Sessner-Interview_Norderney 2012 - ISLANDMAN
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Sessner-Interview_Norderney 2012 - ISLANDMAN
3. wind sportswear ISLANDMAN – Norderney Helmut Krumscheid führte das Interview mit Heidi Sessner, geb. Jesberger Der dritte Norderneyer Triathlon auf der wunderschönen Insel findet am Samstag, den 18. August 2012 statt. Sie starten das erste Mal hier. Im Vergleich zu Ihrer im Internet veröffentlichten Starts ist die nordfriesische Insel als Austragungsort eines gut besetzten Triathlons eher ungewöhnlich. Dafür dürften viele bei „Heidi Sessner ehemals Jesberger” interessiert aufhorchen. Als diesjährige Gewinnerin des Ironman Regensburg (17. Juni), Platz 2 beim Adventure Race Catrona/ Neuseeland (23. April) und Platz 7 in Roth (12. Juli), um nur einige zu nennen, geht man nicht mehr einfach als Unbekannte einkaufen. Moin Frau Sessner, wir freuen uns sehr auf Ihren Start. Wie kam es zu Ihrer Anmeldung? Assamstadt liegt ja in Baden-Württemberg und nicht gerade um die Ecke. Ist Norderney Ihre alte Liebe? Ich bin im August in Norddeutschland unterwegs, habe eine Woche später auch in Wilhelmshaven für die NordseeWoman-Wertung gemeldet. Norderney habe ich da von einem Kuraufenthalt in meiner Kindheit in ziemlich guter Erinnerung. Da wollte ich mal sehen, wie es heute so ist. Ihrer Erfolgsliste der letzten Jahre entnehme ich, das Sie sonst auf längeren Strecken unterwegs sind. Erfordert so ein Sprint-Rennen (500m/ 20km/ 5km) für Sie eine große taktische Umstellung? Ja, Sprint ist was völlig anderes, auf der kurzen Distanz gibst du natürlich direkt mit dem Startschuss Vollgas. Da bleibt keine Zeit für taktisches Geplänkel. Flucht nach vorne ist angesagt. Die Siegerzeit von Sarah Bernd betrug im letzten Jahr auf dieser Distanz 01:08:42. Müssen die starken Vorjahresfinisherinnen , Kai Sachtleber (2te mit 01:10:21) und Sabina Kruska (3te mit 01:13:44) Ihre Stärke fürchten? Es ehrt mich, wenn die Konkurrenz über meine Stärken nachdenkt. Ich bestreite diesen Wettkampf aus dem Training heraus. Das hört sich zwar nach „halber” Kraft an, aber in der Vergangenheit war ich im Wettkampf oft dann doch nicht zu schlagen. Ich bin da sehr zuversichtlich. Werden Sie von Ihrer Familie begleitet? Ich bin ja seit November 2011 glücklich verheiratet und freue mich über die Unterstützung und Begleitung meines Mannes. Sind noch andere Starter Ihres Heimatvereins TSV Assamstadt oder aus Ihrem privaten Umfeld dabei? Nein. Werden Sie auch am Freitag bei der Vorstellung des neuen Niedrig-Films „TRAUMWÄRTS” dabei sein? Andreas hatte mich schon im Vorfeld angemailt und über sein aktuelles Projekt informiert. Ich war sofort dabei, als der Start auf der Insel klar war. Haben Sie in diesem Jahr in Ihrer sportlichen Karriere noch ein besonderes Highlight im Visier? Im Frühjahr waren wir 4 Wochen zur Saisonvorbereitung in Neuseeland. In dieser Zeit war eigentlich ein Start beim Tauranga-Mitteldistanz-Triathlon geplant. Da dieser Triathlon aber gleichzeitig die Neuseeländische Meisterschaft war, war kein Startplatz mehr zu bekommen. Alternative: ein Zehn-Kilometer-Adventure-Race, also etwas ganz anderes. Dieser Lauf hatte es in sich: quer durchs Gelände, über Bäche und Moorwiesen, steil, fast kletternd bergauf auf 1.600m über N.N. im Skigebiet von Catrona. Brutal. Aber ich wollte meine bisher antrainierten Leistungen testen und wurde letztlich bei dieser Herausforderung Zweite. Am 17. Juni gelang mir dann endlich auch der erste, große Sieg beim IRONMAN Regensburg (1. Jahreshöhepunkt). Auf der Langdistanz in Roth belegte ich Platz 7. Aber um auf ihre Ausgangsfrage zurück zu kommen, mein 2. Jahreshöhepunkt wird am 9. Dezember 2012 in Australien sein. Beim SunSmart Ironman Western Australia – Busselton bin ich am Start. Gerade ist Olympia vorbei, Jan Frodeno errang Platz 6, Justus Steffen Platz 16, Anne Haug Platz 11 und Anja Dittmer Platz 12. Zur Spitze fehlten bei den Männern 61 Sekunden und bei den Frauen 107 Sekunden. Warum ist aus Ihrer Sicht alles an Deutschland vorbei gegangen? Justus und Anne sind eigentlich unsere Top-Läufer, aber beide schafften es nicht in die erste Radgruppe. Dreh- und Angelpunkt zum Sieg ist dieses Phänomen. Jan stand zum Schluss zwar weiter vorne, aber die Körner waren zu früh aufgebraucht. Schade, ich hätte es ihnen so gegönnt. Am Start sind auch wieder viele Jugendliche und Schüler. Haben Sie an den Nachwuchs eine persönliche Botschaft? Ja, ich freue mich, dass auch hier wieder so viele junge Sportler am Start sind. Das Wichtigste bei unseren Disziplinen ist der Spaß. Wir leben in einer tollen, großen TRI-Gemeinschaft und ich wünsche allen mit viel Freude ein schönes Sportevent zu erleben. Viel Glück. Heidi (4.600 Zeichen mit Leerzeichen)