Filmnacht - Kulturtreff
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Filmnacht - Kulturtreff
präsentiert, unter der Regie von Birbi: Filmnacht Keine Kompromisse – Stanley Kubrick Eine filmische Retrospektive in drei Akten Schön dass Sie zu uns gefunden haben. Lassen Sie sich von uns entführen auf eine Reise ins Werk des grossen Stanley Kubrick. Knapp 6 Stunden Filmgeschichte erwarten Sie. Generelle Informationen zur Filmnacht Termin: Eintrittspreis: Ort: Türöffnung: Ende: Reservation: Freitag, 22. März 2013 30.00 CHF Alexander-Bertea-Dorftreff / Dorfstr. 5b, Dietlikon 19:00Uhr => In unserem Bistro bieten wir Ihnen Drinks und kleine Häppchen an 03:00Uhr Unser kleines Kino hat nur 40 Plätze, eine Reservation wäre deshalb sinnvoll wenn Sie nicht wieder unverrichteter Dinge abziehen wollen. Reservationen nehmen wir ab Montag 18. März entgegen unter Tel. 079/883 05 79. Die Leitungen sind jeweils zwischen 17.00Uhr und 20:00Uhr offen. Bitte beachten Sie das reservierte Tickets bis 19:30Uhr an der Abendkasse abgeholt werden müssen, danach werden sie für den regulären Verkauf freigegeben. Programm der Kulturtreff Filmnacht 2013 19:00 19:30 20:00 Türöffnung => Bistrobetrieb und Abendkasse Öffnung Abendkasse für nicht reservierte Plätze (so vorhanden) Beginn Filmnacht mit Film 1 Uhrwerk Orange (deutsch) / (OT: A clockwork orange) Stanley Kubricks Verfilmung von 1971 machte aus Anthony Burgess′ berühmten Roman ein brutales, satirisches Moralstück, in dessen Mittelpunkt der jugendliche Alex (Malcolm McDowell) steht, der kämpft, raubt, schändet und mordet wie ein gewissenloses Raubtier. Man verhaftet Alex und sperrt ihn ein. Er wird einem grausamen, experimentellen Verfahren unterzogen, das ihn wieder "gesellschaftsfähig" machen soll. Funktionierend wie ein "Uhrwerk Orange", äußerlich gesund und intakt, im Inneren jedoch verkrüppelt und begrenzt auf Reflexe, die er selbst nicht mehr kontrollieren kann. Was aber kann die Gesellschaft noch für Alex tun - oder ihm antun - nachdem seine "Kur" ihn verteidigungsunfähig der Rache seiner ehemaligen Opfer ausliefert? Mit Uhrwerk Orange schuf Stanley Kubrick einen Film der Einzug hielt in das Kulturverständnis des 20. Jahrhunderts. Unzählige Künstler schufen, inspiriert von Uhrwerk Orange, ihre eigenen Werke zum Thema. Als Beispiele seien hier, der schieren Menge wegen, nur einige genannt: Die deutsche Punkband „Die toten Hosen“ veröffentlichte 1988 ein Konzeptalbum mit dem Titel „Ein kleines bisschen Horrorshow“ das sich thematisch am Film orientiert. Diverse gesellschaftskritische Zeichentrickserien wie „Die Simpsons“ oder auch „South Park“ thematisierten den Film in vereinzelten Folgen. Aber nicht nur in der Film- & Musikindustrie wurde Uhrwerk Orange zur Ikone. Auch in der Literatur findet man den Film viele Male wieder. Zum Beispiel bei Thomas Nöske in „Clockwork Orwell: Über die kulturelle Wirklichkeit negativ-utopischer Science Fiction“ 22:20 22:50 00:25 01:15 Pause Film 2 Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben (deutsch) (OT: Dr. Strangelove or: How i learned to stop worrying and love the bomb) Amerika in den 60ern: Der durchgeknallte, überaus patriotische General Jack D. Ripper (Sterling Hayden) besetzt mit einigen Getreuen einen Militärstützpunkt und setzt eine Bomberstaffel in Richtung UdSSR in Marsch. Während im War Room der Amerikaner mitunter die Ansicht, jetzt könnte man es den Kommis mal so richtig zeigen, die Runde macht, ist der friedliebende Präsident Muffley (Peter Sellers) mehr damit beschäftigt, dem russischen Premier über das rote Telefon klarzumachen, daß das ein kleines Mißverständnis war. Letztendlich überrennt man den Stützpunkt Rippers und funkt die Staffel zurück, doch eines der Flugzeuge hat einen technischen Defekt und kann den Rückrufbefehl nicht entgegennehmen. Stattdessen tun sie alles, um die verklemmten Sprengkörper nun doch über russischem Gebiet abzuwerfen. Und so wird es Zeit für den Ex-Nazi-Wissenschaftler Dr. Seltsam (wieder Sellers), der alle darüber aufklären kann, wieso die westliche Zivilisation als Gewinner aus der Auseinandersetzung hervorgehen wird, ehe der große Blitz kommt. Dieser Film wurde 1964 während der Hochphase des kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion gedreht. Das allgemeine Lebensgefühl und die mit dem Wettrüsten verbundene Angst sind allgegenwärtig spürbar. Aus heutiger Sicht scheint das Setting dieser Komödie absurd doch ist in unserer, von Terrorangst geprägten Zeit wirklich alles so viel besser? Kubrick schafft es in Dr. Seltsam die Angst von Tausenden in einen einzigen, grossen befreienden Lacher zu verwandeln. Obwohl Dr. Seltsam eines der weniger bekannten Werke Kubrick’s ist, ist es seiner Komplexität wegen eines der wertvolleren in der Filmgeschichte. Grosse Pause Film 3 Shining (deutsch) / (OT: The shining) Und wieder nimmt sich Stanley Kubrick einem Roman an, dieses Mal von Steven King: Der ehemalige Lehrer Jack Torrance (Jack Nicholsons) übernimmt den Hausmeisterposten im eleganten aber abgelegenen Overlook-Hotel, das den Winter über geschlossen hat weil es schlicht von der Aussenwelt abgeschnitten ist. Für Jack der perfekte Job; Da er eine Karriere als Schriftsteller anstrebt versprechen Abgeschiedenheit und Langeweile das perfekte Setting für Ihn damit er endlich seinen Roman schreiben kann. Also zieht er allein mit seiner Frau (Shelley Duvall) und seinem Sohn (Danny Lloyd) in die Berge um den Winter im Overlook zu verbringen und in seiner neuen Eigenschaft als Hausmeister Frostschäden zu verhindern. Was anfangs erstrebenswert schien wird mit der Zeit jedoch zur psychischen Belastung für Jack. Ohne sagen zu können was der Auslöser ist beginnt Jack nach und nach seinen Verstand zu verlieren. Zu allem Überfluss wird sein Sohn auch noch von Visionen und üblen Vorahnungen heimgesucht. War Jack schon einmal in diesem Hotel ? Die Antwort liegt in einer grausigen Zeitspirale zwischen Wahnsinn und Mord. Obwohl Steven King selber mit der Verfilmung unzufrieden war (Zitat King: „Ich war zutiefst enttäuscht von dem Endergebnis. […] Kubrick konnte einfach nicht das schiere, unmenschliche Böse des Overlook Hotels fassen. Stattdessen habe er eine häusliche Tragödie mit nur vagen übernatürlichen Andeutungen gedreht“) liebten die Kritiker den Film und viele bescheinigten ihm eine bessere Atmosphäre als dem Buch. Kubricks Perfektionismus erreichte bei diesem Film seinen Höhepunkt was für die Schauspieler nicht immer angenehm war (einzelne Szenen mussten bis zu 150 Mal wiederholt werden bis der Meister zufrieden war) aber dem Film schlussendlich eine physische Präsenz und Bösartigkeit verleiht die Seinesgleichen sucht. Selten war ein Film so schauerlich wie The shining.