Berufsbeschreibung

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Berufsbeschreibung
TätowiererIn und PiercerIn
Ähnliche Bezeichnung(en): Tattoo-Artist (m./w.)
Berufsbeschreibung
TätowiererInnen/PiercerInnen arbeiten in Tattoo- und Piercingstudios. Sie tätowieren Körperteile wie Arme, Schultern,
Nacken und dergleichen mit verschiedenen Motiven wie z. B. Bildern, Zeichen, Symbolen und Ornamenten, sogenannten
Tattoos. Dazu verwenden sie Geräte wie Tätowiernadeln und Tätowiertinte. Bevor sie mit dem Tätowieren beginnen,
desinfizieren sie die Körperstelle und achten beim gesamten Tätowiervorgang auf äußerste Sauberkeit und Hygiene.
Eine Nebentätigkeit von TätowiererInnen ist häufig das Piercen von Ohren, Nasen und anderen Körperstellen. Dazu stechen
sie Löcher an den entsprechenden Stellen und bringen dort Körperschmuck wie z. B. Ohrringe an.
TätowiererInnen/PiercerInnen arbeiten vor allem eigenständig und meistens auf selbstständiger Basis. Oft führen sie ein
Studio gemeinsam mit anderen selbstständigen TätowiererInnen und PiercerInnen.
Arbeits- und Tätigkeitsbereiche
TätowiererInnen (Tattoo-Artists (m./w.)) tätowieren Körperteile wie Arme, Schultern, Nacken usw. mit verschiedenen
Motiven, Zeichen und Ornamenten. Dabei wird die Haut mit Tätowiernadeln punktiert (gestochen oder "gepeckt"), wobei
Farbpigmente in die Hautschicht eingebracht werden. TätowiererInnen arbeiten entweder nach Vorlagen oder fertigen
eigene bzw. auf Kundenwünsche abgestimmte Entwürfe an. Viele TätowiererInnen haben über die Jahre ihren ganz
speziellen Stil entwickelt und werden oft besonders deshalb von Ihren KundInnen aufgesucht. Die Beratung der KundInnen
und Recherche nach gewünschten Motiven spielt in der ihrer Arbeit eine große Rolle. Viele TätowiererInnen haben auch
klare Leitlinien, welche Motive für sie nicht in Frage kommen und KundInnen bei solchen Wünschen auch abgelehnt werden.
TätowiererInnen skizzieren das zu tätowierende Motiv entweder freihändig oder legen eine Schablone auf. Zuerst ziehen sie
die Umrisse des Tattoos und füllen die Flächen anschließend mit einem schwarzen oder farbigen Nadelblock. Für den
Umgang mit Tätowiernadeln benötigen TätowiererInnen viel Geduld und eine besonders ruhige und präzise Hand.
Bevor sie mit dem Tätowiervorgang beginnen, rasieren sie die entsprechende Stelle und reinigen und desinfizieren die Haut.
Ebenso reinigen und desinfizieren sie das fertige Tattoo, streichen es mit einer Heilsalbe ein und verbinden es mit einem
Folienverband, welcher nach etwa ein bis zwei Tagen entfernt werden kann. TätowiererInnen arbeiten steril und hygienisch
und achten darauf, dass die Arbeitsplätze immer sauber und desinfiziert sind, dazu verwenden sie Desinfektions- und
Sterilisationsmittel und tragen Latexhandschuhe.
Im Falle von Komplikationen können TätowiererInnen entsprechende Notfalls- und Erste Hilfemaßnahmen durchführen. Sie
beraten ihre KundInnen und informieren sie über die entsprechenden Vor- und Nachbehandlungen im Rahmen eines
Tätowierprozesses. Sie machen ihre KundInnen auch darauf aufmerksam, dass diese in den Tagen vor und nach einer
Tätowiersitzung weder Alkohol noch Schmerztabletten zu sich nehmen, da diese das Blut verdünnen und somit den
Tätowiervorgang erschweren bzw. das Ergebnis des Tattoos beeinträchtigen können.
Im Rahmen von Piercingarbeiten stechen sie mit entsprechenden Gerätschaften, sogenannten Piercing- oder Stechnadeln,
Löcher in Ohren, Nasen oder andere Körperstellen, an denen dann später Körperschmuck wie z. B. Ringe, Kettchen, Nadeln
oder Stecker - sogenannte Piercings - angebracht werden.
Arbeitsmittel
TätowiererInnen arbeiten mit Tätowiernadeln, Tätowiertinte sowie mit Seifen, Desinfektions- und Sterilisationsmittel und
Latexhandschuhen. Weiters verwenden sie Unterlagen, wie Motivvorlagen, Designs und Schablonen. Sie führen
Mustermappen und KundInnenkarteien. Heute präsentieren sich viele TätowiererInnen mit ihren Arbeiten im Internet um
ihre Arbeiten und ihren Stil zu verbreiten und zu neuen KundInnen zu kommen.
Beim Piercen verwenden sie Piercing- oder Stechnadeln und verschiedensten Körperschmuck.
Arbeitsumfeld/Arbeitsorte
TätowiererInnen arbeiten in Tattoo- und Piercingstudios. Sie tragen Latexhandschuhe, gegebenenfalls auch Schutzkleidung,
da sie beim Tätowieren meist engen Körperkontakt mit KundInnen haben. Sie arbeiten eigenständig und
eigenverantwortlich meist auf selbstständiger Basis. Oft betreiben sie ihr Tattoo-Studio gemeinsam mit anderen
selbstständigen TätowiererInnen und PiercerInnen.
Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick
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KundInnen beraten und informieren, KundInnenkarteien führen
mit Sterilisatoren und Desinfektionsmitteln umgehen
Mustermappen bzw. Internetauftritte mit Motiven und Designs gestalten und führen
Präzisions- und Feinarbeit: elektrische Tätowiernadeln bedienen
Umrisse des Tattoos auftragen, freihändig oder mittels Schablonen
Körperteile mit verschiedenen Motiven, Zeichen und Symbolen tätowieren
Unternehmen und Institutionen
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Tattoo- und Piercingstudios
meist auf selbstständiger Basis
Anforderungen
Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt
es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit,
Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und
Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.
Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr
unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.
Denken Sie daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
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Auge-Hand-Koordination
ausgeprägter Tastsinn
Farbsehen
Fingerfertigkeit
gutes Sehvermögen
Unempfindlichkeit gegenüber chemischen Stoffen
Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
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Gefühl für Farben und Formen
gestalterische Fähigkeit
gutes Augenmaß
räumliches Vorstellungsvermögen
systematische Arbeitsweise
Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
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Aufgeschlossenheit
Einfühlungsvermögen
Kommunikationsfähigkeit
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Kontaktfreude
KundInnenorientierung
Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
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Aufmerksamkeit
Flexibilität
Freundlichkeit
Geduld
Gesundheitsbewusstsein
Kreativität
Sicherheitsbewusstsein
Verschwiegenheit / Diskretion
Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?
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Hygienebewusstsein
Infektionsfreiheit
möglichst frei von Allergien sein
Alternativen/Spezialisierung
Alternativen (Auswahl)
Berufsalternativen sind Berufe, denen eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgabenbereiche wie dem erlernten Beruf
zugrunde liegen. Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen, die in der bisherigen Ausbildung und Berufstätigkeit erworben
wurden, können auch in Arbeitsbereiche der genannten Berufe eingebracht werden.
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FriseurIn und PerückenmacherIn (StylistIn) (Lehrberuf)
KosmetikerIn (Lehrberuf)
MaskenbildnerIn
VisagistIn
Selbstständigkeit
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist im Rahmen folgender reglementierter Gewerbe und
Handwerke möglich:
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Kosmetik - eingeschränkt auf Piercen, Ausübungsregeln für Piercen und Tätowieren, BGBl. II Nr.141/2003 (Novelle BGBl. II
Nr. 261/2008)
Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen,
Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter):