TK-Fisch - Fischmagazin
Transcription
TK-Fisch - Fischmagazin
TK-Fisch ZDF-Beitrag Pangasius: „Antwort der Industrie auf unsere Gier nach Billig-Tier“ FOTO: SCREENSHOT, ZDF Einen Beitrag „Billigfisch Pangasius – Massentierhaltung unter Wasser“ sendete das ZDF-Politmagazin „Frontal 21“ am Dienstag, den 15. Juli, um 21:00 Uhr. Das dreiseitige Sendemanuskript für den etwa fünfminütigen Beitrag dokumentiert eine Ballung negativer Aspekte der Pangasius-Zucht und -Verarbeitung. Der französische Journalist Nicolas Daniel hatte sich von Duong NgocMinh, dem Präsidenten der Hung-VuongGruppe („viertreichster Mann in Vietnam“), zu einer Farm und einem Verarbeitungsbetrieb führen lassen, die Journalisten Jörg Göbel und Christian Rohde lieferten die deutsche Bearbeitung. Hung Vuong, Vietnams drittgrößter Pangasius-Exporteur, plant für 2014 eine Produktion von 200.000 t (rund) bzw. 115.000 t (Filet) Pangasius und erwartet einen Jahresumsatz von 483 Mio. Euro. Einen Beitrag „Billigfisch Pangasius – Massentierhaltung unter Wasser“ sendete das ZDF-Politmagazin „Frontal 21“ am Dienstag, den 15. Juli, um 21:00 Uhr. Ein Zitat: „Das Erfolgsrezept – geschmacklos.“ „Pangasius am Fließband produziert als Massenware für europäische Supermärkte. Das Erfolgsrezept – geschmacklos,“ beschreibt Daniel einen Fisch, der allerdings Vietnam: EU-Pangasiuseinfuhr weiterhin rückläufig Die Einfuhren von Pangasius aus Vietnam in die Europäische Union sind auch im ersten Quartal 2014 weiter zurückgegangen, schreibt das Portal IntraFish. Damit setzt sich der seit drei Jahren anhaltende Trend fort: nach einer Mengenspitze von 209.000 t im Jahre 2010 im Wert von 365 Mio. Euro sind die Volumina für den EUMarkt in den folgenden drei Jahren um 31 Prozent gesunken. Das geht aus aktuellen Monatszahlen der Europäischen Marktbeoachtungsstelle für Fisch- und Aquakultur-Produkte (EUMOFA) hervor. Die EU-Importmenge im ersten Quartal 2014 von insgesamt 31.785 t bedeutet gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Minus von 6 Prozent auf Basis Menge. Auch die Preise sind weiter gesunken. Kostete ein Kilogramm TK-Pangasiusfilet durchschnittlich noch mehr als 2,- Euro im Jahre 2012, so lag der Durchschnittpreis 2013 bei nur noch 1,76 Euro/kg und ist im ersten Quartal 2014 auf im Schnitt 1,74 Euro/kg weiter gefallen. Schätzungsweise zwischen 80 und 85 Prozent der Panga-Einfuhren gehen in den Foodservice-Sektor, die restlichen 15 bis 20 Prozent werden im LEH verkauft. Grund für die weiterhin vergleichsweise starke Marktbedeutung ist der niedrige Preis. Im GV-Bereich steht Pangasiusfilet im Wettbewerb mit AlaskaPollack-Filet, das gelegentlich genauso wenig kostet. Obgleich gefrorene Kabeljaufilets 2013 und im ersten Vierteljahr 2014 relativ preiswert waren, kosteten TK-Pangasiusfilets nur halbsoviel. In den Niederlanden, dem zweitgrößten EU-Markt für gefrorene Pangasiusfilets, war die Spezies nach Angaben des niederländischen Fischbüros 2013 die beliebteste Fischart. Als Ursache für die schwache Performance in anderen EU-Ländern sieht die Industrie weiterhin negative Medienberichte über Aquakultur-Praktiken in Vietnam. Deshalb arbeiten die vietnamesischen Farmer seit einigen Jahren gemeinsam mit EU-Händlern an Zertifizierungen für Produktion und Verarbeitung. Die fünf führenden EU-Importländer von Pangasiusfilets Wert in 1.000 Euro und Menge in Tonnen Mitgliedsstaat Estland Niederlande Deutschland Italien Großbritannien sonstige EU-Staaten insgesamt 2010 Menge 49.211 27.329 34.215 10.265 8.749 79.019 208.788 2011 Wert 85.299 53.621 63.686 18.070 21.308 122.899 364.883 Menge 43.519 26.607 29.880 12.758 8.802 61.751 183.417 2012 Wert 82.285 56.596 59.853 24.967 21.780 109.877 355.358 Menge 32.445 21.651 19.457 12.883 8.744 47.804 142.984 2013 Wert 63.893 48.038 40.783 25.994 23.047 90.647 292.402 Menge 31.128 20.165 16.494 12.991 11.044 49.557 141.379 Wert 52.244 39.344 30.146 21.480 25.223 80.610 249.047 Quelle: EUROSTAT, nach: European Market Observatory for Fisheries and Aquaculture Products, Monthly Highlights 4/2014 102 FischMagazin 07- 08 / 2014 www.fischmagazin.de Nachrichten zu 80 bis 85 Prozent im GV-Segment Verwendung findet. Die Waschung in der Phosphatmischung wird ebenso gefilmt wie Abwässer und Pestizide ausbringende Bauern sowie das Lager der Farm – es „gleicht einer Apotheke“. Der begleitende belgische Biologe Patrick Kestemont (Universität Namur) sei „erschrocken“ gewesen – „denn die Fischfarmer kippen die Medikamente oft unkontrolliert und in viel zu großen Mengen in die Becken.“ Dabei rentiere sich diese Fischzucht derzeit nicht einmal: Produktionskosten von 0,80 Euro/kg stünde ein Verkaufspreis von 0,75 Euro/kg gegenüber – „Zurzeit verlieren wir jeden Tag Geld.“ „Frontal 21“ erreichte nach Angaben des Quotenmeters an jenem Abend mit 2,8 Millionen Zuschauern einen Marktanteil beim Gesamtpublikum von 10,1 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen immerhin noch 6,1 Prozent. Zu sehen ist der Beitrag derzeit noch in der ZDF-Mediathek: „Billigfisch Pangasius – Massentierhaltung unter Wasser“ Den Beitrag finden Sie hier. Pickenpack Spekulationen um Verkauf Die chinesische Pacific Andes International Holding will sich offenbar von ihren Anteilen an den europäischen Fischstäbchen-Produzenten Pickenpack und Gelmer trennen. Das zumindest vermuten die Undercurrent News. Denn in ihrem Jahresbericht habe der in Hongkong ansässige Konzern seine Investitionen in die Muttergesellschaften der beiden Tiefkühl-Produzenten als „available-for-sale investments“ klassifiziert – „Investitionen, die zum Verkauf stehen“. Pacific Andes allerdings widersprach diesen Gerüchten – trotz der Behauptung im eigenen Finanzbericht: „Ich kann bestätigen, dass es derzeit keine Pläne gibt, dass wir uns aus unseren Investitionen in die Verarbeitungsbetriebe von Pickenpack Europe zurückziehen.“ Doch die Undercurrent News liefern Argumente dafür, dass sich Pacific Andes aus seinem Alaska-Pollack-Geschäft zurückziehe. So stehe der Verkauf der zwei mit Pacific Andes in Verbindung gebrachten russischen www.fischmagazin.de Fischereiunternehmen Sakhalin Leasing Flot und den Kamtschatka-Fangunternehmen Imlan und Pelagial kurz vor dem Abschluss. Brancheninsidern zufolge müsse der Konzern seine Fabrik in Qingdao, die mutmaßlich größte Produktion für zweimal gefrorenen Alaska-Pollack weltweit, aufgrund von Regierungsplänen abbrechen. Ratingagenturen wie beispielsweise Moody‘s rechnen damit, dass sich Pacific Andes ganz aus dem russischen Pollack-Geschäft zurückziehen werde. Das Unternehmen selber teilte mit, der AP solle in Zukunft preisabhängig auf dem Spotmarkt gekauft werden, nachdem langjährige Kontrakt gelöst worden seien. Die Pickenpack-Betriebe in Deutschland und Frankreich, die die Chinesen 2011 von der Icelandic-Gruppe gekauft hatten, haben seitdem nur Verluste geschrieben. Ende 2012 hatte Pacific Andes 17 Mio. Euro in Gelmer investiert, das 2011 ein Minus von 8,63 Mio. Euro einfuhr und dessen Wert nur noch bei 6,86 Mio. Euro gelegen habe. Die ehemals profitablen Aktivitäten in Deutschland bewegen sich seitdem ebenfalls tief in den roten Zahlen. Aktuelle Angaben für Pickenpack vom April 2014 zeigen einen Umsatzrückgang von über 205 Mio. Euro (2011) über 186,62 Mio. Euro (2012) auf prognostizierte 180 Mio. Euro (2013), bei Verlusten von 7,85 Mio. Euro (2011) und 24,79 Mio. Euro (2012). Sämtliche Anteilseigner mussten die Zahlungsfähigkeit der Lüneburger Produktion mit 22,86 Mio. Euro gewährleisten. Fingerfood ! Qualität zu klasse Preisen Mehr unter: www.hafro.de Hamburger Feinfrost GmbH, Große Elbstraße 210, D-22767 Hamburg , Tel.: +49 (0) 40 399292-0, Fax: +49 (0) 40 399292-639, E-Mail: [email protected]