Fliegende Fische

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Fliegende Fische
Fliegende Fische
Bereich: Fächerverbindende Themen: Werken, Kunsterziehung, Heimat- und
Sachkunde, Umwelterziehung · ab Klasse 3 · Arbeitszeit: 3 bis 4 Doppelstunden
Aufgabe und Motivation
Jetzt ist die Zeit der Herbstwinde, die wir auf vielfache Weise nützen: zur Energiegewinnung mit riesigen Windrädern; zur Fortbewegung, zum Beispiel beim Segeln
oder Fliegen; zur Unterhaltung, wenn wir Drachen, Luftballone oder andere Dinge
vom Wind tragen lassen.
Der Wind hilft uns aber auch bei der
Wettervorhersage. Weht er aus westlicher Richtung, ist die Regenwahrscheinlichkeit sehr hoch. Ostwind bringt kalte
Luft und bei starkem Wind müssen wir
uns auf einen Wetterumschwung einstellen!
Mit Windspielen bringen wir dieses Bewusstsein in die Erlebenswelt der Kinder.
Schauen wir zu fremden Kulturen, hat
unser „Fliegender Fisch“ darüber hinaus
noch eine weitere Bedeutung. Am 5. Mai
feiert Japan den Kindertag. Für jedes Kind
einer Familie lässt man einen Drachen
fliegen, der wie ein Karpfen aussieht.
Der Karpfen symbolisiert in Japan Kraft,
Mut und Erfolg im Leben – und welches
Kind möchte das nicht?
Lernschwerpunkte
• In verschiedenen Lernbereichen zusammenarbeiten: Werken, Kunsterziehung,
Heimat- und Sachkunde, Umwelterziehung.
• Japanisches Brauchtum und eine javanische Färbetechnik (Papierbatik) kennen lernen.
• Geeignetes Material für ein Windspiel im Freien wählen.
• Kreativität beim Entwurf der Fischform und bei der Gestaltung der Schuppen entwickeln.
• Das technische Verständnis durch die Auseinandersetzung mit der Funktion eines
Windfisches erweitern.
• Sorgfältig schneiden und kleben.
Material und Hilfsmittel
• Windfisch für draußen: wasserfeste Tyvek-Folie, empfohlene Größe DIN A 2; TyvekFolie ist ein weißes, sehr reißfestes Spinnvlies aus Polyäthylenfaser, erhältlich in
Baumärkten oder auch bei der Fa. Sophie Braun, Robert-Koch-Str. 14, 85422
Erding (aus dem hier angebotenen Format 100 x 152 cm können 4 Windfische je 38
x 50 cm geschnitten werden).
• Windfisch für innen (Raumdekoration): jedes starke, mind. 120 g schwere, weiße
Papier, besonders schön wirkt Japan- oder Kokospapier.
• Entwurfspapier in Fischgröße.
• Maßstreifen in 1 cm Breite für den Randüberstand.
• Zur Bemalung in der Technik der Kaltbatik wasserfeste Wachsmalkreiden und Seidenmalfarben (für außen) oder wasserlösliche Holzbeize (für innen);
• Für den „Maulring“ können unterschiedliche Materialien verwendet werden:
in 2 cm breite Streifen geschnittene, starke Kunststofffolie (Baumarkt). Die Länge
richtet sich nach der gemessenen Größe des Fischmauls + 2 cm zum Übereinanderkleben. Umgekehrt könnte sich auch bei einem Papierwindfisch die Größe der
Maulöffnung an der Größe eines bereits vorhandenen Ringes (z. B. dem Abschnitt
einer Pappröhre) orientieren. Die Breite der Maulöffnung müsste den Schülern vorgegeben werden (= 1/2 Ringumfang – 2 cm).
• 1 m Schnur für die Aufhängung, in 4 Teile geschnitten.
• 1 Wirbel für eine sich drehende Aufhängung (erhältlich im Angelbedarf oder beim
Metallwarenhandel).
• Bunte oder bunt bemalte Folienstreifen für den Schwanz, für den Papierfisch Krepppapierstreifen.
• Breiter, weicher Borstenpinsel.
• Schere.
• UHU Alleskleber Kraft.
Gestaltungsablauf
Windfisch für draußen: Je nach Interessenlage erfahren die Schüler etwas über
Brauchtum und Sinnbild der japanischen Drachenfiguren, Wirkung des Windes und
Bedeutung des Windsackes (siehe Lernschwerpunkte).
Nach der Betrachtung verschiedener Fische zeichnen die Schüler einen großmäuligen
Fisch mit Flossen auf das Entwurfspapier und schneiden ihn aus. Den Schnitt an der
doppelt zusammengelegten Folie feststecken und mit Bleistift oder Wachsmalkreiden
übertragen. Beide Folienteile zunächst gemeinsam ausschneiden. Anschließend ein
Teil abnehmen und dieses am Rand mit Hilfe des Maßstreifens um 1 cm verkleinern,
nicht verkleinert werden die Flossen und die Kanten an Maul und Schwanz! So kann
später der Rand des größeren Teils um das kleinere Teil geklebt werden. Dazu den
Kleberand in regelmäßigen Abständen einschneiden.
Für die Bemalung eignet sich besonders die Technik der Kaltbatik, ein Reservierungsverfahren mit Wachs. Das Fett im Wachs stößt die wässrige Farbe beim Übermalen ab, so dass
das Muster mit besonderer Perlwirkung hervortritt.
Die Schüler zeichnen Kopf, Augen, Flossen mit Wachsmalkreiden gegengleich auf beide
Teile des Fisches und malen dann mit Seidenmalfarbe großflächig darüber. Tipp: Je nach
Können und Geschicklichkeit wird der Windfisch besonders schön, wenn die Schuppen
nicht nur aufgemalt, sondern im Faltschnitt ausgeschnitten, bemalt und mit UHU Alleskleber
Kraft aufgeklebt werden.
Nach dem Trocknen beide Teile des Fisches mit UHU Alleskleber Kraft am Randüberstand
zusammenkleben, dabei ca. 40 cm lange bunte Schwanzstreifen am Körperende einkleben.
Die Kante des Mauls nach innen über den rundgeformten Maulstreifen kleben.
Am Maulring vier gleichmäßig verteilte Löcher einstechen, vier Schnurstücke einziehen und
diese am „Wirbel“ befestigen, damit der Fisch sich wie ein Windsack drehen kann.
Fisch für drinnen: Den Fisch aus Papier vom Prinzip her genauso anfertigen wie den Windfisch aus Tyvek. Anstelle der Seidenmalfarben wasserlösliche Holzbeizen verwenden und
anstelle der Schwanzstreifen aus Folie Krepppapierstreifen.
Brigitte Wintergerst
© 2002 UHU GmbH & Co. KG,
Bühl (Baden) und Elke Fox.
Zeichnungen: Carsten Schorn.
Redaktion und Fotos: Elke Fox.

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