Provider-Vergleich - Q
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Provider-Vergleich - Q
TEST / KAUFBERATUNG Provider-Vergleich DSL-Anbieter gibt es wie Sand am Meer. Dieses Bild präsentiert sich HighspeedNeulingen beim Fahnden nach dem günstigsten Anbieter. Beim näheren Hinsehen, handelt es sich aber im Wesentlichen um ein ungleiches Duell. Die Einrichtungsgebühren und die monatlichen Kosten des DSL-Zugangs entsprechen bei diesen Providern den Kosten der Telekom für den T-DSL-Anschluss (siehe Tabelle). T-Online Die weit ausgebaute Infrastruktur der Telekom nutzt auch der Provider T-Online, eine Tochter des rosa Riesen. Dank günstiger Flatrate-Angebote surfen auch die meisten Highspeed-Surfer im Zeichen dieses Providers. Doch die Zu- A llein schon die Tatsache, dass der kunft sieht nicht so rosig aus: Markennamen „T-DSL“ gleichbe- Die Telekom erhöht die T-DSL- deutend ist mit Breitbandzugängen Anschlussgebühren, und T-Onli- zum Internet, verdeutlicht, wer im Rennen ne hat ein neues Tarifkonzept ersonnen. um die Gunst der Highspeed-Kunden die Na- Dabei soll die Flatrate nach und nach ersetzt se vorn hat. Die Deutsche Telekom hat sich werden durch volumenabhängige Tarife. mit Robert T-Online die Spitzenposition bei Breitbandzugängen ins Internet gesichert. Surfen ohne Reue Heute laufen weit mehr als 90 Prozent aller Bevor der Surfer also den ersten Ausflug auf DSL-Zugänge über die Datenleitungen des der Datenautobahn startet, muss er sich für rosa Riesen. einen Provider und ein Tarifmodell entschei- Doch so laut Robert von der Telekom auch den. Und an dieser Stelle scheiden sich die schreien mag, er wird nicht alle Highspeed- Geister der verschiedenen, auf der T-DSL- Süchtigen erreichen. Technik basierenden Provider. Zwar sind die T-DSL-Einrichtungsgebühr und die monatli- Verzweigte Netze che T-DSL-Gebühr – diese wiederum ist ab- Immerhin hat es der Exmonopolist ge- hängig vom Telefonanschluss – bei all diesen schafft, ein ausgedehntes Breitbandnetz zu Providern gleich, jedoch kommen die spannen. Und da die Telekom bereits große eigentlichen Surfkosten hinzu. So dass für Gebiete mit der nötigen Technik ausgestat- eine Rundumversorgung mit T-DSL monat- tet hat, gibt es Provider wie AOL oder 1 & 1, lich schnell 60 Euro zusammenkommen. die zwar die ADSL-Leitungen der Telekom Wer sich aber noch im September dieses nutzen, den Kunden aber eigene Highspeed- Jahres für einen T-DSL-Zugang bei ex- Angebote machen. Wer also seinen DSL-An- pressNet entscheidet, erhält die DSL-Flat- schluss bei 1 & 1 oder AOL ordert, erhält rate für 17,99 Euro. Vergleichsweise günstig zunächst einen T-DSL-Anschluss. bietet auch AOL seine Flatrate an: Mit 24,90 Das heißt, die Telekom prüft, ob am Wohn- Euro sind Sie dabei. ort des surfwilligen Kunden T-DSL verfügbar Hingegen verlangt T-Online für die Flatrate ist. Sollte das der Fall sein, erhält der Kunde 25 Euro im Monat, ab November 2002 wer- den T-DSL-Splitter von der Telekom zuge- den es sogar 29,90 Euro sein. Außerdem wird schickt. Die erforderliche ADSL-Hardware es bei T-Online mehrere zeit- und volumen- muss der Kunde selbst kaufen, doch die gibt abhängige Tarife geben. Die Tarifstruktur ist es meist im Paket mit dem DSL-Anschluss undurchsichtig. Für volumenabhängige Tari- beim gewählten Provider. fe gelten nämlich bestimmte Zeitfenster. 82 DIE ANGEBOTE VON T-DSL UND Info Übertragungsraten ADSL Downstream Upstream Installation Mitgeliefertes Zubehör Erford. Hardware Provider Bewertung Gebühren Flatrate Einrichtungsgebühren (in Euro) Monatl. Grundgebühr Flatrate (in Euro) www.tdsl.de 768 KBit/s 128 KBit/s herk. Telefonanschluss Splitter Modem, Netzwerkkarte T-Online, AOL, 1 & 1, expressNet, callando + hohe Netzabdeckung + problemlose Installation – schlechte Pingzeiten – Hardware nicht inklusive 74,95 T-Online: 25 (ab Nov. 29,90) 1 & 1: 29,90; AOL: 24,90; expressNet: 17,99 internet magazin extra T-DSL contra QSC M it all diesen T-DSL-Flatrates ist der Der erste Surfausflug lässt nicht lange auf Highspeed-Surfer mit Downloadra- sich warten, und rekordverdächtig ist er al- ten von 768 KBit/s im Internet un- lemal: Der Web-Seitenaufbau ist blitzschnell, terwegs. Dies entspricht lange nicht den und Downloads reichen häufig an die theo- Transferraten, die theoretisch über die retische Schallmauer von 1024 KBit/s heran. ADSL-Technik realisierbar ist. Höhere Trans- Noch erfreulicher ist das Surfen für Online- ferraten erreichen Surfer, die sich für Pro- Gamer: Da QSC auf das umstrittene Inter- vider wie etwa QSC entscheiden. leave-Verfahren verzichtet, werden sehr gute Pingzeiten erreicht. Schneller mit Q-DSL Auch Download-Fans kommen bei QSC auf Diese höheren Übertragungsraten ihre Kosten, da der Kölner Provider im Ge- erreicht der Kölner Provider QSC da- gensatz zu der Deutschen Telekom auf eine durch, dass die Daten über eine ge- Zwangstrennung verzichtet. trennte Leitung zum PC sausen. Doch trotz eines gut ausgebauten ei- QS C I M V E RG L E I C H www.q-dsl.de 1024 KBit/s 256 KBit/s eigene Telefondose Modem (kein Splitter erforderlich) Netzwerkkarte Q-DSL, Tiscali, NGI + schneller Datentransfer + gute Pingzeiten, keine Zwangstrennung + Modem/Router inklusive – recht teuer Q-DSL: 159; Tiscali: 159 NGI: 155 Q-DSL: 49,90 Tiscali: 59 NGI: 58 internet magazin extra QSC und seine Provider genen Kabelnetzes, ist der Newcomer Von diesen Vorteilen des QSC-Anschlusses im DSL-Geschäft bei der letzten Meile auf profitieren auch Surfer, die sich für Provider den ehemaligen Monopolisten angewiesen. wie Tiscali oder etwa NGI entscheiden. Wer Für den Endkunden bedeutet dies, dass zwar über Yahoo einen DSL-Zugang ordert, wird kein Splitter, dafür aber die Installation ei- auch automatisch Kunde bei QSC. ner zusätzlichenTelefondose erforderlich ist. Provider wie Tiscali oder NGI setzen dabei le- Da diese wiederum von der Telekom einge- diglich auf die flotten Kabelnetze von QSC baut werden muss, dauert es meist sehr lan- und bieten – ähnlich wie AOL und 1 & 1 über ge, bis der Surfer über QSC im Internet un- die Telekom – eigene DSL-Pakete an. So ist bei terwegs ist. Der schwarze Peter fällt nach all diesen Providern der Einrichtungspreis un- Aussage des Kölner Providers eindeutig der gefähr gleich hoch (159 Euro). Telekom zu. Zwar musste sich die Telekom Dafür surfen ADSL-Kunden von NGI und Tis- dazu verpflichten, den Mitbewerbern auf cali mit schnellen Down- und Uploadraten dem Breitbandmarkt innerhalb einer Frist (1024 und 256 KBit/s) im WWW. Darüber hi- von vier Wochen den Zugang über die letz- naus stellen diese Provider ihren Kunden ein te Meile (also die gesonderte Telefondose) DSL-Modem zur Verfügung. Die Netzwerk- einzurichten. Doch in der Praxis erhält der karte muss sich der Highspeed-Surfer genau Kunde seinen Anschluss kaum einen Tag vor wie bei den Angeboten der Telekom-Kon- Verstreichen dieser Frist. Besonders kunden- kurrenz selbst besorgen. unfreundlich ist die Handhabung des Instal- Für die Flatrates der QSC-Provider müssen lationstermins seitens der Telekom: Dem die Highspeed-Surfer unterschiedlich tief in künftigen QSC-Sufer wird zwar ein Installa- die Tasche greifen. Während QSC seine Flat- tionstermin genannt, wann der Telekom- rate für 49,90 Euro anbietet, kostet die Fla- Techniker schließlich erscheint, lässt sich trate bei NGI und Tiscali gute 10 Euro mehr. aber nicht vorhersagen. Einen Urlaubstag sollte man dafür also schon einplanen. Fazit Zwar kann die Telekom mit ihrem T-DSL-An- Was lange währt gebot nicht als Gewinner des Duells gekürt Ist die Telefondose für die Datenleitung zu werden, doch ist sie durch ihre marktbe- QSC montiert, müssen nur noch das vom herrschende Präsenz der Konkurrenz über- Provider zur Verfügung gestellte Modem legen. So ist Q-DSL eindeutig das bessere (und die Netzwerkkarte) sowie die erforder- Produkt auf dem Breitbandmarkt, vor allem lichen Treiber installiert werden. für Online-Spieler. Margrit Lingner / ml 83