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Rezension des Buches
„Die Tochter des Salzsieders“
Das Buch „Die Tochter des
Salzsieders“, welches Ulrike
Schweikert im Jahr 2000
veröffentlichte, ist ein historischer
Roman. Er spielt im 16. Jahrhundert in
Deutschland, und zwar in Schwäbisch
Hall. Schwäbisch Hall war während
des 16. Jahrhunderts durch den
Salzabbau bzw. das Salzsieden zu
Wohlstand und Ansehen gelangt.
Die Hauptprotagonistin, Anne
Katharina Vogelmann, versucht sich in
einer von Männern und Kirche
dominierten Welt zurechtzufinden und
durchzusetzen, wird jedoch nie ernst
genommen und soll, wenn es nach
ihrem älteren Bruder Ulrich
Vogelmann geht, der nach dem Tod
ihrer Eltern das Sorgerecht für sie
erhalten hat, lieber jungfräuliche
Bescheidenheit, Frömmigkeit, kochen
und putzen lernen. Dieses versucht sie
auch – schon aus Angst vor Ulrichs
cholerischer Art. Doch am Ende siegt
immer wieder ihre Neugier. Dadurch
fallen ihr aber auch Ungereimtheiten
und Geheimnisse in ihrer
unmittelbaren Umgebung auf: Ein
Säugling wird getötet, die Hebamme
gerät unter Mordverdacht, wird jedoch kurze Zeit später auch ermordet aufgefunden. Als
immer mehr Menschen sterben und Anne Katharina bemerkt , dass die Firmenbücher falsche
Zahlen aufweisen, wird sie immer neugieriger. Doch warum versucht Ulrich sie von ihren
Nachforschungen abzuhalten? Immerhin betreffen diese Geheimnisse auch ihn, denn sie
haben etwas mit der Siedergemeinschaft zu tun. Oder steckt Ulrich etwa selbst in den ganzen
Verbrechen mit drin? Auch besucht er sie nicht einmal als Anne Katharina wegen
Mordverdachts selber in den Turm gesperrt wird. Bald hat Anne Katharina das Gefühl
niemandem mehr trauen zu können ...
Der Roman ist ausgezeichnet geschrieben. Man merkt, dass die Autorin, die selbst in
Schwäbisch Hall geboren und aufgewachsen ist, die Geschichte ihrer Heimatstadt gründlich
recherchiert hat. Die Lebensumstände - insbesondere die der Frauen - während dieser
Zeitspanne sind detailliert geschildert. Die Spannung ist auf den ersten Seiten des Buches
noch nicht zu finden, wird aber mehr und mehr aufgebaut, so dass man nach einiger Zeit das
Buch gar nicht mehr aus den Händen legen kann. Der historische Roman ist auf jeden Fall
empfehlenswert.
Birte Köster

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