Robuste Kraft- und Positionsregelung von
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Robuste Kraft- und Positionsregelung von
Berichte aus der Steuerungs- und Regelungstechnik Cumhur Baspinar Robuste Kraft- und Positionsregelung von bewegungseingeschränkten Robotern mit idealen und elastischen Gelenken . D 468 (Diss. Universität-GH Wuppertal) Shaker Verlag Aachen 2005 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Zugl.: Wuppertal, Univ.-GH, Diss., 2004 . Copyright Shaker Verlag 2005 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany. ISBN 3-8322-3651-1 ISSN 0945-1005 Shaker Verlag GmbH • Postfach 101818 • 52018 Aachen Telefon: 02407 / 95 96 - 0 • Telefax: 02407 / 95 96 - 9 Internet: www.shaker.de • eMail: [email protected] Dissertation von Cumhur Baspinar Zusammenfassung Diese Arbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit der Gestaltung robuster Lösungen für das gleichzeitige Positions- und Kraftregelungsproblem von bewegungseingeschränkten Robotern. Zudem findet eine Erweiterung der Theorie der Nichtlinearitätenbeobachtung und -kompensation für den Frequenzbereich statt. Es wurde angenommen, dass die Kontaktoberflächen des Endeffektors starr sind. Diese Annahme ermöglicht eine Darstellung der Gesamtdynamik in Form differenziell-algebraischer Gleichungen. Für diese Gleichungen wird ein Reduzierungsverfahren entwickelt. Dies ermöglicht eine Trennung des Positionsregelungsproblems vom Kraftregelungsproblem. Das Gesamtsystem kann somit in zwei Subsysteme geteilt werden. Dabei wird das erste Subsystem bei der Kraftregelung verwendet und das zweite Subsystem bei der Positionsregelung. Alle entwickelten Regler sind robust gegen die Systemungenauigkeiten, inbegriffen der Kontaktoberflächenungenauigkeiten. Konsequenzen der Kontaktoberflächenungenauigkeiten und Anfangsbedingungsfehler wurden ausführlich diskutiert. Demzufolge können große Fehler beim Kontaktoberflächenmodell oder bei den Anfangsbedingungen den Endeffektor zu unerwünschten Positionen führen. Unter der Annahme eines starren Roboterkörpers werden die Fälle der idealen und der elastischen Robotergelenke behandelt: Für Roboter mit idealen Gelenken wurden ein Kraftregler und zwei unterschiedliche Positionsregler entwickelt. In seiner Eigenschaft als P-Regler ist die Kraftrückführung für den Kraftregler eine Grundvoraussetzung. Einer der Positionsregler wendet Leitmanns robuste Regelungsmethode an [39]. Der zweite Positionsregler basiert auf der Theorie der Nichtlinearitätenbeobachtung und -kompensation, die von Müller entwickelt wurde [27]. Durch den Konvergenzbeweis wird die Funktionalität der Nichtlinearitätenbeobachter bei der Roboterregelung nachgewiesen. Für Roboter mit elastischen Gelenken wurden zunächst zwei Positionsregler unter der Annahme der freien Beweglichkeit entwickelt. Der erste dieser Regler ist ein robust-adaptiver Regler, der die Parametrisierbarkeit der Roboterdynamik erfordert. Diese Bedingung lässt eventuelle dynamische Ungenauigkeiten nicht zu. Dagegen ist der zweite Regler ein rein robuster Regler, der keine Parametrisierbarkeitsbedingung braucht. Positive Eigenschaften beider Regler sind, dass keine Beschleunigungs- oder Ruckmessungen benötigt werden und dass kein Anteil der Systemdynamik perfekt modelliert sein muss. Aufbauend auf den dargestellten Roboterregelungsmethoden befasst sich die vorliegende Arbeit mit dem Fall eines Roboters mit elastischen Gelenken, der Kontakt zu einer starren Umgebung hat. Das Subsystem für die Kraftregelung entwickelt sich als ein lineares System zweiter Ordnung. Somit können die Kontaktkräfte mit einem bekannten linearen Entwurfsverfahren wie die Polvorgabe geregelt werden. Das Subsystem für die Positionsregelung hat große Ähnlichkeiten mit der Dynamik der freien Roboter, die elastische Gelenke aufweisen. Deshalb konnte bei der Entwicklung des Positionsreglers von den Reglerkonzepten, die im Vorfeld für die Positionsregelung der freien Roboter mit elastischen Gelenken entwickelt wurden, profitiert werden. Zusätzlich zu den Roboterregelungsverfahren leistet diese Arbeit einen Beitrag zur Theorie der Nichtlinearitätenbeobachtung. Der Nichtlinearitätenbeobachter wird sowohl im Rahmen der Roboterregelung als auch im Allgemeinen untersucht. Im Frequenzbereich wird das Konvergenzverhalten und dessen Bedingungen für den Nichtlinearitätenbeobachter aufgezeigt. Zunächst wird die Übertragungsmatrix zwischen den nichtlinearen Termen und dem Beobachterfehler errechnet. Anschließend werden die Bedingungen für eine beliebige Norm-Verkleinerung dieser Matrix ermittelt. Dissertation von Cumhur Baspinar Abstract In this work mainly robust solutions are found for the simultaneous position and force control problem of constraint robot manipulators. In addition the theory of observation and compensation of nonlinearities is expanded for the frequency range. It is assumed that contact surfaces of the robot are rigid. This assumption makes possible to express the system dynamics as differential-algebraic equations. A reduction method for these differential-algebraic equations is developed. Therefore it is possible to separate the position control problem and the force control problem of each other. The whole system can be divided in two subsystems. The first subsystem is used for force control and the second subsystem for position control. All developed controllers are robust against system uncertainties, inclusively contact surface uncertainties. Consequences of contact surface uncertainties and false initial condition settings are discussed comprehensively. As a result main errors at contact surface model or at initial condition settings can lead the manipulator to unacceptable positions. Under the assumption of a rigid robot body the cases of ideal and elastic joints are differently treated: For robots with ideal joints a force controller and two different position controller are developed. The force controller is fundamentally a P-controller and requires force feedback. First position controller utilizes Leitmann’s robust control method [39]. Second position controller is based on the theory of nonlinearities observation and compensation, which was developed by Müller [27]. Through a convergence proof the functionality of the nonlinearity observer for the robot control is uncovered. Initially two position controllers for elastic joint robots are developed under the assumption of free mobility. First of these is a robust-adaptive controller, which requires the ability to parameterise robot dynamics. This requirement does not allow any dynamic uncertainties. On the other hand the second controller is a pure robust controller, which does not need the ability to parameterise. Positive characteristics of these controllers are those, that no acceleration or jerk measure is required and that any part of the system dynamics must not be modelled perfectly. Within the development of robot control methods, this work finally deals with the case, that the robot has elastic joints and contacts to a rigid environment. The subsystem for the force control emerges as a linear system with second order. Thus contact forces can be controlled by a known linear design method like pole placement. The subsystem for position control has large similarities to dynamics of free elastic joint robots. Therefore the development of position controller profits from the control strategy, which was developed previously for the position control of free elastic joint robots. This work provides a further contribution to the theory of the nonlinearities observation. The nonlinearities observer is analysed within the frame of robot control and also in general. In the frequency range it is shown, under which conditions and how the nonlinearities observer converges. Firstly the transfer matrix between nonlinear terms and observer errors is determined. Then the question is answered, how and under which conditions the norm of this matrix can be reduced arbitrarily.