Einzelausgabe Sulzbach-Rosenberger Seite 04

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Einzelausgabe Sulzbach-Rosenberger Seite 04
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Bayern/Oberpfalz
Nummer 259
Bayernreport
Linda de Mol
wieder da
Alles nur
erfunden
München. (dpa) Die niederländische Moderatorin Linda de Mol (47)
kehrt nach mehr als zehn Jahren
München. (dpa) Die Vergewaltigung einer jungen Frau in einer öffentlichen Toilette im Münchner
Ostbahnhof war nur vorgetäuscht.
Die Geschichte hörte sich unglaublich an: Mitten in der Rush Hour
sollte eine Frau auf einer U-BahnToilette vergewaltigt worden sein.
Eine Zeugin hatte angeblich Hilferufe gehört. Vom Täter fehlte jede
Spur.
Linda de Mol am 20. Juli 2011
beim
ProSiebenSat.1-Event
„Summertime“ in der alten
Kongresshalle in München.
Bild: dpa
TV-Abstinenz zurück ins deutsche
Fernsehen. Wie der Sender Sat.1 in
München mitteilte, soll die Sendung „The Winner is ...“ im Frühjahr
2012 starten.
Zwei Leichen
an einem Tag
Vöhringen/Kempten. (dpa) Jeweils
im Wald, jedoch an verschiedenen
Stellen, sind in Schwaben an einem
Tag zwei Leichen gefunden worden.
Wie die Polizei in Kempten am Mittwoch mitteilte, entdeckte ein Passant am Vortag im Auwald bei Vöhringen einen leblosen Körper in einem Gewässer. Ebenfalls am Dienstag wurde in einem Wald nahe
Kempten die Leiche eines 60 Jahre
alten Mannes aus dem Oberallgäu
gefunden. In beiden Fällen ermittelt die Kripo. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es nicht.
Doch es war alles ganz anders. Es
gab keine Vergewaltigung und
schon gar nicht im Ostbahnhof,
teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Die 24-jährige Frau habe ihre Aussage zurückgezogen und gestanden, dass sie einvernehmlichen Sex
mit einem „Kumpel“ in ihrer Wohnung gehabt habe.
Der Grund für die Lügengeschichte: Die 24-Jährige habe Angst
vor der Reaktion ihres neuen Freundes auf ihren Seitensprung gehabt,
sagte ein Polizeisprecher. Die „psychisch labile Frau“ habe ihre Affäre
daher vertuschen wollen. Auch die
angebliche Zeugin war frei erfunden.
Unfall: Radfahrerin
hatte gebechert
München. (dpa) Mit ihrem Fahrrad
ist eine 50-jährige Frau in der Nacht
zum Mittwoch in München gestürzt und hat sich dabei schwer
verletzt. Wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte, war die
Münchnerin vermutlich auf dem
Heimweg, als sie auf die Fahrbahn
fiel. Die Radfahrerin musste mit
schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht werden. Bei der Unfallaufnahme wurde deutlicher Alkoholgeruch festgestellt.
Donnerstag, 10. November 2011
Inklusion? – Keine Ahnung
Behinderte und Nichtbehinderte lernen gemeinsam – „Tinte nicht trocken“
Haben eine Ahnung, wie Inklusion verwirklicht werden kann: Die Probleme rund um das Thema erörterten im Amberger Congress Centrum unter anderem Eduard Freisinger, Margit Wild, Professor Hans Wocken und Franz Hofmeister (von links).
Bild: gfr
Amberg. (gfr) Hochrangig besetzt war eine Podiumsdiskussion im nahezu bis auf den letzten
Platz gefüllten Amberger Congress Centrum zum Thema „Inklusion, gemeinsames Lernen
für alle – Chancen nutzen und
Hürden überwinden“.
Und theoretisch waren die Experten,
trotz gegensätzlicher Meinungen, auf
bestem Lösungsweg, aber wie so oft
scheitert eine zügige Umsetzung an
Finanzen und ausreichend pädagogischem Personal.
UN-Konvention
Moderiert wurde der Abend von Thomas Bärthlein, der im Vorfeld Amberger Bürger befragt hatte, was sie unter Inklusion verstehen, und dann
feststellen musste, man habe „keine
Ahnung“. Der Vorsitzende der Amberger Lebenshilfe, Eduard Freisinger, hält ein Umdenken für erforderlich, damit alle Kinder gemeinsam
„beschult“ werden könnten. Margit
Wild, SPD-Landtagsabgeordnete und
Mitglied der interfraktionellen Inklusion-Arbeitsgruppe, wies auf die
2006 beschlossene UN-BehindertenRechtskonvention hin, die auch
Deutschland ratifiziert habe. Aber ei-
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Bayerische Staatsregierung
„Bayern schafft 38.000
neue Studienplätze.
Davon einen für mich.“
ne Umsetzung gehe nur zögerlich voran, was eventuell daran liege könne,
dass unterschiedliche Fördertöpfe
anzuzapfen seien und nicht alles
„aus einem Guss“ sei.
„Kleine Hütte“
Dr. Hans Wocken, langjähriger Professor für Lernpädagogik an einer
Hamburger Universität, ließ kein gutes Haar an der bayerischen Staatsregierung, die unter inklusivem Bildungssystem den aktuellen Stand
verstehe und daran „eine kleine Hütte anbaue“. Bayern „wurschtle herum“, halte an den Förderschulen
fest und schließe Realschulen und
Gymnasien von einer Inklusion aus.
Damit war natürlich Stefan Graf,
im bayerischen Staatsministerium
für Unterricht und Kultus zuständig
für Volks- und Förderschulen, nicht
einverstanden, denn im bayerischen
Landtag sei eine Änderung parteiübergreifend beschlossen worden,
aber noch sei „die Tinte kaum trocken“. Die Zusatzqualifikation für
Lehrer sei in die Wege geleitet worden, dauere aber seine Zeit. Für den
Bezirk Oberpfalz meinte Franz Hofmeister, dass inklusive Schule nur
umgesetzt werden könne, wenn ausreichend qualifiziertes Personal zur
Verfügung stehe, finanziert durch
den Freistaat.
Wie inklusive Schule praktiziert
werde, schilderte Wiltrud Thies, Leiterin der Sopie-Scholl-Schule in Gießen. Eltern seien die Triebfedern gewesen, hätten nach schulischer Qualität gefragt, die mittlerweile bewiesen sei und jahrgangsübergreifend
bis zur 10. Jahrgangsstufe umgesetzt
sei. Lehrer müssten keine Angst vor
inklusiver Schule haben, aber die
Lehrerausbildung und Fortbildung
müsse dringend verbessert werden.
BLLV-Präsident Klaus Wenzel plädierte für beste Lehrerausbildung
und gesicherte Finanzierung von
schulischer Inklusion. Nur zweifle er
daran, dass alle Fraktionen im bayerischen Landtag unter Inklusion das
Gleiche verstehen. Inklusion beginne
im Kopf und ende in einer Veränderung der Gesellschaft. Keinesfalls
dürfe Inklusion auf den Schultern
der Lehrerschaft ausgetragen werden. Ein Lehrer alleine sei nicht in
der Lage, eine inklusive Klasse zu unterrichten, er brauche kompetentes
Fachpersonal zur Unterstützung.
Symbol- und Alibipolitik
Auch die Opposition in Bayern bekam von Dr. Hans Wocken ihr Fett ab,
denn die vermisse er hier grundsätzlich. Bayern betreibe in Sachen inklusive Schule nur eine Symbol- und
Alibipolitik. Inklusive Schule sei nur
umzusetzen, wenn auch bei den Eltern ein Umdenken einsetze. Förderschulen sollten nach seiner Ansicht
nur noch schwersten Behinderungsfällen vorbehalten bleiben. In kurzen
Schlussstatements meinten Wiltrud
Thies, dass das volle ACC der Beginn
der inklusiven Schule sein könne,
Eduard Freisinger hoffte, dass die
heutige Diskussion ein guter Anstoß
sei.
Tapetenwechsel gefordert
Hans Wocken forderte einen Tapetenwechsel in der bayerischen Bildungspolitik, und Margit Wild hoffte,
dass gemeinsames Lernen in naher
Zukunft selbstverständlich sein werde. Durchaus problematisch stellt
sich die Situation für Franz Hofmeister dar, und Stefan Graf meinte, dass
die Gesellschaft am Anfang des Inklusionsprozesses stehe. Theoretisches Wissen sei ausreichend vorhanden, so Klaus Wenzel, es müsse
nur noch umgesetzt werden.
Bavaria produziert Wetter
Axel Schweer-Baumeister, Abiturient
Für die ARD – Kachelmann-Verträge übernommen
München. (dpa) Die ARD bekommt
ein neues Wetter. Von 2012 an wird
die Bavaria-Film-Gruppe verschiedene Wettersendungen für „Das Erste“
und ARD-Regionalprogramme produzieren. Dafür gründete die Bavaria
die Tochterfirma Cumulus Media
und übernahm einige bestehende
Verträge von Jörg Kachelmanns
Schweizer Firma Meteomedia. Ausgelaufene Verträge seien mit den
ARD-Anstalten neu verhandelt worden und stünden kurz vor der Unterzeichnung, sagte Bavaria-Geschäftsführer Achim Rohnke am Mittwoch
in München. Meteomedia bleibt als
Datenlieferant an Bord, produziert
werden sollen die Wettersendungen
in Zukunft aber nicht mehr im
2700-Seelen-Dorf
Gais
in
der
Schweiz, sondern auf dem BavariaFilmgelände in Grünwald bei München – in einem für die HD-Technik
geeigneten Studio. Beim Moderatorenteam setzt die Bavaria auf bekannte Gesichter: Donald Bäcker,
Claudia Kleinert, Sven Plöger und
Karsten Schwanke werden auch für
das neue Wetter vor der Kamera stehen.
Ministerpräsident Horst Seehofer besucht heute die Oberpfalz. Dort entstehen an den
drei Hochschulen alleine über 4.000 neue Studienplätze. Informieren Sie sich über die
Zukunftsinitiative der Bayerischen Staatsregierung „Aufbruch Bayern: Für Familie,
Bildung, Innovation“ unter www.aufbruch.bayern.de.
www.aufbruch.bayern.de
Man kennt sie: Sven Plöger, Claudia Kleinert und Karsten Schwanke (von
links) am Mittwoch bei einem Pressegespräch im Olympiaturm München.
Als „Wetterfrösche“ sind sie jetzt nicht mehr bei Kachelmann, sondern unter dem Dach der Bavaria-Film-Gruppe, die in die Produktion von moderierten Wetterprogrammen einsteigt.
Bild: dpa