Download, Protokoll zur Bürgerbeteiligung Lieken
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Download, Protokoll zur Bürgerbeteiligung Lieken
STADT ACHIM Der Bürgermeister FB 3 Wirtschaft und Stadtentwicklung NIEDERSCHRIFT Informationsveranstaltung zu den vorbereitenden Untersuchungen „Nördliche Innenstadt“ Termin: Ort: Beginn: Mittwoch, 15. Oktober 2014 Rathaus Achim, Ratssaal 17:30 Uhr Ende 19:15 Uhr Teilnehmer: Verwaltung: Herr Martin Balkausky Frau Angelika Steinbach Frau Heidi Eden Gast: DSK Hannover, Uwe Mußgnug Ratsmitglieder: Reiner Aucamp Axel Eggers Isabel Gottschewsky Hans-Jürgen Wächter Petra Geisler Bürger u.a. siehe Teilnehmerliste Fachbereichsleitung FB3 für die Niederschrift Herr Balkausky begrüßt die Anwesenden und gibt eine kurze Einleitung in das Thema. Er verweist auf die schon zurückliegenden positiven Sanierungsprojekte „Magdeburger Viertel“ und „Innenstadt“ und betont, dass die heutige Veranstaltung als Auftakt eines langen Prozesses zu sehen ist und es nicht um Detailplanungen für einzelne Standorte und Vorhaben geht. Frau Steinbach gibt zunächst einen Überblick über den Ablauf der Sitzung und stellt die bisher im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen „Nördliche Innenstadt“ erarbeiteten Ergebnisse vor. Die Präsentation beinhaltet im Einzelnen: bestehende Nutzungen u. potenzielle Entwicklungsflächen 1. Konzeptentwurf 2013 als Grundlage für Veränderungssperre und Aufstellung der 1. Änderung des B-plans Nr. 38 „Gewerbegebiet nördlich der Eisenbahn“ Verkehrsuntersuchung zur Anbindung an die Landesstraße Abgrenzungsbereich des Untersuchungsbereichs Einwerbung von Städtebaufördermitteln 2015 Kosten- und Finanzierungsübersicht mit Erläuterung 2 Nachfragen und Diskussionsbeiträge: Ute Henking-Chilla möchte wissen, warum südlich der Bahn nicht eine Schutzwand gegen den Lärm errichtet wird. Angelika Steinbach berichtet, dass eine effektive Lärmschutzwand eine Höhe von7- 8 m benötigt und dieses aus städtebaulicher Sicht nicht zu vertreten wäre. Peter Neumann stellt die Frage nach den Eigentumsverhältnissen für das Grundstücksareal „Lieken“. Angelika Steinbach antwortet, dass die Stadt nicht Eigentümerin dieses Areals ist und auch keinen Erwerb beabsichtigt. Die Stadt sieht ihre Aufgabe in der Erschließung und der Vorbereitung einer zukünftigen Nutzung. Elke Gerber erkundigt sich nach dem „Lieken-Turm“ bezüglich Denkmalpflegerischen Gesichtspunkten. Angelika Steinbach antwortet, dass der Turm nicht unter Denkmalschutz steht. Falls sich eine Nutzungsmöglichkeit für den Turm oder weitere erhaltenswerte Gebäude findet, ist deren Erhaltung nicht ausgeschlossen. Ratsmitglied Isabell Gottschewsky Angelika Steinbach + Uwe Mußgnug stellt die Frage nach den Kosten für die Stadt und für die Bürger. Weiterhin möchte sie Auskunft zu den realisierbaren Ausführungsfristen. erläutern die klassische 3/3 Regelung des Landes beim Einsatz von Städtebaufördermitteln im Rahmen eines förmlich festgelegten Sanierungsgebiets. Bei einem Gesamtvolumen von 4,8 Mio. €, verteilt auf 8 – 10 Sanierungsjahren würde sich das Land und der Bund jeweils mit 33,3 % Fördermittel beteiligen, d.h. für die Stadt Achim verbleibt der restliche Summe von 1,6 Mio. €. Für den einzelnen Eigentümer würden bei einer sanierungsbedingten Bodenwertsteigerung Ausgleichsbeträge anfallen. Heinrich Evers befürchtet, dass Eigentümer, die bereits im Rahmen der in 1998 abgeschlossenen Innenstadtsanierung zu Ausgleichsbeträgen herangezogen wurden, jetzt ein zweites Mal Ausgleichsbeträge zahlen müssen. Angelika Steinbach erklärt, dass diese Befürchtungen sehr ernst genommen werden. Der Bereich wurde auf Grund der teilweisen Leerstände und sichtbaren Sanierungsbedarfe erneut in die vorbereitenden Untersuchungen einbezogen, um zielgerichtet – nach einer erfolgten Aufnahme in ein Städtebauförderprogramm- dort private Maßnahmen an der Gebäudesubstanz mit dem Einsatz von Städtebaufördermitteln unterstützen zu können. Heinrich Wendt äußert ebenfalls seinen Unmut über die bereits gezahlten hohen Ausgleichsbeträge, die er nicht ein weiteres Mal leisten will. Nach seiner Meinung haben die Grundstücke im südlichen Bereich des Untersuchungsgebiets jetzt einen niedrigeren Wert als bei Abschluss des Sanierungsgebietes „Innenstadt“. Er befürchtet, dass dieses ebenfalls bei der nun anstehenden 3 Sanierung eintritt und der zu erzielende Bodenwert bei einem Verkauf sich nicht erhöht. Uwe Mußgnug Heinrich Evers + Karl Wilhelm Freese Nach Meinung von Herr Mußgnug, kann es vorkommen, dass Grundstücke an Wert verlieren. Dieses liegt in der Regel an strukturellen und wirtschaftlichen Veränderungen. Die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm sieht er u.a. als Chance die Bodenwerte zu stabilisieren. Weiterhin verweist er auf die Vorteile Fördermittel für private Modernisierungen einsetzen zu können und auf die Steuervorteile für Eigentümer. berichten, dass nach Abschluss der Sanierung Innenstadt eine Buslinie durch die „Kleine Bahnhofstraße“ gelegt wurde. Dieses hat aus ihrer Sicht zur Wertminderung der Grundstücke geführt. Es besteht Unverständnis über die Einbeziehung der Kleinen Bahnhofstraße. Angelika Steinbach bekräftigt, dass diese Bedenken aufgenommen und im weiteren Verfahren geprüft werden. Andra Rode möchte wissen, ob man sich in dem anstehendem Sanierungsgebiet mit dem Verkehr befasst. Angelika Steinbach macht deutlich, dass die Lösung der verkehrlichen Situation mit Anbindung von der Landesstraße und die Berücksichtigung des ruhenden Verkehrs und auch der Rad- und Fußgängerverkehre im Rahmen eines „Mobilitätskonzeptes“ eine wichtige öffentliche Maßnahme darstellt. Ute Henking-Chilla fragt, ob es einen B.-plan hinter dem Bereich der Videothek gibt. Angelika Steinbach antwortet, dass dieser Bereich im Flächennutzungsplan 1999 als Mischgebiet dargestellt wurde. Das Grundstück liegt im Geltungsbereich der jetzigen 1. Änderung des Bebauungsplanes. Bruno Schröder möchte noch einmal die Lärmschutzwand an der Bahn thematisieren. Er weist auf die schon vielen mit positiver Wirkung gebauten Lärmschutzwände in Achim hin. Er kann sich nördlich der Bahn eine Lärmschutzwand, wie sie auf der gegenüberliegenden Seite schon vorhanden ist, vorstellen. Weiterhin schlägt er vor, die Busanbindung auf die Seite nördlich der Bahn zu orientieren. Angelika Steinbach: macht deutlich, dass im Rahmen der weiteren Nutzungsüberlegungen die Lärmproblematik der durch die Schiene ausgelösten Emissionen gelöst werden muss. Auch die Führung der Buslinie gehört mit in die weiteren Betrachtungen. Karl-Wilhelm Freese: fragt nach, was und ab wann gefördert werden kann. Können Darlehn oder Zuschüsse gewährt werden. Angelika Steinbach + Uwe Mußgnug erläutern, dass die Förderung der Einzelmaßnahme individuell zu betrachten ist. Die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit einer Maßnahme wird zu beurteilen sein, um die Höhe der Fördermöglichkeit zu ermitteln. Umbauten zum barrierefreien Wohnen und energetische Maßnahmen gehören zum Förderumfang. Detaillierte Aussagen zu einzelnen Maßnahmen 4 können erst gemacht werden, wenn der Antrag der Stadt auf Aufnahme in ein Städtebauförderprogramm positiv beschieden wird. (ca. Ende 2015). Heinrich Wendt gibt zu bedenken, dass ein Teil des Mischgebietes früher Müllabladeplatz war und somit hier mit Altlasten zu rechnen ist. Bruno Schröder fragt nach, warum der südlich der Bahn gelegene Bereich mit in das Untersuchungsgebiet eingeflossen ist, da das eigentliche Sanierungsgebiet doch das Gelände der ehemaligen Brotbäckerei umfasst. Angelika Steinbach erklärt, dass in einem ersten Schritt der Bereich nördlich der Bahn eingehender betrachtet wurde. In der weiteren politischen Diskussion wurde jedoch auch der südlich der Bahn gelegene Bereich mit den baulichen Missständen insbesondere im Lauf „Zum Achimer Bahnhof“ eingehender betrachtet. Durch den möglichen Einsatz von Fördermitteln sehen Rat und Verwaltung die Chance für eine attraktivere Gestaltung und Nutzung der Gebäude. Ute Henking-Chilla möchte wissen, welche Geschäfte bzw. Einzelhändler sich die Stadt für das „Lieken-Gelände“ vorstellt. Angelika Steinbach antwortet, dass das Nutzungskonzept von einer Mischung von gewerblicher Nutzung und Wohnen ausgeht. Die weitere Festlegung erfolgt im Aufstellungsverfahren des Bebauungsplans. Rainer Aucamp stellt die Frage, ob von der Nutzung auch abgewichen werden kann. Angelika Steinbach erläutert, dass das vorgestellte Nutzungskonzept und die hieraus abgeleitete Kosten- und Finanzierungsübersicht die Grundlagen für den Antrag auf Aufnahme in das Städtebauförderprogramm bilden. Dieses gilt es weiter mit Eigentümern und Investoren zu entwickeln. Wesentlich für die Fördergeber ist, dass die festgestellten Sanierungsziele erreicht werden. Isabel Gottschewsky + Herr Eggers Hinsichtlich der Verwirklichung des Vorhabens der „Lieken“ – Eigentümer bzw. des Investors vertreten Frau Gottschewsky und Herr Eggers die Ansicht, dass der Sanierungszeitrahmen von 8 Jahren evtl. nicht ausreicht. Für die Durchführung der Sanierung wäre es fatal, wenn der „Lieken-Eigentümer“ nicht mitmachen würde. Weiterhin wird gefragt, ob Fördermittel im Voraus gezahlt werden. Angelika Steinbach führt aus, dass die Stadt von dem einmal durch das Land bewilligten Gesamtvolumen jährlich die für Maßnahmen benötigten Mittel anmelden muss. Die Stadt muss in ihrer Haushaltplanung entsprechend die erforderlichen 1/3 Mittel bereitstellen. Sollten Maßnahmen nicht durchgeführt werden können, können (im schlechtesten Fall) bewilligte Fördermittel zurückgegeben werden. Friedel Schunk möchte wissen, ob die Eigentümer der Straße „Auf dem Wehrfelde“ auch Ausgleichsbeträge zahlen müssen. Weiterhin bezweifelt er die Verbesserung und somit eine Wertsteigerung seines Grundstücks nach einer Sanierung. Schon jetzt würde 5 die Straße „Auf dem Wehrfelde“ zu 99 % von Anwohnern der Vogelsiedlung frequentiert. Die Ansiedlung des Pizzadienstes trägt ebenfalls zu einem höheren Verkehrsaufkommen in dieser Straße bei. Angelika Steinbach berichtet, dass alle im Sanierungsgebiet liegenden Grundstücke der „Ausgleichsbetrachtung“ unterliegen. Es ist nicht Ziel, weitere Verkehre auf die Straße „Auf dem Wehrfelde“ zu lenken. Die neu zu entwickelnden Flächen sollen über eine neue Straße an die Landesstraße angebunden werden. Frau Steinbach bedankt sich bei den Anwesenden für die rege Diskussion und beendet die Sitzung um 19:15 Uhr. Achim, den 20. Oktober 2014 gez. Heidi Eden