Rede Botschafter Dr. Axel Hartmann beim 2. Deutsch
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Rede Botschafter Dr. Axel Hartmann beim 2. Deutsch
Rede Botschafter Dr. Axel Hartmann beim 2. Deutsch-Slowakischen Wirtschaftsgespräch am 02.06.2011 --- Zur redaktionellen Verwertung. Es gilt das gesprochene Wort --Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie alle sehr herzlich zum 2. deutsch-slowakischen Wirtschaftsgespräch hier im Hotel Kempinski. Vor allem begrüße ich die zahlreichen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Medien. Unser Kongress steht unter dem Motto: Arbeitnehmerfreizügigkeit und Fachkräftemangel – Perspektiven für die Arbeitsmärkte in Deutschland und in der Slowakei. Ich begrüße zugleich im Namen der DSIHK, denn auch dies ist eine gemeinsame Veranstaltung von Botschaft und Kammer. Bei dieser Gelegenheit beglückwünsche ich den heute neu gewählten Präsidenten der DSIHK, Herrn Vladimir Slezak, seit 2008 Generaldirektor von Siemens Slovakia. Herzlichen Glückwunsch. Zugleich danke ich ihrem Vorgänger Herrn Erich Feix, sowie dem ganzen Team der DSIHK – voran Herrn Dr. Guido Glania – für die allzeit gute Zusammenarbeit. Es ist eine ganz besondere Ehre, dass Sie, Frau Ministerpräsidentin Radicova, auch diesmal wieder bei uns sind und zu uns sprechen werden und heiße Sie herzlich willkommen. Unsere beiden Länder sind gewissermaßen Arm in Arm mit eindrucksvollen Wachstumsraten aus der Wirtschaftskrise herausgekommen und das zeigt, wie eng unsere Volkswirtschaften miteinander verbunden und verpflochten sind. In Deutschland waren es vor allem die flexiblen Arbeitszeitkonten, die dazu geführt haben, dass die Firmen in der Krise ihre Facharbeiter nicht entlassen mussten und so der schnelle Wiederaufschwung möglich war, weil die Stammbelegschaft auch in der Krise nicht reduziert werden musste. Hier in ihrem Land geben mehr als 400 deutsche Firmen rund 90.000 Slowakinnen und Slowaken Lohn und Arbeit – vom großen Volkswagenkonzern bis zum kleinen Mittelständler. Und wir hoffen, dass Sie bei der gerade anstehenden Novellierung des Arbeitsgesetzes unsere guten Erfahrungen in Deutschland berücksichtigen. Unsere bilateralen Beziehungen sind exzellent, Frau Bundeskanzlerin Merkel und Herr Bundesminister Westerwelle waren hier, weitere hochrangige Besuche stehen bevor. Der rechtliche Status der Deutsch-Slowakischen Begegnungsschule ist endgültig geklärt – herzlichen Dank – und wenn Sie uns jetzt noch helfen, die deutsche Sprache in der Slowakei auf ihrem hohen Stand zu halten – nach Englisch natürlich – dann sind wir wunschlos glücklich. Frau Ministerpräsidentin, wir verstehen ihre Anwesenheit heute als Zeichen der Wertschätzung für das Engagement der deutschen Wirtschaft in der Slowakei und danken ihnen herzlich. Herzlich möchte ich an dieser Stelle auch Herrn Prof. Siegfried Russwurm, Mitglied des Vorstands der Siemens AG, begrüßen. Siemens Slovakia - unter Leitung von Herrn Slezak - besteht schon seit 1993 und beschäftigt rund 4.600 Menschen. Prof. Russwurm wird uns heute die Perspektiven für den Arbeitsmarkt aus Sicht der Wirtschaft näherbringen. Lassen sie mich die Gelegenheit nutzen, um mich auch im Namen der Kammer bei der Firma Siemens und dem Hotel Kempinski für die freundliche Unterstützung unserer heutigen Veranstaltung herzlich zu bedanken Ich freue mich auch, dass die Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Prof. Birgitta Wolff, heute bei uns ist. Das Land SachsenAnhalt hat ja eine industrielle Wende genommen, die geradezu eindrucksvoll ist, wenn man bedenkt, was dort in den letzten 20 Jahren seit der Wende neu entstanden ist. Von Bitterfeld, dem Synonym für Umweltverwüstungen, zum HighTech-Land mit erneuerbaren Energien war es ein langer aber erfolgreicher Weg. Herzlich Willkommen Frau Ministerin Wolff. Mit großer Freude begrüße ich den Herrn stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Arbeit, Soziales und Familie, Jozef Mihal. Lieber Herr Minister, sie sind ein Freund des deutschen Arbeitsrechts, sie waren wiederholt bei der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg und wir hoffen, dass die guten Erfahrungen in Deutschland auch Eingang in das neue Arbeitsgesetz der Slowakei finden. Als weitere Podiumsteilnehmer heiße ich Herrn Juraj Vodička, Geschäftsführer der Firma Gabor, Herrn Dr. Jan Oravec, Präsidiumsmitglied der Union der Arbeitgeber der Slowakei und als bewährten Moderator Herrn Peter Bielik herzlich willkommen. Im vergangenen Jahr stand die Bewältigung der Wirtschaftskrise im Mittelpunkt unseres Gesprächs. Heute wollen wir uns mit dem Thema Arbeitnehmerfreizügigkeit und Fachkräftemangel befassen. Viele Spekulationen warem mit dem 01. Mai verbunden: Die vollständige Freizügigkeit für Arbeitnehmer der Beitrittsstaaten, die 2004 in die EU kamen. Vor allem die Frage, ob sich danach Heerscharen aus Mittelosteuropa in Richtung Westen aufmachen, beherrschte die Gemüter, Medien und natürlich Politiker. Ganz offensichtlich hat es aber keine Völkerwanderung gegeben und so konzentrieren wir uns heute wieder auf das Alltägliche. Die Botschaft veranstaltet zusammen mit den deutschen Firmen regionale Jobmessen – z.B. in Kosice und Zilina, und wir werben an Schulen und Universitäten für deutsche Firmen als Arbeitgeber in der Slowakei, aber natürlich auch in Deutschland. Allein in Deutschland fehlen 150.000 Ingenieure – wenn man bedenkt, um wieviel geringer die Wertschöpfung dann ausfällt, ist dies eine ernste Arbeitsmarktlage und die demographische Lage in unseren beiden Ländern bietet ja bekanntermaßen keinen Anlass zu Optimismus. Wie wir das Problem in den Griff bekommen, darüber wollen wir heute miteinander diskutieren, und ich freue mich, Frau Ministerpräsidentin, dass sie dabei sind und darf sie um das Wort bitten.