke Perlung, Dorne oder überzählige Enden
– nach Vereckung der Kolben:
> zusätzliche Enden und schaufelartige Verbreiterungen
= hypertele Geweihe, «Luxusbildungen»
Kasten 5:
5.Andere Ursachen
Nur zum Teil geklärt. Bleibende oder vorübergehende Veränderungen.
– Erfrierungen am Kolbengeweih des Rehbocks (der sein Geweih im Winter schiebt):
> stumpfe, poröse Enden = echtes Frostgeweih
– Engstellung oder Verschmelzung der Rosenstöcke durch Entwicklungsfehler der Geweihanlage in den Stirnbeinen während des embryonalen Wachstums:
> Zusammenwachsen der Stangen, «Einhorn»
– Geweih nicht oder nicht richtig verfegt (Ursache?), sodass der Bast am Geweih bleibt und
papier- oder lederartig eintrocknet:
> Ledergeweih, Pergamentgeweih
– offenbar noch nicht hinreichend geklärt:
> tulpenartig verbreiterter oberer Teil der Stangen des Rehbocks = Tulpengeweih
– vermutlich zu schwach ausgeprägte Rosenstöcke in Kombination mit ungünstigen Bedingungen im ersten Lebensjahr eines Hirschkalbs:
> Plattkopf oder «Mönch»
Geweihe oder Luxusbildungen.
Berühmt sind beispielsweise der
Moritzburger 66-Ender, der ausgangs des 17. Jahrhunderts erlegt
wurde, oder der im 19. Jahrhundert gestreckte 44-Ender aus Rominten.
Echte Mehrstangigkeit beim
Rotwild.
10
Schweizer Jäger 10/2010
Ungeklärt
Einige Phänomene der Entstehung von abnormen Geweihen
sind noch nicht oder nicht restlos geklärt. Beim so genannten
Ledergeweih, bei dem der Bast
am Geweih bleibt und lederartig eintrocknet, ist zwar klar, dass
es nicht oder nicht richtig verfegt
wurde. Warum dies aber nicht
ordnungsgemäss erfolgte, ist offenbar noch Gegenstand von Spekulationen. Ähnliches gilt für das
Tulpengeweih des Rehbocks, das
im oberen Bereich entsprechend
der gleichnamigen Blume verbreitert ist.
Manche Ansichten mussten
mittlerweile auch revidiert werden. Plattköpfe oder «Mönche»
unter den Rothirschen, die kurze Geweihstummel oder auch nur
hautüberzogene Rosenstöcke besitzen, haben zum Beispiel völlig regulär entwickeltes Kurzwildbret und können sich ganz
normal fortpflanzen. Versuche
in Schottland ergaben, dass ihre
männlichen Nachkommen nicht
nur in der ersten Generation, sondern auch bei Rückkreuzung von
Töchtern mit ihren geweihlosen
Vätern eine normale Geweihentwicklung zeigten. Insofern ist
eine rein genetische Komponente auszuschliessen. Heute wird
eher vermutet, dass die Kombination aus einer Veranlagung zu
schwach ausgeprägten Rosenstöcken und einem ungünstigen ersten Lebensjahr entscheidend ist.
Also von wegen «Mönche»! ■
Veranstaltungen
Veranstaltungen
Ausstellungen Ausflüge
9.–17. Oktober
Wild, Tracht und Volksmusik im Hotel Grossarler
Hof im Salzburger Land A
Bis 18. November
Sonderausstellung mit
Wildmaler Marcel Moser
zu seinem 80. Geburtstag
im Restaurant und Ferienhaus
Wasserwendi Hasliberg
Telefon 033 971 33 36
www.wasserwendi-hasliberg.ch
13. Oktober
14.00 bis 16.00 Uhr
Fachkongress
Begleitveranstaltung zur
Olma-Sonderschau
«Unser Wald. Nutzen
für alle.»
(siehe Seite 15)
25. November
09.30 Uhr
Sind Jäger Naturzerstörer?
Tagung «Wildtiermanagement
in der Schweiz»
Hotel Arte, Olten
(siehe Seite 58)
19. November
20.00 Uhr
«Der Bartgeier»
Jäger-Info-Abend 2010
des Schwyzer Kantonalen
Patentjägerverbandes
2. Altmatt, Schiessplatz
Cholmattli, Rothenthurm
(siehe Seite 65)
3.–5. Dezember
17. Internationale
Waffenbörse
Sonderausstellung
«Minenräumung»
Palais Beaulieu, Lausanne
(siehe Seite 75)
9.–10. Oktober
18. Europameisterschaft
der Laufhunde in Martigny
12
Schweizer Jäger 10/2010
Bilderausstellung von
Josefine Studer, Malters
Täglich zu den Öffnungszeiten im Restaurant Z’Matt,
Bitsch VS
(Montag geschlossen)
(siehe Seite 14)
Museum für
Urgeschichte(n),
Hofstrasse 15, 6300 Zug
Tel. 041 728 28 80
Öffnungszeiten:
Di–So 14–17 Uhr
Fische – Ressourcen
aus dem Wasser
Sonderausstellung
vom 7. November 2010
bis 15. Mai 2011
(siehe Seite 15)
Waffenmuseum Suhl
Öffnungszeiten:
täglich von 10.00–18.00 Uhr
[email protected]
0049 36 81 74 22 18
Ausstellung
2 Grad – Das Wetter, der
Mensch und sein Klima
Dauer: 21. August 2010 bis
20. Februar 2011
Ort: Kunstfreilager Dreispitz,
Florenzstrasse 1, Tor 13, 4023
Basel. Kontakt unter Tel.:
061 222 22 12. Informationen
zu Preisen, Anfahrt, etc.:
www.2grad.ch. Trägerverein:
Stiftung Mercator Schweiz,
Christoph Merian Stiftung,
Kanton Basel-Stadt, Kanton
Basel-Landschaft, Avina
Stiftung, NFS Klima,
Museumsdirektorenkonferenz
Basel, Universität Basel
Natur-Museum Luzern
Kasernenplatz 6, 6003 Luzern
041 228 54 11
Sonderausstellung
Dauer bis 31. Oktober:
Biodiversität: Die Vielfalt
des Lebens. Eine Ausstellung
des Forums Biodiversität und
der Naturhistorischen Museen
Bern und Genf.
Öffnungszeiten: Di–So
10–17 Uhr, Mo geschlossen,
geöffnet an Feiertagen
www.naturmuseum.ch
Naturama, das Aargauer
Naturmuseum
Bahnhofplatz, Aarau
Öffnungszeiten: täglich
ausser Montag 10–17 Uhr
Führungen auf Anfrage
24. November:
Heckenpflegekurs mit
Maschinendemo
Der Kurs informiert über
ökologische Aspekte, Sicherheitshinweise und gesetzliche
Rahmenbedingungen der
Heckenpflege. Die rationelle
Heckenpflege mit Maschinen
wird vorgeführt und deren
Resultat mit konventionellen
Methoden verglichen.
Anmeldung erwünscht unter
Thomas Baumann, Naturama
Tel. 062 832 72 87,
[email protected]
www.naturama.ch
Bündner Naturmuseum
Masanserstrasse 31, Chur
Telefon 081 257 28 41
Öffnungszeiten:
Di–So 10–17 Uhr
Mo geschlossen
www.naturmuseum.gr.ch
Naturkundemuseum
mit Wildlife-Show
in Bad Säckingen am
Hochrhein
Neu: Modernes Schiesskino
und Nutzungsmöglichkeit
des Konferenzraumes durch
Jagdgesellschaften
Öffnungszeiten:
Montag–Freitag 14–18 Uhr
Samstag/Sonntag 10–16 Uhr
www.golfwelt-hochrhein.de
Wildpark Peter und Paul
Kirchlistrasse 92, St. Gallen
Telefon 071 244 51 13
www.wildpark-peterundpaul.ch
Der Wildpark ist bei freiem
Eintritt 7 Tage in der Woche
geöffnet. Hunde sind an der
kurzen Leine zu führen!
Jagdhornbläser
Hubertusmessen
17. Oktober
10.00 Uhr
Hubertusmesse in der katholischen Kirche Aarau
Jagdhornbläser SonatES
24. Oktober
10.00 Uhr
Hubertusmesse in der katholischen Kirche Kirchdorf
(bei Baden)
Jagdhornbläser SonatES
30. Oktober
17.15 Uhr
Jägermesse
Besammlung beim Hotel
Bad, Schwarzsee
Die Jägermesse findet bei trockenem Wetter unter freiem
Himmel statt. Sie wird von
den Jagdhornbläsern der Diana Sense Oberland umrahmt.
31. Oktober
09.30 Uhr
Jägergottesdienst
in der reformierten Kirche
Vordemwald
mit den Jagdhornbläsern
Freiwild/Wiggertal
31. Oktober
09.30 Uhr
Hubertusmesse der Jagdhornbläser Hubertus St. Gallen, in der katholischen Kirche St. Otmar St. Gallen
31. Oktober
09.30 Uhr
Hubertusmesse in der Kirche St. Martin, Buochs NW
Umrahmt von den Nidwaldner Jagdhornbläsern
31. Oktober
10.00 Uhr
Hubertusmesse
in der katholischen Kirche
Sins. Die Jagdhornbläser
Freiämter Dachse, Leitung
Josef Konrad, Sins, und die
Jagdgesellschaft Sins freuen sich auf Ihren Besuch.
31. Oktober
11.15 Uhr
Hubertusmesse im
Dom zu Arlesheim
Jagdhornbläser SonatES
31. Oktober
10.00 Uhr
Hubertusmesse in der
katholischen Pfarrkirche
Walchwil, Zuger Jagdhornbläser, Parforce-Hörner in Es,
unter der Leitung von
Dirigent Alois Hugener
3. November
19.30 Uhr
Walliser Hubertusfeier im
Pfynwald (siehe Seite 67)
6. November
17.00 Uhr
Hubertusmesse in der
Kirche St. Silvester, mit
Begleitung der Jagdhornbläser – Jägertee. Jagdschutzverein Hubertus Sense
6. November
18.00 Uhr
Hubertusmesse in der St.Ursen-Kathedrale Solothurn
Jagdhornbläser SonatES
6. November
19.15 Uhr
Hubertusfeier in der Pfarrkirche St. Agatha Neudorf
LU, begleitet durch die Jagdhornbläser Diana Willisau;
mit Theologe Franz Meyer,
Willisau; anschliessend
herbstabendlicher Jägerapéro
7. November
09.30 Uhr
Jägergottesdienst
in der reformierten Kirche
Schwarzenegg BE
mit Pfarrer Thomas Burri
und den Gürbetaler Parforcehorn-Bläsern
7. November
09.30 Uhr
Hubertusmesse in der
katholischen Pfarrkirche
Melchtal, Zuger Jagdhornbläser, Parforce-Hörner in Es,
unter der Leitung von
Dirigent Alois Hugener
7. November
10.30 Uhr
Hubertusmesse in ES
Stadt-Kirche St. Niklaus
Wil SG, Jagdhornbläsergruppe Toggenburg
14. November
09.30 Uhr
Hubertusmesse in der
Pfarrkirche Guthirt, Zug
Zuger Jagdhornbläser,
Parforce-Hörner in Es,
unter der Leitung von
Dirigent Alois Hugener
14. November
10.00 Uhr
Gottesdienst
Michaelskirche Meiringen
Musikalische Umrahmung
mit Jagdhornbläser/
Jägerchörli Oberhasli,
Obwaldner Jagdhornbläser
14. November
10.00 Uhr
Hubertusmesse
in der Pfarrkirche Flühli,
Entlebucher Gämsjäger
14. November
17.00 Uhr
Jäger- und
Familiengottesdienst
Es laden ein: Pfr. Claude
Hämmerly, Habkern,
Parforce-Jagdhornbläser Gürbetal, Jägerverein Interlaken
und Umgebung, Reformierte Kirchgemeinde Interlaken
19. November
20.00 Uhr
Kirchenkonzert in
der reformierten Kirche Röthenbach i.E.
Gottesdienst: Pfarrer Herbert
Held; Jodlerklub Röthenbach
und die Gürbetaler
Parforcehorn-Bläser
28. November
17.00 Uhr
Adventskonzert
mit der Musikgesellschaft
Steinhausen
Zuger Jagdhornbläser,
Parforce-Hörner in Es,
unter der Leitung von
Dirigent Alois Hugener
16. Januar 2011
10.00 Uhr
Jägermesse in der katholischen Kirche Sachseln
Jagdhornbläser SonatES
21. Mai 2011
27. Eidgenössisches
Jagdhornbläserfest
in Goldach
(siehe Seite 14)
Schweizer Jäger 10/2010
13
Veranstaltungen
Schweizer Museum für
Wild und Jagd
Schloss Landshut
3427 Utzenstorf BE
Saison 2010:
9. Mai bis 17. Oktober
Sonderausstellung 2010:
«Mit Grossraubtieren leben
– Herausforderung und
Chance»
Öffnungszeiten:
Di–Sa 14–17 Uhr,
So geschlossen
Im Beisein von zahlreichen
Gästen wurde am 26. August
2010 die Kunstausstellung im
Restaurant Z’Matt, Bitsch, eröffnet. Nach der Begrüssung
durch Rolf Michlig, Glis, stellte Hans-Peter Breitenmoser
(Verleger des «Schweizer Jäger») die Künstlerin vor.
Aus Liebe zur Natur
Josefine Studer (geb. 1941)
betreibt die Malerei als Hobby
und aus Liebe zu unserer faszinierenden Tierwelt. Sie ist mit
drei Geschwistern auf einem
Bauernhof im Entlebuch aufgewachsen, auf einem Stück
unberührter Natur. Sie besitzt
das Blut ihres Vaters, er selbst
war ein passionierter Jäger. In
der Natur übte sie zu beobachten. Mit der Natur ist sie seit
frühester Jugend verbunden
und hatte dadurch früh Gelegenheit zu Berührungen mit
der Tierwelt, wo sie auch ihre
Lieblingssujets findet.
Malt seit 40 Jahren mit Öl
Besonders interessieren sie
Tiere der freien Wildbahn, des
Waldes und der Berge. Bereits
im Vorschulalter malte sie das
Beobachtete auf Karton oder
Papier. Später entdeckte sie
die Keramikmalerei und verzierte Vasen, Teller, Aschenbecher vornehmlich mit Tiersujets. Seit fast 40 Jahren malt
sie Ölbilder. Es sind durchwegs Fleissarbeiten, wo jeder
Pinselstrich sitzt und Teil des
Ganzen bildet. Josefine Studer
nennt sich selbst ein Naturtalent. Sie absolvierte nie eine
eigentliche Ausbildung als
Zeichnerin oder Malerin. Alles was sie heute kann, lernte
sie als Autodidaktin Schritt für
Schritt. Malen bedeutet für sie
innere Zufriedenheit und immer wieder die Freude am gelungenen Bild.
Foto: Hans-Peter Breitenmoser
Veranstaltungen
Tierbilder von Josefine Studer
in Bitsch VS
Die Künstlerin, Josefine Studer, mit den Initianten Rolf Michlig (l) und
Rainer Mathier vor einem ihrer Lieblingsbilder.
14
Schweizer Jäger 10/2010
Nicht nur Jagdbilder
Josefine Studer wurde immer wieder für Ausstellungen
angefragt. Regelmässig zeigte
sie ihre Bilder an Jägerbörsen,
an Fellmärkten. Sie ist nicht
nur in der Jägerschaft gefragt,
weil sie gerne auch Haustiere wie Katzen, Hunde, Kühe,
Schafe, Ziegen und Pferde
malt.
Erlös für einen guten Zweck
Ein ganzes Jahr sind unzählige Bilder der Entlebucher Tiermalerin zu bestaunen. Zwölf ausgewählte Bilder
werden für einen guten Zweck
verkauft. Dem Meistbietenden,
der sich auf der Liste einträgt,
wird das Bild verkauft. Die
ersten beiden Bilder werden
Ende Oktober an die Erwerber abgegeben. Der Mehrerlös über dem Grundpreis geht
an eine gemeinnützige Organisation. Lassen Sie es sich
nicht nehmen, die Ausstellung
zu besuchen. Vielleicht finden
Sie das ideale Geburtstagsgeschenk.
Den Initianten Rolf Michlig, Glis, und Rainer Mathier,
Agarn, und dem Gastgeberehepaar Blatter vom Restaurant Z’Matt, danken wir für
die gelungene Ausstellung.
Ausstellung während den Öffnungszeiten des
Restaurants Z’Matt, Furkastrasse 184, 3982 Bitsch
(Montag geschlossen).
27. Eidgenössisches
Jagdhornbläserfest
27. Eidgenössisches
Jagdhornbläserfest Goldach,
21. Mai 2011
Die Jagdhornbläser Schweiz
haben die Durchführung des
Eidg.
Jagdhornbläserfestes
2011 vergeben. Mit der Durchführung des Anlasses wurden
die Jagdhornbläser Hubertus
St. Gallen betraut. Als Austragungsort wurde Goldach bestimmt. Für die Organisation
zeichnet ein initiatives OK
verantwortlich.
Die Jagdhornbläser treffen
sich alle zwei Jahre aus allen
Landesteilen zum Bläserfest.
Rund 45 Gruppen mit über 500
Mitwirkenden werden daran
teilnehmen. Der Anlass wird
von Bläsergruppen aus dem
benachbarten Ausland bereichert. Im Vordergrund stehen
die Freude am gemeinsamen
Musizieren und der freundschaftliche Wettbewerb, verbunden mit einem fröhlichen
Volksfest. Die Bevölkerung
kann die Darbietungen hautnah miterleben.
Das OK hat seine Arbeit bereits aufgenommen und ist auf
bestem Weg, die umfangreichen Aufgaben zu meistern.
Einsatzfreudige Helferinnen
und Helfer sind gefragt. Zahlreiche Sponsoren werden ermuntert, den Anlass zu unterstützen.
Mit Goldach wurde eine aktive Gemeinde mit Ausstrahlung als Austragungsort des
Eidg. Jagdhornbläserfestes bestimmt. Eingebettet zwischen
dem hügeligen Appenzellerland und dem Bodensee empfängt Goldach seine Gäste in
einer der reizvollsten Regionen der Schweiz. Als Gemeindepräsident von Goldach freue
ich mich, Sie, geschätzte Jägerinnen und Jäger, Freunde und
Sympathisanten der Jagdhornblasmusik, an diesem traditionellen und kulturellen Anlass
in Goldach zu begrüssen. Reservieren Sie sich das Datum
vom 21. Mai 2011 schon heute!
Weidmannsheil und Hörnerklang
Thomas Würth,
OK-Präsident
Mittwoch, 13. Oktober 2010,
14.00 bis 16.00 Uhr.
Als Begleitveranstaltung
zur Olma-Sonderschau «Unser
Wald. Nutzen für alle.» führt
Waldwirtschaft Schweiz einen öffentlichen Fachkongress
durch und hinterfragt dabei
den Titel der Sonderschau.
Welchen Nutzen ziehen verschiedene Anspruchsgruppen
aus dem Wald? Wie lassen sich
die vielfältigen Ansprüche der
verschiedenen Nutzergruppen
(Waldeigentümer, Landwirte, Holzwirtschaft, Natur- und
Landschaftsschützer, Sportler, Jäger, etc.) an den Wald
miteinander vereinbaren? Wo
gibt es Probleme und Konflikte? Welche Lösungsansätze gibt es?
Prominente Persönlichkeiten und Interessenvertreter auf
dem Podium legen ihre Standpunkte dar. Das Publikum ist
herzlich eingeladen, mit zu
diskutieren. Die verschiedenen Interessen werden wie
folgt vertreten:
Waldeigentum: Max Binder, Nationalrat (SVP / ZH),
Landwirt und Waldeigentü-
mer, Zentralpräsident Waldwirtschaft Schweiz.
Holzwirtschaft: Katharina
Lehmann, Verwaltungsratspräsidentin und Geschäftsführerin Holzwerk Lehmann AG,
Gossau.
Jagd und Wild: Hanspeter
Egli, Direktor Olma Messen
St. Gallen und Präsident JagdSchweiz.
Landwirtschaft: Hansjörg
Hassler, Nationalrat (BDP /
GR), Bergbauer, Präsident
Bündner Bauernverband.
Naherholung:
Thomas
Scheitlin, Stadtpräsident St.
Gallen, Verwaltungsratspräsident Olma Messen St. Gallen.
Natur- und Landschaftsschutz: Raimund Rodewald,
Geschäftsführer
Stiftung
Landschaftsschutz Schweiz.
Sport und Freizeit: Daniel
Hubmann, Orientierungsläufer (Weltmeister, Europameister und Gesamtweltcupsieger),
OL Regio Wil.
Moderation: Ueli Strauss,
Leiter Amt für Raumentwicklung des Kantons St. Gallen.
OLMA-Forum,
Olma-Messen
Fische – Ressourcen
aus dem Wasser
Sonderausstellung vom
7. November 2010 bis 15.
Mai 2011 im Museum für
Urgeschichte(n) Zug. Vernissage Samstag, 6. November
2010, 17 Uhr. Eine Geschichte um Mensch und Fisch, Beute und Fangtechnik.
Während die Fischerei in
der Schweiz heute als Beruf fast ausgestorben und
zum Freizeitvergnügen geworden ist, leistete sie in der
Vergangenheit einen wesentlichen Beitrag zur menschlichen Ernährung. Eine Sonderausstellung im Museum für
Urgeschichte(n) Zug präsen-
tiert Fischfangmethoden aus
zehn Jahrtausenden. Gezeigt
werden faszinierende Originale aus Schweizer Fundstellen
von der Steinzeit bis ins Mittelalter.
Die Sonderausstellung wurde 2009 vom Museum Schwab,
Biel, konzipiert und realisiert.
Für die Neuauflage im Museum für Urgeschichte(n) Zug ist
sie um Exponate aus der Zentralschweiz ergänzt worden.
Museum für Urgeschichte(n), Hofstrasse 15, CH6300 Zug, Tel. 0041 (0)41 728 28 80, Fax 0041
(0)41 728 28 81, [email protected] –
Öffnungszeiten: Di–So 14–17 Uhr
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Veranstaltungen
Einladung zum
Fachkongress
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Kombination aus einem
robusten BaumwollRucksack (25 x 40
x 50 cm groß) mit
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gepolsterten Tragegurten, Rückenpolster
und bequemem Hocker
mit Kunstfell-Bezug.
Auch der Deckel des
Rucksacks wurde aus
Kunstfell gearbeitet, so
dass dieses über die
Sitzfläche geklappt, für
noch mehr Sitzkomfort
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Amtsgericht Coesfeld, eingetragen HRB/6840 - Geschäftsführer: Paul Brüggemann
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und unter www.askari-jagd.ch. Dieser Artikel ist nur über den Versand erhältlich, nicht in den Läden!
Lieferung solange der Vorrat reicht!
Schweizer Jäger 10/2010
15
Der
JAGDFASAN –
Wildkunde
EINHEIMISCHER
FREMDLING
ein
Ein Leben vor der Flinte und für die Pfanne
Foto: Fotonatur.de/Stefan Ott
Unter dem Flugwild nimmt der Edelfasan (Phasianus colchicus)
eine ganz besondere Stellung ein, da er einheimischer Fremdling ist. Sein voller Name lautet: Westkaukasisch-chinesischkirgisisch-japanischer Jagdfasan. Diesen Multikulti-Status verdankt er dem Umstand, weil Fasan zur klassischen Hohen
Schule der feinen Wildküche gehört. Manchmal sind es eben ganz
profane Gründe, die wildbiologische Phänomene erklären...
16
Schweizer Jäger 10/2010
Fasane in der Schweiz
Was dem Bauern das Huhn, ist
dem Jäger der Fasan. Beide stehen sich näher, als man denkt.
Denn diese zwei verwandten Vogelarten sind innerhalb der Ordnung Hühnervögel (Galliformes)
beide in der Unterfamilie Fasane
(Phasianinae) «immatrikuliert».
Diese umfasst ein gutes Dutzend
Gattungen mittelgrosser Hühnervögel mit über dreissig Arten, allesamt Asiaten.
Durch ihr menschgeprägtes
Schicksal gelangten beide, Huhn
und Fasan, von Ost nach West
– und zu weltweiter Bekanntheit. Das Haushuhn, die Zuchtform des Bankivahuhns (Gallus
gallus) aus der Gattung Gallus,
zu deutsch Kammhühner, wurde
vom Menschen zur rassenreichsten Haustierart diversifiziert und
global zum Eier- und Pouletlieferanten getrimmt.
Ausgesetzt wurden in den 1970er-Jahren in unserem Land durchschnittlich pro Jahr noch gut 18 000 Jagdfasane (importierte und solche aus staatlichen Fasanerien); dann schrumpfte diese Zahl bis 1990 auf die Hälfte, das heisst 9000
Tiere, verteilt auf die Kantone VS,TI, BE und FR. Im Jahre 2007 registrierte man nur noch 173 in der Schweiz ausgewilderte Fasane (TI, vereinzelt SG und SH) und 2008 waren es bloss noch 95 (FR 35,VD 60).
Meistverbreitetes Wildhuhn
der Erde
Der Edelfasan aus der Gattung
Fasianus dagegen wurde durch
Bastardierung seiner geografischen Spielarten zum Mischling und zudem als Jagdvogel in
weitesten Teilen der Erde eingebürgert, weshalb er auch besser bekannt ist unter dem Namen
Jagdfasan – respektive als Wildbret auf dem Teller...
Derart gegensätzlich hat sich
also das Einwirken des Herrentieres und Zauberlehrlings Mensch
auf verwandte wilde Wesen ausgewirkt. Aus dem Fasan wurde
ein gemanagtes Wildhuhn, aus
dem wilden Huhn ein domestiziertes Nutztier. Beim Huhn
standen Züchterstolz und Nützlichkeitsdenken im Vordergrund,
beim Fasan war das Leitmotiv ein
jagdphilosophisches, das dann
mitunter zur jagdethischen Problematik wurde.
Deshalb stellt sich die unvermeidliche Frage: Ist der Fasan als
genetisch modellierte, attraktive
Faunenbereicherung zu begrüssen oder als verbastardierte Faunenverfälschung
abzulehnen?
Oder wird allenfalls ein Kompromissdenken der Realität gerech-
Geschossen wurden 2008 in der Schweiz 46 Fasane (FR 1, SG 6, Schaffhausen 3 und TI 36). Zehn Jahre früher, 1998,
waren es noch 199 gewesen (BE 5, SG 3,TI 191).
Auch die Importe lebender Wildfasane aus Italien nahmen kontinuierlich ab, nämlich von rund 7000 (1988) auf unter 2000 (1991) und bloss noch 235 (2001). In den letzten Jahren erfolgte keine Einfuhr mehr. Ebenso ist die Durchfuhr von Wildfasanen durch die Schweiz (hauptsächlich von Osteuropa nach Frankreich) gänzlich versiegt, respektive
es liegen keine Angaben vor, da die Durchfuhr von jagdbaren Fasanen (im Gegensatz zu geschützten, wie z.B. Goldfasan) nicht bewilligungspflichtig ist.
Eine Diskrepanz in der Grundhaltung der verantwortlichen Behörden bleibt unverkennbar:Während Jagdfasane noch
heute (wenn auch nur noch in reduziertem Masse) ausgewildert werden, zeigen sich dieselben Instanzen bei anderen,
für die Jagd nicht relevanten Neozooen (Beispiel: Schwarzschwan-Tragikomödie auf dem Thunersee) viel engstirniger.
Wahrscheinlich muss man hier – im Zuge der Globalisierung auch im Tierreich (bei Haus-, Nutz- und Wildtieren!) – inskünftig über die Bücher, wenn man nicht, wie es der «Spiegel» insinuierte – biologischem Rassismus verfallen will.
HH
ter? Wer hier nach einer Antwort
sucht, sollte den Werdegang des
Jagdfasans kennen.
Von Asien nach Europa
und Amerika
Das ursprüngliche Vorkommensgebiet des Jagdfasans zieht
sich als breites, allerdings vielfach unterbrochenes Band durch
die Steppen Mittel- und Zentralasiens bis nach China und Japan.
Offengeblieben ist bisher die Frage, ob allenfalls die Balkanhalbinsel im Südosten Europas auch
schon zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet gezählt hat.
Heute jedenfalls ist der Fasan
– durch Menschenhand – in ganz
Mittel- und Südeuropa sowie in
einem breiten Gürtel quer durch
Nordamerika heimisch. Seine
Verbreitungsgeschichte hört sich
an wie ein Märchen aus Tausendund-eine-Nacht. Die Bezeichnung
Fasan oder lateinisch Phasianus
kommt aus dem Griechischen und
bedeutet soviel wie «der aus Phasis stammende».
Von den alten Griechen ist denn
auch die Sage überliefert, wonach
die Argonauten, angeführt von Jason, mit ihren Segelschiffen eine
Expedition nach dem Lande Kolchis am Südostufer des Schwarzen Meeres starteten, um dort
das Goldene Vlies zu erbeuten.
Bei dieser Gelegenheit sollen sie
am Fluss Phasis einen hühnerartigen Vogel entdeckt und diesen
mit nach Hause gebracht haben –
eben den Fasan.
Vom Götteropfer zur
Fastenspeise
Aus über vierzig Passagen in
den klassischen Texten ist notabene ersichtlich, dass die Griechen
den Fasan tatsächlich kannten
und züchteten. Die Römer, stets
beflissen, Hellas zu kopieren,
intensivierten die Fasanenhaltung gewaltig, und die römischen
Schriftsteller priesen den Vogel
als beliebte Tafelspeise. Während
Kaiser Caligula den Göttern Fasane zum Opfer brachte, liess der
masslose Heliogabal damit seine
Menagerielöwen füttern.
Doch mit Respekt darf man zur
Kenntnis nehmen, dass schon damals ein zoologisches Basiswissen vorhanden war: Der «Fasianarius» musste die Jungfasane mit
Ameisenpuppen füttern, was der
modernen Erkenntnis entspricht,
wonach die mehrheitlich vegetabil lebenden Elternvögel ihre
Jungen vornehmlich mit Insekten
grossziehen. Auch wurde um 300
n. Chr. bezüglich Preis bereits
zwischen einem für die Tafel gemästeten «Phasianus pastus» und
der verwilderten Form «Phasianus agrestis» unterschieden.
Mit den Römern kam der Fasan
auch in all ihre Kolonien. Hier
übernahmen, nach dem Zerfall
des Römischen Reichs, die Klöster und Fürstenhöfe die Tradition
der Fasanenzucht – und zwar via
die Franken. Der früheste Hinweis findet sich denn auch in einer fränkischen Quelle Mitte erstes Jahrtausend. Selbst auf dem
Schweizer Jäger 10/2010
17
Wildkunde
Von Heini Hofmann
Bild: CEG
Gebiet der heutigen Schweiz erscheint der Fasan bereits um das
Jahr 1000 in den Wildbretlisten
des Klosters St. Gallen und ebenso in Britannien im Jahre 1059
auf einer Speisevorschrift für Kanoniker, welche zwischen St. Michaelis und Aschermittwoch pro
Person den Verzehr von entweder
12 Amseln, 2 Elstern, 2 Rebhühnern oder 1 Fasan gestattete.
Jagdobjekt und Pfannenhuhn
Die erste Beurkundung des Fasans als Jagdobjekt geht auf den
Abt von Amesbury zurück, der
um das Jahr 1100 die Erlaubnis
zur Fasanenjagd erwirkte. Auch
im Rheinland war der neue Vogel
mit Sicherheit bereits im 12. Jahrhundert freilebend, während er in
der Schweiz 1642 in einer «Concession» erstmals als Jagdwild im
Aargau auftritt und in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts
in der Avifauna Luzerns erwähnt
wird.
Massgebend beigetragen zur
Verbreitung in Europa haben die
berühmten Fasanenzuchten, vorab jene in Böhmen, England,
Deutschland und Frankreich;
speziell die böhmischen Fasanenmeister waren gefragte Leute. Die
Fasanengärten dienten höfischen
Jagdvergnügen, die Fasanerien
18
Grosser Brutschrank und Blick
ins Aufzuchtgehe einer ausländischen Fasanenzucht.
Fasan in der Küche
Früher hängte man den erlegten Fasan zwecks Reifung im Federkleid am Hals auf und wartete, bis dass er ohne Kopf von der Schlinge fiel; er war dann im Hautgoût, auf gut Deutsch leicht
angefault, vergleichbar dem «räheligen» Berner Schinken, wenn sich dieser vom Knochen zu
lösen beginnt.
Moderne Hygienevorschriften haben solch althergebrachte Küchenromantik inzwischen natürlich längst verdrängt. Zudem spielen in der Schweiz Fasane aus einheimischer Jagd nur noch
eine ganz marginale Rolle; diese wenigen Tiere gelangen auch nicht in den offiziellen Wildgeflügelhandel.
Umgekehrt stammt das heutige Import-Angebot aus kommerziell geführten Farmbetrieben,
und dies selbst dann, wenn die Tiere angeblich in freier Wildbahn erlegt wurden; denn sie sind
kurz vor der Jagdsaison ausgewildert worden... Solch gefarmte Fasane bringen zwar grössere
Gewichte auf die Waage, aber weniger Wildbret-Gout in die Pfanne. Nicht nur die Jagdromantik bleibt auf der Strecke, auch die Küchenkultur macht Abstriche.
Zudem wirkt sich der Trend in Richtung arbeitsextensive Küche auch beim Federwild aus, ganz
abgesehen davon, dass die Kunst des fachgerechten Rupfens nicht mehr weit verbreitet ist.
Deshalb werden immer weniger ganze Vogelkörper importiert (und wenn, dann gefroren und
pfannenfertig), sondern vermehrt zugeschnittene Teile und küchenfertige Portionen. Gefragt
sind Brüstchen, Schenkel und Suprêmes (= ½ Brust mit Haut und Flügelknochen). Der Rest
dient zur Herstellung von Suppen und Saucenfonds.
Ganze Frischware im Federkleid ist nur noch im Comestibles-Fachbereich und in der Spezialitätenküche gefragt, also dort, wo das notwendige Know-how noch vorhanden ist. Gelegentlich werden noch ganze Fasane in den Federn verlangt für Dekorzwecke am Wildbuffet oder
zur Lehrlingsausbildung.
Der Frischegrad des Fleisches lässt sich an der Fettfarbe abschätzen; weisses Fett deutet auf
frische, gräuliches Fett auf überlagerte Ware. Bezüglich Nährwert schneidet das magere, kernig-muskulöse Fasanenfleisch gut ab und ist deshalb auch in der Diätküche beliebt.
HH
mit zum Teil riesigen Produktionszahlen waren eine Art noblere Geflügelhöfe und die Fasane
selber Nutztiere für die Pfanne.
Planmässige Aussetzungen begannen erst im 18. Jahrhundert,
als die Schusswaffen besser und
die Zuchten defizitär geworden
waren.
Da aus vielen Quellen nicht
klar hervorgeht, ob es sich jeweils um Gehege- oder Freilandtiere handelte, bleibt die Ansiedlungsgeschichte wohl für immer
lückenhaft. Oft lagen die beiden Stufen der Einbürgerung, das
heisst Fasanenhaltung und Gründung freilebender Kolonien, weit
auseinander, wie dies das Beispiel Dänemark mit einem entsprechenden Zeitsprung von 1560
bis 1840 belegt.
Bild: CEG
Bild: CEG
Wildkunde
Beim Import von
Zuchtfasan geht der
Trend in Richtung
pfannenfertige Portionen wie Brust,
Schenkel oder – hier
im Bild – Suprême
(= ½ Brust mit Haut
und Flügelknochen).
Schweizer Jäger 10/2010
Ein Umdenken hat eingesetzt
Weil diese Zuchten und Aussetzungen, im Gegensatz zu solchen bei anderen Arten, keine
kurzlebige Modeströmung waren, sondern über Jahrhunderte
und bis in die heutige Zeit konsequent und grossräumig durchgeführt wurden, kam es zu dieser
erdumspannenden Verbreitung
des Fasans. Sie ist also eine rein
menschgemachte, verhalf jedoch,
dank ihrer Langfristigkeit, dem
Fremdling Fasan zu einer Art Gewohnheits-Bürgerrecht.
Allerdings, und hier liegt der
Hund – oder besser gesagt liegen Abermillionen von Fasanen
– begraben: In sehr vielen Aussetzungsgebieten (so auch in der
Schweiz) kann sich dieser Fremdling auf Dauer nicht halten. Es
muss also, fast wie beim Wirtschaftsgeflügel, ständig neu aufgestockt und zudem zugefüttert
werden, damit die Jagdstrecken
ergiebig bleiben.
Heute beginnt man sich deshalb – und dies auch in fortschrittlichen Jägerkreisen – ernsthaft zu
fragen, wie sinnvoll es ist, ein
Tier auszusetzen und zu stützen,
nur um es jagen zu können. So
sind denn die Auswilderungszahlen generell (und in der Schweiz
sogar stark) rückläufig – oder
werden es notgedrungen durch
modernere Jagdgesetze. Die Ant-
Mischling mit Ökovorteil
Der Mensch hat den Jagdfasan nicht nur verbreitet, er hat ihn
auch total verbastardiert, indem
er verschiedenste seiner geografischen Unterarten importierte und
im grossen Stil kreuzte. Da die
verwendeten Variationen (rund
ein halbes Dutzend Spielarten von
deren über dreissig) unterschiedliche ökologische Anpassungen
mitbrachten, dürfte dies die Assimilations- und Verbreitungsfähigkeit des Mischlings noch gefördert haben.
Am Blutcocktail des vom Menschen installierten Jagdfasans
sind vornehmlich beteiligt: der
schwarzhalsige Westkaukasische
Edelfasan, Liebhaber von Auwaldungen, und der grünrückige
Chinesische Ringfasan, ein Kultursteppenvogel. Ferner der Schilf
bevorzugende Mongolische Ringfasan, entgegen seinem Namen
nicht in der Monogolei, sondern
in der Kirgisensteppe beheimatet und 1900 von Carl Hagenbeck
zuerst nach England gebracht, sowie der Schiller- oder Buntfasan
von den japanischen Inseln samt
einer reinerbig dunklen Mutante; die beiden letztgenannten Un-
Wildkunde
Foto: Fotonatur.de/Tanja Askani
Foto: Fotonatur.de/Sönke Morsch
wort auf die eingangs gestellte
Frage nach der Daseinsberechtigung dürfte somit etwa lauten:
Kein Aussetzen nur um des Jagdvergnügens willen, zumal nicht in
ungeeignete Biotope. Akzeptanz
dagegen für den heimisch gewordenen Fremdling dort, wo er selbständig überlebt und einheimische
Arten nicht konkurrenziert.
Während der
Hahn mit schimmerndem Prachtgefieder imponiert, bescheidet
sich die Henne –
aus Gründen der
Brutsicherheit
– mit schlichter
Tarnfärbung.
Oben rechts:
Jungfasane in der
Aussenvoliere.
terarten allerdings mit geringem
Vererbungsanteil.
Nur von marginaler Bedeutung
sind der ebenfalls kaukasische
Prinz-von-Wales-Fasan und der
Tarim-Fasan aus Mittelsinkiang.
Kurz: Der in Europa und Nordamerika eingepflanzte Edel- oder
Jagdfasan (mit dem Artennamen
Phasianus colchicus) stellt eine
bunte Mischung aus westkaukasischen, chinesischen, kirgisischen
und japanischen Unterarten samt
einigen weiteren genetischen Zutaten dar. Aber, wie Figura zeigt:
Auch Mischlinge können gefallen!
Rosen, Federohren und
Keilschwanz
Während der Hahn sich ein
metallisch-schimmerndes Prachtgefieder leisten kann, muss sich
die Henne zwecks Tarnung beim
Brüten mit einem schlichtbraunen
Federkleid begnügen. Das adrette weisse Halsringlein des Hahns
scheint sich dominant zu vererben, da es nämlich dem Kaukasischen und dem Buntfasan fehlt
und nur beim Chinesischen und
vor allem beim Mongolischen
Ringfasan breit vorhanden ist.
Markenzeichen beider Geschlechter ist der lange, keilförmige Schwanz. Beim Hahn imponieren neben den kräftigen,
spitzen Sporen an den Läufen,
vor allem die Attribute am Kopf,
zum Beispiel die verlängerten Federbüschel am Hinterhopf, die bei
der Balz gestelzt werden und dann
wie «Federohren» wirken.
Besonders jedoch springen die
vom Jäger als «Rosen» angesprochenen nackten, scharlachfarbenen Gesichtsfelder in die Augen,
zumal, wenn sie sich zur Balzzeit stark vergrössern und zudem
– aufgrund eines Schwellkörperprinzips – beim sexuell erregten Hahn in Sekundenschnelle
anschwellen. Die intensive Rotfärbung dieser Rosen beruht auf
kombinierter Wirkung verstärkter Durchblutung und eingelagerter Karotinoid-Pigmente; anders also als beim Haushahn, bei
dem die Färbung von Kamm und
Kehllappen allein auf Durchblutung basiert.
Fasan und Jägersprache
Das männliche Tier ist der Hahn oder Gockel, das weibliche die Henne. Eine Henne mit Jungen nennt sich Gesperre. Gocken heisst die Lautäusserung des Hahns, Pfeifen jene der Henne. Wenn Fasane sich verstecken, drücken sie sich, wenn sie hochfliegen, stehen sie auf, und
wenn dies gleich mehrere Hähne gleichzeitig tun, spricht der Jäger entzückt von einem Bukett.
Das Fliegen heisst Streichen, und wenn sie sich niederlassen, fallen sie ein. Wenn sie beim Anpirschen schnell aufstehen, heisst dies, dass sie schlecht halten. Ihre Beine sind die Ständer; das
Trittbild der Füsse nennt man Geläuf. Nachts baumen sie auf.
Krankgeschossene Fasane sind – je nachVerletzung – geständert oder geflügelt.Traf ein Schrotkorn die Lunge, fliegt der Fasan steil nach oben: er himmelt... Auf Flugwild sollte nicht aus mehr
als 30 Metern Distanz geschossen werden. Bei der Jagd auf Fasane gelangt 3-mm-Schrotstärke
zur Anwendung. Ein Ehrenkodex besagt, dass es nicht weidmännisch ist, auf laufende Fasane,
so genannte «Infanteristen» zu schiessen.
HH
Schweizer Jäger 10/2010
19
Tagaktiver Standvogel mit
Haremsstruktur
Die Balz beginnt Mitte März.
Als Bodenbrüter legt das Fasanenweibchen in eine kunstlos ausgelegte Mulde acht bis zwölf zeichnungslose, olivfarbene Eier, aus
denen nach 24 Tagen – drei mehr
als beim Haushuhn – die Küken
als Nestflüchter schlüpfen (weidmännisch: ausfallen). Noch keine
vierundzwanzig Stunden alt, verlassen sie das Nest und können
mit zehn, zwölf Tagen bereits flie-
20
Schweizer Jäger 10/2010
Der vierbeinige
Apporteur oder
Verlorenbringer ist
fester Bestandteil
der Fasanenjagd.
Bild: Paul Bruno Zehnder
Karotinoid-Pigmente und
Durchblutungssteigerung erzeugen das für
die Balz wichtige
Scharlachrot der
nackten Gesichtsfelder.
gen. Am Brutgeschäft und an der
Aufzucht beteiligt sich der Hahn
nicht, bleibt aber als Wächter im
Brutrevier. Fressfeinde des ausgewachsenen Fasans sind vor allem Fuchs, Marder und Habicht;
auf das Gelege haben es zudem
Dachs, Iltis, Igel, Wanderratte
und Rabenvögel abgesehen.
Der Jagdfasan kennt nur eine
Jahresbrut, doch können die Hennen, wie beim Haushuhn, Verluste durch Weiterlegen, oder, bei
Totalverlust, durch ein Nachgelege kompensieren. Diese Populationsdynamik, zusammen mit
der haremsartigen Sozialstruk-
tur, die bei grösserer Dichte auch
nichtterritoriale Männchen toleriert, sowie seine Eignung als Bewohner der Kulturlandschaft und
schliesslich die Tatsache, dass
er ausgesprochener Standvogel
ist, prädestinierten den Edelfasan zum jagdlich intensiv bewirtschafteten Flugwild und als Delikatesse der Wildküche.
So sind denn also beide, Fasan
und Huhn, vom Menschen ausgiebig gemanagt worden; der Fasan mit dem Vorteil, vor dem Tod
immer ein bisschen Freilandhuhn
gewesen zu sein...
■
Foto: Fotonatur.de/Sönke Morsch
Wildkunde
Steckbrief eines Kulturfolgers
Etwas salopp lassen sich die
Biotop-Vorlieben des Kulturfolgers Fasan umschreiben mit der
6-W-Formel: Wald, Wasser, Wiesen, Weizen, Wärme und Wein.
Oder anders gesagt: Er liebt
kleinstrukturierte Landschaften
mit Feldern, Wiesen, Hecken und
Feldgehölzen, aber auch Auwälder und Schilfgürtel. Wichtig ist
ihm eine gute Winterdeckung.
Das Liebesleben des Standvogels
Fasan ist polygam, das heisst ein
Hahn hat mehrere Hennen.
Fasane lassen sich in halboffenem Gelände gut beobachten.
Auch indirekte Nachweise können seine Anwesenheit verraten, zum Beispiel die Trittsiegel
des Geläufes (Fussspur), die Huderpfannen, verlorene Mauserfedern sowie das Gestüber (Kot),
bestehend aus bis zu drei Zentimeter langen, grünlich-hellgrauen Röllchen mit weissem Harnsäureüberzug (nebst der allen
Hühnervögeln eigenen, breiigen
Blinddarmlosung).
Die Fortbewegung des Fasans
ist ein ausdauerndes, ausgreifendes Schreiten. Sein geräuschvoller Flug jedoch wirkt schwerfällig; allerdings vermag er im Wald
steil zu starten. Als tagaktiver Vogel mit vielfältigem Lautinventar
pflegt er eine morgendliche und
frühabendliche Aktivitätsphase.
Wie andere Hühnervögel, liebt er
das Sandbaden und baumt nachts
auf. Bei der Futtersuche scharrt er
gelegentlich nach Haushuhnmanier, setzt aber viel häufiger rasche, seitwärts werfende Schnabelbewegungen ein.
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Neu: Victory DiaScope
Biber und Mensch gestern und heute
Geschichten und Legenden
Von Klaus Böhme
Nach dem archaischen Schöpfungsmythos der Osagen, eines
Stammes der Sioux-Indianer am
oberen Missouri, war die Urmutter aller Wasaji, wie sich die Men-
Foto: M.P. Stähli
Wildkunde
FEUERBOTE
FASTENSPEISE
FELLLIEFERANT
22
Schweizer Jäger 10/2010
schen dieses Volkes selbst nannten, die schöne Tochter des alten
Königs aller Biber. In einer anderen indianischen Sage aus der Gegend des Fraser River im westlichen Kanada nimmt der Biber
die Stellung des Prometheus aus
der griechischen Mythologie ein,
Teil 1
denn von ihm erhielten die Menschen das Feuer. Diese beiden
Beispiele, denen noch viele weitere aus Nordamerika, aber auch
aus Sibirien und Skandinavien
hinzugefügt werden könnten, zeigen eindrucksvoll, welch bedeutende Rolle das merkwürdige Tier
Historische Vorkommen
Biber bewohnten ursprünglich den grössten Teil der Nordhalbkugel der Erde von den kalten Tundren Kanadas bis zum
Norden Mexikos, von den borealen Nadelwäldern Sibiriens und
Skandinaviens bis hinab in die
Türkei, die östlichen Mittelmeerländer und sogar Ägypten. Conrad Gesner, der Schweizer Arzt
und Universalgelehrte, nennt den
Biber in seinem erstmals in 1551
Die beeindruckenden Ausmasse
und vor allem die
wahrhaft riesigen
Zähne des ausgestorbenen amerikanischen Riesenbibers Castoroides
ohioensis lässt
dieses Skelett
aus dem Field Museum of Natural
History in Chicago
erkennen.
Wildkunde
Foto: C. Horwitz, Quelle:Wikipedia, GNU Free Documentation License
in den Märchen vieler Völker, die
in den grossen Wäldern der nördlichen Erdhalbkugel lebten, spielte. Ganz besonders für die Indianer des Nordens, von denen sich
ein Stamm am Mackenzie-River
sogar nach ihm benannte, war er
teils mythisches Wesen aus der
Welt der Geister, teils «kleiner
Bruder» im irdischen Leben –
was auch diese aber niemals daran hinderte, den Biber auch zu
bejagen.
Biber gehören zu den Nagetieren und sind seit dem Ende der
letzten Eiszeit nur noch in einer
einzigen Gattung bzw. Familie
vertreten, die in der zoologischen
Klassifikation den lateinischen
Namen Castor trägt; dieses Wort
stammt von dem Verbum «castrare» ab, was mit «schneiden» zu
übersetzen wäre und dem fleissigen Holzfäller sicherlich wegen
seiner Kunst, Bäume schnell und
effektiv abzu«schneiden», zugeordnet wurde. Die Familie wird
heute von den meisten Zoologen
in zwei, allerdings sehr nahe verwandte Arten aufgeteilt, nämlich
den Europäischen Biber (Castor
fiber) mit acht geographisch zugeordneten Unterarten und den
Kanadischen Biber (Castor canadensis). Bis vor einigen Jahren sahen manche Fachleute den
Kanadischen Biber noch als eine
Unterart des Europäischen Bibers
an, zwischenzeitlich hat man jedoch eine unterschiedliche Zahl
der Chromosomen und darüber
hinaus auch morphologische Abweichungen, insbesondere hinsichtlich der Körpergrösse festgestellt, die es rechtfertigen, zwei
Arten von Bibern zu beschreiben.
erschienenen «Thierbuch» ein «in
allen Landen … gemein Thier»,
das sich aber am liebsten dort aufhält, «wo große Wasserflüß lauffen» und nennt dann zunächst ein
paar Biberflüsse aus seinem Heimatland: «als wie die Ar / Reuß
und Lymmat im Schweitzerland /
auch hat die Byrß umb Basel deren viel …». Weiter geht er auf
Vorkommen in Spanien ein, in
Italien «da der Pau (oder Poo)
ins Meer laufft» und die «Marne in Franckreich zeuget sie auch
gut. In Preussen / Reussen / Moscau und Samogithen / giebt es ihrer viel: Deßgleichen findet man
deren auch an der Thonau / am
Rheyn / am Necker / und anderen
Wassern / welche still und in lettigem Grund lauffen / doch nicht
in solcher Menge / als in denen
Wassern so nach Mitternacht liegen. In Ponto, welches Land heutiges Tages von wegen / weil daselbst der Türcken erster Sitz
gewesen / eigentlich die Türckei /
sonst aber Natolia genannt / sind
der Biber ohnzählig viel / daher
sie auch die Pontischen Hund genannt werden.»
In Europa lebte, über lange
Zeitspannen hinweg auch neben
der rezenten Form, ein Altbiber
mit dem wissenschaftlichen Namen Trogontherium cuvieri, der
wohl während des so genannten
Cromer-Komplexes, einer langen Abfolge von Wärmeperioden innerhalb des Eiszeitalters
auf der Bühne der Evolution erschien und offenbar spätestens
mit dem Ende des ebenfalls war-
men Eem-Interglazials vor mehr
als 100 000 Jahren schon wieder ausstarb. Aber den Menschen
dieser Zeit, die bereits mit Speeren auf die Jagd gingen, wurden
beide Biberarten durchaus nicht
selten zur Beute; Hinterlassenschaften von Jagdplätzen, insbesondere aus Thüringen, aber auch
aus Baden-Württemberg und Ungarn lassen vermuten, dass nicht
nur das Fleisch zur Ernährung,
sondern auch das Fell zur Herstellung von Kleidung diente und
weitere Funde deuten darauf hin,
dass die Zähne sogar bei der Anfertigung von Werkzeugen verwendet wurden.
Auch in Nordamerika gab es,
sogar noch bis vor etwa 10 000
Jahren, einen Riesenbiber (Castoroides ohioensis), der bis zu
zweieinhalb Meter lang werden
konnte und den die ersten in den
Kontinent einwandernden PaläoIndianer sicherlich noch kannten.
Bei den Micmac-Indianern, einem Stamm aus der Sprachfamilie der Algonquin in Nova Scotia
und Neufundland, gibt es eine Legende, die auf alten Erzählungen
von Begegnungen mit Riesenbibern beruhen könnte: danach verwandelte nämlich ihr sagenhafter
Gott Gloosecap einen riesigen Biber in einen Fels und verdammte seine Nachkommen dazu, in
kleinerer Gestalt auf die Erde zu
kommen.
Für einige nördliche Indianerstämme war der Biber nicht nur
Jagdbeute und mythisches Wesen, sondern sogar eine Art von
Schweizer Jäger 10/2010
23
24
Schweizer Jäger 10/2010
Quelle: Humi-Projekt der Universität Keio, Japan
Wildkunde
Nutz- und Haustier. So kann man
Mit dieser imposanten Darstellung
in den Aufzeichnungen des franeines Bibers
zösischen Barons La Hontan, der
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrbeginnt Conrad
hunderts Nordamerika bereiste,
Gesner in seinem
lesen: «Ich sah in diesen Dörfern
«Thierbuch» die
nichts Merkwürdigeres, als Biber
umfangreiche Abso zahm wie Hunde, sowohl im
handlung über das
Bach als in den Hecken, wo sie «in allen Landen …
ungestört hin- und herliefen. Sie
gemein Thier».
gingen bisweilen ein ganzes Jahr
lang nicht in das Wasser….»
Auch der Engländer Samuel Hearne (1745–1792), der rund
hundert Jahre nach La Hontan als
Agent der Hudsons Bay Company mehrere Reisen durch das arktische Kanada unternahm, hatte,
wie Alfred Edmund Brehm in der
ersten Ausgabe seines «Thierlebens» berichtet, «mehrere Biber so gezähmt, daß sie auf seinen Ruf kamen, ihm wie ein Hund
nachliefen und sich über Liebkosungen freuten. In Gesellschaft
der indianischen Weiber und Kinder schienen sie sich sehr wohl zu
befinden. … Dabei hielten sie das
Zimmer sehr reinlich und gingen
immer auf das Wasser, im Winter
auf das Eis, um ihre Nothdurft
zu verrichten. Sie lebten von den
Speisen der Leute und fraßen namentlich Reis- und Rosinenpudding sehr gern, nebenbei aber
auch Fische und Fleisch, obwohl
ihnen diese Nahrung ebenso unnatürlich scheinen mochte, als
den Pferden und Rindern, welche
im höheren Norden von Amerika
und Europa ja auch mit Fischköpfen und anderen ähnlichen Dingen gefüttert werden.»
Der durch seine vielbändige
«Histoire naturelle» berühmt gewordene Naturforscher Georges
Louis Leclerc Graf von Buffon
(1707–1788) bekam nach Brehm
«einen aus Canada und hielt ihn
jahrelang, anfangs ganz im Trocknen. Dieser schloß sich zwar Niemand an, war aber sanft und ließ Aus einem «Illussich aufnehmen und herumtragen. trierten Leitfaden
Bei Tische verlangte er mit einem der Naturgeschichschwachen, kläglichen Tone und te des Tierreiches»
mit einem Zeichen seiner Hand
aus dem Jahre
auch Etwas zu fressen, das trug 1876 stammt dieer dann fort und verzehrte es im se hübsche ZeichVerborgenen.»
nung zweier Biber
Maximilian Prinz zu Wied bei ihrer ureigens(1782–1867), dem wir sehr austen Tätigkeit.
führliche, vielfältige und von
dem aus Zürich stammenden Maler Carl Bodmer (1809–1893) unübertrefflich illustrierte Berichte über das ursprüngliche Leben
der Indianerstämme im weiten
Mississippi-Missouri-Gebiet verdanken, sah einen zahmen Biber
auf Fort Union, «so groß, wie ein
zweijähriges Schwein, gewiß vier
Fuß lang, aber blind. Er ging im
ganzen Hause herum und war gegen bekannte Personen sehr zutraulich, versuchte aber, alle ihm
unbekannten Leute zu beißen.
Biberjagd in frühen Zeiten
So war der Biber also von der
Eiszeit bis in die Gegenwart hinein bei allen Jägervölkern, in
deren Gebieten er lebte, mal
Geisterwesen, mal Familientier,
unbeschadet all dieser besonderen
Beziehungen aber vor allem stets
eine durchaus begehrte Beute.
Dabei war er auch nicht übermässig schwer zu bejagen. Bereits die
Biberjäger in den Wärmeperioden
des Eiszeitalters kannten einfache
Fangeinrichtungen wie Schlingen
oder Netze und schon bald kamen
Schwerkraft- und Schlagfallen
hinzu, wie sie besonders in den
so genannten Pfahlbaukulturen
der Schweiz und Südwestdeutschlands gebräuchlich waren und im
Prinzip bis heute in fast unveränderter Form angewendet werden.
Auch wurden die Tiere später mit
Lanzen und Speeren sowie, nach
weiterer Entwicklung der Waffentechnik, mit Pfeil und Bogen erlegt, sofern man nicht auf ein unbeschädigtes Fell Wert legte.
Eine andere Methode, wie «der
Biber gefangen werde» schildert
Conrad Gesner in seiner gewohnt
anschaulichen Art: «Wann die Jäger einen Biber außgegangen und
erspehet haben / wo sein Nest
sey / so graben sie von oben gegen dem Loch zu: Und so sie den
Gang gefunden / lassen sie einen
kleinen Hund in die Höle lauffen
/ und haben dann gegen dem Wasser Garn und anders für gespannet. Wann nun der Biber / der den
Hund fleucht / zum Außgang heraus laufft / und in die Garne fällt
/ so wird er mit Kolben zu todt geschlagen. Die Wasserhund / so zu
den Endten und anderem Gevögel
gut / sind wol bekannt: Und eben
dieselben sind dem Otter und Biber feind und gefährlich.»
Die Biberjagd mit kleinen
Hunden war seit dem frühen Mittelalter in Europa weit verbreitet.
Durch die alten bairischen Stammesrechte ist beispielsweise eine
besondere Hunderasse, der «piparhunt» überliefert, der vermutlich eine Art von Teckel oder
Terrier war und nicht nur bei der
Biberjagd, sondern auch bei der
Erd- bzw. Baujagd auf Füchse
und Dachse eingesetzt wurde. An
vielen Fürstenhöfen gab es dazu
spezielle Biberjäger, «beverarii»
genannt, die sich mit den Hunden
und den Bibern besonders gut
auskannten.
Quelle:Wikipedia, public domain
Fischfresser oder sogar
selbst ein Fisch?
Eine davon, die schon in Zeiten
der frühesten Siedler, die auf Fischfang ausgingen, viele Biber als vermeintliche Nahrungskonkurrenten
das Leben gekostet haben dürfte,
beruht auf einem Irrtum. Über Jahrhunderte hinweg waren die Menschen fest überzeugt, dass der Biber sich von Fischen ernährt. Schon
in Gesners «Thierbuch» ist ein Biber mit einem Fisch im Maul abgebildet und zu «des Bibers Nahrung»
zu lesen: «Den Fischen und Krebsen
ist er gefärd …» Nach einer ungewöhnlich langen Abschweifung zu
Zweifeln über die Art der bei anderen Schriftstellern dazu genannten
Fische schreibt er aber: «Die Bäum
so gern an Wassern wachsen / … /
sind des Bibers Speiß / doch frist er
nur die Rinden davon / und fast von
allen Bäumen / so bitteres Laub und
bittere Rinden haben / hat er seine Nahrung her. Deßwegen andere
schreiben / daß sie gar keine Fisch
essen / auß Erfahrung / daß Pelicerius, Bischoff von Montpellier, den
Bibern zum öfftern todte und lebendige Fisch vortragen lassen / welche
sie nicht berochen / vielweniger davon gessen hätten / sondern / sich an
besagte Gewächs gehalten.»
Zahlreiche Ortsnamen im gesamten historischen Verbreitungsgebiet
sind, jedenfalls nach Meinung der
meisten Namenskundler, auf das ehemalige Vorkommen von Bibern zurück zu führen; daher finden sich in
vielen Ortswappen phantasievolle
Darstellungen von Bibern und einige davon zeigen – oder zeigten – ihn
als Fischfresser und manifestierten
Quelle:Wikipedia, GNU-Lizenz für freie Dokumentation
Foto: Marmelad, Quelle:Wikipedia, Creative Commons
Die Existenz der Art war trotz des
verhältnismässig leichten «Beutemachens» durch die frühen Jäger niemals gefährdet. Dies jedoch änderte sich mit Beginn des Mittelalters
überaus dramatisch, als sich Siedlungen, Dörfer und Städte ausbreiteten und die Bevölkerung permanent und immer schneller anwuchs.
Schon Brehm stellte fest, «daß sich
kaum ein anderes Thier so rasch
vermindert hat, als dieser geschätzte Nager» und dafür lassen sich aus
dem alten und auch neuen Schrifttum mehrere und sehr unterschiedliche Ursachen feststellen.
Das Wappen der schwedischen Hafenstadt Härnösand (links) stellt – im Gegensatz etwa zum Wappen des Wiesbadener
Stadtteils Biebrich, das den zoologischen
Erkenntnissen angepasst wurde – heute noch einen Biber mit einem Fisch im
Maul dar.
Auch das Wappen von Biberstein (rechts)
im Kanton Aargau stellt den Biber nicht
etwa als Fischfänger, sondern zoologisch richtig und auch ansonsten, mit
Schwimmhäuten und Schuppenschwanz
gut getroffen dar.
damit den alten Irrglauben. So ist im
Wappen der schwedischen Hafenstadt Härnösand bis heute ein schwarzer Biber mit einem Fisch im Maul
zu sehen, während sich der Wiesbadener Stadtteil Biebrich bei der Gestaltung seines Wappens den neueren
wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst hat: Im Jahre 1951 wurde der
seit dem 17. Jahrhundert abgebildete
Fisch im Maul des Bibers durch einen
Schlüssel ersetzt. Die Bürger von Biberstein im Kanton Aargau hingegen
liessen das Problem erst gar nicht aufkommen: Ihr Wappen stellt den Biber
bei seiner ureigensten Beschäftigung,
dem Benagen eines Astes, dar.
Ein zweiter Irrtum, der weniger
aus Unwissenheit als mit voller Absicht verbreitet wurde, machte den
Biber dann gar selbst fast zum Fisch.
Schon im 10. Jahrhundert verfasste ein Mönch namens Ekkehard im
Kloster St. Gallen «Benedictiones ad
mensas» und schrieb darin «Sit benedicta fibri caro, piscis voce salubris – Gesegnet sei des fischähnlichen
Bibers Fleisch.» Durch das Konstanzer Konzil von 1414/1418 wurde
Biberfleisch und insbesondere der
Biberschwanz, als der zur Fortbewegung im Wasser benutzte, fischähnliche Teil des Tieres, als Fastenspeise
zugelassen und berühmt ist die Verlautbarung des Jesuitenpaters Charlevoix aus dem Jahre 1754: «Bezüglich des Schwanzes ist er ganz Fisch,
und er ist als solcher gerichtlich geklärt durch die Medizinische Fakul-
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Bibergeil
Zu einem weiteren Verhängnis
wurde dem Biber – wie unzähligen anderen Tieren auch – die von
Aberglauben und Hexerei geprägte Volksmedizin des Mittelalters.
Schon der Schwanz galt, wie bei
Brehm zu lesen ist, nicht nur als
Delikatesse, sondern auch als «ein
Arzneimittel für diejenigen, deren
Darmschlauch schwach sei» und
Haut und Fett, Blut und Haare sowie die Zähne galten ebenfalls als
vortreffliche Heilmittel gegen allerlei Krankheiten. Ganz besonders begehrt als Medizin aber war
bis in unsere Tage hinein das so
genannte Bibergeil, auch als Castoreum bezeichnet, ein harzartiges, stark nach Phenol riechendes Sekret; der Biber sondert es
aus zwei Drüsensäcken im Afterbereich ab, die auch Castorbeutel
26
Schweizer Jäger 10/2010
genannt werden und nutzt es sowohl zum Markieren seiner Reviergrenzen als auch zur Pflege
seines Fells.
Bereits im alten Rom und im
antiken Griechenland war es als
Mittel zur Linderung epileptischer
Anfälle und vieler anderer Gebrechen bekannt. Äsop verbreitete
eine Fabel, wonach ein verfolgter Biber sich die Drüsensäcke
selbst abbeisst «und wirft sie seinen Verfolgern zu. Denn es weiß
gar wohl, daß man ihm nur dieserwegen nachstellet und es sein
Leben und seine Freiheit wohlfeiler nicht erkaufen kann.» Gesners
«Thierbuch» listet unter Berufung
auf zahlreiche ältere Quellen über
mehrere Seiten hinweg zahlreiche
Beispiele für die Anwendung und
vielerlei Krankheiten und Gebrechen auf, gegen die das Bibergeil
helfen sollte. In dem Kräuterbuch
eines gewissen Lonicerus aus dem
16. Jahrhundert kann man lesen:
«Wem die Zunge erlahmet / daß
er nicht reden kann / der nemme
gepülvert Bibergeylen / legs darunder / es hilfft gewiß. Mit Wein
getruncken vertreibts alle Fieber /
erwärmet die erkaltete Natur / ist
gut bei allen Kranckheiten so von
Kälte kommen / aber was von hitz
ist / dazu schadet das Bibergeyl.»
Der Augsburger Arzt Johannes
Mariyus veröffentlichte 1640 ein
allein diesem Mittel gewidmetes
Buch, die «Castrologia» mit über
200 Rezepten und der damals bekannte Mediziner Johann Franck
erweiterte in einer Schrift aus dem
Jahre 1685 diese Sammlung noch
ganz erheblich. Bis ins 19. Jahrhundert wurde es vor allem gegen
Krämpfe, Hysterie und Nervosität
eingesetzt, ist heute noch als homöopathische Tinktur oder in Pulverform erhältlich und wird ausserdem als aphrodisierende Substanz
in der Parfümerie verwendet. Getötet werden die Biber zur Gewinnung des Castoreums in der Regel
nicht mehr; stattdessen werden in
Biberfarmen Dosen in den Boden
gegraben, an deren Rand die Tiere
das Sekret abstreifen.
Der Biberpelz – das Verhängnis
All diese «Vorzüge» des Bibers und seiner diversen Körper-
Foto: Mickey Rohnacker, 1978, Quelle:Wikipedia, Public domain
Wildkunde
tät in Paris, und in Verfolg dieser
Erklärung hat die Theologische
Fakultät entschieden, dass das
Fleisch an Fastentagen gegessen
werden darf.» Jedoch auch ausserhalb der Fastenzeit und unbeeinflusst von kirchlichen Speisevorschriften waren der Biber und
besonders sein Schwanz zur Bereicherung des Speisezettels nicht
unbeliebt. Ein Rezept der Pfarrhofsköchin Anna Huber aus dem
«Regensburger Kochbuch» von
1867 beschreibt den «gedämpften
Biber»: «Man zerlegt den Biber in
kleine Stückchen, gibt Schmalz in
eine Kasserolle, klein geschnittene Zwiebeln und Citronenschalen, gibt das Fleisch darauf und
dämpft es weich, wobei man öfter
Essig und Erbsenbrühe, zuletzt
auch etwas Mehl, fein geschnittene Sardellen und ein Glas Wein
dazu gibt. Die Brühe muss kurz
einkochen. Der Biberschwanz ist
am besten, wenn er in Essig und
Wasser gekocht, dann mit Butter
und Semmelbröseln am Roste abgebräunt und oben auf den Biber
gelegt wird.» Bis auf die Erbsenbrühe, die in Fastenrezepten traditionell die Fleischbrühe ersetzte,
und die Zubereitung des Schwanzes hört sich das so schlecht gar
nicht an und mancherorts wird
das Wildbret vom Biber auch heute noch recht gern gegessen.
Aus der Fellsammlung der ehemaligen BundesPelzfachschule
in Frankfurt am
Main stammt
dieses kanadische
Biberfell.
teile sorgten zwar schon dafür,
dass dem «Meister Bockert», wie
der Biber in der Tierfabel «Reineke Fuchs» heisst, über Jahrhunderte hinweg rege nachgestellt
wurde und liessen die Bestände mancherorts ganz merklich
schrumpfen, an den Rand der völligen Ausrottung aber brachte den
Biber sein Fell. Der überaus dichte und dabei daunenweiche Pelz
des grossen Nagers, bei Castor
canadensis mit 12 000 Haaren
pro Quadratzentimeter auf dem
Rücken und bis zu 23 000 am
Bauch eines der dichtesten Tierfelle überhaupt, wurde schnell als
ebenso schöner und repräsentativer wie auch wirksamer Schutz
gegen Kälte und Wind erkannt
und galt schon früh, wie Brehm
schreibt, als «kostbare Kleidung
der Großen und Reichen». Da
aber, wie es etwa auch Gerhart
Hauptmann (1862–1946) in seinem bekannten sozialkritischen
Drama «Der Biberpelz» durchscheinen lässt, immer mehr Menschen «gross und reich» wurden
oder sich zumindest dafür hielten
und sich so kleiden wollten, wurde die Biberjagd in den Waldländern der nördlichen Erdhalbkugel
sehr schnell zu einem einträglichen Geschäft und einem bedeutenden Handelszweig.
Fortsetzung folgt
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28
Schweizer Jäger 10/2010
Schweizer Jäger 10/2010
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Ausrüstung
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Wolle eignet sich für den Sommer genauso gut wie für den
Winter. Merinoschafe haben im
Sommer ein dünnes, atmungsaktives Fell, das sie vor der brütenden Hitze schützt, und im Winter
schützt sie ein dickes Fell vor eisiger Kälte. Icebreaker hat die Eigenschaften dieser wunderbaren
Faser auf ein für alle Jahreszeiten
geeignetes Bekleidungssortiment
für Menschen übertragen.
Mit Merino-Bekleidung auf
der Bündner Hochjagd
Die Wetterkapriolen während
der Hochjagd im September mit
Schwankungen vom Gefrierpunkt
bis zu hochsommerlichen Temperaturen und entsprechenden Niederschlägen in Form von Schnee
und Regen machen eine angenehme und vor allem funktionale Bekleidung unerlässlich. Icebreaker stellte kurz- und langärmelige
Shirts der Bodyfit-Linie sowie
zweierlei Wandersocken für einen
Erfahrungsbericht über deren Einsatz im Jagdalltag zur Verfügung.
30
Schweizer Jäger 10/2010
sowie bei CHF 34.– und CHF
35.– für die Wandersocken.
Weder Geruchsentwicklung
noch Salzränder
Merinofasern besitzen die Eigenschaft, dass sie weder röhrenförmig wie Baumwolle, noch komplett ausgefüllt wie Kunstfasern
sind. Die Struktur von Merinofasern ist durch kleine Hohlräume
geprägt, welche Feuchtigkeit aufnehmen und diese später wieder
an die Umgebungsluft abgeben.
Dadurch entsteht die nötige Kühlung, ohne dass sich das Gewebe
unangenehm nass und entsprechend kalt anfühlt. Jede einzelne
Merinofaser ist luftdurchlässig
und kann «atmen», weshalb man
in Merinobekleidung
bedeutend später zu
schwitzen beginnt als in
Kunstfaserbekleidung.
Schweiss wird durch
die Merinofasern aufgenommen und direkt weiter abgegeben. Es entsteht
also keinerlei Ablagerung
von Schweiss zwischen den
einzelnen Fasern, welche
für die ansonsten deutlich
sichtbaren Salzränder verantwortlich sind. Neben dem Ausbleiben
von Salzrändern fällt damit auch
die unangenehme Geruchsentwicklung weg, auch nach intensiver körperlicher Aktivität.
Die Funktionalität ist gemäss
persönlicher Erfahrung der Testpersonen klar abhängig von der
darüber getragenen Kleidung,
welche ebenfalls atmungsaktiv
sein sollte.
Wie geht es meinem Schaf?
Die meisten Produkte von Icebreaker sind mit einem Code versehen, der es den Kunden ermöglicht, den Weg der Wolle in ihren
Kleidungsstücken über die Lieferkette bis hin zu den Ursprungsschaffarmen in Neuseeland zurück zu verfolgen.
Icebreaker hat strenge Richtlinien bezüglich Tierschutz, Umweltfreundlichkeit und ethischer
Produktion und möchte mit diesem Rückverfolgungsprogramm
sein Engagement für Nachhaltigkeit und Transparenz zum Ausdruck bringen.
Am Innenetikett der Icebreaker-Produkte ist eine Nummer
angebracht. Wird diese auf der
Website www.icebreaker.com eingegeben, kann sich der Endverbraucher Bilder und Videos der
jeweiligen Schaffarmen anschauen und sich über Produktionsbedingungen und Umweltrichtlinien
informieren.
■
Faszination Nachtjagd...
SUREFIRE 6P und 9P
mit XENON oder LED
Ideal zur Montage am Jagdgewehr
Klemme M26 od. M30
für Lampenmontage am ZF
79.00 sFr.
Lithium Batterien
SureFire 12Stck.
Best.Nr. 18135
66.00 sFr.
Fernschalter
für SureFire 6P / 9P
Best.Nr. 17562
46.00 sFr.
ab Fr. 139.Glaser Handels AG
www.glaser-handels.ch
Bezug über den Fachhandel
Ausrüstung
Die Shirts (Contour Crewe und
Oasis Crewe) sind aus weicher
Merinowolle und haben bei mittlerer Gewebestärke (Bodyfit 200)
ein sehr gutes Warmhaltevermögen. An kühlen Tagen liegen die
Kleidungsstücke angenehm auf
der Haut und bieten Schutz vor
frostigen Temperaturen. Die feinen Merino-Fasern isolieren auch
in feuchtem Zustand sehr gut,
sind atmungsaktiv und geruchsneutral. Dank den speziell verarbeiteten und versetzten Nähten
entstehen keinerlei Druckstellen.
Die Wandersocken (Hike Mid
Crew und die Hike Lite Crew) geben dem Fuss guten Halt und bieten
keine Reibungspunkte. Das Gewebe am Rist im Bereich der Schnürung ist absichtlich flach gehalten –
so trägt es nicht auf, wodurch sich
die Gefahr der Blasenbildung minimiert. Die Socken sind aus Nylongarn, welches mit Merinowolle
ummantelt ist. Nur die Merinofasern berühren die Haut, wodurch
deren positive Eigenschaften zum
Tragen kommen: Sie sind atmungsaktiv, besonders hautfreundlich und
ebenfalls geruchsneutral.
Die Produkte sind im oberen
Preissegment angesiedelt, was
durch die bestechende Qualität
und Funktionalität aber absolut
gerechtfertigt ist. Die empfohlenen Verkaufspreise für die getesteten Produkte liegen bei CHF
109.– und CHF 119.– für die
kurz- und langärmligen Shirts,
Ausrüstung
DOCTER:
INNOVATIVE FERN- UND
ZIELOPTIK
Unter der Marke DOCTER nutzt Analytik Jena, der Spezialist für AnalysenMesstechnik, sein Know-how in der optischen Spitzentechnologie und bietet Zieloptik und Beobachtungsgeräte wie Ferngläser, Aussichtsfernrohre,
Zielfernrohre, Reflexvisiere, Kompaktstrahler und Lupen an.
Text und Fotos: Nina Hemmi
Mit den zwei neuen Ferngläsern 8x42 ED und 10x42 ED mit
offener Brücke sind zwei innovative Ferngläser auf dem Markt erschienen. Der Durchgriff erlaubt
ein bequemes und ermüdungsfreies Beobachten und eine bequeme
32
Schweizer Jäger 10/2010
Bedienung der Fokussiermechanik. Aufgrund des ausgewogenen
Schwerpunktes liegen die Ferngläser gut in der Hand. Rillen auf
der Gummioberfläche sorgen für
einen zusätzlichen Halt und auch
an eine Daumenmulde wurde dabei gedacht.
Beim ersten Handling fällt trotz
robuster und druckwasserdichter
Bauweise das geringe Gewicht
auf. Mit 670 und 680 Gramm unterscheiden sich die beiden Gläser nur unwesentlich im Gewicht.
Die äusseren Abmessungen sind
hingegen identisch.
ED-Optik
Die ED-Spitzenoptik garantiert
eine originalgetreue Farbwieder-
Docter-Ferngläser in der Praxis
Da auf der Bündner Hochjagd keine Motorfahrzeuge für
die Jagdausübung benutzt werden dürfen, wird dem Gewicht
der Ausrüstungsgegenstände entsprechend grosse Beachtung geschenkt. In diesem Falle konnten
die Gläser denn auch gleich bei
den Testpersonen punkten. Alle
Bedienelemente sind funktional
gestaltet. Die breite Dioptrieeinstellung am rechten Okular sowie
das Fokussierrad lassen sich auch
mit Handschuhen ohne Mühe bedienen. Die für Geradsichtferngläser typische Innenfokussierung erlaubt einen maximalen
Nahpunkt von 2,50 m.
Eine Stickstofffüllung verhindert das Beschlagen der inneren
Optikflächen. Auf der Pirsch und
Ansitz überzeugten die Ferngläser durch hohe optische Leistungen und auch in der Dämmerung
stellten sie zufrieden. Der Naturfreund oder Jäger erhält für sein
Geld ein im Preis und Leistung
ausgewogenes Produkt und vor allem preisbewusste Jungjäger, die
nicht gleich ein Glas im Hochpreissegment kaufen wollen, dürfen mit dem 8x42 ED oder 10x42
ED ein zufriedenstellendes Produkt in den Händen halten. Die
offizielle Preisempfehlung beträgt
CHF 1390.– und CHF 1510.–.
Ausrüstung
gabe. Durch den Einsatz von speziellen ED-Objektiven wird die
Farbdispersion deutlich reduziert.
ED steht hierbei für «Extra-low
Dispersion Glass» und beschreibt
spezielle Linsen, die zur deutlichen Korrektur des Farblängsfehlers unerlässlich sind. Die
Kombination mit der DOCTERmultitop-Breitbandvergütung soll
dabei ein kontraststarkes und detailtreues Bild gewährleisten.
Die bewährten «twist-up»Augenmuscheln bieten sowohl
Nichtbrillenträgern als auch Brillenträgern einen hohen Beobachtungskomfort. Die in Rasten verstellbaren Augenmuscheln lassen
sich so auf individuelle Augenabstände einstellen. Dank der grosszügigen Austrittspupillenschnittweite steht Brillenträgern das
volle Sehfeld zur Verfügung.
DOCTER-Zielfernrohre
mit Leuchtabsehen
(®unipoint und ®classic)
Langjährige Erfahrungen in der
Modellierung optischer Systeme
mit besten Abbildungsleistungen
stehen hinter der Entwicklung der
Docter-Zielfernrohre und prägen
deren hohe optische und technische Leistungsfähigkeit nachhaltig. Die präzise Führung des
optischen Systems in einem hochfesten Luftfahrtaluminiumrohr sichert eine zuverlässige Funktion
und dauerhafte Schussfestigkeit.
Durch eine Stickstofffüllung sollen die Zielfernrohre permanent
staub- und druckdicht, wetterbeständig und klimafest bleiben.
Die Absehenverstellung zeichnet sich durch die lautlos verstellbare Klickrastung und die
Skalenscheibe für das mühelose, zuverlässige und genaue Wiederauffinden des Nullpunktes
aus und sichert damit eine exakte Treffpunktkorrektur. Die Werte
für einen Rastschritt entsprechen
einem Zentimeter. Ein Ausgleich
der Fehlsichtigkeit ist bis zu ± 2,5
Dioptrien möglich und die Ver-
letzungsgefahr beim Schuss wird
durch einen breiten Gummiring
am Okularabschluss minimiert.
Leuchtabsehen der ®classic-Serie.
Schweizer Jäger 10/2010
33
Ausrüstung
Leuchtabsehen der ®unipoint-Serie.
Sicherheit und Präzision beim
Schuss durch Leuchtabsehen
Die Docter-Zielfernrohre mit
Leuchtabsehen überzeugen mit
einer feinfühligen Regulierung
der Helligkeit des Leuchtpunktes
bzw. -kreuzes, wodurch eine Blendung des Auges weitgehend vermieden wird und das Leuchtabsehen der jeweiligen Helligkeit
optimal angepasst werden kann.
Bei der ®classic-Serie folgt die
analoge Helligkeitssteuerung mittels Dimmer der Physiologie des
menschlichen Auges. Die ®unipoint-Serie verfügt über eine
Elektroniksteuerung, wobei die
Bedienung der Beleuchtungseinheit über einen Tipptaster erfolgt.
Der Tipptaster ermöglicht sowohl
die Regelung der Intensität des
Leuchtpunktes, dient aber auch
als Ein- und Ausschalter. Die Memoryfunktion speichert den letzten Wert der Einstellung und ist
beim nächsten Einschalten sofort
bereit. Bewusst wurde die Helligkeitssteuerung seitlich als dritter
Dom und sehr flach am Mittelrohr
angeordnet.
Docter-Zielfernrohre
in der Praxis
Die Schusszeiten auf der Bündner Hochjagd sind explizit so gewählt, dass nur Schüsse bei genügend Schusslicht erlaubt sind.
Somit beschränkt sich hier der
Erfolgreicher
Gamsabschuss mit
Einsatz des Dämmerungsabsehens der ®classic-Serie vor allem
dem uns vom CHauf die ersten und letzten JagdImporteur (Blaser
minuten, sowie auf JagdsituatiTrading in Interonen bei Schlechtwetter und in laken, 033 822 86 81,
geschlossenen
Bestockungen. www.waffenmarkt.ch)
zur Verfügung geDie Helligkeitssteuerung mittels
stellten Docter®
Dimmer über zwölf Stufen ist
zwar äusserst bedienungsfreundunipoint ZF
lich, greift aber erst ab der vier2.5–10x50 mit
ten Stufe sichtbar.
Absehen 4–0.
34
Schweizer Jäger 10/2010
Das Leuchtabsehen der ®unipoint-Serie dagegen ist auch bei
vollem Tageslicht sehr angenehm
und hilfreich. Drei Stunden nach
der letzten Aktivität an der Beleuchtungseinheit wird das Gerät automatisch ausgeschaltet,
wodurch sich die Standzeit der
Batterie erheblich erhöht. Durch
den Tipptaster wird ein ungewolltes Ein- oder Ausschalten
der Beleuchtungseinheit verhindert. Selbst mit Handschuhen ist
die Beleuchtungseinheit der ®unipoint-Serie leicht zu bedienen.
Bei dem ausgelieferten TestZielfernrohr zeichnete sich bei
voller Lichtintensität des Absehens in dunkler Umgebung der
Leuchtpunkt nicht genau kreisförmig ab und zeigte «flammige»
Ausschweifungen. Im jagdlichen
Einsatz wurde dies bei normalen
Einstellungen und Lichtverhältnissen allerdings nicht wahrgenommen.
Die schussfesten Zielfernrohre bewegen sich im Mittelklasssegment. Insbesondere das Zielfernrohr der ®unipoint-Serie
vermochte zu begeistern und war
den Anforderungen der Bündner
Hochjagd absolut gewachsen. Die
Preise für die verschiedenen Zielfernrohr-Modelle sind über folgende Adresse einsehbar: www.
waffenmarkt.ch/files/Docter_Publikumspreisliste_2010.pdf
■
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Ausrüstung
Erste Erfahrungen mit der
10.3 X60 R GR-SPEZIAL
VON RWS
Gleich vorweggenommen, wenn hier über die ersten Erfahrungen mit der
neuen RWS berichtet wird, so sind das in erster Linie subjektive Eindrücke und Feststellungen. Trotzdem dürften die hier aufgezeigten Fälle aus
der Jagdpraxis von Interesse sein.
Text und Fotos: Nina Hemmi
Lieferengpass
Bereits im Vorfeld wurden
die ballistischen Eigenschaften,
sprich Energie und Geschwindigkeit im Zusammenspiel mit dem
12-Gramm-Geschoss, als vielversprechende Neuheit hervorgehoben. Die hohen Erwartungen und
vielleicht auch eine gewisse Unzufriedenheit mit der bisherigen
RWS-Munition dürften dazu geführt haben, dass zwei Wochen
vor Jagdbeginn keine GR-SPE-
36
Schweizer Jäger 10/2010
ZIAL über die Fachgeschäfte
mehr erhältlich waren. Dies hat
vor allem diejenigen getroffen,
die während den Sommermonaten ihre Waffe auf die neue Munition eingeschossen hatten und
kurz vor der Jagd noch ein oder
zwei Packungen Munition beziehen wollten. Da blieb nichts anderes übrig, als zähneknirschend
wieder auf die bisherige Munition
einzuschiessen. Die Glaser Handels AG als Importeur entschuldigte sich dann auch für diesen
Lieferengpass in der Septemberausgabe des «Bündner Jäger».
Einschiessen
Für den jagdlichen Einsatz
standen zwei R93 zur Verfügung,
mit denen bis zum Zeitpunkt mit
der bisherigen RWS-Teilmantel
geschossen wurde. Die Abweichung der Treffpunktlage lag bei
den Waffen zwischen 14 und zehn
Zentimetern, wobei die eine Waffe mit einem Hochschuss und die
andere mit einem Tiefschuss quittierte. Nach der Korrektur konnten
wie erwartet saubere Schussbilder
erzielt werden. Das im Vorfeld diskutierte angenehmere Rückstossverhalten konnte von den Schützen
In der Praxis – Fallbeispiel
In den ersten Jagdtagen wurden von den Testpersonen drei
Gämsen und ein Rehbock mit der
GR-SPEZIAL erlegt. Dabei überzeugte die Wirkung auf dem Wild,
lagen doch alle Stücke im Feuer, obwohl die Trefferlage nicht
zwingend ein sofortiges Zusammenbrechen, z.B. durch Verletzung der Wirbelsäule, auslösen
hätte müssen.
Als klassisches Beispiel kann
der erlegte Rehbock mit einem
Lebendgewicht von ca. 22 Kilogramm herangezogen werden. Die
gemessene Schussentfernung betrug 81 Meter auf den breitseitig
stehenden Bock. Der Einschuss
lag auf dem Blatt und durchschlug
den Oberarmknochen, was situationsbedingt eine starke Zersplitterung zur Folge hatte. Der Ausschuss lag eine Hand breit hinter
dem Blatt, wobei das Projektil
beim Austritt zwei Rippen durchschlug. Während trotz des Knochentreffers kein übermässig grosser Ausschuss festzustellen war,
war das Wildbret einschussseitig
im Bereich des Blattes vollständig zerstört. Auch waren im Einschussbereich bis weit hinter das
Blatt grössere Hämatome festzustellen. Im Bereich des Ausschusses fielen die Hämatome dagegen
deutlich geringfügiger aus.
Das im Wildkörper steckengebliebene
Geschoss (rechts) wog noch
knapp 8 Gramm, oder 66% Restgewicht des Originalgeschosses (links).
Der auf 110 Meter beschossene
Gamsbock wies
einen Steckschuss
im Schulterbereich auf.
Fallbeispiel Rehbock: Das Projektil zerstörte beim
Eintritt in den
Wildkörper den
Oberarmknochen.
Hämatombildung
feststellbar bis
weit hinter den
Einschussbereich.
Steckschuss
Als zweites Beispiel soll der
erlegte Gämsbock mit einem Lebendgewicht von ca. 35 Kilogramm dienen. Die Schussentfernung lag hier in einem idealen
Bereich von 110 Metern auf das
leicht vom Schützen abgedrehte
Stück Gamswild. Der Einschuss
lag Tiefblatt kurz hinter dem Vorderlauf, ohne dass das Projektil den Oberarmknochen durchschlug. Der Schusskanal verlief
durch den tieferen Standpunkt
des Schützen schräg durch den
Wildkörper und der Ausschuss
wäre gegenüber im Schulterbereich gelegen. Auch hier wurde
der Oberarmknochen nicht verletzt, hingegen wurde das Schulterblatt durchschlagen. Das Projektil blieb direkt unter der Decke
stecken, ohne einen Ausschuss
zu verursachen. Dieses konnte mit einem Schnitt ohne Probleme aus der Decke herausgelöst
werden. Das gleichmässig aufgepilzte Projektil wies noch ein
Restgewicht von knapp 8 Gramm
Ausschuss ca. 4x4 Zentimeter mit ovalförmiger Hämatombildung, die sich
über einen Bereich von ca. 7x14 Zentimeter im Rippenbereich zog.
auf. Somit sind rund 33 Prozent
des Geschosses abgesplittert. Die
Wildbretverletzungen im Bereich
des Steckschusses waren massiv,
begleitet von grossflächigen Hämatomen, die wie beim Rehbock
auf der Einschussseite ausgeprägter ausfielen.
Schlussbemerkung
Während der laufenden Hochwildjagd wurde in Jägerkreisen
die neue Munition schon rege diskutiert und es ist zum Zeitpunkt
kaum möglich, sich auf eine Aussage festzulegen. Dies ist auch
nicht der Zweck dieses Erfahrungsberichtes.
Grundsätzlich
kann aber festgehalten werden,
dass die Wirkung auf dem Wild
und die ballistischen Eigenschaften positiv zu werten sind.
Um möglichst viele Eindrücke
zu sammeln und auszuwerten, rufen Hersteller und Importeur die
Jäger/innen auf, ihre Erfahrungen
mitzuteilen. So können Optimierungen bereits in der nächsten Serie vorgenommen werden.
Wer einen vollständigen Abschussbericht, wenn möglich mit
Fotos, einsendet, nimmt automatisch an einer Verlosung teil.
Die Abschussberichte können
von der Homepage der Glaser
Handels AG (www.glaser-handels.ch) oder über das Amt für
Jagd und Fischerei Graubünden
und der Homepage des BKPJV
heruntergeladen werden. Berichte bis Ende Dezember bitte an folgende Adresse: Glaser Handels
AG, GR Spezial Abschussbericht,
Postfach, 8405 Winterthur.
■
Schweizer Jäger 10/2010
37
Ausrüstung
trotz abwechselndem Schiessen
mit der alten und der neuen Munition jedoch nicht nachvollzogen
werden. Dies kann je nach Waffenmodell zum Tragen kommen, fällt
aber im jagdlichen Gebrauch sowieso kaum ins Gewicht.
Ausrüstung
Hochwirksamer und
kostengünstiger Arbeitsschutz
SWISSPHONE TRIO:
Ein innovatives Alarmierungsterminal für Personen
im risikoreichen Einsatz
Der Arbeitsschutz für Mitarbeitende, die alleine und/oder
in unzugänglichen Gebieten
riskante Tätigkeiten ausüben,
ist beileibe nicht nur freiwillig. In der Schweiz schreibt die
«Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten» in diesen Fällen
eine Überwachung sogar vor.
Oft ist es allerdings mit grossem Aufwand und Kosten verbunden, wenn Berufsleute immer in Zweierteams arbeiten
müssen.
Das innovative Produkt
TRIO von Swissphone Wireless bietet jetzt eine ideale
Lösung für solche Probleme.
Die Markt- und Technologieführerin in der Alarmkommunikation hat nämlich in
ihren handlichen Multifunktionsterminals die bewährte POCSAG-Technologie mit
GSM, GPS und Sensoren erweitert. Mitarbeiter, die alleine im Einsatz sind, brauchen
jetzt nur noch einfach eines
dieser Geräte auf sich zu tragen. Wenn die so ausgerüstete
Person in Not gerät – und noch
handlungsfähig ist –, kann sie
am Alarmierungsterminal den
SOS-Knopf drücken und so
einen manuellen Notruf absetzen. Neben willensabhängigen
Notrufen kann SWISSPHONE TRIO aber auch automatische Notrufe absetzen, etwa
38
Schweizer Jäger 10/2010
wenn die Arbeitskraft gestürzt
oder bewusstlos geworden ist.
Möglich macht das im Alarmierungsterminal eingebau-
te Lage-, Bewegungs- und Beschleunigungssensoren. Wenn
es also über vordefinierte Werte beschleunigt oder aber eine
bestimmte Zeit nicht bewegt
wird, sendet das Gerät einen
automatischen Notruf aus.
Dank des GPS-Moduls ist
dieser Notruf von einer exakten Ortsangabe begleitet, der
Disponent in der Einsatzzentrale empfängt ihn also zusammen mit den geografischen
Koordinaten des Alarmierungsterminals. Nachdem er
es auf einer geografischen
Karte am Bildschirm erkannt
hat, kann er die Rettungskräfte umgehend an den richtigen
Ort schicken.
Ideal für Drückjagd
und Nachsuche
Die neuen MINOX BV 8x42
und BV 10x42 Orange Camo
Signalfarbene Camouflage-Produkte für Jagd und Outdoor-Aktivitäten liegen im
Trend, machen oft Sinn. Das
Interessante: Die grell-orange Farbe liegt ausserhalb des
Sehbereiches von Wildtieren.
Während das bei Menschen
eine Signalfarbe ist, stellt es
sich Tieren als unauffälliges
Grau dar. Das nahm der Wetzlarer Optikspezialist MINOX
zum Anlass, seine bewährte
BV-Fernglas-Linie im orangefarbenen Camouflage-Look
vorzustellen. Speziell bei der
Drückjagd oder Nachsuche
in dichter Vegetation sorgen
die neuen Ferngläser BV 8x42
und BV 10x42 Orange Camo
für noch mehr Sicherheit und
Flexibilität, sind auch leicht
aufzufinden, hat man sie mal
im Laub abgelegt.
Leicht und robust in der
Bauweise, äusserst kompakt
und handlich, bieten die BV
8x42 und BV 10x42 Ferngläser ein hoch modernes OptikSystem. Die mehrfach vergüteten Linsen ermöglichen eine
hohe Lichttransmission und
eine natürliche Farbwiedergabe für ein aussergewöhnliches Seherlebnis. Dank der
mit einem Phasenkorrekturbelag vergüteten Dachkantprismen erschliesst sich dem
Nutzer ein Bild mit sehr guter
Detailwiedergabe und starkem
Kontrast, selbst bei schlechten
Lichtverhältnissen.
Die Schock absorbierende Gummiarmierung schützt
die Präzisionsoptik im harten
Einsatz und bietet dank griffiger Oberfläche sicheren Halt.
Im Innern bewahrt eine innovative Dichtungstechnik bis
zu einem Druck von 0,5 bar
oder vergleichsweise bis zu
einer Wassertiefe von 5 Metern vor Eindringen von Staub
und Wasser. Eine StickstoffFüllung des Fernglas-Inneren
sorgt zudem für dauerhaften
Korrosionsschutz und verhindert das Beschlagen der Glasflächen auch bei starken Temperaturschwankungen. Zum
Lieferumfang gehören ein
breiter Neopren-Trageriemen
sowie eine Bereitschaftstasche. Für Bergjäger interessant ist das geringe Gewicht
von nur 780 Gramm.
PB
Das MINOX BV 8x42 Orange Camo kostet CHF
450.– (UVP), das MINOX BV 10x42 Orange Camo CHF
480.– (UVP). Weitere Infos unter: www.minox.com
Technische Daten
MINOX BV 8x42 Orange Camo / MINOX BV 10x42 Orange Camo
Vergrösserung:
Eintrittspupille:
Austrittspupille:
Sehfeld:
Pupillenschnittweite:
Nahbereich:
Dämmerungszahl:
Geom. Lichtsärke:
Funktionstemperatur:
Wasserdicht:
Abmessungen:
Gewicht:
8x / 10x
42 mm
5,25 mm / 5,2 mm
129 m auf 1.000 m 7,4 °
113 m auf 1.000 m 6,5 °
8 mm / 15 mm
1,2 m
18,3 / 20,5
27,6 / 17,6
–10° bis + 50° C
bis 3 m
140 x 127 x 51 mm
780 g
Ausrüstung
Schwedenwarnhalsung
Neu auf www.jagdhunde
shop.ch ist die Schwedenwarnhalsung zu bekommen.
Sehr gut sichtbare Warnhalsung, 50 mm breit. Die zwei
seitlichen Fahnen dienen zur
schnelleren und besseren Erkennung des Hundes – ob von
hinten, von vorne oder von
oben (ganz wichtig bei Drückjagden). Wenn die Halsung
durch den Kopf oder die Behänge verdeckt ist, ist fast immer noch irgend ein Stück der
Fähnchen sichtbar.
Durch das innenliegende Gummiband passt sich das
Halsband optimal an den Hundehals an.
Das verwendete Material ist
sehr scheuerbeständig. Beim
Anlegen der Halsung bitte darauf achten, dass die Nähte an
den Fähnchen nach hinten zeigen.
Preis ab Fr. 24.00 inkl. 7.6% MWST. Bestellen
über www.jagdhundeshop.ch oder 032 654 60 69.
Schweissleine 2-farbig
«Bio-Thane»
Neu auf www.jagdhunde
shop.ch ist die BIO-THANESchweissleine orange/gelb zu
bekommen.
BIO-THANE ist ein amerikanisches Hightech-Material,
das praktisch unverrottbar ist,
obwohl es ausschliesslich aus
umweltfreundlichem Bio-Basismaterial hergestellt ist.
Eigenschaften von BioThane sind: Wasserfest, geschmeidig, UV-beständig,
Antibakteriell und 100%
aus umweltfreundlichen
Grundstoffen hergestellt.
Das verwendete Material nimmt im Gegensatz
zu allen herkömmlichen
Materialien keinerlei
Feuchtigkeit auf. Sehr
einfaches Reinigen mit
Wasser oder durch
Abwischen, falls
erforderlich.
Die Riemenfarbe der ersten Meter ist Neonorange, die
letzten zwei Meter Neongelb.
Der Schweissriemen ist 10
m orange und 2 m leuchtgelb,
erhältlich in den Breiten 19
mm und 25 mm.
Preis ab Fr. 94.00 inkl. 7.6% MWST. Ohne
Halsung. Bestellen über www.jagdhundeshop.ch oder
032 654 60 69.
Jagdstiefel für
höchste Ansprüche
MONTANA
CE EN ISO 17247:2007 O2 HRO HI CI WR FO SRC
Wasserdicht & atmungsaktiv durch
GORE-TEX® und HAIX®-Klima-System
HAIX®-MSL-System in der Sohle für erhöhte
Aufpralldämpfung und Isolation,
HAIX®-CT-System für optimale Druckverteilung
und Atmungsaktivität im Zungenbereich
... denn Profis tragen HAIX®!
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Tel. +41(0)62/387 99 99, Fax: +41(0)62/387 99 90
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Schweizer Jäger 10/2010
39
Mit elektronischem Gehörschutz zum eindrücklichen
Jagderlebnis
Die meisten Jäger tragen
keinen Gehörschutz. Dieses
Versäumnis führt nicht selten
zu einem irreparablen Schaden
des Gehörs. Das Argument,
dass ein Gehörschutz unbequem sei und auch alle wichtigen Geräusche verschlucke,
gilt heute aber nicht mehr: Der
elektronische
Gehörschutz
«Stop Gun ES» verstärkt die
leisen Tiergeräusche, schützt
aber gleichzeitig vor dem lauten Knallen. Die langjährige
Jägerin Charlotte Mathis aus
Oberägeri hat die Neuheit ausprobiert.
Wenn es in den Ästen
knackt, dann raschelt, trampelt und schnaubt, wird der
Jäger hellhörig. Die Geräusche können ihm Hinweise darauf geben, welches Tier sich
ihm nähert. Aber schon Jäger
mit gutem Gehör müssen besonders achtsam sein, um das
Wild wahrzunehmen. Jäger
mit einem schlechteren Hörvermögen erfassen die Geräusche schlichtweg nicht. Um
die Hörfähigkeit von Jägern
zu erhalten und während der
Jagd gar zu verbessern, ist mit
«Stop Gun ES» ein spezieller
elektronischer Gehörschutz
entwickelt worden. Dank besonderen Filtern schützt er das
Gehör vor dem schädigenden
Lärm und verstärkt sogar die
leisen Tiergeräusche – ganz
ohne Knacken und Rauschen.
Gefahr eines Gehörschadens
beim Jagen
Gehörschutz ist bei Jägern
leider selten ein Thema: Kaum
einer schützt seine Ohren, weder auf der Treibjagd noch auf
dem Hochsitz. Höchstens beim
Übungsschiessen werden Kapselgehörschütze benutzt. Dieser Mangel an Aufmerksamkeit hat dazu geführt, dass die
grüne Zunft zur Risikogruppe
für Gehörschäden zählt (siehe
Kasten).
Charlotte Mathis, seit 44
Jahren Zuger Patentjägerin und
40
Schweizer Jäger 10/2010
Mitpächterin eines Jagdreviers
im Elsass, setzt auf der Jagd
immer ihren elektronischen
Gehörschutz «Stop Gun ES»
ein. Damit schützt sie ihre Ohren im Fall einer Schussabgabe
und hört gleichzeitig die Tiergeräusche besser: «Das ist absolut faszinierend. Mir entgeht
nichts mehr. Ich höre die Tiere
von Weitem nahen, höre jeden
Laufschlag eines Rehs, höre,
wenn die Wildsau zu wühlen
beginnt.» Der elektronische
Gehörschutz lässt einen die
Besonderheiten in den Gangarten der Tiere wahrnehmen. Das
begeistert die passionierte Jägerin, die bereits mehrmals in
Kanada auf der Jagd war: «Es
ist schon eindrücklich. So ein
Wolf zum Beispiel, der nähert
sich einem wie ein Wölkchen.
Ich wäre froh gewesen, ich hätte damals schon den elektronischen Gehörschutz gehabt.»
Sauberer Klang und
Handlichkeit
Überzeugend ist für die Innerschweizerin, die 1968 als
erste Frau in der Schweiz das
Jagdpatent erlangt hat, dass
mit dem «Stop Gun ES»-Hörschutz keine unangenehmen
Nebengeräusche
auftreten.
Die Lautstärke kann an einem
Rädchen auf jede Situation angepasst werden: «Die Dosierung bei ähnlichen Geräten,
die ich ausprobiert habe, war
nie zu meiner Zufriedenheit.
Wenn sie jeweils zu laut eingestellt waren, dann knackte
und knallte es plötzlich, dass
mir das Ohr schmerzte».
Risiko: Gehörschaden beim Jagen
Ein einzelner kleinkalibriger Kugelschuss ist noch nicht unbedingt gefährlich für das
Gehör. Laut Dr. med. Stephan Schneider, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten in Thun, erhöht sich die Gefahr jedoch bei mehreren nacheinander
abgefeuerten Schüssen – entscheidend sind hier die Schussanzahl und die Ruhepausen zwischen den Schüssen – sowie bei lauten Waffen wie etwa einer Schrotflinte. So kann oft schon nach einer einzigen Schrotdoublette ein Schaden festgestellt werden. Und das Prekäre dabei: Ein Gehörverlust kündet sich meist nicht an;
bis man ihn bemerkt, ist der Schaden irreparabel. Die verlorene Hörleistung erhält der Betroffene nie wieder zurück.
Allgemein führen Dauerlärmbelastungen von mehr als 85 Dezibel (Masseinheit
für den Schalldruckpegel; abgekürzt dB) zu Beeinträchtigungen. Ein Schussknall
liegt je nach Kaliber bei über 130 dB. Dr. med. Stephan Schneider ist selbst Jäger und kennt das Pfeifen im Ohr nach einem Schuss bestens aus seiner Praxistätigkeit. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Innenohr Schaden genommen hat. Die
Empfehlung des HNO-Arztes: das Tragen eines Gehörschutzes sollte nicht nur
im Schiessstand, sondern auch beim Pirschen und beim Ansitz eine Selbstverständlichkeit sein.
Das Gerät wurde Charlotte Mathis in der Zuger Filiale
von Amplifon, dem grössten
Schweizer Anbieter von Lösungen rund ums Hören, angepasst.
Die Ohrformen wurden ihr für
einen perfekten Tragkomfort
persönlich eingepasst. Sie berichtet: «Ich habe mich am Anfang daran gewöhnen müssen,
das Gerät richtig einzusetzen.
Sitzt es jedoch einmal, kann ich
mich bewegen, wie ich will, es
fällt nicht heraus.» Die Handlichkeit des kleinen Ohrknopfs
sagt ihr zu, und die kleine Aufbewahrungsbox, die neben den
beiden Geräten auch Ersatzbatterien enthält, hat sogar in ihrer
Hosentasche Platz. Die Grösse
ist es ja auch, die das Tragen
eines herkömmlichen Kapselgehörschutzes gerade im Spätsommer zum Albtraum macht:
«Diese Riesendinger, die erträgt man in der Septemberwärme sowieso nicht. Zudem
verrutschen sie auch ständig,
etwa wenn man das Gewehr
ansetzt.» Nicht so Mathis’
elektronischer Gehörschutz:
«Den habe ich kürzlich sogar
bei der Gartenarbeit getragen,
weil mein Nachbar mit seinem
Grasschneider einen fürchterlichen Krach machte. Ich drehte
die Regler für die Lautstärke zu
und konnte in Ruhe jäten.» Das
Gleiche tat die Innerschweizerin, als sie zum Geburtstag der
Enkelin ein Rockkonzert besuchte: «Ich drehte an den Rädchen und nichts war mehr zu
hören von dieser grauenhaften
Musik», sagt sie mit einem Augenzwinkern.
Der Countdown läuft
Der Digiscoper of the Year
Wettbewerb von Swarovski
Optik geht in die finale Runde. Freunde des Digiscopings
haben noch bis 31. Oktober
2010 die Chance, unter www.
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ist beim diesjährigen Kontest,
dass es neben der Jury- auch
eine Publikumswahl gibt. Jeder registrierte Besucher kann
nach Abschluss des Bewerbs
den gesamten November hindurch über www.digiscoperof
theyear.com seine Top 10 der
eingereichten Bilder wählen.
Die Gesamtheit der Publikumsbewertung fliesst danach
als eine Jurystimme in die Bewertung des Digiscoper of the
Year 2010 ein. Nützen Sie die
letzte Chance auf den Gewinn
einer kompletten DigiscopingAusrüstung und machen Sie
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© Peter Nilsson
Ausrüstung
«Ich höre die Tiere
schon von Weitem»
NEU! NEU! NEU!
Top Extrem
Obermaterial: Schöller-Keprotec / Gore-Tex
(Swissmade)
Innenschuh: Gore-Tex / Thinsulate
Sohle:
Vibram / Breithorn
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Die wasserdichten
Doppelschuhe
Top Alpine
Obermaterial: 3mm Perwanger-Leder /
Gore-Tex
Innenschuh: Gore-Tex / Thinsulate
Sohle:
Vibram
Fr. 629.–
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Jagdschiessen
Jagdschiessen
Daten 2010
ohne Gewähr
Jagdschiessanlage
Mattwald
Schrotkurs und
Kugelschiessen nach
Anmeldung an Heinz Gruber,
079 221 19 07, 027 956 19 07
Bei extremen Witterungsverhältnissen bleibt die
Schiessanlage geschlossen.
15. Oktober
17.00–19.00 Uhr
Kugel und Schrot
Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp
Kontakt: 079 609 31 20,
oberwalliser.jagdschiess
[email protected]
Jagdschiessanlage
Oberboden Zumdorf,
Hospental
Übungsschiessen für
Jedermann jeden Mittwoch
ab 17.00 Uhr
Kontakt:
Peter Schmid, Hotel Rössli,
Hospental am Gotthard,
Tel. 041 887 13 76
Fax 041 887 02 82
Andreas Schmid,
Rest. zum Dörfli,
Zumdorf, Hospental,
Tel. 041 887 01 32
[email protected]
www.zumdoerfli.ch
16. Oktober
13.30–16.00 Uhr
Kugel und Schrot
Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp
Kontakt: 079 609 31 20,
oberwalliser.jagdschiess
[email protected]
Jagdhof Felder
Entlebuch
Jagd- und Sportwaffen –
Schiesszentrum – Schiessschule
Die Innenschiessanlage ist
während der Geschäftszeit
geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00
und 13.30 –18.00 Uhr, Sa
9.00–15.00 durchgehend,
Do Abendverkauf bis 20.30
Uhr, Mo geschlossen
9. Oktober
13.30–16.00 Uhr
Kugel und Schrot
Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp
Kontakt: 079 609 31 20,
oberwalliser.jagdschiess
[email protected]
11. Oktober
17.00–19.00 Uhr
Kugel und Schrot
Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp
Kontakt: 079 609 31 20,
oberwalliser.jagdschiess
[email protected]
42
Schweizer Jäger 10/2010
18. Oktober
17.00–19.00 Uhr
Kugel und Schrot
Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp
Kontakt: 079 609 31 20,
oberwalliser.jagdschiess
[email protected]
22. Oktober
17.00–19.00 Uhr
Kugel und Schrot
Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp
Kontakt: 079 609 31 20,
oberwalliser.jagdschiess
[email protected]
31. Oktober
100 Taubenmatch
Jagdschützen Berken
08.30–17.00 Uhr
Auskunft bei F. Gertsch,
Tel. 062 961 25 04 oder
www.jagdschuetzen-berken.ch
30. September
Trainingsschiessen
18.00–20.00 Uhr
Jagdschiessanlage Standel
www.urnerjaegerverein.ch
6. November
Hubertusschiessen
10–12, 14–16 Uhr
Schiessplatz Alpnach
20. November
Goldener Fuchs
Jagdschützen Berken
12.30–17.00 Uhr
Auskunft bei F. Gertsch,
Tel. 062 961 25 04 oder
www.jagdschuetzen-berken.ch
Die Schiessnadel an
Hut oder Kittel ist das
sichtbare Zeichen
des weidgerechten
Jägers, dass er auch
seine Waffe beherrscht.
Die Nadel trägt Jahrzahl und das Logo
von JagdSchweiz. Sie kann an den bezeichneten Jagdschiessen erworben
werden. Bestellungen der Schiessnadel (es werden nur Sammelbestellungen für Schiessanlässe ausgeführt)
sind so früh als möglich zu richten an
Verlag Schweizer Jäger, Pf. 261, 8840
Einsiedeln, Tel. 055 418 43 43, Fax
055 418 43 44, E-Mail: kontakt@
schweizerjaeger.ch, wo auch jede gewünschte Auskunft erhältlich ist.
46. Entlebucher
Jagdschiessen
Am letzten August-Wochenende fand einmal mehr
das praxisnahe Entlebucher
Jagdschiessen statt. Mit dem
Programm «Der erste Schuss
zählt» haben sich mehr als
230 Jäger und Jägerinnen aus
der ganzen Schweiz, vor allem
aber aus der Region Entlebuch,
die Mühe genommen, sich für
die kommende Herbstjagd
vorzubereiten. Die maximale Punkt-Zahl wurde nur von
fünf Teilnehmern erreicht.
Die Jagdhornbläser Entlebuch eröffneten pünktlich
um 17.00 Uhr das Absenden.
Als Sieger des Jagdschiessens konnte der Entlebucher
Hubert Giger proklamiert
werden. Dank Verlosung der
Preise hatte jeder Teilnehmer
die Chance, einen wertvollen
Preis zu gewinnen. Der präch-
tige Gabentempel konnte dank
den grosszügigen Sponsoren,
allen voran H.R. Felder, Jagdhof, Ebnet, präsentiert werden.
Der Präsident, Peter Thalmann,
dankte den vielen Helfern für
die tadellose Arbeit sowie allen Teilnehmern und munterte sie auf, auch nächstes Jahr
wieder mit dabei zu sein.
Das praxisnahe Schiessprogramm stösst nach wie vor auf
grosses Echo, was die Jagdschützen Gfellen motiviert,
nächstes Jahr am letzten August-Wochenende zum Jubiläumsschiessen «50 Jahre
Jagdschützen Entlebuch» zu
begrüssen.
Die komplette Rangliste
kann im Internet unter www.
jagdschiessen.ch aufgerufen
werden. Weidmanns-Dank.
Jagdschützen Gfellen
31. Oktober
Kugelübung
09.00–12.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
31. Oktober
Hubertusschiessen
10.00–12.00 Uhr,
13.00–16.00 Uhr
Jagdschiessanlage Standel
www.urnerjaegerverein.ch
Von links: Edgar Hug, Hergiswil NW (3.), Hubert Giger, Entlebuch (1.), Hansruedi Felder, Entlebuch (Hauptsponsor), Markus Stalder, Schüpfheim (2.).
Am 29. August führten
die Berkener Jagdschützen
den neunten Herbst-Jagdparcours durch. Auf sechs Maschinen – vier Taubenmaschinen, eine Tealmaschine und
ein rollender Hase – wurden
die Schützen aus jeweils vier
Standpositionen auf ihre Reaktionsfähigkeit gemessen. Der
Anlass wurde von 40 Schützen bsucht. Die Tagessiegerin
hiess Sahra Reichenbach aus
Lauenen mit 70 Treffern von
Total 75 Wurfzielen!
Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Gratulation den
Gewinnern! Besten Dank
ebenfalls allen Sponsoren und
Helfern des Vereins.
Aus der Rangliste
Kat. Senioren: 1. Rolf Steiner, Hirzel, 68; 2.
Marco Allenbach, Adelboden, 65; 3. Armin Lehmann,
Steinen, 64; 4. Carlo Pestoni, Avenches, 63; 5. Ueli
Lischer, St. Niklausen, 62; 6. Sylvein Rosset, Prez-versNoréaz, 62; 7. Hanspeter Stalder, Malters, 61; 8. Jérimy
Rosset, Prez-vers-Noréaz, 61; 9. Roger Huser, Perlen,
61; 10. Joseph Gwerder, Muotathal, 60; 11. Ruedi
Meyer, Langenthal, 60.
Kat.Vet. I & II: 1. Hans Wenger, Bühl b. Aarberg, 63; 2. Toni Fritschi, Reigoldswil, 54; 3. Peter Garovi, Sachseln, 53; 4. Bruno Erni, Corcelles, 43; 5. Marco
Calzavara, St. Gallen, 39; 6. Peter Moore-Robinson,
Ennetbürgen, 36; 7. Andreas Schälchli, Adlikon, 21.
Kat. Junioren: 1. Ludovic Wicht, Prez-versSiviriez, 55; 2. Nicolas Zumbühl, Rickenbach, 43; 3.
Jean-Baptiste Prèlaz, Rue, 30; 4. Florian Schälchli,
Adlikon, 23.
Kat. Damen: 1. Sahra Reichenbach, Lauenen
b. Gstaad, 70; 2. Bonnie Hamann, Zürich, 46; 3. Claudia
Pacelli, Zürich, 41.
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Jagdschiessen
9. Jagdparcours
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Vereinsjagdschiessen
des ZKPJV
12. Vereinsjagdschiessen
vom 28. August 2010
des Zuger Kantonalen
Patentjägervereins ZKPJV
Bei regnerischem Wetter
wurde dieses Jahr das 12. Vereinsjagdschiessen des ZKPJV
in der Chuewart in Unterägeri durchgeführt. Entsprechend
war der Aufmarsch der Schützen. Leider kamen sie nicht
ganz so zahlreich wie letztes
Jahr. Das eigentliche Schiessen konnte Dank den treuen
Helfern, unter der Leitung des
Schiessobmannes Bruno Baldegger, tadellos und unfallfrei
durchgeführt werden.
Nach dem Schiessen wurden die Anwesenden von der
Festwirtschaft, unter der Leitung des Anlagewartes Jürg
Rogenmoser, mit einem feinen
Mittagessen verwöhnt. In der
Zwischenzeit hatte das Auswertungsbüro, unter der Leitung von Kassier Daniel Hurni, eine Menge Arbeit, bis alle
Resultate der einzelnen Kategorien korrekt ausgewertet
waren.
Peter Schön und Harald
Frenademez konnten wiederum ihren grosszügigen und
umfangreichen Gabentempel
präsentieren! Gaben im Wert
von fast Fr. 10 000.– warteten
auf die glücklichen Gewinner.
Herzlichen Dank an die vielen
Sponsoren für ihre Grosszügigkeit!
Zum Schluss konnte Oliver
Häusler als glücklicher Gewinner die von der Direktion
des Innern gespendete Wahlmarke für die Rehwildjagd mit
nach Hause nehmen.
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Im Namen des OK-Vereinsjagdschiessen ZKPJV danken wir den Teilnehmern und
den freiwilligen Helfern für
die gelungene Durchführung
des diesjährigen Vereinsjagdschiessens.
OK-Vereinsjagdschiessen
ZKPJV
Auszug aus der Rangliste
Vereinsjagdschiessen: 1. Karl Auf der
Maur, Steinhausen; 2. Michael Peter, Menzingen; 3.
Humbert Ghirlanda, Hünenberg; 4. Oliver Häusler,
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Cham; 5. Hubert Häusler, Unterägeri; 6. Jörg Rogenmoser, Oberägeri; 7. Reto Betschart, Unterägeri; 8.
Walter Stössel, Cham; 9. Roli Staub, Risch; 10. Marcel
Schuler, Unterägeri.
Fuchsstich: 1. Marian Zilincan, Baar; 2. Jörg
Schondlowski, Steinhausen; 3. Harald Frenademez,
Knonau.
Schrotmeister: 1. Hubert Häusler, Unterägeri; 2. Jörg Rogenmoser, Oberägeri; 3. Meiri Späni,
Unterägeri.
Veteranencup: 1. Karl Auf der Maur,
Steinhausen; 2. Walter Stössel, Cham; 3. Kasimir Vogt,
Unterägeri.
Dianacup: 1.Vreni Eicher, Hünenberg; 2. Frieda Schön, Arth; 3. Denise Rudin, Hünenberg.
Die Sieger der einzelnen Kategorien (vlnr): Präsident ZKPJV und OK-Präsident Vereinsjagdschiessen: Alfred Meier,
Unterägeri. Fuchsstich: Marian Zilincan, Baar.Vereinsmeisterschaft und Veteranencup: Karl Auf der Maur,
Steinhausen. Dianacup:Vreni Eicher, Hünenberg. Schrotmeisterschaft: Hubert Häusler, Unterägeri. Gabenchef: Peter
Schön, Allenwinden.
Schweizer Jäger 10/2010
43
Jagdpraxis
2
1
3
DAS ABBALGEN
VON R AUBWILD
Jedes Jahr, wenn die Bälge wieder reif sind, stellen wir uns dieselbe Frage:
Wie befreie ich den Balg vom Kern und zwar so, dass er nicht beschädigt
wird und wie bewerkstellige ich eine optimale Schnittführung? Anhand von
Dachs und Marder soll dies aufgezeigt werden.
Text: Peter Niederklopfer
Bilder: Kurt Gansner
Bevor wir uns an die Arbeit des
Abbalgens machen, müssen wir
uns ein paar Punkte überlegen:
Ist der Balg schon reif genug für eine schöne Trophäe, das
heisst, ist der Haarwechsel schon
abgeschlossen? Ist dieser Prozess
noch nicht beendet, kann es vorkommen, dass der Balg an einigen
Stellen haarlässig ist. Das wird allerdings meist erst nach dem Gerben sichtbar, wenn die Hautseite
dünn geschnitten ist. Der Pelzzurichter verlangt aber trotzdem den
vollen Preis.
Eine weitere Frage ist, ob man
einen runden oder offenen Balg,
oder sogar ein Rug-Mount (Fell-
7
44
teppich mit präpariertem Haupt)
haben will. Winterdecken von
Reh, Hirsch, Gams und Mufflon
sind keine guten Vorleger, weil
die Winterhaare hohl sind und
sehr leicht brechen. Wenn der
Balg später verkauft werden sollte, wäre ein Rundbalg zu empfehlen, weil der Fellhändler nur
runde getrocknete Bälge kauft.
Hygiene
Beim Abbalgen ist es sehr
wichtig, dass sauber gearbeitet wird. Man sollte immer mit
Handschuhen und einer Schürze arbeiten. Es gibt doch einige
Krankheiten, die die Tiere mit
sich tragen, wie zum Beispiel der
Fuchsbandwurm, respektive die
mikroskopisch kleinen Eier des
Wurmes, die in der Luft schwe-
8
Schweizer Jäger 10/2010
ben und so in die Atmungsorgane
gelangen können. Die Tiere müssen vor dem Abbalgen kurz in ein
Wasserbad gelegt werden, so bleiben die Eier eher an den Haaren
haften. Danach sollte das Tier ca.
eine halbe Stunde zum Abtropfen
aufgehängt werden und erst dann
beginnt die eigentliche Arbeit.
Das Abbalgen des Tieres geht
am besten, wenn man es auf einen
Tisch legt oder an einer Schnur
aufhängt.
Schnittführung für
einen offenen Balg
Voraussetzung für ein dekoratives Fell sind richtige Schnittlinien. Am Fussballen eines Hinterfusses beginnt man mit dem
Schnitt über den Fersen (Bild 1).
Bei gestrecktem Lauf wird der
9
pel eingeschnitten, damit die Gerbung dazukommt (Bild 12).
Schnittführungen
für runden (oben)
und offenen (unten)
Balg.
wird mit einer Pinzette herausgezogen und danach aufgeschnitten (Bild 7). Danach erfolgt nur
noch ein Schnitt von den Ballen
der Vorderpfoten aus bis zum Ellbogen (Bild 8).
Abstreifen
Nach all diesen Schnittführungen kann nun leicht der Balg
vom Kern abgezogen werden, die
Vorderpfoten werden dann wieder wie die Hinterpfoten abgelöst
(Bild 9). Die eigentliche Feinarbeit beginnt erst mit dem Durchschneiden des Gehörganges und
dem vorsichtigen Lösen der Augenlider, Lippen und des Nasenknorpels (Bild 10 und 11). Zum
Abschluss wird der Nasenknor-
Schnittführung für
einen runden Balg
Für einen runden Balg muss
nur an den Hinterläufen derselbe Schnitt gemacht werden wie
beim offenen Balg. Man schneidet von einem zum anderen Hinterfussballen, die Schwanzrübe
10
6
Grafiken: Peter Niederklopfer
Schnitt weitergeführt bis zum
Weidloch, dann dieselbe Schnittführung am anderen Hinterfuss.
Jetzt sollte ein einziger Schnitt
von einem Fussballen bis zum anderen sein (Bild 2).
Danach wird die Haut an den
Hinterläufen ringsherum bis zum
letzten Zehenglied abgelöst und
schliesslich am letzten Gelenk
vorsichtig durchtrennt (Bild 3
und 4). Wenn beide Hinterläufe herausgeschält sind, lösen wir
den Schwanzansatz ca. drei Zentimeter, damit wir mit einer Pinzette oder etwas Ähnlichem den
Schwanz dazwischen klemmen
und dann die Schwanzrübe herausziehen können. Der Luntenschlauch muss aufgeschnitten werden, damit er ausreichend
gesalzen werden kann und beim
Pelzzurichter genügend Gerbung
dazu kommt (Bild 5).
Jetzt wird vom Weidloch ausgehend in der Mitte des Bauches
zwischen beiden Schlüsselbeinen
und Unterkieferästen hinauf bis
zu den Unterkieferlippen ein gerader Schnitt geführt.
Danach schneidet man an beiden Vorderpfoten von den Ballen
ausgehend über den Ellbogen bis
zum Bauchschnitt auf (Bild 6).
5
11
Nachbearbeiten
Es ist wichtig, dass der abgestreifte Balg vor einer Weiterverarbeitung ein- bis zweimal in kaltem Wasser ausgewaschen wird,
damit entfernt man eventuelle
Schmutzpartikel aus dem Fell und
was noch wichtiger ist, ein Grossteil der roten Blutkörperchen löst
sich von der Hautseite.
Sollte der Balg danach zum
Pelzzurichter gebracht oder geschickt werden, ist es ratsam, die
Haut vorher trocken zu salzen.
Das Einsalzen der Häute wurde
im Beitrag in der Septemberausgabe Nr. 9 behandelt.
Wenn man den Balg auf einem
der bekannten Fellmärkte oder
direkt einem Fellhändler verkaufen möchte, rate ich, den Rundbalg auf einen handelsüblichen
Spannbügel aus Metall oder auf
ein keilförmiges Spannbrett zum
Trocknen aufzuziehen. Solche
Spannbretter kann jeder selbst anfertigen.
Für einen schönen Balg findet man immer einen Abnehmer.
Ich verschenke die gegerbten Felle an Kinder oder Schulklassen,
oder verwende sie bei Führungen,
Vorträgen oder für die Jungjägerausbildung als Anschauungsmaterial.
Fachgerecht präparierte Tiere
sind nicht nur ein Muss für naturkundliche Museen, sondern auch
Schmuckstücke im Jagdzimmer.
■
12
Schweizer Jäger 10/2010
45
Jagdpraxis
4
Über
Foto: Univ. Doz. Dr. A. Deutz
Foto: Urs Büchler
Foto: Urs Büchler
1
2
4
3
MISSBILDUNGEN und REGEL-
Von Missbildungen wird dann gesprochen, wenn am lebenden oder getöteten Wildtier beobachtete Veränderungen im Verlauf der vorgeburtlichen Entwicklung entstanden sind. Missbildungen werden daher in den meisten Fällen auch als angeboren oder kongenital bezeichnet. Führen
Verletzungen, Krankheiten, Mangelzustände oder falsche Haltung, dies auf Haustiere oder gegattertes Wild bezogen, zu Organmissbildungen, so handelt es sich um Regelwidrigkeiten. Dazu gehören zum Beispiel Geweihanomalien und Klauenveränderungen wie Auswachser. Zur Besprechung der Thematik wurde ich durch den Fall von Augenmissbildungen bei einem Rotwildkalb
aus dem obern Toggenburg angeregt. Die Angaben und Bilder dazu erhielt ich von Urs Büchler,
er ist staatlicher Wildhüter mit eidgenössischem Diplom, dem ich dafür herzlich danke.Weitere
Bilder überliessen mir in verdankenswerter Weise Univ. Doz. Dr. Armin Deutz und der staatliche Wildhüter Rolf Wildhaber.
men bei Rotwild im Engadin
und Wallis, wie sie 1985 von
Prof. Dr. K. Klingler, Tierspital Bern, beschrieben wurden.
Ob z. B. ein Vitamin-A-Mangel des Muttertiers ursächlich
zur Entstehung beiträgt oder
allenfalls eine genetische Disposition besteht, wird diskutiert.
Beim Haustier konnte als
Ursache der Missbildung z. B.
beim Texelschaf durch entsprechende Forschungen am Institut für Genetik der Universität
Bern eindeutig eine Genmutation als Ursache nachgewiesen
werden. Im gleichen Institut
wurde auch ein Gentest entwi-
8
ckelt, der Anlageträger frühzeitig erkennen und von der
Zucht ausschliessen lässt. Da
missgebildete Lämmer in der
Herde kaum Überlebenschancen haben, bezeichnet man
den Gendefekt auch als sogenannten Letalfaktor.
Beim Wildtier lassen sich
die eigentlichen Ursachen für
die Missbildung nur schwer
finden. Betroffene Jungtiere
verenden vor allem bei beidseitiger Erkrankung entweder
durch Verhungern, sie können
ihrer Mutter nicht mehr folgen, oder werden von Raubwild gerissen. Als kaum oder
nur schwer auffindbares Fall-
9
Foto: Vet. Uni,Wien
in der Fachsprache als Mikrophthalmie bezeichnet, der
linke ist nur andeutungsweise zu erkennen (Bild 2 und 3).
Bild 4 zeigt im Vergleich dazu
ein Wildkalb mit normal entwickelten Augen. Bei diesem
Tier fällt dafür der verkürzte
Unterkiefer als weitere Missbildung auf. Darauf wird anschliessend eingegangen.
Nach Boch/Schneidawind,
in «Krankheiten des jagdbaren Wildes», 1988, tritt diese
in der frühen Embryonalentwicklung entstehende Augenmissbildung beim Rotwild
eher selten auf. Sie erwähnen
aber speziell deren Vorkom-
Foto: FJS
Der aktuelle Fall
In der ersten Augusthälfte musste noch während der
Schonzeit ein Wildkalb erlegt werden, das zwar auf Annäherungen durch Menschen
reagierte, sich dann aber nur
mehr im Kreis drehte. Das
Tierchen wog aufgebrochen
30 kg, was für seinen guten
Ernährungszustand spricht.
Die Beurteilung der inneren
Organe ergab nichts Auffälliges. Bei der Untersuchung des
Hauptes fielen auch für den
Laien gut erkennbare Veränderungen der beiden Augen
auf. Der rechte Augapfel ist
deutlich verkleinert (Bild 1),
Foto: Vet. Uni,Wien
Tierarzt
Foto: Urs Büchler
3
10
6
7
WIDRIGKEITEN BEIM REHWILD
wild fehlen sie dann im Untersuchungsgut.
Beispiele für weitere
Missbildungen
Unterkieferverkürzung (Bild
4, 5 (Rotwild) und 6 (Rehwild) wird immer wieder an
erlegten Stücken diagnostiziert. Teilweise fielen sie dem
Beobachter durch ihr gestörtes
Äsungsverhalten oder durch
Abmagerung auf. Nach dem
Erlegen lassen sich dann Befunde wie in den erwähnten
Bildern gezeigt feststellen.
Durch den je nach Schweregrad der Missbildung fehlenden Gegendruck durch die verhornte Gaumenplatte kann
auch die Zahnstellung mit beeinflusst sein. Die Behinderung bei der Äsungsaufnahme
kann zu Abmagerung der betroffenen Stücke führen, was
sich unter Umständen negativ
auf deren Verwertbarkeit auswirkt.
Foto: Rolf Wildhaber
Adaktylie und Polydaktylie
beim Rotwild
Adaktylie bedeutet Fehlen einer oder mehrerer Gliedmassen oder deren Teile. Bild
7 zeigt die Vorderläufe eines
Rotwildkalbs mit fehlenden
innern Afterklauen. Bei Bild 8
11
handelt es sich um einen Rotwildföten mit einer überzähligen Hintergliedmasse auch als
Polydaktylie bezeichnet. Diese Missbildungen lassen sich
auch beim übrigen Schalenwild finden.
Ergänzend zum Dargestellten sollen abschliessend noch
ein paar Beispiele für Regelwidrigkeiten gezeigt werden. Dabei handelt es sich um
«missgebildete Organe», die z.
B. durch Verletzungen, Krankheiten oder auch Alter entstanden sind. Als Beispiele werden in den Bildern 9, 10 und
11 ein unechter Dreistangenbock (Bastverletzung), eine
gehörnte Ricke (altersbedingte Hormonstörung) und eine
Gams mit Schalenauswachsung (Laufverletzung, Krankheit) gezeigt.
Wir merken uns
zusammenfassend
Missbildungen entstehen
aus verschiedensten, oft im
Einzelnen unbekannten Ursachen während der vorgeburtlichen Entwicklung. Sie können
auch weitervererbt werden.
Regelwidrigkeiten zeigen sich
als Folgen von Unfällen, überstandenen Krankheiten, Mangelernährung oder fortge-
schrittenem Alter, um ein paar
mögliche Ursachen zu erwähnen. Sie bilden teilweise
nur temporäre Erscheinungen,
z. B. abnorme Geweihe, oder
können auch bleibend sein,
z. B. Perücken bei Geweihträgern, deformierte oder fehlende Schläuche bei Hornträgern,
verkrüppelte oder fehlende
Gliedmassen,
fjs
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel.
Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.
Österreich: Jäger müssen
Schäden bezahlen, dürfen aber nicht jagen
Fehlschuss
Die Welt verstehen Bauern und Jäger im unteren
Inntal in Österreich nicht mehr. Grosse Schwarzwildrotten
leben wie Gott in Frankreich in den grossen Maisfeldern
und lassen kaum einen Stängel stehen. Weil hier
mal wieder der Naturschutz pervertiert wurde.
Denn das Gebiet am Unteren Inn ist österreichisches
Naturschutzgebiet. In dem herrscht derzeit Jagdverbot.
Erst ab 1. November bis 15. Januar ist die Jagd
dort erlaubt. Dann aber sind die Sauen längst wieder
weg und der Mais ist ruiniert. Die Bauern haben den
Schaden und eine immense Wut, die Jäger müssen
den Wildschaden zahlen und ohnmächtig zuschauen, wie
das Schwarzwild die Felder ruiniert. Derweil wehren
sich die Naturschützer gegen eine Ausweitung der Jagdzeit.
P.B.
Schweizer Jäger 10/2010
47
Tierarzt
Foto: Univ. Doz. Dr. A. Deutz
Foto: Univ. Doz. Dr. A. Deutz
Foto: Univ. Doz. Dr. A. Deutz
5
Kalender 2011
Kalender
für den Jäger
Jagdkalender 2011, Wild
und Hund. Eine abwechslungsreiche Bilderschau aus seltenen, schönen Wildtierporträts,
Landschaftsaufnahmen und
Jagdszenen. Woche für Woche vermittelt dieser Kalender
dem Betrachter die Stimmung
und Spannung der freien Wildbahn. 21x24,5 cm, Fr. 26.60.
Burkhard Winsmann-Steins
2011, Erlebte Natur. Fantastische Aufnahmen des grossen
Meisters der Wildtierfotografie. Der Meister der Wildtierfotografie, der seit Jahrzehnten
dem geheimnisvollen Leben
der Wildtiere auf der Spur ist,
hat seine schönsten Aufnahmen für seinen Kalender zusammengestellt. Lassen Sie
sich von diesen fantastischen
Bildern verzaubern. 50x43
cm, Fr. 41.90.
Unsere Jagd 2011, Wandkalender. Der Kalender für Jäger und andere Naturfreunde.
12 Kalenderblätter mit grossformatigen Porträts heimischer Wildtiere, jeweils mit
Monatskalendarium. Fr. 26.90.
48
Schweizer Jäger 10/2010
Natur Pur 2011, Jäger
der Nacht. Zwölf meisterhafte Tieraufnahmen – der stimmungsvolle Kalender für alle
Naturfreunde. 50x43 cm, Fr.
41.20.
Treue Freunde 2011.
Hunde erfüllen im Dienst des
Menschen recht unterschiedliche Aufgaben. Diese, sowie einen Querschnitt durch die vielen Rassen und Schläge, bringt
Ihnen der Kalender in herrlichen Fotos und einmaligen Illustrationen näher. 21x24,5
cm, Fr. 26.60.
Der Jäger-Kalender 2011.
Der Maler Heinrich Wissner
kommt aus Bayern und dies
prägt auch die Motivwahl seiner Bilder. Die Motive, die für
diesen Kalender ausgewählt
wurden, zeigen überwiegend
die Wildtiere der Alpen wie
Steinbock, Gams, Berghirsch
und Murmeltier. 42x48 cm,
Fr. 45.60.
Wild und Hund Taschenkalender 2011. Mit Kalendarium, Tabellen, Informationen
zur Jagdpraxis, Vordrucken,
Adressen und Checklisten,
Anleitungen, Vertragsentwürfen und vielem mehr. 10,5x15
cm, Fr. 24.50.
Fisch&Fang Anglerkalender 2011, Wandkalender.
Die Welt des Fischens von ihrer schönsten Seite. 33x48 cm,
Fr. 28.40.
Rien Poortvliets grosser
Tierkalender 2011. 13 faszinierende Blätter mit Reproduktionen nach Gemälden des
grossen, unvergesslichen Tierund Jagdmalers Rien Poortvliet. 43x50 cm, Fr. 51.50.
Unsere Jagd 2011. Der
Taschenkalender für Jäger
und andere Naturfreunde. Der
Kalender im handlichen Einsteckformat mit Informationen zur Jagdpraxis und Platz
für eigene Notizen. Fr. 23.50.
Fisch&Fang
Taschenkalender 2011. Handlicher
Taschenkalender und Nachschlagewerk in einem: Im
Fisch&Fang-Taschenkalender
findet der Angler neben dem
Kalendarium viele Praxistipps. Fr. 19.10.
Unser Wild. Der Jubiläums-Kalender 2011 zum
80. Geburtstag des Künstlers
Marcel Moser. Mit Reproduktionen nach Original-Gemälden (47x34 cm). Ein exklusives Geschenk für alle Jäger
und Naturfreunde. Preis pro
Stück Fr. 58.–, ab 5 Stück Fr.
55.–, ab 10 Stück Fr. 52.–.
www.wildmaler-moser.ch
Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt»,
oben links. Alle Kalender zuzüglich Versandkosten!
eine Erfahrung – mit jedem
Foto wird ein Moment eingefangen, an dem man sich übers
ganze Jahr erfreuen darf», so
Gansner.
Damit sich in Zukunft möglichst viele an der Naturfotografie heimischer Fotografen erfreuen können, gründen
Kurt Gansner und Markus P.
Stähli diesen Herbst die naturpix GmbH. Anlässlich der
Kalendervernissage
wurde
naturpix erstmals vorgestellt:
der Bildverlag wird Verlagen,
Verlegern, Privatnutzern und
anderen Kunden eine optimale Plattform mit authentischen
Tier- und Naturaufnahmen
von einheimischen Fotografen
bieten.
Der Kalender 2011 wur-
Bücher für den Jäger
Müller, Unter Räubern.
Zur Wirkung von Beutegreifern in Kulturlandschaften. Neumann-Neudamm; Fr.
26.50. Prof. Dr. Dr. Paul Müller ist einer der herausragenden
deutschen Jagd-Wissenschaftler und konsequenter Streiter für eine ökosystemgerechte Jagd. Er war mehrere Jahre
Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung.
Hespeler/Krewer, Jung oder
alt? Schalenwild richtig ansprechen. BLV;
Fr. 27.90. «Jung
oder alt» ist ein
u nve r z i c h t b a rer Ratgeber für
jeden Jäger. Er
Neue Jagdbücher aus dem
Kosmos-Verlag
Mit zwei Buch-Neuerscheinungen läutet der Kosmos-Verlag die herbstliche
Schalenwild-Bejagung ein.
«Treibjagd, Drückjagd,
Stöberjagd» ist der Titel
des Praxisbuchs,
das sinnvolle
und effektive
Formen der Gesellschaftsjagd
aufzeigt. ImVordergrund des
Buches (160 Seiten, 80 Abbildungen, CHF 39.90) steht
die professionelle Planung
und Organisation für die erfolgreiche Bewegungsjagd.
Wie sich Schwarzwildbestände regulieren und Wildschäden damit minimieren lassen, darüber informiert Gert
G. von Harling,
der meist gelesene deutschsprachige Autor jagdlicher
Fach- und Unterhaltungsliteratur. Der versierte und anerkannte Jagdpraktiker gibt in
seinem Werk «Schwarzwild
erfolgreich bejagen» (128
Seiten, 90 Abbildungen, CHF
30.90) wertvolle Profi-Tipps
aus der Praxis für die Praxis.
Thomas Ambühl, Geschäftsführer der Druckerei Landquart, und Kurt Gansner, Redaktor des «Schweizer Jäger» und Naturfotograf, präsentieren stolz
den druckfrischen Kalender 2011.
de von der Druckerei Landquart realisiert und ist unter
der nachfolgenden Adresse für
Fr. 29.– plus Porto und Verpackung Fr. 6.– erhältlich. Die
Auflage beträgt lediglich 500
Stück, darum ist eine zeitige
Bestellung sinnvoll. Ein Nachdruck erfolgt nicht.
Nina Hemmi
hilft, Schalenwild richtig anzusprechen, gerade auch diejenigen Jäger, die nicht täglich den Gang ins Revier tun
können.
Tabel, Der Jagdgebrauchshund. Erziehen, Abrichten,
Führen. BLV; Fr. 49.90. Neben
dem «grossen»
Jagdgebrauchshund in seinen verschiedenen Rassen und
Schlägen wird
auch die Arbeit mit Stöberhunden und Erdhunden ausführlich und mit vielen Fotos
und Zeichnungen behandelt.
Ausserdem gibt ein umfangreiches Kapitel Hilfestellung
zur Beseitigung von Fehlverhalten und Untugenden.
Winsmann-Steins, Fesselnde Augenblicke der Jagd.
Szenen der Drückjagd. Kosmos; Fr. 27.50.
Nicht am Abzug
der Büchse, sondern am Auslöser der Kamera hatte einer seinen Finger
immer in den richtigen Momenten: Burkhard WinsmannSteins. In wunderbaren Bildern
hat der exzellente Wild- und
Jagdfotograf stimmungsvolle, packende und zum Teil fast
unglaublich anmutende Momente eingefangen.
Klavinius, Streckenlegung
Das Schlimmste von Haralds
Klavinius. Österr.
Jagd- und Fischereiverlag; Fr. 94.–.
Das erfolgreichste
Karikaturenbuch von Haralds
Klavinius in verschärfter Neuauflage. 30 neue Motive!
Grandiose
Aufnahmen
zum Wild- und Jagdparadies Schorfheide in Brandenburg bietet der Bildband
«Fährten im Märkischen
Sand». In 160 Farbfotos
(23,5x28,4 cm) vermittelt
der Autor und Fotograf Burkhard Stöcker
die Schönheiten dieser
Landschaft
und
ihrer
Wildbahnen
und liefert
zudem
in
Kurztexten interessante Informationen über ihre jagdliche Geschichte. Preis: CHF
68.90.
fpd
Bestellungen: Druckerei Landquart, Telefon +41
(0)81 300 03 60 oder www.druckereilandquart.ch/
Tierkalender
Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt»,
oben links.
Schweizer Jäger 10/2010
49
Literatur
Zum fünften Mal erscheint
der Naturkalender von Kurt
Gansner. Anlässlich der Vernissage, während der Jagdpause der Bündner Hochjagd,
wurde der Kalender in SeewisDorf einem breiten Publikum
vorgestellt. Der Schwerpunkt
der Aufnahmen liegt dieses
Jahr bei den im Kanton Graubünden heimischen Wildtieren
mit Schwergewicht Prättigau.
Gemeindepräsident Stefan Däscher betonte, dass man stolz
sein dürfe, in einer Gegend zu
leben, die einen solchen Wildreichtum berge.
Der Fotograf selbst sieht
sein Werk als Brücke zwischen der heimischen Natur
und der Bevölkerung. «Hinter
jedem Bild steht ein Erlebnis,
Foto: Markus P. Stähli
Naturkalender 2011
von Kurt Gansner
Jagen im Ausland
JAGEN, FISCHEN, GENIESSEN
im Paznaun, Österreich
Da muss der Herrgott
einen ganz guten Tag gehabt
haben, als er den Fluss
Trisanna hiess, das Paznaun
zu formen.
Von der Silvretta bis Pians
Und die Trisanna nahm den
Auftrag ernst und bildete gegen alle Hindernisse ein Hochtal ausgehend von der Silvretta
in nordöstlicher Richtung bis
Matthias Matt auf erfolgreicher Jagd.
50
Schweizer Jäger 10/2010
hinab zum grösseren Bruder,
dem Inn, mit dem sie sich bei
Landeck vereint. Und so entstand im Laufe von Jahrtausenden das Paznaun (TrisannaTal), das sich von der Silvretta
bis Pians mit einer Länge von
rund 30 Kilometern durch
herrliche Wiesen, heimelige
Dörfer und vorbei an wuchtigen Felsen und tiefgrünen Gebirgswäldern schlängelt. Das
V-förmige Tal ist umringt von
der Samnaun- bzw. Silvrettagruppe im Süden und der Verwallgruppe im Norden. Der
höchste Berg ist mit seinen
3399 Metern das Fluchthorn.
Gletscher, Wälder, satte
Wiesen
Die Silvretta ist diejenige Gebirgsgruppe, an der drei
Länder Anteil haben, nämlich
Österreich mit den Bundesländern Tirol und Vorarlberg und
**** Hotel Alpenkönigin
die Schweiz. Das Gebirgsmassiv besitzt viele Seen, Dreitausender und kleinere und
grössere Gletscher und wird
deshalb auch «Die Blaue Silvretta» genannt. Das ganze Tal
ist beidseitig bis auf eine Höhe
von 2000 Metern bewaldet.
Grosse,
zusammenhängende Fichten- und Lärchenwälder schliessen blumenreiche
Alpwiesen ein, die in der Blütezeit eine wahre Pracht aus-
strahlen und den Wanderern
und Bikern eine traumhafte
Kulisse bieten. Und hinunter
auf diese Schönheiten schauen gröbere und feinere Felsköpfe und Bergspitzen, die
dieses Prachtstal mit einem
angepassten
Bilderrahmen
einfassen. Das ganze Spektrum an Alpen-Wildtieren findet in dieser abwechslungsreichen Landschaft Wohnstätte
und Bleibe.
Schweiznah gelegen
Über Feldkirch und die
Inntalautobahn oder über das
Montafon und die mautpflichtige Silvretta-Hochalpenstrasse kann das Paznaun in rund
drei Stunden aus der Mitte der
Schweiz erreicht werden. Die
Ortschaften mit den klingenden Namen (von Süden nach
Norden) Galtür, Mathon, Ischgl, Kappl, Langesthei und See
wurden von den Rätoromanen
besiedelt, was unschwer noch
an vielen Ortsbezeichnungen
und an altehrwürdigen Bauernhäusern zu erkennen ist.
Fischen, Jagen und
Geniessen in See
Bleiben wir in der nördlichsten Talgemeinde mit dem
Namen See, die diesen von einem ehemaligen See hat, den
die Trisanna in Urzeit gebildet
hat, der aber heute nicht mehr
besteht. Als Ersatz und um
dem Ortsnamen die ihm zustehende Bedeutung zu geben,
baut die Gemeinde zur Zeit
einen Badesee. See lebt heute im wesentlichen vom Tourismus und präsentiert sich als
ruhigere und freundliche Alternative zum nahe gelegenen,
weltbekannten Ischgl. Die
Bergbahnen in See erschliessen ein Skigebiet, das sich bis
zum Medrigkopf auf 2450 Meter erstreckt und ein Eldorado
für Könner, aber auch für Familien ist. Ein sehr gut ausgebautes Wander- und Bikernetz
bietet unzählige Möglichkeiten, dieses reizvolle Alpental
zu erleben.
Die Trisanna ist ein Fischgewässer mit einem besonderen Reiz, das vom örtlichen
Fischereiverein
verantwortungsbewusst und mustergültig gehegt wird. Ganz vorzüglich schmecken Bach- oder
Regenbogenforellen aus dem
klaren Bergwasser. Tageskarten können für ein bescheidenes Entgelt auf dem Tourismusbüro gelöst werden.
Die Jagd im Paznaun
Das Paznaun ist ein mit seiner landschaftlichen Vielfalt
urspünglicher Lebensraum für
alle Wildtiere, die im Gebirge heimisch sind. Die Jagd ist
im Reviersystem organisiert.
Drei Hegebezirke umfassen
insgesamt fast 40 Reviere, die
aufgeteilt sind in Eigenjagden
und Genossenschaftsjagden.
Gratis jagen konnten in früheren Zeiten nur unsere Urahnen. Der Besitzer der Hotels
«Ad Laca» und «Alpenkönigin», Mathias Matt, selber ein
leidenschaftlicher Jäger und
Pächter eines 1200 Hektaren
grossen Reviers vor Ort, bietet
nun Jägerinnen und Jägern, die
Gelegenheit, mit ihm oder einem seiner Aufsichtsjäger gratis eine Bergjagd zu erleben.
Bedingungen dafür sind ein
gültiger Jagdpass (eine Tageskarte wird vom Pächter organisiert) und Jagdpunkte. Diese
sind leicht zu bekommen. Interessierte Jäger/innen bringen
Hotelgäste (Familie, Freunde,
Bekannte, Vereine) in seine
Hotels. Pro vollbezahlenden
Gast und Übernachtung wird
ein Jagdpunkt gutgeschrieben.
Die Summe dieser Punkte bedeutet eine Jagdeinladung auf
ein Wildtier gemäss folgender
Tabelle: 25 Punkte 1 Murmeltier, 50 Punkte 1 Rehbock, 100
Punkte 1 Gämse, 500 Punkte 1
Hirsch (Klasse III). Die Jagdpunkte können über mehrere
Jahre kumuliert werden. Das
ist doch ein Angebot, das der
Jägerin/dem Jäger die Möglichkeit bietet, spannende,
fordernde und unvergessliche Bergjagdtage auf Pirschgängen oder auf Ansitzen zu
erleben und mit der Familie, Freunden und Bekannten
erholsame Ferien in diesem
herrlichen Hochtal nahe der
Schweizer Grenze und notabene in gut geführten Hotels
zu geniessen.
Oregon 550
Der Touchscreen GPS mit 3.2 Mio. Pixel
Digitalkamera.
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Weitere Infos: [email protected], Tel.
0043 5441 8580, www.natur-hotels-see.at. Siehe
auch Inserat auf Seite 75.
+++&"#
JAGDHUNDE
Viel enger als zu den jagdbaren
Wildtierarten war und ist die
Beziehung des Jägers zu seinem
Hund. Da blieb es nicht aus,
dass die vierläufigen Jagdhelfer
auch in der Weidmannssprache schon früh
Kruppe
eine wesentliche
Rolle spielten.
Maske
Auge
Behang
Wamme
Schulter
Jacke (Fell)
Rücken
Keule
Bayerischer Gebirgsschweisshund
Rüde
Weidloch
Text und Bilder: Birte Keil
Zweimal im Jahr, für je 21 Tage, wird
die Hündin heiss. Wenn sie gedeckt
(belegt) wird, nimmt sie meistens auch
auf (wird trächtig, geht dick). Nach
zirka 64 Tagen wirft (wölft) sie Welpen. Der Wurf kann so kopfstark sein,
dass kaum alle Platz am Gesäuge finden. Nach 8 bis 10 Wochen werden sie
abgesetzt, und der Mensch muss nicht
nur für Frass, sondern auch für die Erziehung sorgen: z. B. wo der Welpe sich
lösen (Losung absetzen) bzw. nässen
(feuchten) darf. Schöpfen und Fressen
braucht er nicht zu lernen. Schon jetzt
fällt ein späterer Kopfhund als dominant auf.
Der Jagdhelfer kann in Gebäude und
Jacke (Fell) sehr unterschiedlich ausse-
52
Schweizer Jäger 10/2010
Geschröt und Feuchtglied = Kurzwildbret
hen. Je nach Rasse gibt es kurz-, lang-,
stock-, stichel- und rauhaarige Hunde.
Längeres Haar setzt Akzente als Bart,
Fahne (an der Rute), Federn (an den
Läufen), Hose (an den Oberläufen)
oder Fransen (an den Behängen).
Bevor er abgerichtet und eingejagt
wird, muss er Appell u. a. bei der Leinenführigkeit zeigen. Ans Halsband
(Halsung = breites Halsband, eigentlich nur beim Schweisshund) sollte er
gewöhnt sein, sich problemlos an- oder
abhalsen lassen (schnallen nur zum
Hetzen) und lederne Leinen (Riemen)
nicht durchkauen (sich abschneiden).
Als Meutehund sollte er es mit Artgenossen an der Koppel aushalten.
Egal, ob im Charakter hart oder
weich, er sollte schussrein (schussfest)
sein, also weder schusshitzig und nachprellen noch schuss- oder handscheu.
Oft rührt dieses Verschlagensein von
Schlägen her. Macht er schlechte Erfahrungen mit wehrhaftem Wild, das
er eigentlich binden (decken, packen)
soll, wird er ängstlich und mutlos (verblefft). Auch ein wesensstarker Hund
geht mal durch, und er verfängt (verbeisst) sich derart mit Raubwild, dass
er nur noch mit Hilfe eines Knebels
(Holzstück) abgebrochen werden kann
(die Kiefer geöffnet).
Wesensfehler zeigen sich auch beim
Apportieren (Bringen, Antragen):
Der Totengräber verscharrt Wild. Der
Hund, der es frisst, schneidet an, der
der knautscht, zerbeisst es beim Bringen. Hasenreinheit (keine gesunden
Hasen jagen) ist auch eine Frage des
Appells.
Eine Aufgabe des Jagdhundes ist das
Finden von gesundem und krankem
von Zweigen aufnehmen). Arbeitet der
Hund eine falsche Fährte weiter (changiert), wird er abgezogen (abgenommen). Soll er eine gerechte Fährte
nicht weiter arbeiten, wird er abgetragen und neuerlich angelegt (-gesetzt).
Er kann auch vorgreifen in die vermutete Fluchtrichtung des Stückes.
Solange es noch kann, tritt das Wild
fort. Ist das kranke Stück aus dem letzten Wundbett aufgemüdet und hochgeworden, wird der Hund geschnallt
und nachgelassen (zur Hetze). Nur
noch selten wird lanciert, d. h. der (Gesund)fährte eines Hirsches oder Keilers
nachgehangen.
Die klassische Aufgabe der Vorstehhunde ist die reine Feldarbeit mit
Hasen- und Hühnersuche. Der firme Hund soll bei der Quersuche den
Schlag absuchen und sich drückendes
Wild durch Anziehen und Vorstehen
anzeigen.
Weiterlaufenden Hühnern sollte er
nachziehen, bis er sie wieder fest hat.
Bei zwei Hunden soll der andere beistehen (sekundieren), d. h. auch mit vorstehen, ohne selbst etwas zu wittern.
Fang
Stopp
Als Mitstehen bezeichnet man das Vorstehen eines zweiten Hundes, der vom
selben Wild Wittrung bekommt. Der
Vorstehhund soll weder blenden (vorstehen, wo nichts ist), noch aufrücken
und das Wild herausstossen oder einspringen und schon gar nicht nachprellen.
Hunde revieren (stöbern, suchen)
verschieden: Tiefe Suche («Bohrer»)
oder hohe Suche («Schwärmer»),
flüchtig oder ruhig. Er hat eine kurze Suche, nimmt wenig Feld, wenn er
am Führer klebt, sucht er weit, nimmt
er viel Feld. Er soll sich aufs Kreisen
(Umschlagen) verstehen, d. h. einen
grossen Bogen schlagen, um laufende
Hühner zwischen sich und die Schützen zu bringen bzw. sich Wind zu holen, wenn er sie verloren hat. Als Blinker bezeichnet man einen Hund, der
absichtlich wahrgenommenem Wild
ausweicht. Das Alter des Vorstehhundes
wird in Feldern angegeben (er steht im
3. Feld = 3 Jahre alt).
Ein Erdhund soll in den Bau des
Raubwildes einschliefen (einfahren)
und den Bewohner finden, verbellen
und sprengen oder vorliegen, bis gegraben wird. Gibt er unerwünscht Laut,
ohne Wild im Bau zu haben, ist der Erdhund baulaut.
■
Nacken
Rute (kupiert)
Widerrist
Lefzen
Schnalle
Flanke
Gesäuge
Brante
Deutsch-Kurzhaar
Hündin
Schweizer Jäger 10/2010
53
Jägersprache
Schalenwild. Dafür ist es wichtig, dass
der Hund ohne Sichtkontakt am Hals
(Laut) akustisch zu verfolgen ist. Der
Hals kann hell oder grob sein. Ein guter Hals ist weit zu hören, einen lockeren (losen) Hals hat ein Hund, der leicht
Laut gibt (Laut wird, Hals gibt). Er
verbellt totes (Totverbellen) oder krankes Wild (mit Standlaut). Totgefundenes Wild wird auch stumm verwiesen
(durch sein Verhalten oder Aufnehmen
des ledernen Bringsels = Totverweiser,
Bringselverweiser).
Geläut lässt eine Meute bei der Verfolgung des Wildes hören, der Keif,
Ball oder Bail ist der Standlaut des stellenden Hundes. Mit Hetzlaut jagt der
sichtlaute Hund, mit Spur- oder Fährtenlaut der eine Spur oder Fährte arbeitende. Ein weidlauter Hund wird
auch laut, ohne Wild zu eräugen oder
zu wittern.
Ob Feld-, Wald-, Wasser- oder
Schweissarbeit, die gute oder schlechte Nase eines Hundes entscheidet, wie
gut er eine Spur oder Fährte arbeiten oder halten kann. Nachsuchen
auf krankes Wild sind nur weidgerecht
mit einem firmen Hund. Bevor er auf
Schweiss geht, lernt er Schleppen zu
arbeiten. Ob die Fährte warm, kalt
(ca. 3 Stunden), nächtig (über
Nase
Nacht) oder gar übernächtig
(vom Tag zuvor) bzw. alt (nach
24 Stunden) ist, der gute Hund
fällt sie an, nimmt sie auf und
arbeitet sie aus. Mitunter greift
er vor, wenn er sie verloren oder
überschossen hat. Er soll das kranke
Wild fangen (greifen, niederziehen).
Er kann aber auch verlorensuchen
(ohne auf die Fährte gesetzt zu werden, bei Niederwild), sowie buschieren (Niederwild suchen) oder stöbern
(ohne Kontakt zum Führer Wild suchen
und hochmachen). Hat er gut gearbeitet, wird er abgeliebelt und genossen
gemacht (mit dem Genuss = Schweiss
oder Aufbruchteile).
Bei Schweisshunden wird das Alter
in Behängen angegeben (er steht im 3.
Behang = 3 Jahre). Soll er eine Fährte
arbeiten, trägt er die breite (Schweiss-)
Halsung am langen Schweissriemen,
der auf-, bzw. abgedockt (nicht -gewickelt) wird. Der Führer hängt dem
Hund am Riemen nach. Wenn der Hund
der Fährte nachfährt (sich gut in den
Riemen legt), kann er auch nach- (vor-)
prellen. Findet er Schweiss, verweist
er ihn, auch beim Reisern (Wittrung
Hund
Prüfungsjagen
SKN-Kurse für die
und Ankörung
Oberwalliser Jäger
Schweizerischer LaufhundClub SLC
Regionalgruppe Mittelland
Samstag, 20. November 2010
08.00 Uhr: Besammlung der
Hundeführer, Leistungsrichter
und Richteranwärter bei der
Waldhütte Eriswil (Vis-a-vis
Restaurant Fritzenfluh). Weitere Details nach Ansage.
12.00 Uhr: Gemeinsamer
Aser bei der Waldhütte Eriswil. Es wird eine Suppe serviert, Getränke sind auf Platz
erhältlich. Anschliessend erfolgt die Bewertung der Hunde und die Bekanntgabe der
Resultate.
Prüfungsbestimmungen
Es sind nur Laufhunde mit
Ahnentafeln zugelassen. Das
Mindestalter beträgt 18 Monate; Ahnentafel mitbringen.
Es dürfen keine Hunde im Prüfungsgelände mitgeführt oder
geschnallt werden, welche
nicht an der Prüfung teilnehmen. Für Schäden, die durch
Hunde verursacht werden, haftet der Besitzer.
Startgeld: Fr. 40.– für Clubmitglieder; Fr. 80.– für Nichtmitglieder; wird am Prüfungstag eingezogen.
Ankörung
Das Ankören anlässlich
des Prüfungsjagens vom 20.
November 2010 findet ab ca.
15.00 Uhr bei der Waldhütte
Eriswil statt.
Für Clubmitglieder gratis.
Für Nichtmitglieder ohne Prüfungsteilnahme Fr. 40.–.
Bedingung: Das Mindestalter beträgt 12 Monate; Ahnentafel mitbringen.
Anmeldung
Die Anmeldung für das
Prüfungsjagen nimmt der Prüfungsleiter Matthias Gfeller
entgegen: P 034 431 29 13, G
034 429 20 20, matthiasgfel
[email protected]
Meldeschluss: Samstag, 30.
Oktober 2010.
Alle Clubmitglieder, Laufhundefreunde und Gäste sind
zu diesem Anlass sowie dem
anschliessenden Höck herzlich eingeladen.
Für die Leistungsrichter
und Richteranwärter gilt diese Einladung als Aufgebot. Im
Verhinderungsfall unbedingt
frühzeitig abmelden!
Der Prüfungsleiter:
Matthias Gfeller,
Trachselwaldstrasse 14,
3452 Grünenmatt.
Herzliche Gratulation
Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club
Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag
Oktober
Zum 60. Peter Hösli-Schwitter, Ennenda (20.)
Bruno Zweifel, Zürich (31.)
Zum 65. Walter Rupp, Oberstammheim (7.)
Zum 72. Peter Ammon, Rütihof (23.)
Willy Hofstetter, Hersberg (29.)
Zum 74. Roman Harzenmoser, Bernhardzell (14.)
Zum 75. Hans Inauen, Zürich (2.)
Zum 83. Fred Oesch, Thun (18.)
Prof. Dr. Franz Rhomberg, Zürich (30.)
Präsident SNLC: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01
Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74
Zuchtwart: Samuel Kaderli, Kreuzfeldstrasse 44, 4932 Lotzwil, Tel. 062 922 16 87
54
Schweizer Jäger 10/2010
Der SKN-Kurs mit Marie-Louise Kluser, speziell auf Jagdhunde ausgelegt, war
ein voller Erfolg.
Seit dem 1. September 2008
müssen Hundehalter und ihre
Vierbeiner eine offizielle Ausbildung absolvieren. Der verlangte
Sachkundenachweis
(SKN) ist gesetzlich verankert. Bei vielen Jägern stiess
das Kursobligatorium vorerst
auf Unverständnis. SKN-Kurse wurden belächelt oder gar
als Schikane abgetan. Als Jäger hat man schliesslich die
nötige Erfahrung und weiss
auch bestens, wie man seinen
«Fiffi» auszubilden hat. Wieso
in aller Welt braucht es jetzt
plötzlich offizielle Kurse?
Tatsache ist, dass jeder
Hundehalter, der sich einen
Hund anschafft, einen praktischen Kurs von mindestens vier Stunden absolvieren
muss. Ersthundehalter sind sogar verpflichtet, vor dem Kauf
vier Theoriestunden zu besuchen.
Weder Privatpersonen noch
Jäger oder Wildhüter sind von
diesen Kursen befreit. In den
meisten Kantonen sind die
Gemeinden verpflichtet, die
SKN-Ausweise bei der Abgabe der Kontrollschilder zu
kontrollieren. Säumige Hundehalter können gar gebüsst
werden.
Und nun? Wenn’s schon
obligatorisch ist, macht man
wohl das Beste daraus. Ob sich
allerdings im Kurs die Deutsche Drahthaarhündin neben
dem kleinen Chihuahua wohlfühlt und ob an einen BGS dieselben Anforderungen gestellt
werden wie an einen Pudel,
bleibt dahingestellt. Deshalb
ist es wahrscheinlich auch
nicht sinnvoll, wenn all diese
Rassen im selben SKN-Kurs
ausgebildet werden.
Mit diesem Gedanken im
Hinterkopf entschied sich die
Jägerin und SKN-Ausbildnerin Marie-Louise Kluser anfangs Sommer, den Sachkundenachweis speziell für Jäger
anzubieten und die Kursinhalte so zu wählen, dass diese auf die Grünrocke und ihre
Jagdhunde abgestimmt waren. So standen auf dem Trainingsplatz Jura und Luzerner Laufhunde neben kleinen
Münsterländern und TirolerBracken, ein Hannoverscher
Schweisshund neben einem
Beagle und eine Steirische
Bracke neben einer Deutschen Wachtel. In vier Lektionen wurde geübt, was für
den täglichen Gebrauch, aber
auch für den Jagdeinsatz wichtig ist: Bindung, Aufmerksamkeit, Appell, Leinenführigkeit,
Ablegen, Standruhe, Selbstkontrolle, Apport und Freifolge. Immer wieder waren die
Kursteilnehmer überrascht,
was ihr Vierbeiner zu leisten
vermag, wenn mit der richtigen Methode trainiert wurde. Die grosse Erfahrung und
das breite Wissen von MarieLouise Kluser haben dazu beigetragen, dass der Kurs sehr
erfolgreich war. Die Hundeteams waren mit Begeisterung
dabei und waren sich beim
Kursende einig, dass man sich
auch in Zukunft zu gemeinsamen Trainings wiederfinden
will. Nun steht aber im Oberwallis vorerst die Jagd im Vordergrund. Hier kann das Erlernte in die Praxis umgesetzt
werden. Weitere SKN-Kurse
für Jäger werden ab November neu ausgeschrieben.
Richard Imboden
Schweissprüfung
SKMV
Bei schönem Wetter fanden
sich am 29. August 14 Hundeführer und 10 Richter im Revier Oberentfelden ein.
Nach der Begrüssung durch
den Präsidenten des Kleinen Münsterländerklubs, Urs
Hoppler, übernahm Robert
Bertschinger als Prüfungsleiter das weitere Geschehen. Die
Gruppeneinteilung war bald
gemacht und schon waren die
ersten Hunde auf den Fährten.
Alle Fährten entsprachen
den Normen der TKJ und waren entsprechend am Samstag
gespritzt worden. Da es in der
Nacht geregnet hatte, war kein
Schweiss mehr sichtbar. Das
hatte aber auf den Fährtenverlauf keinen Einfluss. Die gemeldeten 14 Prüfungshunde
meisterten die Fährten alle bis
auf ein Gespann sehr gut. Bei
den 1000-Meter-Fährten bestanden alle fünf gemeldeten
Gespanne.
Suchensieger wurde Era
vom Kloster mit ihrem Führer
Gianni Parpan von der Lenzerheide.
Die Rehdecke auf der 500-
Meter-Fährte fanden 7 Gespanne. Suchensieger wurde unser
Kassier Ernst Krebs aus Lyss
mit Basil vom Stanserhorn.
Höhepunkt unserer Schweissprüfung war das Bringselverweisen. Diese Prüfung wurde in diesem Jahr nur von einem Gespann angegangen.
In einem Zug vom Anschuss
bis zum Bock ohne Abruf gelang unserem Vizepräsidenten,
Heinz Trutmann aus Meiringen, mit seiner Hündin Gina
von der Postweide.
Ich gratuliere allen Führern
zur bestandenen Prüfung und
wünsche ihnen weiterhin Suchenheil.
Nach der Prüfung, dem
Rangverkünden und dem hervorragenden Risotto, zubereitet von den Treibern der Jagdgesellschaft Oberentfelden,
sass man noch lange zusammen und feierte seinen Erfolg.
Ich möchte an dieser Stelle nochmals allen Beteiligten
danken für die geleistete Arbeit, besonders unserem Prüfungsleiter Robert Bertschin-
ger. Auch den Revierinhabern
von Muhen und Oberentfelden
mit ihren Revierführern, ohne
die geht nichts, danke ich im
Namen des Kleinen Münsterländerklubs für die Gastfreundschaft. Nicht vergessen
unser Richterkollegium (Elisabeth Duss, Ernst Huggenberger, Hans Gugelmann, Fredy Kuster, Richard Imboden,
Renato Salamoni, Franz Vogel,
Urs Senn, Robert Bertschinger, Urs Hoppler und Richteranwärter Hermann Mayer).
Auch ihnen möchte ich danken für ihre Bereitschaft, bei
uns zu richten.
U. Hoppler
1000-m-Fährten: Era vom Kloster, KLM,
Hündin, geb. 21.03.2008. E+F: Gianni Parpan, Lenzerheide, Suchensieger. – Fenny von der Postweide,
KLM, Hündin, geb. 02.04.2007. E+F: Niklaus Morgenthaler, Ursenbach. – Anka von den Maisachenauen, KLM, Hündin, geb 30.06.2005. E+F: Peter
Wüst, Frauenkirch.
500-m-Fährten: Basil vom Stanserhorn,
KLM, Rüde, geb. 08.03.2003, Suchensieger. E+F: Ernst
Krebs, Lyss. – Aron vom Gonzenbach, KLM, Rüde, geb.
09.09.2008, E+F: Marco Caneri, Murgenthal. – Maiko
vom KLM, Rüde, geb. 17.10.2004. E+F: Hans Born,
Riken. – Asko von der Echazanelle, KLM, Rüde, geb.
12.05.2008. E: Kathrin Messmer, Urnäsch; F. : Werner
Fischer, Urnäsch. – Leiko vom Forrenmoos, KLM,
Rüde, geb. 23.09.2008. E+ F: Walter Steinmann,
Grossdietwil.
Bringselverweiser: Gina von der Postweide, KLM, Hündin, geb. 25.05.2008. E+F: Heinz
Trutmann, Meiringen.
Als Gäste des SKMV haben
folgende Führer die Schweissprüfung 2010 ebenfalls bestanden:
1000-m-Fährte: Once Upon A Time Olorun, Labrador-Retriever, Rüde, geb. 26.03.2003. E+F:
Daniel Schirato, Hermetschwil-Staffeln. – Dasens Sàri,
Magyar Vizsla, Hündin, geb. 02.04.2004. E+F: Markus
Andres, Rombach.
500-m-Fährte: Charly, Kopov, Rüde, geb.
31.05.2008. E+F: Peter Kurth, Lohn-Ammannsegg.–
Esi vom Winterhorn, Foxterrier, geb. 2007. E+F: Hans
Schmid, Achseten.
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15 kg
Fr. 79.00
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Der SKMV gratuliert allen
Hundeführen und wünscht Suchenheil!
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der im Wald, ging die Hündin
wieder forsch voran, verwies
das zweite Wundbett und führte den Führer problemlos zum
Stück. Es war ein sehr harmonisches Gespann.
Foto: Susy Luginbühl
Hund
Luzerner Schweissprüfungen
In Reih und Glied zum Absenden angetreten.
terung statt. Doch über Nacht
schüttete es wie aus Kübeln.
Dann aber hellte es wieder
auf, als die vier Gespanne zur
Prüfung antraten. Zwei fanden
ohne Abruf zur Decke. Die
beiden andern kamen mit der
Aufgabe nicht ganz zu recht.
Susy Luginbühl verfolgte
die Arbeit des jungen Kilian
Zemp mit seiner BGS-Hündin
«Baila von der Höhronen» und
schildert diese wie folgt: Nach
leichten Startschwierigkeiten
beim Anschuss fand Baila jedoch den Abgang und suchte eine Öffnung überwindend
in den nahen Wald, dort leicht
pendelnd weiter zum Ried,
welches problemlos überwunden wurde. Im Jungwuchs des
angrenzenden Waldes suchte
die Hündin ebenfalls bis zum
ersten Winkel ausgezeichnet.
Dort überlief sie die Spur –
vermutlich wegen einer Verleitfährte – um etwa 30 Meter, fand aber in einem Bogen
wieder auf die Schweissfährte
zurück, verwies das Wundbett,
arbeitete den zweiten Winkel aus. Die Spur führte über
ein extrem nasses, frisch ge-
Foto: Susy Luginbühl
Bei guten äusseren Bedingungen traten am 21. August
in Schlierbach 22 Gespanne zur 500-m-Schweissprüfung an. Susy Luginbühl amtierte als Prüfungsleiterin und
die Jagdgesellschaft Säckwald
Schlierbach war zum bald
40. Mal Gastgeber. Wie immer waren die Fährten sorgfältig angelegt. In sechs Gruppen wurden sie ausgearbeitet.
Unter den Gästen waren der
kantonale Jagdverwalter Josef
Muggli, die Sektionspräsidenten Lukas Suter, Seetal, und
Peter Faesi, Pilatus, sowie David Clavadetscher, Geschäftsführer von RevierJagd Luzern,
welche die Arbeit von Führer
und Hund genau verfolgten.
Etwas gedämpft war die Stimmung beim Absenden; denn
acht Gespanne sind nicht zur
Decke gekommen.
Eine Woche später, also am
28. August, war die 1000-mPrüfung zu bewältigen. Austragungsort war der Meggerwald und die Jagdgesellschaft
Meggen hatte die Vorbereitungen getroffen. Das Legen der
Fährte fand bei trockener Wit-
Für das leibliche Wohl sorgten die Säckwaldjäger.
56
Schweizer Jäger 10/2010
mähtes Ried. Wegen den heftigen Niederschlägen während
der Nacht war dies für das Gespann eine heikle Aufgabe, die
es mit Bravour meisterte. Wie-
Es haben bestanden:
500 m: Martin Bättig, Littau, mit Chessy von
Rüftitobel. Beat Bridel, Luzern, mit Askan v. vor der
Holte. Hans Dambach, Hochdorf, mit Viko (Beni) vom
Tellenfeld. Thomas Engel, Doppelschwand, mit Iska
vom Jagdhof Saur. Hansruedi Felder, Entlebuch, mit
Archie (Arco). Max Gisler, Rain, mit Baiko von Rödelstein. Edi Schäli, Sörenberg, mit Amor vom Waldemmental. Daniel Schmid, Hasle, mit Erin vom Gisibach.
Hans Schmidlin, Nebikon, mit Maika vom Hekker
Eichengrund. Linda Schwenk, Eigenthal, mit Yara von
Militzers Meute. Walter Steinmann, Grossdietwil, mit
Leiko vom Forrenmoos. Peter Suter, Kölliken, mit
Karo von der Dorschnei. Pius Tschopp, Willisau, mit
Cora von Roggenhorn. Peter Wiederkehr, Wohlen, mit
Kiowa-Esta v.d. Bechburg.
1000 m: Mathias Näf, Buchs SG, mit Frick vom
Kronawetberg. Kilian Zemp, Schüpfheim, mit Baila von
der Höhronen.
Hermann Büttiker
Bauprüfung
des Schweizerischen
Foxterrierclubs, 21. August
in Oberburg BE
Prüfungsleiter: Romuald
Sohler. Richter: Alexander
Wendl.
Gemeldet war dieses Jahr
nur ein Foxterrier. Die Kurzhaarhündin Fina vom Goldenen Stein zeigte eine hervorragende Leistung. Das
Einschliefen erfolgte blitzschnell. Die Absuche zeigte sie
mit grossem Willen und Ehrgeiz, fand sie doch nicht auf
Anhieb zum Drehschieber. So
konnte die Arbeitsfreude und
Ausdauer mit der Note 4 beurteilt werden. Am Drehschieber war ihre Leistung hervorragend, drückte sie doch innert
kurzer Zeit den Fuchs in den
Aussenkorb.
Dem Führer herzliche Gratulation zur bestandenen Prüfung mit der max. Note von
100 Punkten im 1. Preis.
Besten Dank auch an Erika
Liechti, die den Fuchs betreut.
Die Beziehung zwischen ihr
und dem Fuchs kann nur bestaunt werden.
Leider konnte die BP dieses
Jahr das letzte Mal in diesem
Kunstbau durchgeführt werden. Wo der neue Kunstbau zu
stehen kommt, ist im Moment
noch nicht bekannt.
Geprüft wurden die Fächer:
Absuche, Laut am Drehschieber, Verhalten am Drehschieber, Arbeitsfreude und Ausdauer.
Die Prüfung hat bestanden: 1. Preis mit
100 Punkten: Fina vom Goldenen Stein, Hündin, SHSB
Nr. 678 687. Z: Heinz Goldstein, D Borgentreich.
E+F: Hans Peter Bürki, Burgdorf. Noten: 4, 4, 4, 4,
schussfest.
Bericht: Romuald Sohler,
Prüfungsleiter, SFC
Schweissprüfung 2010 (SwP)
500 m TKJ
des Schweizerischen
Foxterrierclubs, 28. August
Bei leicht bewölktem Wetter
und einer Temperatur von 16
Grad, gegen Mittag mit sonnigen Abschnitten, konnten wir
im Raum Wynigen/Burgdorf
BE die Klubschweissprüfung
durchführen.
Von den fünf gemeldeten
Hunden haben alle die Prüfung
mit Erfolg beendet. Zwei davon gar ohne Abruf, die anderen drei mit je einem Abruf.
Ein besonderer Dank geht
an die Jagdverwaltung des
Kantons Bern für die Bewilligung der Prüfung, sowie an die
ortskundigen Helfer aus dem
Jagdschutzverein
Burgdorf
und an Urs Lehmann für die
Zurverfügungstellung seiner
www.jagdhundeshop.ch
Die Firma «NV Tierbedarf»
eröffnete am 1. Oktober einen
neuen Webshop für den Jagdhundebedarf unter www.jagdhundeshop.ch.
Nebst Leinen und Halsungen, für Jagd allgemein und
Schweissarbeiten, bietet «NV
Tierbedarf» auch ein spezielles
Jagdhundefutter an: NaturVital.
NaturVital
Jagdhundefutter
wurde von Akah und Liposan
in Zusammenarbeit mit Jagdhundezüchtern, Tierärzten und
Tierernähungswissenschaftlern
entwickelt.
NaturVital ist garantiert
frei von: Konservierungsmitteln, Farb- oder Lockstoffen,
Schweinefleisch, stark erhitzten Fetten, anorganischen Mineralien, Grossküchenabfällen,
Brot, Milchprodukten, Zucker,
Soja sowie gentechnisch veränderten Bestandteilen.
Zusammensetzung: Trockenfleisch von Pute und
Huhn gemahlen, Vollkornmais
aufgeschlossen, Vollkornreis
aufgeschlossen, Trockenpansen gemahlen, Menhaden-Hering getrocknet und gemahlen,
Weizenkeimöl kaltgepresst,
Reiskeime, Frischkräuter getrocknet, Wurzeln getrocknet,
Gräser getrocknet, Knoblauch,
Algen getrocknet, Traubenkernextrakt, Eigelb getrocknet. Die zugesetzten Vitamine,
Eiweissbestandteile, tierischen
Fette und pflanzlichen Öle
bleiben fast vollständig erhalten, denn diese Vollkost wird
im Kaltwasserpressverfahren
hergestellt.
Der Preis eines 15-kg-Sackes ist Fr. 79.– zzgl.
Versand. Weitere Information: www.jagdhundeshop.
ch oder 032 654 60 69
Waldhütte. Ohne diesen Einsatz von Idealisten ist es heute nicht mehr möglich, eine so
schöne Prüfung durchzuführen. Einen herzlichen Dank
auch an Elisabeth Bürki für
das hervorragende Pot-au-feu.
Ich möchte auch den Richtern
für ihre sehr gute Arbeit meinen Dank aussprechen. Ein
Lob gilt auch den Hundefüh-
Die Prüfung haben folgende Hundeführer und ihre Hunde bestanden:
Hans Peter Bürki mit Kurzhaar Foxterrier Fina vom
Goldenen Stein. Hans Peter Bürki mit Kurzhaar Weimaraner Dixi des Neufs Champs. Hans Egger mit
Deutsch Wachtel Garo vom Gamsstock. Erwin Keller
mit Grossem Münsterländer Wera vom Vossbrink.
Heinz Kölliker mit Engl. Cocker Spaniel Asco von
der Hühnerweid.
Im Namen des SFC möchte ich den Hundeführern zu ihrem Erfolg herzlich gratulieren und wünsche ihnen in der
Praxis Suchenheil.
Schweizerischer
Foxterrierclub (SFC)
Bericht: Romuald Sohler,
Prüfungsleiter
Rotwildbrunft «live» erleben
Blattschuss
Immer mehr Naturparks, Biosphärenreservate und
Forstbetriebe in Deutschland bieten ihren Besuchern
mittlerweile Führungen zur Rotwildbrunft in freier
Wildbahn an. Wildtierland Gut Klepelshagen,
das Naturerlebnisprojekt der Deutschen Wildtier-Stiftung
ist dabei ein besonders eindrucksvolles Beispiel.
Wer einen Überblick über die Möglichkeiten,
die Rotwildbrunft in freier Wildbahn
oder auch in grosszügigen Wildparks zu erleben,
bekommen möchte, kann dies unter der Internet-Seite
http://www.rothirsch.org/erleben/index.php erfahren.
Dort kann man einfach auf die Google-Maps-Karte
klicken und findet alle Orte in Deutschland, an denen
man die Rotwildbrunft erleben kann. Die Flash-Karte
bietet Informationen zu Führungen und BeobachtungsPlattformen zur Rotwildbrunft in freier Wildbahn.
P.B.
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten.
Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!
Schweizer Jäger 10/2010
57
Hund
rern für ihre gut vorbereiteten
Hunde.
Den Helfern und Richtern
nochmals vielen Dank für den
unermüdlichen Einsatz für das
Jagdhundewesen.
Prüfungsleiter: Romuald
Sohler. Richter: Alexander
Wendl, Valentin Jäggi.
Bund und Kantone
Sind Jäger Naturzerstörer?
«Wildtierschutz Schweiz» – ein
Verein ungleicher Gesinnungsgenossen
Seit einigen Monaten macht
eine geheimnisvolle Gruppierung Jagd auf Jäger. Der Verein «Wildtierschutz Schweiz»,
der eine einzige Sektion in
Graubünden unterhält, betreibt
die Internetseite www.jagdkri
tik.ch und versendet, links und
rechts, Positionen zu vermeintlich aktuellen Themen rund um
die Jagd. Das Niveau der Stellungnahmen und Kommentare ist derart geschmacklos und
unsachlich, dass JagdSchweiz
davon absieht, inhaltlich darauf einzugehen. Hingegen erscheint es angebracht, einige
Worte über die Hintergründe
dieser Bewegung zu verlieren.
Die Argumente von «Wildtierschutz Schweiz» erinnern
stark an die Philosophie jener
Kreise, die im Jahr 2004 die
«Initiative zur Abschaffung
der Jagd und der Hobbyfischerei» in der Schweiz lanciert
haben. Diese scheiterte bekanntlich bereits im Sammelstadium. Dahinter stehen TierRechtler und Veganer, die jegliche Nutzung und Tötung von
Tieren ablehnen (vgl. den Ausdruck «Tierleichenfresser» für
Bürgerinnen und Bürger, die
sich von Fleischprodukten ernähren). Neu an der Bewegung
ist die Allianz, die Brüder und
Schwestern mit demokratiefeindlicher Einstellung in unserem Land eingegangen sind.
Einerseits handelt es sich um
eine deutsche Gruppe mit Ablegern in der Schweiz, die sich
seit Jahren für die Jagdabschaffung einsetzt. Von dieser Plattform stammen die jägerfeindlichen Texte des Schweizer Vereins und die Kontakte zu den
deutschen «Zoologen», welche
die Jagd für «unnötig» halten.
Diese Leute betreiben die Internetseite www.abschaffung-derjagd.de in unserem nördlichen
Nachbarland und www.abschaffung-der-jagd.at in Österreich. In der Schweiz steht ihnen die Adresse www.abschaf
fung-der-jagd.ch leider nicht zur
58
Schweizer Jäger 10/2010
Verfügung (!), weshalb nun ihr
gleichgeschalteter und international koordinierter Auftritt unter www.jagdkritik.ch läuft.
Andererseits handelt es sich
um einen Bündner Mix mit feministischem Hintergrund und
männlicher behördenkritischer
Einstellung, die sich seit längerem erfolglos bemüht, die
Herbstjagd auf Hirsche abzuschaffen. Es handelt sich um
Personen, die moderne Instrumente des Wildtiermanagements wegen Partikularinteressen zu verhindern versuchen.
Diese Leute werfen mit Daten
um sich und sorgen für das lokale Kolorit des neuen «nationalen» Schutzvereins.
Wie es sich für zweifelhafte Aktionen gehört, läuft die
ganze Angelegenheit rund um
www.jagdkritik.ch weitgehend
anonym ab. Die Vereinsadresse liegt in der Davoser Landschaft, die Telefonnummer ist
hingegen im Tessin zugelassen. Auf eine im Tessin wohnhafte Person ist auch die Internetseite registriert, wie unter
www.whois.ch nachzulesen
ist. Diese Person deutschen
Ursprungs, die es sich in der
attraktiven Südschweiz offensichtlich gutgehen lässt, unterhält auch die Seite www.tier
schutz-news.ch. So lässt sich
nämlich breiter grasen und
mehr Leute erreichen, die bereit sind, für Tierschutzorganisationen Geld zu spenden.
Von «Tierschutz Schweiz»
erwartet JagdSchweiz Anstand. Mehr Mut, die Namen
der Fachleute zu nennen, die
hinter den Wortführern stehen.
Mehr Offenheit für ihre Anliegen, die nur von einem kleinen Teil der Bürgerinnen und
Bürger unseres Landes geteilt
werden.
JagdSchweiz
JagdSchweiz wird derzeit von verschiedenen Schutzorganisationen mit dem Vorwurf konfrontiert, der Abschuss von
Tierarten, die auf Roten Listen figurieren, sei nicht zu rechtfertigen. Viele Arten, die in der Schweiz bejagt werden, seien immer noch gefährdet, und ihre Situation verschlechtere
sich.
Zu diesem Thema hat Pro Natura eine Diskussionstagung
in Olten organisiert. Pro Natura will mit dieser Tagung zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen. Im Zeichen des
Dialogs hat JagdSchweiz das Patronat übernommen.
Titel:
Tagung «Wildtiermanagement in der Schweiz»
Datum, Zeit: 25. November 2010, 9.30 Uhr
Ort:
Olten, Hotel Arte, Riggenbachstrasse 10
Weitere Informationen und Anmeldung:
www.pronatura.ch > Veranstaltungen
CH
Lysser
Wildtiertage
Zum fünften Mal fanden am
20./21. August 2010 die Lysser
Wildtiertage statt. Sie wurden
organisiert von der Schweizerischen Gesellschaft für Wildtier-Biologie (SGW) und der
Sektion Jagd, Wildtiere und
Waldbiodiversität des Bundesamtes für Umwelt (BAFU).
Der Anlass wurde von rund 90
Personen besucht. Die Fachtagung befasste sich mit dem
Thema «Die SGW sucht das
Top-Modell».
Modelle kommen in der
heutigen Forschung an Wildtieren sehr häufig zur Anwendung, ja sie sind fast allgegenwärtig. Sie sind dienlich um
Bestände von Populationen
zu schätzen, die Dynamik von
Populationen im Voraus zu beurteilen oder um sich sogar
mit dem eventuellen Verlauf
von Epidemien bei Wildtieren
auseinander zu setzen. Aber
sind Modelle in der wildtierbiologischen Praxis wirklich
nötig? Oder könnte man Modelle als reine Wahrsagerei bezeichnen?
Es wurde in verschiedenen
Referaten die Anwendung von
Modellen beleuchtet. Ché Elkin von der ETH Zürich vermittelte einen anschaulichen Überblick, was Modelle
sind und wie sie funktionieren. Modelle dienen dazu, die
Komplexität von Systemen
zu reduzieren, um eine vereinfachte Form der Realität
darzustellen. Es geht darum,
Hypothesen zu testen, Ökosystemfunktionen zu verstehen und voraussagen zu können, wie sich das System in
Zukunft verändern wird. Eine
sehr wichtige Voraussetzung
ist, dass das jeweilige Modell der spezifischen Frage,
die zugrunde liegt, angepasst
ist. Sehr wichtig ist auch die
Kommunikation an Manager,
Wissenschaftler, weitere Akteure und die Öffentlichkeit.
Diesem letzten Punkt wird laut
Elkin trotz grosser Bedeutung
oft zu wenig Beachtung geschenkt.
Die Frage, wie viele Individuen einer Tierart vorkommen, kann man meist nur anhand von Modellen annähernd
beantworten. In seiner Doktorarbeit evaluierte Christian
Hebeisen mittels Fang-Markierung-Wiederfang-Methode die Populationsgrösse der
Wildschweine im Kanton
Genf. Dazu testete er drei verschiedene Modelle, untersuchte, ob die jeweiligen Annahmen des Modells erfüllt sind
schreitet Evolution voran und
was limitiert sie? Simon Äschbacher untersucht auch die
Einflüsse der Aussetzungsgeschichte bzw. Migrationsraten zwischen Kolonien auf die
Genetik des Steinbocks in der
Schweiz. Die Analysen sind
im Gang. Die Resultate werden mit Spannung erwartet.
Guillaume Chapron, Swedish University of Agricultural Sciences, Grimsö Wildlife
Station, modellierte, wie viele Wölfe in Schweden gejagt
werden können mit dem Ziel,
die Population auf einen Bestand von 210 Individuen mit
20 Würfen pro Jahr zu stabilisieren. Man erhofft sich damit
eine Erhöhung der Akzeptanz
des Wolfs in der Öffentlich-
Altstätten SG Sinz Mode & Pelz
Basel Dieter Dunkel Leder- und Pelzkreationen
Basel Arnold Pelz- und Ledermode
Bern Max Dössegger Le couturier de la fourrure
Bioggio Pellicceria Maximilian Wankerl SA
Chur Pelz & Leder Weber
Flawil Johann Hofstetter + Co.
Genève Werner Muller Fourreur
Genève Fourrure La Tanière
Genève Noël Fourrures
Genève Daniel Benjamin SA
Lausanne Benjamin Fourrures SA
Lausanne Canton Fourrures SA
Lausanne «Katia» Fourrures
Luzern Unternährer Mode
Schwyz Werner Mode & Pelz
Willisau Sigrist Mode in Pelz Lammfell & Leder
Winterthur Pelzhaus Oklé
Zürich Thomas Aus der Au Kürschner
Zürich Dublanc Pelze & Leder
Zürich Fourrures Pino Mosetti
Zürich Pelz Helas
Zürich Pelzkühlhaus Walder Fur Clean AG
www.SwissFur.ch
keit, denn eine Blutauffrischung von Individuen aus
Russland wäre nötig, da die
Population durch die Folgen
der Inzucht (3 Gründungstiere) gefährdet ist.
Roland Graf, ZHAW Wädenswil, erörterte Habitatsmodelle als Instrument im
Wildtiermanagement. Nach
dem Jahr 2000 kamen Habitatsmodelle immer häufiger
zur Anwendung, was erlaubt,
die Verbreitung von Tier- und
Pflanzenarten zu analysieren
und vorherzusagen. Habitatsmodelle charakterisieren die
Beziehung zwischen dem Vorkommen einer Tier- oder Pflanzenart und ihrem Lebensraum
und quantifizieren den Lebensraum aus der Sicht der Art. Am
Bund und Kantone
und überprüfte, welches Modell die verlässlichsten Daten
lieferte.
Die Minta-Mangel-Bowden-Schätzung ergab schlussendlich die besten Resultate
(eine Dichte von 10 Individuen/km² im Untersuchungsgebiet).
Simon Äschbacher, Institut of Science and Technologie Austria, Wien, setzte sich
mit Modellen in der Populationsgenetik auseinander. Welche evolutiven Prozesse erklären die genetische Vielfalt,
die wir beobachten? Welchen
Einfluss haben kleine Populationsgrössen oder räumliche
Fragmentierung auf die genetische Zusammensetzung von
Populationen? Wie schnell
Foto: Simone Wälti
Voller Saal anlässlich der Lysser Wildtiertage.
Beispiel des Auerhuhns zeigte
Roland Graf, dass man auf detaillierte, flächendeckende Informationen über den Lebensraum angewiesen ist. Aber
auch Verbreitungsdaten der
Art müssen in ein solches Programm integriert werden. In
den Voralpen und Alpen sowie
landesweit vorhandene geografische Daten (z.B. mittlere
Temperatur, Waldanteil, Topografie) müssen ins Modell eingebracht werden. Die daraus
entstandenen Habitatsmodelle erklären das Vorkommen
des Auerhuhns in den Schweizer Alpen überaus erfolgreich.
Das Modell zeichnet die Verbreitung des Auerhuhns gut
auf und kristallisiert diejenigen Gebiete heraus, in denen
die Förderung des Auerhuhnes
viel versprechend ist. Roland
Graf machte aber darauf aufmerksam, dass die Verschiebung von Habitatsmodellen
in andere Gebiete keinen Sinn
macht, weil die Art-Lebensraum-Beziehung vom Gebiet
abhängig ist und z.B. in Skandinavien für das Auerhuhn an-
Bund und Kantone
dere Bedingungen herrschen
als bei uns.
Thomas Selhorst vom
Friedrich-Loeffler-Institut,
Bundesforschungsinstitut für
Tiergesundheit (D), legte dar,
wie Zoonosen wie z. B. die
Tollwut mit Hilfe von Modellen kontrolliert werden können. Hiermit möchte ich einen
Ausschnitt seiner Ausführungen wiedergeben. Wie entwickelt man Bekämpfungsstrategien mit Modellen? Um diese
Frage zu beantworten, muss
als erstes ein genaues Optimierungsziel definiert werden.
Wir gehen von der Annahme
aus, dass ein Modell vorliegt,
das den Anteil immunisierter
Füchse in Abhängigkeit von
der Anzahl ausgelegter Impfköder und den Auslageterminen (Ausbringen der Köder)
beschreiben kann. Die Auslagetermine und die Anzahl der
ausgelegten Impfköder soll so
gewählt werden, dass das Ziel,
einen immer grösseren Anteil
Füchse zu schützen, erreicht
wird. Die mit der Durchführung der Strategie verbundenen Kosten sind zu berücksichtigen. Mit dem Modell können
unterschiedliche Strategien
getestet, miteinander verglichen und die beste Strategie
ausgewählt werden. Weiter
hob Thomas Selhorst hervor,
dass Fragen an die Modellierer
von den Leuten aus der Praxis
kommen müssen.
In einer von SGW-Präsident Pierre Mollet moderierten Schlussdiskussion wurde
dargelegt, was praxisbezogene
Modelle ausmacht.
s %INEKLARE&RAGESTELLUNG
s %INGANZBESTIMMTES:IEL
s +LARE$ElNITIONDER!NNAHme – Es müssen genügend
und gute Daten zur Verfügung stehen
s 5NSICHERHEITENMINIMIEREN
s 6ERBESSERUNGENEINmIESSEN
lassen
s 'RENZENDES!NWENDUNGSbereichs aufzeichnen – Wie
steht es mit der Übertragbarkeit des Modells?
s -ODELLIERUNG IST EIN 0ROzess. Modelle müssen laufend neuen Gegebenheiten
angepasst werden.
Georg Iten
[email protected]
Die WSL und ihre
Forschungsergebnisse
Im Jahr 2010 wurde die eidgenössische Forschungsanstalt
für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf
125 Jahre alt. Im Jahr 2011
wird das Institut für Schneeund Lawinenforschung SLF
in Davos 75-jährig und ist seit
1989 Teil der WSL. Die WSL-
Jahrringe, das Gedächtnis der Bäume.
60
Schweizer Jäger 10/2010
Standorte Bellinzona und Lausanne werden 20-jährig, der
Standort Sion 15-jährig. Die
WSL hat heute fünf Standorte in allen Sprachregionen und
forscht an über 6000 Versuchsflächen und Stichprobenpunkten. Wie die ETHs Zürich und
Lausanne ist sie Teil des ETH-
Sabine Brodbeck und Daniel Hepenstrick bei der Führung im Genetiklabor.
Bereichs. Es sind an der WSL
rund 500 Mitarbeiter tätig.
Am 4. September 2010 veranstaltete die WSL einen Tag
der offenen Tür, um so der
breiten Öffentlichkeit einen
Einblick in ihre Forschungsgebiete zu ermöglichen. An
26 Posten konnten die Besucher Einsicht nehmen in
höchst lehrreiche und interessante Tätigkeitsschwerpunkte der Wissenschaftler. Einige Schwerpunkte waren: Wie
viel Holz steckt im Schweizer Wald? – Krankheiten und
Schädlinge an Waldbäumen –
Mit Waldbrand leben – Jahrringe, das Gedächtnis der Bäume – Totholz lebt – dem Reh
auf ’s Ohr geschaut – usw. Man
konnte die Gelegenheit wahrnehmen, die Arbeit der Forschenden kennen zu lernen, ja
sie zu erleben oder sogar sein
eigenes Wissen zu testen.
Der Posten «Dem Reh auf ’s
Ohr geschaut!» befasste sich
mit einem höchst brisanten
Thema, nämlich wie man mit
Tests im Labor die genetische
Durchmischung von Rehpopulationen untersucht und mit
geeigneten Massnahmen einer
genetischen Verarmung von
Rehpopulationen entgegenwirkt. Ich räume diesem Forschungszweig, der entscheidend zum Wohlbefinden des
Rehwildes beiträgt, höchs-
te Priorität ein, sodass ich
die Darlegungen der Wissenschaftler Sabine Brodbeck und
Daniel Hepenstrick mit grossem Interesse wiedergebe.
Im Genetiklabor erklärten die Beiden aufgrund von
DNA-Analysen aus Proben
(Ohren) von Rehen, dass die
Bewegungsfreiheit der Rehe
durch die Verkehrsinfrastrukturen eingeschränkt ist. Nur
knapp ein Drittel der wichtigsten Wildtierkorridore sind
intakt. Die restlichen zwei
Drittel sind durch Strassen,
Eisenbahnlinien und Flüsse unterbrochen und müssen
erneuert werden. Der Wildtierkorridor Suret im Kanton
Aargau ist von nationaler Bedeutung. Er ist ein Nadelöhr in
der Verbindung Schwarzwald–
Jura–Innerschweiz. Umfangreiche Aufwertungs-Massnahmen sollen den durch mehrere
Barrieren (teilweise verbaute
Aare, nicht eingezäunte vierspurige SBB-Linie Bern–Zürich, kantonale Autobahn T5,
nationale Autobahn A1) zerschnittenen Wildtierkorridor
wieder durchgängig machen.
Gerade hier ist der Bau von
Grünbrücken und Wildtierunterführungen unerlässlich. Mit
genetischen Untersuchungen
am Reh soll die Tauglichkeit
der Vernetzungsmassnahmen
überprüft werden. Die Unter-
Als «Baumdoktor» bot sich den Gästen die Gelegenheit, diverse Krankheitserreger zu bestimmen.
suchung zeigt die genetische
Fragmentierung der Rehvorkommen im Bereich des Wildtierkorridors Suret vor den
Verbesserungsmassnahmen,
ist aber auch das Fundament
für spätere genetische Wirkungskontrollen. In den Jahren 2007 bis 2009 wurden im
Auftrag des Kantons Aargau
Proben (Rehohren von 176 geschossenen oder verunfallten
Rehen) von Jägern gesammelt
und anschliessend an der WSL
genetisch untersucht. So wurde das Vorhandensein von vier
Rehpopulationen festgestellt
und die Fragmentierung durch
die Aare und die beiden Autobahnen T5 und A1 bestätigt.
Die nicht abgezäunte vierspurige SBB-Linie Bern–Zürich
stellt kein Hindernis dar. Die
Aare, deren Ufer teilweise mit
Betonplatten verbaut sind, ist
nur ein geringfügiges Hindernis im Gegensatz zu den beiden abgezäunten Autobahnen
T5 und A1, die kaum durchlässig sind. Weitere Untersuchungen zeigen eine genetische
Verarmung der Rehpopulation zwischen den beiden Autobahnen T5 und A1 auf. Gerade diese Inselpopulation
inmitten des Wildtierkorridors beweist, dass es für Rehe
und auch für andere Wildtiere
keinen Durchgang gibt. Wenn
der Wildtierkorridor Suret für
Wildtiere wieder vollumfänglich passierbar ist, wird dies zu
einem erhöhten Austausch von
Rehen zwischen den Populationen führen und die genetische Fragmentierung nimmt
langsam ein Ende. Eine nachträgliche genetische Untersuchung wird dann zeigen, ob
wirklich die erwartete Durchmischung der Rehbestände stattfindet. Wenn die Vernetzung erfolgreich verläuft,
wird die genetische Isolation
der kleinen Population zwischen den beiden Autobahnen
T5 und A1 schnell aufgelöst.
Ob sich die oben erwähnten
Verbesserungsmassnahmen
im grossräumigen Umfeld des
Korridors auch positiv auswirken, kann mit einer solchen
Untersuchungsmethode ebenfalls überwacht werden.
Georg Iten
www.wildkunde-georg-iten.ch
Lettre de la
Romandie
Jagderöffnung in der Waadt
Bereits am 2. September
schlüpften die Willigen unter den Waadtländer Jägern
in ihre Stiefel. Los ging es im
Westschweizer Kanton mit
der Pirsch aufs Schwarzwild.
Es handelt sich um die längste Jagdperiode im Weinkanton: Die Sauenhatz dauert bis
Ende Januar des Folgejahres.
Fünf Monate lang früh aufstehen!
Ich habe früher schon über
die Naherholungswälder, etwa
auf halber Strecke zwischen
Genf und Lausanne, knallhart
VD
GE
NE
JU
entlang der A-1, geschrieben.
Die Schweine tummeln sich
dort gerne, weil das Gelände
teils sumpfig, teils urwaldartig überwachsen ist und weil
die Landwirte in unmittelbarer Nähe grössere Maisfelder
kultivieren. Nirvana für die
Sauen.
Am Eröffnungstag (der 2.
September fiel auf einen der
vier Jagdtage, in der Waadt
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag), fand sich bereits eine brave Anzahl Jäger
ein, um dem Schwarzwild den
Tarif zu erklären. Nicht gere-
gelt und koordiniert sind die
Jagden der einzelnen Gruppen. In der Waadt sind Patentjäger unterwegs, es ist jedem
selbst überlassen, wo er am
Morgen sein Fahrzeug abstellt
und die Pirsch beginnt. Da
kann es dann schon mal vorkommen, dass sich zwei oder
drei Trupps von Jägern gegenseitig auf die Füsse treten.
Da wäre eine vorherige Absprache vonnöten. Man kann
es den Jägern ja nicht verargen, dass sie dort jagen wollen, wo sich das Wild aufhält.
Der Tüchtigen Glück
Am westlichsten Zipfel der
besagten Waldstücke, unweit
der Kantonsgrenze zwischen
Genf und der Waadt, durfte ich
mich am Eröffnungstag, mit
Sonne Mond Solunar
Aufgang
Untergang
Aufgang
Untergang
Oktober
Sa 16.
So 17.
Mo 18.
Di 19.
Mi 20.
Do 21.
Fr
22.
Sa 23.
So 24.
Mo 25.
Di 26.
Mi 27.
Do 28.
Fr
29.
Sa 30.
So 31.
07.45
07.47
07.48
07.49
07.51
07.52
07.54
07.55
07.57
07.58
08.00
08.01
08.02
08.04
08.05
07.07
18.37
18.36
18.34
18.32
18.30
18.28
18.27
18.25
18.23
18.22
18.20
18.18
18.17
18.15
18.13
17.12
15.48
16.10
16.29
16.48
17.06
17.26
17.48
18.14
18.46
19.25
20.14
21.13
22.21
23.34
00.50
—
01.01
02.05
03.09
04.11
05.14
06.18
07.23
08.29
09.36
10.43
11.45
12.41
13.28
14.07
14.39
15.07
02.12
02.52
03.28
04.04
04.39
05.16
—
00.53
01.44
02.13
03.12
04.12
05.13
00.26
01.22
—
08.23
09.02
09.38
10.14
10.49
11.27
05.56
06.42
07.32
08.27
09.25
10.26
11.27
06.13
07.09
07.00
14.34
15.12
15.39
16.24
16.59
17.37
12.30
13.17
—
14.40
15.39
16.40
17.41
12.54
13.49
13.13
20.45
21.23
21.59
22.34
23.09
23.48
18.19
19.05
19.57
20.53
21.53
22.54
—
18.40
19.35
19.26
November
Mo
1.
Di
2.
Mi
3.
Do
4.
Fr
5.
Sa
6.
So
7.
Mo
8.
Di
9.
Mi 10.
Do 11.
Fr
12.
Sa 13.
So 14.
Mo 15.
07.08
07.10
07.11
07.13
07.14
07.16
07.17
07.19
07.20
07.22
07.23
07.25
07.26
07.28
07.29
17.10
17.09
17.07
17.06
17.04
17.03
17.02
17.00
16.59
16.58
16.56
16.55
16.54
16.53
16.52
01.08
02.26
03.44
05.04
06.25
07.44
08.59
10.06
11.02
11.46
12.21
12.50
13.13
13.33
13.52
14.32
14.56
15.20
15.47
16.17
16.54
17.39
18.32
19.34
20.39
21.46
22.53
23.57
—
01.00
01.35
02.20
03.04
03.50
04.41
05.36
00.19
01.24
02.28
03.29
04.26
05.17
00.15
00.56
01.14
07.48
08.33
09.17
10.04
10.55
11.51
06.36
07.39
08.42
09.42
10.38
11.29
06.04
06.45
07.24
14.00
14.45
15.30
16.17
17.09
18.05
—
13.53
14.56
15.55
16.50
17.40
12.36
—
13.34
21.13
21.58
21.43
22.30
23.23
—
19.06
20.08
21.10
22.08
23.03
23.54
18.25
19.06
19.44
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden
andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse
entgegen.
Die Redaktion
Schweizer Jäger 10/2010
61
Bund und Kantone
FR
Bund und Kantone
meiner Nikon bewaffnet, einer
lokalen Gruppe anschliessen.
Ein schöner Morgen, welcher
indes den nahenden Herbst
erahnen liess. Während die
Schützen gestellt wurden, beknautschten sich die Hunde
gegenseitig, in Erwartung der
Dinge, die da kommen sollen.
Bald wurden auch sie von ihren Führern an der langen Leine ins Dickicht geführt. Der
stetige Verkehr auf den umgrenzenden Kantonsstrassen
erlaubt das Schnallen nicht.
Die Hunde bleiben angeleint.
Ihre Aufgabe ist ja das Stöbern, nicht das Laufen.
Allein am Waldrand zurückbleibend und der Dinge
harrend, dauerte es nicht lange, bis ich Gesellschaft bekam. Anders als etwa auf der
Hochwildjagd, tummeln sich
da, Autominuten von dicht besiedelten Gebieten, noch andere Waldbenutzer: Reiter,
Jogger, Pilzsucher, Wanderer,
Hündeler. Ein stetiges Kommen und Gehen. Die Waadtländer haben eine durchaus
gesunde Einstellung zur Jagd,
da gibt es kaum Begegnungen
der hässigen Art. Im Gegenteil, ein Hundebesitzer wollte
genau wissen, wie die Jagd gestellt würde. Die beiden Schönen, hoch zu Pferde, nickten
und lachten freundlich zum
Gruss.
Bald vernahm ich zwei
Schüsse, allerdings weit entfernt. Sie hatten nichts mit
unserer Gruppe zu tun. Kurz
darauf dann drei Knaller, in
südlicher Richtung und, so wie
die Krähe fliegt, kaum mehr als
500 Meter entfernt. Das war
vielversprechend. Dann dauerte es allerdings eine Stunde,
bis ich nochmals eine Dreierserie vernahm. Bald erschien
am entfernten Waldrand ein
Hundeführer. Im Spiegel erkannte ich die Hunde, die
Nase immer noch am Boden,
die Zunge indessen auch. Der
Treiber brachte gute Kunde.
In der Tat. Dem Jäger Jean
Daniel war es vergönnt, einen
jungen, vorher beschossenen
Keiler zu erlegen. Damit hatte die erste Saujagd des Jahres
einen glücklichen Ausgang genommen.
Andere werden folgen.
Wenn einmal Schnee liegt,
gilt es, am frühen Morgen die
Fährten auszukundschaften.
Bis dann ist der Waadtländer
Patentjäger allerdings anderweitig gefordert. Denn nun
folgen sich die Jagden Schlag
auf Schlag: Steinbock für die
Losglücklichen, Gämse für
die Bergtüchtigen, die schöne
Rehjagd im Weinmonat, gefolgt von der Hirschjagd. So
im November und vor allem
im Dezember und Januar wird
sich das Augenmerk der Jäger
wieder dem Schwarzwild zuwenden. Dann hoffentlich auf
weisser Unterlage.
Die Saison hat viel versprechend begonnen.
[email protected]
Glück am Eröffnungstag: Treiber Daniel Taberlet (r) mit seinen «Basset
fauves de Bretagne» und Orazio Bianco (l) umrahmen den glücklichen
Schützen Jean Daniel Rittener.
62
Schweizer Jäger 10/2010
AR
Mehr Treibjagden gefordert
Die Ausserrhoder Jägerinnen und Jäger einigten sich
an ihrer Abschussbesprechung
in der «Schönau» in Urnäsch
über den Verlauf der nächsten
Hochjagd.
Kürzlich
versammelten
sich 41 Mitglieder des Hochjagdvereins von Appenzell
Ausserrhoden im Restaurant
Schönau in Urnäsch, um unter der Leitung ihres Präsidenten Hanspeter Gantenbein das
Jagdbetriebsreglement für die
kommende Hochjagd zu besprechen.
Neue Jagdbezirke
Zu Beginn machte der Vorsitzende auf die erste Jagdperiode vom 8. September bis 2.
Oktober aufmerksam und erinnerte an die neue Einteilung
der Jagdbezirke. Das Hochjagdgebiet umfasst für die
Gamsjagd die Gemeinden Urnäsch und Schönengrund, für
die Rotwildjagd kommt das
Gemeindegebiet von Hundwil
dazu.
Die Gamsbestände im Kerngebiet sind – auch im angrenzenden Innerrhoden – schon
seit einiger Zeit zurückgegangen. Darum werden heuer wieder nur vier mehr als achtjährige Böcke westlich der
Schwägalpstrasse
freigegeben. Im übrigen Kantonsgebiet
können gesamthaft zehn weitere Gämsen geschossen werden.
Vor allem im Mittelland klagten Betroffene über Wildschäden, die offenbar auf die Gämsen zurückgeführt werden. Es
entspann sich unter den Jägern
eine lebhafte Diskussion darüber, ob es sinnvoll wäre, im
Mittelland ausschliesslich alte
Tiere zu jagen, um eine Verjüngung des Bestandes zu erwirken. Am Schluss obsiegte
die im Betriebsreglement vorgesehene Variante. So dürfen in
den ersten zehn Tagen der Jagd
nur zwei Geissen und ein Bock,
die über acht Jahre alt sind, geschossen werden. Erst wenn
dieser Abschuss erreicht ist,
kann der Vorstand die übrigen
zwei Abschüsse frei geben.
Zusätzliche Drückjagden
Die Jagd auf Rothirsche
wird im herkömmlichen Rahmen durchgeführt werden. Die
Jagdbehörde des Kantons verlangt, dass im Hochjagdgebiet
gesamthaft 27 Stück Rotwild
geschossen werden, davon 18
weibliche Tiere, die der Jäger
Kahlwild nennt, weil sie kein
Geweih tragen. Dabei sollen
die Jäger möglichst Schmaltiere – das sind Jungtiere, die
noch nicht gekalbt haben –
und Kälber vorziehen und die
Kühe schonen. Alle Abschüsse
sollen dem Wildhüter Roland
Guntli so rasch wie möglich
gemeldet werden und zwar mit
der Angabe des Namens und
was wo geschossen wurde.
Am 20. und 25. September und am 2. Oktober finden
Treibjagden auf Rotwild statt.
Auf Antrag eines Mitglieds
wurde eine zusätzliche Treibjagd beschlossen am 18. September, dazu sollen der 22.
und der 29. September als Ersatzdaten dienen für ausgefallene Treibjagden.
Solche Ausfälle, zum Beispiel wegen plötzlich auftretendem Nebel, sind vor allem
für jene Jägerinnen und Jäger ärgerlich, die sich für eine
Treibjagd einen Tag frei genommen haben, denn für die
Teilnahme an einer Treibjagd
und für jeden Abschuss wird
ein Punkt verrechnet. Nach
der so erworbenen Punktzahl
– maximal vier – wird der Anteil am Fleischerlös verteilt.
Die Hegepflicht
Die Diskussionen über die
Hegepflicht gehören zu jeder
Jägerversammlung, denn es gibt
notorische Sünder, die mit allerhand Ausreden vor Hegeeinsätzen kneifen, indem sie zum
Beispiel nicht bereit sind, den
Pickel zu schwingen beim Heckenpflanzen. Hegeobmann Michael Künzler stellte in einem
Vierpunkteprogramm vor, wie
er in solchen Fällen vorzugehen
gedenke, bis zum hoffentlich
nicht nötigen letzten Schritt,
dem Ausschluss des Fehlbaren.
Die Ankaufspreise für
ganze Wildtierkörper sind
regional sehr unterschiedlich. Die Preise basieren
vor allem auf «Angebot
und Nachfrage», die Fleischigkeit, das Alter und
die Qualität des erlegten
Wildes.
Richtpreise (Aufgebrochen,
in der Decke jedoch ohne
Haupt und Läufe)
Gamswild
Rotwild
Rehwild
Schwarzwild
Steinwild
ca. CHF 8–12
ca. CHF 9–13
ca. CHF 12–16
ca. CHF 5– 9
ca. CHF 8–10
GR
Im Gebiet Steinwand in Urnäsch löste eine schöne Hirschkuh Roland Guntlis
automatische Kamera aus.
Roland Guntli, der Wildhüter, machte darauf aufmerksam,
dass man mit Hegeabschüssen
nur sehr zurückhaltend umgehen soll. Das heisst, dass nur
eindeutig kranke oder verletzte Tiere abgeschossen werden
sollen. Wenn ein Hirsch nur
schwach und alt ist, sei das
noch lange kein Grund zu einem Abschuss über das verlangte Kontingent hinaus.
Roland Guntli hat vor Kurzem eine Spezialkamera an-
geschafft, mit der er an ausgewählten Standorten Wild
aufgenommen hat. Das erstaunlich günstige Gerät wird
durch das vorbeikommende Tier automatisch ausgelöst
und liefert bei Bedarf sogar Infrarotaufnahmen. Der Wildhüter stellte dem Berichterstatter
ein Bild zur Verfügung, das
er mit einer solchen Fotofalle
aufgenommen hatte.
Hans Hürlemann
BE
Neuer Hüter für
Emmentaler Wild
Seit dem 1. Oktober 2010
ist Ulrich Bärtschi aus Rüegsbach als neuer Wildhüter für
die Emmentaler Gemeinden
Affoltern i. E., Hasle b. B.,
Lützelflüh, Oberburg, Rüegsau, Sumiswald und Trachselwald zuständig. Ulrich Bärtschi verfügt bereits über reiche
Erfahrungen als kantonaler
Wildhüter, wirkte er doch zuvor während nahezu 20 Jahren
im Oberaargau. «Die Möglichkeit, nun in meiner emmentalischen Heimat die Nachfolge von Heinz Rindlisbacher,
der pensioniert wurde, antreten zu können, war sehr verlockend», sagte der gebürtige
Rüegsauer, und entsprechend
freut er sich, dass es mit dem
Stellenwechsel geklappt hat.
Der Jagd- und Wildschutzverein Trachselwald, dessen Mitglieder grösstenteils in Bärtschis neuem Aufsichtskreis
aktiv sind, heisst ihn mit einem
kräftigen «Weidmanns Heil»
willkommen und wünscht ihm
viel Freude und Erfolg in seinem neuen Amt.
eph
Eignungsprüfung
2011/2012
1. Anmeldung
Wer die Eignungsprüfung
für Jäger ablegen will, hat sich
vom 20. Oktober 2010 bis und
mit 3. Dezember 2010 anzumelden. Die Bewerber müssen
im Jahre 2011 mindestens das
18. Altersjahr erfüllen (Jahrgang 1993 und älter).
Für Kandidaten, welche
die gesamte Prüfung ablegen
müssen
Bei der Anmeldung ist ein
gültiger Personalausweis vorzulegen und eine Prüfungsgebühr wie folgt zu entrichten:
Bei erstmaliger Anmeldung: Fr. 300.–, bei der Wiederholung der Prüfung: Fr.
250.–. Die Kanzleigebühr beträgt: Fr. 20.–.
Die Anmeldung gilt für
die theoretische Waffenprüfung sowie die Waffenhandhabungs- und Schiessprüfung in
den Monaten Juli/August des
Jahres 2011 und für den theoretischen Teil der Prüfung
(Wild und Jagd) in den Monaten März/April des Jahres
2012.
Für die Wiederholung
einzelner Prüfungsfächer
werden folgende Gebühren
erhoben:
Bei der Anmeldung ist ein
gültiger Personalausweis und
das Prüfungs- und Hegebüchlein vorzulegen.
a) Theoretische Waffenprüfung: Fr. 50.–
b) Waffenhandhabungs- und
Schiessprüfung: Fr. 100.–
c) Theoretische Prüfung Wild
und Jagd: Fr. 100.–
– Die Kanzleigebühr beträgt:
Fr. 20.–.
Unterbricht ein Kandidat
die Prüfung für mehr als ein
Jahr, hat er bei einer Wiederaufnahme der Prüfung die volle Gebühr zu entrichten.
2. Durchführung
Die Prüfungen werden nach
der Kantonalen Jagdprüfungsverordnung (KJPV) vom 27.
März 2007 abgenommen.
3. Anerkennung bestandener Waffen- und
Schiessprüfungen
Das Gesuch um Anerkennung einer im In- oder Ausland bestandenen Waffen- und
Schiessprüfung ist schriftlich
und mit den entsprechenden
Unterlagen (Kopien) gleichzeitig mit der Anmeldung der
Anmeldestelle einzureichen.
4. Anmeldestelle
Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, Loëstrasse
14, 7001 Chur, zu Bürozeiten, Tel. 081 257 38 96 (gegen Rechnung nur bei Bestellung auf dem Postweg, sofern
die nötigen Unterlagen beigelegt sind).
Amt für Jagd und Fischerei
Graubünden, Dr. Georg Brosi
Schweizer Jäger 10/2010
63
Bund und Kantone
Wildbretpreise
Bund und Kantone
LU
Jägerprüfung
2010
Mit dem Ziel Luzerner Jägerin/Jäger zu werden, mussten die Jagdlehrgang-Teilnehmer/innen während einem Jahr
neben dem Beweis der Waffenhandhabung einige Fragen
der Luzerner-Prüfungsexperten beantworten.
Nasskaltes Wetter herrschte am 2. Juni im Revier Entlebuch-Entlenmatt-Rothbach,
als die 3 Kandidatinnen und
35 Kandidaten gespannt in
einer Reihe standen und die
Jagdhornbläser Entlebuch zur
Begrüssung ansetzten.
Den Festrednern wurde mit einem Rednerpult ein
würdiger Rahmen bereitgestellt. Josef Muggli begrüsste als Präsident der Prüfungskommission die versammelten
Grünröcke zur Jagdfähigkeitsausweisübergabe 2010.
Als Gemeindepräsident und
Gelegenheits-Treiber wandte sich Hansruedi Lipp an die
angehende Jägerschaft.
Urs Studer, Obmann der
gastgebenden
Jagdgesellschaft, berichtete über die Geschichte des Reviers und die
vielseitigen Wildarten. Die
zunehmenden Freizeitaktivitäten, welche bald zu jeder
Tag- und Nachtzeit durch das
ganze Jahr ausgeübt werden,
beeinträchtigen auch die Biosphäre.
Der RJL-Präsident Walter
Steffen gratulierte den Absolventen/innen im Namen des
kantonalen Verbandes. Er wird
künftig auf die Fachkompetenz
64
Schweizer Jäger 10/2010
seiner Frau Heidy zurückgreifen können. Sie erhielt als eine
der drei Damen des Lehrjahres
den begehrten Ausweis vom
Jagdverwalter überreicht.
Ein spezieller Moment war
es auch für Thomas Emmenegger, der als Sohn des noch amtierenden Sektionspräsidenten Bio Emmenegger in seiner
Heimatsektion den Jagdschein
feierte.
Bei einem feinen Aser wurde die Ausbildungszeit nochmals Revue passiert und
besonders beliebt war der Kri-
ckel-Schnaps, welcher bis in
die grauen Morgenstunden jeweils frisch befüllt mit feinstem Brennstoff noch so manche Runde drehte.
Peter Faesi
RevierJagd Luzern gratuliert folgenden Jägerinnen und Jägern herzlich zur bestandenen
Prüfung:
Josef Achermann, Dagmersellen; Peter Amrhyn, Ruswil; Kilian Aregger, Menzberg; Gerhard
Arnold, Willisau; Margrit Bachmann, Inwil; Martin Banz, Hasle; Carlo Baumeler, Finsterwald;
Urban Bühlmann, Schüpfheim; Roger Bussmann, Grosswangen; Pascal Büttiker, Pfaffnau; Florian Christen, Weggis; Pascal Della Casa, Cham; Max Dubach, Luzern; Konrad Emmenegger,
Flühli; Thomas Emmenegger, Schüpfheim; Arne Fischer, Winikon; Stephan Gecking, Schötz;
Paul Gut, St. Erhard; Franz Habermacher, Rickenbach; Stephan Lustenberger, Ufhusen; Beat
Mehr, Willisau; Benno Meier, Menzberg; Markus Meyer, Horw; Rolf Meierhans, Inwil; Hendrik
Menge, Schüpfheim; Peter Niffeler, Ruswil; Christian Portmann, Schüpfheim; Michael Portmann, Schüpfheim; Pascal Roos, Malters; Raphael Schenker, Ballwil; Roger Schmid, Kriens;
Ueli Schwenk, Eigenthal; Fabian Stadelmann, Ruswil; Heidy Steffen, Nottwil; Jonas Steiger,
Triengen; Benni Tanner, Flühli; Caroline von Ramm, Luzern; Hans Waltenspül, Langnau.
SO
Wissenswertes über das
Natur-Reservat Bettlachstock
Die naturforschende Gesellschaft des Kantons Solothurn und der Forstbetrieb Leberberg organisierten am 11.
September 2010 gemeinsam
mit der WSL in Birmensdorf
eine ausgedehnte Exkursion
an den Bettlachstock in eines
der grössten Waldreservate
des Kantons Solothurn an der
Südflanke des Juras. Die Exkursion stand unter der Leitung von Peter Flückiger, Präsident der naturforschenden
Gesellschaft des Kantons Solothurn, Thomas Studer, Revierförster Forstbetrieb Leberberg und Peter Waldner,
Forschungseinheit Wald-Ökosystemprozesse, WSL Birmensdorf. Die Teilnahme von
Jürg Froelicher, Chef des Amtes für Wald, Jagd und Fischerei des Kantons Solothurn, unterstrich die grosse Bedeutung
des Anlasses. Insgesamt nahmen 25 Personen daran teil.
Im Jahre 1985 wurde der
Bettlachstock in Form eines
Landabtauschs mit der Bürgergemeinde Bettlach in Kantonseigentum überführt. Das
Waldreservat Bettlachstock
wurde vor 25 Jahren gegründet und verfolgt das Ziel, eine
Natur zu fördern, die nicht unbedingt von Menschenhand
gesteuert ist. Mit einer Waldfläche von ca. 103 ha ist das
Reservat Bettlachstock (nach
dem Nationalpark und dem
Aletschwald) das drittgrösste
Waldreservat in der Schweiz.
Die Wälder liegen auf einer
Höhe von 825 bis 1300 m über
Meer.
Der Wald im Naturreservat
soll sich, durch den Verzicht
auf Nutzung, wieder zu einer
strukturellen Vielfalt entwickeln, analog eines Urwalds.
Die forstliche Pflege bleibt
weitgehend auf die Waldränder und ökologisch wertvollen Waldgesellschaften beschränkt, die nur durch eine
Verhinderung des natürlichen
Wiederbewaldungsprozesses
erhalten werden können, was
eine forstliche Nutzung erfordert. Eine Waldgesellschaft
ist eine natürliche Lebensgemeinschaft von Pflanzen- und
Baumarten, die nur gedeihen
können, wenn die Standortverhältnisse auf ihre Ansprüche zugeschnitten sind. Auch
die Wilddichte unterliegt im
Reservat gezielten jagdlichen
Massnahmen, um Verbissschäden zu verhindern. Wenn
Wirtschaftswälder in urwaldähnliche Naturwälder umgestaltet werden, muss die natürliche Verjüngung gewährleistet
sein.
An seinen steilen Hängen
kann man Waldpartien bestaunen, die tatsächlich mit einem
Urwald zu vergleichen sind.
Dass seit vielen Jahren keine
Bäume mehr gefällt werden,
beweist der grosse Anteil an
Totholz. Dasselbe wird stehen
gelassen resp. liegen gelassen unter der Voraussetzung,
dass dadurch keine Unfallgefahren heraufbeschworen werden. Unzählige Insektenarten,
Pilze und Flechten, in Höhlen
brütende Vögel, aber auch bedrohte Arten sind auf Totholz
angewiesen. Dass es in diesem
Reservat eine ausserordentlich
reiche Tierwelt zu beobachten
gibt, bewiesen uns 3 Gämsen, die uns beim Aufstieg die
Ehre erwiesen. Am Bettlachstock, der verschiedene Gesteinsschichten aufweist, ist an
verschiedenen Expositionen
lockerer Hangschutt bodenbildend. Gerade auf Hangschutt
unter Felsbändern gedeiht sogar der eher seltene Hirschzungen-Ahornwald.
Auch die eidgenössische
Forschungsanstalt für Wald,
Schnee und Landschaft WSL,
®
SWISS TIMER
WATCHES
Peter Waldner (links im Bild) erörtert Umwelteinflüsse auf den Wald.
Birmensdorf, verfügt seit 15
Jahren über eine LWF-Fläche
(langfristige Wald – Ökosystem-Forschung). Peter Waldner von der WSL erklärte,
wie auf dieser Fläche Untersuchungen im Gang sind, die
festhalten, wie sich Veränderungen der Luftbelastung und
des Klimas auf das Ökosystem
Wald auswirken.
Auf Grund der eigenen Teilnahme an dieser Exkursion
SZ
und dank einem intensiven
Durcharbeiten der Beschreibungen des Naturreservats
Bettlachstock, habe ich die
Bestätigung, dass der Kanton
Solothurn der Erhaltung und
Förderung von Lebensräumen
für die einheimische Pflanzenund Tierwelt oberste Priorität
einräumt.
Georg Iten
www.wildkunde-georg-iten.ch
Jäger-Info-Abend
«Der Bartgeier»
Um die Bartgeier im Alpenraum weiter zu fördern, fanden Mitte Juni 2010 die ersten
Auswilderungen in den zentralen Nordalpen (Calfeisental,
SG) statt. Dr. Daniel Hegglin,
Geschäftsführer der Stiftung
Pro Bartgeier, wird uns zu dieser imposanten Vogelart Interessantes zu berichten wissen.
Ort: Rothenthurm, 2. Altmatt, Schiessplatz Cholmatt-
TR.58022
li, Theorieraum. Datum: Freitag, 19. November 2010. Zeit:
20.00 Uhr.
Der Vorstand des Schwyzer Kantonalen Patentjägerverbandes hofft, dass viele Jäger den Weg ins «Cholmattli»
finden. Ebenso sind auch weitere Interessierte herzlich eingeladen.
Vorstand SKPJV
TR.58023
JÄGERUHREN DIE 100
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Erhältlich im Fachhandel
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ter Julius nachzueifern. Dass
es zusammen nun 162 Patente sind, glauben die drei Brüder selber kaum.
Konrad meint: «60 Jagdpatente in ununterbrochener
Reihenfolge lösen zu können,
braucht sehr viel Glück und
Gesundheit, dass aber gleich
drei Brüder mindestens 50 Patente lösen können, ist schon
aussergewöhnlich».
Für Paul, der während der
Bauzeit des Staudammes (1958
bis 1961) die Wildaufsicht betreute und damit kein Patent lösen konnte, wären es noch einige Patente mehr. Paul war
Bergführer und als Nachfolger
von Vater Julius 32 Jahre Hüttenwart auf der Chelenalphütte.
Sein Stolz ist es, im Jahre 1970
bei den «Arvlänä» den ersten
Hirsch im Göscheneralptal, einen ca. 100 kg schweren Achtender, erlegt zu haben.
Unglaublich aber
wahr, die Gebrüder Mattli von der
Göscheneralp lösten bisher 162
Jagdpatente.Von
links Paul, Konrad
und Waldemar.
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66
Schweizer Jäger 10/2010
Die Gebrüder Mattli erlebten die Gesetzesanpassungen
in den letzten 60 Jahren hautnah. So durfte zum Beispiel
Konrad noch drei Gämsen ohne
Geschlechtsvorgabe mit einem
Krickelmass ab 16 cm erlegen,
Murmeltiere waren damals auf
fünf Stücke beschränkt.
Nicht alle, aber doch viele
Anpassungen und Beschränkungen hat man in dieser langen Zeit akzeptiert. Einstimmig begrüsst hat man die
Pflicht, Jagdwaffen vorführen zu müssen. «Denn vor 50
Jahren waren viele ungeeignete, ja fast kriminelle Jagdwaffen im Umlauf», meinte Paul
Mattli. Die Vorschrift, dass in
absehbarer Zeit eine einfache
Einschiesspflicht für Jagdwaffen auch im Kanton Uri eingeführt wird, finden sie ebenfalls
in Ordnung, obwohl nur sehr
wenige Jäger dies nicht schon
praktizierten.
Einig sind sich die Mattlibrüder und wohl alle Jäger, dass
die Initiative «Für den Schutz
vor Waffengewalt» untauglich
und unverhältnismässig ist.
Die Initiative strebe nicht den
Schutz vor Waffenmissbrauch
an, sie will den privaten Waffenbesitz und die Heimabgabe der Ordonanzwaffe an die
Angehörigen der Armee abschaffen. Mit der Annahme
würde die Jagd und der
Schiesssport unverhältmässig
eingeschränkt, meinen sie.
Mit auswärtigen Jägern
hatten wir immer ein sehr
gutes Verhältnis …
Die Jagdgruppe, in der die
Gebrüder Mattli integriert
sind, ist vorwiegend im Chelenalptal auf der Pirsch. Konrad betont: «Mit auswärtigen
Jägern haben wir seit jeher ein
ausgezeichnetes Verhältnis, in
unserer Gruppe ist seit vielen
Jahren sogar ein Basler Jäger
integriert.»
Gegenüber anderen Orten
sind die Gebrüder Mattli mit
dem Wildbestand noch einigermassen zufrieden, obwohl
es auch schon besser war.
Der Rehbestand ist allerdings
klein, die Anzahl Fallwild auf
Strasse und Schiene rund um
Foto Georg Epp
162 Jagdpatente
Gebrüder Mattli
Am Montag, 6. September
2010, begann für die Urner
Jäger die ersehnte Hochwildjagd, total 633 Jäger haben
dieses Jahr Jagdpatente gelöst.
Für die Gebrüder Konrad, Paul
und Waldemar Mattli sind es
die Hochwildpatente Nummer
60, 52 und 50.
Mit dem Beginn der Hochwildjagd (6.–18. September)
begannen für viele Jäger die
wichtigsten Wochen oder Tage
des Jahres, für sie ist ein Leben ohne Jagd unvorstellbar.
In diesem Jahr haben 471 die
allgemeine Jagd (Hoch- und
Niederwild), 112 separat die
Hochwildjagd, 34 die Niederwildjagd (11.10.–30.11.), 269
die Passjagd (21.10.–31.12.)
und 13 Jäger die Wasserwildjagd (2.11.–22.12) gelöst. 33
Jäger freuen sich zudem über
ein Steinwildpatent.
Über das 50. Jagdpatent,
das vom Kanton als Jubiläumsgeschenk jeweils gratis
abgegeben wird, freuen sich
dieses Jahr Karl Arnold, Silenen, Paul Bissig, Bauen, Martin Epp, Intschi, Martin Indergand, Erstfeld und Waldemar
Mattli, Göscheneralp. Der
pensionierte Dammwärter ist
mit 71 Jahren der jüngste der
Mattlibrüder.
Obwohl es vor rund 60 Jahren wenig einheimische Jäger
im Göscheneralptal gab, war
für die Gebrüder Mattli klar,
sobald als möglich das Jagdpatent anzustreben, um Va-
www.neuenschwander.ch
Bund und Kantone
UR
Im Göscheneralptal sind
die Mattlis nie ohne «Spiegelrohr» unterwegs. Schon
Monate vor der Jagd werden
Beobachtungen ausgetauscht.
Man freut sich, kerngesunde
Tiere zu beobachten und leidet
mit, wenn Krankheiten wie die
Gämsblindheit die Tiere bedrohen.
Die Vorfreude vor dem
ersten Jagdtag ist auch nach
162 Jagdpatenten ungebrochen gross. Jahr für Jahr ist
man dankbar, wenn das Jagdglück mitspielt. Wenn es einmal nicht optimal verläuft,
dann bleibt ihnen noch immer
das
Gemeinschaftserlebnis
und die Kameradschaft in der
Jagdgruppe. Auch die Freude
an der herrlichen Bergwelt mit
schönster Fauna und Flora erneuert sich bei der Jägerschaft
von Jahr zu Jahr.
So oder so, Konrad, der
79-jährige ehemalige Landwirt und Gastwirt im Gasthaus Göscheneralp, hofft, gesund zu bleiben und mit seinen
Brüdern noch einige Patente mehr lösen zu können. Die
Einschränkungen für die diesjährige Hochwildjagd lauten:
Gämsgeiss, trocken; jagdbar
(wie letztes Jahr) mit 18 cm
Krickelmass und mehr vom
6. bis und mit 11. September;
Hirschspiesser jagdbar 6. bis
und mit 11. September. Neu:
Hirschspiesser, deren Stangen
die Lauscher nicht überragen,
sind während der gesamten
Hochwildjagd jagdbar und der
Hirschabschuss ist am Abend
bis 20.30 Uhr erlaubt.
Georg Epp
Walliser
Hubertusfeier
im Pfynwald
VS
Am Mittwoch, den 3. November 2010, findet im Pfynwald die traditionelle Walliser
Hubertusfeier statt.
Die Jägerschaft aus allen
Teilen des Kantons besammelt
sich mit ihren Angehörigen
und Bekannten um 19.30 Uhr
am üblichen Treffpunkt. Der
Gottesdienst wird zweisprachig zelebriert sowie musikalisch und gesanglich umrahmt.
Die Feier findet bei jeder Witterung und unter freiem Himmel statt. Die Dianas werden
gebeten, mit ihren Vereinsstandarten anwesend zu sein.
Ernst Suter
Hünenberg
Ernst Suter wurde am 18.
Januar 1921 im Weiler Stadelmatt, Hünenberg, geboren. Im Kreise von sieben
Geschwistern wuchs der
aufgeweckte Junge auf. Mit
21 Jahren besuchte er die
landwirtschaftliche Schule
in Pfäffikon. Im Jahre 1950
heiratete Ernst seine zukünftige Frau Frida Berther.
Gemeinsam gründeten sie
eine Grossfamilie mit sieben Kindern. Ernst war ein
fröhlicher Familienmensch
und liebte gemeinsame Treffen mit Freunden bei einem
spannenden Jass. Als fortschrittlicher Landwirt bewirtschaftete er einen Obstbaubetrieb. Als begeisterter
Musikant liebte er die Blasmusik wie auch das Jagdhornblasen.
Ganz besonders war aber
die Jagd seine Passion und
Leidenschaft. Bereits 1951
löste Ernst das Jagdpatent
im Kanton Zug. Er führte
stets erfolgreiche Vorstehhunde, so die Zara in den
50er-Jahren. In dieser Zeit
galt die Reussebene als ein
Eldorado für Enten. Deshalb war es selbstverständlich, dass Ernst im Jahre
1985 Pächter im angrenzenden zürcherischen Revier
Maschwanden wurde. Nur
ein Jahr später nahm ihn die
Jagdgesellschaft Hohenrain
ebenfalls als Pächter auf.
Bereits viele Jahre davor begleitete Ernst seinen Jagdfreund Erwin Lustenberger
als Jagdgast ins schöne Re-
vier Hohenrain. Bis ins Jahr
2004 blieb er Pächter in seinem geliebten Revier Hohenrain.
Ernst liebte die Jagd, dass
es ihn auch über die Landesgrenzen hinaus zog. Einen
ganz besonderen Abschuss
erlebte er in Kärnten im Jahre 1983 mit einem Kronenhirsch, der in diesem Jahre
als der stärkste Hirschabschuss im Bundesland Kärnten bezeichnet wurde. In Ungarn jagte Ernst auf Fasanen
und Enten. Auch das Elsass
zog er in seine jagdliche Leidenschaft ein. Im Jahre 1985
absolvierte Ernst die französische Jagdprüfung und
blieb danach während neun
Jahren Pächter im Revier
Huttenheim/Kerzfeld.
Ernst, als hervorragender
Jagdschütze, schoss weit
über 100 Rehböcke. Er liebte nicht nur die Jagd, sondern auch das Jagdhornblasen und das Halten von
Jagdhunden, insbesondere
deutsche Vorstehhunde.
Die Jagdpassion von
Ernst wäre unvollständig,
wenn man nicht seine beispielhafte Kameradschaft
und die Fröhlichkeit erwähnen würde, die ihn zeitlebens in hervorragender Weise auszeichnete. Ernst wird
uns als vorbildlicher Jagdkamerad in bester Erinnerung
bleiben. Er ruhe in den ewigen Jagdgründen.
Jagdgesellschaft
Hohenrain
Schweizer Jäger 10/2010
67
Abschied
Göschenen ist oft grösser als
die Jagdstrecke.
Nach so vielen Jagdjahren hält sich das Jagdfieber in
Grenzen und doch ist eine gewisse Anspannung vorhanden,
was der erste Jagdtag bringen
wird.
Den Jagdgegnern gegenüber, denen auch sie dann und
wann begegnen, reagieren sie
ruhig und gelassen. Paul meint:
«Hier gibt es zwei Gruppen von
Jagdgegnern. Die eine Gruppe
zeigt sich plötzlich begeistert,
wenn man ihnen die Zusammenhänge erklärt und die andere Gruppe bleibt bei ihrer festgefahrenen Meinung.»
Auf die Frage nach speziellen Erlebnissen zögerten alle
drei etwas, doch dann kam lachend die eine oder andere
Episode ans Tageslicht. Konrad erzählte: «Einmal wollte ein Fotograf mit auf die
Pirsch. Aus verschiedenen
Umständen konnte der Mann,
der absolut nicht zu uns passte, nicht abgewiesen werden.
Obwohl eine schöne, schiessbare Gämsgeiss auf Steinen
auftauchte, beschlossen wir
augenzwinkernd, die Jagd abzubrechen. Wir meldeten unisono dem Fotograf, ’das Tier
ist nicht schiessbar und kehrten ins Tal zurück’».
Brigitte Mattli, die Tochter
von Konrad Mattli, geht oft mit
auf die Pirsch und macht dabei
herrliche Tierfotos. Das erste
Mal, als sie mitkam, hatte sie
Mitleid mit einem Murmeltier;
als Konrad zum Schuss ansetzte, vertrieb sie den «Mungg»
mit Zurufen.
Zahmer Steinbock
Keine Scheu
Im Mai 2010 konnte Barbara Imboden
mit einem ziemlich zahmen Steinbock
tolle Fotos machen, nahe ihrer
Hütte auf der oberen Tannfluh in
Herbriggen.
Auf dem Foto:
Erhard Imboden mit
Fabienne und Luca.
Schnappschuss
Stattlicher
St. Galler-Bock
Einen Steinbock aus
einem Rudel von 23 Tieren
konnte Paul Bürer unterhalb
des Sardona-Gletschers
aufnehmen.
Nass-kalte Zeit gut
überstanden
Nachwuchs
Anscheinend gut überstanden haben diese
Hirschkälber die nass-kalte
Zeit der ersten Wochen
ihres Lebens.
Aufgenommen in einem
Grabser Revier von Ursula
Sprecher, Grabs.
68
Schweizer Jäger 10/2010
Vor der Linse von Stefan Noti
Heimlicher Bergwaldbewohner
Schnappschuss
Stefan Noti aus Eisten sandte uns
diesen gelungenen Schnappschuss einer
Birkhenne.
Knapp entkommen...
Zebrastreifen für Rehe?
Vor Beginn einer Morgen-Pirsch konnte Reiner Bernhardt
aus Franken (D) per Zufall dieses Bild machen. Das
abgebildete Reh flüchtete, vom Fahrer des Pkws gar nicht
wahrgenommen, in die richtige Richtung.
Vier, fünf Schritte in die falsche Richtung und ein
Unfall wäre unvermeidbar gewesen.
Türkentaube
Ungewöhnlicher
Nistplatz
Hans Schliecker aus
Ried-Brig fotografierte
diese Türkentaube,
die sich am Haus von
Walter Söhl einen
ungewöhnlichen Nistplatz
ausgesucht hatte.
www.schweizerjaeger.ch
Schweizer Jäger 10/2010
69
Leser schreiben
Berner Jäger
tappt in Fuchsfalle
Am 8. Februar weidwerkte
eine Jagdgruppe gesetzeskonform ohne Hund. Ausgerechnet dem Treiber ging ein Fuchs
vor den Füssen auf. Es folgte
ein Fehlschuss, ausgerechnet
beim 16. Fuchs in Folge innert
zweier Jahre. Der Beschossene flüchtete hangaufwärts über
offenes Wiesland ins Nachbarwäldchen. Nach Treibende,
höchstens eine halbe Stunde
später, beschlossen die drei Jäger, diesen zu bejagen.
Hangaufwärts kamen ihnen ein keuchender Jungpolizist und im Schlepptau ein neu
eingesetzter Wildhüter entgegen. Ein Zivilist hatte den
Schuss gehört, vermutete Wilderei und avisierte die Polizei.
Nun musste noch der Betreuer
des Jungwildhüters aufgeboten werden. Anhand von Fussspuren im Schnee konnten der
Standort bei der Schussabgabe und die Schussrichtung wegen abgeschossenen Zweiglein
eindeutig rekonstruiert werden. Aber der Jäger hatte beides nicht eindeutig markiert,
da er den flüchtenden Fuchs
ja gut 300 Meter in Sicht hatte
und man den Nachsuchetrieb
vornehmen wollte. Alles Begründen half nichts. Die Anzeige erfolgte. Die Busse von
Fr. 600.– und Schreibkosten
von Fr. 250.– wurde verfügt.
Die Gruppe, entsetzt über die
Höhe, akzeptierte sie trotzdem, was später als Schuldanerkennung gewertet wurde.
Die Monate vergingen. Das
Jagdjahr wurde geplant und
die entsprechende Eingabe
mittels Formular an das Jagdinspektorat gemacht. Postwendend wurde das Gesuch
zurückgewiesen. Das Jagdinspektorat hatte ein zweijähriges
Jagdverbot verhängt.
Man war entsetzt und vorerst hilflos. Zu Rate gezogene Jagdkameraden schüttelten den Kopf. «Dann hätte es
mich auch schon erwischt!»
Der neugewählte Kantonalpräsident empfahl einen versierten Jagdanwalt. Die Fakten lagen allseits klar. Ohne die
geringsten Zweifel wurde das
zweijährige Jagdverbot durch
Regierungsrat Rickenbacher
bestätigt und Verfahrenskosten
von Fr. 600.– verfügt. Dass der
Verurteilte 37 Jahre als freiwilliger Jagdaufseher unentschädigt Stunden und Kilometer leistete, sich jahrelang in
der Jungjägerausbildung engagierte, wurde eher als belastend aufgeführt.
Es gilt, die bittere Pille zu
schlucken. Wer die Gruppe
kennt, weiss, wie einschneidend dieses Jagdverbot ihre
Lebensgestaltung beeinträchtigt. Und dies nach exakt 40
Jahren gemeinsamer Jagdausübung. Berner Jägern sei dieser
Fall ein Warnfinger, dann erst
haben diese Zeilen ihren Wert.
Offenbar gilt: «Das Stecklein
steckt ich, das Füchslein leck
mich!»
Tony Beyeler
Seltener Jagdschmuck
In der Tat, wenn man unter Jägern von Penisknochen
spricht, stösst man auf Unverständnis.
Ich selbst habe dieselben
jeweils gesammelt, um vergleichen zu können. Der Penisknochen ist ein wichtiger
Anhaltspunkt betreffend Alter
bei Dachsen.
Nun habe ich zu einem speziellen Anlass selbst ein besonderes Schmuckstück für
meine Frau hergestellt, was
oft zu angeregten Diskussionen führt.
Robert Hagelberger
Kapitale Trophäen
Rehbock
Gross ist die Freude, wenn
ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer
Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer
Jäger» bietet den Service der
Trophäenbewertung weiterhin
an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau,
konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden.
Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft
daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto.
Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken
Sie diese gut verpackt und
eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436
Muotathal.
Notieren Sie neben Ihrem
Namen diejenigen Angaben,
die Sie auf dem Bewertungs-
blatt erwähnt haben wollen.
Bei grossen Trophäen und
Vollpräparaten vereinbaren Sie
mit Ruedi Suter einen Termin
(Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung
der Trophäe und detailliertes
Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffent-
lichung im «Schweizer Jäger»
geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.
Erleger: Hans Widmer
Datum: 2005
Messung
Stangenlänge
links
rechts
24.3
24.3
380.5
166
13.3
Gewicht
Gehörnvolumen
Auslage
Farbe
Perlung
Rosen
Spitzen der Enden
Regelmässigkeit und Güte
Abzüge
Gesamtsumme
cm
cm
g
ccm
cm
Durchschnitt
Faktor
Punkte
24.3
x 0.5
12.150
x 0.1
x 0.3
38.050
49.800
4.000
2.000
1.000
2.500
1.500
5.000
1.500
114.500
54.7%
0–4 P.
0–4 P.
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0–2 P.
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0–5 P.
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Produkte sind im Fachhandel und
beim Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, 8840 Einsiedeln, Telefon
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Offizieller Partner der Forst Hungaria AG
Jagdverpachtung
Die Jagdgenossenschaft Höfen verpachtet ab 1. April 2011 das 836 ha umfassende Jagdgebiet auf 10 Jahre. Die Vergabe erfolgt auf Offertweg.
Das Revier Höfen bei Reutte/TIROL grenzt an das Tannheimertal und das Lechtal
und liegt zwischen 850 und 2000 m Seehöhe. Jagdbares Wild der letzten Jahre war
Reh-, Rot- und Gamswild sowie Murmeltier und Birkhahn.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und bitten Sie, für weitere Informationen mit unserem Jäger, Herrn Schratz Otto (0043 650 5155730), Kontakt aufzunehmen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt, dann beantragen Sie die Pachtbedingungen
vom Obmann per E-Mail ([email protected]) bzw. schicken Sie das Angebot
bis spätestens 20. November 2010 an Andreas Singer, Alte Bundesstrasse 5,
A-6604 Höfen.
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Mob. 0049-160-4 86 71
Tel / Fax 0031-53-483 7781
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Schweizer Jäger 10/2010
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11941, RG Annoncen GmbH, Postfach 1121,
5401 Baden
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nach Absprache.
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Kontaktnahme bitte unter
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Bestelltalon für Kleinanzeigen im «Jägermarkt» Schweizer Jäger
Platzierung unter Rubrik:
❏ Ausbildung
❏ Ausrüstung
❏ Bekanntschaften
❏ Essen & Trinken
❏ Fahrzeuge
❏ Haushalt / Hobby
❏ Hunde
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❏ Jagdreisen
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❏ Verschiedenes
In Blockschrift ausfüllen, pro Feld ein Buchstabe, Satzzeichen oder Wortabstand
Bis 5 Zeilen Fr. 35.–, jede weitere Zeile Fr. 5.–, Foto Fr. 15.–, Chiffregebühr Fr. 20.– (zzgl. 7,6% MWST)
Zahlungsweise:
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❏ Postquittung beiliegend: PC 50-502-9, RG Annoncen, Schweizer Jäger, 5401 Baden
❏ Betrag inliegend
Meine Adresse:
Kleinanzeige
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Vorname:
❏ Foto (+Fr. 15.–)
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PLZ/Ort:
Telefon:
Unterschrift:
Bitte Foto per Mail an
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Gewünschte Erscheinungsdaten:
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Ausgaben
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Einsenden an:
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Telefon 056 221 88 12, Fax 056 221 84 34
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❏ nächstmögliche Ausgabe
❏ unter Chiffre (+Fr. 20.–)
Nächste Nummer: 10. November
Inseratenschluss: 19. Oktober
Schweizer Jäger 10/2010
73
Wettbewerb
Wie entstehen
Perückengeweihe?
Der Experte
A durch Parasitenbefall oder
Stoffwechselstörungen
Auflösung Wettbewerb Ausgabe 8/2010:
Das Dauergebiss des Mutmeltiers weist
22 Zähne auf.
B durch Ausfall des Sexualhormons
Testosteron als Folge von Verletzung
oder Verlust der Brunftkugeln
Herzliche Gratulation
den Gewinnern!
C durch Wachstumsstörungen
aufgrund mangelnder Kalkeinlagerung
während der Kolbenzeit
1 LED-Taschenlampe «Wild
Finder» mit grünem Licht:
Josef Späni-Laimbacher, Studen.
1 Jagdbuch: Paul Scheuber, Ennetmoos.
1 JägerTool von Victorinox: Werner Sigrist,Thun.
Je 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»:
Pietro Aeschimann, Langenthal;
Hanspeter Jenny, Haslen..
Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich!
Unter den richtigen Einsendern werden jeweils
1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.–
1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 JägerTool von Victorinox, Wert Fr. 52.–
2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost.
Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und
muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!
Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum
10. November 2010 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261,
CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: [email protected]
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen.
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
BESTELLUNG
(Zutreffendes bitte ankreuzen)
Schweizer
Schweizer
für Neuabonnenten
2 Jahre (24 Ausgaben) Fr. 199.– (Ausland CHF 240.–)
als Geschenk erhalte ich wahlweise
1 Jagdmesser Victorinox
«JägerTool» im Wert von Fr. 52.–
1 Jagdbuch
3 Ausgaben gratis
Meine Adresse:
1 Jahr (12 Ausgaben) Fr. 99.50 (Ausland CHF 120.–)
als Geschenk erhalte ich wahlweise
1 Taschenmesser Victorinox
«Waiter» im Wert von Fr. 14.–
2 Ausgaben gratis
PLZ/Wohnort
Schnupperabonnement
(einmalig nutzbar)
4 Ausgaben Fr. 25.–
(Ausland CHF 30.–)
Name
Vorname
Strasse
Telefon
* Bei Geschenkabonnement
Adresse der beschenkten Person:
Schweizer
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Nr. 8
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st 2009
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(inkl. MWSang
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Ich bestelle das neue JägerTool von Victorinox
zum Preis von Fr. 52.– (inkl. Porto).
Bitte einsenden: Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, CH 8840 Einsiedeln
Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, [email protected]
Eine Gebirgsjagd im österreichischen Paznauntal nahe der
Schweizer Grenze ist ein weidmännischer Leckerbissen,
der einfach zu bekommen ist: Sie bringen Freunde und
Bekannte als Gäste ins Hotel – als Belohnung erfolgt eine
Gratiseinladung zur Jagd.
Jagen mit dem Hotelier
Pro Übernachtung einer vollbezahlenden Person gibt es einen Jagdpunkt,
die Summe ergibt den Abschuss (Murmel, Rehbock, Gams, Rotwild). Bei der
Anmeldung genügt der Hinweis «Jagdpunkte».
Interessiert? Weitere Informationen: [email protected]
oder Tel. 0043 5441 8580 oder in diesem Heft auf Seite 50
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