Presse-Information - Bosch Media Service

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Presse-Information - Bosch Media Service
Presse-Information
Bosch kompakt
Benzin-Einspritzsysteme
Wie sich der Markt für Direkteinspritzung entwickelt
und wieso die Saugrohrinjektoren Zukunft haben
Saugrohreinspritzung: Preiswert und mit Zukunftspotenzial
Marktsituation: Rund 60 Prozent aller weltweit neu produzierten Fahrzeuge
hatten 2012 eine Benzin-Saugrohreinspritzung. Bosch ist der weltgrößte
Hersteller von Injektoren und beliefert rund 70 Automobilfirmen weltweit
mit seinen Systemen.
Technische Funktionsweise: Bei der Benzin-Saugrohreinspritzung entsteht
das Luft-Kraftstoff-Gemisch außerhalb des Brennraums im Saugrohr. Der
Injektor spritzt den Kraftstoff vor das Einlassventil. Während der Ansaugphase strömt das Gemisch durch das geöffnete Einlassventil in den Brennraum. Die Einspritzventile sind so ausgewählt, dass der Kraftstoffbedarf
des Motors jederzeit gedeckt ist – also auch bei Volllast und hohen Drehzahlen. Bei Leerlauf können jedoch auch kleine Mengen Kraftstoff exakt
dosiert eingespritzt werden.
Allrounder: Eine besondere Variante des Einspritz-Ventils EV14 von Bosch
ist auch im aktuellen Modell des Bugatti Veyron verbaut. Dieses Beispiel
zeigt, dass eine Saugrohreinspritzung auch für leistungsstarke Fahrzeuge
und sogar Supersportwagen geeignet ist. Das Einspritz-Ventil EV14 von
Bosch ist durch neun verschiedene Varianten vielseitig einsetzbar. Einige
von ihnen werden auch in preissensiblen Fahrzeugsegmenten und Märkten
verbaut – oder auch in Jetbooten.
Zukunftsmärkte: Die Saugrohreinspritzung ist in Märkten wie Brasilien,
China oder der ASEAN-Region immer noch auf dem Vormarsch, weil auch
die Zahl der Automobile steigt. Hier positioniert sich Bosch schon heute,
beispielsweise, indem der Zulieferer 2014 mit der Einspritzventil-Produktion in Jakarta startet.
Robert Bosch GmbH
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Leitung: Uta-Micaela Dürig
www.bosch-presse.de
September 2013
PI 8259 GS FF/Moe
Ausgereift: Bosch blickt auf über 45 Jahre Erfahrung bei der Herstellung
von Saugrohr-Injektoren zurück. Das erste Ventil lieferte Bosch im Jahr
1967 aus, als die allermeisten Fahrzeuge noch mit Vergasern bestückt waren. Seither produzierte der Zulieferer insgesamt über 1 300 000 000 Injektoren.
Alternative Antriebe: Die Saugrohreinspritzung wird auch bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs eine Rolle spielen. Denn sie ist günstiger als
eine Direkteinspritzung und die Nachteile bei der Effizienz werden von
elektrischen Komponenten ausgeglichen. Ebenso ist die Saugrohreinspritzung die Grundlage für Antriebe mit alternativen Kraftstoffen: Beispielsweise für die Erdgassysteme von Bosch oder für Flex Fuel – also für Komponenten von Ethanol-Antrieben, die hauptsächlich in Südamerika verkauft
werden.
Advanced Port Fuel Injection: Sparsamer Systemansatz
Advanced Port Fuel Injection: Bosch hat die Benzin-Saugrohreinspritzung
mit vier Einzelmaßnahmen weiterentwickelt. Durch diesen preiswerten Systemansatz kann der Spritverbrauch um bis zu 12 Prozent sinken. Parallel
lässt sich durch die Advanced Port Fuel Injection (Advanced PFI) auch das
Drehmoment und damit die Motorleistung steigern. Autofahrer können mit
dem System also die Spritkosten senken und dennoch mehr Fahrspaß erleben.
Maßnahme Scavenging: Hierbei wird der Arbeitspunkt des Abgas-Turboladers durch höhere Abgasdurchsätze bei niedrigen Drehzahlen verscho-
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Scavenging
ben. Somit kann der Turbolader früher ansprechen, da genug Abgas
strömt. Dadurch lässt sich das oft zitierte Turboloch vermeiden. Denn
durch Scavenging verbessert sich die Füllung mit Frischluft und der Turbolader bekommt mehr und heißeres Abgas für seine Antriebsturbine. In
Verbindung mit Downsizing und Turboaufladung kann so eine Kraftstoffersparnis von insgesamt rund zehn Prozent realisiert werden.
Maßnahme Open Valve Injection: Dabei wird während der Ansaugphase der
Kraftstoff in die einströmende Frischluft des Saugrohrs eingespritzt.
Dadurch verdampft der Kraftstoff im Brennraum und reduziert so die Temperatur in der Kammer. Die Open Valve Injection ermöglicht dadurch eine
höhere Verdichtung. Der Kraftstoffverbrauch kann so um zwei Prozent reduziert werden.
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Maßnahme Kraftstoffdruck: Beim Start wird der Kraftstoffdruck erhöht,
damit sich ein homogeneres Gemisch bilden kann. Während des Kaltstarts
steigt der Druck des Systems beispielsweise auf sechs bar an. So wird die
Zerstäubung verbessert und weniger Kraftstoff setzt sich an der Saugrohrwand ab. Auf diese Weise entstehen bei dem Advanced PFI System von
Bosch rund 20 Prozent weniger HC-Emissionen.
Maßnahme Twin-Injection: Je Saugkanal werden bei der so genannten Twin
Injection zwei Einspritzventile eingesetzt. Bei der Doppeleinspritzung wird
der Kraftstoff noch feiner zerstäubt. Dadurch kann das Luft-KraftstoffGemisch deutlich effizienter und flexibler eingeblasen werden. Auch die
Twin Injection trägt dazu bei, dass sich weniger Flüssigkeit als Wandfilm
absetzt. Zudem macht die Einspritzung mit zwei Injektoren das Scavenging
bei Saugrohr-Einspritzung erst möglich.
Benzindirekteinspritzung: Leistungsstark und auf dem Vormarsch
Wachstumsmarkt: Im Jahr 2002 lag die Einbaurate von Benzindirekteinspritzungen lediglich bei zwei Prozent. Ein Jahrzehnt später schon bei
22 Prozent. 2012 hat Bosch über fünf Millionen Systeme für die Benzindirekteinspritzung ausgeliefert, 2015 werden es bereits mehr als neun Millionen sein. In diesem Bereich wächst Bosch pro Jahr um 50 Prozent und
macht aktuell einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro. Das Geschäft wird in
Zukunft weiter wachsen. Gerade in den USA ist diese Technologie stark im
Kommen.
Funktionsweise: Motoren mit Benzindirekteinspritzung bereiten das LuftKraftstoff-Gemisch direkt im Brennraum auf. Durch das offene Einlassventil
strömt im Ansaugtrakt nur noch Frischluft. Der Kraftstoff wird mit Hoch-
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BenzinDirekteinspritzung
druckeinspritzventilen direkt in den Brennraum eingespritzt. Dadurch wird
der Brennraum gekühlt und die Grundverdichtung kann höher werden, da
die Klopfneigung sinkt. Die exakte Dosierung, Aufbereitung und Verteilung
von Luft und Kraftstoff für jeden einzelnen Verbrennungstakt ermöglichen
den sparsamen Verbrauch und die geringen Emissionen der Bosch-Direkteinspritzung.
Effizienz: Die Benzindirekteinspritzung ist eine Schlüsselkomponente, um
zukünftige Emissionsrichtlinien zu erfüllen. Moderne Injektoren tragen
maßgeblich dazu bei, Abgase durch innermotorische Optimierung zu reduzieren. Zukünftig könnte hier eine Druckerhöhung auf über 200 bar weitere
Fortschritte bringen. Das HDEV5 von Bosch arbeitet bereits mit einem
Druck von rund 200 bar.
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Kundennutzen: In Verbindung mit Downsizing und Turboaufladung reduziert die Benzindirekteinspritzung den Verbrauch und damit die CO2-Emission um bis zu 15 Prozent. In Verbindung mit Downsizing, Turboaufladung
und Scavenging glänzt die Benzin-Direkteinspritzung mit einem verbesserten Ansprechverhalten und mehr Fahrdynamik. Dies resultiert aus einer
Drehmomenterhöhung um bis zu 50 Prozent.
Pionierleistung: Bosch gilt als Wegbereiter der Benzindirekteinspritzung.
Diese Technik wurde von Bosch 1951 zunächst für den Zweitaktmotor im
Kleinwagen „Gutbrod Superior“ auf den Markt gebracht. Drei Jahre später
debütierte die Benzindirekteinspritzung beim Viertaktmotor im legendären
Mercedes-Benz 300 SL „Flügeltürer".
Produktion: Im Jahr 2011 liefen das 25-millionste Einspritzventil und die
fünfmillionste Hochdruckpumpe im weltweiten Bosch-Fertigungsverbund
vom Band. 2012 feierte Bosch bereits sein Produktionsjubiläum mit 50 Millionen Injektoren sowie 10 Millionen Hochdruckpumpen.
Pressebilder: 1-GS-19437, 1-GS-19438, 1-GS-19439
Journalistenkontakt: Florian Flaig, Telefon +49 711 811-6282
Kraftfahrzeugtechnik ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2012
mit 31,1 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Die weltweit rund 177 000 Mitarbeiter der Bosch-Kraftfahrzeugtechnik sind im Wesentlichen in folgenden Geschäftsfeldern tätig: Einspritztechnik für Verbrennungsmotoren, alternative Antriebskonzepte, effiziente und vernetzte Nebenaggregate, Systeme für aktive und passive Fahrzeugsicherheit, Assistenz- und Komfortfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation sowie Konzepte, Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement,
der Schleuderschutz ESP® oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012 mit rund 306 000 Mitarbeitern einen
Umsatz von 52,5 Milliarden Euro. Seit Anfang 2013 gilt eine neue Struktur mit den vier Unternehmensbereichen Kraftfahrzeugtechnik, Industrietechnik, Gebrauchsgüter sowie Energie- und Gebäudetechnik. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund
360 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 50 Ländern; inklusive Vertriebspartner ist
Bosch in rund 150 Ländern vertreten. Dieser weltweite Entwicklungs-, Fertigungs- und Vertriebsverbund ist die Voraussetzung für weiteres Wachstum. Im Jahr 2012 gab Bosch rund
4,8 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus und meldete rund 4 800 Patente
weltweit an. Ziel der Bosch-Gruppe ist es, mit ihren Produkten und Dienstleistungen die
Lebensqualität der Menschen durch innovative, nutzbringende sowie begeisternde Lösungen zu verbessern und Technik fürs Leben weltweit anzubieten.
Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de,
http://twitter.com/BoschPresse
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