Meiendorfer SV - NordKaos Hamburg

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Meiendorfer SV - NordKaos Hamburg
37 SC Victoria Hamburg vs. Meiendorfer SV 01.04.2010
MOIN MOIN, HOHELUFT!
Nein, das ist kein Aprilscherz: Es wird endlich
wieder Fußball gespielt in der schönsten Stadt
der Welt! Auch wenn das Wetter noch immer mit
Kapriolen auf sich aufmerksam macht, rollt doch
endlich wieder der Ball. Die sintflutartigen
Regenfälle am Sonntag in Niendorf oder der
Spielabbruch am Freitag bei Concordia gegen
Uetersen lassen allerdings vermuten, dass der
Spielplan noch enger gestrickt werden könnte,
wenn nicht bald der Frühling ausbricht. Ohnehin
erwartet uns in den nächsten Wochen ein heißer
Tanz, von englischen Wochen kann da schon gar
nicht mehr die Rede sein, denn englische Monate
trifft es schon eher. Es wird kaum einmal
passieren, dass wir uns nicht auch unter der
Woche zusammenfinden werden, um Punkt- und
hoffentlich auch Pokalspiele über die Bühne zu
bringen. Dementsprechend heißt es aufpassen,
dass kein Termin verpasst wird, zur besseren
Übersicht haben wir die bisherigen Ansetzungen
der Partien auch hier im Flyer, denn es wäre doch
schade, wenn wir hier vor einer Geisterkulisse
spielen müssten… ;-)
Mit Meiendorf wartet heute also einer unserer
Lieblingsgegner auf uns, gegen den wir uns aus
TERMINE:
MO, 05.04., 15 UHR:
CURSLACK – SCV
(POKAL)
MI, 07.04., 18 UHR:
LURUP – SCV
SA, 10.04., 15 UHR:
LOHBRÜGGE – SCV
KONTAKT:
[email protected]
WWW.NORDKAOSHAMBURG.DE
GEGNERVORSTELLUNG
unerklärlichen Gründen immer wieder schwertun.
Sicher handelt es sich dabei um eine
Spitzenmannschaft, doch trotzdem bleibt die
Frage, ob es nicht auch ein psychologisches
Problem ist. Hoffentlich hat sich dieses Problem
noch nicht bei unserem neuen Spieler Jan Lauer
festgesetzt, der letzte Woche in Niendorf schon
einen ganz guten Eindruck machte und den wir in
diesem Flyer noch mal näher vorstellen wollen.
Passend dazu können wir an dieser Stelle schon
mal weitere Bewegungen auf dem Transfermarkt
verkünden: Ab dem Sommer wird uns Sergej
Schulz vom VfL Pinneberg verstärken, beim
Wechsel von Sascha Richert (H/R) gab es
zunächst noch Ärger, der aber bis dahin
hoffentlich ausgestanden sein wird. Und auch
beim Gegner würde Vicky gerne wildern: Cem
Cetinkaya (21) ist auf dem Radar von Bert Ehm
aufgetaucht. Hoffen wir mal, dass diese Personalie
für Unruhe beim Gegner sorgen wird, damit wir
heute drei Punkte einsacken können.
Es sieht also so aus, als dass der SC Victoria auch
ohne den Aufstieg in die Regionalliga eine DER
Anlaufstellen für junge Fußballer in Hamburg
bleiben wird, was uns natürlich trotz allem positiv
in die Zukunft blicken lässt. Von irgendwelchen
Himmelsfahrtskommandos
wird
abgesehen,
stattdessen soll der Verein auf ein solides Gerüst
gestellt werden. Dabei sind die neuen
Kunstrasenplätze, die nun endlich fertig sind,
sicherlich besonders hilfreich, fährt man den
Lokstedter Steindamm runter, kann man die
Anlage gegenüber vom ETV bereits bestaunen.
Und auch eine Frauenmannschaft wird es endlich
beim SCV geben! Das sind doch rundherum gute
Nachrichten, die uns nach dieser langen
Winterpause erwarten. Hoffen wir mal, dass wir
am Ende Meisterschaft und Pokal bei uns feiern
und in die dann sicherlich mehr als wohlverdiente
Sommerpause gehen können!
Kaotische Grüße
GEGNERVORSTELLUNG
MEIENDORFER SV
Nanu, was ist denn da los? Wirft man derzeit einen Blick
auf die Tabelle der Oberliga, wird sich so mancher
verwundert die Augen reiben: Unser heutiger Gegner und
Serienzweiter, der Meiendorfer SV, steht ausnahmsweise mal nicht
direkt hinter uns, sondern nur auf Platz vier – und das ist noch
nicht einmal ein Aprilscherz. Zugegeben, Curslack auf Platz zwei
hat ein Spiel mehr auf dem Konto, aber die letzten beiden Spiele
der Vorortler haben nicht auch gerade dazu beigetragen, den
Abstand zu verringern. Zwei Mal ein trostloses 0:0, einmal
SPIELBERICHTE
gegen Oststeinbek und einmal gegen Bergedorf,
so wird es dieses Jahr aber nichts mit der
Vizemeisterschaft! Trainer Lutz Göttling weiß das
natürlich auch, hat die Erklärung aber auch gleich
zur Hand: Die Trainingsbedingungen in den
letzten Wochen sind auf Grund des Wetters wohl
alles andere als optimal gewesen. Das
wollen wir gerne glauben, immerhin
konnte der SCV nach der Winterpause
nur erst ein Spiel bestreiten – und auch
bei uns gab es keine drei Punkte.
Das soll heute natürlich nachgeholt
werden, auch wenn jedem klar sein
dürfte, dass es keine leichte Aufgabe sein
wird. Gehen wir ein paar Monate zurück, bleibt
festzuhalten, dass der MSV das erste Team in
dieser Saison war, das uns Punkte abknöpfen
konnte. In einer hart umkämpften Partie langte es
damals nur für ein 1:1, was den Ruf des
„Lieblingsgegners“ für den SCV nicht eben
verbesserte. Traditionell tun wir uns schwer gegen
die Meiendorfer, allerdings sollte Blau-Gelb auch
dieses Mal wieder alles tun, um die drei Punkte an
der Hoheluft zu behalten und dem eigenen Konto
gutzuschreiben. Fakt ist zwar, dass der SCV auch
nach diesem Spieltag weiter an der Tabellenspitze
stehen wird, aber man sollte jetzt nicht noch mehr
Punkte liegen lassen, immerhin ist
es zugleich auch noch so etwas wie
das „Erfolgsderby“ der letzten Jahre
– reihenweise Meisterschaften für
Blau-Gelb,
reihenweise
Vizemeisterschaften
für
GelbSchwarz. So soll es auch dieses Mal
wieder werden, außerdem steht am
Montag noch das immens wichtige Pokalspiel
gegen Curslack an, da kann es uns nur recht sein,
wenn sich die Mannschaft jetzt schon mal auf
einen starken Gegner einstellen kann, damit es am
Ende der Saison heißt: Meister und Pokalsieger:
SC Victoria Hamburg!
NIENDORFER TSV – SC VICTORIA 1:1
(OBERLIGA,
26.
SPIELTAG,
170
ZUSCHAUER)
Endlich wieder Fußball! Diese Aussage konnte
man in den letzten Tagen von überall her hören
und es wurde nun aber auch wirklich wieder Zeit.
Zumindest im Vorfeld – sprich unter der Woche –
machte das Wetter ja auch durchaus den Eindruck,
dass der Frühling sich nun endlich durchgesetzt
hatte. Tja, zu früh gefreut... ab Freitag wurde es
nicht nur kalt sondern auch noch ungemütlich,
inklusive
Gewitter
mit
sturzbachartigen
Regenfällen, was dazu führte, dass unser Spiel auf
den kleinen Kunstrasenplatz auf der Anlage am
Sachsenweg verlegt wurde. Besser als nichts, denn
nur Hallenturniere oder Testspiele am A**** der
Heide in Curslack sind doch nicht das Wahre...
Wir trafen uns also mit den Kaoten relativ zeitig
SPIELBERICHTE
auf der Anlage und begutachteten zunächst einmal
unsere Spieler samt „Werbeikone“ Roger Stilz, der
aber auf seinen Esel verzichtet hatte. Kurz vor
Anpfiff trafen dann auch die letzten Versprengten
ein, so dass es pünktlich losgehen konnte. Wir
beschränkten uns darauf, des Öfteren mal ein paar
Schlachtrufe abzusetzen, denn auch unsere Kehlen
mussten sich erst wieder an das Singen gewöhnen.
Außerdem schlug passend zum Anpfiff das Wetter
wieder um und dichte Regenwolken zogen auf.
Die schütteten ihren Inhalt zwar noch nicht sofort
aufs Feld, aber es kamen immer mal wieder ein
paar Tropfen von oben, was gepaart mit dem
heftigen Wind für ungemütliche Atmosphäre
sorgte.
Ungemütlich ging es auch auf dem Platz zu, denn
von Beginn an sorgten die Niendorfer mit ihrer
Härte für den Pfeffer im Spiel. Trotzdem wirkte
Vicky zu Anfang noch überlegen auf dem Feld, so
dass es nur eine Frage der Zeit zu sein schien, bis
das erste Tor für die blaugelben Orangen fallen
würde. Aber wie es denn nun mal im Fußball so
ist, kommt immer alles anders, als man denkt: Aus
dem Nichts mit der ersten Torchance überhaupt
ging Niendorf in der 28. Minute in Führung. Als
wäre das nicht schon schlimm genug, war der
Torschütze niemand anderes als Tamer Dönmez,
der bis vor Kurzem die Stiefel noch für unseren
Verein geschnürt hatte. Der als begnadeter
Futsalspieler und liebenswertes Großmaul („Ich
bin so gut wie Aaron Hunt!“) bekannte Fußballer
bretterte seinen Schuss unhaltbar für Dennis Wolf
in den Winkel des Tores. 1:0, damit hatte nun
wahrlich keiner gerechnet, zumal die Statistiken
klar gegen Niendorf sprachen. Aber so kann es
gehen. Vicky ließ den Kopf nicht hängen, ganz im
Gegenteil: Es wurde munter weiter versucht, den
Ausgleich zu erzielen, aber der Torwart der
Niendorfer verhinderte dies ein ums andere Mal.
Vor allem bei Freistößen, die Stephan Rahn
allesamt gefährlich vors Tor zirkelte, kam Gefahr
auf, trotzdem fiel vor der Pause kein weiteres Tor.
In der Halbzeit öffnete der Himmel endgültig
seine Pforten und schüttete alles aus, was da war –
was dazu führte, dass der Platz wie leergefegt
wirkte. Nur Nordkaos hielt eisern die Stellung. Es
geht auch ohne Sitz- und Dachheizung, liebe
Freunde! ;-)
Komplett triefend und durchnässt, gingen wir
dann die zweite Halbzeit an, zunächst wieder mit
einigen Schlachtrufen und Liedern, was die
Victorianer aber auch nicht wirklich dazu brachte,
den Ausgleich zu erzielen. Irgendwann fiel dann
das Tor, doch der Linienrichter meinte, Abseits
gesehen zu haben. Dieses Spielchen wurde bis
zum Schluss noch fleißig weitergespielt, gefühlte
drei Tore wurden dem SCV aberkannt, angeblich
immer Abseits. Nun ja... das Spiel wurde härter,
die Gangart ruppiger, es kam wiederholt zu
unschönen Szenen, bis schließlich Niendorfs
Kapitän Prange mit einer Roten vom Platz flog.
Den dadurch entstehenden Raum konnte Vicky
schließlich in der 81. Minute nutzen, Jan Vierig
erzielte den lange erwarteten Ausgleich! Kurz
darauf bejubelten alle anwesenden Victorianer den
vermeintlichen Siegtreffer (inklusive Tormann
Wolf mit einer Art Flickflack), doch erneut zeigte
die unerbittliche Fahne das Abseits an. Mist!
Die aufgestauten Emotionen beider Mannschaften
entluden sich schließlich in der Nachspielzeit am
Spielfeldrand: Zunächst foulte ein Niendorfer
einen Vicky-Spieler, es kam zu Rudelbildung,
Schubsereien, Pöbeleien. Schließlich gingen
mehrere Spieler und ein unbeteiligter Zuschauer
zu Boden, da der Platz keine Absperrung am
Spielfeldrand
aufweist.
Obwohl
in
der
Lokalpresse hinterher von einem tätlichen Angriff
des Zuschauers zu lesen war, entbehrt diese
DER SCV UND DIE WINTERZEIT
Behauptung jeder Tatsache. Die umstehenden
Zuschauer versuchten, die Situation zu beruhigen,
vor allem die Niendorfer Spieler machten dabei
mit derben Aussagen gegen die Zuschauer von
sich reden („Ich brech dir alle Knochen“), der viel
zu milde Schiedsrichter beließ es aber bei gelben
Karten und dem Abpfiff.
HALLENTURNIERE
Wie immer hat der SCV auch in diesem Winter
viele Hallenturniere mitgenommen. Nordkaos war
bei dem ein oder anderen „Event“ (viele Turniere
haben leider immer mehr diesen Charakter)
natürlich auch anwesend, so dass wir noch mal in
einem Rückblick Licht in das Dunkel dieser
langen Winterpause bringen wollen.
Zunächst stand am 2. Weihnachtsfeiertag 2009
das Turnier in Wedel an, das der SCV souverän
gewinnen konnte. 1. Platz, 500 Euro für die
Mannschaftskasse, das passte!
Gruppe setzte sich Meiendorf als Erster durch,
Zweiter wurde Altona 93, die damit auch unser
Gegner
im
Halbfinale
waren.
Negativ
anzumerken ist die Bilanz von Curslack, die als
Titelverteidiger ins Turnier gestartet waren, aber
ohne ein einiges geschossenen Tor sang- und
klanglos ausschieden! Ups!
Supporttechnisch war so einiges los in der Halle:
So war wieder mal USP anwesend, um sich selbst
(und ihre Mannschaft) zu feiern und auch von den
Altonasen kam einiges – sie sangen insgesamt
während ihrer Auftritte mehr als im gesamten
Spiel gegen Victoria in der Liga!!! Wir selbst
hatten beim ersten Spiel noch ein wenig zu
kämpfen, da einige unserer Leute erst später
kamen, so dass wir uns dann aber von Spiel zu
Spiel steigern konnten.
Im Halbfinale spielten wir also gegen Altona, das
Spiel war ziemlich hart (aber fair) und es fiel in
der regulären Spielzeit kein Tor, so dass unser
„Elfmeter-Killer“ Dennis Wolf im Tor zeigen
musste, wie gut er ist. Es fing aber erst mal mit
einem Lattenschuss von Stephan Rahn an – kein
gutes Zeichen. Um Dennis zu verunsichern, zogen
die Altona-Fans alle hinter das Tor – es half aber
nichts, denn unsere Spieler trafen dann allesamt,
während Altonas Spieler offenbar die Maße eines
großen Tores vor Augen hatten, so dass wir mit
Dann standen am 29.12. die Hamburger
Hallenmeisterschaften an, bei denen wir samt
Unterstützung der Breiseite und IZ auch
anwesend waren und supportet haben.
In der Vorrunde gab es gleich mal einen Sieg
gegen St. Pauli II (3:1), bevor Bergedorf mit 5:2
platt gemacht wurde. Sah alles schon mal sehr gut
aus, auch unser Neuling Jan Lauer machte gleich
mal positiv auf sich aufmerksam, indem er Tore
schoss. So kann das doch weitergehen! :-) Der
letzte Gegner hieß Buchholz, auch hier ein
souveräner 3:1-Erfolg gegen die Mannschaft aus
der Nordheide. Der SCV hatte damit als einziges
Team alle Vorrundenspiele gewonnen und war
somit Gruppenerster geworden. In der anderen
DER SCV UND DIE WINTERZEIT
3:0 ins Finale einzogen. Im zweiten Halbfinale
setzte sich Meiendorf gegen St. Pauli II durch, so
dass es mal wieder zum großen Duell Erster gegen
Zweiter kommen sollte. Aber zuvor stand das
Neunmeterschießen um Platz 3 an – St. Pauli
gegen Altona. Die Altona-Fans machten sich also
wieder auf den Weg hinter das Tor, was dieses Mal
aber von USP eingenommen wurde. So standen
sich beide Fangruppen (die sich zuvor schon durch
diverse Gesänge provoziert hatten), gegenüber, es
dauerte ein paar Sekunden und dann ging es rund:
Es flogen die Fäuste und Bierbecher!!! Mehrere
Spieler versuchten zu schlichten, Jan Melich und
Jonah Asante waren auch dabei, aber es half alles
nichts. Erst die eilig herbeigerufenen Ordner und
die Polizei trennten die Fangruppen, die nichts
besseres zu tun hatten, als beide fluchtartig die
Halle zu verlassen, um draußen die Lage zu
checken.... Nun ja!
Derweil fand nach einiger Verzögerung das Finale
statt, das Meiendorf leider gewinnen konnte – was
aber in Ordnung ging, sie waren in diesem Siel
besser. Wir bejubelten dann noch Platz 2, erneut
500 Euro für die Mannschaftskasse und machten
uns dann auf den Heimweg, wo wir an der U-Bahn
noch auf weitere Polizei-Einheiten trafen, die uns
aber in Ruhe ließen.
Nur einen Tag später sollte das Turnier in Niendorf
stattfinden – dieses Mal mit dem HSV III am Start,
die in dieser Saison von den Supporters unterstützt
werden, die sich dann auch sehr zahlreich
anfanden. St. Pauli II war auch anwesend, es hieß
also zunächst einmal gespanntes Warten, ob es
heute wieder knallen würde. Aber außer einem
Riesen-Aufgebot an Polizei, einer chaotischen
Turnierleitung und dem Gerücht, dass das Viertel
seine Teilnahme gar noch kurzfristig absagen
würde, geschah nichts weiter. Die Supporters
supporteten lautstark, bepöbelten das Viertel noch
lautstärker und sorgten für Unterhaltung. ;-)
Der SCV wurde erneut Gruppenerster mit Siegen
gegen den HSV III und die NTSV-Allstars sowie
einem Unentschieden gegen SCALA und sollten
dann im Viertelfinale gegen St. Pauli II spielen.
Hier schieden wir dann nach einem harten Spiel
aus, es war aber keiner traurig darüber, denn die
ganze
Veranstaltung
wirkte
doch
sehr
unorganisiert. Dennis Wolf wurde noch zum
besten Torwart des Turniers gewählt, während
Niendorf das Turnier für sich entscheiden konnte.
Nächstes Jahr nicht wieder nach Niendorf bitte,
eine gute Turnierorga sieht wahrlich anders aus
(und das lag nicht an den HSV-Fans!)!
HALLENTURNIER
TUS
HOLSTEIN
QUICKBORN IN TORNESCH
Hallenzeit – Allerdings nicht wie der Mainstream
heute in der Alsterdorfer Sporthalle beim
Schweinske-Cup sondern außerhalb in Tornesch.
Tornesch? Ja genau, die haben unsere Zwote aus
dem Pokal geworfen, deswegen wären wir zu
denen auch nie im Leben zum Fussi getourt! Das
heutige Anti-Event (absolut im positiven Sinne zu
verstehen!) wurde jedoch vom TuS Holstein
Quickborn ausgetragen, deren eigene Halle jedoch
umgebaut wird, so dass man offensichtlich in das
Provinznest Tornesch ausweichen musste. Für uns
Jacke wie Hose...
Das Turnier wird nunmehr seit sage und schreibe
1979 ausgetragen, derzeitiger Titelverteidiger: Ja,
genau der heilige SC Victoria. Von ihrer
fanatischen Anhängerschaft letztes Jahr zum Sieg
gesungen... ;-) Weiterhin im Teilnehmerfeld
standen neben unseren Blau-Gelben der
Spitzenreiter der Niedersachsenliga Ost, der TuS
Heeslingen, Bezirksligist TuRa Harksheide,
Landesligaaufsteiger SC Sperber, VfL Pinneberg,
DER SCV UND DIE WINTERZEIT
TSV Uetersen, Wedeler TSV, TSV Buchholz, SV
Rugenbergen
und
der
Gastgeber
Quickborn. Unsere Anreise ausnahmsweise mal
per Zug und Pedes gestaltete sich überraschend
zügig, so dass wir als zahlende Zuschauer
Nummer 12 bis 14 die Halle erreichten und uns
ein nettes Plätzchen am hinteren Ende sichern
konnten. Die Mannschaften wurden präsentiert,
während der Rest unserer Bande in die Halle
schlenderte. Letztlich fanden sich also sieben, zu
diesem
Zeitpunkt
mehr
oder
weniger
supportwillige Kaoten und IZler in der schönen,
geräumigen Halle ein.
Victorias ersten Auftritt nahmen wir also eher
schweigend, bzw. das Spiel kommentierend hin.
Mit dem Bezirksligisten TuRa Harksheide hatte
unsere Truppe keine weiteren Probleme und
fertigte sie mit 4:2 ab. Für Victoria heute am Ball:
Dennis Wolf, Jan Mehlich, Hakan Ucan, Argetim
Kaba, Michael Meyer, David Eybächer,
Neuzugang Jan Lauer und angeblich auch Stephan
Rahn ;-)
Die Tore im ersten Gruppenspiel machten meiner
vagen Erinnerung nach Lauer, Ucan, Meyer und
angeblich David Eybächer, aber daran kann ich
mich leider schon gar nicht mehr erinnern! Im
zweiten Gruppenspiel ging es dann gegen wirklich
klasse kämpfende Gastgeber, die nicht ganz
unverdient sogar kurzweilig in Führung gingen.
Unsere Blau-Gelben hatten das offensichtlich
etwas zu locker angehen lassen. Zum Glück
gelang zumindest noch der Ausgleich durch Jan
Lauer, der einen prima Eindruck hinterließ!
Drittes Gruppenspiel. Gegner Uetersen. Klare
Sache. 2:0 Victoria, Tore Ucan und Lauer. Aber zu
diesem Zeitpunkt war der Gruppensieg alles
andere als sicher, denn etwas überraschend hatte
sich der SC Sperber bis dato ganz ohne
Niederlage hervorragend verkauft. Beachtlich, in
Niendorf
präsentierten
sich
die
grünen
Alsterdorfer doch eher schlecht bis recht. Wichtig
an dem Gruppensieg schien, dass man so einem
vorzeitigen
Zusammentreffen
mit
den
Niedersachsen vom TuS Heeslingen entgehen
konnte, die eine überragende Vorrunde gespielt
hatten. Grundsätzlich sollte an dieser Stelle
hervorgehoben werden, dass alle anwesenden
Teams einen wirklich attraktiven Ball spielten.
Das machte echt riesig Spaß, lediglich die
Unparteiischen waren unterirdisch schlecht. Vor
allem die Unregelmäßigkeiten beim Zeitanhalten
brachten alle Anwesenden zur Weißglut.
Übrigens haben wir letztlich doch noch begonnen
zu supporten, es geht einfach nicht ohne, wobei
wir nicht sonderlich facettenreich agierten. Im
Gruppen-Finale ging es dann gegen die
Überraschungsmannschaft von Sperber, den
Qualifikanten. Zum Glück endlich mal wieder
eine klare Angelegenheit, 1:3 (Lauer, Ucan,
Mehlich) für Hamburg Hoheluft und das hieß
natürlich als Gruppenprimus ins Halbfinale.
Im ersten Halbfinale ging es dann gegen Wedel,
die dem SCV letztes Jahr im Finale des RiewesellCups immerhin ein Bein stellen konnten und auch
heute wieder bewiesen, dass sie eine wirklich gute
Hallentruppe am Start haben. Etwas lustlos
wirkten unsere Spieler und schon wieder lagen
wir ganz plötzlich 1:0 zurück. Alles Pressing
nutzte nichts, der Ball wollte nicht rein. Kritisch
angemerkt: Die Halle ist auch nicht wirklich der
richtige Ort für Gewaltschüsse. Damit hatte sich
dann auch die Sache. Aus die Maus.
Was soll's, wir gaben uns das sportlich
vielversprechende zweite Halbfinale in der
Hoffnung, zumindest ein gutes Match um Platz
drei zu bekommen. TuS Heeslingen, quasidesignierter Turniersieger gegen Surprise-Sperber.
Tolles Spiel, ständiges Hin und Her und ein Last-
DER SCV UND DIE WINTERZEIT
Minute 3:2 Siegtor des Außenseiters. Anders als
erwartet hieß das Finale 2010 also nicht
Heeslingen versus Victoria, Tabellenführer
Oberliga Niedersachsen Ost versus Tabellenführer
Oberliga HH, sondern Wedel gegen Sperber, mit
letztlichem
Turniersieg
für
Wedel
im
Neunmeterschießen.
Wir freuten uns für Sperber, immerhin versprach
das noch ein klasse Spiel um Platz drei. Leider
wurde daraus nichts, spontan wurden die 150 Euro
Prämie für den Dritten auch über Neunmeter
vergeben. Für Victoria erfolgreich eingenetzt:
Rahn (ja, der spielte scheinbar auch mit), Jan
Lauer und Jan Mehlich. Heeslingen verfehlte das
Tor zumindest einmal um knappe 10m und wir
konnten immerhin als dritter Sieger den Heimweg
antreten.
Jan Lauer wurde übrigens zum besten Spieler
gekürt! Passt schon.
Vielen Dank und Auf Wiedersehen....!
07.02.2010 am Zollenspieker
SC Victoria – BU 4:2
Adel siegt gegen Pöbel
13.02.2010 in Curslack
SC Victoria – Strand 08 3:0
War den „Beach-Boys“ wohl zu kalt
WINTERZEIT – TESTSPIELZEIT
Dank des viel zu langen Winters und der damit
verbundenen Pause kam man in den Genuss, den
Kunstrasenplatz in Curslack sein „zweites
Zuhause“ nennen zu können. Allerdings hatten die
Spiele am Ende der Welt auch ihr Gutes, der SCV
gewann alle Testspiele, die in Curslack
stattfanden! Einige Male haben sich zwei wackere
Victorianer auf den Weg dahin gemacht, allerdings
gibt's keine ausführlichen Berichte, dafür ist das
Ganze schon zu lange her... ;-)
24.01.2010 in Curslack
SC Victoria – Germania Schnelsen 5:1
Germania ist genauso doof wie "Germany".
20.02.2010 in – na, wer weiß es? – Curslack,
richtig
SC Victoria – SC Sperber 4:0
Da wurde der Vogel abgeschossen
24.02.2010 in Cursla... ähh, Norderstedt
HSV II – SC Victoria 1:5
Man fühlt sich halt nur auf dem Curslack'schen
Kunstrasen richtig wohl ;-)
28.02.2010 in Kiel
Holstein II – SC Victoria 1:4
Victoria spielte heute mit Holzbein
14.03.2010 in Curslack (endlich wieder)
SC Victoria – SV Lieth 5:0
Ein Gegner im (Lieth-)Schatten der glorreichen
Victoria
ZWEITE HERREN
Gegner messen konnte! Der Start verlief
allerdings etwas holprig, denn nach der relativ
frühen Führung von Vicky II gaben die Gastgeber
keineswegs
nach
und
erzielten
den
Ausgleichstreffer. Noch vor der Pause konnte der
SCV jedoch erneut in Führung gehen und ließ in
der zweiten Halbzeit nichts mehr anbrennen. Am
Ende hieß es aus Sicht von Vicky II insgesamt 6:1
bei den Kickern aus Lokstedt.
In der kommenden Woche gehts zu Hause am
Grandweg gegen Farmsen II – auch da wollen wir
mit allem Ehrgeiz an die Sache herangehen!
Natürlich berichten wir auch weiterhin von
unserer zweiten Mannschaft, die derzeit in der
Kreisliga 5 beheimatet und schon seit zwei
Wochen wieder aus der Winterpause raus ist. Die
Blau-Gelben belegen derzeit mit 37 Punkten den
5. Tabellenplatz, bemühen sich aber weiterhin um
Anschluss an die Spitzenplätze. Die Spielberichte
stammen von der Homepage: www.sc-victoria2.de
LOKSTEDT II – SCV II 1:6 (24. SPIELTAG,
21.03.2010)
Es wurde auch endlich mal wieder Zeit, dass sich
Vicky II in einem richtigen Ligaspiel mit einem
SCV II – FARMSENER TV II 0:0 (25.
SPIELTAG, 28.03.2010)
Leider hat Vicky II heute mal wieder wichtige
Punkte im Kampf um die Spitzenplätze verloren:
Vicky war zwar über die gesamte Spielzeit
hinweg die dominierende Mannschaft, jedoch
haben wir es nicht geschafft, das Leder im
gegnerischen Tor unterzubringen. Einen großen
Anteil hatte daran sicherlich auch der
Gästetorwart, der in einigen Aktionen mit sehr
guten Paraden sein Team vor dem Rückstand
bewarte. In der kommenden Woche werden die
Aufgaben sicherlich nicht leichter für Vicky, denn
am Freitag reisen wir zu Eilbek und am
Ostermontag kommen die Kicker von Eppendorf.
TERMINE
FR, 02.04., 10:45 UHR:
SC EILBEK – SCV II
MO, 05.04., 15 UHR:
SCV II – EPPENDORF/GB
ITZ-HOE
VEREINSFUSION
Zum 01. Januar 2011 wollen in Itzehoe die beiden
Sportvereine ETSV Gut Heil Itzehoe und der
MTV Itzehoe zu einem Großverein fusionieren.
Ab dann soll es nur noch den neuen Verein
Sportclub Itzehoe geben, die Vereinsfarben
ergeben sich aus denen des Stadtwappens: blau,
weiß und rot.
Für uns als Fanszene war es erst einmal ein
Schock und man wusste nicht direkt, wie man sich
verhalten sollte. Erst nach einiger Zeit hatte man
sich verständigt und es war klar, wie man sich zu
der Fusion äußern würde.
In einer Kleinstadt wie Itzehoe ist ein solcher
Sportverein sehr sinnvoll und auch gut für die
Entwicklung der Stadt und das Angebot für seine
Bürger. Der neue SCI würde ein ähnliches Format
haben wie Vereine in Kiel oder anderen großen
Städten Schleswig-Holsteins. Viele von uns sind
selbst in den Vereinen aktiv und kennen die
Problematik, man nimmt sich im Grunde die
Mitglieder oftmals gegenseitig weg. Deshalb
werden wir die Fusion im gesamten nicht
angreifen,
sondern
lediglich
Einzelpunkte
thematisieren und kritisieren.
Der größte Störfaktor besteht für uns in der
bevorstehenden Namensänderung. Ein Verein, der
seit 1858 existiert, darf nicht einfach
verschwinden. Tradition ist etwas, wovon ein
Verein lebt und nicht etwas, an dem er verstaubt.
Beide Vereine verfügen über Sparten, in denen sie
teilweise sogar in den Bundesliegen aktiv sind,
dort stehen die Namen für bereits Geleistetes. Ein
Name hat nicht „zeitgemäß“ zu sein, wie es hier
so oft bemängelt wurde. Ein Name ist und bleibt
das Aushängeschild des Vereins, genauso wie sein
Logo und seine Farben.
Wir als relativ kleine Fanszene haben leider nur
geringe Einflussmöglichkeiten, dennoch sind
diverse Aktionen bereits geplant. Teilweise laufen
sie ab, ohne dass sie jemand mitbekommt,
teilweise nutzen wir dafür aber auch die Spiele. In
Form von Choreographien, Texten oder Gesängen
wird auf die Problematik aufmerksam gemacht.
Tradition stirbt nie – Scheiß SCI!
AUSWÄRTS MIT ITZEHOE
SG MTV/BG WOLFENBÜTTEL – MTV
EAGLES ITZEHOE 112:91 (BASKETBALL 1.
REGIONALLIGA NORD,
16.01.2010, 200
ZUSCHAUER)
Unter dem Motto „Arsch vom Sofa, rein in den
Bus – den Traum verwirklichen“ mobilisierten die
Itzehoer
für
drei
aufeinanderfolgende
Auswärtsspiele. Sollte man diese gewinnen, hätte
man einen großen Schritt in Richtung Aufstieg
gemacht. Als einziger Nordkaot meldete ich mich
für die Fahrt nach Wolfenbüttel an. Für 13
Euronen (für die Fans könnte man das auch für
lau machen...) ging es für mich und acht Itzehoer
im Bus ins tiefste Niedersachsen, genauer gesagt
nach Wolfenbüttel, südlich von Braunschweig.
Die Fahrt verlief entspannt, auf irgendeiner
Raststätte hatte der ganze Schnee dann auch noch
sein Gutes und man ließ es sich nicht nehmen, den
einen oder anderen Schneeball zu werfen ;-). In
Wolfenbüttel angekommen, staunte ich erst mal
über die nette Altstadt. Dicht an dicht stehen da
die ganzen alten Häuser, war schön anzusehen!
Auch die Halle war ganz schmuck, klein aber fein.
Eintritt wurde übrigens gespart, frühes Erscheinen
lohnt sich.
Zum Spiel kann ich nicht soviel sagen, dafür fehlt
mir die Erfahrung im Basketball. Auf jeden Fall
weiß ich, dass der Ball ins Netz muss, also fast so
wie beim Fußball... ;-) Den Gesprächen der
Itzehoer entnahm ich dann aber, dass man in
ITZ-HOE
Wolfenbüttel wohl mit einigen Spielern der ersten
Mannschaft spielte, die dann auch ordentlich
Körbe warfen. Das spiegelte sich dann deutlich im
Endergebnis (112:91) wider.
Die 200 Zuschauer in der Halle sorgten nur am
Ende für ein wenig Stimmung durch Klatschen
und so. Die Stimmung auf unserer Seite ging
durch. Für neun Leute und dazu noch auswärts
war es allemal zufriedenstellend. Schwach fand
ich allerdings, dass
die
Mannschaft
sich am Ende nicht
einmal bei uns bzw.
ihren
Fans
bedankte, das ist
eigentlich
das
Mindeste.
Da
bezahlt man nicht
wenig Geld, fährt 'n
paar Stunden im
Bus, singt für das
Team und muss
sich auch noch ein
gar nicht mal so gutes Spiel anschauen und
gedankt wird einem das nicht? Naja...
Nach dem Spiel zockte ich dann noch ein paar
Softdrinks, die unbeaufsichtigt rumstanden, meine
kriminelle Energie lässt grüßen. Rückfahrt war
gechillt, irgendwann nachts war auch ich dann
zuhause.
ALBA BERLIN II – MTV EAGLES ITZEHOE
93:82 (BASKETBALL 1. REGIONALLIGA
NORD, 24.01.2010)
“Berlin calling“, so lautet das so eben von mir
erdachte Motto für diese Tour, zusammen mit den
Itzehoern nach Berlin. Als einziger Nordkaot
wollte ich mir auch den zweiten Teil der
Auswärtsserie natürlich nicht entgehen lassen und
den Traum vielleicht doch noch verwirklichen. Für
wiedereinmal recht happige 16 Euro fuhr man per
Bus in die Hauptstadt. Gespielt wurde heute in der
Max-Schmeling-Halle, bzw. einer der kleinen
Nebenhallen. Direkt neben dem Komplex liegt der
Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark,
dessen
Flutlichtmasten mich beim Anblick glatt heimisch
fühlen ließen, so als Fußballfan ;-). Genug Zeit bis
zum
Spielbeginn
blieb, aber das
Stadion war leider
von einer Mauer
und
Zäunen
umgeben, so dass
man keinen Blick
hineinwerfen
konnte.
Unter
anderem spielt dort
Türkiyemspor
Berlin aus der
Regionalliga.
Einige
andere
Berliner Mannschaften nutzen das Stadion auch als
Ausweichstadion.
Aber nun zum Basketball, darum geht's hier ja
eigentlich. 'Ne Tribüne in der Nebenhalle gab's
nicht, also musste man sich mit den typischen
Sporthallenbänken begnügen. Zum Spiel kann ich
wieder nicht viel sagen, aber der MTV spielte
wohl gut gegen die Berliner mit und so stand es
zur Halbzeit „nur“ 50:41 für die zweite Garde
ALBAs (ALBA ist übrigens ein Berliner
Entsorgungsunternehmen, welches den alten
Vereinsnamen wohl auch fachgerecht entsorgt hat).
Am Ende siegten die Berliner dann aber doch
verdient mit 93:82. Die Stimmung auf unserer
Seite war so lala, nicht überzeugend aber auch
nicht schlecht, passend zum Spielverlauf eben.
ITZ-HOE
Auf der Busrückfahrt ist nichts Erwähnenswertes
passiert.
Übrigens ging auch das dritte Auswärtsspiel des
MTV in Bernau verloren, allerdings ohne
Unterstützung aus Hamburg... Schade!
MTV EAGLES ITZEHOE – BG MAGDEBURG
99:77 (BASKETBALL 1. REGIONALLIGA
NORD, 27.03.2010, CA. 300 ZUSCHAUER)
Kurz vor unserem inoffiziellen Rückrundenstart
wollte Nordkaos sich schon mal wieder an das
Supporten gewöhnen und beschloss, mit einer
Wagenladung voll Kaoten nach Itzehoe
aufzubrechen, um unseren Freunden von den IBW
mal wieder einen Besuch abzustatten. Nachdem
sich am Samstag Abend endlich alle am
Treffpunkt eingefunden hatten – was wie immer
bei uns Nerven und Zeit kostete – machten wir uns
auf den Weg in die Kreisstadt.
Da wir recht früh an der Lehmwohldhalle
ankamen, nutzten wir die Zeit für ausführliche
Plaudereien am Stand der Jungs und ließen uns
zunächst einmal erklären, was es mit der
Vereinsfusion auf sich hatte. Mehr dazu gibt es in
einem extra Text in diesem Flyer…
Zu Beginn des Spiels hatte die Kurve IZ eine
kleine Choreographie vorbereitet, um auf die
Namensproblematik aufmerksam zu machen, die
sich auf Grund der Fusion ergeben wird: Dazu gab
es
kleine
Schals
mit
der
Aufschrift
„Männerturnverein“ – der Name, den der Verein
bereits seit 1858 trägt. Dazu wurde Konfetti
geworfen und mehrere große Schwenker bewegt.
Da die Trommel es heute aus irgendeinem Grund
nicht in die Halle geschafft hatte, musste ein
Mülleimer umfunktioniert werden, aber dieses
Vorhaben klappte ausgezeichnet, so dass wir bald
lautstark das Team unterstützen konnten. Nach
einigen anfänglichen Schwierigkeiten gegen die
Magdeburger gelang es den Adlern dann immer
mehr, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen,
so dass bereits das erste Viertel mit 35:29
gewonnen werden konnte. Unterstützung in Form
von Fans hatten die Gäste wie immer nicht
mitgebracht, so dass wir nach Belieben die Halle
dominieren konnten, was zwar einerseits nett ist,
andererseits aber auch schade, denn gegen einen
ebenfalls lautstarken Gegner macht es doch immer
gleich viel mehr Spaß. Diese Problematik kennen
wir natürlich aus dem Fußball auch, trotzdem ist
es immer wieder schade, dass sich nicht überall
eine Fanszene zusammenfindet.
Nordkaos half wie immer lautstark mit, allerdings
mussten wir unsere Stimmen doch ein wenig
schonen, immerhin sollte am nächsten Tag gegen
Niendorf noch mehr als ein Krächzen übrig sein.
Zugegeben taten auch die Arme nach ein paar
Minuten Fahne schwenken weh, die Muskeln sind
nach so vielen Monaten Zwangspause doch ein
wenig eingerostet.
Das zweite Viertel konnten die Steinburger
ebenfalls für sich entscheiden, so dass der
Halbzeitstand mit 55:47 durchaus in Ordnung
ging. In der Pause gab es dann wie immer
nerviges Eventprogramm, dieses Mal neben den
üblichen
Cheerleadern
auch
noch
eine
Tanzgruppe, die uns Streetdance näherbringen
wollte. Vor allem aus den Kommentaren im
Umfeld der Kurve wurde schnell deutlich, dass
viele der Jugendlichen mehr an dieser
Performance als am Sport selbst interessiert
waren, was natürlich sehr schade ist. Aber
immerhin ist die Halle voll junger Leute, ein
Zustand, von dem im Amateurfußball nur
geträumt werden kann…
Die Magdeburger konnten auch nach der Pause
nicht mehr wirklich etwas entgegensetzen und
verloren das dritte Viertel mit 61:76, so dass der
HOPPING
Sieg der Adler am Ende nicht wirklich
überraschend war. Schade nur, dass der 100. Punkt
nicht mehr fallen wollte. Direkt mit Abpfiff gab es
erneut Rumgetanze, was besonders schlimm
wurde, denn die Mannschaft wollte sichtlich lieber
mit den Fans feiern, wurde aber dazu gezwungen,
bis nach der Performance zu warten. Eine
fürchterliche Erfahrung, wie ich finde – ähnlich
nervtötend wie der Werbespot, der bei
Fußballübertragungen direkt beim Abpfiff
eingespielt wird. Das tötet die Emotionen und die
Leidenschaft!
Itzehoe steht nach diesem Sieg bei noch zwei
ausstehenden Spielen damit auf Platz drei der
Tabelle
und
hat
auch
weiterhin
gute
Aufstiegschancen – wenn das allerdings bedeuten
würde, dass sich der Eventcharakter des Sports
noch mehr verschlimmern würde, sollte man
davon absehen!!!
MILLWALL FC – SOUTHAMPTON FC 1:1
(COCA COLA LEAGUE 1, 27. SPIELTAG,
16.01.2010, 11.524 ZUSCHAUER)
Zu Beginn des neuen Jahres leistete sich die
Nordkaos-Hopping-Fraktion ein ganz besonderes
Schmankerl und flog in die englische
Landeshauptstadt,
um
sich
einmal
den
berüchtigsten Verein der Insel anzuschauen. Das
ist keineswegs Chelsea oder Manchester oder
sonst eine der überbezahlten Millionärstruppen,
sondern der Millwall FC in der dritten Liga. Einst
berühmt-berüchtigt für ihre „Firm“, ihre
Hooligans, wollten wir uns vor Ort anschauen,
was von dem Mythos noch übrig ist in Zeiten des
Kommerz und der Repressionen. Außerdem muss
man schon in die unteren Ligen schauen, will man
sich mit einem bescheidenen Budget überhaupt
noch eine Eintrittskarte leisten! Der englische
Verband hat mit seiner dubiosen Reform in den
Neunziger Jahren auf jeden Fall ganze Arbeit
geleistet: Stehplätze wurden komplett abgeschafft,
die Eintrittspreise sind in astronomische Höhen
gestiegen, so dass sich nicht mehr jeder den
Volkssport Fußball leisten kann.
Wir zahlten letztlich 20 Pfund (ca. 23 Euro) in der
billigsten Kartenkategorie und hatten freie
Platzwahl in der Millwall-Kurve im Stadion The
Den.
Aber fangen wir von vorne an: Millwall ist ein
heruntergekommener Arbeiter-Stadtteil im Süden
der Stadt, die sich in „nördlich der Themse“ und
„südlich der Themse“ einteilen lässt. Alles, was
südlich ist, profitiert wenig von den Millionen an
Touristen, das sieht man schon alleine daran, dass
das Stadion keine U-Bahn-Anbindung hat und
man wahlweise eine halbe Stunde mit dem Bus
fahren oder aber eine gefühlte Ewigkeit laufen
muss. Dieser Zustand soll sich zwar im Hinblick
auf die olympischen Spiele 2012 ändern,
zumindest die Plakate für eine Modernisierung
und den Ausbau der vorhandenen Bahnschienen
haben wir gesichtet.
Das Stadion selbst ist sehr schön old school: Es
wird auf beinahe allen Seiten von einem Bahnwall
umgeben und liegt mitten zwischen Wohnhäusern
und kleinen Fabrikgeländen. Von Security oder
HOPPING
Polizei war relativ wenig zu sehen, lediglich an
den Eingängen fanden sich Ordnungshüter ein.
Später im Block war ebenfalls nicht viel los,
zumindest auf der Heimseite. Grundsätzlich war
weit weniger Polizei anwesend, als man es aus
Deutschland gewohnt war. Nice… Das Stadion
selbst betritt man durch enge Durchgänge und
Drehkreuze, ein kurzer Blick in den Rucksack und
schon waren wir drinnen und suchten uns einen
Platz. Die Millwall-Supporter, ebenso wie der
Gästeanhang, fanden sich nach und nach jeweils
auf den Oberrängen hinter den Toren ein. Beide
Seiten machten ihren Rang auch komplett voll, bei
den Gästefans aus Southampton dauerte dies
allerdings fast die ganze erste Hälfte. Zaunfahnen
waren offensichtlich verboten, wohl um die ach so
schöne Bandenwerbung nicht zu stören. Schade,
vor allem wenn man an die großartige Beflaggung
englischer Teams auswärts in Europa denkt… that
sucks! Grundsätzlich gab es aber immerhin keine
Stadion-Show
oder
ähnlichen
Blödsinn.
Angenehm! Auch die Preise für das Catering und
den Merch-Stuff waren erfrischend niedrig, wenn
man an hiesige Verhältnisse denkt. Alles in allem
war das Drumherum also viel besser als bei uns in
den höheren Ligen, viel ursprünglicher!
Zum Spiel: Lange Zeit zog das Match seine
Spannung vor allem aus dem Duell auf den
Rängen, das Millwall knapp gewann. Erst in der
Nachspielzeit (als sich die ersten Zuschauer schon
auf den Heimweg gemacht hatten) fielen die Tore
– aber dann auch gleich auf beiden Seiten:
Zunächst bekam Southampton in der 92. Minute
einen Elfmeter zugesprochen, dann anschließend
in der Gegenbewegung nach dem Wiederanstoß in
der 95. Minute fiel endlich auch das hochverdiente
Tor für Millwall. Insgesamt aber zu wenig für das
Team aus London, das in der gesamten zweiten
Hälfte gegen das Tor von Southampton drückte,
sich aber im Abschluss viel zu umständlich
anstellte. Trotzdem wurde der Punktgewinn nach
diesem Spielverlauf wie ein Sieg gefeiert! Vom
Niveau her ein guter Beginn, vergleichbar mit der
2. Bundesliga, im weiteren Verlauf aber
nachlassend, im Abschluss wirkte das Team aus
London drittklassig!
Zum Support: Im oberen Bereich der Kurve
sammelten sich die gesangesfreudigen Fans aus
Millwall, die mit Spielbeginn brachial laut ihren
Erkennungsschlachtruf („We are Millwall, no one
likes us, we don‘t care…“) in das Rund brüllten.
Dazu wurde auch immer mal wieder
aufgestanden, ähnlich bei strittigen Szenen –
anschließend setzten sich die Fans aber brav
wieder hin. Im Verlauf des Spiels ließ der Support
leider stark nach, an Kreativität wurde ohnehin
nicht viel geboten – britischer Support at its best
sozusagen. Zaunfahnen sah man im Stadion nur
zwei kleine, Schwenker nur bei den ganz kleinen
Kindern. Bei Southampton war wie gesagt nur der
obere Bereich der Gästekurve sehr gut gefüllt,
während der Unterrang direkt hinter dem Tor
komplett
abgesperrt
blieb
–
trotzdem
beeindruckend, wie viele Fans ihr Team auch
auswärts unterstützten! Wenn etwas angestimmt
wurde, zogen auch alle mit, die Texte kamen auf
unserer Seite leider nicht an (außer natürlich das
„Oh when the Saints go marching in“) wurden
dann auch immer sofort mit dem Heimsupport
übertönt. Nach dem Tor für ihre „Saints“ brach die
Kurve kollektiv in Jubel aus, um dann zwei
Minuten später schockiert beim Ausgleichstor zu
verstummen. Zaunfahnen oder Schwenker suchte
man vergeblich, auch hier fand typisch britischer,
nicht durchgehender Support statt – der leider im
Verlauf des Spiels immer seltener wurde.
Alles in allem aber ein rundum gelungener
Nachmittag, von Krawall oder Schlägereien war
HOPPING
allerdings mal so gar nichts zu sehen. Es waren
zwar einige Kaliber in der Kurve auszumachen,
aber spätestens wenn bei diesen der kleine Sohn
wieder auf den Schultern saß, war sämtliche
Gefahr wie weggeblasen... ;-)
SC HANSA 11 – STANDARD ALU 4:3
(KREISLIGA 2, 25. SPIELTAG, 28.03.2010)
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden die
Uhren wieder auf Sommerzeit gestellt. Wie ich
das hasse! Neun Uhr ist dann gefühlt acht Uhr und
wenn man wie ich den Tag davor in überfüllten
Zügen und fremden Stadien verbracht und –
zugegeben – viel zu viel getrunken hat und erst
Mitternacht wieder in Hamburg war, dann ist neun
Uhr gefühlt drei Uhr morgens. Also ist es nicht
ungelogen, dass ich um ein Uhr nachts
aufgestanden bin, um zwei Uhr nachts
aufgestanden bin und um drei Uhr morgens
ungläubig auf die Uhr schaute, als die Zeiger auf
neun Uhr standen. Und wo stand ich? Feldstraße,
hintenrum am Eingang zum Platz, den sich der SC
Hansa 11 mit dem FC St. Pauli teilt. Schön, wie
aus
den
Grandplätzen
diese
modernen
Kunstrasenplätze entstanden, aber so weit war ich
noch nicht, denn der Eingang war zu. Eine
Ordnerin
oder
sowas
zögerte,
mich
hereinzulassen, da ja heute Sperrzone sei. Ach ja,
da war ja was: St. Paulis Präsident und die Polizei
hatten es geschafft, dass trotz anderer Absprachen
nur 500 Fans aus Rostock kommen sollten.
Rostock protestierte dagegen und schickte nur
sieben Fans. Die Suptras, Supras, Furras… naja,
ihr wisst schon. Ich kann’s mir einfach nicht
merken! Die Typen riefen auf jeden Fall zum
„Spuk unterm Riesenrad“ auf. Darauf erklärten
MoPo und die Polizei das Gebiet um Dom und
Stadion zur Sperrzone, Kriegsgebiet usw. Aber
mir war das gerade egal, denn mir ging’s nur um
die Hansa aus Hamburg und den kleinen Kultclub
Standard Alu. Außerdem war ich verdammt müde.
Dennoch sollte ich das Unternehmen nicht
bereuen. Etwas verspätet und mit ähnlichen
Schwierigkeiten am Einlass wie ich, kam dann
noch Gehegepeter mit Cafe und halboffenen
Augen dazu. Standard in Weiß-Blau, Hansa in RotWeiß und den besseren Spieleinlagen. Vor der
einmalig schönen Kulisse vom Dom, dem
dahinterliegendem Michel, Hamburger Museum
und vielem mehr im morgendlichen Dunstschleier
entwickelte sich ein überraschend munteres Spiel.
Respekt vor den Spielern, die teilweise nicht fitter
als wir aus der Wäsche guckten und dennoch zu
einem Spiel in der Lage waren, wie wir es uns
nicht in der zweitletzten Liga erwartet haben.
Klasse! Dann traf Hansa zum 1:0 und riss das
Spiel ganz an sich, so dass Standard fast glücklich
sein konnte, nicht mit mehr Gegentoren in die
Pause zu gehen. Ich glaube, ein paar der
Gästespieler wünschten uns (St. Pauli-Fans) viel
Glück für das Spiel St. Pauli gegen die andere
Hansa. Allerdings war ich nicht fit genug, musste
erst mal überlegen, wen und was die Jungs
meinten, und als ich endlich spontan „Danke“
HOPPING
sagen wollte, waren sie schon in der Kabine.
Darum hier noch mal „Danke Jungs!“
In der zweiten Halbzeit legten die Hausherren erst
mal richtig los und so dauerte es nur etwa zehn
Minuten bis zum 2:0. Mittlerweile ballerte aber
die Sonne, so dass ich erst mal lange Zeit
militärisch grüßen musste, bevor sich meine
Augen den Lichtverhältnissen angepasst hatten.
Nun schien auch das Spiel gelaufen, doch auf
Schlag wurde Standard wach und nahm das Heft
in die Hand. 2:1 und 2:2 in relativ kurzer Folge –
und was für Dinger! Hansa schwamm, doch die
Gäste machten mit zwei Aluminiumtreffern ihrem
Namen alle Ehre. Doch da war die Druckphase
auch schon wieder vorbei. Daraufhin nutzten die
Roten ihre Chance und schossen das 3:2. Und wer
jetzt dachte, dass Alu zusammenbrach, sah sich
getäuscht. In der Schlussphase wurde es immer
wieder spannend auf beiden Seiten. Wobei auch
beide Teams ein paar gute Möglichkeiten
versemmelten. Fünf Minuten vor Schluss kamen
noch der Koloss und Iron Niels zu Gehegepeter
und mir und murmelten was von Zeitumstellung.
Das 4:2 von Hansa war überraschend unschön,
aber drin ist drin! Schönes Spiel, und ganz ehrlich:
Es hat sich richtig gelohnt, so früh auf den Beinen
zu sein. Dank der Sicherheitsfrau kam es aber
auch zum Glück aller Beteiligten zu keinen
Krawallen. Nicht auszudenken, was für Gesellen
sich hierher getraut hätten, wenn sie nicht so
weitblickend die Zuschauer abgecheckt hätte.
HAMBURGER SV II – 1. FC MAGDEBURG 1:1
(REGIONALLIGA NORD, 19. SPIELTAG,
24.03.2010, 310 ZUSCHAUER)
Geile Spielansetzung, danke DFB... Selbst für
mich wurde es dank des Termins (Mittwoch
Nachmittag, 16 Uhr) reichlich knapp, um nach der
Schule zum Fußball zu kommen. Eigentlich zu
zweit, am Ende aber doch alleine, traf ich schon
an der U-Bahn auf die ersten Magdeburger. Ein
paar davon begegneten mir dann im örtlichen
Supermarkt, wo ein angeblicher Ladendiebstahl
für Aufregung sorgte. Von den Herren der
Staatsmacht war überraschenderweise wenig zu
sehen, selbst da hatte man dank der Anstoßzeit
wohl keine Bedenken, dass ein allzu großer Mob
aufliefe. Allerdings war die beißwütige
Segeberger Hundestaffel auch dabei. So ganz hat
man die Ereignisse rund um das Spiel HSV II
gegen Sachsen Leipzig in der letzten Saison also
wohl noch nicht verkraftet. Jaja, die „bösen
Ostvereine“ und ihre Fans...
Das Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt
finde ich eigentlich sehr schmuck, nur der Name
des großen Norderstedters hat einen ekligen
Beigeschmack: Zur NS-Vergangenheit des Herren
und seines Plambeck-„Imperiums“ habe ich schon
mal was erzählt...
Im Gästeblock fanden sich dann geschätzte 100
Magdeburger ein, im ganzen Stadion waren es
310 Zuschauer. Von der Magdeburger „Blue
Generation“, der Ultra-Gruppe des Vereins, war
allerdings nichts zu sehen oder zu vernehmen, nur
ein paar „1965“-Pullover-Träger konnte ich
erspähen. Ein paar Popclowns haben den Weg
nach Norderstedt übrigens auch gefunden, die
waren aber eher an den Gästen als an dem Spiel
interessiert.
Nun aber zum Sportlichen: Der FCM, als einer
HOPPING
der wenigen Vereine, die unter Profibedingungen
in der Regionalliga spielen, steht auf dem fünften
Tabellenplatz. Die Amateure des HSV sind
Zehnter und gar nicht mal so weit von den
Abstiegsrängen entfernt (sechs Punkte auf den 15.
Tabellenplatz). In Magdeburg hatte man sich zu
Anfang der Saison sicherlich mehr erhofft, die
Saisonleistungen der Hamburger darf man wohl
als „zu erwartend“ bezeichnen, nachdem man in
der letzten Saison nur mit Mühe und Not den
Klassenerhalt schaffte. Das Spiel begann
verhalten, beiden Mannschaften merkte man die
laaaange Winterpause an, man braucht halt seine
Zeit. In der 24. Minute flog dann ein
Magdeburger Eckball direkt in den Hamburger
Strafraum, keiner der Spieler reagierte souverän
und so landete der Ball nach einem größeren
Gewusel im Tor des HSV. In der zweiten Halbzeit
gab es immer wieder sehenswerte Szenen und
Chancen, die allerdings von keinem der beiden
Teams genutzt wurden. Kurz vor Schluss, nämlich
in der 90. Minute, fiel dann das – jetzt allerdings
verdiente – 1:1 für den HSV durch einen
sehenswerten und für den Magdeburger Keeper
unhaltbaren 30-Meter-Schuss. Am Ende trennten
sich
die
beiden
Mannschaften
verdient
unentschieden. Für die Magdeburger aber doch
ein wenig schade, drei Punkte wären drin gewesen.
SG FLENSBURG HANDEWITT – TSV GWD
MINDEN
35:21
(1.
HANDBALLBUNDESLIGA, 15. SPIELTAG, 19.12.2009,
5.723 ZUSCHAUER)
Mittlerweile ja auch regelmäßig beim Basketball
anzutreffen, haben wir mittlerweile Freude daran
gefunden, über den Tellerrand hinauszublicken,
das gilt nicht nur für andere Fußballspiele,
sondern auch für andere Sportarten und so
machten sich am letzten Wochenende vor
Weihnachten zwei Nordkaoten plus ein Mann
Unterstützung aus Itzehoe auf den Weg in die
nördlichste Stadt Deutschlands, um sich einmal
ein
Handballspiel
anzuschauen.
Die
Leistungsdichte an norddeutschen Teams in der
Handball-Bundesliga ist bekanntlich sehr hoch –
neben dem Serienmeister THW Kiel gibt es
schließlich auch noch die zusammengekaufte
Truppe des HSV und natürlich den Dauerrivalen
Flendsburg-Handewitt. Auch dort gibt es eine
Ultra-Gruppe, die ihre Mannschaft bei Spielen
lautstark unterstützt – ebenso wie in Minden.
Damit stehen beide Gruppen allerdings allein auf
weiter Flur, ansonsten gibt es beim Handball
bisher noch sehr wenig Konkurrenz. Die
Vorraussetzungen waren also gut, konnten wir uns
bei diesem Spiel doch beide Gruppen auf einmal
ansehen und ihre Leistungsstärke beurteilen.
Nachdem wir die 200 Kilometer mit dem Zug
hinter uns gebracht hatten, trafen wir in der Nähe
des Bahnhofs auf den Mob der Flensburger, die
sich mit einem Marsch zur Halle auf das Spiel
einstimmen wollten. Wie heißt es doch so schön:
Der erste Eindruck ist ja bekanntlich sehr wichtig,
so dass die Flensburger gleich mal super-negativ
auf sich aufmerksam machten. Dumme Sprüche
HOPPING
und Machogehabe waren da noch das
Harmloseste, so dass wir uns gleich mal
angewidert ansahen und mit dem Kopf schütteln
mussten. An der Halle angekommen, zahlten wir
zähneknirschend den relativ teuren Eintritt und
erlebten, dass man auch hier vor Repressionen
nicht sicher ist. Getränke, die man selbst
mitbringt, können im Gegensatz zu denen, die
man in der Halle kaufen kann, nämlich als
Wurfgeschosse eingesetzt werden, so dass sie
nicht mit reingenommen werden durften.
Immerhin war der Ordner sehr freundlich und
sorgte dafür, dass ich sie nach dem Spiel an der
Garderobe (ja, so was gibt es hier, ich kam mir vor
wie im Theater) wieder abholen durfte. Nach dem
rüden Gehabe vom Anfang hatten wir nicht mehr
so richtig Lust auf die Gruppe und stellten uns
etwas abseits auf die Hintertortribüne und
beobachteten das Treiben in der Halle. Es sollte zu
Beginn eine kleine Choreo geben, so dass
Luftballons in den Vereinsfarben verteilt wurden,
während die riesigen Trommeln auf ihren
Podesten befestigt wurden. Als es dann endlich
losging, fehlten allerdings die Anweisungen, so
dass die meisten Zuschauer gar nicht recht
wussten, wann sie denn ihre Ballons schwenken
sollten. Naja, das passte irgendwie zum
Gesamteindruck...
Auf der anderen Seite fanden sich kurz vor
Anpfiff die paar Leute der Mindener ein, die eine
sehr viel kleinere Gruppen bildeten und wohl aus
Sicherheitsgründen auf ihre Zaunfahne verzichtet
hatten. Die Flensburger tigerten auch gleich mal
mit einer Abordnung rüber, um auf den Dicken zu
machen und zu zeigen, das sie hier die Hausherren
waren,
wurden
aber
wohl
von
den
Ordnungshütern, denen nicht entgangen war, dass
sich beide Gruppen nicht riechen können,
zurückgehalten. Die Mindener machten optisch
zumindest ordentliche Stimmung, sie waren oft in
Bewegung, hören konnte man sie von unserer
Position aus allerdings so gut wie gar nicht.
Flensburg dagegen zeigte auch in Sachen Support,
dass wir uns diese Reise hätten sparen können,
denn außer ein paar müden Schlachtrufen und
lautem Getrommel war hier nicht viel zu hören.
Da hatte ich mir doch erheblich mehr erwartet,
zumal sie von der Gruppenstärke her sehr viel
mehr hätten leisten können. Zum Spiel selbst kann
ich nicht viel sagen, war es doch das erste Mal,
dass ich Handball geschaut habe. Flensburg war
überlegen,
Minden
ohnehin
auf
einem
Abstiegsplatz und chancenlos. Dementsprechend
dominierten die Hausherren auch nach Belieben
und spielten einen hohen Sieg heraus. Die Show
drumherum war scheußlich, Kommerz at ist
worst! Peinliche Spielchen in der Halbzeitpause,
nervige Musik und fürchterliche Moderatoren, die
wohl dem örtlichen Lokalradiosender entsprungen
waren...
Nach dem Spiel zeigte Flensburg einmal mehr,
dass sie an dem sportlichen Geschehen einer
dritten Halbzeit großes Interesse hatten, allerdings
wusste die Polizei dies erneut zu verhindern.
Peinlich wurde es, als einige der Ultras neben dem
abfahrenden Bus der Mindener hinterhertigerten
und sich im Schnee auf die Nase legten. Tja, was
soll man dazu noch mehr sagen?! Einmal und nie
wieder!
KULTUR UND SO...
„CALIGULA“ – THALIA-THEATER IN DER
GAUßSTRAßE
Ja, Kaoten haben auch einen Sinn für Kultur
abseits des Fußballs. Passend zu einem besuchten
Uni-Seminar wurde die Darbietung des Dramas
„Caligula“ von Albert Camus besucht. In diesem
geht es um den in antiken Quellen als
wahnsinnigen Tyrannen beschriebenen Caligula.
Die heutige Forschung zeichnet allerdings ein
etwas differenzierteres Bild.
Bei Camus rastet der Kaiser jedenfalls aus, als
seine Geliebte – und Schwester – Drusilla stirbt.
Er erkennt die Absurdität des Seins, zentraler
Aspekt des Denkens Camus, und fängt an, mehr
oder weniger wahllos Menschen zu töten. Ganz
nach dem Motto „Sterben musst du sowieso,
schneller geht’s mit Caligula“. Er folgt dabei einer
aus seiner Sicht rationellen Logik. So ist er zum
Beispiel der Meinung, dass man die reichen
Bürger Roms töten und sie dazu zwingen könne,
dem Staat alles zu vererben. Schließlich wird ja
von seinen Beratern immer so getan, als ob das
Budget des Staates über allem stehe. Es formt sich
allerdings ein Widerstand gegen diesen Wahnsinn
und Caligula wird letzten Endes ermordet.
Mit einer ungefähren Kenntnis des zu
Erwartenden ging es also nach Altona. Dem
Thalia-Theater in der Gaußstraße ist schon von
Außen anzumerken, dass hier tendenziell ein
junges Publikum angesprochen werden soll. Es
liegt nämlich in einer alten Lagerhalle o.ä.,
versprüht aber auf jeden Fall einen netten
Charme. Auch die Lobby mit Theke und
Sitzgelegenheit ist sehr nett zum Warten. Apropos
Warten: Nachdem ein Klingeln das Öffnen der
Türen in den Zuschauerraum angekündigt hatte,
formte sich schnell eine Schlange vor eben diesen.
Allerdings dauerte es ewig lange, bis es vorwärts
ging. Den Grund hierfür erfuhr man erst, als man
selbst an der Reihe war: In einer Art Vorraum
wartete ein in eine Decke eingehüllter halbnackter Mann, der einen bat, das Gesicht auf
einen bereit stehenden Kopierer zu legen. Ohne
recht zu wissen warum, folgte man der
Aufforderung.
Im Gegensatz zu anderen Theatern in Hamburg ist
der Zuschauerraum recht einfach gehalten: Stühle
statt Logen heißt die Devise. Von einer
Kommilitonin, die das Stück schon vorher
gesehen hatte, gewarnt, setzten wir uns nicht in
eine der ersten Reihen. Das war eine mehr als
richtige Entscheidung, wie sich später heraus
stellen sollte.
Schon bald entpuppte sich der Halb-Nackte aus
dem Vorraum als Caligula himself. Die folgenden
Stunden verbrachte das Publikum in erregtem
Staunen, mal lachend, mal schockiert.
Der Kopierer aus dem Vorraum symbolisierte, so
stellte sich heraus, das Töten Caligulas. So
wurden an eine Wand im Hintergrund der Bühne
die Bilder der Zuschauer aufgehängt, die die
durch Caligula getöteten Bürger darstellen sollten.
Insgesamt war die Darstellung Camus' Stück
ziemlich abstrakt gehalten. Das Publikum wurde
mit Eiern beworfen (nix passiert, keine Sorge),
ein Zuschauer durfte sich ein paar Minuten auf
einen Stuhl mitten auf der Bühne niederlassen,
um sich „auch mal wie Gott zu fühlen“ (Zitat
Ende). Sehr nett waren die Szenen, in denen
vermeintliche Zuschauer scheinbar von Caligula
willkürlich ausgewählt wurden, weil sie ihn schief
anguckten oder Ähnliches. Relativ schnell wurde
aber klar, dass es sich hierbei um Figuren aus dem
Stück handelte, die nicht mehr allzu lang zu leben
hatten. Auch cool war es zu beobachten, wie der
immer wahnsinniger werdende Kaiser eine
Version von Camus' Drama ausgehändigt
bekommt und seinen eigenen Tod vorliest. Denn
KULTUR UND SO...
am Ende lässt sich Caligula töten, in diesem Fall
legte er sich auf den Kopierer. Der Wahnsinn, die
Zerstörung kann also nicht gewinnen, so die
Botschaft Camus'.
Was die schauspielerischen Leistungen angeht,
war diese Aufführung erste Sahne. Waren die
Nebenrollen schon gut besetzt, setzte die Leistung
Mirco Kreibichs als Caligula dem Ganzen noch
die Krone auf. Dieser springt und tanzt in einem
Moment über die Bühne und kauert im nächsten
total verwirrt in einer Ecke. Ganz, ganz großes
Kino...äh... Theater.
Alles in allem ein sehr schöner Abend, auch wenn
ich persönlich nicht unbedingt der Fan des
abstrakten Theaters bin. Allgemein ist ein Gang
ins Theater, und dies richtet sich nicht nur an die
Jüngeren unter uns, jedem zu empfehlen. Wer
einmal schauspielerische Leistung von ganz nah
sehen möchte, ist hier genau richtig. Wobei, die
gibt’s ja manchmal auch beim Fußball, nicht wahr
werter NTSV?!
NEUE SPIELER
NEUE SPIELER IM PORTRAIT: JAN LAUER
Mit Jan Lauer verlässt uns der vielleicht beste
Spieler der vergangenen zwölf Monate. Doch der
Reihe nach: Jan ist in Flensburg geboren, Anfang
Februar 22 Jahre alt geworden und momentan
Student. Laut der Homepage unseres Vereins sind
seine Hobbys Freunde, Frauen und Feiern und
nicht selten schlich er ziemlich verkatert in den
Mannschaftsbus ;-) Doch nun zum Sportlichen:
Frühere Stationen waren Jarplund-Weding, der
TSB Flensburg und Flensburg 08. Anfang 2009
absolvierte er dann sein erstes Pflichtspiel für
Schleswig 06 und schoss in der restlichen
Rückrunde noch sechs Tore. Nachdem Marcel
Musielak,
unser
bester
Torschütze
der
vergangenen Saison zum Liganachbarn Kropp
wechselte, nahm Lauers Bedeutung für unsere
Mannschaft immer mehr zu, in der Hinrunde
dieser Saison schoss er sieben Tore in der
Schleswig-Holstein-Liga. Dieses Jahr sicherlich
einer der wenigen konstanten Leistungsträger,
unser Sportverein überwinterte auf einem
Abstiegsplatz.
Jan Lauers große Stärken sind sicherlich seine
Schnelligkeit, gute Technik und ein ausgeprägter
Torriecher. Trotz einer Größe von nur 174
Zentimetern gelang es ihm des Öfteren, sich im
Kopfballduell zu behaupten. Oft wurde von
unserem ehemaligen Trainer Detlef Hinrichs, der
zur Winterpause zurücktrat, eine zu geringe
Schusskraft bemängelt, doch solange er seine
Buden macht, soll einen das nicht weiter stören.
So schade es auch für unseren Verein ist, der nun
wirklich keinen echten Torjäger mehr hat,
trotzdem freuen wir uns sowohl für Jan Lauer als
auch für den SC Victoria. Wenn ein
Leistungsträger unseren Verein denn unbedingt
verlassen muss, dann doch bitte zu euch ;-)
Sicherlich ist die sportliche Perspektive höher und
wir denken schon, dass Jan durchaus RegionalligaPotenzial hat. Auch wenn es ja zunächst „nur“
Hallenturniere waren, wo er seine ersten Tore
schoss, so scheint er sich ja schon ziemlich gut ins
Team eingepasst zu haben.
Wir wünschen Jan Lauer und dem SCV viel Glück
für die ausstehenden Spiele, auf das im Sommer
der nächste Meistertitel gefeiert werden kann.
Gruß, Selected Boys Schleswig

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