Anforderungsprofil - BA - Romanistik

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Anforderungsprofil - BA - Romanistik
Romanistik
Bachelor of Arts
Anforderungsprofil
1. Wofür qualifiziert das Studium der Romanistik?
Das Bachelorstudium Romanistik umfasst jeweils eine der vier „großen“ romanischen Sprachen
Französisch, Italienisch, Portugiesisch oder Spanisch. Ziel des Studiums ist eine umfassende
Vermittlungskompetenz für die Sprache, Literatur und Kultur der jeweiligen Sprachräume. Das Angebot
richtet sich besonders an Studierende, die einen Beruf im Bereich der Kulturvermittlung zwischen
Deutschland und einem dieser Länder oder Regionen anstreben (Politik, Diplomatie, Tourismus,
Verlagswesen, Bildung, usw.). Die Beschäftigung mit einer fremden Sprache und Kultur qualifiziert aber
auch ganz allgemein für Tätigkeiten, in denen hohe Kommunikativität, redaktionelle Fähigkeiten und Allgemeinbildung gefragt sind (Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Journalismus, alle Bereiche der öffentlichen
Kultur und des Kulturmanagements).
Das Romanistikstudium ist also nicht auf ein spezielles Berufsbild ausgerichtet; vielmehr zielt es auf
eine gute Sprachkompetenz, eine theoretische Durchdringung der Sprachstruktur sowie auf profunde
Kenntnisse der sozialen, politischen und kulturellen Verhältnisse der jeweiligen Sprachräume. Dazu ist
das Studium auf mehreren „Säulen“ aufgebaut: neben der sprachpraktischen Ausbildung sorgt die
Sprachwissenschaft für einen theoretisch vertieften und reflektierten Zugang zur Sprache und Kommunikation; die Literaturwissenschaft dient der Auseinandersetzung mit der Ideenwelt der jeweiligen Kultur,
ausgehend von der Literatur, aber ausgreifend auf andere Medien (Theater, Film, Massenmedien, ...).
Im Rahmen dieser Teilgebiete werden auch Grundlagen der Landeskunde (Geschichte, Politik, Gesellschaft, Medien, Institutionen) erarbeitet; das Romanistikstudium ist also als eine von der Sprache
und von Texten ausgehende Kulturwissenschaft konzipiert.
2. Was sollten Studienanfänger mitbringen?
Erforderlich für den Einstieg sind Kenntnisse der studierten Sprache auf dem Niveau der Stufe B1 des
gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens. Bei geringeren Kenntnissen bietet das Romanische
Seminar nur für die Studiensprachen Italienisch und Portugiesisch Kurse zum Aufholen der Defizite an;
dies erfordert allerdings ein außerordentliches Engagement, wenn die Regelstudienzeit eingehalten
werden soll. Wer das Niveau B1 in den Studiensprachen Französisch oder Spanisch nicht nachweisen
kann, muss das Sprachniveau vor Beginn des ersten Sprachpraxismoduls an geeigneten Institutionen
(zum Beispiel: Volkshochschule, Institut français o. ä.) erwerben. Die ebenfalls vorausgesetzten
Lateinkenntnisse (Kleines Latinum) können bis zur Anmeldung zur Bachelorprüfung nachgeholt werden.
Darüber hinaus wird vorausgesetzt, dass die Studienanfänger Englischkenntnisse der Stufe B2
besitzen.
Vorausgesetzt werden besonderes sprachliches Talent, aber auch ein ausgeprägtes Interesse für eine
theoretische Beschäftigung mit Sprache und mit Texten, vor allem aber Begeisterung für die Kultur des
entsprechenden Sprachraumes und für fremde Kulturen insgesamt. Dazu gehört besonders auch die
Freude an und die Fähigkeit zur Bewältigung eines umfangreichen Lesepensums.
Ein geisteswissenschaftliches Studium erfordert Selbstständigkeit bei der Planung und Strukturierung
des Studiums, umfassende Offenheit und Neugier gegenüber dem Fremden und Neuen, Bereitschaft
zur Auseinandersetzung mit sprachlich und gedanklich schwierigen, oft abstrakten Texten und Theorien
und auch die Fähigkeit, sich all dies in Eigenarbeit und in der Zusammenarbeit mit Anderen anzueignen.
Diese Qualitäten sind später auch beim Berufseinstieg gefordert; die Suche nach einem geeigneten
Arbeitsplatz, die schon während des Studiums beginnen sollte (häufig über Praktika und persönliches
Engagement) erfordert Phantasie, Kommunikativität, Eigeninitiative und Flexibilität.
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3. Was macht die Kölner Romanistik aus?
Als eines der größten Romanischen Seminare im deutschen Sprachraum (angegliedert sind das
Petrarca-Institut und das Portugiesisch-Brasilianische Institut) deckt die Kölner Romanistik das gesamte
Spektrum der literatur- und sprachwissenschaftlichen Methoden und Themen ab, von der Beschäftigung
mit mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Autoren und Texten bis hin zur Analyse von
Gegenwartsliteratur und aktuellen Filmen; von der computerisierten syntaktischen Textanalyse bis zur
Soziolinguistik europäischer oder südamerikanischer Mega-Städte. Neben europäischen Traditionen
(z.B. Literatur und Sprache der italienischen Renaissance, des spanischen Siglo de Oro oder der
französischen Aufklärung) ist im Spanischen und Portugiesischen besonders auch Lateinamerika ein
Schwerpunkt in der Lehre. Austauschprogramme und Partnerschaften bestehen mit Universitäten in
Frankreich, Spanien, Brasilien, Argentinien und Mexiko.
Neben den vier großen romanischen Sprachen besteht auch die Möglichkeit, das Katalanische zu
lernen und ins Studium einzubeziehen.
4. Was bietet das Studium nicht?
Auch wenn sich das Romanische Seminar um eine profunde sprachpraktische Ausbildung bemüht,
kann das sprachliche Niveau, das später im Berufsleben erwartet wird, nur durch große Eigenleistung
erreicht werden; unerlässlich hierfür ist die regelmäßige Rezeption von Literatur und Massenmedien in
der Fremdsprache, vor allem aber ein oder mehrere längere Auslandsaufenthalte. Praktika und Auslandsstudium können anerkannt werden, müssen aber von den Studierenden in Eigeninitiative gesucht
und organisiert werden, wobei die zahlreichen Partnerschaften des Romanischen Seminars hilfreich
sind.
Zu betonen ist auch, dass die Sprachausbildung nur ein Element unter mehreren des
Romanistikstudiums ist. Genau so wichtig sind die intellektuelle Auseinandersetzung mit der fremden
Kultur und schließlich auch das Erlernen wissenschaftlichen Arbeitens und Denkens. Nur so kann das
Studium den vielfältigen, sich wandelnden Anforderungen des späteren Berufsalltags gerecht werden.
Herausgeber:
UNIVERSITÄT ZU KÖLN
Dekanat der Philosophischen Fakultät
Inhalt:
Romanisches Seminar der Universität zu Köln
Adresse:
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln
Telefon:
0221 470-2247
Stand:
Mai 2015
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