Leseprobe I - Michael Müller Verlag
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Leseprobe I - Michael Müller Verlag
130 Ostküste Isola Bella vor Taormina | Dampfwolken aus der Bocca Nuova am Etna Die Ostküste Die reichste und am häufigsten besuchte Region der Insel. Neben dem klassischen Touristenziel Taormina und dessen vielfältiger Umgebung erwartet den Besucher auch das quirlige Catania. Herz des Gebiets ist der über 3300 Meter hohe Etna, größter Vulkan Europas und bis heute tätig. Seine Ausbrüche zerstörten immer wieder ganze Dörfer, die fruchtbare Lavaasche sorgte aber auch für die üppigste Gartenlandschaft der Insel – Wein- und Obstplantagen, Pistazien-, Orangen- und Feigenbäume lösen sich ab, die vielfältigen Gemüsesorten können gleich mehrfach im Jahr geerntet werden. Dieser Reichtum und der Tourismus verursachten allerdings auch eine beispiellose Zersiedelung der Küste. Zwischen Messina und Taormina scheint eine Ortschaft in die nächste überzugehen, und auch weiter südlich bis Catania blieb nur wenig freier Raum erhalten. Die Strände sind mit wenigen Ausnahmen recht schmal und oft kiesig, in der Etnaregion finden sich auch Gebiete mit bizarren Lavafelsen. Südlich von Catania liegt die Piana di Catania, eine höchst fruchtbare Ebene, an die sich eine der größten Industrieregionen Siziliens anschließt: die Raffinerien und Chemiewerke um Augusta. Verbindungen Zug: Entlang der Küste in aller Regel die bessere Wahl als der Bus, häuf ige und recht schnelle Verbindungen an der viel befahrenen Linie Messina-Catania. Bei den vom italienischen Festland kommenden Zügen ist allerdings mit ziemlichen Verspätungen zu rechnen. Ein Bonbon für Eisenbahnfans bietet die Privatbahn Ferrovia Circumetnea, die den Etna umrundet. Bus: Ebenfalls häuf ige Anschlüsse, Handicap sind allerdings die vielen engen Ortsdurchfahrten und der starke Verkehr der Küstenstraße. Wirklich schnell voran geht es nur mit den wenigen Bussen, die die Autostrada benutzen. Ostküste → Karte S. 133 Tyrrhenisches Meer Stromboli Liparische Messina Ústica 131 Lipari p Segesta Marsala Mazara del Vallo Corleone Sciacca Eraclea Minoa i I. in i ef Cammarata W3 W1 Etna 3340 Valle dei Templi Gela Acireale Catania Lentini Augusta Villa Romana Piazza a d. Casale Armerina Licata Taormina W2 Enna Caltanissetta Agrigento Pantelleria M a d on i e Messina d N eb ro Agira Prizzi Selinunte C Te Monreale Scopello Milazzo Capo d Orlando Pantálica Ragusa Noto Mòdica Marina di Ragusa Ostküste → Karte S. 133 Trapani rm PALERMO San Vito lo Capo al ù Inseln Pozzallo Siracusa Ostküste Messina Das „Tor zu Sizilien“, für viele Besucher die erste Begegnung mit der Insel, empfängt mit riesigen Staus und ohrenbetäubendem Hupenlärm. Ansonsten sieht Messina nicht gerade so aus, wie man sich eine „typisch“ sizilianische Stadt vorstellen mag. Mit breiten, oft kilometerlangen Straßenzügen, großen Plätzen, vielen Hochhäusern und planmäßig angelegten Grünflächen macht die Stadt einen ungewöhnlich sauberen und aufgeräumten, aber auch einen recht langweiligen Eindruck. Grund für das nüchterne Ortsbild sind die vielen Erdbeben und anderen Katastrophen, die Messina in der Vergangenheit fast schon regelmäßig in Trümmer legten – von den zähen Bewohnern immer wieder aufs Neue errichtet. Schon Goethe erlebte auf seiner Italienreise 1787 das wenige Jahre zuvor von einem Erdbeben verwüstete Messina als „den fürchterlichsten Begriff einer zerstörten Stadt: denn wir ritten eine Viertelstunde lang an Trümmern nach Trümmern vorbei“. Fast alle heutigen Bauten stammen aus dem 20. Jahrhundert, in dem die Stadt er- Ostküste neut und sogar gleich zweimal verwüstet wurde: 1908 bei einem schrecklichen Erdbeben, dessen Flutwelle über sechzigtausend Menschen das Leben kostete und 90 Prozent aller Häuser zerstörte, und bei den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg, die mehr als die Hälfte aller Gebäude erneut in Schutt legten. Die Hartnäckigkeit, mit der die jeweiligen Einwohner trotz der stetigen Erdbebengefahr am alten Standplatz festhielten, liegt am sicheren Hafen des Ortes und der günstigen Messina Lage am Stretto, der Meerenge von Messina. Der Fischfang, Verkehr und Handel waren seit alters her die Quellen des Reichtums der Stadt und sind es bis heute geblieben. So ist Messina, wenn auch nicht schön, so immerhin wohlhabend und sehr lebendig, mit eleganten Boutiquen und regem Straßenleben, das kulturelle, politische und wirtschaftliche Zentrum des Nordostens der Insel. 132 Ostküste Die Brücke über den Stretto – die längste Hängepartie der Welt Schon die Römer hatten davon geträumt, Sizilien und das italienische Festland mit einer (allerdings schwimmenden) Brücke zu verbinden. Während seiner diversen Amtszeiten nahm insbesondere Italiens ehemaliger Regierungschef Berlusconi mehrere Anläufe, den „Ponte sullo Stretto“ tatsächlich errichten zu lassen – und mit ihm alle Rekorde zu brechen: Mit einer Länge von 3360 Metern zwischen den beiden je gut 370 Meter hohen und 55 Meter tief im Erdboden versenkten Pylonen sollte die Hängebrücke fast das Dreifache der Golden Gate Bridge von San Francisco überspannen und auch die bisher weltgrößte Akashi-Kaikyo-Brücke beim japanischen Kobe (1990 Meter Pfeilerabstand) weit hinter sich lassen. Die Planungen sahen vor, das über acht Milliarden Euro teure Prestigeprojekt zunächst überwiegend von privaten Investoren f inanzieren zu lassen; die Ref inanzierung des „achten Weltwunders“, wie Teile der italienischen Presse die Brücke ehrfurchtsvoll titulierten, hätte dann einzig über die Mautgebühren erfolgen sollen – ein Optimismus, den nicht jeder Bankier und Wirtschaftswissenschaftler teilte. Die Kritik an dem gigantischen Vorhaben setzte jedoch nicht nur an den betriebswirtschaftlichen Aspekten an. Viele warnten, die Maf ia würde sich einen guten Teil der Investitionssumme unter den Nagel reißen. Umweltschützer sahen das Ökosystem der Meerenge bedroht und glaubten, dass Wale und Zugvögel durch das Megabauwerk die Orientierung verlieren können. Die Angestellten der Fährgesellschaften fürchteten um ihre Arbeitsplätze, die Fischer im Stretto um ihre Fanggründe. Ungelöst blieb auch die Frage, wie denn das eher dünn gesponnene Straßen- und Bahnnetz beiderseits der Brücke den erhofften Andrang verkraften sollte. Schließlich ergab auch das Kapitel Sicherheit Anlass zu Diskussionen. Der Stretto, ein geologisch noch junger Grabenbruch, gehört zu den am stärksten erdbebengefährdeten Gebieten der Welt. Zwar wäre die Brücke für einen Erdstoß bis zu einer Stärke von 7,1 der Richterskala ausgelegt gewesen, doch wurden in Kalabrien auch schon Beben der Stärke 7,9 gemessen. Berlusconis politischer Absturz im Jahr 2011 und natürlich auch die allgegenwärtige „Crisi“ stoppten das Projekt. Nachfolger Monti verkündete das Ende für die Brücke, die für die Planungen verantwortliche staatliche Gesellschaft Stretto di Messina S.p.A. wurde aufgelöst, ebenso der noch unter Berlusconi unterzeichnete Vertrag mit dem vorgesehenen Baukonsortium Eurolink. Das endgültige Aus? Aber nein: Die Regierung Renzi verkündete bereits, man werde (sicher auch unter dem Eindruck der gigantischen Summe, die Eurolink nun als Schadensersatz fordert) das Vorhaben erneut überdenken. Diesmal jedoch, so die Idee des aus Sizilien stammenden Innenministers Angelino Alfano, in Form einer rein für die Eisenbahn konzipierten Brücke ... Geschichte Die sichelförmige Landzunge, die den Hafen schützt, verlockte schon 730 v. Chr. Bewohner der griechischen Kolonie Kyme (nahe Napoli) zur Anlage der Siedlung Zankle – „Sichel“. Später Messana genannt, geriet der Ort im 4. Jh. v. Chr. unter die I. Lipari Messina 133 Neapel, Neapel, Salerno Salerno I. Vulcano V lcano Vu Ganzirri Milazzo 113 Messina Villa S. Giovanni A 20 20 114 el o ri ta ni Ostküste → Karte S. 133 Lido Mortelle 113 dir. 185 Za 116 pp ul M la o n ti P Alì Terme Savoca Francavilla di Sicilia Alca ntara Cesarò, Cesarò, Nicosia, Nicosia, Termini Termini Imerese Imerese Linguaglossa Santa Teresa di Riva Taormina Calatabiano Giardini-Naxos San Marco Parco dell'Etna 284 A 18 Letojanni Gola d'Alcántara Etna 3323 Bronte Riposto Giarre 114 Adrano Zafferana Etnea 121 S i m et o Enna Enna Forza d'Agrò Castiglione Randazzo Reggio di Calabria Itala Acireale Nicolosi Paternò Aci Castello 121 Catania 192 D i t ta i no Caltagirone, Caltagirone, Gela Gela 288 G o r na l un g a 114 a Lentini F or c i t o Tr ig on E 45 Ragusa 194 Ragusa Carlentini Sortino, Sortino, Siracusa Siracusa Ostküste Augusta Siracusa Siracusa Megara Hyblaea Malta Malta 10 km 134 Ostküste Herrschaft von Syrakus, das mit seinem Besitz nicht eben zimperlich umsprang. Als die Stadt 265 v. Chr. gleichzeitig Rom und Karthago zu Hilfe rief, führte diese seltsame Taktik zum Kampf um das strategische Bonbon und zum Ersten Punischen Krieg. Unter dem Sieger Rom ging es schnell bergauf, der Reichtum wuchs. In späteren Epochen teilte Messina die Geschicke Siziliens und wurde von wechselnden Herrschern regiert. Zwischen 1255 und 1266 bildete die Stadt zusammen mit Taormina und Milazzo eine Art Freistaat. Ab dem 18. Jahrhundert mehrten sich dann die Katastrophen, die über die Stadt hereinbrachen: 1743 die Pest, 1783 ein schweres Erdbeben, 1823 Überschwemmung, 1848 Beschießung durch Ferdinand von Neapel („Re Bomba“ – König Bombe), 1854 die Cholera und 1894 erneut ein Erdbeben, Vorbote des entsetzlichen Bebens von 1908 – des wohl nur vorläuf ig letzten … ĒBasis-Infos Postleitzahl 98100 Information Ufficio Informazione Turistica, Piazza della Repubblica (Bahnhofsvorplatz), aus dem Hauptbahnhof kommend rechts; ¢ 090 7723701. Das kommunale Infobüro gibt Auskunft auch zur Umgebung; Fahrpläne etc. Geöffnet Mo–Fr 9–13 Uhr, Mo/Mi auch 15–18.30 Uhr sowie Di/Do auch 15–17 Uhr. www.comune.messina.it. Deutsches Konsulat Via San Sebastiano 13, ¢ 090 671780. Hospital Ospedale Piemonte, Viale Europa 1, ¢ 090 2221. Post Corso Cavour 138, Ecke Via Pozzoleone. Öffnungszeiten Mo–Fr 8.20–19.05 Uhr, Sa 8.20–12.35 Uhr. Veranstaltungen „Sfilata dei Giganti“, 14./15. August; am 14. Bereitstellung, am 15. der Umzug mit den riesigen Reiterstatuen des dunkelhäutigen Grifone und der Mata, die „Vater“ und „Mutter“ der Stadt darstellen. „Vara“-Prozession, 15. August. Die Vara ist ein über zehn Meter hoher Aufbau aus Gipsengeln, Wolken, etc.; an der Spitze Maria und Christus, der sich auf eine Erdkugel stützt. Hunderte barfüßige Gläubige ziehen den Karren an langen Stricken durch die Stadt, abends großes Feuerwerk. ĒVerbindungen Fähren/Aliscafi Abfahrt der BluferriesFähren (www.bluferries.it) nach Villa S. Giovanni im südlichen Teil des Hafens bei der Stazione Marittima. Autofahrer schiffen um die Ecke ein, der Beschilderung folgen, rechtzeitig einordnen, da etwas komplizierte Verkehrsführung; Abfahrten etwa stündlich; Fahrpreis p.P. etwa 2,50 €, Pkw 40 €. Dieselbe Gesellschaft betreibt auch Schnellverbindungen (Navi veloci) ohne Fahrzeugmitnahme. Nicht weit entfernt starten die Tragflügelboote (Aliscafi, ebenfalls ohne Fahrzeugmitnahme) der Ustica Lines (www.usticalines.it) nach Reggio Calabria (3,50 €) sowie zu den Liparischen Inseln; Verbindungen z.B. nach Lipari je nach Saison 1- bis 5-mal täglich. Preiswerter gelangt man auf die Eolie allerdings mit dem Bus nach Milazzo und anschließender Überfahrt ab dort. Private Autofähren der Linie Caronte & Tourist (C&T, www.caronte tourist.it) nach Villa S. Giovanni (Abfahrten und Preise ähnlich wie Bluferries) starten knapp 3 km nördlich der Stazione Marittima am sog. „Rada di San Francesco“, nahe Via della Libertà. Dieselbe Gesellschaft fährt 1mal tägl. auch bis nach Salerno („Autostrade d’amare“) unterhalb von Neapel (Fahrtdauer 8 Std., p.P. je nach Saison ab knapp 30 €, Auto ab etwa 65 €), Abfahrt allerdings am Molo Norimberga bei der Staz. Marittima unweit der Bluferries. Zug Die Stazione Marittima (Verladung auf die Fähren) und die Staz. Centrale liegen etwa 300 Meter auseinander, Verbindung über Bahnsteig. Entstanden sind die Bahnhöfe Ende der 1930er unter dem Mussolini-Regime; beachtenswert ist das riesige Mosaik im „Salone dei Mosaici“ der Messina 135 Ostküste → Karte S. 133 Siziliens griechische Wurzeln: Mosaik in der Stazione Marittima Stazione Marittima, das die Geschichte Siziliens repräsentiert, überragt von der Person des „Duce“ persönlich. Zugauskunft, Tickets etc. in der Stazione Centrale. Tagsüber sehr gute Verbindungen nach Palermo und Catania/Siracusa; nachts verkehren allerdings kaum Züge. Bus Verschiedene Gesellschaften und Abfahrtsstellen im Zentrum. SAIS- sowie INTERBUS- bzw. ETNA-Busse für die Ostküste nach Taormina und Catania (laufend), außerdem nach Catania Airport (11-mal) und Palermo (6-mal). Abfahrt an der Piazza della Repubblica, aus der Stazione Centrale kommend links. Von hier auch etwa stündliche GIUNTABUS TRASPORTI-Busse nach Catania Airport sowie via Autobahn nach Milazzo (Fähren/Tragflügelboote Liparische Inseln). TAI-Busse für die Nordküste bis Capo d’Orlando, 6-mal täglich ab der Via Santa Maria Alemana, meerwärts der Piazza Cairoli. GIUNTABUS nach Milazzo über Villafranca 13-mal täglich. Haltestelle in der Via Terranova, einer Parallelstraße landeinwärts der TAI, Ecke Viale San Martino. Lokalverkehr Busse und die Tram genannte Straßenbahn der ATM für den Stadtbereich. Abfahrt der Busse im Park- haus „Autosilo“, Piazza Cavallotti, am Anfang der Via Primo Settembre, hundert Meter vom Bahnhof; Tickets vor Ort oder in den Tabacchi. Zum Regionalmuseum am besten per Tram (Haltestellen z.B. an Piazza Cairoli und beim Bahnhof) oder auch mit Bus Nr. 78 und 79. Nach Ganzirri Bus Nr. 79, zum Lido Mortelle und bis Villafranca Nr. 81. Autovermietung AVIS, Via Garibaldi 231, ¢ 090 679150, EUROPCAR, Via Vittorio Emanuele 77, ¢ 090 661365; HERTZ, Via Garibaldi 128, ¢ 090 344424; MAGGIORE (von mehreren Lesern empfohlen), Via Vittorio Emanuele II 75, ¢ 090 675476. Auto Durchreisende Richtung Taormina sollten den nächsten Weg zur Autobahn A18 Catania (gut beschildert) wählen, das Stadtgebiet mit seinem Verkehrschaos erstreckt sich weit nach Süden. Richtung Nordküste bietet die SS 113 schöne Panoramablicke zurück, die gebührenpflichtige Autobahn A 20 Richtung Palermo ist aber deutlich schneller. Ein Parkhaus („Cavallotti“) liegt an der Piazza Cavallotti, Zufahrt über die Via Magazzini Generali, nicht weit vom Bahnhof; sehr enge Auffahrt, preisgünstig. Alternative: Im Umfeld des Regionalmuseums parken und mit der Tram in die Stadt fahren. 136 Ostküste ēÜbernachten Für eine verkehrsreiche Stadt dieser Größe gibt es in Messina immer noch entschieden zu wenig Hotels insbesondere der unteren Kategorien. Vor allem in den preiswerteren Herbergen ist es deshalb oft schwer, ein Bett zu finden. **** Hotel Messenion 8, ganz knapp abseits des engeren Zentrums. Kleineres, 2010 eröffnetes Haus mit nur 18 geschmackvoll und komfortabel gestalteten Zimmern und freundlichem Service. „Classic“-DZ/F im Schnitt etwa 140 €, es gibt auch Superiorzimmer. Kein Restaurant, jedoch viele Möglichkeiten im Umfeld. Via Faranda 7, ¢ 090 712674, www.hotelmessenion.it. **** Hotel Royal Palace 15, nicht weit vom Bahnhof. Ein Hochhaus in nicht ganz ruhiger Lage, ansonsten mit dem üblichen Komfort dieser Klasse. Garage. StandardDZ/F rund 100–150 €, es gibt auch Superiorzimmer und Suiten. Via Cannizzaro 224, ¢ 090 6503, www.royalpalacemessina.it. *** Hotel Villa Morgana 2, kleineres Haus mit Garten, außerhalb der Stadt am Ortsrand von Ganzirri gelegen und durch die Straße von der Lagune getrennt. DZ/F etwa 80–110 €. Ganzirri, Via C. Pompea 237, ¢ 090 325575, www.villamorgana.it. *** Hotel Sant’Elia 4, nettes kleines Hotel, einigermaßen ruhig und in Gehdistanz zum Bahnhof gelegen. Viele gute Tipps für die Gäste. DZ/F rund 90–110 €. Via I Settembre 67, Ecke Via Sant’Elia, ¢ 090 6783750, www. hotelsantelia.net. ** Hotel Cairoli 10, ein ordentlich geführtes Mittelklassehotel in zentraler, aber lauter Lage: Räume nach innen nehmen! Die Zimmer sind nicht gerade topmodern, aber sauber. Richtwert etwa 80 € für das DZ mit Bad. Viale San Martino 63 (Ecke Piazza Cairoli), ¢ 090 673755, www.hotelcairoli.it. Bed & Breakfast del Duomo 3, in der Tat gleich beim Dom und abseits des Verkehrslärms. Hübsches B&B mit fünf Zimmern und ordentlichen Bädern, das Frühstück gibt es in einer nahen Bar. DZ/F ca. 65–100 €. Via I. Settembre 156, ¢ 090 6413293, mobil 393 9934500, www.bedandbreakfastdelduomo.it. B&B Town House Messina Piazza Cairoli 12, ein Gastgeber, zwei Adressen. Enrico Russo betreibt eine sehr modern gestylte Unterkunft im Zentrum, zwei Schritte von der Piazza Cairoli. Tolle Tipps bereichern den Aufenthalt! DZ/F etwa 90 €. Via Giordano Bruno 66, ¢ 090 2936097, Mobil¢ 320 6335212, www.townhousemessina.it. Sein zweites Quartier ist vom Preisniveau her ähnlich und liegt in einer Jugendstilvilla mit unverstelltem Stretto-Blick im Ortsteil Paradiso (!), an der Via Cosolare Pompea 189 knapp 1,5 km nördlich des Museo Regionale: Town House Messina Paradiso 1. Camping ** Nuovo Camping dello Stretto, küstennah nördlich der Stadt bei Torre Faro, noch hinter Ganzirri, zu erreichen mit Stadtbus Nr. 79. Ein Platz mit ordentlicher Ausstattung, geöffnet Juni bis September. Zwei Personen, Auto, Zelt zahlen zur HS etwa 28 €. Via Circuito, ¢ 090 3223051, www. campingdellostretto.it. Lesertipp: ** Camping Marmora, mehr als 25 km außerhalb der Stadt an der Nordküste zwischen Orto Liuzzo und Sindaro Marina; Autobahnausfahrt Messina-Nord/ Villafranca, dann die Küstenstraße in östliche Richtung. „Neu eröffneter Platz, 20 Meter vom Strand. Der Besitzer Carmelo und seine Frau Michaela sind anständige Leute. Ganzjährig geöffnet; zwei Personen, Auto, Zelt zur HS etwa 25 €. SS 113 dir., km 29,8; Mobil-¢ 389 2567122“ (Matthias Helbich). www.campingmarmoramessina.it oder www.campingmarmora.altervista.org. ĒEssen & Trinken/Nachtleben Die Küche von Messina basiert auf Fisch. Protagonist ist – neben Pesce Spada (Schwertfisch), der hauptsächlich hier im Stretto gefangen wird – pescestocco (Stockfisch) in allen erdenklichen Zubereitungsvarianten. Ristorante La Durlindana 7, beim Justizpalast, unter der Kundschaft viele örtliche Honoratioren. Sehr gute Regionalküche, zu empfehlen insbesondere Stockfisch und Pesce Spada. Menü ab etwa 25–30 €. Via Nicola Fabrizi 143, ¢ 090 6413156. Messina SS SS113, 113,Milazzo Milazzo 137 Museo MuseoRegionale, Regionale, Ganzirri, Ganzirri,Torre TorreFaro, Faro, Mortelle Mortelle 1 2 Vi a P C&T (Villa S. Giovanni) Piazza Castronovo a le Ostküste → Karte S. 133 bernachten 1 Town House Messina Paradiso 2 Hotel Villa Morgana 3 B&B del Duomo 4 Hotel Sant'Elia 8 Hotel Messenion 10 Hotel Cairoli 12 B&B Town House Messina Piazza Cairoli 15 Hotel Royal Palace rm Messe G a r ib a ld i a iV e V ia i ti tis at B na e e II nuel rio E ma ro lli be hi G a za a 15 e us pp e La Fa rin a GIUNTABUS Stazione Centrale SAIS V. le pa i si d. ro G as . Stazione Marittima Eu B C zo ale U go V. L. R iz Vi a o na Vi in le M t ar da an e ad S ill M e al M 13 re iz BUS mb 10 GIUNTA- nn Vi ia i de V ia tte ro Ca Piazza 12 Cairoli C&T (Salerno) Ustica Lines/ Blueferries Pkw-Einschiffung Bluferries (Navi veloci) Se i o as sp m iz e lV m br ar de To Fa P. S. Caterina Valverde TAI a a es G a r ib vo Vi Vi . 11 Vi 4 o 5 im P.le L. Fulci Pr rd Via de P Re iaz pu za bb de lic lla a Vi N Vi V ia o rig Ca Via V itto IV XX Co IV M ag rs gio o Chiesa Santissima Annunziata dei Catalani 3 a 14 V a Piazza Antonello Piazza del Dom Duomo Vi 8 C ett Via io gg a C 7 9 a cc Galleria Vittorio Emanuele III Ma a l ar Din 6 Vi Bu Rist. La Tonnara Osterìa Etnea Rist. La Durlindana Trattoria del Pòpolo Pasticceria Irrera 1910 Caffè Bar Cardullo Trattoria ParadiSiculo ur nte Via V. S. Se ba st ian o Via 18 AA18 TaorminaTaorminaCatania Catania Via Sacrario Cristo Re Ar mo rto Mo Principe di P ie be .D ' Um a ld i Fran V ia c e s c o M a lt d 'A s s is i a ipe ns inc enz Pr XX le Via Via San ssen & Trinken 18 AA18 TaorminaTaorminaCatania Catania 20MilazzoPalermo, MilazzoPalermo, AA20 18TaorminaCatania TaorminaCatania AA18 Via A. J aci Via de lla Lib ert a o V ia 5 6 7 9 11 13 14 TaorminaTaorminaCatania, Catania, SS SS114 114 V.le Europa TaorminaTaorminaCatania Catania Messina 200 m M S. ar tin o 138 Ostküste Ristorante La Tonnara 5, zentral gelegenes, recht gediegenes Lokal mit Schwerpunkt auf Fischgerichten. Netter Service, ordentliche Weinauswahl, reelle Preise. Menü ab etwa 25–30 €. Via Santa Maria Alemana 28–34, ¢ 090 6409380. Trattoria ParadiSiculo 14, familiär geführt in einem der ältesten Gebäude (140 Jahre!) der Stadt. Lokale Küche mit viel Gemüse und Fisch, alles frisch und lecker zubereitet. Auch Leserin Christine Biermann fand: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt absolut.“ Mo Ruhetag. Via Ghibellina 154, Ecke Via N. Bixio, ¢ 090 717992. Trattoria del Pòpolo 9, ebenfalls etwas abseits der üblichen Rennstrecken an einem kreisrunden, bei Einheimischen immer noch als „Piazza del Pòpolo“ bekannten Platz. Hübsche Lage unter Arkaden, bodenständige Regionalküche, im Winter Gemüse- und Bohnensuppen, Stockfisch das ganze Jahr. Offener Wein vom Fass. Preiswert. So Ruhetag. Piazza Francesco Lo Sardo 30, ¢ 090 671148. Osterìa Etnea 6, ganz in der Nähe, mit einigen wenigen Tischen zur lauten Straße, innen klein und gemütlich. Traditionsreiches, bereits 1959 gegründetes Lokal mit sehr solider Küche und günstigen Preisen. So Ruhetag. Via Porta Imperiale 40, ¢ 090 672960. Caffè Bar Cardullo 13, in zentraler, aber ruhiger Lage zwischen Bahnhof und Piazza Cairoli. Ein unscheinbares Café, das an den wenigen Tischen im Freien auch gutes Essen serviert und zudem ausgesprochen preiswert ist. Keine Speisekarte, der Kellner erklärt, was es gibt. Nur mittags geöffnet, So Ruhetag. Via Ugo Bassi 7, ¢ 090 774413. Pasticceria Irrera 1910 11, an der zentralen Piazza Cairoli. Der Name trügt nicht – seit 1910 gibt es hier Süßes (und Salziges) in vielerlei Variationen; besonders gerühmt werden die Spezialitäten auf Mandelbasis. Piazza Cairoli 12. Nachtleben Noa, das ehemalige „Catalani Jazz Cafè“ an der Piazza Catalani gegenüber der Chiesa Santissima Annunziata dei Catalani, stellt im Sommer die Tische auf den Platz. Gute Cocktails, gelegentlich LiveMusik. In der Nähe noch weitere Musicbars. Sehenswertes Zentrum des Alltagslebens der Einwohner ist die baumbestandene, von heftigem Verkehr umtoste Piazza Cairoli. Nördlich liegen die schicken und hochpreisigen Geschäfte der Stadt. An der Piazza Cairoli beginnt auch die lange Via Garibaldi, die nur durch eine Häuserzeile vom Hafen getrennte Hauptverkehrsader der Stadt. Der Lungomare selbst besteht hauptsächlich aus Verwaltungsbauten erstickt fast an Autos. Versöhnlicher stimmt der Blick hinüber nach Kalabrien und auf die Madonnina, die an der Hafeneinfahrt die Reisenden begrüßt. Piazza Duomo: Das ehemalige Zentrum der Stadt, das sich jetzt mehr zur Piazza Cairoli hin verlagert hat. Der Dom selbst ist bezeichnend für die Geschichte Messinas: kaum etwas an ihm stammt noch von dem ursprünglichen, 1160 begonnenen Bau. 1908 beim Erdbeben zerstört und mühsam rekonstruiert, machte ihn im Zweiten Weltkrieg eine Brandbombe erneut dem Erdboden gleich. Was man heute sieht, ist eine detailgetreue Kopie des einst unter dem Normannen Roger II. errichteten Gebäudes, original nur der Unterbau. Die drei verzierten Portale an der Front stammen aus dem frühen 16. Jh., schön sind die rekonstruierten Mosaiken in den Apsiden und die Krypta. Bedeutendstes Stück in der „Tesoro“ genannten Schatzkammer (Mo–Sa 10–13 Uhr, im Sommer Di bis 16 Uhr; Eintritt 4 €, Kombiticket mit Campanile 5 €) ist der im 17. Jh. gefertigte „Goldene Mantel“ der Stadtpatronin Madonna della Lettera. Die Orgel des Doms ist mit 16.000 Pfeifen die größte Italiens. Neben dem Dom wartet ein weiterer Superlativ: Im Campanile (Zeiten und Preise wie Schatzkammer), dem Glockenturm, steckt die größte astronomische Uhr der Welt. 1933 in Straßburg gebaut, zeigt der Zeitmesser nicht nur Mondphasen, Jahreszeiten und Tierkreiszeichen an, sondern setzt jeden Mittag auch diverse Figuren in Bewegung – wer sie in Aktion erleben möchte, sollte allerdings besser etwas vor Messina 139 Ostküste → Karte S. 133 12 Uhr kommen, denn so ganz genau läuft das Uhrwerk nicht mehr. Vor dem Dom steht der barocke Orionsbrunnen von 1553, ein Werk von Giovanni Montorsoli, einem Schüler Michelangelos. Der mythische Jäger Orion, Sohn des Poseidon, soll der Sage nach Messina gegründet haben. Galleria Vittorio Emanuele III: An der Piazza Antonello unweit der Post. Ein Schmuckkästchen fast im Stil der großen Galerien von Neapel oder Mailand ist dieses 2005 nach langer Restaurierungszeit wieder eröffnete Gebäude (beachtenswert besonders die Glaskuppel), das ursprünglich aus den Jahren 1924–1929 stammt. Zumindest könnte es ein Schmuckkästchen sein, denn leider ist die Krise der letzten Jahre dem schönen Bau anzumerken: Fast alle der früher hier ansässigen Bars und Geschäfte wurden geschlossen, entsprechend deprimierend ist die Atmosphäre. Santissima Annunziata dei Catalani: an der Via Garibaldi, Eingang an der Piazza Catalani. Ganz offensichtlich ein solides Stück Architektur – als einzige Kirche Messinas überstand sie alle Erdbeben, ohne nennenswerten Schaden zu nehSchönes Ensemble: am Domplatz men. Im 12./13. Jh. errichtet, stellt sie eine Mischung aus normannisch-arabischen und romanischen Stilelementen dar. Die Fassade ist mit Blendarkaden und Steinornamentik geschmückt, die Säulen im Inneren sind antik, mit Kapitellen unterschiedlicher Epochen, unter anderem auch der römischen. Vor dem Hauptportal erinnert das Bronzestandbild des Don Juan d’Austria an den Sieger der Seeschlacht von Lepanto gegen die Türken (1571) – er stach von Messina aus in See. Museo Regionale: Obwohl etwas außerhalb des Zentrums gelegen, lohnt es einen Besuch sehr. Viel von Messinas kunstgeschichtlichem Erbe ging in den Zerstörungen der Jahrhunderte verloren, was verblieb, ist aber allemal interessant genug. Neben archäologischen Funden, die eines Tages in einem „Neubau“ (Baubeginn war 1989 …) präsentiert werden sollen, zeigt es auch Kunsthandwerk. Die schönsten Exponate enthält jedoch die angeschlossene Pinakothek mit Werken von Antonello da Messina, dem berühmten Sohn der Stadt (Raum 4), darunter der Flügelaltar des heiligen Gregorius (1473). Im Raum 10 f inden sich zwei Gemälde von Caravaggio, „Die Anbetung der Hirten“ und die restaurierte „Auferstehung des Lazarus“, beide zwischen 1608 und 1609 geschaffen. Viale della Libertà 465 (Uferstraße), eine knappe Fußstunde nördlich der Stazione Marittima, zu erreichen mit der Tram ab Bahnhof und den Bussen Nr. 78 und 79. Geöffnet Di–Sa 9–19 Uhr, So 9–13 Uhr, Eintrittsgebühr deftige 8 €.