Ist James Bond Ihr Vorbild?

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Ist James Bond Ihr Vorbild?
Leo Maissen
(Tschuggen Grand
Hotel Arosa)
Ist James Bond
Ihr Vorbild?
Interview Nicole Amrein
Bild Tanya Hasler
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12I2012
10 FRAGEN AN LEO MAISSEN
Wann oder zu welchem Anlass trinken
Sie Champagner?
Es gibt Momente, in denen einfach
alles stimmt – bei einem Fest, im
Zusammensein mit guten Freunden, beim Erreichen eines lang ersehnten Ziels – das sind für
mich Gelegenheiten, die Eleganz eines guten Glas
Champagners zu geniessen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie den
Champagner für Ihr Hotel aus?
Champagner ist ein Markenprodukt.
Bei kaum einem anderen Wein wird
so sehr auf den Namen geachtet wie beim Champagner. Zudem hat jeder Gast seinen bevorzugten Wein, den er nach Möglichkeit auch auf unserer Karte wiederfi nden möchte. Daneben gibt es
selbstverständlich auch jene Weine, die wir aus
eigener Überzeugung am liebsten empfehlen.
An welchen 007-Film erinnern Sie sich
gerne – und warum?
Da ich aus Klosters/Davos stamme,
kann ich hier nur «Ein Quantum
Trost» von Regisseur Marc Forster nennen. In
diesem Film liess er sogar seine in Klosters
lebende Mutter mitspielen.
Bond verkörpert eine Luxuswelt.
Er bewegt sich an den schönsten Plätzen
der Welt, in Luxushotels mit schönen
Frauen, er fährt Aston Martin – und liebt
eben Champagner. Sie führen eines der besten
Luxushotels in den Bergen. Was bedeutet Ihnen
Luxus?
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde,
dass ich nicht auch Spass an einem Aston Martin
hätte! Für mich persönlich bedeutet Luxus jedoch
eher Gesundheit, Freiheit, gute Freunde und das
Leo Maissen ist nicht nur General Manager im Tschuggen Grand
Hotel in Arosa, sondern auch bekennender Bollinger-Fan. Das
verbindet den smarten Hotelier mit dem Doppelnull-Agenten James
Bond, der seit 40 Jahren auf Champagner von Bollinger setzt – und
dem zu Ehren nun sogar eine Spezial-Edition herausgegeben worden ist. Grund genug, um mit Leo Maissen bei einem Glas
007-Champagner über Goldfinger und Luxuswelten zu sprechen.
Bollinger ist und war der Lieblingschampagner von James Bond 007.
Warum mögen Sie Bollinger?
Ich schätze kraftvolle und körperreiche
Champagner mit einer entsprechenden Fruchtnote. Es ist die Komplexität und die Eleganz des
Weines, die mich anspricht. Zudem überzeugt
mich das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Bond verkörpert viele (männliche)
Eigenschaften: 007 ist stark, klug, sexy,
mutig – ein Held. Ihr persönliches
Vorbild?
Ich fühle mich geschmeichelt, dass Sie auf diese
Frage kommen – besten Dank (lacht). Aber Spass
bei Seite! Zweifellos hat der fi ktive Geheimagent
007, der 1952 von Ian Fleming geschaffen worden
ist, einen Einfluss auf die Herrenwelt. Ich persönlich fi nde meine Ideale jedoch im realen Leben.
Welchen «James Bond 007»
(Sean Connery, Roger Moore,
Timothy Dalton, Pierce Brosnan,
Daniel Craig) mögen Sie besonders?
Oder mit welcher 007-Figur können Sie sich
am ehesten identifizieren?
Keine Frage: Sean Connery in Goldfi nger! Und
der Goldfi nger-Soundtrack von Shirley Bassey ist
nach wie vor ein Ohrwurm.
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bewusste Geniessen spezieller Momente. Ein
Luxushotel, wie das Tschuggen, bietet den passenden Rahmen dazu, um bewusst Zeit mit den
Liebsten zu verbringen und sich dazu rundum
verwöhnen zu lassen.
Von 007 in die
Bündner Berge. Die
Wintersaison 2012/13
steht vor der Tür. Viele
Hoteliers blicken sorgenvoll in die
nahe Zukunft. Wie lauten Ihre
Prognosen für die kommende
Wintersaison?
Ich bin verhalten optimistisch.
Schauen Sie, ich glaube, wir
dürfen behaupten, dass wir in
den letzen Jahren unsere Hausaufgaben gemacht haben. Unser
Haus erstrahlt nach all den
Renovationen in einem Glanz
wie noch nie. Unser Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt trotz
starkem Franken nach wie
vor und ich bin sicher, dass
so mancher Schweizer die Vorzüge eines Ferienaufenthaltes
im eigenen Land immer noch
zu schätzen weiss.
Was tun Sie als
Hotelier und
Gastgeber konkret, um
Ihre Gäste zu
begeistern und zu überraschen?
In erster Linie hören wir unseren Gästen zu. So können wir
am besten herausfi nden, was
sie begeistert. Wenn wir dies
dann wissen, versuchen wir,
noch einen Schritt weiter zu
gehen – das wirkt dann sehr oft
sehr überraschend.
H
James Bond ist auch der perfekte
Gastgeber, ein britischer Gentleman mit
tadellosen Manieren. Was können
Hoteliers von Bond lernen?
Ich stimme gerne mit Ihnen überein, dass
James Bond eine heldenhafte Romanfigur
ist. Ein wirklicher Gastgeber war und ist er
meiner Meinung nach aber nicht. Stilfragen kann Bond sicherlich beantworten,
was im Alltag auch für Hoteliers nützlich
sein kann. Ich als Gastgeber hatte in meiner bisherigen Karriere jedoch bereits das
Privileg, einige wahre Helden als Gäste
willkommen heissen zu dürfen. Darüber
hinaus liegt es nicht an mir, eine Hauptfigur
zu sein, meine Aufgabe besteht darin, unsere
Gäste als Hauptdarsteller zu betrachten.
Leo Maissen, General Manager im Tschuggen
Grand Hotel Arosa. «Ich würde lügen, wenn
ich behaupten würde, dass ich nicht auch
Spass an einem Aston Martin hätte.»
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