DSL - IKZ.de

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DSL - IKZ.de
EDV
DSL:
Daten-Turbo fürs Internet
Grenzenloses Surfen für unter 5 Euro im Monat?
Der schnelle Internetzugang per DSL ist so günstig wie nie: Einzelne Anbieter
locken zurzeit mit Flatrates für unter 5 Euro monatlich. Doch was taugen diese
Billigangebote, wann ist der richtige Zeitpunkt zum DSL-Einstieg und wie viel
kostet der schnelle Internetzugang wirklich?
S
elbst wer nur gelegentlich im Internet surft, E-Mails abruft oder OnlineBanking betreibt, wird die DSL-Geschwindigkeitssteigerung gegenüber
­einer Modem- oder ISDN-Verbindung
nie mehr missen wollen: Mindestens
16 Mal schneller surft man mit einer
DSL-Leitung.
Seit Wochen unterbieten sich die DSLAnbieter in einem harten Preiskampf
– deshalb profitieren die Kunden von
günstigen Volumentarifen und echten
Flatrates für unter fünf Euro monatlich.
Dies ist aber natürlich nicht der Endpreis: Hinzu kommen noch DSL-Grundgebühren zwischen 17 und 40 Euro. DSLNeu-Einsteiger werden darüber hinaus
oft mit einer einmaligen Einrichtungsgebühr von bis zu 100 Euro zusätzlich
zur Kasse gebeten. Bei Vollanschluss-Anbietern wie der Deutschen Telekom oder
Arcor muss man einen Telefonanschluss
immer mitbuchen, wenn man DSL haben will. Zusatzkosten: noch einmal
mindestens 16 bis 24 Euro im Monat.
Je schneller der DSL-Zugang, desto
höher sind die monatlichen Grundgebühren. Alle DSL-Anbieter haben mitt­
lerweile verschiedene Geschwindigkeitsvarianten im Programm. Grundsätzlich reicht für die meisten Betriebe
DSL 1000, damit erreicht man Download-Geschwindigkeiten von bis 1000 Ki-
Downloadzeiten für eine 10 MB große
­Datei im Vergleich
ISDN
ca. 21 Minuten
DSL 1000
ca. 1,5 Minuten
DSL 2000
ca. 45 Sekunden
DSL 6000
ca. 15 Sekunden
lobit pro Sekunde. Eine 10 MB große Datei lässt sich damit in etwa 1,5 Minuten
herunterladen. DSL 2000 ist doppelt so
schnell, noch relativ neu ist HighspeedInternet mit DSL 6000. Letzteres lohnt
sich vor allem für Betriebe, die mit mehreren Mitarbeitern über eine Datenleitung surfen wollen – so stehen auch bei
mehreren Downloads gleichzeitig noch
genügend Bandbreiten-Kapazitäten zur
Verfügung.
DSL-Neukunden werden bei Sonderaktionen hin und wieder damit gelockt,
dass die einmalige Bereitstellungsgebühr entfällt, wenn man sich für eine
schnellere DSL-Variante (und damit für
eine leicht höhere Grundgebühr) entscheidet. Ein Rechenexempel, das sich
bei kurzen Vertragslaufzeiten lohnen
kann – nicht zuletzt, weil es als Beigabe
oft noch kostenlose oder subventionierte
Hardware wie ein DSL-Modem oder
-Router gibt. Bei solchen Aktionen sollte
man jedoch auf Vertragszeiten und Kündigungsfristen achten, damit man letztendlich nicht doch draufzahlt.
∂ Die Verkabelung des PCs mit dem DSL-Modem
lässt sich in wenigen Minuten ganz einfach selbst
­vornehmen – und schon kann man lossurfen.
Bild: Arcor
∂ Die nötige Hard- und Software für einen einfachen Start kann man bei der DSL-Anforderung meist
­mitbestellen. Einige Anbieter stellen Hardware je nach Tarif sogar kostenlos zur Verfügung. 46
Bild: Arcor
IKZ-Haustechnik · Heft 4 /2006
EDV
∂ DSL-Anbieter im Überblick.
Anbieter
GMX
T-Online Business
Callero
Arcor Business
QSC DSL pro
mtl. Grundgebühr DSL- DSL 1000: 16,99 Euro
Zugang
DSL 2000: 19,99 Euro
DSL 6000: 24,99 Euro
DSL 1000: 29,90 Euro
DSL 2000: 32,90 Euro
DSL 6000: 39,90 Euro
DSL 1000: 16,99 Euro
DSL 2000: 19,99 Euro
DSL 6000: 24,99 Euro
DSL 1000: 10 Euro
DSL 2000: 15 Euro
DSL 3000: 20 Euro
DSL 1000: 29 Euro
DSL 2000: 32 Euro
DSL 6000: 39 Euro
Günstigste
F­ latrate mtl.
9,99 Euro*
4,99 Euro (in 23 Städten)
5,90 Euro (bis DSL 2000)
19,90 Euro (DSL 6000)
7,95 Euro
3,95 Euro (in 20 Städten)
9,95 Euro (DSL 1000)
29 Euro
4,95 Euro (ab DSL 2000)
Nicht im Angebot
DSL 1000 & 2000 inkl. 2 GB
DSL 6000 inkl. 5 GB
nicht im Angebot
1 GB: 0 Euro
ODER
mtl. Grundgebühr Volumen-Tarif
Mehrverbrauch
Internetadresse
bis zu 1,95 ct pro MB
www.gmx.de
www.t-online.de
www.callero.de
1,65 ct pro MB
1 GB: 0 Euro
2 GB: 16 Euro
4 GB: 26 Euro
1,3 ct pro MB
www.arcor.de
www.qsc.de
Stand: 20. 01. 2006. Alle Angebote bei DSL-Neuanmeldung evtl. zzgl. Einrichtungspauschale.
* Sonderaktion bis 28.02.2006: Flatrate im ersten Jahr kostenlos, Verkaufslaufzeit 2Jahre.
Fit für den Daten-Highway (I):
Die wichtigsten Fragen und
­Antworten zu DSL
Der Umstieg auf Highspeed-Internet
per DSL ist eigentlich ganz einfach –
doch gerade Neukunden haben im Vorfeld viele Fragen. Der WebGuide hat für
Sie alle wichtigen Fragen und Antworten zu DSL zusammengetragen, damit
Sie entscheiden können, ob Sie so viel
Tempo wirklich brauchen.
Kann ich DSL selbst installieren?
Ja, sogar meist in wenigen Minuten.
Die Verkabelung können Sie ganz ein-
Heft 4/2006 · IKZ-Haustechnik
fach selbst vornehmen, die Software ist
normalerweise im Handumdrehen installiert. Und wenn Sie Ihre DSL-Hardware selbst montieren und einrichten,
sparen Sie das Geld für den TelekomTechniker.
Ist die gleichzeitige Einwahl mit mehreren
Rechnern über einen Anschluss erlaubt?
Durch eine Netzwerkverkabelung ist
eine solche so genannte „Mehrplatznutzung“ durchaus möglich, bei ausdrücklichen Business-Tarifen sollte dies der
Standard sein. Einige Provider verbieten diese jedoch für bestimmte Tarife in
ihren AGBs.
Bin ich mit DSL sicher vor einem „Dialer“
(0190-Nummer)?
Im Prinzip ja. Wenn allerdings ein
Modem oder eine ISDN-Karte am PC
­angeschlossen ist, sind Sie weiterhin gefährdet. Denn solange generell ein Internetzugang über Modem oder ISDN möglich ist, können 0190-Dialer automatisch
darauf zugreifen.
Gibt es Frequenzüberlagerungen, wenn
ich mit DSL surfe und gleichzeitig
­telefoniere oder faxe?
Nein, das kann ausgeschlossen werden, da der mitgelieferte Splitter die
­verschiedenen Frequenzbereiche sau-
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EDV
Die wichtigsten Fachbegriffe kurz erklärt
ISDN
Abkürzung für „Integrated Services Digital Network“ (dienstintegriertes ­Digitalnetz).
Ein internationaler Standard für leistungsfähige Netze, die Telefonie, Fax und Daten­
übertragung ermöglichen.
ADSL/ SDSL
Das „A“ steht für „Asymmetric“, „S“ für „Symmetric“. Mit der asymmetrischen Variante
(z. B. DSL der Deutschen Telekom) kann man schneller Daten auf den PC herunterladen
als umgekehrt vom Rechner hochladen. Die Firma QSC bietet SDSL, mit deren Anschluss
Upload und Download – zumindest theoretisch – gleich schnell funktionieren.
DSL
Abkürzung für „Digital Subscriber Line“ (digitale Teilnehmer-Anschluss­leitung). Eine
­digitale Übertragungstechnik, mit der ein schneller Breitband-Internetzugang über das
Telefonnetz realisiert wird.
Flatrate
Bezeichnet die monatliche Pauschalgebühr für einen Internetzugang. Damit kann man
rund um die Uhr online sein und beliebig viel Volumen übertragen.
Volumentarif
Bei einem Volumentarif erfolgt die DSL-Abrechnung nach Menge der übertragenen
­Daten. So sind z. B. 2, 5 oder 10 Gigabyte Übertragungsvolumen mit einer monatlichen
Pauschale abgedeckt – unabhängig von der Online-Zeit.
Zeittarif
Bei einem Zeittarif erfolgt die DSL-Abrechnung nach Dauer der Online-Verbindungen.
So sind z. B. 10, 20 oder 50 Stunden Online-Zeit mit einer monatlichen Pauschale
­abgedeckt – unabhängig vom übertragenen Daten-Volumen.
ber trennt. Gleichzeitig downloaden,
telefonieren und/oder faxen: Alles ist
möglich.
Kann ich trotz DSL meinen bestehenden
Internet-Zugang über Modem oder ISDN
weiter nutzen?
Ja, die Technik erlaubt dies ohne Probleme. Sie sollten aber bedenken, dass
trotz Ihres eventuellen Festpreises für die
DSL-Flatrate jede Minute zusätzlich berechnet wird, die Sie per Modem oder
ISDN im Internet verbringen.
Ist ein DSL-Zeittarif empfehlenswert?
werden müssen. In allen anderen Fällen ist ein Volumentarif mit z. B. 2 GB
Übertragungsvolumen sehr viel günstiger, da man damit bei normalem Surfen und gelegentlichen Downloads rund
um die Uhr online sein kann.
Fit für den Daten-Highway (II):
Die wichtigsten Fragen zu
­Telefonanschlüssen
Kann ich DSL auch mit einem analogen
­Telefonanschluss zu nutzen?
Ja, DSL funktioniert sowohl an analogen als auch an ISDN-Anschlüssen.
Ist mein Telefon besetzt, während ich mit
DSL online bin?
Nein. Ob Sie analog oder via ISDN
t­ elefonieren, spielt dabei keine Rolle.
Alle Telefonleitungen für Gespräche und
Faxe bleiben frei.
Kann ich mir mit einem DSL-Zugang den
Telefonanschluss sparen?
Wenn Sie Kunde der Deutschen Telekom sind: Nein, denn DSL gibt es hier
nur gebündelt mit einem Telefonanschluss.
Es gibt jedoch auch alternative
DSL-Anbieter wie QSC (www.qsc.de).
Hier kann man nur eine DSL-Leitung
­bestellen und über diese dann per „Voice
over IP“-Technologie auch telefonieren.
Ein herkömmlicher Telefonanschluss ist
dann überflüssig. Nachteil: Die monatlichen Grundgebühren sind deutlich höher.
Kann ich mit DSL weiterhin meine Telefone und sonstigen Endgeräte nutzen?
Ja, Sie können Telefon, Fax, Telefonanlage und andere Endgeräte ganz normal weiter benutzen.
Kann ich Faxe über einen DSL-Anschluss
verschicken?
Nein. Da DSL als reine Internet-Technologie konzipiert ist, nutzt es keine
Wählverbindung im herkömmlichen
Sinne. Ihre Faxe – per Faxgerät oder mit
installierter Faxsoftware – müssen Sie
also nach wie vor über Ihre bestehende
∂
Telefonleitung versenden.
Nur, wenn regelmäßig in kurzer Zeit
sehr große Datenmengen übertragen
Checkliste: Technische Voraussetzungen für DSL
1.) PC. Am besten mit Windows 2000
oder XP, da hier alle nötigen Treiber
schon integriert sind. Theoretisch ist
DSL aber mit allen gängigen Betriebssystemen ab Windows 95 und auch mit
Linux und MacOS kompatibel.
2.) DSL-Anschluss. Kostet z. B. bei der
Deutschen Telekom ab 16,99 Euro monatlich für DSL 1000.
3.) DSL-Volumentarif. Z. B. ab 0 Euro für
2 GB monatlich bei T-Online oder eine
­Flatrate (z. B. zwischen 3,95 Euro bei
Arcor und 29 Euro bei QSC). Als Telekom-DSL-Kunde kann man zu einem
beliebigen anderen Provider wechseln,
bei dem man dann seinen Internetzu-
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gang einkauft: Die monatliche Grundgebühr geht dann weiter an die Telekom, die Abrechnung des Transfervolumens oder der Flatrate wird dann an
den alternativen Anbieter wie 1&1, AOL
oder GMX beglichen.
4.) Splitter. Zum Trennen der Frequenzbereiche von Sprach- und Datenübertragung. Ein Splitter wird vom
DSL-Anbieter kostenlos mitgeliefert.
5.) DSL-Modem. Oft gibt es bei Sonderaktionen der Anbieter kostenlose Hardware dazu, ansonsten muss man sich
das DSL-Modem (ab 30 Euro) oder eine
Telefonanlage mit eingebautem Modem selbst kaufen.
L es e r - S e r vic e
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IKZ-Haustechnik · Heft 4 /2006

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