abnorme trophäen 6
Transcription
abnorme trophäen 6
Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin für den Jäger Nr. 10 Oktober 2010 95. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016 Fasan – Ein Leben vor der Flinte und für die Pfanne 16 Richtig abbalgen 44 Missbildungen und Regelwidrigkeiten beim Rehwild 46 RWS – Praxistest auf der Bündner Hochjagd 36 ABNORME TROPHÄEN 6 Verwandeln Sie Ihre Leidenschaft in Perfektion B5•25 New Hunter 12M Für detaillierte Produktinformationen, das Händlerverzeichnis und Angaben zum Lagerbestand bei den Browning Dealer Partnern, besuchen Sie unsere Internetseite www.browning.eu IMPRESSUM ISSN 0036-8016 Publikationsorgan für JagdSchweiz Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa www.jagdschweiz.org Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband SPW Editorial Sekretariat: Bernstrasse 65, 3175 Flamatt www.spw.ch Weidmannsheil Schweizerischer Laufhundclub Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier Der Grüne Bruch Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club Schweiz. Klub für Österr. Bracken Schweiz. Falkner-Vereinigung Förderverein Magyar Vizsla Organisation SPW-Vorstand Präsident Tarzisius Caviezel Mattastrasse 48, 7270 Davos Platz Telefon 081 413 22 56 Fax 081 413 22 57 [email protected] Finanzen Stefan Frischknecht, Vizepräsident Dürrhalde 24, 9107 Urnäsch Telefon P 071 364 23 31 Telefon G 071 364 16 25 [email protected] Sekretariat Philippe Voler y Betreuung (Präsident) der SPWStiftung Naturland Bernstrasse 65, 3175 Flamatt Telefon P 031 741 36 40 Mobile 079 322 12 90 phvoler [email protected] Redaktion Kur t Gansner, Parschientsch 528 7212 Seewis Dorf Telefon P 081 325 22 02 Mobile 079 236 73 55 [email protected] Konzept und Gestaltung: Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin Druck, Verlag, Adressänderungen und Abonnement-Bestellungen Kürzi AG, PF 261 8840 Einsiedeln PC-Konto 80-16768-7 Telefon 055 418 43 43 Fax 055 418 43 44 www.schweizerjaeger.ch [email protected] Abonnementspreis (erscheint 12x jährlich) Fr. 98.– jährlich (inkl. 2,4% MwSt) Fr. 116.– Jahres-Abonnement für Ausland Einzelpreis Fr. 9.80 (inkl. 2,4% MwSt) Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist die Bündner Hochwildjagd Vergangenheit. Jetzt aber läuft diese noch und während ich von der kleinen Jagdhütte aus schreibe, schweift mein Blick über die unzähligen Berggipfel und hinaus ins Tal, das sich im schönsten herbstlichen Gewand präsentiert. Am frühen Morgen stieg ich im Mondlicht über die Waldgrenze hinauf bis knapp an die Landesgrenze. Ich habe auf einen Hirsch gehofft, der sich im Morgengrauen vom Vorarlberg ins Bündnerland «schleichen» könnte, um im nahegelegenen Wildschutzgebiet die Bündner Hirschmädel zu beglücken. Bei gutem Schusslicht zeigte sich dann ein kapitaler Gamsbock – welche Pracht. Aber das Gewehr blieb neben mir liegen. Ich hatte meinen Bock schon vor Tagen, draussen im Tal, erlegt. So schweifen meine Gedanken weiter, lassen die vergangenen Jagdtage Revue passieren. Da war eine Begegnung mit einer betagten Stadtbaslerin, die mich auf dem Weg in die Jagdhütte ganz bewusst ansprach. Sie erzählte, dass sie hier in den Ferien weile und zum ersten Mal mit einem «richtigen» Jäger sprechen könne. Die liebe Dame hatte soviel Wissen über die Jagd wie ich von Autorennen. Aber das spielte sowieso keine Rolle. Ich wurde mit Fragen bombardiert und versuchte gleichzeitig ihrem Wissensdurst gerecht zu werden. «Die Gämsen haben doch geringelte Hörner, oder? Und das Hirschgulasch, das ich jedes Jahr in meinem Lieblings-Restaurant bestelle, kommt schon aus dem Kanton Basel?» Wissen Sie, geschätzte Leser/innen, was mir dabei besonders gefiel? Die unbeschwerte Art und Unvoreingenommenheit der Naturliebhaberin gegenüber der Jagd. Übrigens war das nicht die einzige Begegnung und so geht es vielen Jäger/innen in diesen und den nächsten Wochen. Es gibt kaum eine bessere Gelegenheit als im persönlichen Gespräch mit der nichtjagenden Bevölkerung unser Tun zu erklären und eventuelle vorhandene Vorurteile so abzubauen. Auch bezüglich Waffeninitiative ist es vielen aus Unwissenheit gar nicht bewusst, um was es überhaupt geht. Nutzen wir doch diese Gelegenheiten während der schönsten Zeit im Jahr. Anzeigenverkauf RG-Annoncen GmbH, Nicole Gyr Postfach 1121, 5401 Baden Telefon 056 221 88 12 Fax 056 221 84 34 [email protected] Mit Weidmannsgruss Titelbild: Anflug Foto: Nina Hemmi Kurt Gansner Schweizer Jäger 10/2010 3 Monatsthema Abnorm Das Aussergewöhnliche übt stets eine grössere Faszination aus als der Normalfall. Das gilt auch für abnorme Trophäen. Wie aber entstehen abnorme Geweihe wirklich? Lesen Sie mehr darüber in unserem Hauptthema. 6 Ausrüstung Für die Leser getestet Die Bündner Hochwildjagd eignet sich hervorragend, um Produkte im praktischen Einsatz zu testen. Neben Zielfernrohren, Ferngläsern und Funktionswäsche wird auch über die ersten Erfahrungen mit der neuen GR-Spezial von RWS berichtet. 4 Schweizer Jäger 10/2010 28 44 INHALT Jagd & Wild Monatsthema Wildkunde Jagdpraxis Tierarzt 6 16 44 46 Jagdpraxis Waffen & Ausrüstung Das Abbalgen von Raubwild In unserem dritten Teil über die Behandlung von Jagdtrophäen geht Peter Niederklopfer auf das richtige Abbalgen bei Haarraubwild ein. Im praktischen Einsatz auf der Bündner Hochjagd 28 Neuheiten für den Jäger 38 Jägermarkt 71 Wildkunde Ein Leben vor der Flinte und für die Pfanne Der Edel- oder Jagdfasan, ein einheimischer Fremdling, nimmt eine ganz besondere Stellung ein. Sein voller Name lautet: Westkaukasisch-chinesischkirgisisch-japanischer Jagdfasan. Ein Beitrag von Heini Hofmann, Zootierarzt und freier Wissenschaftspublizist. 16 Jäger & Hund Jägersprache Prüfungsresultate 52 54 Jagdspektrum Veranstaltungen Satire Jagdschiessen Fehlschuss Kalender für den Jäger Literatur Jagen im Ausland Blattschuss Bund und Kantone Sonne Mond Solunar Wildbretpreise Abschied Schnappschuss Leser schreiben Kapitale Trophäen Wettbewerb 12 12 42 47 48 49 50 57 58 61 63 67 68 70 70 74 Vorschau 11/2010 s Gamsbrunft s Mauser – altes System in der modernen Jagdpraxis Schweizer Jäger 10/2010 5 Monatsthema Das Exotische, Aussergewöhnliche übt stets eine grössere Faszination aus als der Normalfall. Das gilt auch für abnorme Trophäen. Wird ein ungewöhnlicher Geweihträger erlegt, macht man sich als Jäger unweigerlich seine Gedanken oder fachsimpelt mit anderen am Jägerstammtisch. Dann sind oft die unterschiedlichsten Theorien zu hören. Wie aber entstehen abnorme Geweihe wirklich? Wildbiologin Gundula Thor nennt Ursachen und Folgen. ABNORM 6 Schweizer Jäger 9/2010 Foto: Dr. A. Deutz / K.Gansner Herbert, ein liebenswerter älterer Jagdfreund von meinem Mann und mir, kann sich noch an jede Einzelheit erinnern. Er war in einem nahegelegenen Rotwildrevier auf einen Hirsch eingeladen. Nach einer Weile erblickte er durchs Glas zwei Spiesser. Für einen sicheren Schuss war es zu weit. Die Schmalspiesser äugten immer wieder unruhig in Richtung Waldrand. Plötzlich trat von dort ein anderes Hirschrudel aus, vier ältere Geweihte im Gänsemarsch, die sich anschickten, in etwa 100 Meter Entfernung auf der Lichtung vor der Kanzel zu äsen. Der letzte in der Reihe war ein Abschusshirsch. Kaum stand er breit und hatte das Haupt hoch, liess Herbert fliegen. Der Hirsch brach im Feuer zusammen. Er lag in Sichtweite, aber ein Grasbüschel verdeckte das Haupt. Der erfolgreiche Schütze wartete zwanzig Minuten, baumte dann ab und ging mit seinem Drilling in der Hand auf den Hirsch zu. Wie gross waren sein Erstaunen und der freudige Schock, als er entdeckte, dass er einen echten Dreistangenhirsch gestreckt hatte! Das war beim Ansprechen im Glas wegen der Überlagerung nicht zu erkennen gewesen. Der Reiz, eine solche Trophäe zu erbeuten, ist eben viel grösser als bei einem möglicherweise noch so braven Regulärgeweih; denn sie ist ein deutlich erkennbares Unikat, etwas Einmaliges. Bei normalen Trophäen könnte man hingegen, obwohl auch sie niemals identisch sein können, ohne Beschriftung nach einiger Zeit schon mal ins Grübeln kommen, welcher Bock oder Hirsch denn das genau war. Bei allen Geweihträgern kommen mehr oder weniger häufig Anomalien der Stirnwaffen vor. Hervorgerufen werden sie durch mehr als zwei Dutzend verschiedene Auslöser. Wollen wir uns einmal einen strukturierten Überblick über dieses physiologisch Durch Steinschlag im Jährlingsalter verletzter Stirnzapfen. Monatsthema Text: Gundula Thor Fotos: Kurt Gansner Perückenbock (und jagdlich) interessante Thema verschaffen. Insgesamt kann man fünf einfache Hauptgruppen von Ursachen für Geweihanomalien unterscheiden: Ursachen für Geweihanomalien 1. Verletzungen an Geweih, Rosenstöcken oder Schädel 2. Verletzungen des Wildkörpers 3. Stoffwechselstörungen 4. Hormonstörungen 5. Andere Ursachen Kasten 1: 1.Verletzungen an Geweih, Rosenstöcken oder Schädel 1.1 Kolben Vorübergehende Veränderung, meist mit dem Abwurf beseitigt. – stärkere Blutergüsse unter dem Bast: > Ausbuchtungen oder Knicke des Geweihs – eitrige Entzündungsprozesse während des Schiebens infolge von Verletzungen oder Insektenstichen: > blasenförmige Verdickungen = Blasengeweih – Entzündung des Basts vor der Reife des Gehörns: > blauschwarz eingetrockneter Bast = Pechgeweih – Kolben angebrochen: > Verdickungen der Stangen oder Enden – Kolben gebrochen: > Deformation der Stange, Entstehung von Dornen und sekundären Sprossen – Kolbenscheitel verletzt: > regelwidrige Spaltungen und Endenbildung, schaufelartige Gebilde – Spaltung des Kolbenscheitels zu Beginn der Kolbenzeit kurz über dem Rosenstock: > unechte Mehrstangigkeit, durch Stangenteilung verursacht und ohne zusätzliche Rosenstöcke 1.2 Geweih Vorübergehende Veränderung. – Stangenbruch – Endenbruch 1.3 Rosenstock Meist dauerhafte Veränderung. – Rosenstock angebrochen im Kolbenwachstum: > schwächere, in Wachstumsrichtung, Form und Endenbildung regelwidrige Stange – Rosenstock gebrochen zu Beginn der Kolbenzeit: > keulenförmige, kurze Pendelstange – Rosenstock gebrochen bei fertigem Geweih: > Verlust der Stange samt Rosenstock – Rosenstock herausgebrochen (unabhängig vom Zeitpunkt): > Verlust der Stange samt Rosenstock, verkümmerte Folgestange direkt auf dem Stirnbein 1.4 Schädel Meist dauerhafte Veränderung. – Einseitige Schädelverletzung: > Stangenmissbildung auf der beschädigten Seite, in schweren Fällen bei beiden Stangen – Schwere Beschädigung von Stirnbein und Rosenstock: > Knochenwucherungen, sekundäre Rosenstöcke, echte Mehrstangigkeit Schweizer Jäger 10/2010 7 Monatsthema Unechte Mehrstangigkeit durch Spaltung des Kolbenscheitels zu Beginn der Kolbenzeit. Mehrendigkeit infolge Verletzung des Kolbengeweihs. Der erste Punkt ist sehr einleuchtend: Die Ursache ist immer eine Verletzung von aussen und die Wirkung kann man dann an der mehr oder weniger gleichen Stelle erkennen. Durch Verkehrsunfälle, durch das Anfliehen von Hindernissen (zum Beispiel Baumstämmen oder Zäunen) sowie durch Brunftkämpfe kann es zu Beschädigungen des Geweihs oder des Haupts kommen. Dabei ist entscheidend, ob sich das Geweih noch im Aufbau und Bast befindet oder ob es bereits fertig ausgebildet ist – und an welcher Stelle genau die Verletzung erfolgt. Je nachdem, ob der Kolben, das verfegte Geweih, der Rosenstock oder der Schädelknochen in Mitleidenschaft gezogen wurden und in welchem Stadium der Geweihbildung dies geschah, ergeben sich dann teils vorübergehende, teils bleibende Veränderungen (Deformationen). Das gilt natürlich analog für das Gehörn des Rehbocks, das ja ebenfalls ein Geweih ist. In Kasten 1 sind häufig zu beobachtende Veränderungen durch äussere Einwirkung im Bereich des Hauptes aufgelistet. Besonders interessant ist der letzte Punkt: Durch eine schwere Beschädigung des Rosenstocks oder der Rosenstöcke und des Schädelknochens im Bereich des Stirnbeins entsteht echte Mehrstangigkeit, sprich drei oder vier Stangen mit eigenen Rosenstöcken statt der normalen zwei. Die unechte Kasten 2: 2.Verletzungen des Wildkörpers 2.1 Wildbret Je nach Heilungsprozess meist vorübergehende Veränderung. – Schwere Wildbret- oder leichte Organverletzung (zum Beispiel durch Forkelstich): > schwächeres, aber normal geformtes Folgegeweih 2.2 Skelett Je nach Schwere und Heilungsprozess oft dauerhafte Veränderung. – Vorderlaufverletzung: > abnorme Stange auf der gegenüberliegenden Seite (in besonders schweren Fällen gelegentlich auch auf beiden Seiten) – Hinterlaufverletzung: > abnorme Stange auf der gegenüberliegenden Seite – einseitige Rippenverletzung: > abnorme Stange auf der gegenüberliegenden Seite 8 Schweizer Jäger 10/2010 Pendelstange Rosenstockbruch Mehrstangigkeit dagegen entsteht durch Spaltung des Kolbenscheitels zu Beginn der Kolbenzeit kurz über dem Rosenstock und führt zu Stangenteilung ohne zusätzliche Rosenstöcke. Fernwirkung Ebenfalls durch Unfälle beziehungsweise den Zusammenprall mit Hindernissen kann es zu Verletzungen des Wildkörpers kommen. Entscheidend für etwaige Auswirkungen aufs Geweih ist es dann, ob auch das Skelett mitverletzt ist oder nicht. Folgende Faustregel kann man sich merken: Einseitige Verletzungen von paarig vorhandenen Knochen (wie zum Beispiel Laufknochen oder Rippen) führen meist zu Stangenmissbildungen auf der gegenüberliegenden Seite. Wie erklärt man sich dieses Phänomen? Dazu müssen wir kurz unser Augenmerk auf unseren hintersten Gehirnteil lenken, das verlängerte Rückenmark (lateinisch: Medulla oblongata). Es wird auch Nachhirn genannt und ist der «Hauptverkehrsknotenpunkt» für Nervenimpulse, die ins Gehirn hinein- oder von dort herauskommen. Dort kreuzen sich bei den Säugetieren die Nervenbahnen. Die Extremitäten (Arme Monatsthema Echte Mehrstangigkeit beim Rehbock. Fehlende, einseitige Stangenbildung nach Laufverletzung. Kasten 3: 3. Stoffwechselstörungen Unter Umständen vorübergehende Veränderung. – Wachstumsstörungen und verzögerte Verfestigung aufgrund mangelnder Kalkeinlagerung während der Kolbenzeit (zum Beispiel infolge von Parasitenbefall): > Wurmgeweih, Korkenziehergeweih,Widdergeweih, Gummigeweih – Schieben des Kolbengeweihs wird abrupt beendet (Ursache?): > unechtes Frostgeweih (die fertigen Stangen enden in einem porösen Stumpf) und Beine) der rechten Körperhälfte werden von Bereichen der linken Gehirnhälfte gesteuert, diejenigen der linken Körperseite von der rechten Gehirnhälfte. Bei Geweihträgern wirkt eine einseitige Verletzung von paarigen Knochen (mit Ausnahme der oberen Schädelknochen!) offenbar als Reiz auf Nervenbahnen und beeinträchtigt die Stangenbildung auf der gegenüberliegenden Stirnseite. Das Gleiche gilt für krankhafte Erscheinungen oder Verletzungen an einer Kieferhälfte. Nur sehr schwere Verletzungen wir- Foto: Dr. A. Deutz Blasengeweih ken sich auf beide Stangen aus. Und die Wahrscheinlichkeit einer beidseitigen Stangenmissbildung ist umso grösser, je näher eine Verletzung an der Skelettachse, also an der Wirbelsäule liegt. Im Unterschied zu Missbildungen als Folge von äusseren Kolben- oder Geweihverletzungen sind derartige Deformationen von innen heraus gewachsen; sie sind durch eine physiologische Wirkung auf die Wachstumszentren der Stangen, also die Rosenstöcke, entstanden (siehe Kasten 2). Auffällig Viel spekuliert wurde und wird über die Rolle von Stoffwechselstörungen bei Geweihanomalien. Die genauen Zusammenhänge sind offenbar noch nicht ganz geklärt. Neben Parasiten werden nervliche (neurophysiologische) Störungen und eine Unterfunktion der endokrinen Drüsen, die den Stoffwechsel regulieren, als Urheber vermutet. Besonders auf- Oben: Stoffwechselstörung während der Kolbenzeit. Oben rechts: Stangenbruch während der Kolbenzeit. fällig sind die so genannten Korkenzieher-, Widder- und Gummigeweihe, die beim Rehwild allerdings weit häufiger auftreten als beim Rotwild. Aus Rominten ist belegt, dass Widder- und Korkenziehergeweihe als Folge der Kreuzlähme oder Schleuderkrankheit auftraten. Das ist eine sehr wahrscheinlich durch Rundwürmer ausgelöste, schwere Krankheit des Rotwilds, die auch bei Elch und Ren vorkommt. Nach der Reduktion des überhöhten Rotwildbestands verschwanden sowohl Kreuzlähme als auch derartige Geweihmissbildungen. Ähnliche Zusammenhänge sind vom Rehwild bekannt, das gegenüber Endoparasiten (im Körperinneren) viel anfälliger ist als Rotwild (siehe Kasten 3). Hormonbedingt Der Geweihzyklus und die Geweihbildung beruhen unmittelbar auf hormonellen Abläufen, die ihrerseits von der Tageslichtdauer gesteuert werden. Deshalb wirken sich Störungen des Hormonhaushalts besonders deutlich auf den Hauptschmuck aus. Entscheidend ist, in welchem Entwicklungsstadium des Geweihträgers und/oder des Geweihs die Störung auftritt. Handelt es sichum eine temporäSchweizer Jäger 10/2010 9 Monatsthema re Erkrankung, kann die Geweihanomalie wieder behoben werden (siehe Kasten 4). Besonders interessant ist die Doppelkopfbildung. Normalerweise folgt der Testosteronspiegel der männlichen Cerviden einem Zyklus mit einem Höhepunkt in der Brunft und sinkt danach wieder stark ab. Im Zuge dessen wird dann eine Weile später das alte Geweih abgeworfen. Bleibt die Konzentration des männlichen Hormons jedoch gleichbleibend hoch, wird das Geweih nicht rechtzeitig abgeworfen und das Wachstum der neuen Stange setzt ein. So lautet zumindest die Vermutung. Dabei hebt die neue Stange die alte ein wenig an und umschliesst sie mit einem mehr oder weniger ringförmigen Wulst aus Geweihmasse – einer Rose oder zumindest einem rosenähnlichen Gebilde. Es können aber auch Knöpfe oder kleine gekrümmte Spiesse entstehen, die mit der alten Stange auf ein und demselben Rosenstock sitzen. Diese nicht gerade häufige Anomalie findet sich meistens nur beim Übergang vom 1. zum 2. Kopf. Sie kommt aber auch bei älteren Hirschen vor, wobei es sogar den äusserst seltenen Fall einer Tripelkopfbildung mit drei Geweihjahrgängen auf einem Rosenstock gibt. Wird dagegen zu viel Wachstumshormon produziert, zum Beispiel infolge vorübergehender Unterproduktion des wachstumshemmenden Testosterons, entstehen so genannte hypertele Kasten 4: 4. Hormonstörungen 4.1 Geschlechtshormon Testosteron 4.1.1 Mangel oder Fehlen von Testosteron infolge Erkrankung oder Verlust des Kurzwildbrets Meist dauerhafte Veränderung. – vor Ausbildung der Rosenstöcke: > Geweihlosigkeit – nach Ausbildung der Rosenstöcke: > Perückenbildung (bei enggestellten älteren Böcken «Bischofsmütze») – nach dem Fegen: > beim Folgegeweih Perückenbildung 4.1.2 Überproduktion von Testosteron Oft vorübergehende Veränderung. – vermutlich gleichbleibend zu hoher Hormonspiegel vor oder während des Abwerfens (Abwerfen erfolgt nicht rechtzeitig, Neuwachstum setzt bereits ein): > Doppelkopf (oder sogar Tripelkopf) 4.2 Überproduktion des Wachstumshormons Somatotropin Meist vorübergehende Veränderung. – vor Vereckung der Kolben: > besonders starke Perlung, Dorne oder überzählige Enden – nach Vereckung der Kolben: > zusätzliche Enden und schaufelartige Verbreiterungen = hypertele Geweihe, «Luxusbildungen» Kasten 5: 5.Andere Ursachen Nur zum Teil geklärt. Bleibende oder vorübergehende Veränderungen. – Erfrierungen am Kolbengeweih des Rehbocks (der sein Geweih im Winter schiebt): > stumpfe, poröse Enden = echtes Frostgeweih – Engstellung oder Verschmelzung der Rosenstöcke durch Entwicklungsfehler der Geweihanlage in den Stirnbeinen während des embryonalen Wachstums: > Zusammenwachsen der Stangen, «Einhorn» – Geweih nicht oder nicht richtig verfegt (Ursache?), sodass der Bast am Geweih bleibt und papier- oder lederartig eintrocknet: > Ledergeweih, Pergamentgeweih – offenbar noch nicht hinreichend geklärt: > tulpenartig verbreiterter oberer Teil der Stangen des Rehbocks = Tulpengeweih – vermutlich zu schwach ausgeprägte Rosenstöcke in Kombination mit ungünstigen Bedingungen im ersten Lebensjahr eines Hirschkalbs: > Plattkopf oder «Mönch» Geweihe oder Luxusbildungen. Berühmt sind beispielsweise der Moritzburger 66-Ender, der ausgangs des 17. Jahrhunderts erlegt wurde, oder der im 19. Jahrhundert gestreckte 44-Ender aus Rominten. Echte Mehrstangigkeit beim Rotwild. 10 Schweizer Jäger 10/2010 Ungeklärt Einige Phänomene der Entstehung von abnormen Geweihen sind noch nicht oder nicht restlos geklärt. Beim so genannten Ledergeweih, bei dem der Bast am Geweih bleibt und lederartig eintrocknet, ist zwar klar, dass es nicht oder nicht richtig verfegt wurde. Warum dies aber nicht ordnungsgemäss erfolgte, ist offenbar noch Gegenstand von Spekulationen. Ähnliches gilt für das Tulpengeweih des Rehbocks, das im oberen Bereich entsprechend der gleichnamigen Blume verbreitert ist. Manche Ansichten mussten mittlerweile auch revidiert werden. Plattköpfe oder «Mönche» unter den Rothirschen, die kurze Geweihstummel oder auch nur hautüberzogene Rosenstöcke besitzen, haben zum Beispiel völlig regulär entwickeltes Kurzwildbret und können sich ganz normal fortpflanzen. Versuche in Schottland ergaben, dass ihre männlichen Nachkommen nicht nur in der ersten Generation, sondern auch bei Rückkreuzung von Töchtern mit ihren geweihlosen Vätern eine normale Geweihentwicklung zeigten. Insofern ist eine rein genetische Komponente auszuschliessen. Heute wird eher vermutet, dass die Kombination aus einer Veranlagung zu schwach ausgeprägten Rosenstöcken und einem ungünstigen ersten Lebensjahr entscheidend ist. Also von wegen «Mönche»! ■ Veranstaltungen Veranstaltungen Ausstellungen Ausflüge 9.–17. Oktober Wild, Tracht und Volksmusik im Hotel Grossarler Hof im Salzburger Land A Bis 18. November Sonderausstellung mit Wildmaler Marcel Moser zu seinem 80. Geburtstag im Restaurant und Ferienhaus Wasserwendi Hasliberg Telefon 033 971 33 36 www.wasserwendi-hasliberg.ch 13. Oktober 14.00 bis 16.00 Uhr Fachkongress Begleitveranstaltung zur Olma-Sonderschau «Unser Wald. Nutzen für alle.» (siehe Seite 15) 25. November 09.30 Uhr Sind Jäger Naturzerstörer? Tagung «Wildtiermanagement in der Schweiz» Hotel Arte, Olten (siehe Seite 58) 19. November 20.00 Uhr «Der Bartgeier» Jäger-Info-Abend 2010 des Schwyzer Kantonalen Patentjägerverbandes 2. Altmatt, Schiessplatz Cholmattli, Rothenthurm (siehe Seite 65) 3.–5. Dezember 17. Internationale Waffenbörse Sonderausstellung «Minenräumung» Palais Beaulieu, Lausanne (siehe Seite 75) 9.–10. Oktober 18. Europameisterschaft der Laufhunde in Martigny 12 Schweizer Jäger 10/2010 Bilderausstellung von Josefine Studer, Malters Täglich zu den Öffnungszeiten im Restaurant Z’Matt, Bitsch VS (Montag geschlossen) (siehe Seite 14) Museum für Urgeschichte(n), Hofstrasse 15, 6300 Zug Tel. 041 728 28 80 Öffnungszeiten: Di–So 14–17 Uhr Fische – Ressourcen aus dem Wasser Sonderausstellung vom 7. November 2010 bis 15. Mai 2011 (siehe Seite 15) Waffenmuseum Suhl Öffnungszeiten: täglich von 10.00–18.00 Uhr [email protected] 0049 36 81 74 22 18 Ausstellung 2 Grad – Das Wetter, der Mensch und sein Klima Dauer: 21. August 2010 bis 20. Februar 2011 Ort: Kunstfreilager Dreispitz, Florenzstrasse 1, Tor 13, 4023 Basel. Kontakt unter Tel.: 061 222 22 12. Informationen zu Preisen, Anfahrt, etc.: www.2grad.ch. Trägerverein: Stiftung Mercator Schweiz, Christoph Merian Stiftung, Kanton Basel-Stadt, Kanton Basel-Landschaft, Avina Stiftung, NFS Klima, Museumsdirektorenkonferenz Basel, Universität Basel Natur-Museum Luzern Kasernenplatz 6, 6003 Luzern 041 228 54 11 Sonderausstellung Dauer bis 31. Oktober: Biodiversität: Die Vielfalt des Lebens. Eine Ausstellung des Forums Biodiversität und der Naturhistorischen Museen Bern und Genf. Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen, geöffnet an Feiertagen www.naturmuseum.ch Naturama, das Aargauer Naturmuseum Bahnhofplatz, Aarau Öffnungszeiten: täglich ausser Montag 10–17 Uhr Führungen auf Anfrage 24. November: Heckenpflegekurs mit Maschinendemo Der Kurs informiert über ökologische Aspekte, Sicherheitshinweise und gesetzliche Rahmenbedingungen der Heckenpflege. Die rationelle Heckenpflege mit Maschinen wird vorgeführt und deren Resultat mit konventionellen Methoden verglichen. Anmeldung erwünscht unter Thomas Baumann, Naturama Tel. 062 832 72 87, [email protected] www.naturama.ch Bündner Naturmuseum Masanserstrasse 31, Chur Telefon 081 257 28 41 Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr Mo geschlossen www.naturmuseum.gr.ch Naturkundemuseum mit Wildlife-Show in Bad Säckingen am Hochrhein Neu: Modernes Schiesskino und Nutzungsmöglichkeit des Konferenzraumes durch Jagdgesellschaften Öffnungszeiten: Montag–Freitag 14–18 Uhr Samstag/Sonntag 10–16 Uhr www.golfwelt-hochrhein.de Wildpark Peter und Paul Kirchlistrasse 92, St. Gallen Telefon 071 244 51 13 www.wildpark-peterundpaul.ch Der Wildpark ist bei freiem Eintritt 7 Tage in der Woche geöffnet. Hunde sind an der kurzen Leine zu führen! Jagdhornbläser Hubertusmessen 17. Oktober 10.00 Uhr Hubertusmesse in der katholischen Kirche Aarau Jagdhornbläser SonatES 24. Oktober 10.00 Uhr Hubertusmesse in der katholischen Kirche Kirchdorf (bei Baden) Jagdhornbläser SonatES 30. Oktober 17.15 Uhr Jägermesse Besammlung beim Hotel Bad, Schwarzsee Die Jägermesse findet bei trockenem Wetter unter freiem Himmel statt. Sie wird von den Jagdhornbläsern der Diana Sense Oberland umrahmt. 31. Oktober 09.30 Uhr Jägergottesdienst in der reformierten Kirche Vordemwald mit den Jagdhornbläsern Freiwild/Wiggertal 31. Oktober 09.30 Uhr Hubertusmesse der Jagdhornbläser Hubertus St. Gallen, in der katholischen Kirche St. Otmar St. Gallen 31. Oktober 09.30 Uhr Hubertusmesse in der Kirche St. Martin, Buochs NW Umrahmt von den Nidwaldner Jagdhornbläsern 31. Oktober 10.00 Uhr Hubertusmesse in der katholischen Kirche Sins. Die Jagdhornbläser Freiämter Dachse, Leitung Josef Konrad, Sins, und die Jagdgesellschaft Sins freuen sich auf Ihren Besuch. 31. Oktober 11.15 Uhr Hubertusmesse im Dom zu Arlesheim Jagdhornbläser SonatES 31. Oktober 10.00 Uhr Hubertusmesse in der katholischen Pfarrkirche Walchwil, Zuger Jagdhornbläser, Parforce-Hörner in Es, unter der Leitung von Dirigent Alois Hugener 3. November 19.30 Uhr Walliser Hubertusfeier im Pfynwald (siehe Seite 67) 6. November 17.00 Uhr Hubertusmesse in der Kirche St. Silvester, mit Begleitung der Jagdhornbläser – Jägertee. Jagdschutzverein Hubertus Sense 6. November 18.00 Uhr Hubertusmesse in der St.Ursen-Kathedrale Solothurn Jagdhornbläser SonatES 6. November 19.15 Uhr Hubertusfeier in der Pfarrkirche St. Agatha Neudorf LU, begleitet durch die Jagdhornbläser Diana Willisau; mit Theologe Franz Meyer, Willisau; anschliessend herbstabendlicher Jägerapéro 7. November 09.30 Uhr Jägergottesdienst in der reformierten Kirche Schwarzenegg BE mit Pfarrer Thomas Burri und den Gürbetaler Parforcehorn-Bläsern 7. November 09.30 Uhr Hubertusmesse in der katholischen Pfarrkirche Melchtal, Zuger Jagdhornbläser, Parforce-Hörner in Es, unter der Leitung von Dirigent Alois Hugener 7. November 10.30 Uhr Hubertusmesse in ES Stadt-Kirche St. Niklaus Wil SG, Jagdhornbläsergruppe Toggenburg 14. November 09.30 Uhr Hubertusmesse in der Pfarrkirche Guthirt, Zug Zuger Jagdhornbläser, Parforce-Hörner in Es, unter der Leitung von Dirigent Alois Hugener 14. November 10.00 Uhr Gottesdienst Michaelskirche Meiringen Musikalische Umrahmung mit Jagdhornbläser/ Jägerchörli Oberhasli, Obwaldner Jagdhornbläser 14. November 10.00 Uhr Hubertusmesse in der Pfarrkirche Flühli, Entlebucher Gämsjäger 14. November 17.00 Uhr Jäger- und Familiengottesdienst Es laden ein: Pfr. Claude Hämmerly, Habkern, Parforce-Jagdhornbläser Gürbetal, Jägerverein Interlaken und Umgebung, Reformierte Kirchgemeinde Interlaken 19. November 20.00 Uhr Kirchenkonzert in der reformierten Kirche Röthenbach i.E. Gottesdienst: Pfarrer Herbert Held; Jodlerklub Röthenbach und die Gürbetaler Parforcehorn-Bläser 28. November 17.00 Uhr Adventskonzert mit der Musikgesellschaft Steinhausen Zuger Jagdhornbläser, Parforce-Hörner in Es, unter der Leitung von Dirigent Alois Hugener 16. Januar 2011 10.00 Uhr Jägermesse in der katholischen Kirche Sachseln Jagdhornbläser SonatES 21. Mai 2011 27. Eidgenössisches Jagdhornbläserfest in Goldach (siehe Seite 14) Schweizer Jäger 10/2010 13 Veranstaltungen Schweizer Museum für Wild und Jagd Schloss Landshut 3427 Utzenstorf BE Saison 2010: 9. Mai bis 17. Oktober Sonderausstellung 2010: «Mit Grossraubtieren leben – Herausforderung und Chance» Öffnungszeiten: Di–Sa 14–17 Uhr, So geschlossen Im Beisein von zahlreichen Gästen wurde am 26. August 2010 die Kunstausstellung im Restaurant Z’Matt, Bitsch, eröffnet. Nach der Begrüssung durch Rolf Michlig, Glis, stellte Hans-Peter Breitenmoser (Verleger des «Schweizer Jäger») die Künstlerin vor. Aus Liebe zur Natur Josefine Studer (geb. 1941) betreibt die Malerei als Hobby und aus Liebe zu unserer faszinierenden Tierwelt. Sie ist mit drei Geschwistern auf einem Bauernhof im Entlebuch aufgewachsen, auf einem Stück unberührter Natur. Sie besitzt das Blut ihres Vaters, er selbst war ein passionierter Jäger. In der Natur übte sie zu beobachten. Mit der Natur ist sie seit frühester Jugend verbunden und hatte dadurch früh Gelegenheit zu Berührungen mit der Tierwelt, wo sie auch ihre Lieblingssujets findet. Malt seit 40 Jahren mit Öl Besonders interessieren sie Tiere der freien Wildbahn, des Waldes und der Berge. Bereits im Vorschulalter malte sie das Beobachtete auf Karton oder Papier. Später entdeckte sie die Keramikmalerei und verzierte Vasen, Teller, Aschenbecher vornehmlich mit Tiersujets. Seit fast 40 Jahren malt sie Ölbilder. Es sind durchwegs Fleissarbeiten, wo jeder Pinselstrich sitzt und Teil des Ganzen bildet. Josefine Studer nennt sich selbst ein Naturtalent. Sie absolvierte nie eine eigentliche Ausbildung als Zeichnerin oder Malerin. Alles was sie heute kann, lernte sie als Autodidaktin Schritt für Schritt. Malen bedeutet für sie innere Zufriedenheit und immer wieder die Freude am gelungenen Bild. Foto: Hans-Peter Breitenmoser Veranstaltungen Tierbilder von Josefine Studer in Bitsch VS Die Künstlerin, Josefine Studer, mit den Initianten Rolf Michlig (l) und Rainer Mathier vor einem ihrer Lieblingsbilder. 14 Schweizer Jäger 10/2010 Nicht nur Jagdbilder Josefine Studer wurde immer wieder für Ausstellungen angefragt. Regelmässig zeigte sie ihre Bilder an Jägerbörsen, an Fellmärkten. Sie ist nicht nur in der Jägerschaft gefragt, weil sie gerne auch Haustiere wie Katzen, Hunde, Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde malt. Erlös für einen guten Zweck Ein ganzes Jahr sind unzählige Bilder der Entlebucher Tiermalerin zu bestaunen. Zwölf ausgewählte Bilder werden für einen guten Zweck verkauft. Dem Meistbietenden, der sich auf der Liste einträgt, wird das Bild verkauft. Die ersten beiden Bilder werden Ende Oktober an die Erwerber abgegeben. Der Mehrerlös über dem Grundpreis geht an eine gemeinnützige Organisation. Lassen Sie es sich nicht nehmen, die Ausstellung zu besuchen. Vielleicht finden Sie das ideale Geburtstagsgeschenk. Den Initianten Rolf Michlig, Glis, und Rainer Mathier, Agarn, und dem Gastgeberehepaar Blatter vom Restaurant Z’Matt, danken wir für die gelungene Ausstellung. Ausstellung während den Öffnungszeiten des Restaurants Z’Matt, Furkastrasse 184, 3982 Bitsch (Montag geschlossen). 27. Eidgenössisches Jagdhornbläserfest 27. Eidgenössisches Jagdhornbläserfest Goldach, 21. Mai 2011 Die Jagdhornbläser Schweiz haben die Durchführung des Eidg. Jagdhornbläserfestes 2011 vergeben. Mit der Durchführung des Anlasses wurden die Jagdhornbläser Hubertus St. Gallen betraut. Als Austragungsort wurde Goldach bestimmt. Für die Organisation zeichnet ein initiatives OK verantwortlich. Die Jagdhornbläser treffen sich alle zwei Jahre aus allen Landesteilen zum Bläserfest. Rund 45 Gruppen mit über 500 Mitwirkenden werden daran teilnehmen. Der Anlass wird von Bläsergruppen aus dem benachbarten Ausland bereichert. Im Vordergrund stehen die Freude am gemeinsamen Musizieren und der freundschaftliche Wettbewerb, verbunden mit einem fröhlichen Volksfest. Die Bevölkerung kann die Darbietungen hautnah miterleben. Das OK hat seine Arbeit bereits aufgenommen und ist auf bestem Weg, die umfangreichen Aufgaben zu meistern. Einsatzfreudige Helferinnen und Helfer sind gefragt. Zahlreiche Sponsoren werden ermuntert, den Anlass zu unterstützen. Mit Goldach wurde eine aktive Gemeinde mit Ausstrahlung als Austragungsort des Eidg. Jagdhornbläserfestes bestimmt. Eingebettet zwischen dem hügeligen Appenzellerland und dem Bodensee empfängt Goldach seine Gäste in einer der reizvollsten Regionen der Schweiz. Als Gemeindepräsident von Goldach freue ich mich, Sie, geschätzte Jägerinnen und Jäger, Freunde und Sympathisanten der Jagdhornblasmusik, an diesem traditionellen und kulturellen Anlass in Goldach zu begrüssen. Reservieren Sie sich das Datum vom 21. Mai 2011 schon heute! Weidmannsheil und Hörnerklang Thomas Würth, OK-Präsident Mittwoch, 13. Oktober 2010, 14.00 bis 16.00 Uhr. Als Begleitveranstaltung zur Olma-Sonderschau «Unser Wald. Nutzen für alle.» führt Waldwirtschaft Schweiz einen öffentlichen Fachkongress durch und hinterfragt dabei den Titel der Sonderschau. Welchen Nutzen ziehen verschiedene Anspruchsgruppen aus dem Wald? Wie lassen sich die vielfältigen Ansprüche der verschiedenen Nutzergruppen (Waldeigentümer, Landwirte, Holzwirtschaft, Natur- und Landschaftsschützer, Sportler, Jäger, etc.) an den Wald miteinander vereinbaren? Wo gibt es Probleme und Konflikte? Welche Lösungsansätze gibt es? Prominente Persönlichkeiten und Interessenvertreter auf dem Podium legen ihre Standpunkte dar. Das Publikum ist herzlich eingeladen, mit zu diskutieren. Die verschiedenen Interessen werden wie folgt vertreten: Waldeigentum: Max Binder, Nationalrat (SVP / ZH), Landwirt und Waldeigentü- mer, Zentralpräsident Waldwirtschaft Schweiz. Holzwirtschaft: Katharina Lehmann, Verwaltungsratspräsidentin und Geschäftsführerin Holzwerk Lehmann AG, Gossau. Jagd und Wild: Hanspeter Egli, Direktor Olma Messen St. Gallen und Präsident JagdSchweiz. Landwirtschaft: Hansjörg Hassler, Nationalrat (BDP / GR), Bergbauer, Präsident Bündner Bauernverband. Naherholung: Thomas Scheitlin, Stadtpräsident St. Gallen, Verwaltungsratspräsident Olma Messen St. Gallen. Natur- und Landschaftsschutz: Raimund Rodewald, Geschäftsführer Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. Sport und Freizeit: Daniel Hubmann, Orientierungsläufer (Weltmeister, Europameister und Gesamtweltcupsieger), OL Regio Wil. Moderation: Ueli Strauss, Leiter Amt für Raumentwicklung des Kantons St. Gallen. OLMA-Forum, Olma-Messen Fische – Ressourcen aus dem Wasser Sonderausstellung vom 7. November 2010 bis 15. Mai 2011 im Museum für Urgeschichte(n) Zug. Vernissage Samstag, 6. November 2010, 17 Uhr. Eine Geschichte um Mensch und Fisch, Beute und Fangtechnik. Während die Fischerei in der Schweiz heute als Beruf fast ausgestorben und zum Freizeitvergnügen geworden ist, leistete sie in der Vergangenheit einen wesentlichen Beitrag zur menschlichen Ernährung. Eine Sonderausstellung im Museum für Urgeschichte(n) Zug präsen- tiert Fischfangmethoden aus zehn Jahrtausenden. Gezeigt werden faszinierende Originale aus Schweizer Fundstellen von der Steinzeit bis ins Mittelalter. Die Sonderausstellung wurde 2009 vom Museum Schwab, Biel, konzipiert und realisiert. Für die Neuauflage im Museum für Urgeschichte(n) Zug ist sie um Exponate aus der Zentralschweiz ergänzt worden. Museum für Urgeschichte(n), Hofstrasse 15, CH6300 Zug, Tel. 0041 (0)41 728 28 80, Fax 0041 (0)41 728 28 81, [email protected] – Öffnungszeiten: Di–So 14–17 Uhr /&6&3(3"5*4 +"(%,"5"-0( Veranstaltungen Einladung zum Fachkongress +FU[UBOGPSEFSO &VSPQBXFJUCFLBOOUFT4QF[JBM7FSTBOEIBVT Rucksack Hocker Kombination aus einem robusten BaumwollRucksack (25 x 40 x 50 cm groß) mit Echtleder-Schnallen, gepolsterten Tragegurten, Rückenpolster und bequemem Hocker mit Kunstfell-Bezug. Auch der Deckel des Rucksacks wurde aus Kunstfell gearbeitet, so dass dieses über die Sitzfläche geklappt, für noch mehr Sitzkomfort sorgt. Maße Sitzfläche: 26 x 30 cm, Höhe: 47 cm. Bezugsmaterial:l: 100 % Polyester. Bestell-Nr. 138446.69.0100 bisher EUR 149,99 jetzt EUR 69,99 6OTFS"OTJU[5JQQ Robustes Tragesystem Für lange Wanderungen Viel Platz 49, EUR 1 99 nur EUR 99 69, Beugt Schwitzen vor 5FM XXXBTLBSJKBHEDI Askari Niederlassung Telefon (061) 3 22 27 74 Schweiz: Telefax (061) 3 22 27 75 Askari Sport GmbH www.askari-jagd.ch CH-4017 Basel 17 e-mail: [email protected] Amtsgericht Coesfeld, eingetragen HRB/6840 - Geschäftsführer: Paul Brüggemann Es gelten unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen am Ende des gültigen Hauptkataloges und unter www.askari-jagd.ch. Dieser Artikel ist nur über den Versand erhältlich, nicht in den Läden! Lieferung solange der Vorrat reicht! Schweizer Jäger 10/2010 15 Der JAGDFASAN – Wildkunde EINHEIMISCHER FREMDLING ein Ein Leben vor der Flinte und für die Pfanne Foto: Fotonatur.de/Stefan Ott Unter dem Flugwild nimmt der Edelfasan (Phasianus colchicus) eine ganz besondere Stellung ein, da er einheimischer Fremdling ist. Sein voller Name lautet: Westkaukasisch-chinesischkirgisisch-japanischer Jagdfasan. Diesen Multikulti-Status verdankt er dem Umstand, weil Fasan zur klassischen Hohen Schule der feinen Wildküche gehört. Manchmal sind es eben ganz profane Gründe, die wildbiologische Phänomene erklären... 16 Schweizer Jäger 10/2010 Fasane in der Schweiz Was dem Bauern das Huhn, ist dem Jäger der Fasan. Beide stehen sich näher, als man denkt. Denn diese zwei verwandten Vogelarten sind innerhalb der Ordnung Hühnervögel (Galliformes) beide in der Unterfamilie Fasane (Phasianinae) «immatrikuliert». Diese umfasst ein gutes Dutzend Gattungen mittelgrosser Hühnervögel mit über dreissig Arten, allesamt Asiaten. Durch ihr menschgeprägtes Schicksal gelangten beide, Huhn und Fasan, von Ost nach West – und zu weltweiter Bekanntheit. Das Haushuhn, die Zuchtform des Bankivahuhns (Gallus gallus) aus der Gattung Gallus, zu deutsch Kammhühner, wurde vom Menschen zur rassenreichsten Haustierart diversifiziert und global zum Eier- und Pouletlieferanten getrimmt. Ausgesetzt wurden in den 1970er-Jahren in unserem Land durchschnittlich pro Jahr noch gut 18 000 Jagdfasane (importierte und solche aus staatlichen Fasanerien); dann schrumpfte diese Zahl bis 1990 auf die Hälfte, das heisst 9000 Tiere, verteilt auf die Kantone VS,TI, BE und FR. Im Jahre 2007 registrierte man nur noch 173 in der Schweiz ausgewilderte Fasane (TI, vereinzelt SG und SH) und 2008 waren es bloss noch 95 (FR 35,VD 60). Meistverbreitetes Wildhuhn der Erde Der Edelfasan aus der Gattung Fasianus dagegen wurde durch Bastardierung seiner geografischen Spielarten zum Mischling und zudem als Jagdvogel in weitesten Teilen der Erde eingebürgert, weshalb er auch besser bekannt ist unter dem Namen Jagdfasan – respektive als Wildbret auf dem Teller... Derart gegensätzlich hat sich also das Einwirken des Herrentieres und Zauberlehrlings Mensch auf verwandte wilde Wesen ausgewirkt. Aus dem Fasan wurde ein gemanagtes Wildhuhn, aus dem wilden Huhn ein domestiziertes Nutztier. Beim Huhn standen Züchterstolz und Nützlichkeitsdenken im Vordergrund, beim Fasan war das Leitmotiv ein jagdphilosophisches, das dann mitunter zur jagdethischen Problematik wurde. Deshalb stellt sich die unvermeidliche Frage: Ist der Fasan als genetisch modellierte, attraktive Faunenbereicherung zu begrüssen oder als verbastardierte Faunenverfälschung abzulehnen? Oder wird allenfalls ein Kompromissdenken der Realität gerech- Geschossen wurden 2008 in der Schweiz 46 Fasane (FR 1, SG 6, Schaffhausen 3 und TI 36). Zehn Jahre früher, 1998, waren es noch 199 gewesen (BE 5, SG 3,TI 191). Auch die Importe lebender Wildfasane aus Italien nahmen kontinuierlich ab, nämlich von rund 7000 (1988) auf unter 2000 (1991) und bloss noch 235 (2001). In den letzten Jahren erfolgte keine Einfuhr mehr. Ebenso ist die Durchfuhr von Wildfasanen durch die Schweiz (hauptsächlich von Osteuropa nach Frankreich) gänzlich versiegt, respektive es liegen keine Angaben vor, da die Durchfuhr von jagdbaren Fasanen (im Gegensatz zu geschützten, wie z.B. Goldfasan) nicht bewilligungspflichtig ist. Eine Diskrepanz in der Grundhaltung der verantwortlichen Behörden bleibt unverkennbar:Während Jagdfasane noch heute (wenn auch nur noch in reduziertem Masse) ausgewildert werden, zeigen sich dieselben Instanzen bei anderen, für die Jagd nicht relevanten Neozooen (Beispiel: Schwarzschwan-Tragikomödie auf dem Thunersee) viel engstirniger. Wahrscheinlich muss man hier – im Zuge der Globalisierung auch im Tierreich (bei Haus-, Nutz- und Wildtieren!) – inskünftig über die Bücher, wenn man nicht, wie es der «Spiegel» insinuierte – biologischem Rassismus verfallen will. HH ter? Wer hier nach einer Antwort sucht, sollte den Werdegang des Jagdfasans kennen. Von Asien nach Europa und Amerika Das ursprüngliche Vorkommensgebiet des Jagdfasans zieht sich als breites, allerdings vielfach unterbrochenes Band durch die Steppen Mittel- und Zentralasiens bis nach China und Japan. Offengeblieben ist bisher die Frage, ob allenfalls die Balkanhalbinsel im Südosten Europas auch schon zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet gezählt hat. Heute jedenfalls ist der Fasan – durch Menschenhand – in ganz Mittel- und Südeuropa sowie in einem breiten Gürtel quer durch Nordamerika heimisch. Seine Verbreitungsgeschichte hört sich an wie ein Märchen aus Tausendund-eine-Nacht. Die Bezeichnung Fasan oder lateinisch Phasianus kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie «der aus Phasis stammende». Von den alten Griechen ist denn auch die Sage überliefert, wonach die Argonauten, angeführt von Jason, mit ihren Segelschiffen eine Expedition nach dem Lande Kolchis am Südostufer des Schwarzen Meeres starteten, um dort das Goldene Vlies zu erbeuten. Bei dieser Gelegenheit sollen sie am Fluss Phasis einen hühnerartigen Vogel entdeckt und diesen mit nach Hause gebracht haben – eben den Fasan. Vom Götteropfer zur Fastenspeise Aus über vierzig Passagen in den klassischen Texten ist notabene ersichtlich, dass die Griechen den Fasan tatsächlich kannten und züchteten. Die Römer, stets beflissen, Hellas zu kopieren, intensivierten die Fasanenhaltung gewaltig, und die römischen Schriftsteller priesen den Vogel als beliebte Tafelspeise. Während Kaiser Caligula den Göttern Fasane zum Opfer brachte, liess der masslose Heliogabal damit seine Menagerielöwen füttern. Doch mit Respekt darf man zur Kenntnis nehmen, dass schon damals ein zoologisches Basiswissen vorhanden war: Der «Fasianarius» musste die Jungfasane mit Ameisenpuppen füttern, was der modernen Erkenntnis entspricht, wonach die mehrheitlich vegetabil lebenden Elternvögel ihre Jungen vornehmlich mit Insekten grossziehen. Auch wurde um 300 n. Chr. bezüglich Preis bereits zwischen einem für die Tafel gemästeten «Phasianus pastus» und der verwilderten Form «Phasianus agrestis» unterschieden. Mit den Römern kam der Fasan auch in all ihre Kolonien. Hier übernahmen, nach dem Zerfall des Römischen Reichs, die Klöster und Fürstenhöfe die Tradition der Fasanenzucht – und zwar via die Franken. Der früheste Hinweis findet sich denn auch in einer fränkischen Quelle Mitte erstes Jahrtausend. Selbst auf dem Schweizer Jäger 10/2010 17 Wildkunde Von Heini Hofmann Bild: CEG Gebiet der heutigen Schweiz erscheint der Fasan bereits um das Jahr 1000 in den Wildbretlisten des Klosters St. Gallen und ebenso in Britannien im Jahre 1059 auf einer Speisevorschrift für Kanoniker, welche zwischen St. Michaelis und Aschermittwoch pro Person den Verzehr von entweder 12 Amseln, 2 Elstern, 2 Rebhühnern oder 1 Fasan gestattete. Jagdobjekt und Pfannenhuhn Die erste Beurkundung des Fasans als Jagdobjekt geht auf den Abt von Amesbury zurück, der um das Jahr 1100 die Erlaubnis zur Fasanenjagd erwirkte. Auch im Rheinland war der neue Vogel mit Sicherheit bereits im 12. Jahrhundert freilebend, während er in der Schweiz 1642 in einer «Concession» erstmals als Jagdwild im Aargau auftritt und in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts in der Avifauna Luzerns erwähnt wird. Massgebend beigetragen zur Verbreitung in Europa haben die berühmten Fasanenzuchten, vorab jene in Böhmen, England, Deutschland und Frankreich; speziell die böhmischen Fasanenmeister waren gefragte Leute. Die Fasanengärten dienten höfischen Jagdvergnügen, die Fasanerien 18 Grosser Brutschrank und Blick ins Aufzuchtgehe einer ausländischen Fasanenzucht. Fasan in der Küche Früher hängte man den erlegten Fasan zwecks Reifung im Federkleid am Hals auf und wartete, bis dass er ohne Kopf von der Schlinge fiel; er war dann im Hautgoût, auf gut Deutsch leicht angefault, vergleichbar dem «räheligen» Berner Schinken, wenn sich dieser vom Knochen zu lösen beginnt. Moderne Hygienevorschriften haben solch althergebrachte Küchenromantik inzwischen natürlich längst verdrängt. Zudem spielen in der Schweiz Fasane aus einheimischer Jagd nur noch eine ganz marginale Rolle; diese wenigen Tiere gelangen auch nicht in den offiziellen Wildgeflügelhandel. Umgekehrt stammt das heutige Import-Angebot aus kommerziell geführten Farmbetrieben, und dies selbst dann, wenn die Tiere angeblich in freier Wildbahn erlegt wurden; denn sie sind kurz vor der Jagdsaison ausgewildert worden... Solch gefarmte Fasane bringen zwar grössere Gewichte auf die Waage, aber weniger Wildbret-Gout in die Pfanne. Nicht nur die Jagdromantik bleibt auf der Strecke, auch die Küchenkultur macht Abstriche. Zudem wirkt sich der Trend in Richtung arbeitsextensive Küche auch beim Federwild aus, ganz abgesehen davon, dass die Kunst des fachgerechten Rupfens nicht mehr weit verbreitet ist. Deshalb werden immer weniger ganze Vogelkörper importiert (und wenn, dann gefroren und pfannenfertig), sondern vermehrt zugeschnittene Teile und küchenfertige Portionen. Gefragt sind Brüstchen, Schenkel und Suprêmes (= ½ Brust mit Haut und Flügelknochen). Der Rest dient zur Herstellung von Suppen und Saucenfonds. Ganze Frischware im Federkleid ist nur noch im Comestibles-Fachbereich und in der Spezialitätenküche gefragt, also dort, wo das notwendige Know-how noch vorhanden ist. Gelegentlich werden noch ganze Fasane in den Federn verlangt für Dekorzwecke am Wildbuffet oder zur Lehrlingsausbildung. Der Frischegrad des Fleisches lässt sich an der Fettfarbe abschätzen; weisses Fett deutet auf frische, gräuliches Fett auf überlagerte Ware. Bezüglich Nährwert schneidet das magere, kernig-muskulöse Fasanenfleisch gut ab und ist deshalb auch in der Diätküche beliebt. HH mit zum Teil riesigen Produktionszahlen waren eine Art noblere Geflügelhöfe und die Fasane selber Nutztiere für die Pfanne. Planmässige Aussetzungen begannen erst im 18. Jahrhundert, als die Schusswaffen besser und die Zuchten defizitär geworden waren. Da aus vielen Quellen nicht klar hervorgeht, ob es sich jeweils um Gehege- oder Freilandtiere handelte, bleibt die Ansiedlungsgeschichte wohl für immer lückenhaft. Oft lagen die beiden Stufen der Einbürgerung, das heisst Fasanenhaltung und Gründung freilebender Kolonien, weit auseinander, wie dies das Beispiel Dänemark mit einem entsprechenden Zeitsprung von 1560 bis 1840 belegt. Bild: CEG Bild: CEG Wildkunde Beim Import von Zuchtfasan geht der Trend in Richtung pfannenfertige Portionen wie Brust, Schenkel oder – hier im Bild – Suprême (= ½ Brust mit Haut und Flügelknochen). Schweizer Jäger 10/2010 Ein Umdenken hat eingesetzt Weil diese Zuchten und Aussetzungen, im Gegensatz zu solchen bei anderen Arten, keine kurzlebige Modeströmung waren, sondern über Jahrhunderte und bis in die heutige Zeit konsequent und grossräumig durchgeführt wurden, kam es zu dieser erdumspannenden Verbreitung des Fasans. Sie ist also eine rein menschgemachte, verhalf jedoch, dank ihrer Langfristigkeit, dem Fremdling Fasan zu einer Art Gewohnheits-Bürgerrecht. Allerdings, und hier liegt der Hund – oder besser gesagt liegen Abermillionen von Fasanen – begraben: In sehr vielen Aussetzungsgebieten (so auch in der Schweiz) kann sich dieser Fremdling auf Dauer nicht halten. Es muss also, fast wie beim Wirtschaftsgeflügel, ständig neu aufgestockt und zudem zugefüttert werden, damit die Jagdstrecken ergiebig bleiben. Heute beginnt man sich deshalb – und dies auch in fortschrittlichen Jägerkreisen – ernsthaft zu fragen, wie sinnvoll es ist, ein Tier auszusetzen und zu stützen, nur um es jagen zu können. So sind denn die Auswilderungszahlen generell (und in der Schweiz sogar stark) rückläufig – oder werden es notgedrungen durch modernere Jagdgesetze. Die Ant- Mischling mit Ökovorteil Der Mensch hat den Jagdfasan nicht nur verbreitet, er hat ihn auch total verbastardiert, indem er verschiedenste seiner geografischen Unterarten importierte und im grossen Stil kreuzte. Da die verwendeten Variationen (rund ein halbes Dutzend Spielarten von deren über dreissig) unterschiedliche ökologische Anpassungen mitbrachten, dürfte dies die Assimilations- und Verbreitungsfähigkeit des Mischlings noch gefördert haben. Am Blutcocktail des vom Menschen installierten Jagdfasans sind vornehmlich beteiligt: der schwarzhalsige Westkaukasische Edelfasan, Liebhaber von Auwaldungen, und der grünrückige Chinesische Ringfasan, ein Kultursteppenvogel. Ferner der Schilf bevorzugende Mongolische Ringfasan, entgegen seinem Namen nicht in der Monogolei, sondern in der Kirgisensteppe beheimatet und 1900 von Carl Hagenbeck zuerst nach England gebracht, sowie der Schiller- oder Buntfasan von den japanischen Inseln samt einer reinerbig dunklen Mutante; die beiden letztgenannten Un- Wildkunde Foto: Fotonatur.de/Tanja Askani Foto: Fotonatur.de/Sönke Morsch wort auf die eingangs gestellte Frage nach der Daseinsberechtigung dürfte somit etwa lauten: Kein Aussetzen nur um des Jagdvergnügens willen, zumal nicht in ungeeignete Biotope. Akzeptanz dagegen für den heimisch gewordenen Fremdling dort, wo er selbständig überlebt und einheimische Arten nicht konkurrenziert. Während der Hahn mit schimmerndem Prachtgefieder imponiert, bescheidet sich die Henne – aus Gründen der Brutsicherheit – mit schlichter Tarnfärbung. Oben rechts: Jungfasane in der Aussenvoliere. terarten allerdings mit geringem Vererbungsanteil. Nur von marginaler Bedeutung sind der ebenfalls kaukasische Prinz-von-Wales-Fasan und der Tarim-Fasan aus Mittelsinkiang. Kurz: Der in Europa und Nordamerika eingepflanzte Edel- oder Jagdfasan (mit dem Artennamen Phasianus colchicus) stellt eine bunte Mischung aus westkaukasischen, chinesischen, kirgisischen und japanischen Unterarten samt einigen weiteren genetischen Zutaten dar. Aber, wie Figura zeigt: Auch Mischlinge können gefallen! Rosen, Federohren und Keilschwanz Während der Hahn sich ein metallisch-schimmerndes Prachtgefieder leisten kann, muss sich die Henne zwecks Tarnung beim Brüten mit einem schlichtbraunen Federkleid begnügen. Das adrette weisse Halsringlein des Hahns scheint sich dominant zu vererben, da es nämlich dem Kaukasischen und dem Buntfasan fehlt und nur beim Chinesischen und vor allem beim Mongolischen Ringfasan breit vorhanden ist. Markenzeichen beider Geschlechter ist der lange, keilförmige Schwanz. Beim Hahn imponieren neben den kräftigen, spitzen Sporen an den Läufen, vor allem die Attribute am Kopf, zum Beispiel die verlängerten Federbüschel am Hinterhopf, die bei der Balz gestelzt werden und dann wie «Federohren» wirken. Besonders jedoch springen die vom Jäger als «Rosen» angesprochenen nackten, scharlachfarbenen Gesichtsfelder in die Augen, zumal, wenn sie sich zur Balzzeit stark vergrössern und zudem – aufgrund eines Schwellkörperprinzips – beim sexuell erregten Hahn in Sekundenschnelle anschwellen. Die intensive Rotfärbung dieser Rosen beruht auf kombinierter Wirkung verstärkter Durchblutung und eingelagerter Karotinoid-Pigmente; anders also als beim Haushahn, bei dem die Färbung von Kamm und Kehllappen allein auf Durchblutung basiert. Fasan und Jägersprache Das männliche Tier ist der Hahn oder Gockel, das weibliche die Henne. Eine Henne mit Jungen nennt sich Gesperre. Gocken heisst die Lautäusserung des Hahns, Pfeifen jene der Henne. Wenn Fasane sich verstecken, drücken sie sich, wenn sie hochfliegen, stehen sie auf, und wenn dies gleich mehrere Hähne gleichzeitig tun, spricht der Jäger entzückt von einem Bukett. Das Fliegen heisst Streichen, und wenn sie sich niederlassen, fallen sie ein. Wenn sie beim Anpirschen schnell aufstehen, heisst dies, dass sie schlecht halten. Ihre Beine sind die Ständer; das Trittbild der Füsse nennt man Geläuf. Nachts baumen sie auf. Krankgeschossene Fasane sind – je nachVerletzung – geständert oder geflügelt.Traf ein Schrotkorn die Lunge, fliegt der Fasan steil nach oben: er himmelt... Auf Flugwild sollte nicht aus mehr als 30 Metern Distanz geschossen werden. Bei der Jagd auf Fasane gelangt 3-mm-Schrotstärke zur Anwendung. Ein Ehrenkodex besagt, dass es nicht weidmännisch ist, auf laufende Fasane, so genannte «Infanteristen» zu schiessen. HH Schweizer Jäger 10/2010 19 Tagaktiver Standvogel mit Haremsstruktur Die Balz beginnt Mitte März. Als Bodenbrüter legt das Fasanenweibchen in eine kunstlos ausgelegte Mulde acht bis zwölf zeichnungslose, olivfarbene Eier, aus denen nach 24 Tagen – drei mehr als beim Haushuhn – die Küken als Nestflüchter schlüpfen (weidmännisch: ausfallen). Noch keine vierundzwanzig Stunden alt, verlassen sie das Nest und können mit zehn, zwölf Tagen bereits flie- 20 Schweizer Jäger 10/2010 Der vierbeinige Apporteur oder Verlorenbringer ist fester Bestandteil der Fasanenjagd. Bild: Paul Bruno Zehnder Karotinoid-Pigmente und Durchblutungssteigerung erzeugen das für die Balz wichtige Scharlachrot der nackten Gesichtsfelder. gen. Am Brutgeschäft und an der Aufzucht beteiligt sich der Hahn nicht, bleibt aber als Wächter im Brutrevier. Fressfeinde des ausgewachsenen Fasans sind vor allem Fuchs, Marder und Habicht; auf das Gelege haben es zudem Dachs, Iltis, Igel, Wanderratte und Rabenvögel abgesehen. Der Jagdfasan kennt nur eine Jahresbrut, doch können die Hennen, wie beim Haushuhn, Verluste durch Weiterlegen, oder, bei Totalverlust, durch ein Nachgelege kompensieren. Diese Populationsdynamik, zusammen mit der haremsartigen Sozialstruk- tur, die bei grösserer Dichte auch nichtterritoriale Männchen toleriert, sowie seine Eignung als Bewohner der Kulturlandschaft und schliesslich die Tatsache, dass er ausgesprochener Standvogel ist, prädestinierten den Edelfasan zum jagdlich intensiv bewirtschafteten Flugwild und als Delikatesse der Wildküche. So sind denn also beide, Fasan und Huhn, vom Menschen ausgiebig gemanagt worden; der Fasan mit dem Vorteil, vor dem Tod immer ein bisschen Freilandhuhn gewesen zu sein... ■ Foto: Fotonatur.de/Sönke Morsch Wildkunde Steckbrief eines Kulturfolgers Etwas salopp lassen sich die Biotop-Vorlieben des Kulturfolgers Fasan umschreiben mit der 6-W-Formel: Wald, Wasser, Wiesen, Weizen, Wärme und Wein. Oder anders gesagt: Er liebt kleinstrukturierte Landschaften mit Feldern, Wiesen, Hecken und Feldgehölzen, aber auch Auwälder und Schilfgürtel. Wichtig ist ihm eine gute Winterdeckung. Das Liebesleben des Standvogels Fasan ist polygam, das heisst ein Hahn hat mehrere Hennen. Fasane lassen sich in halboffenem Gelände gut beobachten. Auch indirekte Nachweise können seine Anwesenheit verraten, zum Beispiel die Trittsiegel des Geläufes (Fussspur), die Huderpfannen, verlorene Mauserfedern sowie das Gestüber (Kot), bestehend aus bis zu drei Zentimeter langen, grünlich-hellgrauen Röllchen mit weissem Harnsäureüberzug (nebst der allen Hühnervögeln eigenen, breiigen Blinddarmlosung). Die Fortbewegung des Fasans ist ein ausdauerndes, ausgreifendes Schreiten. Sein geräuschvoller Flug jedoch wirkt schwerfällig; allerdings vermag er im Wald steil zu starten. Als tagaktiver Vogel mit vielfältigem Lautinventar pflegt er eine morgendliche und frühabendliche Aktivitätsphase. Wie andere Hühnervögel, liebt er das Sandbaden und baumt nachts auf. Bei der Futtersuche scharrt er gelegentlich nach Haushuhnmanier, setzt aber viel häufiger rasche, seitwärts werfende Schnabelbewegungen ein. % 0 t* 1 abat r s g hrun Wä 20 x Weites Sehfeld, großer Überblick. 75 x Maximalzoom mit hoher Detailerkennbarkeit. Naturbeobachtung in Perfektion Tiefer in die Natur zoomen und mehr Details ans Licht bringen. Die neuen Victory DiaScope Spektive von Carl Zeiss begeistern mit unübertroffener Helligkeit und Bildbrillanz dank des einzigartigen FL-Konzepts. Der innovative Dual Speed Focus (DSF) ermöglicht die besonders schnelle, präzise Grob- und Feinfokussierung an nur einem Fokussierrad. Victory DiaScope 65 T* FL und Victory DiaScope 85 T* FL mit Gerade- oder Schrägeinblick erhältlich. *Währungsrabatt Infolge des tiefen Euro-Kurses erhalten Sie auf alle ZEISSProdukte bis zum 31.12.2010 10% Währungsrabatt. Mehr Informationen bei Ihrem Fachhändler. www.zeiss.de/sportsoptics Neu: Victory DiaScope Biber und Mensch gestern und heute Geschichten und Legenden Von Klaus Böhme Nach dem archaischen Schöpfungsmythos der Osagen, eines Stammes der Sioux-Indianer am oberen Missouri, war die Urmutter aller Wasaji, wie sich die Men- Foto: M.P. Stähli Wildkunde FEUERBOTE FASTENSPEISE FELLLIEFERANT 22 Schweizer Jäger 10/2010 schen dieses Volkes selbst nannten, die schöne Tochter des alten Königs aller Biber. In einer anderen indianischen Sage aus der Gegend des Fraser River im westlichen Kanada nimmt der Biber die Stellung des Prometheus aus der griechischen Mythologie ein, Teil 1 denn von ihm erhielten die Menschen das Feuer. Diese beiden Beispiele, denen noch viele weitere aus Nordamerika, aber auch aus Sibirien und Skandinavien hinzugefügt werden könnten, zeigen eindrucksvoll, welch bedeutende Rolle das merkwürdige Tier Historische Vorkommen Biber bewohnten ursprünglich den grössten Teil der Nordhalbkugel der Erde von den kalten Tundren Kanadas bis zum Norden Mexikos, von den borealen Nadelwäldern Sibiriens und Skandinaviens bis hinab in die Türkei, die östlichen Mittelmeerländer und sogar Ägypten. Conrad Gesner, der Schweizer Arzt und Universalgelehrte, nennt den Biber in seinem erstmals in 1551 Die beeindruckenden Ausmasse und vor allem die wahrhaft riesigen Zähne des ausgestorbenen amerikanischen Riesenbibers Castoroides ohioensis lässt dieses Skelett aus dem Field Museum of Natural History in Chicago erkennen. Wildkunde Foto: C. Horwitz, Quelle:Wikipedia, GNU Free Documentation License in den Märchen vieler Völker, die in den grossen Wäldern der nördlichen Erdhalbkugel lebten, spielte. Ganz besonders für die Indianer des Nordens, von denen sich ein Stamm am Mackenzie-River sogar nach ihm benannte, war er teils mythisches Wesen aus der Welt der Geister, teils «kleiner Bruder» im irdischen Leben – was auch diese aber niemals daran hinderte, den Biber auch zu bejagen. Biber gehören zu den Nagetieren und sind seit dem Ende der letzten Eiszeit nur noch in einer einzigen Gattung bzw. Familie vertreten, die in der zoologischen Klassifikation den lateinischen Namen Castor trägt; dieses Wort stammt von dem Verbum «castrare» ab, was mit «schneiden» zu übersetzen wäre und dem fleissigen Holzfäller sicherlich wegen seiner Kunst, Bäume schnell und effektiv abzu«schneiden», zugeordnet wurde. Die Familie wird heute von den meisten Zoologen in zwei, allerdings sehr nahe verwandte Arten aufgeteilt, nämlich den Europäischen Biber (Castor fiber) mit acht geographisch zugeordneten Unterarten und den Kanadischen Biber (Castor canadensis). Bis vor einigen Jahren sahen manche Fachleute den Kanadischen Biber noch als eine Unterart des Europäischen Bibers an, zwischenzeitlich hat man jedoch eine unterschiedliche Zahl der Chromosomen und darüber hinaus auch morphologische Abweichungen, insbesondere hinsichtlich der Körpergrösse festgestellt, die es rechtfertigen, zwei Arten von Bibern zu beschreiben. erschienenen «Thierbuch» ein «in allen Landen … gemein Thier», das sich aber am liebsten dort aufhält, «wo große Wasserflüß lauffen» und nennt dann zunächst ein paar Biberflüsse aus seinem Heimatland: «als wie die Ar / Reuß und Lymmat im Schweitzerland / auch hat die Byrß umb Basel deren viel …». Weiter geht er auf Vorkommen in Spanien ein, in Italien «da der Pau (oder Poo) ins Meer laufft» und die «Marne in Franckreich zeuget sie auch gut. In Preussen / Reussen / Moscau und Samogithen / giebt es ihrer viel: Deßgleichen findet man deren auch an der Thonau / am Rheyn / am Necker / und anderen Wassern / welche still und in lettigem Grund lauffen / doch nicht in solcher Menge / als in denen Wassern so nach Mitternacht liegen. In Ponto, welches Land heutiges Tages von wegen / weil daselbst der Türcken erster Sitz gewesen / eigentlich die Türckei / sonst aber Natolia genannt / sind der Biber ohnzählig viel / daher sie auch die Pontischen Hund genannt werden.» In Europa lebte, über lange Zeitspannen hinweg auch neben der rezenten Form, ein Altbiber mit dem wissenschaftlichen Namen Trogontherium cuvieri, der wohl während des so genannten Cromer-Komplexes, einer langen Abfolge von Wärmeperioden innerhalb des Eiszeitalters auf der Bühne der Evolution erschien und offenbar spätestens mit dem Ende des ebenfalls war- men Eem-Interglazials vor mehr als 100 000 Jahren schon wieder ausstarb. Aber den Menschen dieser Zeit, die bereits mit Speeren auf die Jagd gingen, wurden beide Biberarten durchaus nicht selten zur Beute; Hinterlassenschaften von Jagdplätzen, insbesondere aus Thüringen, aber auch aus Baden-Württemberg und Ungarn lassen vermuten, dass nicht nur das Fleisch zur Ernährung, sondern auch das Fell zur Herstellung von Kleidung diente und weitere Funde deuten darauf hin, dass die Zähne sogar bei der Anfertigung von Werkzeugen verwendet wurden. Auch in Nordamerika gab es, sogar noch bis vor etwa 10 000 Jahren, einen Riesenbiber (Castoroides ohioensis), der bis zu zweieinhalb Meter lang werden konnte und den die ersten in den Kontinent einwandernden PaläoIndianer sicherlich noch kannten. Bei den Micmac-Indianern, einem Stamm aus der Sprachfamilie der Algonquin in Nova Scotia und Neufundland, gibt es eine Legende, die auf alten Erzählungen von Begegnungen mit Riesenbibern beruhen könnte: danach verwandelte nämlich ihr sagenhafter Gott Gloosecap einen riesigen Biber in einen Fels und verdammte seine Nachkommen dazu, in kleinerer Gestalt auf die Erde zu kommen. Für einige nördliche Indianerstämme war der Biber nicht nur Jagdbeute und mythisches Wesen, sondern sogar eine Art von Schweizer Jäger 10/2010 23 24 Schweizer Jäger 10/2010 Quelle: Humi-Projekt der Universität Keio, Japan Wildkunde Nutz- und Haustier. So kann man Mit dieser imposanten Darstellung in den Aufzeichnungen des franeines Bibers zösischen Barons La Hontan, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrbeginnt Conrad hunderts Nordamerika bereiste, Gesner in seinem lesen: «Ich sah in diesen Dörfern «Thierbuch» die nichts Merkwürdigeres, als Biber umfangreiche Abso zahm wie Hunde, sowohl im handlung über das Bach als in den Hecken, wo sie «in allen Landen … ungestört hin- und herliefen. Sie gemein Thier». gingen bisweilen ein ganzes Jahr lang nicht in das Wasser….» Auch der Engländer Samuel Hearne (1745–1792), der rund hundert Jahre nach La Hontan als Agent der Hudsons Bay Company mehrere Reisen durch das arktische Kanada unternahm, hatte, wie Alfred Edmund Brehm in der ersten Ausgabe seines «Thierlebens» berichtet, «mehrere Biber so gezähmt, daß sie auf seinen Ruf kamen, ihm wie ein Hund nachliefen und sich über Liebkosungen freuten. In Gesellschaft der indianischen Weiber und Kinder schienen sie sich sehr wohl zu befinden. … Dabei hielten sie das Zimmer sehr reinlich und gingen immer auf das Wasser, im Winter auf das Eis, um ihre Nothdurft zu verrichten. Sie lebten von den Speisen der Leute und fraßen namentlich Reis- und Rosinenpudding sehr gern, nebenbei aber auch Fische und Fleisch, obwohl ihnen diese Nahrung ebenso unnatürlich scheinen mochte, als den Pferden und Rindern, welche im höheren Norden von Amerika und Europa ja auch mit Fischköpfen und anderen ähnlichen Dingen gefüttert werden.» Der durch seine vielbändige «Histoire naturelle» berühmt gewordene Naturforscher Georges Louis Leclerc Graf von Buffon (1707–1788) bekam nach Brehm «einen aus Canada und hielt ihn jahrelang, anfangs ganz im Trocknen. Dieser schloß sich zwar Niemand an, war aber sanft und ließ Aus einem «Illussich aufnehmen und herumtragen. trierten Leitfaden Bei Tische verlangte er mit einem der Naturgeschichschwachen, kläglichen Tone und te des Tierreiches» mit einem Zeichen seiner Hand aus dem Jahre auch Etwas zu fressen, das trug 1876 stammt dieer dann fort und verzehrte es im se hübsche ZeichVerborgenen.» nung zweier Biber Maximilian Prinz zu Wied bei ihrer ureigens(1782–1867), dem wir sehr austen Tätigkeit. führliche, vielfältige und von dem aus Zürich stammenden Maler Carl Bodmer (1809–1893) unübertrefflich illustrierte Berichte über das ursprüngliche Leben der Indianerstämme im weiten Mississippi-Missouri-Gebiet verdanken, sah einen zahmen Biber auf Fort Union, «so groß, wie ein zweijähriges Schwein, gewiß vier Fuß lang, aber blind. Er ging im ganzen Hause herum und war gegen bekannte Personen sehr zutraulich, versuchte aber, alle ihm unbekannten Leute zu beißen. Biberjagd in frühen Zeiten So war der Biber also von der Eiszeit bis in die Gegenwart hinein bei allen Jägervölkern, in deren Gebieten er lebte, mal Geisterwesen, mal Familientier, unbeschadet all dieser besonderen Beziehungen aber vor allem stets eine durchaus begehrte Beute. Dabei war er auch nicht übermässig schwer zu bejagen. Bereits die Biberjäger in den Wärmeperioden des Eiszeitalters kannten einfache Fangeinrichtungen wie Schlingen oder Netze und schon bald kamen Schwerkraft- und Schlagfallen hinzu, wie sie besonders in den so genannten Pfahlbaukulturen der Schweiz und Südwestdeutschlands gebräuchlich waren und im Prinzip bis heute in fast unveränderter Form angewendet werden. Auch wurden die Tiere später mit Lanzen und Speeren sowie, nach weiterer Entwicklung der Waffentechnik, mit Pfeil und Bogen erlegt, sofern man nicht auf ein unbeschädigtes Fell Wert legte. Eine andere Methode, wie «der Biber gefangen werde» schildert Conrad Gesner in seiner gewohnt anschaulichen Art: «Wann die Jäger einen Biber außgegangen und erspehet haben / wo sein Nest sey / so graben sie von oben gegen dem Loch zu: Und so sie den Gang gefunden / lassen sie einen kleinen Hund in die Höle lauffen / und haben dann gegen dem Wasser Garn und anders für gespannet. Wann nun der Biber / der den Hund fleucht / zum Außgang heraus laufft / und in die Garne fällt / so wird er mit Kolben zu todt geschlagen. Die Wasserhund / so zu den Endten und anderem Gevögel gut / sind wol bekannt: Und eben dieselben sind dem Otter und Biber feind und gefährlich.» Die Biberjagd mit kleinen Hunden war seit dem frühen Mittelalter in Europa weit verbreitet. Durch die alten bairischen Stammesrechte ist beispielsweise eine besondere Hunderasse, der «piparhunt» überliefert, der vermutlich eine Art von Teckel oder Terrier war und nicht nur bei der Biberjagd, sondern auch bei der Erd- bzw. Baujagd auf Füchse und Dachse eingesetzt wurde. An vielen Fürstenhöfen gab es dazu spezielle Biberjäger, «beverarii» genannt, die sich mit den Hunden und den Bibern besonders gut auskannten. Quelle:Wikipedia, public domain Fischfresser oder sogar selbst ein Fisch? Eine davon, die schon in Zeiten der frühesten Siedler, die auf Fischfang ausgingen, viele Biber als vermeintliche Nahrungskonkurrenten das Leben gekostet haben dürfte, beruht auf einem Irrtum. Über Jahrhunderte hinweg waren die Menschen fest überzeugt, dass der Biber sich von Fischen ernährt. Schon in Gesners «Thierbuch» ist ein Biber mit einem Fisch im Maul abgebildet und zu «des Bibers Nahrung» zu lesen: «Den Fischen und Krebsen ist er gefärd …» Nach einer ungewöhnlich langen Abschweifung zu Zweifeln über die Art der bei anderen Schriftstellern dazu genannten Fische schreibt er aber: «Die Bäum so gern an Wassern wachsen / … / sind des Bibers Speiß / doch frist er nur die Rinden davon / und fast von allen Bäumen / so bitteres Laub und bittere Rinden haben / hat er seine Nahrung her. Deßwegen andere schreiben / daß sie gar keine Fisch essen / auß Erfahrung / daß Pelicerius, Bischoff von Montpellier, den Bibern zum öfftern todte und lebendige Fisch vortragen lassen / welche sie nicht berochen / vielweniger davon gessen hätten / sondern / sich an besagte Gewächs gehalten.» Zahlreiche Ortsnamen im gesamten historischen Verbreitungsgebiet sind, jedenfalls nach Meinung der meisten Namenskundler, auf das ehemalige Vorkommen von Bibern zurück zu führen; daher finden sich in vielen Ortswappen phantasievolle Darstellungen von Bibern und einige davon zeigen – oder zeigten – ihn als Fischfresser und manifestierten Quelle:Wikipedia, GNU-Lizenz für freie Dokumentation Foto: Marmelad, Quelle:Wikipedia, Creative Commons Die Existenz der Art war trotz des verhältnismässig leichten «Beutemachens» durch die frühen Jäger niemals gefährdet. Dies jedoch änderte sich mit Beginn des Mittelalters überaus dramatisch, als sich Siedlungen, Dörfer und Städte ausbreiteten und die Bevölkerung permanent und immer schneller anwuchs. Schon Brehm stellte fest, «daß sich kaum ein anderes Thier so rasch vermindert hat, als dieser geschätzte Nager» und dafür lassen sich aus dem alten und auch neuen Schrifttum mehrere und sehr unterschiedliche Ursachen feststellen. Das Wappen der schwedischen Hafenstadt Härnösand (links) stellt – im Gegensatz etwa zum Wappen des Wiesbadener Stadtteils Biebrich, das den zoologischen Erkenntnissen angepasst wurde – heute noch einen Biber mit einem Fisch im Maul dar. Auch das Wappen von Biberstein (rechts) im Kanton Aargau stellt den Biber nicht etwa als Fischfänger, sondern zoologisch richtig und auch ansonsten, mit Schwimmhäuten und Schuppenschwanz gut getroffen dar. damit den alten Irrglauben. So ist im Wappen der schwedischen Hafenstadt Härnösand bis heute ein schwarzer Biber mit einem Fisch im Maul zu sehen, während sich der Wiesbadener Stadtteil Biebrich bei der Gestaltung seines Wappens den neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst hat: Im Jahre 1951 wurde der seit dem 17. Jahrhundert abgebildete Fisch im Maul des Bibers durch einen Schlüssel ersetzt. Die Bürger von Biberstein im Kanton Aargau hingegen liessen das Problem erst gar nicht aufkommen: Ihr Wappen stellt den Biber bei seiner ureigensten Beschäftigung, dem Benagen eines Astes, dar. Ein zweiter Irrtum, der weniger aus Unwissenheit als mit voller Absicht verbreitet wurde, machte den Biber dann gar selbst fast zum Fisch. Schon im 10. Jahrhundert verfasste ein Mönch namens Ekkehard im Kloster St. Gallen «Benedictiones ad mensas» und schrieb darin «Sit benedicta fibri caro, piscis voce salubris – Gesegnet sei des fischähnlichen Bibers Fleisch.» Durch das Konstanzer Konzil von 1414/1418 wurde Biberfleisch und insbesondere der Biberschwanz, als der zur Fortbewegung im Wasser benutzte, fischähnliche Teil des Tieres, als Fastenspeise zugelassen und berühmt ist die Verlautbarung des Jesuitenpaters Charlevoix aus dem Jahre 1754: «Bezüglich des Schwanzes ist er ganz Fisch, und er ist als solcher gerichtlich geklärt durch die Medizinische Fakul- *HVWDOWHQ6LH,KU:HLKQDFKWV JHVFKHQNKHXWHVFKRQ *5266( /$'(1(5g))181* ,1:,17(57+85 '(87:(* Fr. 29.10.2010 (08:00-20:00 Uhr) Sa. 30.10.2010 (08:00-17:00 Uhr) ❚*URVVH$XVVWHOOXQJ ❚hEHU7UHVRUH DOOHU$UWDP/DJHU *Entwerfen Sie Ihren persönlichen Waffenschrank! Die Lieferung vor Weihnachten ist garantiert! ✁ 9252575$%$77 &+)5HGXNWLRQEHL YRU2UW%HVWHOOXQJJOWLJ DP *876&+(,1 5DEDWWDXIGHQ.DXI SUHLVJOWLJEHLHLQHU %HVWHOOXQJELV ✁ HARTMANN TRESORE AG HARTMANN TRESORE Schweiz AG 8411 Winterthur | Pflanzschulstrasse 3 Telefon 0 44-350 39 55 | [email protected] www.hartmann-tresore.ch Bibergeil Zu einem weiteren Verhängnis wurde dem Biber – wie unzähligen anderen Tieren auch – die von Aberglauben und Hexerei geprägte Volksmedizin des Mittelalters. Schon der Schwanz galt, wie bei Brehm zu lesen ist, nicht nur als Delikatesse, sondern auch als «ein Arzneimittel für diejenigen, deren Darmschlauch schwach sei» und Haut und Fett, Blut und Haare sowie die Zähne galten ebenfalls als vortreffliche Heilmittel gegen allerlei Krankheiten. Ganz besonders begehrt als Medizin aber war bis in unsere Tage hinein das so genannte Bibergeil, auch als Castoreum bezeichnet, ein harzartiges, stark nach Phenol riechendes Sekret; der Biber sondert es aus zwei Drüsensäcken im Afterbereich ab, die auch Castorbeutel 26 Schweizer Jäger 10/2010 genannt werden und nutzt es sowohl zum Markieren seiner Reviergrenzen als auch zur Pflege seines Fells. Bereits im alten Rom und im antiken Griechenland war es als Mittel zur Linderung epileptischer Anfälle und vieler anderer Gebrechen bekannt. Äsop verbreitete eine Fabel, wonach ein verfolgter Biber sich die Drüsensäcke selbst abbeisst «und wirft sie seinen Verfolgern zu. Denn es weiß gar wohl, daß man ihm nur dieserwegen nachstellet und es sein Leben und seine Freiheit wohlfeiler nicht erkaufen kann.» Gesners «Thierbuch» listet unter Berufung auf zahlreiche ältere Quellen über mehrere Seiten hinweg zahlreiche Beispiele für die Anwendung und vielerlei Krankheiten und Gebrechen auf, gegen die das Bibergeil helfen sollte. In dem Kräuterbuch eines gewissen Lonicerus aus dem 16. Jahrhundert kann man lesen: «Wem die Zunge erlahmet / daß er nicht reden kann / der nemme gepülvert Bibergeylen / legs darunder / es hilfft gewiß. Mit Wein getruncken vertreibts alle Fieber / erwärmet die erkaltete Natur / ist gut bei allen Kranckheiten so von Kälte kommen / aber was von hitz ist / dazu schadet das Bibergeyl.» Der Augsburger Arzt Johannes Mariyus veröffentlichte 1640 ein allein diesem Mittel gewidmetes Buch, die «Castrologia» mit über 200 Rezepten und der damals bekannte Mediziner Johann Franck erweiterte in einer Schrift aus dem Jahre 1685 diese Sammlung noch ganz erheblich. Bis ins 19. Jahrhundert wurde es vor allem gegen Krämpfe, Hysterie und Nervosität eingesetzt, ist heute noch als homöopathische Tinktur oder in Pulverform erhältlich und wird ausserdem als aphrodisierende Substanz in der Parfümerie verwendet. Getötet werden die Biber zur Gewinnung des Castoreums in der Regel nicht mehr; stattdessen werden in Biberfarmen Dosen in den Boden gegraben, an deren Rand die Tiere das Sekret abstreifen. Der Biberpelz – das Verhängnis All diese «Vorzüge» des Bibers und seiner diversen Körper- Foto: Mickey Rohnacker, 1978, Quelle:Wikipedia, Public domain Wildkunde tät in Paris, und in Verfolg dieser Erklärung hat die Theologische Fakultät entschieden, dass das Fleisch an Fastentagen gegessen werden darf.» Jedoch auch ausserhalb der Fastenzeit und unbeeinflusst von kirchlichen Speisevorschriften waren der Biber und besonders sein Schwanz zur Bereicherung des Speisezettels nicht unbeliebt. Ein Rezept der Pfarrhofsköchin Anna Huber aus dem «Regensburger Kochbuch» von 1867 beschreibt den «gedämpften Biber»: «Man zerlegt den Biber in kleine Stückchen, gibt Schmalz in eine Kasserolle, klein geschnittene Zwiebeln und Citronenschalen, gibt das Fleisch darauf und dämpft es weich, wobei man öfter Essig und Erbsenbrühe, zuletzt auch etwas Mehl, fein geschnittene Sardellen und ein Glas Wein dazu gibt. Die Brühe muss kurz einkochen. Der Biberschwanz ist am besten, wenn er in Essig und Wasser gekocht, dann mit Butter und Semmelbröseln am Roste abgebräunt und oben auf den Biber gelegt wird.» Bis auf die Erbsenbrühe, die in Fastenrezepten traditionell die Fleischbrühe ersetzte, und die Zubereitung des Schwanzes hört sich das so schlecht gar nicht an und mancherorts wird das Wildbret vom Biber auch heute noch recht gern gegessen. Aus der Fellsammlung der ehemaligen BundesPelzfachschule in Frankfurt am Main stammt dieses kanadische Biberfell. teile sorgten zwar schon dafür, dass dem «Meister Bockert», wie der Biber in der Tierfabel «Reineke Fuchs» heisst, über Jahrhunderte hinweg rege nachgestellt wurde und liessen die Bestände mancherorts ganz merklich schrumpfen, an den Rand der völligen Ausrottung aber brachte den Biber sein Fell. Der überaus dichte und dabei daunenweiche Pelz des grossen Nagers, bei Castor canadensis mit 12 000 Haaren pro Quadratzentimeter auf dem Rücken und bis zu 23 000 am Bauch eines der dichtesten Tierfelle überhaupt, wurde schnell als ebenso schöner und repräsentativer wie auch wirksamer Schutz gegen Kälte und Wind erkannt und galt schon früh, wie Brehm schreibt, als «kostbare Kleidung der Großen und Reichen». Da aber, wie es etwa auch Gerhart Hauptmann (1862–1946) in seinem bekannten sozialkritischen Drama «Der Biberpelz» durchscheinen lässt, immer mehr Menschen «gross und reich» wurden oder sich zumindest dafür hielten und sich so kleiden wollten, wurde die Biberjagd in den Waldländern der nördlichen Erdhalbkugel sehr schnell zu einem einträglichen Geschäft und einem bedeutenden Handelszweig. Fortsetzung folgt LEISTUNGSSTARK Z4i. DER KLASSIKER MIT 4FACH-ZOOM Das beleuchtete Z4i mit traditionellem 4fach-Zoom ergänzt die begehrten Zielfernrohrserien Z6, Z5 und Z3 um eine weitere formschöne Zielfernrohrlinie. LEICHT UND ROBUST Z4i 2,5-10x56 für schwierige Lichtverhältnisse Z4i 3-12x50 für unterschiedliche Jagdarten Z4i 1,25-4x24 für die Drückjagd BRILLANT hohe Transmission für einen sicheren Schuss auch in der Dämmerung PRÄZISE feine, beleuchtete Absehen in der zweiten Bildebene für ein präzises Zielen SEE THE UNSEEN WWW.SWAROVSKIOPTIK.COM SWAROVSKI OPTIK SCHWEIZ Industriestrasse 28, 4622 Egerkingen, Schweiz Tel. +41/62 /398 32 33, Fax +41/62 /398 32 34 [email protected] Ausrüstung IM PRAKTISCHEN EINSATZ auf der Bündner Hochwildjagd Die Bündner Hochwildjagd eignet sich hervorragend, um Produkte im praktischen Einsatz bei unterschiedlichsten Bedingungen zu testen. Dabei steht die persönliche Erfahrung im jagdlichen Einsatz im Vordergrund. Neben Zielfernrohren, Ferngläsern und Funktionswäsche wurden auch erste Erfahrungen mit der neuen Munition GR-SPEZIAL von RWS gesammelt. 28 Schweizer Jäger 10/2010 Schweizer Jäger 10/2010 29 Foto: Pirmin Hartmann Ausrüstung Ausrüstung Icebreaker: MERINO-SCHAFE SCHÜTZEN JÄGER Icebreaker steht für modische Outdoor-Bekleidung, die Natur mit Technologie und Design verbindet. Icebreaker ist weltweit das erste Unternehmen, das ein Schichtensystem für Outdoor-Bekleidung aus Merinowolle entwickelte. Dabei wird nur reine, handverlesene Merinowolle von 120 Hochlandfarmen in Neuseeland verwendet. Mittlerweile bietet das 1994 gegründete Unternehmen zehn verschiedene Gewebe aus reiner Merinowolle für Unterwäsche, mittlere Lagen und Oberbekleidung an. Text und Fotos: Nina Hemmi Die Vorteile von Merinowolle Alle Kleidungsstücke von Icebreaker werden aus dem Naturprodukt Merinowolle gefertigt, die von Merinoschafen aus den Neuseeländischen Alpen stammt. Die hochwertige Merinowolle von Icebreaker ist leicht, unglaublich weich auf der Haut, kratzt nicht, ist geruchsabweisend, temperaturregulierend, maschinenwaschbar und trocknet schnell. Was die Merinowolle speziell auszeichnet ist, dass jede Faser Hohlräume hat, die einen Luftdurchlass und Schweissspeicherung ermöglichen. Sie hält den Träger trocken, indem sie Feuchtigkeitsdampf zur Gewe- beoberfläche leitet, wo er dann verdampft. Zwei oder mehr Icebreaker-Schichten übereinander funktionieren so wie ein einziges leichtes, atmungsaktives Kleidungsstück, wobei die Luft zwischen den Schichten für noch mehr Wärmeisolierung sorgt. Wolle eignet sich für den Sommer genauso gut wie für den Winter. Merinoschafe haben im Sommer ein dünnes, atmungsaktives Fell, das sie vor der brütenden Hitze schützt, und im Winter schützt sie ein dickes Fell vor eisiger Kälte. Icebreaker hat die Eigenschaften dieser wunderbaren Faser auf ein für alle Jahreszeiten geeignetes Bekleidungssortiment für Menschen übertragen. Mit Merino-Bekleidung auf der Bündner Hochjagd Die Wetterkapriolen während der Hochjagd im September mit Schwankungen vom Gefrierpunkt bis zu hochsommerlichen Temperaturen und entsprechenden Niederschlägen in Form von Schnee und Regen machen eine angenehme und vor allem funktionale Bekleidung unerlässlich. Icebreaker stellte kurz- und langärmelige Shirts der Bodyfit-Linie sowie zweierlei Wandersocken für einen Erfahrungsbericht über deren Einsatz im Jagdalltag zur Verfügung. 30 Schweizer Jäger 10/2010 sowie bei CHF 34.– und CHF 35.– für die Wandersocken. Weder Geruchsentwicklung noch Salzränder Merinofasern besitzen die Eigenschaft, dass sie weder röhrenförmig wie Baumwolle, noch komplett ausgefüllt wie Kunstfasern sind. Die Struktur von Merinofasern ist durch kleine Hohlräume geprägt, welche Feuchtigkeit aufnehmen und diese später wieder an die Umgebungsluft abgeben. Dadurch entsteht die nötige Kühlung, ohne dass sich das Gewebe unangenehm nass und entsprechend kalt anfühlt. Jede einzelne Merinofaser ist luftdurchlässig und kann «atmen», weshalb man in Merinobekleidung bedeutend später zu schwitzen beginnt als in Kunstfaserbekleidung. Schweiss wird durch die Merinofasern aufgenommen und direkt weiter abgegeben. Es entsteht also keinerlei Ablagerung von Schweiss zwischen den einzelnen Fasern, welche für die ansonsten deutlich sichtbaren Salzränder verantwortlich sind. Neben dem Ausbleiben von Salzrändern fällt damit auch die unangenehme Geruchsentwicklung weg, auch nach intensiver körperlicher Aktivität. Die Funktionalität ist gemäss persönlicher Erfahrung der Testpersonen klar abhängig von der darüber getragenen Kleidung, welche ebenfalls atmungsaktiv sein sollte. Wie geht es meinem Schaf? Die meisten Produkte von Icebreaker sind mit einem Code versehen, der es den Kunden ermöglicht, den Weg der Wolle in ihren Kleidungsstücken über die Lieferkette bis hin zu den Ursprungsschaffarmen in Neuseeland zurück zu verfolgen. Icebreaker hat strenge Richtlinien bezüglich Tierschutz, Umweltfreundlichkeit und ethischer Produktion und möchte mit diesem Rückverfolgungsprogramm sein Engagement für Nachhaltigkeit und Transparenz zum Ausdruck bringen. Am Innenetikett der Icebreaker-Produkte ist eine Nummer angebracht. Wird diese auf der Website www.icebreaker.com eingegeben, kann sich der Endverbraucher Bilder und Videos der jeweiligen Schaffarmen anschauen und sich über Produktionsbedingungen und Umweltrichtlinien informieren. ■ Faszination Nachtjagd... SUREFIRE 6P und 9P mit XENON oder LED Ideal zur Montage am Jagdgewehr Klemme M26 od. M30 für Lampenmontage am ZF 79.00 sFr. Lithium Batterien SureFire 12Stck. Best.Nr. 18135 66.00 sFr. Fernschalter für SureFire 6P / 9P Best.Nr. 17562 46.00 sFr. ab Fr. 139.Glaser Handels AG www.glaser-handels.ch Bezug über den Fachhandel Ausrüstung Die Shirts (Contour Crewe und Oasis Crewe) sind aus weicher Merinowolle und haben bei mittlerer Gewebestärke (Bodyfit 200) ein sehr gutes Warmhaltevermögen. An kühlen Tagen liegen die Kleidungsstücke angenehm auf der Haut und bieten Schutz vor frostigen Temperaturen. Die feinen Merino-Fasern isolieren auch in feuchtem Zustand sehr gut, sind atmungsaktiv und geruchsneutral. Dank den speziell verarbeiteten und versetzten Nähten entstehen keinerlei Druckstellen. Die Wandersocken (Hike Mid Crew und die Hike Lite Crew) geben dem Fuss guten Halt und bieten keine Reibungspunkte. Das Gewebe am Rist im Bereich der Schnürung ist absichtlich flach gehalten – so trägt es nicht auf, wodurch sich die Gefahr der Blasenbildung minimiert. Die Socken sind aus Nylongarn, welches mit Merinowolle ummantelt ist. Nur die Merinofasern berühren die Haut, wodurch deren positive Eigenschaften zum Tragen kommen: Sie sind atmungsaktiv, besonders hautfreundlich und ebenfalls geruchsneutral. Die Produkte sind im oberen Preissegment angesiedelt, was durch die bestechende Qualität und Funktionalität aber absolut gerechtfertigt ist. Die empfohlenen Verkaufspreise für die getesteten Produkte liegen bei CHF 109.– und CHF 119.– für die kurz- und langärmligen Shirts, Ausrüstung DOCTER: INNOVATIVE FERN- UND ZIELOPTIK Unter der Marke DOCTER nutzt Analytik Jena, der Spezialist für AnalysenMesstechnik, sein Know-how in der optischen Spitzentechnologie und bietet Zieloptik und Beobachtungsgeräte wie Ferngläser, Aussichtsfernrohre, Zielfernrohre, Reflexvisiere, Kompaktstrahler und Lupen an. Text und Fotos: Nina Hemmi Mit den zwei neuen Ferngläsern 8x42 ED und 10x42 ED mit offener Brücke sind zwei innovative Ferngläser auf dem Markt erschienen. Der Durchgriff erlaubt ein bequemes und ermüdungsfreies Beobachten und eine bequeme 32 Schweizer Jäger 10/2010 Bedienung der Fokussiermechanik. Aufgrund des ausgewogenen Schwerpunktes liegen die Ferngläser gut in der Hand. Rillen auf der Gummioberfläche sorgen für einen zusätzlichen Halt und auch an eine Daumenmulde wurde dabei gedacht. Beim ersten Handling fällt trotz robuster und druckwasserdichter Bauweise das geringe Gewicht auf. Mit 670 und 680 Gramm unterscheiden sich die beiden Gläser nur unwesentlich im Gewicht. Die äusseren Abmessungen sind hingegen identisch. ED-Optik Die ED-Spitzenoptik garantiert eine originalgetreue Farbwieder- Docter-Ferngläser in der Praxis Da auf der Bündner Hochjagd keine Motorfahrzeuge für die Jagdausübung benutzt werden dürfen, wird dem Gewicht der Ausrüstungsgegenstände entsprechend grosse Beachtung geschenkt. In diesem Falle konnten die Gläser denn auch gleich bei den Testpersonen punkten. Alle Bedienelemente sind funktional gestaltet. Die breite Dioptrieeinstellung am rechten Okular sowie das Fokussierrad lassen sich auch mit Handschuhen ohne Mühe bedienen. Die für Geradsichtferngläser typische Innenfokussierung erlaubt einen maximalen Nahpunkt von 2,50 m. Eine Stickstofffüllung verhindert das Beschlagen der inneren Optikflächen. Auf der Pirsch und Ansitz überzeugten die Ferngläser durch hohe optische Leistungen und auch in der Dämmerung stellten sie zufrieden. Der Naturfreund oder Jäger erhält für sein Geld ein im Preis und Leistung ausgewogenes Produkt und vor allem preisbewusste Jungjäger, die nicht gleich ein Glas im Hochpreissegment kaufen wollen, dürfen mit dem 8x42 ED oder 10x42 ED ein zufriedenstellendes Produkt in den Händen halten. Die offizielle Preisempfehlung beträgt CHF 1390.– und CHF 1510.–. Ausrüstung gabe. Durch den Einsatz von speziellen ED-Objektiven wird die Farbdispersion deutlich reduziert. ED steht hierbei für «Extra-low Dispersion Glass» und beschreibt spezielle Linsen, die zur deutlichen Korrektur des Farblängsfehlers unerlässlich sind. Die Kombination mit der DOCTERmultitop-Breitbandvergütung soll dabei ein kontraststarkes und detailtreues Bild gewährleisten. Die bewährten «twist-up»Augenmuscheln bieten sowohl Nichtbrillenträgern als auch Brillenträgern einen hohen Beobachtungskomfort. Die in Rasten verstellbaren Augenmuscheln lassen sich so auf individuelle Augenabstände einstellen. Dank der grosszügigen Austrittspupillenschnittweite steht Brillenträgern das volle Sehfeld zur Verfügung. DOCTER-Zielfernrohre mit Leuchtabsehen (®unipoint und ®classic) Langjährige Erfahrungen in der Modellierung optischer Systeme mit besten Abbildungsleistungen stehen hinter der Entwicklung der Docter-Zielfernrohre und prägen deren hohe optische und technische Leistungsfähigkeit nachhaltig. Die präzise Führung des optischen Systems in einem hochfesten Luftfahrtaluminiumrohr sichert eine zuverlässige Funktion und dauerhafte Schussfestigkeit. Durch eine Stickstofffüllung sollen die Zielfernrohre permanent staub- und druckdicht, wetterbeständig und klimafest bleiben. Die Absehenverstellung zeichnet sich durch die lautlos verstellbare Klickrastung und die Skalenscheibe für das mühelose, zuverlässige und genaue Wiederauffinden des Nullpunktes aus und sichert damit eine exakte Treffpunktkorrektur. Die Werte für einen Rastschritt entsprechen einem Zentimeter. Ein Ausgleich der Fehlsichtigkeit ist bis zu ± 2,5 Dioptrien möglich und die Ver- letzungsgefahr beim Schuss wird durch einen breiten Gummiring am Okularabschluss minimiert. Leuchtabsehen der ®classic-Serie. Schweizer Jäger 10/2010 33 Ausrüstung Leuchtabsehen der ®unipoint-Serie. Sicherheit und Präzision beim Schuss durch Leuchtabsehen Die Docter-Zielfernrohre mit Leuchtabsehen überzeugen mit einer feinfühligen Regulierung der Helligkeit des Leuchtpunktes bzw. -kreuzes, wodurch eine Blendung des Auges weitgehend vermieden wird und das Leuchtabsehen der jeweiligen Helligkeit optimal angepasst werden kann. Bei der ®classic-Serie folgt die analoge Helligkeitssteuerung mittels Dimmer der Physiologie des menschlichen Auges. Die ®unipoint-Serie verfügt über eine Elektroniksteuerung, wobei die Bedienung der Beleuchtungseinheit über einen Tipptaster erfolgt. Der Tipptaster ermöglicht sowohl die Regelung der Intensität des Leuchtpunktes, dient aber auch als Ein- und Ausschalter. Die Memoryfunktion speichert den letzten Wert der Einstellung und ist beim nächsten Einschalten sofort bereit. Bewusst wurde die Helligkeitssteuerung seitlich als dritter Dom und sehr flach am Mittelrohr angeordnet. Docter-Zielfernrohre in der Praxis Die Schusszeiten auf der Bündner Hochjagd sind explizit so gewählt, dass nur Schüsse bei genügend Schusslicht erlaubt sind. Somit beschränkt sich hier der Erfolgreicher Gamsabschuss mit Einsatz des Dämmerungsabsehens der ®classic-Serie vor allem dem uns vom CHauf die ersten und letzten JagdImporteur (Blaser minuten, sowie auf JagdsituatiTrading in Interonen bei Schlechtwetter und in laken, 033 822 86 81, geschlossenen Bestockungen. www.waffenmarkt.ch) zur Verfügung geDie Helligkeitssteuerung mittels stellten Docter® Dimmer über zwölf Stufen ist zwar äusserst bedienungsfreundunipoint ZF lich, greift aber erst ab der vier2.5–10x50 mit ten Stufe sichtbar. Absehen 4–0. 34 Schweizer Jäger 10/2010 Das Leuchtabsehen der ®unipoint-Serie dagegen ist auch bei vollem Tageslicht sehr angenehm und hilfreich. Drei Stunden nach der letzten Aktivität an der Beleuchtungseinheit wird das Gerät automatisch ausgeschaltet, wodurch sich die Standzeit der Batterie erheblich erhöht. Durch den Tipptaster wird ein ungewolltes Ein- oder Ausschalten der Beleuchtungseinheit verhindert. Selbst mit Handschuhen ist die Beleuchtungseinheit der ®unipoint-Serie leicht zu bedienen. Bei dem ausgelieferten TestZielfernrohr zeichnete sich bei voller Lichtintensität des Absehens in dunkler Umgebung der Leuchtpunkt nicht genau kreisförmig ab und zeigte «flammige» Ausschweifungen. Im jagdlichen Einsatz wurde dies bei normalen Einstellungen und Lichtverhältnissen allerdings nicht wahrgenommen. Die schussfesten Zielfernrohre bewegen sich im Mittelklasssegment. Insbesondere das Zielfernrohr der ®unipoint-Serie vermochte zu begeistern und war den Anforderungen der Bündner Hochjagd absolut gewachsen. Die Preise für die verschiedenen Zielfernrohr-Modelle sind über folgende Adresse einsehbar: www. waffenmarkt.ch/files/Docter_Publikumspreisliste_2010.pdf ■ )¾U-¦JHUXQG6DPPOHU 6X]XNL-LPQ\EHUHLWVI¾U)U ʣ 2ULJLQDO6X]XNL-LPQ\-¦JHU=XEHK¸U .R˷HUUDXPZDQQH *XPPLZDQQHQVDW] +XQGHJLWWHU *HZHKUKDOWHU 'HNRUNOHEHUm$GYHQWXUH} )U ʣ )U ʣ )U ʣ )U ʣ )U ʣ :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQDXIZZZVX]XNLFK 'DV2ULJLQDO6X]XNL-¦JHU=XEHK¸ULVWDXFKI¾U GHQ1HZ*UDQG9LWDUD&URVV6WDWLRQHUK¦OWOLFK :DLGP¦QQHUDXIJHSDVVW'HU1HZ-LPQ\I¾U-¦JHULVWGD0DVVJHVFKQHLGHUWPLWYLHO6SH]LDO]XEHK¸U'DQN VHLQHP [ 'ULYH6HOHFW6\VWHPPLW*HO¦QGHUHGXNWLRQNRPPHQ6LH¾EHUDOOKLQXQGIDVW¾EHUDOOKRFK$XI :XQVFKDXFKDOV$XWRPDW$XVVHUGHPLVWHUZHQGLJVSDUVDPWRSDXVJHVWDWWHW$LUEDJV$%65DGLR&' 6HUYROHQNXQJXQGPLWXPNODSSEDUHU5¾FNVLW]OHKQHSUDNWLVFK'LH-DJGDXIGLHNRPSDNWH1U LVW HU¸IIQHW%HVXFKHQ6LH,KUH6X]XNL9HUWUHWXQJLQ,KUHU1¦KHXQGPDFKHQ6LHHLQH3UREHIDKUW 6X]XNL +LW /HDVLQJ ZZZVX]XNLFK ,KUH6X]XNL9HUWUHWXQJXQWHUEUHLWHW,KQHQJHUQHHLQDXI,KUH:¾QVFKHXQG%HG¾UIQLVVHDEJHVWLPPWHV6X]XNL+LW/HDVLQJ$QJHERW 6¦PWOLFKH3UHLVDQJDEHQYHUVWHKHQVLFKDOVXQYHUELQGOLFKH3UHLVHPSIHKOXQJHQLQNO0Z6WXQGRKQH0RQWDJH 6X]XNLIDKUHQ7UHLEVWRIIVSDUHQ1HZ -LPQ\ &RXQWU\ [ W¾ULJ )U ʣ 7UHLEVWRII1RUPYHUEUDXFK JHVDPW ONP (QHUJLHHIIL]LHQ].DWHJRULH( &2˄(PLVVLRQ JHVDPW JNP +DXSWELOG1HZ-LPQ\*/7RS [ W¾ULJ)U ʣ7UHLEVWRII1RUPYHUEUDXFKJHVDPWONP(QHUJLHHIIL]LHQ].DWHJRULH(&2˄(PLVVLRQJHVDPWJNP'XUFKVFKQLWWDOOHU1HXZDJHQ PDUNHQXQGPRGHOOHLQGHU6FKZHL]JNP'LH9HUEUDXFKVDQJDEHQLQXQVHUHQ9HUNDXIVXQWHUODJHQVLQGHXURS¦LVFKH7UHLEVWRII1RUPYHUEUDXFKV$QJDEHQGLH]XP9HUJOHLFKGHU)DKU]HXJHGLHQHQ ,QGHU3UD[LVN¸QQHQGLHVHMHQDFK)DKUVWLO=XODGXQJ7RSRJUDILHXQG-DKUHV]HLWWHLOZHLVHGHXWOLFKDEZHLFKHQ:LUHPSIHKOHQDXVVHUGHPGHQHFRGULYH)DKUVWLO]XU6FKRQXQJGHU5HVVRXUFHQ Ausrüstung Erste Erfahrungen mit der 10.3 X60 R GR-SPEZIAL VON RWS Gleich vorweggenommen, wenn hier über die ersten Erfahrungen mit der neuen RWS berichtet wird, so sind das in erster Linie subjektive Eindrücke und Feststellungen. Trotzdem dürften die hier aufgezeigten Fälle aus der Jagdpraxis von Interesse sein. Text und Fotos: Nina Hemmi Lieferengpass Bereits im Vorfeld wurden die ballistischen Eigenschaften, sprich Energie und Geschwindigkeit im Zusammenspiel mit dem 12-Gramm-Geschoss, als vielversprechende Neuheit hervorgehoben. Die hohen Erwartungen und vielleicht auch eine gewisse Unzufriedenheit mit der bisherigen RWS-Munition dürften dazu geführt haben, dass zwei Wochen vor Jagdbeginn keine GR-SPE- 36 Schweizer Jäger 10/2010 ZIAL über die Fachgeschäfte mehr erhältlich waren. Dies hat vor allem diejenigen getroffen, die während den Sommermonaten ihre Waffe auf die neue Munition eingeschossen hatten und kurz vor der Jagd noch ein oder zwei Packungen Munition beziehen wollten. Da blieb nichts anderes übrig, als zähneknirschend wieder auf die bisherige Munition einzuschiessen. Die Glaser Handels AG als Importeur entschuldigte sich dann auch für diesen Lieferengpass in der Septemberausgabe des «Bündner Jäger». Einschiessen Für den jagdlichen Einsatz standen zwei R93 zur Verfügung, mit denen bis zum Zeitpunkt mit der bisherigen RWS-Teilmantel geschossen wurde. Die Abweichung der Treffpunktlage lag bei den Waffen zwischen 14 und zehn Zentimetern, wobei die eine Waffe mit einem Hochschuss und die andere mit einem Tiefschuss quittierte. Nach der Korrektur konnten wie erwartet saubere Schussbilder erzielt werden. Das im Vorfeld diskutierte angenehmere Rückstossverhalten konnte von den Schützen In der Praxis – Fallbeispiel In den ersten Jagdtagen wurden von den Testpersonen drei Gämsen und ein Rehbock mit der GR-SPEZIAL erlegt. Dabei überzeugte die Wirkung auf dem Wild, lagen doch alle Stücke im Feuer, obwohl die Trefferlage nicht zwingend ein sofortiges Zusammenbrechen, z.B. durch Verletzung der Wirbelsäule, auslösen hätte müssen. Als klassisches Beispiel kann der erlegte Rehbock mit einem Lebendgewicht von ca. 22 Kilogramm herangezogen werden. Die gemessene Schussentfernung betrug 81 Meter auf den breitseitig stehenden Bock. Der Einschuss lag auf dem Blatt und durchschlug den Oberarmknochen, was situationsbedingt eine starke Zersplitterung zur Folge hatte. Der Ausschuss lag eine Hand breit hinter dem Blatt, wobei das Projektil beim Austritt zwei Rippen durchschlug. Während trotz des Knochentreffers kein übermässig grosser Ausschuss festzustellen war, war das Wildbret einschussseitig im Bereich des Blattes vollständig zerstört. Auch waren im Einschussbereich bis weit hinter das Blatt grössere Hämatome festzustellen. Im Bereich des Ausschusses fielen die Hämatome dagegen deutlich geringfügiger aus. Das im Wildkörper steckengebliebene Geschoss (rechts) wog noch knapp 8 Gramm, oder 66% Restgewicht des Originalgeschosses (links). Der auf 110 Meter beschossene Gamsbock wies einen Steckschuss im Schulterbereich auf. Fallbeispiel Rehbock: Das Projektil zerstörte beim Eintritt in den Wildkörper den Oberarmknochen. Hämatombildung feststellbar bis weit hinter den Einschussbereich. Steckschuss Als zweites Beispiel soll der erlegte Gämsbock mit einem Lebendgewicht von ca. 35 Kilogramm dienen. Die Schussentfernung lag hier in einem idealen Bereich von 110 Metern auf das leicht vom Schützen abgedrehte Stück Gamswild. Der Einschuss lag Tiefblatt kurz hinter dem Vorderlauf, ohne dass das Projektil den Oberarmknochen durchschlug. Der Schusskanal verlief durch den tieferen Standpunkt des Schützen schräg durch den Wildkörper und der Ausschuss wäre gegenüber im Schulterbereich gelegen. Auch hier wurde der Oberarmknochen nicht verletzt, hingegen wurde das Schulterblatt durchschlagen. Das Projektil blieb direkt unter der Decke stecken, ohne einen Ausschuss zu verursachen. Dieses konnte mit einem Schnitt ohne Probleme aus der Decke herausgelöst werden. Das gleichmässig aufgepilzte Projektil wies noch ein Restgewicht von knapp 8 Gramm Ausschuss ca. 4x4 Zentimeter mit ovalförmiger Hämatombildung, die sich über einen Bereich von ca. 7x14 Zentimeter im Rippenbereich zog. auf. Somit sind rund 33 Prozent des Geschosses abgesplittert. Die Wildbretverletzungen im Bereich des Steckschusses waren massiv, begleitet von grossflächigen Hämatomen, die wie beim Rehbock auf der Einschussseite ausgeprägter ausfielen. Schlussbemerkung Während der laufenden Hochwildjagd wurde in Jägerkreisen die neue Munition schon rege diskutiert und es ist zum Zeitpunkt kaum möglich, sich auf eine Aussage festzulegen. Dies ist auch nicht der Zweck dieses Erfahrungsberichtes. Grundsätzlich kann aber festgehalten werden, dass die Wirkung auf dem Wild und die ballistischen Eigenschaften positiv zu werten sind. Um möglichst viele Eindrücke zu sammeln und auszuwerten, rufen Hersteller und Importeur die Jäger/innen auf, ihre Erfahrungen mitzuteilen. So können Optimierungen bereits in der nächsten Serie vorgenommen werden. Wer einen vollständigen Abschussbericht, wenn möglich mit Fotos, einsendet, nimmt automatisch an einer Verlosung teil. Die Abschussberichte können von der Homepage der Glaser Handels AG (www.glaser-handels.ch) oder über das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden und der Homepage des BKPJV heruntergeladen werden. Berichte bis Ende Dezember bitte an folgende Adresse: Glaser Handels AG, GR Spezial Abschussbericht, Postfach, 8405 Winterthur. ■ Schweizer Jäger 10/2010 37 Ausrüstung trotz abwechselndem Schiessen mit der alten und der neuen Munition jedoch nicht nachvollzogen werden. Dies kann je nach Waffenmodell zum Tragen kommen, fällt aber im jagdlichen Gebrauch sowieso kaum ins Gewicht. Ausrüstung Hochwirksamer und kostengünstiger Arbeitsschutz SWISSPHONE TRIO: Ein innovatives Alarmierungsterminal für Personen im risikoreichen Einsatz Der Arbeitsschutz für Mitarbeitende, die alleine und/oder in unzugänglichen Gebieten riskante Tätigkeiten ausüben, ist beileibe nicht nur freiwillig. In der Schweiz schreibt die «Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten» in diesen Fällen eine Überwachung sogar vor. Oft ist es allerdings mit grossem Aufwand und Kosten verbunden, wenn Berufsleute immer in Zweierteams arbeiten müssen. Das innovative Produkt TRIO von Swissphone Wireless bietet jetzt eine ideale Lösung für solche Probleme. Die Markt- und Technologieführerin in der Alarmkommunikation hat nämlich in ihren handlichen Multifunktionsterminals die bewährte POCSAG-Technologie mit GSM, GPS und Sensoren erweitert. Mitarbeiter, die alleine im Einsatz sind, brauchen jetzt nur noch einfach eines dieser Geräte auf sich zu tragen. Wenn die so ausgerüstete Person in Not gerät – und noch handlungsfähig ist –, kann sie am Alarmierungsterminal den SOS-Knopf drücken und so einen manuellen Notruf absetzen. Neben willensabhängigen Notrufen kann SWISSPHONE TRIO aber auch automatische Notrufe absetzen, etwa 38 Schweizer Jäger 10/2010 wenn die Arbeitskraft gestürzt oder bewusstlos geworden ist. Möglich macht das im Alarmierungsterminal eingebau- te Lage-, Bewegungs- und Beschleunigungssensoren. Wenn es also über vordefinierte Werte beschleunigt oder aber eine bestimmte Zeit nicht bewegt wird, sendet das Gerät einen automatischen Notruf aus. Dank des GPS-Moduls ist dieser Notruf von einer exakten Ortsangabe begleitet, der Disponent in der Einsatzzentrale empfängt ihn also zusammen mit den geografischen Koordinaten des Alarmierungsterminals. Nachdem er es auf einer geografischen Karte am Bildschirm erkannt hat, kann er die Rettungskräfte umgehend an den richtigen Ort schicken. Ideal für Drückjagd und Nachsuche Die neuen MINOX BV 8x42 und BV 10x42 Orange Camo Signalfarbene Camouflage-Produkte für Jagd und Outdoor-Aktivitäten liegen im Trend, machen oft Sinn. Das Interessante: Die grell-orange Farbe liegt ausserhalb des Sehbereiches von Wildtieren. Während das bei Menschen eine Signalfarbe ist, stellt es sich Tieren als unauffälliges Grau dar. Das nahm der Wetzlarer Optikspezialist MINOX zum Anlass, seine bewährte BV-Fernglas-Linie im orangefarbenen Camouflage-Look vorzustellen. Speziell bei der Drückjagd oder Nachsuche in dichter Vegetation sorgen die neuen Ferngläser BV 8x42 und BV 10x42 Orange Camo für noch mehr Sicherheit und Flexibilität, sind auch leicht aufzufinden, hat man sie mal im Laub abgelegt. Leicht und robust in der Bauweise, äusserst kompakt und handlich, bieten die BV 8x42 und BV 10x42 Ferngläser ein hoch modernes OptikSystem. Die mehrfach vergüteten Linsen ermöglichen eine hohe Lichttransmission und eine natürliche Farbwiedergabe für ein aussergewöhnliches Seherlebnis. Dank der mit einem Phasenkorrekturbelag vergüteten Dachkantprismen erschliesst sich dem Nutzer ein Bild mit sehr guter Detailwiedergabe und starkem Kontrast, selbst bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Schock absorbierende Gummiarmierung schützt die Präzisionsoptik im harten Einsatz und bietet dank griffiger Oberfläche sicheren Halt. Im Innern bewahrt eine innovative Dichtungstechnik bis zu einem Druck von 0,5 bar oder vergleichsweise bis zu einer Wassertiefe von 5 Metern vor Eindringen von Staub und Wasser. Eine StickstoffFüllung des Fernglas-Inneren sorgt zudem für dauerhaften Korrosionsschutz und verhindert das Beschlagen der Glasflächen auch bei starken Temperaturschwankungen. Zum Lieferumfang gehören ein breiter Neopren-Trageriemen sowie eine Bereitschaftstasche. Für Bergjäger interessant ist das geringe Gewicht von nur 780 Gramm. PB Das MINOX BV 8x42 Orange Camo kostet CHF 450.– (UVP), das MINOX BV 10x42 Orange Camo CHF 480.– (UVP). Weitere Infos unter: www.minox.com Technische Daten MINOX BV 8x42 Orange Camo / MINOX BV 10x42 Orange Camo Vergrösserung: Eintrittspupille: Austrittspupille: Sehfeld: Pupillenschnittweite: Nahbereich: Dämmerungszahl: Geom. Lichtsärke: Funktionstemperatur: Wasserdicht: Abmessungen: Gewicht: 8x / 10x 42 mm 5,25 mm / 5,2 mm 129 m auf 1.000 m 7,4 ° 113 m auf 1.000 m 6,5 ° 8 mm / 15 mm 1,2 m 18,3 / 20,5 27,6 / 17,6 –10° bis + 50° C bis 3 m 140 x 127 x 51 mm 780 g Ausrüstung Schwedenwarnhalsung Neu auf www.jagdhunde shop.ch ist die Schwedenwarnhalsung zu bekommen. Sehr gut sichtbare Warnhalsung, 50 mm breit. Die zwei seitlichen Fahnen dienen zur schnelleren und besseren Erkennung des Hundes – ob von hinten, von vorne oder von oben (ganz wichtig bei Drückjagden). Wenn die Halsung durch den Kopf oder die Behänge verdeckt ist, ist fast immer noch irgend ein Stück der Fähnchen sichtbar. Durch das innenliegende Gummiband passt sich das Halsband optimal an den Hundehals an. Das verwendete Material ist sehr scheuerbeständig. Beim Anlegen der Halsung bitte darauf achten, dass die Nähte an den Fähnchen nach hinten zeigen. Preis ab Fr. 24.00 inkl. 7.6% MWST. Bestellen über www.jagdhundeshop.ch oder 032 654 60 69. Schweissleine 2-farbig «Bio-Thane» Neu auf www.jagdhunde shop.ch ist die BIO-THANESchweissleine orange/gelb zu bekommen. BIO-THANE ist ein amerikanisches Hightech-Material, das praktisch unverrottbar ist, obwohl es ausschliesslich aus umweltfreundlichem Bio-Basismaterial hergestellt ist. Eigenschaften von BioThane sind: Wasserfest, geschmeidig, UV-beständig, Antibakteriell und 100% aus umweltfreundlichen Grundstoffen hergestellt. Das verwendete Material nimmt im Gegensatz zu allen herkömmlichen Materialien keinerlei Feuchtigkeit auf. Sehr einfaches Reinigen mit Wasser oder durch Abwischen, falls erforderlich. Die Riemenfarbe der ersten Meter ist Neonorange, die letzten zwei Meter Neongelb. Der Schweissriemen ist 10 m orange und 2 m leuchtgelb, erhältlich in den Breiten 19 mm und 25 mm. Preis ab Fr. 94.00 inkl. 7.6% MWST. Ohne Halsung. Bestellen über www.jagdhundeshop.ch oder 032 654 60 69. Jagdstiefel für höchste Ansprüche MONTANA CE EN ISO 17247:2007 O2 HRO HI CI WR FO SRC Wasserdicht & atmungsaktiv durch GORE-TEX® und HAIX®-Klima-System HAIX®-MSL-System in der Sohle für erhöhte Aufpralldämpfung und Isolation, HAIX®-CT-System für optimale Druckverteilung und Atmungsaktivität im Zungenbereich ... denn Profis tragen HAIX®! HAIX®-Vertriebs AG Martinstraße 14 c, 4622 Egerkingen, Schweiz Tel. +41(0)62/387 99 99, Fax: +41(0)62/387 99 90 [email protected] www.haix.com HAIX®-Schuhe Produktions- und Vertriebs GmbH 84048 Mainburg, Germany, Tel. +49 (0) 87 51/86 25 - 0 Schweizer Jäger 10/2010 39 Mit elektronischem Gehörschutz zum eindrücklichen Jagderlebnis Die meisten Jäger tragen keinen Gehörschutz. Dieses Versäumnis führt nicht selten zu einem irreparablen Schaden des Gehörs. Das Argument, dass ein Gehörschutz unbequem sei und auch alle wichtigen Geräusche verschlucke, gilt heute aber nicht mehr: Der elektronische Gehörschutz «Stop Gun ES» verstärkt die leisen Tiergeräusche, schützt aber gleichzeitig vor dem lauten Knallen. Die langjährige Jägerin Charlotte Mathis aus Oberägeri hat die Neuheit ausprobiert. Wenn es in den Ästen knackt, dann raschelt, trampelt und schnaubt, wird der Jäger hellhörig. Die Geräusche können ihm Hinweise darauf geben, welches Tier sich ihm nähert. Aber schon Jäger mit gutem Gehör müssen besonders achtsam sein, um das Wild wahrzunehmen. Jäger mit einem schlechteren Hörvermögen erfassen die Geräusche schlichtweg nicht. Um die Hörfähigkeit von Jägern zu erhalten und während der Jagd gar zu verbessern, ist mit «Stop Gun ES» ein spezieller elektronischer Gehörschutz entwickelt worden. Dank besonderen Filtern schützt er das Gehör vor dem schädigenden Lärm und verstärkt sogar die leisen Tiergeräusche – ganz ohne Knacken und Rauschen. Gefahr eines Gehörschadens beim Jagen Gehörschutz ist bei Jägern leider selten ein Thema: Kaum einer schützt seine Ohren, weder auf der Treibjagd noch auf dem Hochsitz. Höchstens beim Übungsschiessen werden Kapselgehörschütze benutzt. Dieser Mangel an Aufmerksamkeit hat dazu geführt, dass die grüne Zunft zur Risikogruppe für Gehörschäden zählt (siehe Kasten). Charlotte Mathis, seit 44 Jahren Zuger Patentjägerin und 40 Schweizer Jäger 10/2010 Mitpächterin eines Jagdreviers im Elsass, setzt auf der Jagd immer ihren elektronischen Gehörschutz «Stop Gun ES» ein. Damit schützt sie ihre Ohren im Fall einer Schussabgabe und hört gleichzeitig die Tiergeräusche besser: «Das ist absolut faszinierend. Mir entgeht nichts mehr. Ich höre die Tiere von Weitem nahen, höre jeden Laufschlag eines Rehs, höre, wenn die Wildsau zu wühlen beginnt.» Der elektronische Gehörschutz lässt einen die Besonderheiten in den Gangarten der Tiere wahrnehmen. Das begeistert die passionierte Jägerin, die bereits mehrmals in Kanada auf der Jagd war: «Es ist schon eindrücklich. So ein Wolf zum Beispiel, der nähert sich einem wie ein Wölkchen. Ich wäre froh gewesen, ich hätte damals schon den elektronischen Gehörschutz gehabt.» Sauberer Klang und Handlichkeit Überzeugend ist für die Innerschweizerin, die 1968 als erste Frau in der Schweiz das Jagdpatent erlangt hat, dass mit dem «Stop Gun ES»-Hörschutz keine unangenehmen Nebengeräusche auftreten. Die Lautstärke kann an einem Rädchen auf jede Situation angepasst werden: «Die Dosierung bei ähnlichen Geräten, die ich ausprobiert habe, war nie zu meiner Zufriedenheit. Wenn sie jeweils zu laut eingestellt waren, dann knackte und knallte es plötzlich, dass mir das Ohr schmerzte». Risiko: Gehörschaden beim Jagen Ein einzelner kleinkalibriger Kugelschuss ist noch nicht unbedingt gefährlich für das Gehör. Laut Dr. med. Stephan Schneider, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten in Thun, erhöht sich die Gefahr jedoch bei mehreren nacheinander abgefeuerten Schüssen – entscheidend sind hier die Schussanzahl und die Ruhepausen zwischen den Schüssen – sowie bei lauten Waffen wie etwa einer Schrotflinte. So kann oft schon nach einer einzigen Schrotdoublette ein Schaden festgestellt werden. Und das Prekäre dabei: Ein Gehörverlust kündet sich meist nicht an; bis man ihn bemerkt, ist der Schaden irreparabel. Die verlorene Hörleistung erhält der Betroffene nie wieder zurück. Allgemein führen Dauerlärmbelastungen von mehr als 85 Dezibel (Masseinheit für den Schalldruckpegel; abgekürzt dB) zu Beeinträchtigungen. Ein Schussknall liegt je nach Kaliber bei über 130 dB. Dr. med. Stephan Schneider ist selbst Jäger und kennt das Pfeifen im Ohr nach einem Schuss bestens aus seiner Praxistätigkeit. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Innenohr Schaden genommen hat. Die Empfehlung des HNO-Arztes: das Tragen eines Gehörschutzes sollte nicht nur im Schiessstand, sondern auch beim Pirschen und beim Ansitz eine Selbstverständlichkeit sein. Das Gerät wurde Charlotte Mathis in der Zuger Filiale von Amplifon, dem grössten Schweizer Anbieter von Lösungen rund ums Hören, angepasst. Die Ohrformen wurden ihr für einen perfekten Tragkomfort persönlich eingepasst. Sie berichtet: «Ich habe mich am Anfang daran gewöhnen müssen, das Gerät richtig einzusetzen. Sitzt es jedoch einmal, kann ich mich bewegen, wie ich will, es fällt nicht heraus.» Die Handlichkeit des kleinen Ohrknopfs sagt ihr zu, und die kleine Aufbewahrungsbox, die neben den beiden Geräten auch Ersatzbatterien enthält, hat sogar in ihrer Hosentasche Platz. Die Grösse ist es ja auch, die das Tragen eines herkömmlichen Kapselgehörschutzes gerade im Spätsommer zum Albtraum macht: «Diese Riesendinger, die erträgt man in der Septemberwärme sowieso nicht. Zudem verrutschen sie auch ständig, etwa wenn man das Gewehr ansetzt.» Nicht so Mathis’ elektronischer Gehörschutz: «Den habe ich kürzlich sogar bei der Gartenarbeit getragen, weil mein Nachbar mit seinem Grasschneider einen fürchterlichen Krach machte. Ich drehte die Regler für die Lautstärke zu und konnte in Ruhe jäten.» Das Gleiche tat die Innerschweizerin, als sie zum Geburtstag der Enkelin ein Rockkonzert besuchte: «Ich drehte an den Rädchen und nichts war mehr zu hören von dieser grauenhaften Musik», sagt sie mit einem Augenzwinkern. Der Countdown läuft Der Digiscoper of the Year Wettbewerb von Swarovski Optik geht in die finale Runde. Freunde des Digiscopings haben noch bis 31. Oktober 2010 die Chance, unter www. digiscoperoftheyear.com Bilder einzureichen und sensationelle Preise zu gewinnen. Neu ist beim diesjährigen Kontest, dass es neben der Jury- auch eine Publikumswahl gibt. Jeder registrierte Besucher kann nach Abschluss des Bewerbs den gesamten November hindurch über www.digiscoperof theyear.com seine Top 10 der eingereichten Bilder wählen. Die Gesamtheit der Publikumsbewertung fliesst danach als eine Jurystimme in die Bewertung des Digiscoper of the Year 2010 ein. Nützen Sie die letzte Chance auf den Gewinn einer kompletten DigiscopingAusrüstung und machen Sie jetzt mit! © Peter Nilsson Ausrüstung «Ich höre die Tiere schon von Weitem» NEU! NEU! NEU! Top Extrem Obermaterial: Schöller-Keprotec / Gore-Tex (Swissmade) Innenschuh: Gore-Tex / Thinsulate Sohle: Vibram / Breithorn Fr. 689.– Die wasserdichten Doppelschuhe Top Alpine Obermaterial: 3mm Perwanger-Leder / Gore-Tex Innenschuh: Gore-Tex / Thinsulate Sohle: Vibram Fr. 629.– AFxRXCLGC FPCFoPÍ #"''#&((& .&')(,*$# "%!$#((## $%("!#-&"')(, SRQAFCGL '$##&'( ($&$&&#+&## #'')('#'(()!! .&'/(,)('##!.'&#!!#"%!$#!!# '+,+( (&#$&"($##)#(& +++"%!$#$& Jagdschiessen Jagdschiessen Daten 2010 ohne Gewähr Jagdschiessanlage Mattwald Schrotkurs und Kugelschiessen nach Anmeldung an Heinz Gruber, 079 221 19 07, 027 956 19 07 Bei extremen Witterungsverhältnissen bleibt die Schiessanlage geschlossen. 15. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess [email protected] Jagdschiessanlage Oberboden Zumdorf, Hospental Übungsschiessen für Jedermann jeden Mittwoch ab 17.00 Uhr Kontakt: Peter Schmid, Hotel Rössli, Hospental am Gotthard, Tel. 041 887 13 76 Fax 041 887 02 82 Andreas Schmid, Rest. zum Dörfli, Zumdorf, Hospental, Tel. 041 887 01 32 [email protected] www.zumdoerfli.ch 16. Oktober 13.30–16.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess [email protected] Jagdhof Felder Entlebuch Jagd- und Sportwaffen – Schiesszentrum – Schiessschule Die Innenschiessanlage ist während der Geschäftszeit geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00 und 13.30 –18.00 Uhr, Sa 9.00–15.00 durchgehend, Do Abendverkauf bis 20.30 Uhr, Mo geschlossen 9. Oktober 13.30–16.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess [email protected] 11. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess [email protected] 42 Schweizer Jäger 10/2010 18. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess [email protected] 22. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess [email protected] 31. Oktober 100 Taubenmatch Jagdschützen Berken 08.30–17.00 Uhr Auskunft bei F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 oder www.jagdschuetzen-berken.ch 30. September Trainingsschiessen 18.00–20.00 Uhr Jagdschiessanlage Standel www.urnerjaegerverein.ch 6. November Hubertusschiessen 10–12, 14–16 Uhr Schiessplatz Alpnach 20. November Goldener Fuchs Jagdschützen Berken 12.30–17.00 Uhr Auskunft bei F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 oder www.jagdschuetzen-berken.ch Die Schiessnadel an Hut oder Kittel ist das sichtbare Zeichen des weidgerechten Jägers, dass er auch seine Waffe beherrscht. Die Nadel trägt Jahrzahl und das Logo von JagdSchweiz. Sie kann an den bezeichneten Jagdschiessen erworben werden. Bestellungen der Schiessnadel (es werden nur Sammelbestellungen für Schiessanlässe ausgeführt) sind so früh als möglich zu richten an Verlag Schweizer Jäger, Pf. 261, 8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, E-Mail: kontakt@ schweizerjaeger.ch, wo auch jede gewünschte Auskunft erhältlich ist. 46. Entlebucher Jagdschiessen Am letzten August-Wochenende fand einmal mehr das praxisnahe Entlebucher Jagdschiessen statt. Mit dem Programm «Der erste Schuss zählt» haben sich mehr als 230 Jäger und Jägerinnen aus der ganzen Schweiz, vor allem aber aus der Region Entlebuch, die Mühe genommen, sich für die kommende Herbstjagd vorzubereiten. Die maximale Punkt-Zahl wurde nur von fünf Teilnehmern erreicht. Die Jagdhornbläser Entlebuch eröffneten pünktlich um 17.00 Uhr das Absenden. Als Sieger des Jagdschiessens konnte der Entlebucher Hubert Giger proklamiert werden. Dank Verlosung der Preise hatte jeder Teilnehmer die Chance, einen wertvollen Preis zu gewinnen. Der präch- tige Gabentempel konnte dank den grosszügigen Sponsoren, allen voran H.R. Felder, Jagdhof, Ebnet, präsentiert werden. Der Präsident, Peter Thalmann, dankte den vielen Helfern für die tadellose Arbeit sowie allen Teilnehmern und munterte sie auf, auch nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein. Das praxisnahe Schiessprogramm stösst nach wie vor auf grosses Echo, was die Jagdschützen Gfellen motiviert, nächstes Jahr am letzten August-Wochenende zum Jubiläumsschiessen «50 Jahre Jagdschützen Entlebuch» zu begrüssen. Die komplette Rangliste kann im Internet unter www. jagdschiessen.ch aufgerufen werden. Weidmanns-Dank. Jagdschützen Gfellen 31. Oktober Kugelübung 09.00–12.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch 31. Oktober Hubertusschiessen 10.00–12.00 Uhr, 13.00–16.00 Uhr Jagdschiessanlage Standel www.urnerjaegerverein.ch Von links: Edgar Hug, Hergiswil NW (3.), Hubert Giger, Entlebuch (1.), Hansruedi Felder, Entlebuch (Hauptsponsor), Markus Stalder, Schüpfheim (2.). Am 29. August führten die Berkener Jagdschützen den neunten Herbst-Jagdparcours durch. Auf sechs Maschinen – vier Taubenmaschinen, eine Tealmaschine und ein rollender Hase – wurden die Schützen aus jeweils vier Standpositionen auf ihre Reaktionsfähigkeit gemessen. Der Anlass wurde von 40 Schützen bsucht. Die Tagessiegerin hiess Sahra Reichenbach aus Lauenen mit 70 Treffern von Total 75 Wurfzielen! Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Gratulation den Gewinnern! Besten Dank ebenfalls allen Sponsoren und Helfern des Vereins. Aus der Rangliste Kat. Senioren: 1. Rolf Steiner, Hirzel, 68; 2. Marco Allenbach, Adelboden, 65; 3. Armin Lehmann, Steinen, 64; 4. Carlo Pestoni, Avenches, 63; 5. Ueli Lischer, St. Niklausen, 62; 6. Sylvein Rosset, Prez-versNoréaz, 62; 7. Hanspeter Stalder, Malters, 61; 8. Jérimy Rosset, Prez-vers-Noréaz, 61; 9. Roger Huser, Perlen, 61; 10. Joseph Gwerder, Muotathal, 60; 11. Ruedi Meyer, Langenthal, 60. Kat.Vet. I & II: 1. Hans Wenger, Bühl b. Aarberg, 63; 2. Toni Fritschi, Reigoldswil, 54; 3. Peter Garovi, Sachseln, 53; 4. Bruno Erni, Corcelles, 43; 5. Marco Calzavara, St. Gallen, 39; 6. Peter Moore-Robinson, Ennetbürgen, 36; 7. Andreas Schälchli, Adlikon, 21. Kat. Junioren: 1. Ludovic Wicht, Prez-versSiviriez, 55; 2. Nicolas Zumbühl, Rickenbach, 43; 3. Jean-Baptiste Prèlaz, Rue, 30; 4. Florian Schälchli, Adlikon, 23. Kat. Damen: 1. Sahra Reichenbach, Lauenen b. Gstaad, 70; 2. Bonnie Hamann, Zürich, 46; 3. Claudia Pacelli, Zürich, 41. ; "%00.0 !0 /+)/0%""!0 &!&0 -!&0 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++; 0 000#0"!"00 #0(0""!00 220$"%!0#00 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++; 0 ,0 !0 9;;;;;";;;8; ";"; #=;;"; ;.%)..&0:)..;;3#5; ; %10"%0 "%00 ""!"0 0 0 ; ;#;"=;.%)..&01)..;;02)2.;#;0 9""=;"!);1.)..;; ; Jagdschiessen 9. Jagdparcours von Berken 8;;#9;8;;; ;;;;#-;"; ;;#,; $&=;=;);.40;%00;:4;4.;; &6#); ";"; #;/;; ;;";#;$&; #9;8); ; "0.0%10""%00""!"0 Vereinsjagdschiessen des ZKPJV 12. Vereinsjagdschiessen vom 28. August 2010 des Zuger Kantonalen Patentjägervereins ZKPJV Bei regnerischem Wetter wurde dieses Jahr das 12. Vereinsjagdschiessen des ZKPJV in der Chuewart in Unterägeri durchgeführt. Entsprechend war der Aufmarsch der Schützen. Leider kamen sie nicht ganz so zahlreich wie letztes Jahr. Das eigentliche Schiessen konnte Dank den treuen Helfern, unter der Leitung des Schiessobmannes Bruno Baldegger, tadellos und unfallfrei durchgeführt werden. Nach dem Schiessen wurden die Anwesenden von der Festwirtschaft, unter der Leitung des Anlagewartes Jürg Rogenmoser, mit einem feinen Mittagessen verwöhnt. In der Zwischenzeit hatte das Auswertungsbüro, unter der Leitung von Kassier Daniel Hurni, eine Menge Arbeit, bis alle Resultate der einzelnen Kategorien korrekt ausgewertet waren. Peter Schön und Harald Frenademez konnten wiederum ihren grosszügigen und umfangreichen Gabentempel präsentieren! Gaben im Wert von fast Fr. 10 000.– warteten auf die glücklichen Gewinner. Herzlichen Dank an die vielen Sponsoren für ihre Grosszügigkeit! Zum Schluss konnte Oliver Häusler als glücklicher Gewinner die von der Direktion des Innern gespendete Wahlmarke für die Rehwildjagd mit nach Hause nehmen. ; .(); ); .()..;';07)..;; ; ; ; ; 07); ); .<)2.;';0<)2.;; *#;;35; 0:); ); .<)2.;';0<)2.; *#;;35; 1(); ); .<)2.;';0<)2.;; ;##; ; ; 0:); ); .<)2.;';0<)2.; 12); ); 0:)2.;';0()..; ;##; ; ; ; ; ; .0);); 0()2.;';11)..; ; ;; ; .4);); .()..;';0<)..; ;; Im Namen des OK-Vereinsjagdschiessen ZKPJV danken wir den Teilnehmern und den freiwilligen Helfern für die gelungene Durchführung des diesjährigen Vereinsjagdschiessens. OK-Vereinsjagdschiessen ZKPJV Auszug aus der Rangliste Vereinsjagdschiessen: 1. Karl Auf der Maur, Steinhausen; 2. Michael Peter, Menzingen; 3. Humbert Ghirlanda, Hünenberg; 4. Oliver Häusler, Anzeige ĺ;;,;*.'0;";/;; ; Cham; 5. Hubert Häusler, Unterägeri; 6. Jörg Rogenmoser, Oberägeri; 7. Reto Betschart, Unterägeri; 8. Walter Stössel, Cham; 9. Roli Staub, Risch; 10. Marcel Schuler, Unterägeri. Fuchsstich: 1. Marian Zilincan, Baar; 2. Jörg Schondlowski, Steinhausen; 3. Harald Frenademez, Knonau. Schrotmeister: 1. Hubert Häusler, Unterägeri; 2. Jörg Rogenmoser, Oberägeri; 3. Meiri Späni, Unterägeri. Veteranencup: 1. Karl Auf der Maur, Steinhausen; 2. Walter Stössel, Cham; 3. Kasimir Vogt, Unterägeri. Dianacup: 1.Vreni Eicher, Hünenberg; 2. Frieda Schön, Arth; 3. Denise Rudin, Hünenberg. Die Sieger der einzelnen Kategorien (vlnr): Präsident ZKPJV und OK-Präsident Vereinsjagdschiessen: Alfred Meier, Unterägeri. Fuchsstich: Marian Zilincan, Baar.Vereinsmeisterschaft und Veteranencup: Karl Auf der Maur, Steinhausen. Dianacup:Vreni Eicher, Hünenberg. Schrotmeisterschaft: Hubert Häusler, Unterägeri. Gabenchef: Peter Schön, Allenwinden. Schweizer Jäger 10/2010 43 Jagdpraxis 2 1 3 DAS ABBALGEN VON R AUBWILD Jedes Jahr, wenn die Bälge wieder reif sind, stellen wir uns dieselbe Frage: Wie befreie ich den Balg vom Kern und zwar so, dass er nicht beschädigt wird und wie bewerkstellige ich eine optimale Schnittführung? Anhand von Dachs und Marder soll dies aufgezeigt werden. Text: Peter Niederklopfer Bilder: Kurt Gansner Bevor wir uns an die Arbeit des Abbalgens machen, müssen wir uns ein paar Punkte überlegen: Ist der Balg schon reif genug für eine schöne Trophäe, das heisst, ist der Haarwechsel schon abgeschlossen? Ist dieser Prozess noch nicht beendet, kann es vorkommen, dass der Balg an einigen Stellen haarlässig ist. Das wird allerdings meist erst nach dem Gerben sichtbar, wenn die Hautseite dünn geschnitten ist. Der Pelzzurichter verlangt aber trotzdem den vollen Preis. Eine weitere Frage ist, ob man einen runden oder offenen Balg, oder sogar ein Rug-Mount (Fell- 7 44 teppich mit präpariertem Haupt) haben will. Winterdecken von Reh, Hirsch, Gams und Mufflon sind keine guten Vorleger, weil die Winterhaare hohl sind und sehr leicht brechen. Wenn der Balg später verkauft werden sollte, wäre ein Rundbalg zu empfehlen, weil der Fellhändler nur runde getrocknete Bälge kauft. Hygiene Beim Abbalgen ist es sehr wichtig, dass sauber gearbeitet wird. Man sollte immer mit Handschuhen und einer Schürze arbeiten. Es gibt doch einige Krankheiten, die die Tiere mit sich tragen, wie zum Beispiel der Fuchsbandwurm, respektive die mikroskopisch kleinen Eier des Wurmes, die in der Luft schwe- 8 Schweizer Jäger 10/2010 ben und so in die Atmungsorgane gelangen können. Die Tiere müssen vor dem Abbalgen kurz in ein Wasserbad gelegt werden, so bleiben die Eier eher an den Haaren haften. Danach sollte das Tier ca. eine halbe Stunde zum Abtropfen aufgehängt werden und erst dann beginnt die eigentliche Arbeit. Das Abbalgen des Tieres geht am besten, wenn man es auf einen Tisch legt oder an einer Schnur aufhängt. Schnittführung für einen offenen Balg Voraussetzung für ein dekoratives Fell sind richtige Schnittlinien. Am Fussballen eines Hinterfusses beginnt man mit dem Schnitt über den Fersen (Bild 1). Bei gestrecktem Lauf wird der 9 pel eingeschnitten, damit die Gerbung dazukommt (Bild 12). Schnittführungen für runden (oben) und offenen (unten) Balg. wird mit einer Pinzette herausgezogen und danach aufgeschnitten (Bild 7). Danach erfolgt nur noch ein Schnitt von den Ballen der Vorderpfoten aus bis zum Ellbogen (Bild 8). Abstreifen Nach all diesen Schnittführungen kann nun leicht der Balg vom Kern abgezogen werden, die Vorderpfoten werden dann wieder wie die Hinterpfoten abgelöst (Bild 9). Die eigentliche Feinarbeit beginnt erst mit dem Durchschneiden des Gehörganges und dem vorsichtigen Lösen der Augenlider, Lippen und des Nasenknorpels (Bild 10 und 11). Zum Abschluss wird der Nasenknor- Schnittführung für einen runden Balg Für einen runden Balg muss nur an den Hinterläufen derselbe Schnitt gemacht werden wie beim offenen Balg. Man schneidet von einem zum anderen Hinterfussballen, die Schwanzrübe 10 6 Grafiken: Peter Niederklopfer Schnitt weitergeführt bis zum Weidloch, dann dieselbe Schnittführung am anderen Hinterfuss. Jetzt sollte ein einziger Schnitt von einem Fussballen bis zum anderen sein (Bild 2). Danach wird die Haut an den Hinterläufen ringsherum bis zum letzten Zehenglied abgelöst und schliesslich am letzten Gelenk vorsichtig durchtrennt (Bild 3 und 4). Wenn beide Hinterläufe herausgeschält sind, lösen wir den Schwanzansatz ca. drei Zentimeter, damit wir mit einer Pinzette oder etwas Ähnlichem den Schwanz dazwischen klemmen und dann die Schwanzrübe herausziehen können. Der Luntenschlauch muss aufgeschnitten werden, damit er ausreichend gesalzen werden kann und beim Pelzzurichter genügend Gerbung dazu kommt (Bild 5). Jetzt wird vom Weidloch ausgehend in der Mitte des Bauches zwischen beiden Schlüsselbeinen und Unterkieferästen hinauf bis zu den Unterkieferlippen ein gerader Schnitt geführt. Danach schneidet man an beiden Vorderpfoten von den Ballen ausgehend über den Ellbogen bis zum Bauchschnitt auf (Bild 6). 5 11 Nachbearbeiten Es ist wichtig, dass der abgestreifte Balg vor einer Weiterverarbeitung ein- bis zweimal in kaltem Wasser ausgewaschen wird, damit entfernt man eventuelle Schmutzpartikel aus dem Fell und was noch wichtiger ist, ein Grossteil der roten Blutkörperchen löst sich von der Hautseite. Sollte der Balg danach zum Pelzzurichter gebracht oder geschickt werden, ist es ratsam, die Haut vorher trocken zu salzen. Das Einsalzen der Häute wurde im Beitrag in der Septemberausgabe Nr. 9 behandelt. Wenn man den Balg auf einem der bekannten Fellmärkte oder direkt einem Fellhändler verkaufen möchte, rate ich, den Rundbalg auf einen handelsüblichen Spannbügel aus Metall oder auf ein keilförmiges Spannbrett zum Trocknen aufzuziehen. Solche Spannbretter kann jeder selbst anfertigen. Für einen schönen Balg findet man immer einen Abnehmer. Ich verschenke die gegerbten Felle an Kinder oder Schulklassen, oder verwende sie bei Führungen, Vorträgen oder für die Jungjägerausbildung als Anschauungsmaterial. Fachgerecht präparierte Tiere sind nicht nur ein Muss für naturkundliche Museen, sondern auch Schmuckstücke im Jagdzimmer. ■ 12 Schweizer Jäger 10/2010 45 Jagdpraxis 4 Über Foto: Univ. Doz. Dr. A. Deutz Foto: Urs Büchler Foto: Urs Büchler 1 2 4 3 MISSBILDUNGEN und REGEL- Von Missbildungen wird dann gesprochen, wenn am lebenden oder getöteten Wildtier beobachtete Veränderungen im Verlauf der vorgeburtlichen Entwicklung entstanden sind. Missbildungen werden daher in den meisten Fällen auch als angeboren oder kongenital bezeichnet. Führen Verletzungen, Krankheiten, Mangelzustände oder falsche Haltung, dies auf Haustiere oder gegattertes Wild bezogen, zu Organmissbildungen, so handelt es sich um Regelwidrigkeiten. Dazu gehören zum Beispiel Geweihanomalien und Klauenveränderungen wie Auswachser. Zur Besprechung der Thematik wurde ich durch den Fall von Augenmissbildungen bei einem Rotwildkalb aus dem obern Toggenburg angeregt. Die Angaben und Bilder dazu erhielt ich von Urs Büchler, er ist staatlicher Wildhüter mit eidgenössischem Diplom, dem ich dafür herzlich danke.Weitere Bilder überliessen mir in verdankenswerter Weise Univ. Doz. Dr. Armin Deutz und der staatliche Wildhüter Rolf Wildhaber. men bei Rotwild im Engadin und Wallis, wie sie 1985 von Prof. Dr. K. Klingler, Tierspital Bern, beschrieben wurden. Ob z. B. ein Vitamin-A-Mangel des Muttertiers ursächlich zur Entstehung beiträgt oder allenfalls eine genetische Disposition besteht, wird diskutiert. Beim Haustier konnte als Ursache der Missbildung z. B. beim Texelschaf durch entsprechende Forschungen am Institut für Genetik der Universität Bern eindeutig eine Genmutation als Ursache nachgewiesen werden. Im gleichen Institut wurde auch ein Gentest entwi- 8 ckelt, der Anlageträger frühzeitig erkennen und von der Zucht ausschliessen lässt. Da missgebildete Lämmer in der Herde kaum Überlebenschancen haben, bezeichnet man den Gendefekt auch als sogenannten Letalfaktor. Beim Wildtier lassen sich die eigentlichen Ursachen für die Missbildung nur schwer finden. Betroffene Jungtiere verenden vor allem bei beidseitiger Erkrankung entweder durch Verhungern, sie können ihrer Mutter nicht mehr folgen, oder werden von Raubwild gerissen. Als kaum oder nur schwer auffindbares Fall- 9 Foto: Vet. Uni,Wien in der Fachsprache als Mikrophthalmie bezeichnet, der linke ist nur andeutungsweise zu erkennen (Bild 2 und 3). Bild 4 zeigt im Vergleich dazu ein Wildkalb mit normal entwickelten Augen. Bei diesem Tier fällt dafür der verkürzte Unterkiefer als weitere Missbildung auf. Darauf wird anschliessend eingegangen. Nach Boch/Schneidawind, in «Krankheiten des jagdbaren Wildes», 1988, tritt diese in der frühen Embryonalentwicklung entstehende Augenmissbildung beim Rotwild eher selten auf. Sie erwähnen aber speziell deren Vorkom- Foto: FJS Der aktuelle Fall In der ersten Augusthälfte musste noch während der Schonzeit ein Wildkalb erlegt werden, das zwar auf Annäherungen durch Menschen reagierte, sich dann aber nur mehr im Kreis drehte. Das Tierchen wog aufgebrochen 30 kg, was für seinen guten Ernährungszustand spricht. Die Beurteilung der inneren Organe ergab nichts Auffälliges. Bei der Untersuchung des Hauptes fielen auch für den Laien gut erkennbare Veränderungen der beiden Augen auf. Der rechte Augapfel ist deutlich verkleinert (Bild 1), Foto: Vet. Uni,Wien Tierarzt Foto: Urs Büchler 3 10 6 7 WIDRIGKEITEN BEIM REHWILD wild fehlen sie dann im Untersuchungsgut. Beispiele für weitere Missbildungen Unterkieferverkürzung (Bild 4, 5 (Rotwild) und 6 (Rehwild) wird immer wieder an erlegten Stücken diagnostiziert. Teilweise fielen sie dem Beobachter durch ihr gestörtes Äsungsverhalten oder durch Abmagerung auf. Nach dem Erlegen lassen sich dann Befunde wie in den erwähnten Bildern gezeigt feststellen. Durch den je nach Schweregrad der Missbildung fehlenden Gegendruck durch die verhornte Gaumenplatte kann auch die Zahnstellung mit beeinflusst sein. Die Behinderung bei der Äsungsaufnahme kann zu Abmagerung der betroffenen Stücke führen, was sich unter Umständen negativ auf deren Verwertbarkeit auswirkt. Foto: Rolf Wildhaber Adaktylie und Polydaktylie beim Rotwild Adaktylie bedeutet Fehlen einer oder mehrerer Gliedmassen oder deren Teile. Bild 7 zeigt die Vorderläufe eines Rotwildkalbs mit fehlenden innern Afterklauen. Bei Bild 8 11 handelt es sich um einen Rotwildföten mit einer überzähligen Hintergliedmasse auch als Polydaktylie bezeichnet. Diese Missbildungen lassen sich auch beim übrigen Schalenwild finden. Ergänzend zum Dargestellten sollen abschliessend noch ein paar Beispiele für Regelwidrigkeiten gezeigt werden. Dabei handelt es sich um «missgebildete Organe», die z. B. durch Verletzungen, Krankheiten oder auch Alter entstanden sind. Als Beispiele werden in den Bildern 9, 10 und 11 ein unechter Dreistangenbock (Bastverletzung), eine gehörnte Ricke (altersbedingte Hormonstörung) und eine Gams mit Schalenauswachsung (Laufverletzung, Krankheit) gezeigt. Wir merken uns zusammenfassend Missbildungen entstehen aus verschiedensten, oft im Einzelnen unbekannten Ursachen während der vorgeburtlichen Entwicklung. Sie können auch weitervererbt werden. Regelwidrigkeiten zeigen sich als Folgen von Unfällen, überstandenen Krankheiten, Mangelernährung oder fortge- schrittenem Alter, um ein paar mögliche Ursachen zu erwähnen. Sie bilden teilweise nur temporäre Erscheinungen, z. B. abnorme Geweihe, oder können auch bleibend sein, z. B. Perücken bei Geweihträgern, deformierte oder fehlende Schläuche bei Hornträgern, verkrüppelte oder fehlende Gliedmassen, fjs Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle. Österreich: Jäger müssen Schäden bezahlen, dürfen aber nicht jagen Fehlschuss Die Welt verstehen Bauern und Jäger im unteren Inntal in Österreich nicht mehr. Grosse Schwarzwildrotten leben wie Gott in Frankreich in den grossen Maisfeldern und lassen kaum einen Stängel stehen. Weil hier mal wieder der Naturschutz pervertiert wurde. Denn das Gebiet am Unteren Inn ist österreichisches Naturschutzgebiet. In dem herrscht derzeit Jagdverbot. Erst ab 1. November bis 15. Januar ist die Jagd dort erlaubt. Dann aber sind die Sauen längst wieder weg und der Mais ist ruiniert. Die Bauern haben den Schaden und eine immense Wut, die Jäger müssen den Wildschaden zahlen und ohnmächtig zuschauen, wie das Schwarzwild die Felder ruiniert. Derweil wehren sich die Naturschützer gegen eine Ausweitung der Jagdzeit. P.B. Schweizer Jäger 10/2010 47 Tierarzt Foto: Univ. Doz. Dr. A. Deutz Foto: Univ. Doz. Dr. A. Deutz Foto: Univ. Doz. Dr. A. Deutz 5 Kalender 2011 Kalender für den Jäger Jagdkalender 2011, Wild und Hund. Eine abwechslungsreiche Bilderschau aus seltenen, schönen Wildtierporträts, Landschaftsaufnahmen und Jagdszenen. Woche für Woche vermittelt dieser Kalender dem Betrachter die Stimmung und Spannung der freien Wildbahn. 21x24,5 cm, Fr. 26.60. Burkhard Winsmann-Steins 2011, Erlebte Natur. Fantastische Aufnahmen des grossen Meisters der Wildtierfotografie. Der Meister der Wildtierfotografie, der seit Jahrzehnten dem geheimnisvollen Leben der Wildtiere auf der Spur ist, hat seine schönsten Aufnahmen für seinen Kalender zusammengestellt. Lassen Sie sich von diesen fantastischen Bildern verzaubern. 50x43 cm, Fr. 41.90. Unsere Jagd 2011, Wandkalender. Der Kalender für Jäger und andere Naturfreunde. 12 Kalenderblätter mit grossformatigen Porträts heimischer Wildtiere, jeweils mit Monatskalendarium. Fr. 26.90. 48 Schweizer Jäger 10/2010 Natur Pur 2011, Jäger der Nacht. Zwölf meisterhafte Tieraufnahmen – der stimmungsvolle Kalender für alle Naturfreunde. 50x43 cm, Fr. 41.20. Treue Freunde 2011. Hunde erfüllen im Dienst des Menschen recht unterschiedliche Aufgaben. Diese, sowie einen Querschnitt durch die vielen Rassen und Schläge, bringt Ihnen der Kalender in herrlichen Fotos und einmaligen Illustrationen näher. 21x24,5 cm, Fr. 26.60. Der Jäger-Kalender 2011. Der Maler Heinrich Wissner kommt aus Bayern und dies prägt auch die Motivwahl seiner Bilder. Die Motive, die für diesen Kalender ausgewählt wurden, zeigen überwiegend die Wildtiere der Alpen wie Steinbock, Gams, Berghirsch und Murmeltier. 42x48 cm, Fr. 45.60. Wild und Hund Taschenkalender 2011. Mit Kalendarium, Tabellen, Informationen zur Jagdpraxis, Vordrucken, Adressen und Checklisten, Anleitungen, Vertragsentwürfen und vielem mehr. 10,5x15 cm, Fr. 24.50. Fisch&Fang Anglerkalender 2011, Wandkalender. Die Welt des Fischens von ihrer schönsten Seite. 33x48 cm, Fr. 28.40. Rien Poortvliets grosser Tierkalender 2011. 13 faszinierende Blätter mit Reproduktionen nach Gemälden des grossen, unvergesslichen Tierund Jagdmalers Rien Poortvliet. 43x50 cm, Fr. 51.50. Unsere Jagd 2011. Der Taschenkalender für Jäger und andere Naturfreunde. Der Kalender im handlichen Einsteckformat mit Informationen zur Jagdpraxis und Platz für eigene Notizen. Fr. 23.50. Fisch&Fang Taschenkalender 2011. Handlicher Taschenkalender und Nachschlagewerk in einem: Im Fisch&Fang-Taschenkalender findet der Angler neben dem Kalendarium viele Praxistipps. Fr. 19.10. Unser Wild. Der Jubiläums-Kalender 2011 zum 80. Geburtstag des Künstlers Marcel Moser. Mit Reproduktionen nach Original-Gemälden (47x34 cm). Ein exklusives Geschenk für alle Jäger und Naturfreunde. Preis pro Stück Fr. 58.–, ab 5 Stück Fr. 55.–, ab 10 Stück Fr. 52.–. www.wildmaler-moser.ch Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links. Alle Kalender zuzüglich Versandkosten! eine Erfahrung – mit jedem Foto wird ein Moment eingefangen, an dem man sich übers ganze Jahr erfreuen darf», so Gansner. Damit sich in Zukunft möglichst viele an der Naturfotografie heimischer Fotografen erfreuen können, gründen Kurt Gansner und Markus P. Stähli diesen Herbst die naturpix GmbH. Anlässlich der Kalendervernissage wurde naturpix erstmals vorgestellt: der Bildverlag wird Verlagen, Verlegern, Privatnutzern und anderen Kunden eine optimale Plattform mit authentischen Tier- und Naturaufnahmen von einheimischen Fotografen bieten. Der Kalender 2011 wur- Bücher für den Jäger Müller, Unter Räubern. Zur Wirkung von Beutegreifern in Kulturlandschaften. Neumann-Neudamm; Fr. 26.50. Prof. Dr. Dr. Paul Müller ist einer der herausragenden deutschen Jagd-Wissenschaftler und konsequenter Streiter für eine ökosystemgerechte Jagd. Er war mehrere Jahre Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung. Hespeler/Krewer, Jung oder alt? Schalenwild richtig ansprechen. BLV; Fr. 27.90. «Jung oder alt» ist ein u nve r z i c h t b a rer Ratgeber für jeden Jäger. Er Neue Jagdbücher aus dem Kosmos-Verlag Mit zwei Buch-Neuerscheinungen läutet der Kosmos-Verlag die herbstliche Schalenwild-Bejagung ein. «Treibjagd, Drückjagd, Stöberjagd» ist der Titel des Praxisbuchs, das sinnvolle und effektive Formen der Gesellschaftsjagd aufzeigt. ImVordergrund des Buches (160 Seiten, 80 Abbildungen, CHF 39.90) steht die professionelle Planung und Organisation für die erfolgreiche Bewegungsjagd. Wie sich Schwarzwildbestände regulieren und Wildschäden damit minimieren lassen, darüber informiert Gert G. von Harling, der meist gelesene deutschsprachige Autor jagdlicher Fach- und Unterhaltungsliteratur. Der versierte und anerkannte Jagdpraktiker gibt in seinem Werk «Schwarzwild erfolgreich bejagen» (128 Seiten, 90 Abbildungen, CHF 30.90) wertvolle Profi-Tipps aus der Praxis für die Praxis. Thomas Ambühl, Geschäftsführer der Druckerei Landquart, und Kurt Gansner, Redaktor des «Schweizer Jäger» und Naturfotograf, präsentieren stolz den druckfrischen Kalender 2011. de von der Druckerei Landquart realisiert und ist unter der nachfolgenden Adresse für Fr. 29.– plus Porto und Verpackung Fr. 6.– erhältlich. Die Auflage beträgt lediglich 500 Stück, darum ist eine zeitige Bestellung sinnvoll. Ein Nachdruck erfolgt nicht. Nina Hemmi hilft, Schalenwild richtig anzusprechen, gerade auch diejenigen Jäger, die nicht täglich den Gang ins Revier tun können. Tabel, Der Jagdgebrauchshund. Erziehen, Abrichten, Führen. BLV; Fr. 49.90. Neben dem «grossen» Jagdgebrauchshund in seinen verschiedenen Rassen und Schlägen wird auch die Arbeit mit Stöberhunden und Erdhunden ausführlich und mit vielen Fotos und Zeichnungen behandelt. Ausserdem gibt ein umfangreiches Kapitel Hilfestellung zur Beseitigung von Fehlverhalten und Untugenden. Winsmann-Steins, Fesselnde Augenblicke der Jagd. Szenen der Drückjagd. Kosmos; Fr. 27.50. Nicht am Abzug der Büchse, sondern am Auslöser der Kamera hatte einer seinen Finger immer in den richtigen Momenten: Burkhard WinsmannSteins. In wunderbaren Bildern hat der exzellente Wild- und Jagdfotograf stimmungsvolle, packende und zum Teil fast unglaublich anmutende Momente eingefangen. Klavinius, Streckenlegung Das Schlimmste von Haralds Klavinius. Österr. Jagd- und Fischereiverlag; Fr. 94.–. Das erfolgreichste Karikaturenbuch von Haralds Klavinius in verschärfter Neuauflage. 30 neue Motive! Grandiose Aufnahmen zum Wild- und Jagdparadies Schorfheide in Brandenburg bietet der Bildband «Fährten im Märkischen Sand». In 160 Farbfotos (23,5x28,4 cm) vermittelt der Autor und Fotograf Burkhard Stöcker die Schönheiten dieser Landschaft und ihrer Wildbahnen und liefert zudem in Kurztexten interessante Informationen über ihre jagdliche Geschichte. Preis: CHF 68.90. fpd Bestellungen: Druckerei Landquart, Telefon +41 (0)81 300 03 60 oder www.druckereilandquart.ch/ Tierkalender Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links. Schweizer Jäger 10/2010 49 Literatur Zum fünften Mal erscheint der Naturkalender von Kurt Gansner. Anlässlich der Vernissage, während der Jagdpause der Bündner Hochjagd, wurde der Kalender in SeewisDorf einem breiten Publikum vorgestellt. Der Schwerpunkt der Aufnahmen liegt dieses Jahr bei den im Kanton Graubünden heimischen Wildtieren mit Schwergewicht Prättigau. Gemeindepräsident Stefan Däscher betonte, dass man stolz sein dürfe, in einer Gegend zu leben, die einen solchen Wildreichtum berge. Der Fotograf selbst sieht sein Werk als Brücke zwischen der heimischen Natur und der Bevölkerung. «Hinter jedem Bild steht ein Erlebnis, Foto: Markus P. Stähli Naturkalender 2011 von Kurt Gansner Jagen im Ausland JAGEN, FISCHEN, GENIESSEN im Paznaun, Österreich Da muss der Herrgott einen ganz guten Tag gehabt haben, als er den Fluss Trisanna hiess, das Paznaun zu formen. Von der Silvretta bis Pians Und die Trisanna nahm den Auftrag ernst und bildete gegen alle Hindernisse ein Hochtal ausgehend von der Silvretta in nordöstlicher Richtung bis Matthias Matt auf erfolgreicher Jagd. 50 Schweizer Jäger 10/2010 hinab zum grösseren Bruder, dem Inn, mit dem sie sich bei Landeck vereint. Und so entstand im Laufe von Jahrtausenden das Paznaun (TrisannaTal), das sich von der Silvretta bis Pians mit einer Länge von rund 30 Kilometern durch herrliche Wiesen, heimelige Dörfer und vorbei an wuchtigen Felsen und tiefgrünen Gebirgswäldern schlängelt. Das V-förmige Tal ist umringt von der Samnaun- bzw. Silvrettagruppe im Süden und der Verwallgruppe im Norden. Der höchste Berg ist mit seinen 3399 Metern das Fluchthorn. Gletscher, Wälder, satte Wiesen Die Silvretta ist diejenige Gebirgsgruppe, an der drei Länder Anteil haben, nämlich Österreich mit den Bundesländern Tirol und Vorarlberg und **** Hotel Alpenkönigin die Schweiz. Das Gebirgsmassiv besitzt viele Seen, Dreitausender und kleinere und grössere Gletscher und wird deshalb auch «Die Blaue Silvretta» genannt. Das ganze Tal ist beidseitig bis auf eine Höhe von 2000 Metern bewaldet. Grosse, zusammenhängende Fichten- und Lärchenwälder schliessen blumenreiche Alpwiesen ein, die in der Blütezeit eine wahre Pracht aus- strahlen und den Wanderern und Bikern eine traumhafte Kulisse bieten. Und hinunter auf diese Schönheiten schauen gröbere und feinere Felsköpfe und Bergspitzen, die dieses Prachtstal mit einem angepassten Bilderrahmen einfassen. Das ganze Spektrum an Alpen-Wildtieren findet in dieser abwechslungsreichen Landschaft Wohnstätte und Bleibe. Schweiznah gelegen Über Feldkirch und die Inntalautobahn oder über das Montafon und die mautpflichtige Silvretta-Hochalpenstrasse kann das Paznaun in rund drei Stunden aus der Mitte der Schweiz erreicht werden. Die Ortschaften mit den klingenden Namen (von Süden nach Norden) Galtür, Mathon, Ischgl, Kappl, Langesthei und See wurden von den Rätoromanen besiedelt, was unschwer noch an vielen Ortsbezeichnungen und an altehrwürdigen Bauernhäusern zu erkennen ist. Fischen, Jagen und Geniessen in See Bleiben wir in der nördlichsten Talgemeinde mit dem Namen See, die diesen von einem ehemaligen See hat, den die Trisanna in Urzeit gebildet hat, der aber heute nicht mehr besteht. Als Ersatz und um dem Ortsnamen die ihm zustehende Bedeutung zu geben, baut die Gemeinde zur Zeit einen Badesee. See lebt heute im wesentlichen vom Tourismus und präsentiert sich als ruhigere und freundliche Alternative zum nahe gelegenen, weltbekannten Ischgl. Die Bergbahnen in See erschliessen ein Skigebiet, das sich bis zum Medrigkopf auf 2450 Meter erstreckt und ein Eldorado für Könner, aber auch für Familien ist. Ein sehr gut ausgebautes Wander- und Bikernetz bietet unzählige Möglichkeiten, dieses reizvolle Alpental zu erleben. Die Trisanna ist ein Fischgewässer mit einem besonderen Reiz, das vom örtlichen Fischereiverein verantwortungsbewusst und mustergültig gehegt wird. Ganz vorzüglich schmecken Bach- oder Regenbogenforellen aus dem klaren Bergwasser. Tageskarten können für ein bescheidenes Entgelt auf dem Tourismusbüro gelöst werden. Die Jagd im Paznaun Das Paznaun ist ein mit seiner landschaftlichen Vielfalt urspünglicher Lebensraum für alle Wildtiere, die im Gebirge heimisch sind. Die Jagd ist im Reviersystem organisiert. Drei Hegebezirke umfassen insgesamt fast 40 Reviere, die aufgeteilt sind in Eigenjagden und Genossenschaftsjagden. Gratis jagen konnten in früheren Zeiten nur unsere Urahnen. Der Besitzer der Hotels «Ad Laca» und «Alpenkönigin», Mathias Matt, selber ein leidenschaftlicher Jäger und Pächter eines 1200 Hektaren grossen Reviers vor Ort, bietet nun Jägerinnen und Jägern, die Gelegenheit, mit ihm oder einem seiner Aufsichtsjäger gratis eine Bergjagd zu erleben. Bedingungen dafür sind ein gültiger Jagdpass (eine Tageskarte wird vom Pächter organisiert) und Jagdpunkte. Diese sind leicht zu bekommen. Interessierte Jäger/innen bringen Hotelgäste (Familie, Freunde, Bekannte, Vereine) in seine Hotels. Pro vollbezahlenden Gast und Übernachtung wird ein Jagdpunkt gutgeschrieben. Die Summe dieser Punkte bedeutet eine Jagdeinladung auf ein Wildtier gemäss folgender Tabelle: 25 Punkte 1 Murmeltier, 50 Punkte 1 Rehbock, 100 Punkte 1 Gämse, 500 Punkte 1 Hirsch (Klasse III). Die Jagdpunkte können über mehrere Jahre kumuliert werden. Das ist doch ein Angebot, das der Jägerin/dem Jäger die Möglichkeit bietet, spannende, fordernde und unvergessliche Bergjagdtage auf Pirschgängen oder auf Ansitzen zu erleben und mit der Familie, Freunden und Bekannten erholsame Ferien in diesem herrlichen Hochtal nahe der Schweizer Grenze und notabene in gut geführten Hotels zu geniessen. Oregon 550 Der Touchscreen GPS mit 3.2 Mio. Pixel Digitalkamera. $)'('+''&('*($#'&(# !)'* ($%$&-' )&$% &( '# $"%''&$"(&'&#"''&)#(! "& +! $'($# & )#$""## !&"('%&( )" "(&&$)(##($%$&-'# &( $%$ +, !&& !! $-,!!# #&+#,( Weitere Infos: [email protected], Tel. 0043 5441 8580, www.natur-hotels-see.at. Siehe auch Inserat auf Seite 75. +++&"# JAGDHUNDE Viel enger als zu den jagdbaren Wildtierarten war und ist die Beziehung des Jägers zu seinem Hund. Da blieb es nicht aus, dass die vierläufigen Jagdhelfer auch in der Weidmannssprache schon früh Kruppe eine wesentliche Rolle spielten. Maske Auge Behang Wamme Schulter Jacke (Fell) Rücken Keule Bayerischer Gebirgsschweisshund Rüde Weidloch Text und Bilder: Birte Keil Zweimal im Jahr, für je 21 Tage, wird die Hündin heiss. Wenn sie gedeckt (belegt) wird, nimmt sie meistens auch auf (wird trächtig, geht dick). Nach zirka 64 Tagen wirft (wölft) sie Welpen. Der Wurf kann so kopfstark sein, dass kaum alle Platz am Gesäuge finden. Nach 8 bis 10 Wochen werden sie abgesetzt, und der Mensch muss nicht nur für Frass, sondern auch für die Erziehung sorgen: z. B. wo der Welpe sich lösen (Losung absetzen) bzw. nässen (feuchten) darf. Schöpfen und Fressen braucht er nicht zu lernen. Schon jetzt fällt ein späterer Kopfhund als dominant auf. Der Jagdhelfer kann in Gebäude und Jacke (Fell) sehr unterschiedlich ausse- 52 Schweizer Jäger 10/2010 Geschröt und Feuchtglied = Kurzwildbret hen. Je nach Rasse gibt es kurz-, lang-, stock-, stichel- und rauhaarige Hunde. Längeres Haar setzt Akzente als Bart, Fahne (an der Rute), Federn (an den Läufen), Hose (an den Oberläufen) oder Fransen (an den Behängen). Bevor er abgerichtet und eingejagt wird, muss er Appell u. a. bei der Leinenführigkeit zeigen. Ans Halsband (Halsung = breites Halsband, eigentlich nur beim Schweisshund) sollte er gewöhnt sein, sich problemlos an- oder abhalsen lassen (schnallen nur zum Hetzen) und lederne Leinen (Riemen) nicht durchkauen (sich abschneiden). Als Meutehund sollte er es mit Artgenossen an der Koppel aushalten. Egal, ob im Charakter hart oder weich, er sollte schussrein (schussfest) sein, also weder schusshitzig und nachprellen noch schuss- oder handscheu. Oft rührt dieses Verschlagensein von Schlägen her. Macht er schlechte Erfahrungen mit wehrhaftem Wild, das er eigentlich binden (decken, packen) soll, wird er ängstlich und mutlos (verblefft). Auch ein wesensstarker Hund geht mal durch, und er verfängt (verbeisst) sich derart mit Raubwild, dass er nur noch mit Hilfe eines Knebels (Holzstück) abgebrochen werden kann (die Kiefer geöffnet). Wesensfehler zeigen sich auch beim Apportieren (Bringen, Antragen): Der Totengräber verscharrt Wild. Der Hund, der es frisst, schneidet an, der der knautscht, zerbeisst es beim Bringen. Hasenreinheit (keine gesunden Hasen jagen) ist auch eine Frage des Appells. Eine Aufgabe des Jagdhundes ist das Finden von gesundem und krankem von Zweigen aufnehmen). Arbeitet der Hund eine falsche Fährte weiter (changiert), wird er abgezogen (abgenommen). Soll er eine gerechte Fährte nicht weiter arbeiten, wird er abgetragen und neuerlich angelegt (-gesetzt). Er kann auch vorgreifen in die vermutete Fluchtrichtung des Stückes. Solange es noch kann, tritt das Wild fort. Ist das kranke Stück aus dem letzten Wundbett aufgemüdet und hochgeworden, wird der Hund geschnallt und nachgelassen (zur Hetze). Nur noch selten wird lanciert, d. h. der (Gesund)fährte eines Hirsches oder Keilers nachgehangen. Die klassische Aufgabe der Vorstehhunde ist die reine Feldarbeit mit Hasen- und Hühnersuche. Der firme Hund soll bei der Quersuche den Schlag absuchen und sich drückendes Wild durch Anziehen und Vorstehen anzeigen. Weiterlaufenden Hühnern sollte er nachziehen, bis er sie wieder fest hat. Bei zwei Hunden soll der andere beistehen (sekundieren), d. h. auch mit vorstehen, ohne selbst etwas zu wittern. Fang Stopp Als Mitstehen bezeichnet man das Vorstehen eines zweiten Hundes, der vom selben Wild Wittrung bekommt. Der Vorstehhund soll weder blenden (vorstehen, wo nichts ist), noch aufrücken und das Wild herausstossen oder einspringen und schon gar nicht nachprellen. Hunde revieren (stöbern, suchen) verschieden: Tiefe Suche («Bohrer») oder hohe Suche («Schwärmer»), flüchtig oder ruhig. Er hat eine kurze Suche, nimmt wenig Feld, wenn er am Führer klebt, sucht er weit, nimmt er viel Feld. Er soll sich aufs Kreisen (Umschlagen) verstehen, d. h. einen grossen Bogen schlagen, um laufende Hühner zwischen sich und die Schützen zu bringen bzw. sich Wind zu holen, wenn er sie verloren hat. Als Blinker bezeichnet man einen Hund, der absichtlich wahrgenommenem Wild ausweicht. Das Alter des Vorstehhundes wird in Feldern angegeben (er steht im 3. Feld = 3 Jahre alt). Ein Erdhund soll in den Bau des Raubwildes einschliefen (einfahren) und den Bewohner finden, verbellen und sprengen oder vorliegen, bis gegraben wird. Gibt er unerwünscht Laut, ohne Wild im Bau zu haben, ist der Erdhund baulaut. ■ Nacken Rute (kupiert) Widerrist Lefzen Schnalle Flanke Gesäuge Brante Deutsch-Kurzhaar Hündin Schweizer Jäger 10/2010 53 Jägersprache Schalenwild. Dafür ist es wichtig, dass der Hund ohne Sichtkontakt am Hals (Laut) akustisch zu verfolgen ist. Der Hals kann hell oder grob sein. Ein guter Hals ist weit zu hören, einen lockeren (losen) Hals hat ein Hund, der leicht Laut gibt (Laut wird, Hals gibt). Er verbellt totes (Totverbellen) oder krankes Wild (mit Standlaut). Totgefundenes Wild wird auch stumm verwiesen (durch sein Verhalten oder Aufnehmen des ledernen Bringsels = Totverweiser, Bringselverweiser). Geläut lässt eine Meute bei der Verfolgung des Wildes hören, der Keif, Ball oder Bail ist der Standlaut des stellenden Hundes. Mit Hetzlaut jagt der sichtlaute Hund, mit Spur- oder Fährtenlaut der eine Spur oder Fährte arbeitende. Ein weidlauter Hund wird auch laut, ohne Wild zu eräugen oder zu wittern. Ob Feld-, Wald-, Wasser- oder Schweissarbeit, die gute oder schlechte Nase eines Hundes entscheidet, wie gut er eine Spur oder Fährte arbeiten oder halten kann. Nachsuchen auf krankes Wild sind nur weidgerecht mit einem firmen Hund. Bevor er auf Schweiss geht, lernt er Schleppen zu arbeiten. Ob die Fährte warm, kalt (ca. 3 Stunden), nächtig (über Nase Nacht) oder gar übernächtig (vom Tag zuvor) bzw. alt (nach 24 Stunden) ist, der gute Hund fällt sie an, nimmt sie auf und arbeitet sie aus. Mitunter greift er vor, wenn er sie verloren oder überschossen hat. Er soll das kranke Wild fangen (greifen, niederziehen). Er kann aber auch verlorensuchen (ohne auf die Fährte gesetzt zu werden, bei Niederwild), sowie buschieren (Niederwild suchen) oder stöbern (ohne Kontakt zum Führer Wild suchen und hochmachen). Hat er gut gearbeitet, wird er abgeliebelt und genossen gemacht (mit dem Genuss = Schweiss oder Aufbruchteile). Bei Schweisshunden wird das Alter in Behängen angegeben (er steht im 3. Behang = 3 Jahre). Soll er eine Fährte arbeiten, trägt er die breite (Schweiss-) Halsung am langen Schweissriemen, der auf-, bzw. abgedockt (nicht -gewickelt) wird. Der Führer hängt dem Hund am Riemen nach. Wenn der Hund der Fährte nachfährt (sich gut in den Riemen legt), kann er auch nach- (vor-) prellen. Findet er Schweiss, verweist er ihn, auch beim Reisern (Wittrung Hund Prüfungsjagen SKN-Kurse für die und Ankörung Oberwalliser Jäger Schweizerischer LaufhundClub SLC Regionalgruppe Mittelland Samstag, 20. November 2010 08.00 Uhr: Besammlung der Hundeführer, Leistungsrichter und Richteranwärter bei der Waldhütte Eriswil (Vis-a-vis Restaurant Fritzenfluh). Weitere Details nach Ansage. 12.00 Uhr: Gemeinsamer Aser bei der Waldhütte Eriswil. Es wird eine Suppe serviert, Getränke sind auf Platz erhältlich. Anschliessend erfolgt die Bewertung der Hunde und die Bekanntgabe der Resultate. Prüfungsbestimmungen Es sind nur Laufhunde mit Ahnentafeln zugelassen. Das Mindestalter beträgt 18 Monate; Ahnentafel mitbringen. Es dürfen keine Hunde im Prüfungsgelände mitgeführt oder geschnallt werden, welche nicht an der Prüfung teilnehmen. Für Schäden, die durch Hunde verursacht werden, haftet der Besitzer. Startgeld: Fr. 40.– für Clubmitglieder; Fr. 80.– für Nichtmitglieder; wird am Prüfungstag eingezogen. Ankörung Das Ankören anlässlich des Prüfungsjagens vom 20. November 2010 findet ab ca. 15.00 Uhr bei der Waldhütte Eriswil statt. Für Clubmitglieder gratis. Für Nichtmitglieder ohne Prüfungsteilnahme Fr. 40.–. Bedingung: Das Mindestalter beträgt 12 Monate; Ahnentafel mitbringen. Anmeldung Die Anmeldung für das Prüfungsjagen nimmt der Prüfungsleiter Matthias Gfeller entgegen: P 034 431 29 13, G 034 429 20 20, matthiasgfel [email protected] Meldeschluss: Samstag, 30. Oktober 2010. Alle Clubmitglieder, Laufhundefreunde und Gäste sind zu diesem Anlass sowie dem anschliessenden Höck herzlich eingeladen. Für die Leistungsrichter und Richteranwärter gilt diese Einladung als Aufgebot. Im Verhinderungsfall unbedingt frühzeitig abmelden! Der Prüfungsleiter: Matthias Gfeller, Trachselwaldstrasse 14, 3452 Grünenmatt. Herzliche Gratulation Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag Oktober Zum 60. Peter Hösli-Schwitter, Ennenda (20.) Bruno Zweifel, Zürich (31.) Zum 65. Walter Rupp, Oberstammheim (7.) Zum 72. Peter Ammon, Rütihof (23.) Willy Hofstetter, Hersberg (29.) Zum 74. Roman Harzenmoser, Bernhardzell (14.) Zum 75. Hans Inauen, Zürich (2.) Zum 83. Fred Oesch, Thun (18.) Prof. Dr. Franz Rhomberg, Zürich (30.) Präsident SNLC: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74 Zuchtwart: Samuel Kaderli, Kreuzfeldstrasse 44, 4932 Lotzwil, Tel. 062 922 16 87 54 Schweizer Jäger 10/2010 Der SKN-Kurs mit Marie-Louise Kluser, speziell auf Jagdhunde ausgelegt, war ein voller Erfolg. Seit dem 1. September 2008 müssen Hundehalter und ihre Vierbeiner eine offizielle Ausbildung absolvieren. Der verlangte Sachkundenachweis (SKN) ist gesetzlich verankert. Bei vielen Jägern stiess das Kursobligatorium vorerst auf Unverständnis. SKN-Kurse wurden belächelt oder gar als Schikane abgetan. Als Jäger hat man schliesslich die nötige Erfahrung und weiss auch bestens, wie man seinen «Fiffi» auszubilden hat. Wieso in aller Welt braucht es jetzt plötzlich offizielle Kurse? Tatsache ist, dass jeder Hundehalter, der sich einen Hund anschafft, einen praktischen Kurs von mindestens vier Stunden absolvieren muss. Ersthundehalter sind sogar verpflichtet, vor dem Kauf vier Theoriestunden zu besuchen. Weder Privatpersonen noch Jäger oder Wildhüter sind von diesen Kursen befreit. In den meisten Kantonen sind die Gemeinden verpflichtet, die SKN-Ausweise bei der Abgabe der Kontrollschilder zu kontrollieren. Säumige Hundehalter können gar gebüsst werden. Und nun? Wenn’s schon obligatorisch ist, macht man wohl das Beste daraus. Ob sich allerdings im Kurs die Deutsche Drahthaarhündin neben dem kleinen Chihuahua wohlfühlt und ob an einen BGS dieselben Anforderungen gestellt werden wie an einen Pudel, bleibt dahingestellt. Deshalb ist es wahrscheinlich auch nicht sinnvoll, wenn all diese Rassen im selben SKN-Kurs ausgebildet werden. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf entschied sich die Jägerin und SKN-Ausbildnerin Marie-Louise Kluser anfangs Sommer, den Sachkundenachweis speziell für Jäger anzubieten und die Kursinhalte so zu wählen, dass diese auf die Grünrocke und ihre Jagdhunde abgestimmt waren. So standen auf dem Trainingsplatz Jura und Luzerner Laufhunde neben kleinen Münsterländern und TirolerBracken, ein Hannoverscher Schweisshund neben einem Beagle und eine Steirische Bracke neben einer Deutschen Wachtel. In vier Lektionen wurde geübt, was für den täglichen Gebrauch, aber auch für den Jagdeinsatz wichtig ist: Bindung, Aufmerksamkeit, Appell, Leinenführigkeit, Ablegen, Standruhe, Selbstkontrolle, Apport und Freifolge. Immer wieder waren die Kursteilnehmer überrascht, was ihr Vierbeiner zu leisten vermag, wenn mit der richtigen Methode trainiert wurde. Die grosse Erfahrung und das breite Wissen von MarieLouise Kluser haben dazu beigetragen, dass der Kurs sehr erfolgreich war. Die Hundeteams waren mit Begeisterung dabei und waren sich beim Kursende einig, dass man sich auch in Zukunft zu gemeinsamen Trainings wiederfinden will. Nun steht aber im Oberwallis vorerst die Jagd im Vordergrund. Hier kann das Erlernte in die Praxis umgesetzt werden. Weitere SKN-Kurse für Jäger werden ab November neu ausgeschrieben. Richard Imboden Schweissprüfung SKMV Bei schönem Wetter fanden sich am 29. August 14 Hundeführer und 10 Richter im Revier Oberentfelden ein. Nach der Begrüssung durch den Präsidenten des Kleinen Münsterländerklubs, Urs Hoppler, übernahm Robert Bertschinger als Prüfungsleiter das weitere Geschehen. Die Gruppeneinteilung war bald gemacht und schon waren die ersten Hunde auf den Fährten. Alle Fährten entsprachen den Normen der TKJ und waren entsprechend am Samstag gespritzt worden. Da es in der Nacht geregnet hatte, war kein Schweiss mehr sichtbar. Das hatte aber auf den Fährtenverlauf keinen Einfluss. Die gemeldeten 14 Prüfungshunde meisterten die Fährten alle bis auf ein Gespann sehr gut. Bei den 1000-Meter-Fährten bestanden alle fünf gemeldeten Gespanne. Suchensieger wurde Era vom Kloster mit ihrem Führer Gianni Parpan von der Lenzerheide. Die Rehdecke auf der 500- Meter-Fährte fanden 7 Gespanne. Suchensieger wurde unser Kassier Ernst Krebs aus Lyss mit Basil vom Stanserhorn. Höhepunkt unserer Schweissprüfung war das Bringselverweisen. Diese Prüfung wurde in diesem Jahr nur von einem Gespann angegangen. In einem Zug vom Anschuss bis zum Bock ohne Abruf gelang unserem Vizepräsidenten, Heinz Trutmann aus Meiringen, mit seiner Hündin Gina von der Postweide. Ich gratuliere allen Führern zur bestandenen Prüfung und wünsche ihnen weiterhin Suchenheil. Nach der Prüfung, dem Rangverkünden und dem hervorragenden Risotto, zubereitet von den Treibern der Jagdgesellschaft Oberentfelden, sass man noch lange zusammen und feierte seinen Erfolg. Ich möchte an dieser Stelle nochmals allen Beteiligten danken für die geleistete Arbeit, besonders unserem Prüfungsleiter Robert Bertschin- ger. Auch den Revierinhabern von Muhen und Oberentfelden mit ihren Revierführern, ohne die geht nichts, danke ich im Namen des Kleinen Münsterländerklubs für die Gastfreundschaft. Nicht vergessen unser Richterkollegium (Elisabeth Duss, Ernst Huggenberger, Hans Gugelmann, Fredy Kuster, Richard Imboden, Renato Salamoni, Franz Vogel, Urs Senn, Robert Bertschinger, Urs Hoppler und Richteranwärter Hermann Mayer). Auch ihnen möchte ich danken für ihre Bereitschaft, bei uns zu richten. U. Hoppler 1000-m-Fährten: Era vom Kloster, KLM, Hündin, geb. 21.03.2008. E+F: Gianni Parpan, Lenzerheide, Suchensieger. – Fenny von der Postweide, KLM, Hündin, geb. 02.04.2007. E+F: Niklaus Morgenthaler, Ursenbach. – Anka von den Maisachenauen, KLM, Hündin, geb 30.06.2005. E+F: Peter Wüst, Frauenkirch. 500-m-Fährten: Basil vom Stanserhorn, KLM, Rüde, geb. 08.03.2003, Suchensieger. E+F: Ernst Krebs, Lyss. – Aron vom Gonzenbach, KLM, Rüde, geb. 09.09.2008, E+F: Marco Caneri, Murgenthal. – Maiko vom KLM, Rüde, geb. 17.10.2004. E+F: Hans Born, Riken. – Asko von der Echazanelle, KLM, Rüde, geb. 12.05.2008. E: Kathrin Messmer, Urnäsch; F. : Werner Fischer, Urnäsch. – Leiko vom Forrenmoos, KLM, Rüde, geb. 23.09.2008. E+ F: Walter Steinmann, Grossdietwil. Bringselverweiser: Gina von der Postweide, KLM, Hündin, geb. 25.05.2008. E+F: Heinz Trutmann, Meiringen. Als Gäste des SKMV haben folgende Führer die Schweissprüfung 2010 ebenfalls bestanden: 1000-m-Fährte: Once Upon A Time Olorun, Labrador-Retriever, Rüde, geb. 26.03.2003. E+F: Daniel Schirato, Hermetschwil-Staffeln. – Dasens Sàri, Magyar Vizsla, Hündin, geb. 02.04.2004. E+F: Markus Andres, Rombach. 500-m-Fährte: Charly, Kopov, Rüde, geb. 31.05.2008. E+F: Peter Kurth, Lohn-Ammannsegg.– Esi vom Winterhorn, Foxterrier, geb. 2007. E+F: Hans Schmid, Achseten. KEINEVFKlGOLFKHQ.RQVHUYLHUXQJVPLWWHO KEINE)DUEVWRIIH KEINEJHQWHFKQLVFKYHUlQGHUWHQ %HVWDQGWHLOH kaltgepresst PLWwertvollen%DOODVWVWRIIHQ PLWGHQwichtigsten%HVWDQGWHLOHQ HLQHUQDWUOLFKHQ%HXWH perfektDXIGLH%HGUIQLVVHYRQ -DJGKXQGHQDEJHVWLPPW 15 kg Fr. 79.00 ]]JO9HUVDQG Der SKMV gratuliert allen Hundeführen und wünscht Suchenheil! Produkte 20% Rabatt TIERBEDARF IRQ ID[ ZZZMDJGKXQGHVKRSFK der im Wald, ging die Hündin wieder forsch voran, verwies das zweite Wundbett und führte den Führer problemlos zum Stück. Es war ein sehr harmonisches Gespann. Foto: Susy Luginbühl Hund Luzerner Schweissprüfungen In Reih und Glied zum Absenden angetreten. terung statt. Doch über Nacht schüttete es wie aus Kübeln. Dann aber hellte es wieder auf, als die vier Gespanne zur Prüfung antraten. Zwei fanden ohne Abruf zur Decke. Die beiden andern kamen mit der Aufgabe nicht ganz zu recht. Susy Luginbühl verfolgte die Arbeit des jungen Kilian Zemp mit seiner BGS-Hündin «Baila von der Höhronen» und schildert diese wie folgt: Nach leichten Startschwierigkeiten beim Anschuss fand Baila jedoch den Abgang und suchte eine Öffnung überwindend in den nahen Wald, dort leicht pendelnd weiter zum Ried, welches problemlos überwunden wurde. Im Jungwuchs des angrenzenden Waldes suchte die Hündin ebenfalls bis zum ersten Winkel ausgezeichnet. Dort überlief sie die Spur – vermutlich wegen einer Verleitfährte – um etwa 30 Meter, fand aber in einem Bogen wieder auf die Schweissfährte zurück, verwies das Wundbett, arbeitete den zweiten Winkel aus. Die Spur führte über ein extrem nasses, frisch ge- Foto: Susy Luginbühl Bei guten äusseren Bedingungen traten am 21. August in Schlierbach 22 Gespanne zur 500-m-Schweissprüfung an. Susy Luginbühl amtierte als Prüfungsleiterin und die Jagdgesellschaft Säckwald Schlierbach war zum bald 40. Mal Gastgeber. Wie immer waren die Fährten sorgfältig angelegt. In sechs Gruppen wurden sie ausgearbeitet. Unter den Gästen waren der kantonale Jagdverwalter Josef Muggli, die Sektionspräsidenten Lukas Suter, Seetal, und Peter Faesi, Pilatus, sowie David Clavadetscher, Geschäftsführer von RevierJagd Luzern, welche die Arbeit von Führer und Hund genau verfolgten. Etwas gedämpft war die Stimmung beim Absenden; denn acht Gespanne sind nicht zur Decke gekommen. Eine Woche später, also am 28. August, war die 1000-mPrüfung zu bewältigen. Austragungsort war der Meggerwald und die Jagdgesellschaft Meggen hatte die Vorbereitungen getroffen. Das Legen der Fährte fand bei trockener Wit- Für das leibliche Wohl sorgten die Säckwaldjäger. 56 Schweizer Jäger 10/2010 mähtes Ried. Wegen den heftigen Niederschlägen während der Nacht war dies für das Gespann eine heikle Aufgabe, die es mit Bravour meisterte. Wie- Es haben bestanden: 500 m: Martin Bättig, Littau, mit Chessy von Rüftitobel. Beat Bridel, Luzern, mit Askan v. vor der Holte. Hans Dambach, Hochdorf, mit Viko (Beni) vom Tellenfeld. Thomas Engel, Doppelschwand, mit Iska vom Jagdhof Saur. Hansruedi Felder, Entlebuch, mit Archie (Arco). Max Gisler, Rain, mit Baiko von Rödelstein. Edi Schäli, Sörenberg, mit Amor vom Waldemmental. Daniel Schmid, Hasle, mit Erin vom Gisibach. Hans Schmidlin, Nebikon, mit Maika vom Hekker Eichengrund. Linda Schwenk, Eigenthal, mit Yara von Militzers Meute. Walter Steinmann, Grossdietwil, mit Leiko vom Forrenmoos. Peter Suter, Kölliken, mit Karo von der Dorschnei. Pius Tschopp, Willisau, mit Cora von Roggenhorn. Peter Wiederkehr, Wohlen, mit Kiowa-Esta v.d. Bechburg. 1000 m: Mathias Näf, Buchs SG, mit Frick vom Kronawetberg. Kilian Zemp, Schüpfheim, mit Baila von der Höhronen. Hermann Büttiker Bauprüfung des Schweizerischen Foxterrierclubs, 21. August in Oberburg BE Prüfungsleiter: Romuald Sohler. Richter: Alexander Wendl. Gemeldet war dieses Jahr nur ein Foxterrier. Die Kurzhaarhündin Fina vom Goldenen Stein zeigte eine hervorragende Leistung. Das Einschliefen erfolgte blitzschnell. Die Absuche zeigte sie mit grossem Willen und Ehrgeiz, fand sie doch nicht auf Anhieb zum Drehschieber. So konnte die Arbeitsfreude und Ausdauer mit der Note 4 beurteilt werden. Am Drehschieber war ihre Leistung hervorragend, drückte sie doch innert kurzer Zeit den Fuchs in den Aussenkorb. Dem Führer herzliche Gratulation zur bestandenen Prüfung mit der max. Note von 100 Punkten im 1. Preis. Besten Dank auch an Erika Liechti, die den Fuchs betreut. Die Beziehung zwischen ihr und dem Fuchs kann nur bestaunt werden. Leider konnte die BP dieses Jahr das letzte Mal in diesem Kunstbau durchgeführt werden. Wo der neue Kunstbau zu stehen kommt, ist im Moment noch nicht bekannt. Geprüft wurden die Fächer: Absuche, Laut am Drehschieber, Verhalten am Drehschieber, Arbeitsfreude und Ausdauer. Die Prüfung hat bestanden: 1. Preis mit 100 Punkten: Fina vom Goldenen Stein, Hündin, SHSB Nr. 678 687. Z: Heinz Goldstein, D Borgentreich. E+F: Hans Peter Bürki, Burgdorf. Noten: 4, 4, 4, 4, schussfest. Bericht: Romuald Sohler, Prüfungsleiter, SFC Schweissprüfung 2010 (SwP) 500 m TKJ des Schweizerischen Foxterrierclubs, 28. August Bei leicht bewölktem Wetter und einer Temperatur von 16 Grad, gegen Mittag mit sonnigen Abschnitten, konnten wir im Raum Wynigen/Burgdorf BE die Klubschweissprüfung durchführen. Von den fünf gemeldeten Hunden haben alle die Prüfung mit Erfolg beendet. Zwei davon gar ohne Abruf, die anderen drei mit je einem Abruf. Ein besonderer Dank geht an die Jagdverwaltung des Kantons Bern für die Bewilligung der Prüfung, sowie an die ortskundigen Helfer aus dem Jagdschutzverein Burgdorf und an Urs Lehmann für die Zurverfügungstellung seiner www.jagdhundeshop.ch Die Firma «NV Tierbedarf» eröffnete am 1. Oktober einen neuen Webshop für den Jagdhundebedarf unter www.jagdhundeshop.ch. Nebst Leinen und Halsungen, für Jagd allgemein und Schweissarbeiten, bietet «NV Tierbedarf» auch ein spezielles Jagdhundefutter an: NaturVital. NaturVital Jagdhundefutter wurde von Akah und Liposan in Zusammenarbeit mit Jagdhundezüchtern, Tierärzten und Tierernähungswissenschaftlern entwickelt. NaturVital ist garantiert frei von: Konservierungsmitteln, Farb- oder Lockstoffen, Schweinefleisch, stark erhitzten Fetten, anorganischen Mineralien, Grossküchenabfällen, Brot, Milchprodukten, Zucker, Soja sowie gentechnisch veränderten Bestandteilen. Zusammensetzung: Trockenfleisch von Pute und Huhn gemahlen, Vollkornmais aufgeschlossen, Vollkornreis aufgeschlossen, Trockenpansen gemahlen, Menhaden-Hering getrocknet und gemahlen, Weizenkeimöl kaltgepresst, Reiskeime, Frischkräuter getrocknet, Wurzeln getrocknet, Gräser getrocknet, Knoblauch, Algen getrocknet, Traubenkernextrakt, Eigelb getrocknet. Die zugesetzten Vitamine, Eiweissbestandteile, tierischen Fette und pflanzlichen Öle bleiben fast vollständig erhalten, denn diese Vollkost wird im Kaltwasserpressverfahren hergestellt. Der Preis eines 15-kg-Sackes ist Fr. 79.– zzgl. Versand. Weitere Information: www.jagdhundeshop. ch oder 032 654 60 69 Waldhütte. Ohne diesen Einsatz von Idealisten ist es heute nicht mehr möglich, eine so schöne Prüfung durchzuführen. Einen herzlichen Dank auch an Elisabeth Bürki für das hervorragende Pot-au-feu. Ich möchte auch den Richtern für ihre sehr gute Arbeit meinen Dank aussprechen. Ein Lob gilt auch den Hundefüh- Die Prüfung haben folgende Hundeführer und ihre Hunde bestanden: Hans Peter Bürki mit Kurzhaar Foxterrier Fina vom Goldenen Stein. Hans Peter Bürki mit Kurzhaar Weimaraner Dixi des Neufs Champs. Hans Egger mit Deutsch Wachtel Garo vom Gamsstock. Erwin Keller mit Grossem Münsterländer Wera vom Vossbrink. Heinz Kölliker mit Engl. Cocker Spaniel Asco von der Hühnerweid. Im Namen des SFC möchte ich den Hundeführern zu ihrem Erfolg herzlich gratulieren und wünsche ihnen in der Praxis Suchenheil. Schweizerischer Foxterrierclub (SFC) Bericht: Romuald Sohler, Prüfungsleiter Rotwildbrunft «live» erleben Blattschuss Immer mehr Naturparks, Biosphärenreservate und Forstbetriebe in Deutschland bieten ihren Besuchern mittlerweile Führungen zur Rotwildbrunft in freier Wildbahn an. Wildtierland Gut Klepelshagen, das Naturerlebnisprojekt der Deutschen Wildtier-Stiftung ist dabei ein besonders eindrucksvolles Beispiel. Wer einen Überblick über die Möglichkeiten, die Rotwildbrunft in freier Wildbahn oder auch in grosszügigen Wildparks zu erleben, bekommen möchte, kann dies unter der Internet-Seite http://www.rothirsch.org/erleben/index.php erfahren. Dort kann man einfach auf die Google-Maps-Karte klicken und findet alle Orte in Deutschland, an denen man die Rotwildbrunft erleben kann. Die Flash-Karte bietet Informationen zu Führungen und BeobachtungsPlattformen zur Rotwildbrunft in freier Wildbahn. P.B. Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung! Schweizer Jäger 10/2010 57 Hund rern für ihre gut vorbereiteten Hunde. Den Helfern und Richtern nochmals vielen Dank für den unermüdlichen Einsatz für das Jagdhundewesen. Prüfungsleiter: Romuald Sohler. Richter: Alexander Wendl, Valentin Jäggi. Bund und Kantone Sind Jäger Naturzerstörer? «Wildtierschutz Schweiz» – ein Verein ungleicher Gesinnungsgenossen Seit einigen Monaten macht eine geheimnisvolle Gruppierung Jagd auf Jäger. Der Verein «Wildtierschutz Schweiz», der eine einzige Sektion in Graubünden unterhält, betreibt die Internetseite www.jagdkri tik.ch und versendet, links und rechts, Positionen zu vermeintlich aktuellen Themen rund um die Jagd. Das Niveau der Stellungnahmen und Kommentare ist derart geschmacklos und unsachlich, dass JagdSchweiz davon absieht, inhaltlich darauf einzugehen. Hingegen erscheint es angebracht, einige Worte über die Hintergründe dieser Bewegung zu verlieren. Die Argumente von «Wildtierschutz Schweiz» erinnern stark an die Philosophie jener Kreise, die im Jahr 2004 die «Initiative zur Abschaffung der Jagd und der Hobbyfischerei» in der Schweiz lanciert haben. Diese scheiterte bekanntlich bereits im Sammelstadium. Dahinter stehen TierRechtler und Veganer, die jegliche Nutzung und Tötung von Tieren ablehnen (vgl. den Ausdruck «Tierleichenfresser» für Bürgerinnen und Bürger, die sich von Fleischprodukten ernähren). Neu an der Bewegung ist die Allianz, die Brüder und Schwestern mit demokratiefeindlicher Einstellung in unserem Land eingegangen sind. Einerseits handelt es sich um eine deutsche Gruppe mit Ablegern in der Schweiz, die sich seit Jahren für die Jagdabschaffung einsetzt. Von dieser Plattform stammen die jägerfeindlichen Texte des Schweizer Vereins und die Kontakte zu den deutschen «Zoologen», welche die Jagd für «unnötig» halten. Diese Leute betreiben die Internetseite www.abschaffung-derjagd.de in unserem nördlichen Nachbarland und www.abschaffung-der-jagd.at in Österreich. In der Schweiz steht ihnen die Adresse www.abschaf fung-der-jagd.ch leider nicht zur 58 Schweizer Jäger 10/2010 Verfügung (!), weshalb nun ihr gleichgeschalteter und international koordinierter Auftritt unter www.jagdkritik.ch läuft. Andererseits handelt es sich um einen Bündner Mix mit feministischem Hintergrund und männlicher behördenkritischer Einstellung, die sich seit längerem erfolglos bemüht, die Herbstjagd auf Hirsche abzuschaffen. Es handelt sich um Personen, die moderne Instrumente des Wildtiermanagements wegen Partikularinteressen zu verhindern versuchen. Diese Leute werfen mit Daten um sich und sorgen für das lokale Kolorit des neuen «nationalen» Schutzvereins. Wie es sich für zweifelhafte Aktionen gehört, läuft die ganze Angelegenheit rund um www.jagdkritik.ch weitgehend anonym ab. Die Vereinsadresse liegt in der Davoser Landschaft, die Telefonnummer ist hingegen im Tessin zugelassen. Auf eine im Tessin wohnhafte Person ist auch die Internetseite registriert, wie unter www.whois.ch nachzulesen ist. Diese Person deutschen Ursprungs, die es sich in der attraktiven Südschweiz offensichtlich gutgehen lässt, unterhält auch die Seite www.tier schutz-news.ch. So lässt sich nämlich breiter grasen und mehr Leute erreichen, die bereit sind, für Tierschutzorganisationen Geld zu spenden. Von «Tierschutz Schweiz» erwartet JagdSchweiz Anstand. Mehr Mut, die Namen der Fachleute zu nennen, die hinter den Wortführern stehen. Mehr Offenheit für ihre Anliegen, die nur von einem kleinen Teil der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes geteilt werden. JagdSchweiz JagdSchweiz wird derzeit von verschiedenen Schutzorganisationen mit dem Vorwurf konfrontiert, der Abschuss von Tierarten, die auf Roten Listen figurieren, sei nicht zu rechtfertigen. Viele Arten, die in der Schweiz bejagt werden, seien immer noch gefährdet, und ihre Situation verschlechtere sich. Zu diesem Thema hat Pro Natura eine Diskussionstagung in Olten organisiert. Pro Natura will mit dieser Tagung zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen. Im Zeichen des Dialogs hat JagdSchweiz das Patronat übernommen. Titel: Tagung «Wildtiermanagement in der Schweiz» Datum, Zeit: 25. November 2010, 9.30 Uhr Ort: Olten, Hotel Arte, Riggenbachstrasse 10 Weitere Informationen und Anmeldung: www.pronatura.ch > Veranstaltungen CH Lysser Wildtiertage Zum fünften Mal fanden am 20./21. August 2010 die Lysser Wildtiertage statt. Sie wurden organisiert von der Schweizerischen Gesellschaft für Wildtier-Biologie (SGW) und der Sektion Jagd, Wildtiere und Waldbiodiversität des Bundesamtes für Umwelt (BAFU). Der Anlass wurde von rund 90 Personen besucht. Die Fachtagung befasste sich mit dem Thema «Die SGW sucht das Top-Modell». Modelle kommen in der heutigen Forschung an Wildtieren sehr häufig zur Anwendung, ja sie sind fast allgegenwärtig. Sie sind dienlich um Bestände von Populationen zu schätzen, die Dynamik von Populationen im Voraus zu beurteilen oder um sich sogar mit dem eventuellen Verlauf von Epidemien bei Wildtieren auseinander zu setzen. Aber sind Modelle in der wildtierbiologischen Praxis wirklich nötig? Oder könnte man Modelle als reine Wahrsagerei bezeichnen? Es wurde in verschiedenen Referaten die Anwendung von Modellen beleuchtet. Ché Elkin von der ETH Zürich vermittelte einen anschaulichen Überblick, was Modelle sind und wie sie funktionieren. Modelle dienen dazu, die Komplexität von Systemen zu reduzieren, um eine vereinfachte Form der Realität darzustellen. Es geht darum, Hypothesen zu testen, Ökosystemfunktionen zu verstehen und voraussagen zu können, wie sich das System in Zukunft verändern wird. Eine sehr wichtige Voraussetzung ist, dass das jeweilige Modell der spezifischen Frage, die zugrunde liegt, angepasst ist. Sehr wichtig ist auch die Kommunikation an Manager, Wissenschaftler, weitere Akteure und die Öffentlichkeit. Diesem letzten Punkt wird laut Elkin trotz grosser Bedeutung oft zu wenig Beachtung geschenkt. Die Frage, wie viele Individuen einer Tierart vorkommen, kann man meist nur anhand von Modellen annähernd beantworten. In seiner Doktorarbeit evaluierte Christian Hebeisen mittels Fang-Markierung-Wiederfang-Methode die Populationsgrösse der Wildschweine im Kanton Genf. Dazu testete er drei verschiedene Modelle, untersuchte, ob die jeweiligen Annahmen des Modells erfüllt sind schreitet Evolution voran und was limitiert sie? Simon Äschbacher untersucht auch die Einflüsse der Aussetzungsgeschichte bzw. Migrationsraten zwischen Kolonien auf die Genetik des Steinbocks in der Schweiz. Die Analysen sind im Gang. Die Resultate werden mit Spannung erwartet. Guillaume Chapron, Swedish University of Agricultural Sciences, Grimsö Wildlife Station, modellierte, wie viele Wölfe in Schweden gejagt werden können mit dem Ziel, die Population auf einen Bestand von 210 Individuen mit 20 Würfen pro Jahr zu stabilisieren. Man erhofft sich damit eine Erhöhung der Akzeptanz des Wolfs in der Öffentlich- Altstätten SG Sinz Mode & Pelz Basel Dieter Dunkel Leder- und Pelzkreationen Basel Arnold Pelz- und Ledermode Bern Max Dössegger Le couturier de la fourrure Bioggio Pellicceria Maximilian Wankerl SA Chur Pelz & Leder Weber Flawil Johann Hofstetter + Co. Genève Werner Muller Fourreur Genève Fourrure La Tanière Genève Noël Fourrures Genève Daniel Benjamin SA Lausanne Benjamin Fourrures SA Lausanne Canton Fourrures SA Lausanne «Katia» Fourrures Luzern Unternährer Mode Schwyz Werner Mode & Pelz Willisau Sigrist Mode in Pelz Lammfell & Leder Winterthur Pelzhaus Oklé Zürich Thomas Aus der Au Kürschner Zürich Dublanc Pelze & Leder Zürich Fourrures Pino Mosetti Zürich Pelz Helas Zürich Pelzkühlhaus Walder Fur Clean AG www.SwissFur.ch keit, denn eine Blutauffrischung von Individuen aus Russland wäre nötig, da die Population durch die Folgen der Inzucht (3 Gründungstiere) gefährdet ist. Roland Graf, ZHAW Wädenswil, erörterte Habitatsmodelle als Instrument im Wildtiermanagement. Nach dem Jahr 2000 kamen Habitatsmodelle immer häufiger zur Anwendung, was erlaubt, die Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten zu analysieren und vorherzusagen. Habitatsmodelle charakterisieren die Beziehung zwischen dem Vorkommen einer Tier- oder Pflanzenart und ihrem Lebensraum und quantifizieren den Lebensraum aus der Sicht der Art. Am Bund und Kantone und überprüfte, welches Modell die verlässlichsten Daten lieferte. Die Minta-Mangel-Bowden-Schätzung ergab schlussendlich die besten Resultate (eine Dichte von 10 Individuen/km² im Untersuchungsgebiet). Simon Äschbacher, Institut of Science and Technologie Austria, Wien, setzte sich mit Modellen in der Populationsgenetik auseinander. Welche evolutiven Prozesse erklären die genetische Vielfalt, die wir beobachten? Welchen Einfluss haben kleine Populationsgrössen oder räumliche Fragmentierung auf die genetische Zusammensetzung von Populationen? Wie schnell Foto: Simone Wälti Voller Saal anlässlich der Lysser Wildtiertage. Beispiel des Auerhuhns zeigte Roland Graf, dass man auf detaillierte, flächendeckende Informationen über den Lebensraum angewiesen ist. Aber auch Verbreitungsdaten der Art müssen in ein solches Programm integriert werden. In den Voralpen und Alpen sowie landesweit vorhandene geografische Daten (z.B. mittlere Temperatur, Waldanteil, Topografie) müssen ins Modell eingebracht werden. Die daraus entstandenen Habitatsmodelle erklären das Vorkommen des Auerhuhns in den Schweizer Alpen überaus erfolgreich. Das Modell zeichnet die Verbreitung des Auerhuhns gut auf und kristallisiert diejenigen Gebiete heraus, in denen die Förderung des Auerhuhnes viel versprechend ist. Roland Graf machte aber darauf aufmerksam, dass die Verschiebung von Habitatsmodellen in andere Gebiete keinen Sinn macht, weil die Art-Lebensraum-Beziehung vom Gebiet abhängig ist und z.B. in Skandinavien für das Auerhuhn an- Bund und Kantone dere Bedingungen herrschen als bei uns. Thomas Selhorst vom Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (D), legte dar, wie Zoonosen wie z. B. die Tollwut mit Hilfe von Modellen kontrolliert werden können. Hiermit möchte ich einen Ausschnitt seiner Ausführungen wiedergeben. Wie entwickelt man Bekämpfungsstrategien mit Modellen? Um diese Frage zu beantworten, muss als erstes ein genaues Optimierungsziel definiert werden. Wir gehen von der Annahme aus, dass ein Modell vorliegt, das den Anteil immunisierter Füchse in Abhängigkeit von der Anzahl ausgelegter Impfköder und den Auslageterminen (Ausbringen der Köder) beschreiben kann. Die Auslagetermine und die Anzahl der ausgelegten Impfköder soll so gewählt werden, dass das Ziel, einen immer grösseren Anteil Füchse zu schützen, erreicht wird. Die mit der Durchführung der Strategie verbundenen Kosten sind zu berücksichtigen. Mit dem Modell können unterschiedliche Strategien getestet, miteinander verglichen und die beste Strategie ausgewählt werden. Weiter hob Thomas Selhorst hervor, dass Fragen an die Modellierer von den Leuten aus der Praxis kommen müssen. In einer von SGW-Präsident Pierre Mollet moderierten Schlussdiskussion wurde dargelegt, was praxisbezogene Modelle ausmacht. s %INEKLARE&RAGESTELLUNG s %INGANZBESTIMMTES:IEL s +LARE$ElNITIONDER!NNAHme – Es müssen genügend und gute Daten zur Verfügung stehen s 5NSICHERHEITENMINIMIEREN s 6ERBESSERUNGENEINmIESSEN lassen s 'RENZENDES!NWENDUNGSbereichs aufzeichnen – Wie steht es mit der Übertragbarkeit des Modells? s -ODELLIERUNG IST EIN 0ROzess. Modelle müssen laufend neuen Gegebenheiten angepasst werden. Georg Iten [email protected] Die WSL und ihre Forschungsergebnisse Im Jahr 2010 wurde die eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf 125 Jahre alt. Im Jahr 2011 wird das Institut für Schneeund Lawinenforschung SLF in Davos 75-jährig und ist seit 1989 Teil der WSL. Die WSL- Jahrringe, das Gedächtnis der Bäume. 60 Schweizer Jäger 10/2010 Standorte Bellinzona und Lausanne werden 20-jährig, der Standort Sion 15-jährig. Die WSL hat heute fünf Standorte in allen Sprachregionen und forscht an über 6000 Versuchsflächen und Stichprobenpunkten. Wie die ETHs Zürich und Lausanne ist sie Teil des ETH- Sabine Brodbeck und Daniel Hepenstrick bei der Führung im Genetiklabor. Bereichs. Es sind an der WSL rund 500 Mitarbeiter tätig. Am 4. September 2010 veranstaltete die WSL einen Tag der offenen Tür, um so der breiten Öffentlichkeit einen Einblick in ihre Forschungsgebiete zu ermöglichen. An 26 Posten konnten die Besucher Einsicht nehmen in höchst lehrreiche und interessante Tätigkeitsschwerpunkte der Wissenschaftler. Einige Schwerpunkte waren: Wie viel Holz steckt im Schweizer Wald? – Krankheiten und Schädlinge an Waldbäumen – Mit Waldbrand leben – Jahrringe, das Gedächtnis der Bäume – Totholz lebt – dem Reh auf ’s Ohr geschaut – usw. Man konnte die Gelegenheit wahrnehmen, die Arbeit der Forschenden kennen zu lernen, ja sie zu erleben oder sogar sein eigenes Wissen zu testen. Der Posten «Dem Reh auf ’s Ohr geschaut!» befasste sich mit einem höchst brisanten Thema, nämlich wie man mit Tests im Labor die genetische Durchmischung von Rehpopulationen untersucht und mit geeigneten Massnahmen einer genetischen Verarmung von Rehpopulationen entgegenwirkt. Ich räume diesem Forschungszweig, der entscheidend zum Wohlbefinden des Rehwildes beiträgt, höchs- te Priorität ein, sodass ich die Darlegungen der Wissenschaftler Sabine Brodbeck und Daniel Hepenstrick mit grossem Interesse wiedergebe. Im Genetiklabor erklärten die Beiden aufgrund von DNA-Analysen aus Proben (Ohren) von Rehen, dass die Bewegungsfreiheit der Rehe durch die Verkehrsinfrastrukturen eingeschränkt ist. Nur knapp ein Drittel der wichtigsten Wildtierkorridore sind intakt. Die restlichen zwei Drittel sind durch Strassen, Eisenbahnlinien und Flüsse unterbrochen und müssen erneuert werden. Der Wildtierkorridor Suret im Kanton Aargau ist von nationaler Bedeutung. Er ist ein Nadelöhr in der Verbindung Schwarzwald– Jura–Innerschweiz. Umfangreiche Aufwertungs-Massnahmen sollen den durch mehrere Barrieren (teilweise verbaute Aare, nicht eingezäunte vierspurige SBB-Linie Bern–Zürich, kantonale Autobahn T5, nationale Autobahn A1) zerschnittenen Wildtierkorridor wieder durchgängig machen. Gerade hier ist der Bau von Grünbrücken und Wildtierunterführungen unerlässlich. Mit genetischen Untersuchungen am Reh soll die Tauglichkeit der Vernetzungsmassnahmen überprüft werden. Die Unter- Als «Baumdoktor» bot sich den Gästen die Gelegenheit, diverse Krankheitserreger zu bestimmen. suchung zeigt die genetische Fragmentierung der Rehvorkommen im Bereich des Wildtierkorridors Suret vor den Verbesserungsmassnahmen, ist aber auch das Fundament für spätere genetische Wirkungskontrollen. In den Jahren 2007 bis 2009 wurden im Auftrag des Kantons Aargau Proben (Rehohren von 176 geschossenen oder verunfallten Rehen) von Jägern gesammelt und anschliessend an der WSL genetisch untersucht. So wurde das Vorhandensein von vier Rehpopulationen festgestellt und die Fragmentierung durch die Aare und die beiden Autobahnen T5 und A1 bestätigt. Die nicht abgezäunte vierspurige SBB-Linie Bern–Zürich stellt kein Hindernis dar. Die Aare, deren Ufer teilweise mit Betonplatten verbaut sind, ist nur ein geringfügiges Hindernis im Gegensatz zu den beiden abgezäunten Autobahnen T5 und A1, die kaum durchlässig sind. Weitere Untersuchungen zeigen eine genetische Verarmung der Rehpopulation zwischen den beiden Autobahnen T5 und A1 auf. Gerade diese Inselpopulation inmitten des Wildtierkorridors beweist, dass es für Rehe und auch für andere Wildtiere keinen Durchgang gibt. Wenn der Wildtierkorridor Suret für Wildtiere wieder vollumfänglich passierbar ist, wird dies zu einem erhöhten Austausch von Rehen zwischen den Populationen führen und die genetische Fragmentierung nimmt langsam ein Ende. Eine nachträgliche genetische Untersuchung wird dann zeigen, ob wirklich die erwartete Durchmischung der Rehbestände stattfindet. Wenn die Vernetzung erfolgreich verläuft, wird die genetische Isolation der kleinen Population zwischen den beiden Autobahnen T5 und A1 schnell aufgelöst. Ob sich die oben erwähnten Verbesserungsmassnahmen im grossräumigen Umfeld des Korridors auch positiv auswirken, kann mit einer solchen Untersuchungsmethode ebenfalls überwacht werden. Georg Iten www.wildkunde-georg-iten.ch Lettre de la Romandie Jagderöffnung in der Waadt Bereits am 2. September schlüpften die Willigen unter den Waadtländer Jägern in ihre Stiefel. Los ging es im Westschweizer Kanton mit der Pirsch aufs Schwarzwild. Es handelt sich um die längste Jagdperiode im Weinkanton: Die Sauenhatz dauert bis Ende Januar des Folgejahres. Fünf Monate lang früh aufstehen! Ich habe früher schon über die Naherholungswälder, etwa auf halber Strecke zwischen Genf und Lausanne, knallhart VD GE NE JU entlang der A-1, geschrieben. Die Schweine tummeln sich dort gerne, weil das Gelände teils sumpfig, teils urwaldartig überwachsen ist und weil die Landwirte in unmittelbarer Nähe grössere Maisfelder kultivieren. Nirvana für die Sauen. Am Eröffnungstag (der 2. September fiel auf einen der vier Jagdtage, in der Waadt Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag), fand sich bereits eine brave Anzahl Jäger ein, um dem Schwarzwild den Tarif zu erklären. Nicht gere- gelt und koordiniert sind die Jagden der einzelnen Gruppen. In der Waadt sind Patentjäger unterwegs, es ist jedem selbst überlassen, wo er am Morgen sein Fahrzeug abstellt und die Pirsch beginnt. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass sich zwei oder drei Trupps von Jägern gegenseitig auf die Füsse treten. Da wäre eine vorherige Absprache vonnöten. Man kann es den Jägern ja nicht verargen, dass sie dort jagen wollen, wo sich das Wild aufhält. Der Tüchtigen Glück Am westlichsten Zipfel der besagten Waldstücke, unweit der Kantonsgrenze zwischen Genf und der Waadt, durfte ich mich am Eröffnungstag, mit Sonne Mond Solunar Aufgang Untergang Aufgang Untergang Oktober Sa 16. So 17. Mo 18. Di 19. Mi 20. Do 21. Fr 22. Sa 23. So 24. Mo 25. Di 26. Mi 27. Do 28. Fr 29. Sa 30. So 31. 07.45 07.47 07.48 07.49 07.51 07.52 07.54 07.55 07.57 07.58 08.00 08.01 08.02 08.04 08.05 07.07 18.37 18.36 18.34 18.32 18.30 18.28 18.27 18.25 18.23 18.22 18.20 18.18 18.17 18.15 18.13 17.12 15.48 16.10 16.29 16.48 17.06 17.26 17.48 18.14 18.46 19.25 20.14 21.13 22.21 23.34 00.50 — 01.01 02.05 03.09 04.11 05.14 06.18 07.23 08.29 09.36 10.43 11.45 12.41 13.28 14.07 14.39 15.07 02.12 02.52 03.28 04.04 04.39 05.16 — 00.53 01.44 02.13 03.12 04.12 05.13 00.26 01.22 — 08.23 09.02 09.38 10.14 10.49 11.27 05.56 06.42 07.32 08.27 09.25 10.26 11.27 06.13 07.09 07.00 14.34 15.12 15.39 16.24 16.59 17.37 12.30 13.17 — 14.40 15.39 16.40 17.41 12.54 13.49 13.13 20.45 21.23 21.59 22.34 23.09 23.48 18.19 19.05 19.57 20.53 21.53 22.54 — 18.40 19.35 19.26 November Mo 1. Di 2. Mi 3. Do 4. Fr 5. Sa 6. So 7. Mo 8. Di 9. Mi 10. Do 11. Fr 12. Sa 13. So 14. Mo 15. 07.08 07.10 07.11 07.13 07.14 07.16 07.17 07.19 07.20 07.22 07.23 07.25 07.26 07.28 07.29 17.10 17.09 17.07 17.06 17.04 17.03 17.02 17.00 16.59 16.58 16.56 16.55 16.54 16.53 16.52 01.08 02.26 03.44 05.04 06.25 07.44 08.59 10.06 11.02 11.46 12.21 12.50 13.13 13.33 13.52 14.32 14.56 15.20 15.47 16.17 16.54 17.39 18.32 19.34 20.39 21.46 22.53 23.57 — 01.00 01.35 02.20 03.04 03.50 04.41 05.36 00.19 01.24 02.28 03.29 04.26 05.17 00.15 00.56 01.14 07.48 08.33 09.17 10.04 10.55 11.51 06.36 07.39 08.42 09.42 10.38 11.29 06.04 06.45 07.24 14.00 14.45 15.30 16.17 17.09 18.05 — 13.53 14.56 15.55 16.50 17.40 12.36 — 13.34 21.13 21.58 21.43 22.30 23.23 — 19.06 20.08 21.10 22.08 23.03 23.54 18.25 19.06 19.44 Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion Schweizer Jäger 10/2010 61 Bund und Kantone FR Bund und Kantone meiner Nikon bewaffnet, einer lokalen Gruppe anschliessen. Ein schöner Morgen, welcher indes den nahenden Herbst erahnen liess. Während die Schützen gestellt wurden, beknautschten sich die Hunde gegenseitig, in Erwartung der Dinge, die da kommen sollen. Bald wurden auch sie von ihren Führern an der langen Leine ins Dickicht geführt. Der stetige Verkehr auf den umgrenzenden Kantonsstrassen erlaubt das Schnallen nicht. Die Hunde bleiben angeleint. Ihre Aufgabe ist ja das Stöbern, nicht das Laufen. Allein am Waldrand zurückbleibend und der Dinge harrend, dauerte es nicht lange, bis ich Gesellschaft bekam. Anders als etwa auf der Hochwildjagd, tummeln sich da, Autominuten von dicht besiedelten Gebieten, noch andere Waldbenutzer: Reiter, Jogger, Pilzsucher, Wanderer, Hündeler. Ein stetiges Kommen und Gehen. Die Waadtländer haben eine durchaus gesunde Einstellung zur Jagd, da gibt es kaum Begegnungen der hässigen Art. Im Gegenteil, ein Hundebesitzer wollte genau wissen, wie die Jagd gestellt würde. Die beiden Schönen, hoch zu Pferde, nickten und lachten freundlich zum Gruss. Bald vernahm ich zwei Schüsse, allerdings weit entfernt. Sie hatten nichts mit unserer Gruppe zu tun. Kurz darauf dann drei Knaller, in südlicher Richtung und, so wie die Krähe fliegt, kaum mehr als 500 Meter entfernt. Das war vielversprechend. Dann dauerte es allerdings eine Stunde, bis ich nochmals eine Dreierserie vernahm. Bald erschien am entfernten Waldrand ein Hundeführer. Im Spiegel erkannte ich die Hunde, die Nase immer noch am Boden, die Zunge indessen auch. Der Treiber brachte gute Kunde. In der Tat. Dem Jäger Jean Daniel war es vergönnt, einen jungen, vorher beschossenen Keiler zu erlegen. Damit hatte die erste Saujagd des Jahres einen glücklichen Ausgang genommen. Andere werden folgen. Wenn einmal Schnee liegt, gilt es, am frühen Morgen die Fährten auszukundschaften. Bis dann ist der Waadtländer Patentjäger allerdings anderweitig gefordert. Denn nun folgen sich die Jagden Schlag auf Schlag: Steinbock für die Losglücklichen, Gämse für die Bergtüchtigen, die schöne Rehjagd im Weinmonat, gefolgt von der Hirschjagd. So im November und vor allem im Dezember und Januar wird sich das Augenmerk der Jäger wieder dem Schwarzwild zuwenden. Dann hoffentlich auf weisser Unterlage. Die Saison hat viel versprechend begonnen. [email protected] Glück am Eröffnungstag: Treiber Daniel Taberlet (r) mit seinen «Basset fauves de Bretagne» und Orazio Bianco (l) umrahmen den glücklichen Schützen Jean Daniel Rittener. 62 Schweizer Jäger 10/2010 AR Mehr Treibjagden gefordert Die Ausserrhoder Jägerinnen und Jäger einigten sich an ihrer Abschussbesprechung in der «Schönau» in Urnäsch über den Verlauf der nächsten Hochjagd. Kürzlich versammelten sich 41 Mitglieder des Hochjagdvereins von Appenzell Ausserrhoden im Restaurant Schönau in Urnäsch, um unter der Leitung ihres Präsidenten Hanspeter Gantenbein das Jagdbetriebsreglement für die kommende Hochjagd zu besprechen. Neue Jagdbezirke Zu Beginn machte der Vorsitzende auf die erste Jagdperiode vom 8. September bis 2. Oktober aufmerksam und erinnerte an die neue Einteilung der Jagdbezirke. Das Hochjagdgebiet umfasst für die Gamsjagd die Gemeinden Urnäsch und Schönengrund, für die Rotwildjagd kommt das Gemeindegebiet von Hundwil dazu. Die Gamsbestände im Kerngebiet sind – auch im angrenzenden Innerrhoden – schon seit einiger Zeit zurückgegangen. Darum werden heuer wieder nur vier mehr als achtjährige Böcke westlich der Schwägalpstrasse freigegeben. Im übrigen Kantonsgebiet können gesamthaft zehn weitere Gämsen geschossen werden. Vor allem im Mittelland klagten Betroffene über Wildschäden, die offenbar auf die Gämsen zurückgeführt werden. Es entspann sich unter den Jägern eine lebhafte Diskussion darüber, ob es sinnvoll wäre, im Mittelland ausschliesslich alte Tiere zu jagen, um eine Verjüngung des Bestandes zu erwirken. Am Schluss obsiegte die im Betriebsreglement vorgesehene Variante. So dürfen in den ersten zehn Tagen der Jagd nur zwei Geissen und ein Bock, die über acht Jahre alt sind, geschossen werden. Erst wenn dieser Abschuss erreicht ist, kann der Vorstand die übrigen zwei Abschüsse frei geben. Zusätzliche Drückjagden Die Jagd auf Rothirsche wird im herkömmlichen Rahmen durchgeführt werden. Die Jagdbehörde des Kantons verlangt, dass im Hochjagdgebiet gesamthaft 27 Stück Rotwild geschossen werden, davon 18 weibliche Tiere, die der Jäger Kahlwild nennt, weil sie kein Geweih tragen. Dabei sollen die Jäger möglichst Schmaltiere – das sind Jungtiere, die noch nicht gekalbt haben – und Kälber vorziehen und die Kühe schonen. Alle Abschüsse sollen dem Wildhüter Roland Guntli so rasch wie möglich gemeldet werden und zwar mit der Angabe des Namens und was wo geschossen wurde. Am 20. und 25. September und am 2. Oktober finden Treibjagden auf Rotwild statt. Auf Antrag eines Mitglieds wurde eine zusätzliche Treibjagd beschlossen am 18. September, dazu sollen der 22. und der 29. September als Ersatzdaten dienen für ausgefallene Treibjagden. Solche Ausfälle, zum Beispiel wegen plötzlich auftretendem Nebel, sind vor allem für jene Jägerinnen und Jäger ärgerlich, die sich für eine Treibjagd einen Tag frei genommen haben, denn für die Teilnahme an einer Treibjagd und für jeden Abschuss wird ein Punkt verrechnet. Nach der so erworbenen Punktzahl – maximal vier – wird der Anteil am Fleischerlös verteilt. Die Hegepflicht Die Diskussionen über die Hegepflicht gehören zu jeder Jägerversammlung, denn es gibt notorische Sünder, die mit allerhand Ausreden vor Hegeeinsätzen kneifen, indem sie zum Beispiel nicht bereit sind, den Pickel zu schwingen beim Heckenpflanzen. Hegeobmann Michael Künzler stellte in einem Vierpunkteprogramm vor, wie er in solchen Fällen vorzugehen gedenke, bis zum hoffentlich nicht nötigen letzten Schritt, dem Ausschluss des Fehlbaren. Die Ankaufspreise für ganze Wildtierkörper sind regional sehr unterschiedlich. Die Preise basieren vor allem auf «Angebot und Nachfrage», die Fleischigkeit, das Alter und die Qualität des erlegten Wildes. Richtpreise (Aufgebrochen, in der Decke jedoch ohne Haupt und Läufe) Gamswild Rotwild Rehwild Schwarzwild Steinwild ca. CHF 8–12 ca. CHF 9–13 ca. CHF 12–16 ca. CHF 5– 9 ca. CHF 8–10 GR Im Gebiet Steinwand in Urnäsch löste eine schöne Hirschkuh Roland Guntlis automatische Kamera aus. Roland Guntli, der Wildhüter, machte darauf aufmerksam, dass man mit Hegeabschüssen nur sehr zurückhaltend umgehen soll. Das heisst, dass nur eindeutig kranke oder verletzte Tiere abgeschossen werden sollen. Wenn ein Hirsch nur schwach und alt ist, sei das noch lange kein Grund zu einem Abschuss über das verlangte Kontingent hinaus. Roland Guntli hat vor Kurzem eine Spezialkamera an- geschafft, mit der er an ausgewählten Standorten Wild aufgenommen hat. Das erstaunlich günstige Gerät wird durch das vorbeikommende Tier automatisch ausgelöst und liefert bei Bedarf sogar Infrarotaufnahmen. Der Wildhüter stellte dem Berichterstatter ein Bild zur Verfügung, das er mit einer solchen Fotofalle aufgenommen hatte. Hans Hürlemann BE Neuer Hüter für Emmentaler Wild Seit dem 1. Oktober 2010 ist Ulrich Bärtschi aus Rüegsbach als neuer Wildhüter für die Emmentaler Gemeinden Affoltern i. E., Hasle b. B., Lützelflüh, Oberburg, Rüegsau, Sumiswald und Trachselwald zuständig. Ulrich Bärtschi verfügt bereits über reiche Erfahrungen als kantonaler Wildhüter, wirkte er doch zuvor während nahezu 20 Jahren im Oberaargau. «Die Möglichkeit, nun in meiner emmentalischen Heimat die Nachfolge von Heinz Rindlisbacher, der pensioniert wurde, antreten zu können, war sehr verlockend», sagte der gebürtige Rüegsauer, und entsprechend freut er sich, dass es mit dem Stellenwechsel geklappt hat. Der Jagd- und Wildschutzverein Trachselwald, dessen Mitglieder grösstenteils in Bärtschis neuem Aufsichtskreis aktiv sind, heisst ihn mit einem kräftigen «Weidmanns Heil» willkommen und wünscht ihm viel Freude und Erfolg in seinem neuen Amt. eph Eignungsprüfung 2011/2012 1. Anmeldung Wer die Eignungsprüfung für Jäger ablegen will, hat sich vom 20. Oktober 2010 bis und mit 3. Dezember 2010 anzumelden. Die Bewerber müssen im Jahre 2011 mindestens das 18. Altersjahr erfüllen (Jahrgang 1993 und älter). Für Kandidaten, welche die gesamte Prüfung ablegen müssen Bei der Anmeldung ist ein gültiger Personalausweis vorzulegen und eine Prüfungsgebühr wie folgt zu entrichten: Bei erstmaliger Anmeldung: Fr. 300.–, bei der Wiederholung der Prüfung: Fr. 250.–. Die Kanzleigebühr beträgt: Fr. 20.–. Die Anmeldung gilt für die theoretische Waffenprüfung sowie die Waffenhandhabungs- und Schiessprüfung in den Monaten Juli/August des Jahres 2011 und für den theoretischen Teil der Prüfung (Wild und Jagd) in den Monaten März/April des Jahres 2012. Für die Wiederholung einzelner Prüfungsfächer werden folgende Gebühren erhoben: Bei der Anmeldung ist ein gültiger Personalausweis und das Prüfungs- und Hegebüchlein vorzulegen. a) Theoretische Waffenprüfung: Fr. 50.– b) Waffenhandhabungs- und Schiessprüfung: Fr. 100.– c) Theoretische Prüfung Wild und Jagd: Fr. 100.– – Die Kanzleigebühr beträgt: Fr. 20.–. Unterbricht ein Kandidat die Prüfung für mehr als ein Jahr, hat er bei einer Wiederaufnahme der Prüfung die volle Gebühr zu entrichten. 2. Durchführung Die Prüfungen werden nach der Kantonalen Jagdprüfungsverordnung (KJPV) vom 27. März 2007 abgenommen. 3. Anerkennung bestandener Waffen- und Schiessprüfungen Das Gesuch um Anerkennung einer im In- oder Ausland bestandenen Waffen- und Schiessprüfung ist schriftlich und mit den entsprechenden Unterlagen (Kopien) gleichzeitig mit der Anmeldung der Anmeldestelle einzureichen. 4. Anmeldestelle Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, Loëstrasse 14, 7001 Chur, zu Bürozeiten, Tel. 081 257 38 96 (gegen Rechnung nur bei Bestellung auf dem Postweg, sofern die nötigen Unterlagen beigelegt sind). Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, Dr. Georg Brosi Schweizer Jäger 10/2010 63 Bund und Kantone Wildbretpreise Bund und Kantone LU Jägerprüfung 2010 Mit dem Ziel Luzerner Jägerin/Jäger zu werden, mussten die Jagdlehrgang-Teilnehmer/innen während einem Jahr neben dem Beweis der Waffenhandhabung einige Fragen der Luzerner-Prüfungsexperten beantworten. Nasskaltes Wetter herrschte am 2. Juni im Revier Entlebuch-Entlenmatt-Rothbach, als die 3 Kandidatinnen und 35 Kandidaten gespannt in einer Reihe standen und die Jagdhornbläser Entlebuch zur Begrüssung ansetzten. Den Festrednern wurde mit einem Rednerpult ein würdiger Rahmen bereitgestellt. Josef Muggli begrüsste als Präsident der Prüfungskommission die versammelten Grünröcke zur Jagdfähigkeitsausweisübergabe 2010. Als Gemeindepräsident und Gelegenheits-Treiber wandte sich Hansruedi Lipp an die angehende Jägerschaft. Urs Studer, Obmann der gastgebenden Jagdgesellschaft, berichtete über die Geschichte des Reviers und die vielseitigen Wildarten. Die zunehmenden Freizeitaktivitäten, welche bald zu jeder Tag- und Nachtzeit durch das ganze Jahr ausgeübt werden, beeinträchtigen auch die Biosphäre. Der RJL-Präsident Walter Steffen gratulierte den Absolventen/innen im Namen des kantonalen Verbandes. Er wird künftig auf die Fachkompetenz 64 Schweizer Jäger 10/2010 seiner Frau Heidy zurückgreifen können. Sie erhielt als eine der drei Damen des Lehrjahres den begehrten Ausweis vom Jagdverwalter überreicht. Ein spezieller Moment war es auch für Thomas Emmenegger, der als Sohn des noch amtierenden Sektionspräsidenten Bio Emmenegger in seiner Heimatsektion den Jagdschein feierte. Bei einem feinen Aser wurde die Ausbildungszeit nochmals Revue passiert und besonders beliebt war der Kri- ckel-Schnaps, welcher bis in die grauen Morgenstunden jeweils frisch befüllt mit feinstem Brennstoff noch so manche Runde drehte. Peter Faesi RevierJagd Luzern gratuliert folgenden Jägerinnen und Jägern herzlich zur bestandenen Prüfung: Josef Achermann, Dagmersellen; Peter Amrhyn, Ruswil; Kilian Aregger, Menzberg; Gerhard Arnold, Willisau; Margrit Bachmann, Inwil; Martin Banz, Hasle; Carlo Baumeler, Finsterwald; Urban Bühlmann, Schüpfheim; Roger Bussmann, Grosswangen; Pascal Büttiker, Pfaffnau; Florian Christen, Weggis; Pascal Della Casa, Cham; Max Dubach, Luzern; Konrad Emmenegger, Flühli; Thomas Emmenegger, Schüpfheim; Arne Fischer, Winikon; Stephan Gecking, Schötz; Paul Gut, St. Erhard; Franz Habermacher, Rickenbach; Stephan Lustenberger, Ufhusen; Beat Mehr, Willisau; Benno Meier, Menzberg; Markus Meyer, Horw; Rolf Meierhans, Inwil; Hendrik Menge, Schüpfheim; Peter Niffeler, Ruswil; Christian Portmann, Schüpfheim; Michael Portmann, Schüpfheim; Pascal Roos, Malters; Raphael Schenker, Ballwil; Roger Schmid, Kriens; Ueli Schwenk, Eigenthal; Fabian Stadelmann, Ruswil; Heidy Steffen, Nottwil; Jonas Steiger, Triengen; Benni Tanner, Flühli; Caroline von Ramm, Luzern; Hans Waltenspül, Langnau. SO Wissenswertes über das Natur-Reservat Bettlachstock Die naturforschende Gesellschaft des Kantons Solothurn und der Forstbetrieb Leberberg organisierten am 11. September 2010 gemeinsam mit der WSL in Birmensdorf eine ausgedehnte Exkursion an den Bettlachstock in eines der grössten Waldreservate des Kantons Solothurn an der Südflanke des Juras. Die Exkursion stand unter der Leitung von Peter Flückiger, Präsident der naturforschenden Gesellschaft des Kantons Solothurn, Thomas Studer, Revierförster Forstbetrieb Leberberg und Peter Waldner, Forschungseinheit Wald-Ökosystemprozesse, WSL Birmensdorf. Die Teilnahme von Jürg Froelicher, Chef des Amtes für Wald, Jagd und Fischerei des Kantons Solothurn, unterstrich die grosse Bedeutung des Anlasses. Insgesamt nahmen 25 Personen daran teil. Im Jahre 1985 wurde der Bettlachstock in Form eines Landabtauschs mit der Bürgergemeinde Bettlach in Kantonseigentum überführt. Das Waldreservat Bettlachstock wurde vor 25 Jahren gegründet und verfolgt das Ziel, eine Natur zu fördern, die nicht unbedingt von Menschenhand gesteuert ist. Mit einer Waldfläche von ca. 103 ha ist das Reservat Bettlachstock (nach dem Nationalpark und dem Aletschwald) das drittgrösste Waldreservat in der Schweiz. Die Wälder liegen auf einer Höhe von 825 bis 1300 m über Meer. Der Wald im Naturreservat soll sich, durch den Verzicht auf Nutzung, wieder zu einer strukturellen Vielfalt entwickeln, analog eines Urwalds. Die forstliche Pflege bleibt weitgehend auf die Waldränder und ökologisch wertvollen Waldgesellschaften beschränkt, die nur durch eine Verhinderung des natürlichen Wiederbewaldungsprozesses erhalten werden können, was eine forstliche Nutzung erfordert. Eine Waldgesellschaft ist eine natürliche Lebensgemeinschaft von Pflanzen- und Baumarten, die nur gedeihen können, wenn die Standortverhältnisse auf ihre Ansprüche zugeschnitten sind. Auch die Wilddichte unterliegt im Reservat gezielten jagdlichen Massnahmen, um Verbissschäden zu verhindern. Wenn Wirtschaftswälder in urwaldähnliche Naturwälder umgestaltet werden, muss die natürliche Verjüngung gewährleistet sein. An seinen steilen Hängen kann man Waldpartien bestaunen, die tatsächlich mit einem Urwald zu vergleichen sind. Dass seit vielen Jahren keine Bäume mehr gefällt werden, beweist der grosse Anteil an Totholz. Dasselbe wird stehen gelassen resp. liegen gelassen unter der Voraussetzung, dass dadurch keine Unfallgefahren heraufbeschworen werden. Unzählige Insektenarten, Pilze und Flechten, in Höhlen brütende Vögel, aber auch bedrohte Arten sind auf Totholz angewiesen. Dass es in diesem Reservat eine ausserordentlich reiche Tierwelt zu beobachten gibt, bewiesen uns 3 Gämsen, die uns beim Aufstieg die Ehre erwiesen. Am Bettlachstock, der verschiedene Gesteinsschichten aufweist, ist an verschiedenen Expositionen lockerer Hangschutt bodenbildend. Gerade auf Hangschutt unter Felsbändern gedeiht sogar der eher seltene Hirschzungen-Ahornwald. Auch die eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, ® SWISS TIMER WATCHES Peter Waldner (links im Bild) erörtert Umwelteinflüsse auf den Wald. Birmensdorf, verfügt seit 15 Jahren über eine LWF-Fläche (langfristige Wald – Ökosystem-Forschung). Peter Waldner von der WSL erklärte, wie auf dieser Fläche Untersuchungen im Gang sind, die festhalten, wie sich Veränderungen der Luftbelastung und des Klimas auf das Ökosystem Wald auswirken. Auf Grund der eigenen Teilnahme an dieser Exkursion SZ und dank einem intensiven Durcharbeiten der Beschreibungen des Naturreservats Bettlachstock, habe ich die Bestätigung, dass der Kanton Solothurn der Erhaltung und Förderung von Lebensräumen für die einheimische Pflanzenund Tierwelt oberste Priorität einräumt. Georg Iten www.wildkunde-georg-iten.ch Jäger-Info-Abend «Der Bartgeier» Um die Bartgeier im Alpenraum weiter zu fördern, fanden Mitte Juni 2010 die ersten Auswilderungen in den zentralen Nordalpen (Calfeisental, SG) statt. Dr. Daniel Hegglin, Geschäftsführer der Stiftung Pro Bartgeier, wird uns zu dieser imposanten Vogelart Interessantes zu berichten wissen. Ort: Rothenthurm, 2. Altmatt, Schiessplatz Cholmatt- TR.58022 li, Theorieraum. Datum: Freitag, 19. November 2010. Zeit: 20.00 Uhr. Der Vorstand des Schwyzer Kantonalen Patentjägerverbandes hofft, dass viele Jäger den Weg ins «Cholmattli» finden. Ebenso sind auch weitere Interessierte herzlich eingeladen. Vorstand SKPJV TR.58023 JÄGERUHREN DIE 100 MAL HELLER LEUCHTEN Erhältlich im Fachhandel www.swiss-timer.ch ter Julius nachzueifern. Dass es zusammen nun 162 Patente sind, glauben die drei Brüder selber kaum. Konrad meint: «60 Jagdpatente in ununterbrochener Reihenfolge lösen zu können, braucht sehr viel Glück und Gesundheit, dass aber gleich drei Brüder mindestens 50 Patente lösen können, ist schon aussergewöhnlich». Für Paul, der während der Bauzeit des Staudammes (1958 bis 1961) die Wildaufsicht betreute und damit kein Patent lösen konnte, wären es noch einige Patente mehr. Paul war Bergführer und als Nachfolger von Vater Julius 32 Jahre Hüttenwart auf der Chelenalphütte. Sein Stolz ist es, im Jahre 1970 bei den «Arvlänä» den ersten Hirsch im Göscheneralptal, einen ca. 100 kg schweren Achtender, erlegt zu haben. Unglaublich aber wahr, die Gebrüder Mattli von der Göscheneralp lösten bisher 162 Jagdpatente.Von links Paul, Konrad und Waldemar. Für alle Felle: Lange Erfahrung im fachgerechten ;VSJDIUFOVOE(FSCFO von sämtlichen Fellen in ausgezeichneter Qualität. "OLBVGvon Häuten und Fellen zu Marktpreisen. 'FMMTIPQmit grosser, exklusiver Auswahl. 3672 Oberdiessbach Tel. 031 771 14 11 3960 Sierre Ile Falcon Tel. 027 455 02 65 66 Schweizer Jäger 10/2010 Die Gebrüder Mattli erlebten die Gesetzesanpassungen in den letzten 60 Jahren hautnah. So durfte zum Beispiel Konrad noch drei Gämsen ohne Geschlechtsvorgabe mit einem Krickelmass ab 16 cm erlegen, Murmeltiere waren damals auf fünf Stücke beschränkt. Nicht alle, aber doch viele Anpassungen und Beschränkungen hat man in dieser langen Zeit akzeptiert. Einstimmig begrüsst hat man die Pflicht, Jagdwaffen vorführen zu müssen. «Denn vor 50 Jahren waren viele ungeeignete, ja fast kriminelle Jagdwaffen im Umlauf», meinte Paul Mattli. Die Vorschrift, dass in absehbarer Zeit eine einfache Einschiesspflicht für Jagdwaffen auch im Kanton Uri eingeführt wird, finden sie ebenfalls in Ordnung, obwohl nur sehr wenige Jäger dies nicht schon praktizierten. Einig sind sich die Mattlibrüder und wohl alle Jäger, dass die Initiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» untauglich und unverhältnismässig ist. Die Initiative strebe nicht den Schutz vor Waffenmissbrauch an, sie will den privaten Waffenbesitz und die Heimabgabe der Ordonanzwaffe an die Angehörigen der Armee abschaffen. Mit der Annahme würde die Jagd und der Schiesssport unverhältmässig eingeschränkt, meinen sie. Mit auswärtigen Jägern hatten wir immer ein sehr gutes Verhältnis … Die Jagdgruppe, in der die Gebrüder Mattli integriert sind, ist vorwiegend im Chelenalptal auf der Pirsch. Konrad betont: «Mit auswärtigen Jägern haben wir seit jeher ein ausgezeichnetes Verhältnis, in unserer Gruppe ist seit vielen Jahren sogar ein Basler Jäger integriert.» Gegenüber anderen Orten sind die Gebrüder Mattli mit dem Wildbestand noch einigermassen zufrieden, obwohl es auch schon besser war. Der Rehbestand ist allerdings klein, die Anzahl Fallwild auf Strasse und Schiene rund um Foto Georg Epp 162 Jagdpatente Gebrüder Mattli Am Montag, 6. September 2010, begann für die Urner Jäger die ersehnte Hochwildjagd, total 633 Jäger haben dieses Jahr Jagdpatente gelöst. Für die Gebrüder Konrad, Paul und Waldemar Mattli sind es die Hochwildpatente Nummer 60, 52 und 50. Mit dem Beginn der Hochwildjagd (6.–18. September) begannen für viele Jäger die wichtigsten Wochen oder Tage des Jahres, für sie ist ein Leben ohne Jagd unvorstellbar. In diesem Jahr haben 471 die allgemeine Jagd (Hoch- und Niederwild), 112 separat die Hochwildjagd, 34 die Niederwildjagd (11.10.–30.11.), 269 die Passjagd (21.10.–31.12.) und 13 Jäger die Wasserwildjagd (2.11.–22.12) gelöst. 33 Jäger freuen sich zudem über ein Steinwildpatent. Über das 50. Jagdpatent, das vom Kanton als Jubiläumsgeschenk jeweils gratis abgegeben wird, freuen sich dieses Jahr Karl Arnold, Silenen, Paul Bissig, Bauen, Martin Epp, Intschi, Martin Indergand, Erstfeld und Waldemar Mattli, Göscheneralp. Der pensionierte Dammwärter ist mit 71 Jahren der jüngste der Mattlibrüder. Obwohl es vor rund 60 Jahren wenig einheimische Jäger im Göscheneralptal gab, war für die Gebrüder Mattli klar, sobald als möglich das Jagdpatent anzustreben, um Va- www.neuenschwander.ch Bund und Kantone UR Im Göscheneralptal sind die Mattlis nie ohne «Spiegelrohr» unterwegs. Schon Monate vor der Jagd werden Beobachtungen ausgetauscht. Man freut sich, kerngesunde Tiere zu beobachten und leidet mit, wenn Krankheiten wie die Gämsblindheit die Tiere bedrohen. Die Vorfreude vor dem ersten Jagdtag ist auch nach 162 Jagdpatenten ungebrochen gross. Jahr für Jahr ist man dankbar, wenn das Jagdglück mitspielt. Wenn es einmal nicht optimal verläuft, dann bleibt ihnen noch immer das Gemeinschaftserlebnis und die Kameradschaft in der Jagdgruppe. Auch die Freude an der herrlichen Bergwelt mit schönster Fauna und Flora erneuert sich bei der Jägerschaft von Jahr zu Jahr. So oder so, Konrad, der 79-jährige ehemalige Landwirt und Gastwirt im Gasthaus Göscheneralp, hofft, gesund zu bleiben und mit seinen Brüdern noch einige Patente mehr lösen zu können. Die Einschränkungen für die diesjährige Hochwildjagd lauten: Gämsgeiss, trocken; jagdbar (wie letztes Jahr) mit 18 cm Krickelmass und mehr vom 6. bis und mit 11. September; Hirschspiesser jagdbar 6. bis und mit 11. September. Neu: Hirschspiesser, deren Stangen die Lauscher nicht überragen, sind während der gesamten Hochwildjagd jagdbar und der Hirschabschuss ist am Abend bis 20.30 Uhr erlaubt. Georg Epp Walliser Hubertusfeier im Pfynwald VS Am Mittwoch, den 3. November 2010, findet im Pfynwald die traditionelle Walliser Hubertusfeier statt. Die Jägerschaft aus allen Teilen des Kantons besammelt sich mit ihren Angehörigen und Bekannten um 19.30 Uhr am üblichen Treffpunkt. Der Gottesdienst wird zweisprachig zelebriert sowie musikalisch und gesanglich umrahmt. Die Feier findet bei jeder Witterung und unter freiem Himmel statt. Die Dianas werden gebeten, mit ihren Vereinsstandarten anwesend zu sein. Ernst Suter Hünenberg Ernst Suter wurde am 18. Januar 1921 im Weiler Stadelmatt, Hünenberg, geboren. Im Kreise von sieben Geschwistern wuchs der aufgeweckte Junge auf. Mit 21 Jahren besuchte er die landwirtschaftliche Schule in Pfäffikon. Im Jahre 1950 heiratete Ernst seine zukünftige Frau Frida Berther. Gemeinsam gründeten sie eine Grossfamilie mit sieben Kindern. Ernst war ein fröhlicher Familienmensch und liebte gemeinsame Treffen mit Freunden bei einem spannenden Jass. Als fortschrittlicher Landwirt bewirtschaftete er einen Obstbaubetrieb. Als begeisterter Musikant liebte er die Blasmusik wie auch das Jagdhornblasen. Ganz besonders war aber die Jagd seine Passion und Leidenschaft. Bereits 1951 löste Ernst das Jagdpatent im Kanton Zug. Er führte stets erfolgreiche Vorstehhunde, so die Zara in den 50er-Jahren. In dieser Zeit galt die Reussebene als ein Eldorado für Enten. Deshalb war es selbstverständlich, dass Ernst im Jahre 1985 Pächter im angrenzenden zürcherischen Revier Maschwanden wurde. Nur ein Jahr später nahm ihn die Jagdgesellschaft Hohenrain ebenfalls als Pächter auf. Bereits viele Jahre davor begleitete Ernst seinen Jagdfreund Erwin Lustenberger als Jagdgast ins schöne Re- vier Hohenrain. Bis ins Jahr 2004 blieb er Pächter in seinem geliebten Revier Hohenrain. Ernst liebte die Jagd, dass es ihn auch über die Landesgrenzen hinaus zog. Einen ganz besonderen Abschuss erlebte er in Kärnten im Jahre 1983 mit einem Kronenhirsch, der in diesem Jahre als der stärkste Hirschabschuss im Bundesland Kärnten bezeichnet wurde. In Ungarn jagte Ernst auf Fasanen und Enten. Auch das Elsass zog er in seine jagdliche Leidenschaft ein. Im Jahre 1985 absolvierte Ernst die französische Jagdprüfung und blieb danach während neun Jahren Pächter im Revier Huttenheim/Kerzfeld. Ernst, als hervorragender Jagdschütze, schoss weit über 100 Rehböcke. Er liebte nicht nur die Jagd, sondern auch das Jagdhornblasen und das Halten von Jagdhunden, insbesondere deutsche Vorstehhunde. Die Jagdpassion von Ernst wäre unvollständig, wenn man nicht seine beispielhafte Kameradschaft und die Fröhlichkeit erwähnen würde, die ihn zeitlebens in hervorragender Weise auszeichnete. Ernst wird uns als vorbildlicher Jagdkamerad in bester Erinnerung bleiben. Er ruhe in den ewigen Jagdgründen. Jagdgesellschaft Hohenrain Schweizer Jäger 10/2010 67 Abschied Göschenen ist oft grösser als die Jagdstrecke. Nach so vielen Jagdjahren hält sich das Jagdfieber in Grenzen und doch ist eine gewisse Anspannung vorhanden, was der erste Jagdtag bringen wird. Den Jagdgegnern gegenüber, denen auch sie dann und wann begegnen, reagieren sie ruhig und gelassen. Paul meint: «Hier gibt es zwei Gruppen von Jagdgegnern. Die eine Gruppe zeigt sich plötzlich begeistert, wenn man ihnen die Zusammenhänge erklärt und die andere Gruppe bleibt bei ihrer festgefahrenen Meinung.» Auf die Frage nach speziellen Erlebnissen zögerten alle drei etwas, doch dann kam lachend die eine oder andere Episode ans Tageslicht. Konrad erzählte: «Einmal wollte ein Fotograf mit auf die Pirsch. Aus verschiedenen Umständen konnte der Mann, der absolut nicht zu uns passte, nicht abgewiesen werden. Obwohl eine schöne, schiessbare Gämsgeiss auf Steinen auftauchte, beschlossen wir augenzwinkernd, die Jagd abzubrechen. Wir meldeten unisono dem Fotograf, ’das Tier ist nicht schiessbar und kehrten ins Tal zurück’». Brigitte Mattli, die Tochter von Konrad Mattli, geht oft mit auf die Pirsch und macht dabei herrliche Tierfotos. Das erste Mal, als sie mitkam, hatte sie Mitleid mit einem Murmeltier; als Konrad zum Schuss ansetzte, vertrieb sie den «Mungg» mit Zurufen. Zahmer Steinbock Keine Scheu Im Mai 2010 konnte Barbara Imboden mit einem ziemlich zahmen Steinbock tolle Fotos machen, nahe ihrer Hütte auf der oberen Tannfluh in Herbriggen. Auf dem Foto: Erhard Imboden mit Fabienne und Luca. Schnappschuss Stattlicher St. Galler-Bock Einen Steinbock aus einem Rudel von 23 Tieren konnte Paul Bürer unterhalb des Sardona-Gletschers aufnehmen. Nass-kalte Zeit gut überstanden Nachwuchs Anscheinend gut überstanden haben diese Hirschkälber die nass-kalte Zeit der ersten Wochen ihres Lebens. Aufgenommen in einem Grabser Revier von Ursula Sprecher, Grabs. 68 Schweizer Jäger 10/2010 Vor der Linse von Stefan Noti Heimlicher Bergwaldbewohner Schnappschuss Stefan Noti aus Eisten sandte uns diesen gelungenen Schnappschuss einer Birkhenne. Knapp entkommen... Zebrastreifen für Rehe? Vor Beginn einer Morgen-Pirsch konnte Reiner Bernhardt aus Franken (D) per Zufall dieses Bild machen. Das abgebildete Reh flüchtete, vom Fahrer des Pkws gar nicht wahrgenommen, in die richtige Richtung. Vier, fünf Schritte in die falsche Richtung und ein Unfall wäre unvermeidbar gewesen. Türkentaube Ungewöhnlicher Nistplatz Hans Schliecker aus Ried-Brig fotografierte diese Türkentaube, die sich am Haus von Walter Söhl einen ungewöhnlichen Nistplatz ausgesucht hatte. www.schweizerjaeger.ch Schweizer Jäger 10/2010 69 Leser schreiben Berner Jäger tappt in Fuchsfalle Am 8. Februar weidwerkte eine Jagdgruppe gesetzeskonform ohne Hund. Ausgerechnet dem Treiber ging ein Fuchs vor den Füssen auf. Es folgte ein Fehlschuss, ausgerechnet beim 16. Fuchs in Folge innert zweier Jahre. Der Beschossene flüchtete hangaufwärts über offenes Wiesland ins Nachbarwäldchen. Nach Treibende, höchstens eine halbe Stunde später, beschlossen die drei Jäger, diesen zu bejagen. Hangaufwärts kamen ihnen ein keuchender Jungpolizist und im Schlepptau ein neu eingesetzter Wildhüter entgegen. Ein Zivilist hatte den Schuss gehört, vermutete Wilderei und avisierte die Polizei. Nun musste noch der Betreuer des Jungwildhüters aufgeboten werden. Anhand von Fussspuren im Schnee konnten der Standort bei der Schussabgabe und die Schussrichtung wegen abgeschossenen Zweiglein eindeutig rekonstruiert werden. Aber der Jäger hatte beides nicht eindeutig markiert, da er den flüchtenden Fuchs ja gut 300 Meter in Sicht hatte und man den Nachsuchetrieb vornehmen wollte. Alles Begründen half nichts. Die Anzeige erfolgte. Die Busse von Fr. 600.– und Schreibkosten von Fr. 250.– wurde verfügt. Die Gruppe, entsetzt über die Höhe, akzeptierte sie trotzdem, was später als Schuldanerkennung gewertet wurde. Die Monate vergingen. Das Jagdjahr wurde geplant und die entsprechende Eingabe mittels Formular an das Jagdinspektorat gemacht. Postwendend wurde das Gesuch zurückgewiesen. Das Jagdinspektorat hatte ein zweijähriges Jagdverbot verhängt. Man war entsetzt und vorerst hilflos. Zu Rate gezogene Jagdkameraden schüttelten den Kopf. «Dann hätte es mich auch schon erwischt!» Der neugewählte Kantonalpräsident empfahl einen versierten Jagdanwalt. Die Fakten lagen allseits klar. Ohne die geringsten Zweifel wurde das zweijährige Jagdverbot durch Regierungsrat Rickenbacher bestätigt und Verfahrenskosten von Fr. 600.– verfügt. Dass der Verurteilte 37 Jahre als freiwilliger Jagdaufseher unentschädigt Stunden und Kilometer leistete, sich jahrelang in der Jungjägerausbildung engagierte, wurde eher als belastend aufgeführt. Es gilt, die bittere Pille zu schlucken. Wer die Gruppe kennt, weiss, wie einschneidend dieses Jagdverbot ihre Lebensgestaltung beeinträchtigt. Und dies nach exakt 40 Jahren gemeinsamer Jagdausübung. Berner Jägern sei dieser Fall ein Warnfinger, dann erst haben diese Zeilen ihren Wert. Offenbar gilt: «Das Stecklein steckt ich, das Füchslein leck mich!» Tony Beyeler Seltener Jagdschmuck In der Tat, wenn man unter Jägern von Penisknochen spricht, stösst man auf Unverständnis. Ich selbst habe dieselben jeweils gesammelt, um vergleichen zu können. Der Penisknochen ist ein wichtiger Anhaltspunkt betreffend Alter bei Dachsen. Nun habe ich zu einem speziellen Anlass selbst ein besonderes Schmuckstück für meine Frau hergestellt, was oft zu angeregten Diskussionen führt. Robert Hagelberger Kapitale Trophäen Rehbock Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungs- blatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffent- lichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge. Erleger: Hans Widmer Datum: 2005 Messung Stangenlänge links rechts 24.3 24.3 380.5 166 13.3 Gewicht Gehörnvolumen Auslage Farbe Perlung Rosen Spitzen der Enden Regelmässigkeit und Güte Abzüge Gesamtsumme cm cm g ccm cm Durchschnitt Faktor Punkte 24.3 x 0.5 12.150 x 0.1 x 0.3 38.050 49.800 4.000 2.000 1.000 2.500 1.500 5.000 1.500 114.500 54.7% 0–4 P. 0–4 P. 0–4 P. 0–2 P. 0–5 P. 0–5 P. Die im Inhalt erwähnten Bücher und Produkte sind im Fachhandel und beim Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, EMail: [email protected], zu beziehen. Ausbildung ooo :dYkka[k`gglaf_[` Wir sind Ihr Partner für Hundeboxen aus Aluminium in Standard- sowie Sondergrössen zu attraktiven Preisen. Ganz gleich, ob Sie eine Hundebox für einen Hund oder für zwei und mehr Hunde benötigen, ob Sie einen Familien-, Sport-, Schutz-, Dienst- oder Jagdhund führen. Fordern Sie uns! Kontakt: Thomas Steiner, Tel. 079 454 51 45 [email protected], www.jackys-shop.ch Zu verkaufen: Kroatische, serbische und bosnische Laufhunde aus seriöser Zucht. Auf Wunsch Welpen oder ausgewachsende Tiere mit SKG-Stammbaum. Jagen Hasen, Rehe und Schwarzwild. Mit jagdlicher Garantie, sehr guter Charakter. Tel. 079 737 74 45 Englische Setter-Welpen zu verkaufen, geb. 29.05.2010, mit Stammbaum, entwurmt, geimpft und gechipt. Rodoni Ilario, Tel. 079 243 93 38 www.terredoltra.ch · www.terredoltra.com Ausrüstung JAGDHUNDE zu verkaufen 2 Luzerner Niederlauf-Welpen Kurzjager, Wurfdatum 15.07.2010. Nat. 079 356 88 13 NEU in der Schweiz! Heizbares Gilet für Ansitz. ! Zu verkaufen Foxterrier reinrassig ohne Stammbaum geboren am 14. Juli 2010 Tel. 034 497 12 93 Zu verkaufen: EPANJEL BRETON, Rüde, 3½-jährig, braunweiss, mit SKG-Stammbaum. Jagt gut an Niederwildjagden, Vorstehen an Hasen, Fasane, Rebhühner, Wachteln. Auto und Zwinger gewohnt. Nur in gute Jägerhände und liebevollen Familienanschluss. Günstig abzugeben, Fr. 600.–. Tel. 079 737 74 45, Kanton Bern. Zu verkaufen Welpen aus jagdlicher Leistungszucht: Zwinger vom Eichblatt (FCI) Deutsche Jagdterrier Hexe II vom Kalten Grund x Grizzli vom Habsburgwald. www.jagdterrier.ch R. Leuenberger, Tel. 079 332 58 47 Zu verkaufen aus Wiederholungswurf Jagdhund Luzerner Niederlauf x Terrier geb. 20.05.2010, geimpft, gechipt und entwurmt. Tel. 079 740 33 66 Hannoverschen Schweisshunden Bayerischen Gebirgsschweisshunden mit Original-Papieren mit ISHV-Stempel einzig durch den Schweizerischen Schweisshundclub. Ruedi Leu, Im Herbstel 41, 8231 Hemmental 052 685 40 97, [email protected] www.schweisshundclub.ch DD-Hündin ELLA v. Pirgo vom Zwinger v.d. Wildeckaburg wird bei der nächsten Hitze gedeckt. Prf: AP, FWP, zwei VGP, Spor, Schw., Btr, JE, ZEP. Hündin ist in der Bereichshundestation für Nachsuchen eingetragen. Anfragen unter der Tel. 0043/6767370364 Schuhe - Bekleidung - Optik 8757 Filzbach, 055 614 11 15 www.menzi-sport.ch Zu verkaufen 1 Wurf Jura-Laufhunde Zwinger vom Lienihubel geworfen am 14. August 2010, 7 Hündinnen und 4 Rüden. Mutter: Diana vom Lienihubel, SHSB Nr. 643753 / 500-m-Schweissprüfung. Vater: Fyn von Ruggaletsch, SHSB Nr. 659927 / 500-m-Schweissprüfung, Hasenprüfung 1. Rang, Rehprüfung 3. Rang. Kontaktperson: Hannes Baumann, Restaurant Bahnhöfli, 4806 Wikon/LU, Tel. 062 751 03 13 Hund Deutsche Wachtelhunde Welpenvermittlung Zuchtwart S.K.D.W., Anton Moser Tel. 034 413 15 26 abends. Siehe auch www.wachtelhund.ch Kaufe Rauhaar-Dackel ca. 1 Jahr alt, kleinerer Schlag mit guten jagdlichen Veranlagungen. Tel. 031 931 31 37 Zu verkaufen Alpenländische Dachsbracke «Vieräugel» mit Stammbaum geb. 18. Juni 2010 Ferdi Eberle, Tel. 00423/2683001 Zu verkaufen Deutsche Jagdterrier rassenrein ohne Papiere, 3x Rüde, 1x Hündin, Eltern jagdlich geführt, gechipt und geimpft. Preis Fr. 600.–. Tel. 041 970 37 28 $/3+$3+2721,&6,1'8675,(6$* LÖWENGASSE-5 8810-HORGEN SWITZERLAND 3URIHVVLRQHOOHEHZLOOLJXQJVSÀLFKWLJH1DFKWVLFKWWHFKQLNIU -DJGSROL]HLEHK|UGOLFKH%HUXIVMlJHUXQG1DFKWMDJGLP$XVODQG Nacht-Zielfernrohre, Tag/Nacht-Zielfernrohre, Gewehr-Montagen. Waffen Linksschützin sucht Drilling Wünschenswert 12er-Schrot, Kaliber 7x65R, mit oder ohne Optik. Tel. 079 292 98 35 Zu verkaufen: Flobert Anschütz, Kal. 22, ZF Zeiss 5–15x42, Oelschaft, NP Fr. 4200.–, VP Fr. 2700.–. Hornet Anschütz, Kal. 22 Mag., ZF Zeiss 5–15x42, NP Fr. 5100.–, VP Fr. 3800.–. BBF Blaser 97 Lux, Kal. 7x65+12-76, ZF Zeiss 3–12x56, NP Fr. 10200.–, VP Fr. 8000.–. Alle Waffen neuwertig. Tel. 079 447 79 05, Max Moos, Illnau 3URIHVVLRQHOOHQLFKWEHZLOOLJXQJVSÀLFKWLJH1DFKWVLFKWWHFKQLNIU-lJHU Vorsatz-Nachtsichtgeräte, Beobachtungs-Nachtsichtgeräte, Thermalsichtgeräte, Nachtsichtbrillen, Mehrzweck-Nachtsichtgeräte, LED/Laser IR-Beleuchtungen, verschiedene vergrößerungs- Optik für Nachtsichtgeräte, lichtstarke Tag-Zielfernrohre mit Leuchtabsehen. 6FKRFNIHVWDXFKEHLJURHQ.DOLEHUQ++5LJE\ α Vermittlung von 4 Heizstufen mit Funksteuerung. Bis 15 Std. Wärme im Nieren-, Brust- und Schulterbereich. Information/Bestellung: Tel. 079 692 51 82 [email protected] www.active-heat.ch CommGrade SuperGen® XD-4TM XR5TM ONYXTM FAX +41 (0)44–725 48 30 [email protected] TEL +41 (0)44–725 48 31 www.alpha-photonics.com Schweizer Jäger 10/2010 71 Jägermarkt Bezugsquellennachweis Jägermarkt Verkaufe: Rep. Steyr-Mannlicher Mod. M Kal. 7x64, ZF Swarovski 1,5–6x42, Abs. 4, VP: Fr. 2200.–. BBF Brno Kal. 5,6x50R Mag. 12/70, ZF Bushnell 3–9x56, Abs. 4, VP: Fr. 800.–. Tel. 034 422 76 16 Zu verkaufen Bockbüchse Mauser 98 Kal. 8x57S, neuwertig, wenig gebraucht, Preis Fr. 1450.–. Tel. 079 547 74 71 Zu verkaufen BBF Merkel, 12x76, Fr. 2200.– Feldstecher, 8–16x50, Fr. 500.– Laubblaser Stihl E600, Fr. 600.– Alles neuwertig! Tel. 079 447 79 05, Max Moos, Illnau www.waffenmarkt.ch Erhältlich im guten Fachhandel www.waffenhaus-schneider.ch Pelzveredelung ! Optik Wegen Nichtgebrauch zu verkaufen: Swarovski Ausziehfernrohr CT 32 x 75; Preis Fr. 600.–. Duri Camenisch, Tel. 081 925 10 02 Sigi Noser, Schuh-, Jagd-, Optik- und Fellboutique 8868 Oberurnen, 055 610 22 04 / 079 297 40 21 Neuenschwander 3672 Oberdiessbach Tel. 031 771 14 11 3960 Siders Tel. 027 455 02 65 Unsere Spezialität: – Lidern von Schaf- und Wildfellen – Verarbeitung Ihrer Fuchsfelle zu Decken und Mützen Fellshop offen MO-FR 13.30-17.30, SA n. Vereinb. HUTMACHER AG Pelzzurichterei Güterstr. 18, 3550 Langnau Tel. 034 402 10 27 Fax 031 721 54 72 Mail: [email protected] Jagdreisen Info: www.brunox.com www.waffenmarkt.ch Dachsfett Kaufe ausgelassenes Fr. 15.–/kg Jagdpacht Dem Meistbietenden zu verkaufen: Wunderschöner Waldweiher (3500 qm), absolut idyllisch gelegen zwischen Elgg / Schottikon (ZH), mit schönem Fischbestand. Gesamtgrundstücksfläche (Wald, Wiese, Schilf): 7915 qm. Mindestpreis Fr. 250’000.–. Tel. 079 631 06 37 Treibjagd in Ungarn 3 Tage auf Schwarz-, Rot- und Mufflonwild inkl. Abschüsse und Unterkunft, noch wenige Plätze pauschal nur Fr. 2800.– Infos: www.waidmann.ch – 079 402 07 07 Offizieller Partner der Forst Hungaria AG Jagdverpachtung Die Jagdgenossenschaft Höfen verpachtet ab 1. April 2011 das 836 ha umfassende Jagdgebiet auf 10 Jahre. Die Vergabe erfolgt auf Offertweg. Das Revier Höfen bei Reutte/TIROL grenzt an das Tannheimertal und das Lechtal und liegt zwischen 850 und 2000 m Seehöhe. Jagdbares Wild der letzten Jahre war Reh-, Rot- und Gamswild sowie Murmeltier und Birkhahn. Wir freuen uns über Ihr Interesse und bitten Sie, für weitere Informationen mit unserem Jäger, Herrn Schratz Otto (0043 650 5155730), Kontakt aufzunehmen. Haben wir Ihr Interesse geweckt, dann beantragen Sie die Pachtbedingungen vom Obmann per E-Mail ([email protected]) bzw. schicken Sie das Angebot bis spätestens 20. November 2010 an Andreas Singer, Alte Bundesstrasse 5, A-6604 Höfen. Nachtsicht direkt vom Hersteller gd.nl www.nach91tja / kostenlose Info Mob. 0049-160-4 86 71 Tel / Fax 0031-53-483 7781 72 Schweizer Jäger 10/2010 Präparatorien Welcher Jäger hat schöne Vogelfedern zuhause, die er nicht mehr braucht? Suche Vogelfedern, Bärenkrallen, schöne Fuchszähne, etc. Würde selbstverständlich das Porto übernehmen. Freue mich über Anrufe unter 079 40 50 417 Verschiedenes Edi’s Original-Marderfalle Die sichere Sache! Fängt den Marder, lässt jedoch die Katze durch. Preis: Fr. 170.–. Verkauf durch: Edi Staubli, Dorfstr. 17, 5444 Künten, Tel. 056 496 29 51 Ihren Lebensmitteln z u l i e b e VAKUUM v e r p a c k t ! Made in Switzerland seit 1975 056 633 74 18 Neu ab 1890.– " # $$ % & ' # $$ ( && Haushalt / Hobby ERME.ch Gratis-Demo Jägermarkt Trophäen Bekanntschaften Zu verkaufen Kühlschrank «Liebherr» 520 lt H 1705 / B 755 / T 720, neuwertig! Abholpreis Fr. 800.–. Kurt Zobrist, Tel. 044 813 44 09 73125 www. Schweizer Schweizer Aufgestellte, unkomplizierte, hübsche Jägerin, 42, aus der Zentralschweiz, möchte nicht mehr länger alleine sein. Würde mich echt freuen auf Nachricht von Dir, unter Chiffre 11941, RG Annoncen GmbH, Postfach 1121, 5401 Baden .ch Stellen Fahrzeuge WILDHÜTER Gesucht in unser schönes Jagdrevier im Zürcher Oberland. Spätere Aufnahme als Pächter vorgesehen! Privat verkauft Audi A6 Avant Quattro Jahrgang 1994, 150’000 km, ab MFK, Farbe hellgrau, einwandfreier Zustand und zusätzlich mit 4 Winterreifen montiert auf Felgen. Preis nach Absprache. Tel. 079 221 21 37 Kontaktnahme bitte unter Chiffre 11908, RG-Annoncen GmbH, Postfach 1121, 5401 Baden ✂ Bestelltalon für Kleinanzeigen im «Jägermarkt» Schweizer Jäger Platzierung unter Rubrik: ❏ Ausbildung ❏ Ausrüstung ❏ Bekanntschaften ❏ Essen & Trinken ❏ Fahrzeuge ❏ Haushalt / Hobby ❏ Hunde ❏ Jagdpacht ❏ Jagdreisen ❏ Optik ❏ Pelzveredelung ❏ Präparatorien ❏ Reviereinrichtungen ❏ Trophäen ❏ Veranstaltungen ❏ Waffen ❏ Verschiedenes In Blockschrift ausfüllen, pro Feld ein Buchstabe, Satzzeichen oder Wortabstand Bis 5 Zeilen Fr. 35.–, jede weitere Zeile Fr. 5.–, Foto Fr. 15.–, Chiffregebühr Fr. 20.– (zzgl. 7,6% MWST) Zahlungsweise: Neu! ❏ Postquittung beiliegend: PC 50-502-9, RG Annoncen, Schweizer Jäger, 5401 Baden ❏ Betrag inliegend Meine Adresse: Kleinanzeige mit Foto: Name: Vorname: ❏ Foto (+Fr. 15.–) Strasse: PLZ/Ort: Telefon: Unterschrift: Bitte Foto per Mail an [email protected] Gewünschte Erscheinungsdaten: ❏ Ausgaben / / / Einsenden an: RG-Annoncen GmbH, Schweizer Jäger Postfach 1121, 5401 Baden rg A N N O N C E N Telefon 056 221 88 12, Fax 056 221 84 34 [email protected] / ❏ nächstmögliche Ausgabe ❏ unter Chiffre (+Fr. 20.–) Nächste Nummer: 10. November Inseratenschluss: 19. Oktober Schweizer Jäger 10/2010 73 Wettbewerb Wie entstehen Perückengeweihe? Der Experte A durch Parasitenbefall oder Stoffwechselstörungen Auflösung Wettbewerb Ausgabe 8/2010: Das Dauergebiss des Mutmeltiers weist 22 Zähne auf. B durch Ausfall des Sexualhormons Testosteron als Folge von Verletzung oder Verlust der Brunftkugeln Herzliche Gratulation den Gewinnern! C durch Wachstumsstörungen aufgrund mangelnder Kalkeinlagerung während der Kolbenzeit 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht: Josef Späni-Laimbacher, Studen. 1 Jagdbuch: Paul Scheuber, Ennetmoos. 1 JägerTool von Victorinox: Werner Sigrist,Thun. Je 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»: Pietro Aeschimann, Langenthal; Hanspeter Jenny, Haslen.. Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich! Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.– 1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 JägerTool von Victorinox, Wert Fr. 52.– 2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost. Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen! Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. November 2010 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: [email protected] Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. BESTELLUNG (Zutreffendes bitte ankreuzen) Schweizer Schweizer für Neuabonnenten 2 Jahre (24 Ausgaben) Fr. 199.– (Ausland CHF 240.–) als Geschenk erhalte ich wahlweise 1 Jagdmesser Victorinox «JägerTool» im Wert von Fr. 52.– 1 Jagdbuch 3 Ausgaben gratis Meine Adresse: 1 Jahr (12 Ausgaben) Fr. 99.50 (Ausland CHF 120.–) als Geschenk erhalte ich wahlweise 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter» im Wert von Fr. 14.– 2 Ausgaben gratis PLZ/Wohnort Schnupperabonnement (einmalig nutzbar) 4 Ausgaben Fr. 25.– (Ausland CHF 30.–) Name Vorname Strasse Telefon * Bei Geschenkabonnement Adresse der beschenkten Person: Schweizer Name Das aktu Mon elle atsm für denagazin Jäger Nr. 8 Augu st 2009 94. Jahrg (inkl. MWSang ISSN 0036-801T) 6 Fr. 9.80 DV SPW Einsied in eln Vorname 24 Waldra ein kau pp bekann m Vogel ter 66 Das Abonnement ist bestimmt: für mich persönlich als Geschenk* Strasse Beat Anger Jagd er ist inners Passionte aus dem Schweizer Jäger-Shop 28 WILD UN GRAUBD JAGD IN ÜNDE N6 PLZ/Wohnort Ich bestelle zusätzlich die praktische Sammelmappe für den Schweizer Jäger, Fr. 12.80 + Versandkosten Datum/Unterschrift Ich bestelle das neue JägerTool von Victorinox zum Preis von Fr. 52.– (inkl. Porto). Bitte einsenden: Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, CH 8840 Einsiedeln Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, [email protected] Eine Gebirgsjagd im österreichischen Paznauntal nahe der Schweizer Grenze ist ein weidmännischer Leckerbissen, der einfach zu bekommen ist: Sie bringen Freunde und Bekannte als Gäste ins Hotel – als Belohnung erfolgt eine Gratiseinladung zur Jagd. Jagen mit dem Hotelier Pro Übernachtung einer vollbezahlenden Person gibt es einen Jagdpunkt, die Summe ergibt den Abschuss (Murmel, Rehbock, Gams, Rotwild). Bei der Anmeldung genügt der Hinweis «Jagdpunkte». Interessiert? Weitere Informationen: [email protected] oder Tel. 0043 5441 8580 oder in diesem Heft auf Seite 50 Endlich auch in der Schweiz erhältlich! LUPOSAN Jagd Edition ● das Natur-Vital-Futter speziell für Jagdhunde inkl. Versand Von Ernährungswissenschaftlern, Tierärzten und engagierten Züchtern entwickelt. Enthält wertvolle Ballaststoffe und eine spezielle KräuterKnoblauch-Mischung für eine rundum gesunde Haut (natürlicher Flohschutz). Garantiert frei von Farb- und Lockstoffen sowie gentechnisch veränderten Bestandteilen. Kaltgepresst. Importeur für die Schweiz: Spa-Supply AG, Hofstr. 106, 8620 Wetzikon Tel. 043 477 31 31 oder 079 549 53 22 15 kg Sack CHF 129.– Nur 20 Versan km von Sch d in die af Schweizfhausen (CH ) Typ X www.hundeboxen.de 0049-7774/9220-0 Weltweit die Nummer 1 Typ A Typ A 1/2 PORTRAIT AUF TIERFELL Als Trophäe oder exklusives Geschenk. Auf Ihr Fell von Steinbock, Gems, Hirsch, Fuchs, Dachs, etc. in Acryl gemalt. UNST EK LUSIV EXK www.jb-design.ch Judith Brennwald 7137 Flond GR Tel. 081 925 30 29 Eine Jagdwaffe aus dem Hause MERKEL in Suhl ist mehr als ein Blickfang. Sie ist eine Investition in die Zukunft - langlebiges Qualitätshandwerk welches Sie ein Leben lang begleiten wird. Zielfernrohre vom Familienunternehmen Schmidt&Bender in Biebertal sind bekannt für höchste Ansprüche an Qualität und Zuverlässigkeit. Gemeinsam verschmelzen beide zu einem wertvollen Gesamtkunsthandwerk. 1. MERKEL KR1 Repetierbüchse mit SCHMIDT&BENDER 3-12x50 ZENITH Kaliber 7mm Remington Magnum oder 7x64, Wechsellauf möglich 2. MERKEL Doppelbüchse Mod. 140E mit SCHMIDT&BENDER 1.1-4x24ZENITH Kaliber 9.3x74R, 7x65R, 8x57IRS, Doppelabzug 3. MERKEL Bockdoppelflinte 2000E und 2001 E Kaliber 12/76 oder 20/76, Einabzug, Ejector Jagdgravur oder Buntgehärtet, auch als Linksversion Jetzt bei Ihrem Büchsenmacher und Waffenfachhändler Glaser Handels AG www.glaser-handels.ch