Blaskapellen-Doppel weckte Beifallsstürme

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Blaskapellen-Doppel weckte Beifallsstürme
Blaskapellen-Doppel weckte Beifallsstürme
Musikverein Eintracht Lauterbach und Trachtenkapelle Harmonie Malschenberg
traten gemeinsam in Rauenberg auf
Von Reinhold Stegmeier
Rauenberg. Lauterbach im mittleren Schwarzwald ist der Heimatort von Rauenbergs
Bürgermeister Frank Broghammer. Der junge Frank Broghammer schloss sich dort dem
Musikverein Eintracht, TSV und Schachklub an. Dies erfuhr das Publikum in der kleinen
Mannaberghalle, wo die Trachtenkapelle Harmonie Malschenberg gemeinsam mit dem
Musikverein Eintracht Lauterbach ein Doppelkonzert gab, das Broghammer „eingefädelt“ hatte. Den Konzertreigen eröffnete die Trachtenkapelle Malschenberg unter der
Leitung von Erich Merklinger. Der Musiker ist mit viel Herzblut dabei: Anstatt seinen 64.
Geburtstages zu feiern, erfreute er seine Mitmenschen lieber mit diesem Konzert. Mit
nur 25 Musikerinnen und Musikern zeigte die Trachtenkapelle Leistungen, an denen
sich größere Blaskapellen eine Scheibe abschneiden können. Die Moderation übernahm die Pädagogin und Musikerin Christa Schäffner, die ihre Sache wieder einmal mit
Bravour erledigte. Die Trachtenkapelle Malschenberg
Kapelle landete viele Volltreffer
hat in ihrem Repertoire zahlreiche Stücke des unvergessenen Polka- und Blasmusikkomponisten Ernst Mosch. Mit dessen „Gruß an Böhmen“ löste man Jubel und BravoRufe aus. Mit der „Kuschel-Polka“ landeten die Malschenberger Musiker einen weiteren
Volltreffer. Dann führte die musikalische Reise mit „Picadilly Street“ nach England. Dabei glänzte Reiner Schäfer als Trompeten-Solist. Mit der feurigen Komposition „La
Tromba Espanola“ ging es in das sonnige Spanien. In diesem Stück dominierten vor
allem die Trompeten und Flügelhörner, rhythmischer Flamenco-Sound erfüllte die kleine
Mannaberghalle. Mit der „Katharina-Polka“ führte die Reise zurück in heimische Gefilde.
Erich Merklinger ist nicht nur ein Dirigent par excellence, sondern auch ein großartiger
Arrangeur. „An der Wolga“ heißt sein Medley bekannter russischer Volksweisen, bei
dem die Trachtenkapelle über sich hinauswuchs und sprichwörtlich im Beifall baden
durfte. Der Musikverein Eintracht Lauterbach mit seinem Dirigenten Ralf Vosseler beeindruckte nicht nur mit seinen 64 Aktiven, sondern auch mit den schönen Vereinstrachten. Thomas Glück, Vorsitzender der Eintracht, erinnerte sich noch an die Zeit, als er
1975 zusammen mit Frank Broghammer in der Jugendkapelle spielte. Damals habe der
heutige Rauenberger Bürgermeister sich mit seinem „Weißen Sonntags“-Geld ein EsSaxophon gekauft, erzählte er. „Amparito Roc“ ist ein feuriger spanischer Konzertmarsch, den das Orchester wunderbar rüberbrachte, und mit „Spanish Fever“ gab es
nochmals eine Hommage an das beliebteste Urlaubsland der Deutschen. Als das Trompetenregister Sombreros aufsetzte ahnte das Publikum, wohin die Reise gehen sollte,
nämlich nach Mexiko. Bei diesem typischen südamerikanischen Sound wurden auch die
letzten müden Glieder munter. Eine musikalische Meisterleistung stellte auch die „Blues
Brothers Revue“ dar. Die Blasmusik riss das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Aber auch
die Liebhaber der Marschmusik kamen beim bekannten „Hoch- und Deutschmeistermarsch“ voll auf ihre Kosten. Am Schluss sagte Broghammer: „Ich bin stolz, Lauterbacher zu sein!“ Als Zugabe wünschte er sich von seiner ehemaligen Kapelle „Frühling im
Schwarzwald“, mit dem man sich im mittleren Schwarzwald, wo der Winter fünf bis
sechs Monate anhält, den Frühling herbeisehnt. Dieses Stück wird nur von der Lauter-
bacher Kapelle gespielt, wie beim Konzert zu erfahren war. Den Konzertbesuchern bot
sich sodann ein imposantes Bild. Auf der Bühne vereinigten sich die Malschenberger
und Lauterbacher zu einem gigantischen Blasorchester. Zunächst dirigiert von Ralf Vosseler wurden wunderschöne Highlights von Udo Jürgens und Abba gespielt. Beim bekannten Militärmarsch „Alte Kameraden“ zeigte Frank Broghammer, dass er nicht nur
den Gemeinderat dirigieren kann, sondern auch eine fast hundertköpfige Musikkapelle.
Diesen gelungenen Gag belohnte das Publikum mit einem nicht enden wollenden Applaus. Mit dem „Badner Lied“ setzte das Großorchester noch ein weiteres musikalisches
Sahnehäubchen. Alles in allem war es ein Konzert der Superlative. Kein Wunder, wenn
Erich Merklinger am Schluss des Konzertes sagte: „Das war mein schönster Geburtstag!“
Die Trachtenkapelle Malschenberg (unser Bild) gab in der kleinen Mannaberghalle ein gemeinsames
Konzert mit der Eintracht Lauterbach, dem Musikverein aus dem Heimatort von Rauenbergs Bürgermeister Frank Broghammer. Foto: Pfeifer
RNZ vom 25.05.2009

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