MAIlAND oDer MADrID?

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MAIlAND oDer MADrID?
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I Stammtisch
Diva vom Main I 15
Markus Katzenbach: Armin Veh hat ja
versprochen, nicht zu jammern, wenn
zusätzliche Pflichttermine in Europa und
damit mehr Belastungen für seine Fußballer anstehen. Da will ich mich auch nicht
beschweren, selbst wenn die Eintracht ein
Los der Marke Dnepropetrowsk trifft –
obwohl mir der Südwesten auch näher
liegt als der Osten. Und wenn schon Dnepropetrowsk, dann lieber im August als im
Dezember. Auf jeden Fall hoffe ich, dass
es mit der Gruppenphase klappt. Dann
wird es zwar wirklich stressig für Veh und
seine Spieler, und möglicherweise leidet
der Bundesliga-Alltag darunter. Aber ich
bin mir sicher, dass die Europapokaltermine wieder als Feiertage begangen und
nicht als Ärgernis gesehen werden. Wie
letzte Saison anscheinend in Stuttgart,
wo manchmal kaum mehr als 10.000
Zuschauer zu den Heimspielen kommen
wollten. In Frankfurt freuen sich alle auf
Europa. Fußballer, Funktionäre, Fans – und
sogar die Journalisten, glaube ich. Das
sollte man dann auch genießen, wenn es
soweit ist.
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wären für die Mannschaft mildes Klima
und kurze Wege lieber – von wegen Doppelbelastung und so. Davon abgesehen
bin ich sicher: So beharrlich wie letzte Saison wird Armin Veh sowieso nicht mehr
an einer Stammelf festhalten, nachdem
seine Auserwählten zwischendurch so
auf dem Zahnfleisch gekrochen sind. Der
Trainer wird den richtigen Weg finden. Ob
es dann auch noch für‘s Pokalfinale reicht,
werden wir sehen, lieber Klaus.
MTIS
C
Mailand oder Madrid?
Inmitten der Sommerpause
drängte sich am Stammtisch
die Frage auf, was sich die Eintracht-Reporter für die neue
Saison wünschen – und wohin
sie gern im Europapokal reisen
möchten. Außerdem ging es
darum, wie sehr die Eintracht
die Doppelbelastung fürchten
muss. Und war da vielleicht
sogar jemand enttäuscht, dass
es nicht ganz für die Champions League-Qualifikation
gereicht hat?
Peppi Schmitt: Ich bin gerade aus dem
Urlaub von der Cote d‘Azur zurück. Der
Wunschgegner liegt damit schon nahe:
OGC Nizza hat sich wie die Eintracht völlig
überraschend qualifiziert. Eine Reise in den
Süden Frankreichs Ende August wäre in
jeder Hinsicht perfekt. Zumal die dort ein
neues Stadion haben. Liegt direkt an der
Autobahn, heißt „Allianz Riviera“. Klingt
reizvoll, wenn die Eintracht schon nicht in
der Allianz-Arena gewinnen kann, dann
vielleicht im kleinen Bruderstadion. Das
mit der Doppelbelastung ist aktuell nicht
zu beantworten, denn wenn die Eintracht
die Play-Offs (gegen Nizza oder wen auch
immer) nicht gewinnt, kann ja alles ganz
schnell zu Ende sein. Wenn sie es in die
Gruppenphase schafft, wird die Belastung
sicher ein Problem. Aber es soll ja noch ein
Spieler kommen. Wenn das klappt und
Veh sich zur Rotation entschließt, kann alles gut werden.
Klaus Veit: Nee, Nizza wäre mir zu langweilig. Ich hoffe auf etwas im tiefen Osten, wo ich noch nicht war. Wo, ist egal,
Hauptsache, die Gruppenphase wird erreicht. Und dann müssten die Jungs halt
die Doppelbelastung schlucken. Das wird
zwar vielleicht ein paar Pünktchen kosten, aber ich glaube sowieso nicht an die
Wiederholung der sensationellen vergangenen Saison. Will die Eintracht 2014/15
wieder europäisch dabei sein, muss es
über den DFB-Pokal klappen.
Ralf Weitbrecht: Mailand oder Madrid –
Hauptsache Italien. Schade eigentlich,
dass Andy Möller als Urheber dieses
Spruchs von diesem genialen Einfall plötzlich nichts mehr wissen will. Fußballspiele
im Süden – das ist doch eine feine Sache. Doch ehrlich: Uns Journalisten sollte
es eigentlich egal sein, wo gekickt wird.
Hauptsache europäisch. Schon vergessen?
Vor sieben Jahren sind wir in Kopenhagen,
Vigo und Istanbul gewesen. Das war eine
prima Sache. Wiederholung erwünscht.
Kann ruhig auch noch höher in den Norden nach Schweden oder Finnland gehen.
Hauptsache Europapokal. Und über allem
muss der Sprung in die Gruppenphase
stehen. Vehs Truppe wird dann vermutlich aus dem letzten Loch pfeifen, weil der
Kader nicht gerade durch eine unglaubliche Breite besticht. Doch egal. Lasst uns
also die Daumen drücken – und dorthin
fahren, wohin das Los die Eintracht führt.
Vielleicht ja wirklich nach Spanien oder
Italien.
Roland Stipp: Hahaha, auf den MailandSpruch habe ich schon gewartet. Aber ich
gebe dir Recht, lieber Ralf: Süden hätte
was für sich. Besonders natürlich, wenn
es die Eintracht in die Gruppenphase
schafft – was auch ich sehr hoffe. Denn
im November oder Dezember muss es ja
nicht unbedingt Skandinavien oder Russland sein oder gar Island, auch wenn das
sicher ein spannendes Reiseziel ist. Mir
Michael Ebert: Wenn ich mir die Gegner
aussuchen könnte, wäre es für die Playoffs der FC Flora Tallinn. Und das nicht
nur, weil bei meinen zalhlreichen Besuchen in der BG Unfallklinik Frankfurt der
Blumengroßmarkt gleich nebenan war. Es
wäre ein leichter Gegner, die Hauptstadt
Estlands ist wirklich spannend – und im
Sommer sind die klimatischen Verhältnisse prima. In der Gruppenphase, also in
Herbst und Winter, können wir dann gern
nach Istanbul, Nizza und Florenz reisen.
Aber wie heißt es doch: Erstens kommt es
anders und zweitens als man denkt.