SchiedsamtsZeitung Der Schiedsmann im Spiegel der Presse

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SchiedsamtsZeitung Der Schiedsmann im Spiegel der Presse
SchiedsamtsZeitung
60. Jahrgang 1989, Heft 07
Seite 111b-112
Online-Archiv
Organ des BDS
Bund Deutscher Schiedsmänner und
Schiedsfrauen e.V. -BDSPostfach 100452 ‹ 44704 Bochum
www.schiedsamt.de ‹ [email protected]
Der Schiedsmann
im Spiegel der Presse
Eine Fortbildungsveranstaltung
Münsteraner Schiedspersonen war der
Anlass für Berichterstattungen der
Münstersche Zeitung
und der
Westfälische Nachrichten
jeweils vom 28.11. 1988; Äußerungen
»hochrangiger« Vertreter der Justiz
waren die »Aufhänger« für die
Redakteure:
»Wir müssen die Justiz entlasten«,
forderte auch Dr. Friedrich-Adolf Jahn,
Parlamentarischer Staatssekretär im
Bundesjustizministerium, der zu den
versammelten Schm./-frn. sprach.
Über eine Erweiterung der Funktion
werde deshalb nachgedacht. Folgende
Gesichtspunkte seien zu
berücksichtigen: »Man eröffnet die
Schms.-Tätigkeit für weitere Delikte mit
geringer Schuld, insbesondere für
Vermögensdelikte, und bezieht den
Schm. stärker in den Täter-OpferAusgleich ein.« Gerade in der
Schlichtung, die die beiden zerstrittenen Parteien wieder
zusammenführe, sehe er die große
Bedeutung des Amtes für den »inneren
Rechtsfrieden«.
Aus dem Schulungsteil der
Veranstaltung wurde der Präs. d. LG
Essen, Dr. L.H. Serwe, zitiert: »Eine
besondere Gefahr bei der Tätigkeit des
Schms. ist die Starrheit einer Arbeits-
hypothese, die leicht zum Vorurteil
werden kann. Zuhören und auch die
Revidierung der Meinung gehören
daher zu den Aufgaben der
Schiedsleute.«
Neue Impulse für eine Verstärkung der
Öffentlichkeitsarbeit gehen von der
SchsVgg. Düsseldorf aus. Nach
erfolgreichem Start im Stadtbezirk
Neuss (Ansprechen von Redaktionen,
Vorträge in Schulen, etc.) wurden
nunmehr die Aktivitäten ausgedehnt
auf die Bereiche Dormagen, Kaarst,
Korschenbroich und Meerbusch.
Am 24.12.1988 wurden unter dem
»weihnachtlichen« Titel: (»Vier Männer
im täglichen Einsatz für Frieden auf
Erden«), von der
Neuß-Grevenbroicher Zeitung
RHEINISCHE POST
die Koll. Günter Wrobel, Johannes
Grütering, Benno Hensing und
Wolfgang Horst als Schr. vorgestellt,
»die« erfolgreich versuchen, Streit zu
schlichten.
Der (fast) ganzseitige Report
beschränkte sich nicht auf eine
Charakterstudie, sondern vermittelte
den Lesern anschaulich Amt und
Aufgaben eines Schms.
WESTFALENPOST
Hagener Zeitung
und
Nachdruck und Vervielfältigung
Seite 1/2
Nachdrucke, auch auszugsweise, sowie fototemechanische Vervielfältigungen, auch von Teilen eines Heftes, gleichgültig in
welcher Anzahl, auch für innerbetrieblichen Gebrauch, sind nicht gestattet. Die vorbehaltenen Urheber- und Verlagsrechte
erstrecken sich auch auf die veröffentlichten Gerichtsentscheidungen und ihre Leitsätze; sie sind vom Einsender oder von der
Schriftleitung bearbeitet oder redigiert. Der Rechtsschutz gilt auch gegenüber Datenbanken oder ähnlichen Einrichtungen. Sie
bedürfen zur Auswertung der ausdrücklichen Einwilligung des Carl Heymanns Verlages.
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60. Jahrgang 1989, Heft 07
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WESTFALISCHE
RUNDSCHAU
warteten mit Berichten am 10.12.1988
auf, nachdem sich die
Schiedspersonen der LGBez. Hagen
und Siegen zu einem Fortbildungslehrgang versammelt hatten. Hier einige
Wertungen aus den umfangreichen
Berichterstattungen der Reporter:
»Werden Schr. durch mehr Ausbildung
wieder salonfähiger?«
Der recht eigenwillige »Aufmacher«
sollte jedoch nur auf die rückläufige
Tendenz der Inanspruchnahme von
Schm. hinweisen, ebenso wie auf die
Notwendigkeit verstärkter Aus- und
Fortbildung. Zitiert wurden u.a. Vors.
Walter Ackerschott, Olpes Bgm' in
Wilma Ohly und Staatsanwalt Hans
Schicha:
Ackerschott: Der außergerichtlichen
Streitbeilegung komme seiner Meinung
nach in Anbetracht der knappen
Ressource Recht und der Überlastung
der Justiz eine immer größere
Bedeutung zu. Die
Vertreterversammlung des BDS habe
aus diesem Grund kürzlich zwei
Beschlüsse des Inhalts gefasst, daß
der Bundesgesetzgeber im Bereich
des Zivilrechts für nachbarliche
Streitigkeiten wie Einwirkungen vom
Nachbargrundstück, Überhang,
Überfall und Grenzabstände für
Pflanzen ein obligatorisches
Güteverfahren durch entsprechende
Änderung der Zivilprozessordnung
zunächst als Pilotprojekt in einigen
Bundesländern einführen möge.
Olpes Bgm.' in Wilma Ohly, Ehrengast
bei der Eröffnung der Veranstaltung,
hob die Bedeutung des Schms.-Amtes
in einer Zeit hervor, in der Aussprüche
wie »Darauf habe ich einen
Rechtsanspruch« oder »Dafür habe ich
eine Versicherung« immer häufiger zu
hören seien.
Oberstaatsanwalt Hans Schicha vom
LG Siegen versicherte, daß in seiner
Behörde von der Möglichkeit,
Strafsachen auf den Privatklageweg zu
verweisen, ausgiebig Gebrauch
gemacht werde.
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