Schoolnews - Professional School of Education - Ruhr
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Professional School of Education SCHOOLNEWS Newsletter Nr. 9 / Juni 2015 Als PDF-Dokument im Internet: http://www.pse.rub.de/ Inhalt 3. GEBF-TAGUNG AN DER RUB 01 FORSCHUNG 02 NACHWUCHSFÖRDERUNG 02 LEHRERAUSBILDUNG Thema Praxissemester 03 TERMINE: RÜCKBLICK Blaupause – 50 Jahre RUB 06 TERMINE: AUSBLICK Personalia 08 Tausend Gäste an der RUB bei der 3. Tagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) Mit der 3. Tagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) vom 11. bis 13. März 2015 wurde die RUB zum Gastgeber für über tausend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen. Unter dem Motto „Heterogenität.Wert.Schätzen.“ wurden in insgesamt 580 Präsentationen – empirisch fundiert und interdisziplinär – aktuelle Fragen der Bildungsforschung vorgetragen und diskutiert. Im Rahmen von drei zentralen „Mittagsvorlesungen“ beleuchteten Prof.´in Elke Sumfleth (Universität Duisburg-Essen), Prof.´in Katharina Maag Merki (Universität Zürich) und Prof. Rolf Becker (Universität Bern) das Tagungsthema aus jeweils unterschiedlichen und damit „heterogenen“ Blickwinkeln. Während Elke Sumfleth konstatierte: „Forschung fordert Interdisziplinarität“, stellte Katharina Maag Merki die Heterogenität in der Schulentwicklung in den Fokus. Rolf Becker hinterfragte: „Wie müsste ein Bildungssystem aussehen, welches die Vielfalt erkennt und nutzt und die Heterogenität von Begabungen eher als Potenzial ansieht statt als Problem behandelt?“ Prof. Joachim Wirth betonte in seiner Begrüßungsansprache das wachsende Interesse an der Empirischen Bildungsforschung. Davon zeuge auch die hohe Teilnehmerzahl der Tagung, die die Anzahl der GEBF-Mitglieder um ein Vielfaches übersteige. Zum Abschluss der von der Professional School of Education (PSE) ausgerichteten Tagung fand ein Gesellschaftsabend in der rewirpower-Lounge des Vfl Bochum statt, mit einer fußballartistischen Showeinlage. 1 Vor der Haupttagung fand vom 9. bis 10. März eine von der Stiftung Mercator geförderte Nachwuchstagung mit dem Titel „Zwischen empirischen Daten und unterrichtspraktischer Relevanz – Publizieren in den Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften“ statt. Prof.´in Katrin Sommer begrüßte als Tagungsleiterin die rund 200 Gäste der GEBF-Nachwuchstagung: „Unser Anliegen ist es, Nachwuchsforscher gezielt darin zu fördern, ihre Ergebnisse in die Praxis von Schule und Unterricht zu transferieren. Die jungen Forscher sollen bei der Tagung motiviert und informiert werden, diesen Transfer selbst aktiv mitzugestalten.“ Der Eröffnungsvortrag von Prof. Olaf Köller (Universität Kiel) „Empirische Bildungsforschung und Schule heute“ (siehe Photo) vermittelte Kernbefunde der empirischen Bildungsforschung zu Faktoren erfolgreichen schulischen Lernens. Am Folgetag standen Workshops auf dem Programm, geleitet von über 20 Expertinnen und Experten. Link: www.gebf2015.de. FORSCHUNG Symposium „Deutschunterricht und Migration“ wie Dr. Katrin Späte (Universität Münster) ein Licht auf die Divergenz zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmungen von Lehrkräften mit Migrationshintergrund (Themenblock 2). Prof. Christian Dawidowski (Universität Osnabrück), Dr. Karl Esselborn (LMU München), Prof.´in Heidi Rösch (PH Karlsruhe) und Dr. des. Inga Pohlmeier (Universität Paderborn) indes untersuchten die Themen ‚Migration‘ und ‚Identität‘ sowohl in Deutschlehrwerken als auch in deutsch-türkischen Erzähltexten (Themenblock 3). Das vom Center of Educational Studies (CoES) der Professional School of Education (PSE) geförderte Symposium rückte aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln die Herausforderungen für Deutschlehrkräfte und die sie ausbildenden Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer in den Mittelpunkt. Dass professionelle Lehrerarbeit interkulturelle Kompetenz – im Sinne der Ausbildung einer Haltung der multikulturellen Empathie und der wertschätzenden Anerkennung und nicht allein eines Wissensbestandes – braucht, blieb unumstritten. Die Aufgabe der Universität wird es daher weiterhin sein, Studierende mit Begeisterung für die Aufgaben der Sprachförderung und interkulturellen Erziehung zu öffnen. Link: http://staff.germanistik.rub.de/sebastiansusteck/symposium-deutschunterricht-und-migration/ Schülerinnen und Schüler haben einen Anspruch darauf, dass Schule das vorhandene Sprachpotenzial als Begabungspotential wahrnimmt und bestmöglich fördert – dies war einer der Ausgangspunkte des am 8. und 9. Mai 2015 von Prof. Sebastian Susteck und Jun.-Prof.´in Lena Heine veranstalteten Symposiums „Deutschunterricht und Migration.“ Im Fokus standen drei für den Deutschunterricht relevante Bereiche: 1. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund im Deutschunterricht und ihre Lernprozesse, 2. (Deutsch-)Lehrerinnen und -Lehrer mit Migrationshintergrund, 3. Migration als Thema des Unterrichts. Gerade der interdisziplinäre Zugang zu diesen Fragen setzte infolge wechselseitiger fruchtbarer Anregungen neue Impulse für den Deutschunterricht. Während Dr. des. Matthias Jakubanis (Universität Osnabrück), Martin Schastak (DIPF, Frankfurt a.M.), Benjamin Walter (Universität Osnabrück) und Laura Henrici (Universität Münster) den Schrift- und Sprachgebrauch sowie das Leseverhalten von Schülern mit Migrationshintergrund in den Mittelpunkt rückten (Themenblock 1), warfen Prof.´in Carolin Rotter (Universität Duisburg-Essen), Karim Fereidooni (PH Heidelberg), Prof.´in Ursula Neumann und Dr. Dagmar Knorr (Universität Hamburg) so- NACHWUCHSFÖRDERUNG Ressort Lehrerpromotion – Aktuelles Das Ressort Lehrerpromotion der PSE hat einen Rückblick auf die Nachwuchstagung der 3. Tagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung veröffentlicht: http://gebf2015.de/. > > > > Ab dem Jahr 2015 wird eine neue Förderlinie des Ressorts Lehrerpromotion aufgelegt: „Pauschale Forschungsstudent“, Beratungsanfragen an: [email protected], > > > > Die Doktorandenvertretung des Ressorts lädt zur Herbsttagung 2015 „Wege ins Feld“ am 23. Oktober 2015 ein: http://www.pse.rub.de/sites/forschung/lehrerpromotion.php Abgeschlossene Dissertationen CLARISSA FETH (Sportpädagogik /-didaktik) „Benotungspraxis von Sportlehrkräften – Rekonstruktion von Benotungsstrategien im Sportunterricht." Betreuerin: Prof.´in Antje Klinge NILS JÄKEL (Didaktik des Englischen) „Language learning strategies in EFL classes and Content and Language Integrated Learning (CLIL) - Differences in use and its impact on proficiency.“ Betreuer: Prof. Markus Ritter MEIKE STROHN (Didaktik des Englischen) „Binnendifferenzierung im Englischunterricht - die Lehrerperspektive.“ Betreuer: Prof. Markus Ritter 2 LEHRERAUSBILDUNG Weiterförderung und Weiterentwicklung der PSE Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) fördert die Professional School of Education einschließlich der Nachwuchsförderung im Ressort Lehrerpromotion für weitere drei Jahre bis Ende 2017. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Prof. Dr. Peter Drewek als Gründungsdean der PSE zum Ende des Sommersemesters 2015 wird bis zur Verabschiedung neuer Leitungsstrukturen durch die Universitätsgremien die Gesamtverantwortung für die School von den Ressortleiterinnen und -leitern (Prof.'in Bellenberg, Prof. Jeßing, Prof.'in Sommer, Prof. Wirth) wahrgenommen. Zusammen mit den dreizehn an der Lehrerbildung beteiligten Fakultäten und in enger Rückkopplung mit den Mitgliedern des School Boards und den Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern sollen die Ressortleitungen bis Ende 2015 ein Leitbild und eine Entwicklungsplanung für die Lehrerbildung ausarbeiten. Forschendes Lernen im Praxissemester an der RUB Am 27. April 2015 fand an der RUB ein interner Workshop für die Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker der 22 Lehramtsfächer der RUB statt. Im Fokus stand die gemeinsame Weiterentwicklung des Praxissemesters mit den Schwerpunkten „Praktische Umsetzung des Forschenden Lernens“ sowie „Gestaltung der Praxissemesterbegleitung“. Dr. Sabine Schlag von der Bergischen Universität Wuppertal stellte dazu vor, wie sie in den Bildungswissenschaften die Studierenden auf ihr Forschungsprojekt (Forschendes Lernen) vorbereitet und den Forschungsprozess begleitet. Dabei betonte sie, dass systematische Beobachtung Kern der Studienprojekte in Wuppertal ist. Im Anschluss präsentierte Jun.-Prof.´n Grit im Brahm ihr Konzept der Begleitung der Praxissemesterstudierenden am Beispiel der Bildungswissenschaften an der RUB. Dabei hob sie hervor, dass die Studierenden ihre schulpraktischen Erfahrungen mitteilen möchten und entsprechend viel Gesprächsbedarf haben. Über die persönliche Kommunikation und Betreuung hat sie in ihren Kursen deshalb auch eine e-learning Begleitung etabliert, um einen ko ntinuierlichen Austausch mit den Studierenden zu ermöglichen. Zu Beginn des Wintersemesters 2015/16 werden weitere Workshops stattfinden. Kontakt: [email protected] INTERVIEW Das Praxissemester – erste Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen Im Februar 2015 hat die Schiller-Schule Bochum (siehe Bild) die ersten beiden Praxissemester-Studierenden der RUB aufgenommen. Das Interview führte Carolin Kull (PSE) mit dem Schulleiter, Hans-Georg Rinke sowie mit den zwei Studierenden, Anna Müller und Steffen Stannartz. Welche Vorbereitung haben Sie, Herr Rinke, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen für den ersten Praxissemesterdurchgang an Ihrer Schule getroffen? Zunächst haben wir Kontakt mit den anderen Beteiligten aufgenommen. Konkret: Mit den Vertretern der Professional School of Education (PSE) und des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) Bochum, um die Details dieses neuen Elements der Lehrerausbildung auszuloten. Wir haben uns gern an dieser Premiere beteiligt, weil wir es überhaupt als eine große Aufgabe ansehen, kontinuierlich Schulund Unterrichtsentwicklung auf verschiedenen Ebenen zu vollziehen. Schule ist so gut, wie die Menschen, die sie verkörpern, es sind. Jungen Menschen, die vor dem Eintritt in ein (langes) Berufsleben stehen, in dem sie wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung und Prägung vieler Schülerinnen und Schüler haben, für die sie in Zukunft verantwortlich sind, quasi eine „Famulatur“ anzubieten, ist eine besondere Herausforderung. Gemeinsam mit Frau Ahle, unserer schulinternen Praxis-Betreuerin, haben wir schließlich ein 3 3 Hierzu zählten unter anderem auch die Teilnahme an Lehrerkonferenzen, Elternsprechtagen oder Abiturprüfungen. Eine besondere Erfahrung stellte darüber hinaus auch der Tag als „Schulleiter-Schatten“ dar, an dem wir Herrn Rinke in seinen Tätigkeiten als Schulleiter begleiten konnten. Als besonders lehrreich wurden von uns vor allem die eigene Planung und Durchführung von Unterrichtselementen sowie die anschließenden FeedbackGespräche mit den Lehrkräften empfunden. Aber auch die reine Hospitation von Unterrichtsstunden ermöglichte uns vieles, wie beispielsweise unterschiedliche Lehrmethoden abschauen und die vielen Prozesse, die im Unterricht ablaufen, besser erfassen zu können. Bezogen auf das Praxissemester sehen wir für die kommenden Jahrgänge noch einige Herausforderungen. Dadurch, dass unsere Kohorte lediglich drei Studierende umfasste, fühlten wir uns sowohl durch das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bochum als auch durch die universitären Begleitseminare sehr gut betreut. Termine waren recht flexibel handhabbar und die Betreuung erfolgte sehr individuell. Des Weiteren schätzen wir das Kontingent an 70 zu unterrichtenden Unterrichtsstunden im normalen Schulbetrieb als schwierig zu erreichen ein. Insgesamt stellte das nun ablaufende Praxissemester für uns eine zwar arbeitsintensive – insbesondere für die Unterrichtsvorbereitung – aber sehr lehrreiche Erfahrung dar, die wir im Bezug auf unsere Lehrerausbildung nicht mehr missen möchten. Hier gilt unser großer Dank noch einmal unseren betreuenden Lehrkräften sowie der Schulleitung der Schiller-Schule, die uns während der Zeit wirklich intensiv unterstützt haben. Begleit-/Ausbildungscurriculum erstellt, das den Praxissemester-Studierenden einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Handlungs- und Anforderungsbereiche des Lehrerberufs gewähren kann. Frau Müller, Herr Stannartz, welche Erwartungen hatten Sie an das Praxissemester? In erster Linie waren wir gespannt darauf, den Schulund Lehreralltag deutlich intensiver und umfassender kennenzulernen, als es uns durch unsere bisherigen Praxiserfahrungen ermöglicht wurde. Ein ganzes Halbjahr an einer Schule zu verbringen, sahen wir zudem als Chance, einen Einblick in unterschiedliche Lehrstile und Unterrichtsmethoden in verschiedenen Altersklassen und Schülergruppen zu erhalten. Gleichzeitig ermöglicht uns eine solch lange Praxisphase nicht nur einzelne – aus dem Kontext gerissene – Unterrichtssequenzen, sondern ganze Unterrichtsreihen sowohl beobachten als auch selbst konzipieren zu können. Weiterhin hofften wir, durch das Praxissemester auch als ein fester Bestandteil in das Lehrerkollegium integriert zu werden. Dabei teilten wir jedoch beide die Befürchtung, von den Lehrkräften in der Schule im Unterricht eher als Belastung und weniger als willkommene Beobachter und Unterstützer des Unterrichts gesehen zu werden. In Bezug auf unsere eigene Entwicklung erhofften wir vor allem, unsere Kompetenzen in der Planung und Durchführung von Unterricht zu schulen und weiter auszubauen. Ein weiteres Grundanliegen war es, unsere Lehrerpersönlichkeit und unser Auftreten vor einer Klasse zu erproben. Wie erleben Sie das Praxissemester jetzt – welche Erfahrungen konnten Sie bisher machen und welche Herausforderungen sehen Sie, Frau Müller und Herr Stannartz? Sehen Sie im Praxissemester eher Vorteile oder Nachteile im Vergleich zu vorherigen Praxisphasen im Masterstudium, Herr Rinke? Unsere Erwartungen wurden in vielen Fällen sogar übertroffen. Wir fühlten uns vom ersten Moment an sehr gut an der Schiller-Schule aufgehoben. Von unseren Fachkollegen wurden wir als eine willkommene Bereicherung für den Unterricht empfunden. So waren wir bereits in unseren frühen Hospitationsphasen häufig Mitbetreuer von Einzel- und Gruppenarbeitsphasen. Insgesamt haben wir durch die deutlich längere Praktikumsdauer tiefgreifende Einblicke in den Lehreralltag erhalten – z.B. in das Entwerfen und Durchführen ganzer Unterrichtssequenzen. Wir konnten zudem die Fortschritte und die Entwicklung der Lerngruppen mit verfolgen sowie den „wirklichen“ Schulalltag miterleben. Das Praxissemester bietet Studierenden die große Chance, zum Ende ihres Studiums konkrete Praxiserfahrungen im Hinblick auf das zu erwerben, was sie bislang „studiert“ haben und auf das, was ihnen bevorsteht. Am Ende des Praxissemesters sollten Studierende ein Bauch-, ein Kopf- und ein Herz-Gefühl dafür entwickelt haben, ob sie sich den vielfältigen beglückenden und bedrückenden Herausforderungen des Lehrerberufs gewachsen fühlen. Und wenn es ihnen gelingt, einen Zugang dazu zu finden, dass auch „Lehrende“ ein Leben lang Lernende sind, dann haben sie tragfähige Fundamente für ein erfüllendes Berufsleben gelegt. ________________________________________________________________________ „Wir haben tiefgreifende Einblicke in den Lehreralltag erhalten, zum Beispiel in das Entwerfen und Durchführen ganzer Unterrichtssequenzen.“ 4 Neuer binationaler Studiengang „Interkulturelle Sprachdidaktik“ RUBSALA (RUB und Uppsala) ist ein vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderter binationaler Masterstudiengang in der Interkulturellen Sprachdidaktik des Deutschen, der an den Universitäten Uppsala (Schweden) und Bochum studiert werden kann. Im Rahmen eines viersemestrigen Masterstudiums absolvieren die Studierenden ein Studienjahr – in der Regel 2 Semester – in Uppsala sowie ein Studienjahr in Bochum und erhalten beim erfolgreichen Studienabschluss einen gültigen M.A.-Abschluss der Universität Uppsala sowie einen gültigen M.A.Abschluss der RUB. Neben einer fundierten theoretischen Ausbildung in Modulen wie Deutsch als Erst-, Zweitoder Fremdsprache bietet der RUBSALA-Studiengang durch eine enge Kooperation mit Partnern wie dem GoetheInstitut in Stockholm oder verschiedenen Integrationszentren im Ruhrgebiet die Möglichkeit, praktische Erfahrungen mit heterogenen Deutschlerngruppen zu sammeln. Aufgrund seiner didaktischen Ausrichtung kann RUBSALA zudem sehr gut mit dem Master of Education verbunden werden, sodass ein Studium beider Studiengänge (= DoubleDegree M.A. und M.Ed.) möglich ist. Ziel des Studiengangs ist, Lehrende und Forscherpersönlichkeiten auf dem Gebiet der interkulturellen Sprachdidaktik auszubilden. Kontakt: Prof. Björn Rothstein, Email: [email protected] Erster internationaler Kongress „Lernen in der Praxis“ Vom 4. bis 6. Mai 2015 fand in Brugg-Windisch der erste Kongress der Internationalen Gesellschaft für Schulpraktische Professionalisierung (IGSP) statt. Im Rahmen der Tagung wurde eine Austausch- und Diskussionsplattform geboten, um über Weiterentwicklung und Erforschung von Professionalisierungsprozessen in der schulpraktischen Lehrerbildung ins Gespräch zu kommen. Auftakt der drei Tagungstage waren die Keynotes von Prof. Kurt Reusser (Universität Zürich), Dr. Corinne van Velzen (Universität Amsterdam) und Prof. Georg Hans Neuweg (Universität Linz), die sich auf unterschiedliche Weise mit der Frage nach Praxis in der Lehrerausbildung auseinandergesetzt haben. Die Ruhr-Universität war durch Prof.´in Gabriele Bellenberg und Jun.-Prof.´in Grit im-Brahm (beide Institut für Erziehungswissenschaft) sowie Carolin Kull und Kathi Wachnowski (beide PSE) mit Beiträgen zum Praxissemester in NRW vertreten. Gemeinsam mit den Kölner Kolleginnen Prof.´in Petra Herzmann und Dr. Michaela Artmann sowie Prof. Christian Reintjes von der PH Nordwestschweiz gestalteten sie ein Symposium, in dem Vorgaben und Zielstellungen der NRW Landesreform sowie standortspezifische Schwerpunktsetzungen und hochschuldidaktische Ansatzpunkte und Herausforderungen präsentiert und diskutiert wurden. Die zweite Tagung der IGSP wird 2017 in Bochum stattfinden. Kontakt: [email protected], Link: http://www.ig-sp.org/tagungen/ Neue Sommerschule „Deutsch als Zweitsprache“ Immer mehr Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter kommen u.a. aufgrund von Krieg und wirtschaftlichen Krisen in ihren Herkunftsländern nach Deutschland. Dabei stehen Lehrkräfte vor der Herausforderung, die sogenannten Seiteneinsteiger möglichst umgehend in den Regelunterricht zu integrieren und zu fördern. Gleichzeitig existiert bislang kein Angebot, das sie auf die spezifischen Potenziale und Bedarfe dieser Zielgruppe vorbereitet. Erstmalig wird daher vom Seminar für Sprachlehrforschung im Sommersemester 2015 die „Sommerschule Deutsch als Zweitsprache“ angeboten, die sowohl Studierende als auch interessierte Lehrende auf die Arbeit mit Seiteneinsteiger vorbereitet. Die Sommerschule ist als Berufsfeldpraktikum konzipiert und beruht auf zwei Säulen: einem Theorieteil (Blockveranstaltung) und einem Praxisteil (dreiwöchiges Praktikum). In dem Theorieteil beleuchten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen das Themenfeld. Die Teilnehmer werden in die rechtlichen, sozialpsychologischen und traumaspezifischen Aspekte der Arbeit mit den zugewanderten Kindern und Jugendlichen eingeführt. Daneben stehen Kompetenzen der Sprachförderung im Mittelpunkt, wie z.B. das Erheben von Sprachständen, das Erstellen individueller Förderpläne und Ansätze für eine ganzheitliche und projektbezogene Sprachförderung. Im Praktikum erteilen die Studierenden in der Sek I/II an _______________________ der Holzkamp-Gesamtschule in Witten sprach- und kultursensiblen FörderunLehramtsstudierende und terricht. Ergänzt wird der Unterricht durch projektbezogene AGs am NachmitLehrer fördern Kinder und tag sowie Reflexions- und Supervisionssitzungen, die die Studierenden unterJugendliche aus stützen. Die Blockveranstaltung startet am 11.06.2015. Kontakt: [email protected], [email protected]. Flüchtlingsfamilien Link: [email protected]. 5 Förderung von Interesse und Motivation durch mathematische Schülerexperimente Im Rahmen des Dissertationsprojekts von Sarah Beumann, unter der Leitung von Prof.´in Katrin Rolka (Didaktik der Mathematik), gibt es seit Mai 2015 ein neues Angebot im Alfried-Krupp-Schülerlabor. Hieran nehmen verschiedene Schulkassen der Jahrgangsstufen 6 bis 8 teil. In dem Projekt „Versuch´s doch mal“ experimentieren Schülergruppen selbstständig, um außermathematische Themen wie „Mathematik und Glücksspiel“ (siehe Bild), „Mathematik und Sport“, „Mathematik in der Eisdiele“ und „Mathematik im Badezimmer“ zu erforschen und zu erklären. Mathematische Schülerexperimente ermöglichen dabei einen handlungsorientierten Zugang, in dem Schüler selbst aktiv werden. Denn ähnlich wie in den anderen Naturwissenschaften, kann auch im Fach Mathematik experimentiert werden. Das Projekt zielt darauf ab, dass Schülerinnen und Schüler Mathematik erkunden, entdecken und ihre eigenen Erfahrungen sammeln, für die es innerhalb der normalen Unterrichtsstruktur selten Möglichkeiten gibt. Bezugnehmend auf empirische Untersuchungen aus dem Physikunterricht haben Experimente die Funktion, Schülerinnen und Schüler zu motivieren und das Interesse zu wecken. Sarah Beumann erforscht diese beiden Aspekte mit Blick auf mathematische Schülerexperimente. Kontakt: [email protected] _______________________________ „Versuch´s doch mal …“ TERMINE: RÜCKBLICK Geographie und naturwissenschaftliche Bildung im wissenschaftlichen Diskurs HGD-Symposium 26. bis 28. März 2015 Das Team der Geographiedidaktik der RUB richtete unter der Leitung von Prof. Karl-Heinz Otto vom 26. bis 28. März 2015 ein Symposium des Hochschulverbandes für Geographiedidaktik (HGD) aus (siehe Bild). Rund hundert interessierte Geographiedidaktikerinnen und Geographiedidaktiker aus dem deutschsprachigen Inund Ausland besuchten das Symposium zum Thema „Geographie und Naturwissenschaftliche Bildung – der Beitrag des Faches für Schule, Lernlabor und Hochschule“. Der Leitgedanke „Geographie und naturwissenschaftliche Bildung“ wurde auf unterschiedlichen Ebenen und aus differenten Perspektiven diskutiert und kritisch reflektiert: 1. Die didaktische Theorieentwicklung in den MINTFächern hat neue Impulse und Ansätze hervorgebracht, die sich mit naturwissenschaftlicher Bildung auseinandersetzen. 2. Neu konzipierte physiogeographisch/ naturwissenschaftlich ausgerichtete, kompetenzorientierte Module für den Geographieunterricht in der Schule und vor Ort wurden vorgestellt und didaktisch beleuchtet. 3. Auch die Potenziale von Lernlaboren, einerseits als Ort für geographiedidaktische Forschungen und andererseits als außerschulische Lernorte, standen darüber hinaus im Fokus. Vor diesem Hintergrund spannten die Beiträge des Bochumer Symposiums einen Bogen, der von theoreti- schen Ansätzen über didaktisch-konzeptionelle Beiträge bis hin zu empirischen Forschungsarbeiten reichte. Neben der Gelegenheit für Präsentationen und Diskussionen konnten sich die Besucher auch von der Ausstattung und vielfältigen Nutzung des Alfried-Krupp Schülerlabors überzeugen. Der wissenschaftliche Nachwuchs präsentierte seine Vorträge und Poster in einem Nachwuchsforum, das dem Symposium angegliedert war. Hier präsentierten auch zwei Promovendinnen der Bochumer Geographiedidaktik ihre Forschungsvorhaben: Jelena Deutscher und Sabrina Flake. Den Abschluss der Tagung bildete eine Exkursion durch das Ruhrgebiet, zu dem Thema: „Gelsenkirchen im Wandel“. Link: https://hgd.geographie.rub.de/symposium/ 6 „Sportpädagogische Praxis als Anhaltspunkt und Prüfstein von Theorie“ – Jahrestagung Sportpädagogik 30.4. bis 2.5.2015 über 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Lehrerinnen und Lehrer aus mehreren Nationen in den Räumen der Fakultät für Sportwissenschaft. Die Organisatoren um die Lehrstuhlleiterin Prof.´in Antje Klinge stellten ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Tagungsprogramm zusammen, in dem Vorträge, Arbeitsgruppen und Praxisdemonstrationen aufeinander bezogen wurden. Einen Höhepunkt stellte der Vortrag des Frankfurter Bildungsforschers Prof. Andreas Gruschka dar, der sich kritisch und unterhaltsam mit aktuellen Tendenzen der empirischen Psychometrie und der Bildungsökonomie auseinandersetzte. Prof. Nils Neuber, Leiter des Zentrums für Lehrerbildung der Universität Münster, zeigte in seinem Vortrag Anforderungen und Chancen von Praxisphasen in der Lehrerbildung auf. Dr. Esther SerwePandrick (Dortmund) schließlich diskutierte Optionen für eine reflektierte Praxis im Rahmen eines „erziehenden Sportunterrichts“. Eine Besonderheit der Tagung war, dass die Teilnehmer in den Praxisdemonstrationen und bei dem abendlichen „Sportfest“ selber Formen gelingender Bewegungspraxis aktiv erfahren konnten. Die Tagung wurde von der PSE gefördert. Link: http://www.sportwissenschaft.rub.de/dvs-tagung2015/ Prof.´in Klinge und Prof. Drewek begrüßen die Gäste Pädagogische Theorie und erzieherische Praxis – zwei flüchtige Bekannte? Das Fach Sport gilt in der Schule als Bewegungsfach. Ein Sportunterricht, der nur Bewegungskönnen vermittelt, ist allerdings heute kaum noch zu legitimieren. Doch was sollen Schülerinnen und Schüler darüber hinaus noch lernen, ohne dass das Fach seine Identität verliert und die zentralen Themen Bewegung und Körperlichkeit aufgibt? Und wie kann die Forschung dazu beitragen, dass sich die Qualität sportpädagogischer Praxis in schulischen und außerschulischen Feldern verbessert? Über diese Fragen berieten Die PSE auf der Blaupause – „Was ist ein guter Lehrer?“ Wenig „Pause" hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Professional School of Education (siehe Bild) an Ihren Infotischen bei der „Blaupause" zum 50-jährigen Jubiläum der Ruhr-Universität Bochum. Ein „NRWSchul-Quiz", ein Test zur Eignung für den Lehrerberuf und die Frage „Was ist ein guter Lehrer?" zogen viele Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen an. Von „authentisch“, „entspannt“, „vertrauenswürdig“, „geduldig“, „körperlich fit“, „selbstreflektiert“ und „nett“ bis „humorvoll“ reichten die Stichworte zur Einschätzung, was einen „guten Lehrer“ ausmache. Viele ehemalige und aktuelle Studierende nutzten die Chance und besuchten die PSE in diesem ungewöhnlichen Rahmen. Insgesamt nahmen am 6. Juni 2015 rund 100 000 Besucher an der Blaupause teil, die sich mit 1 224 Tischen über eine Strecke von 5 Kilometern Länge hinzog. __________________________________________________________________ „Eine gute Lehrkraft ist, wer Schülerinnen und Schüler zum `sprechen´ bringt.“ 7 TERMINE: AUSBLICK ______________________________________ Interdisziplinäres Kolloquium zur Didaktik der Mathematik und der Naturwissenschaften 02.07.2015, 16:15 Uhr, NB 03/239 Prof. Dr. Brigitte Lutz-Westphal (Didaktik der Mathematik, FU Berlin): „Forschendes Lernen im Mathematikunterricht.“ 09.07.2015, 16:15 Uhr, NB 03/239 Prof. Dr. Andrea Möller (Biologie und ihre Didaktik, Universität Trier): „Forschend lernen – Kompetenzdiagnostik beim Durchführen von Experimenten im naturwissenschaftlichen Unterricht." ______________________________________ MINT-Tagung für junge Lehrerinnen und Lehrer 29.08.2015, ab 9.30 Uhr, im Alfried Krupp-Schülerlabor der RUB gemeinsam mit dem MNU Landesverband Westfalen (Deutscher Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.V.) Weitere Informationen: http://lv-westfalen.mnu.de/ ______________________________________ JUNGE UNI 25.06.2015, 10.00 bis 11.30 Uhr, im SSC KinderUni: Philosophieren mit SpongeBob 25.06.2015, 16.00 bis 21.00 Uhr, im HZO Langer Abend der Studienberatung 29.06. – 01.07., 8.00 – 17.00 Uhr, auf dem Campus der RUB Sommercampus 2015, Schülerinnen und Schüler lernen alle Fakultäten kennen Weitere Informationen: www.rub.de/jungeuni ______________________________________ Kulturelle Bildung / Summer School URBANES LERNEN 24.-28.08.2015 an der RUB und der Zukunftsakademie NRW Mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops wird das Feld erfahren, erforscht und kritisch reflektiert. Eingeladen sind Künstler/innen und Expert/innen u.a. aus den Bereichen temporäre Architektur, Performance, Tanz, Soundskulpturen, Community Arts. Link: www.rub.de/optionalbereich/instudies/summer_urban.html PERSONALIA IMPRESSUM Dr. Heiko Krabbe hat ab dem SoSe 2015 die Vertretungsprofessur der Didaktik der Physik an der RUB übernommen. Link: www.dp.rub.de/mitarbeiter/ heiko_krabbe/ Herausgeber Dean der Professional School of Education, Peter Drewek Verena Cornely Harboe hat die E-Learning-Komponente des DSSZ-Moduls an der RUB übernommen. Link: www.rub.de/dssz/ kontakt.html.de Kontakt [email protected] Der Newsletter erscheint ein Mal im Semester. Sie können ihn hier sowohl abonnieren als auch wieder abbestellen: http://lists.rub.de/mailman/listinfo/ps enews. Rückmeldungen und Anregungen sind gerne willkommen. Redaktion Christiane Mattiesson und Carolin Kull Marie Vanderbeke, Anica Betz und Marcel Mierwald (Promotionsstipendiaten der PSE im Promotionskolleg „Wissenschaftsvermittlung im Schülerlabor“) präsentierten bei der Blaupause ihre Forschungsarbeiten den interessierten Besucherinnen und Besuchern. 8