Mit Hochgeschwindigkeit ins Internet (2)
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Mit Hochgeschwindigkeit ins Internet (2)
AUF EINEN BLICK Informationstechnik Mit Hochgeschwindigkeit ins Internet (2) Mit der DSL-Technik ergeben sich neue Einnahmequellen für das Elektrohandwerk Die DSL-Technologie ermöglicht das schnelle Hoch- und Herunterladen von Daten im Internet. Diese Technologie hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt: schnellere Datenraten, attraktive Gebührenmodelle durch Flatrate und Komplettpakete. Daraus haben sich auch interessante Vermarktungsmodelle für das Elektrohandwerk ergeben. Hintergründe dazu bescheiben wir hier. Im Geschäftsumfeld sowie im Privatbereich hat der schnelle Internetzugang über DSL an großer Beliebtheit gewonnen. DSL bietet für die Datenübertragung eine noch größere Bandbreite an als das zuvor eingeführte ISDN. In dem zweiten Teil dieser Serie gehen wir noch einmal auf die Besonderheiten ein. Kundenservice Die Verfügbarkeit von DSL lässt sich in Online-Datenbanken schnell und einfach prüfen. Das Eingeben der Adresse ergibt direkt, ob DSL möglich oder nicht oder nur mit eingeschränkter Datenrate zu haben ist. Praktisch für die Elektrohandwerker, die bei Steckdoseninstallation, Energiecheck oder Alarmanlagenwartung immer mal wieder hören: »Wo Sie schon mal hier sind, können Sie mir nicht gleich einen DSLAnbieter empfehlen?« Und: »Was ist DSL eigentlich? Was sollen die verschiedenen Abkürzungen? Hauptsache, ich hab schnelleres Internet!« Da liegt es nahe, die Kunden zu beraten, mit einem DSL-Anschluss zu versorgen und sich zusätzlich attraktive Prämien von den Anbietern der schnellen Verbindungen zu sichern. 68 Quelle: Hansanet A nfang der 90er-Jahre führte die Deutsche Telekom das ISDN ein. Neben der Erweiterung um die Dienstemerkmale wie die Mehrfachnutzung eines Anschlusses, die Konferenzschaltung, eine einfachere Rufumleitung sowie der Übermittlung von Rufnummern warb sie nun auch mit der Möglichkeit einer zusätzlichen Datenübermittlung über das ISDN. Ende der Neunziger bot die DSL-Technologie jedoch einen »Quantensprung« in der Datenübertragung an: Eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von 768 kbit/s beim Download. Schlagartig entwickelte sich diese Technik zum »Renner«. Über das Prinzip berichteten wir im letzten Teil, hier gehen wir auf die Prüfung der Machbarkeit sowie auf die inzwischen verschiedenen auf dem Markt vorhandenen Varianten ein. Bild 3: DSL-Modem / Router: hier erfolgt die Umsetzung der Signale/Informationen aus dem DSL-Signal in das LAN, meistens als Ethernet-Signal. Ansicht: Vorder- (links)- und Rückseite (rechts) mit Schnittstellen GLOSSAR DSL: Digital subscriber line ISDN: Integrated services digital network TAE: Telefon-Anschlusseinheit F- und N-Stecker: Anschluss für Fernsprechapparat und Zusatzgerät (N) NTBA: Network Termination Basic Access, Netzabschluss Basisanschluss ADSL: asynchones DSL DSLAM: Multiplexer in der Vermittlungsstelle, Gegenstück zum Splitter POTS: Plain Old Telephone Service TAL: Telefonanschlussleitung BBAE: Breitbandanschlusseinheit OPAL: optisches Glasfasernetz HDSL: High Data Rate DSL ADSL2: schnelleres ADSL SDSL: Synchronous Digital Subcriber Line Downstream: Datenübertragungsrichtung: Internet -> PC Upstream: Datenübertragungsrichtung: PC -> Internet DATENÜBERTRAGUNGSRATEN Verbindungstyp maximale Datenübertragungsrate kbit/s pro Kanal Downstream Upstream POTS 56 56 ISDN 64 64 HDSL 1 500 … 2 000 1 500 … 2 000 SDSL 2 300 2 300 ADSL 8 000 1 000 ADSL2+ 16 000 3 500 VDSL 210 000 210 000 Verschiedene Datenübertragungsraten über Telefonmodem, ISDN und DSL; zu beachten ist, dass es sich hier um Brutto-Übertragungsraten handelt, die Netto-Übertragungsraten liegen niedriger de 3/2008 Informationstechnik Hin und Her ISDN-Anschluss TAE-Dose Splitter 1 ISDN-Telefon 2 Telefon Analog-Anschluss TAE-Dose Splitter Telefon 1 2 Telefon Internet Tempo macht den Unterschied Ist die Symmetriefrage geklärt, beziehen sich die meisten DSL-Bezeichnungen auf den Kapazitätsstandard, den die Technik leisten kann (Tabelle). Das symmetrische HDSL (High Data Rate DSL) liefert 1,5 Mbit/s bis 2 Mbit/s in beide Richtungen, die Weiterentwicklung SDSL (Symmetric DSL) liefert höhere Reichweiten und Datenraten bis zu 2,3 Mbit/s, wohingegen Q-DSL nur der Markenname für symmetrisches DSL für Privatkunden ist. Bei den asymmetrischen Verfahren bildet ADSL die Grundlage und erreicht bis zu 8 Mbit/s pro Sekunde im Downstream und 1 MBit/s im Upstream. Die weiterentwickelte Norm ADSL2+ verdoppelt die Datenrate noch einmal (16 Mbit/s bzw. 3,5 Mbit/s) und eignet sich damit auch für hochauflösendes Fernsehen übers Internet. Die Zukunft soll jedoch dem VDSL (Very High Data Rate DSL) gehören, das als symmetrische Variante Datenraten in Höhe von bis zu 210 Mbit/s verspricht. ADSL-over-POTS und ADSL-over-ISDN hingegen bezeichnen nur, auf welcher Grundtechnik das ADSL aufsetzt und welches Modem erforderlich ist. Und Begriffe wie T-DSL, skyDSL, cableDSL etc. sind lediglich Markennamen einzelner Anbieter, die auf verschiedene technische Varianten zurückgreifen. NTBA Modem 3 ADSL Ethernet Computer Quelle: Hansanet Der Hauptunterschied bei DSL-Verfahren besteht zwischen ADSL und SDSL (Tabelle), je nach Hauptfließrichtung der Datenströme: Das symmetrische DSL (SDSL) stellt gleiche Kapazitäten bereit für das Herunterladen (Download) und das Verschicken (Upload) von Daten. SDSL eignet sich vor allem für den Businessbereich, in dem große Mengen an eigenen Informationen verschickt werden sollen. Für den Privatbereich eignet sich viel mehr das asymmetrische DSL (ADSL), weil beim üblichen Internet-Surfen vor allem Daten herunter- und nur wenige, etwa beim Verschicken von E-Mails, hochgeladen werden. Die DownstreamRate ist deshalb bis zu zehnmal höher als die Upstream-Rate. 4 Bild 4: Das Anschalteschema: TAE-Dose, Splitter, DSL-Router, Telefon und PC. 1: TAL, Amtsleitung, 2: Sprachsignal zum Telefon, 3: herausgefiltertes DSL-Signal, 20 ... 1 104 kHz (siehe Bild 1), 4: 10/100-Mbit/s-Datensignal, Ethernet heutzutage meist als Bundle zusammen mit Festnetz und auch Mobilfunk. Für Vielsurfer eignen sich DSL-Flatrates, wer lieber gezielt ein- und ausschaltet, kann auch Minutentarife bekommen. ADSL2+-Geschwindigkei- MEHR INFOS: Berichtigung Im Teil 1 wurde unter »Leitung teilen« von einer genutzten Bandbreite von 120 kHz gesprochen: sie ist tatsächlich weit höher. Weiterführende Themen Fachartikel über DSL-Technologie, Auszug aus Infobook VIII Move von Ingrammicro: www.ingrammicro.de Partner werden Interessierte Betriebe bekommen weitere Infos unter der E-Mail-Adresse [email protected] oder der Faxnummer (040) 237261934 08, Stichwort: Infos Elektrohandwerk. Aliice arbeitet mit dem Elektrohandwerk als Vertriebspartner zusammen. Links www.alice-dsl.de/sellingpartner ten sind bei vielen Anbietern mittlerweile Standard. Technik im Hintergrund Für die konkrete Umstellung in der Vermittlungsstelle sorgt bei allen Anbietern nach wie vor ein TelekomTechniker. In Ballungsgebieten haben große Anbieter wie beispielsweise Alice eigene Technik im Verteilerkasten, so dass konkret Kabel umgeklemmt werden. Doch auch weit über die Städte hinaus können sie ihre Tarife anbieten, da sie Leitungen und Technik der Telekom anmieten. Auf Kundenseite ist dann nur noch die notwendige Technik zu installieren. Der DSL-Anbieter liefert passend den Splitter und das DSL-Modem (Bild 3), deren Anschluss sich viele Kunden gerne abnehmen lassen. Und so können Elektrohandwerker gleich die Installation (Bild 4) übernehmen und sich zusätzlich zur Vermittlerprovision weiteren Umsatz für die Anbringung und Verkabelung sichern. Die Nachfrage nach kompetentem Service ist vorhanden. Schritte zum DSL-Anschluss Ist die Verfügbarkeit geklärt, kann der Handwerker vor Ort die Kunden beraten. DSL-Tarife bekommt man de 3/2008 Noch Fragen? Sigurd Schobert, Tel. (089) 12607-244, [email protected] (Ende des Beitrags) Dörte Saße, freie Fachjournalistin, Hannover 69