Ausgabe 27.pmd - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund

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Ausgabe 27.pmd - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
A R B E I T E R W O H L F A H R T1
NR . 27
IN DORTMUND
4/2006
Ausgabe 27, Dezember 2006
AWO PROFIL
90 Cent
Kleinkariert
Der AWO Unterbezirk Dortmund
kritisiert die Änderung des Bleiberechts für geduldete Ausländer.
Die AWO fordert seit vielen Jahren
ein Bleiberecht für langjährig hier lebende, aber vom Ausländerrecht geduldete Menschen. „Wir hätten eine
großzügigere humanitäre Lösung begrüßt. Die Politik hat nur teilweise gesetzlich nachvollzogen, was im Alltag
schon längst eine Realität ist“, meint
Gerda Kieninger, Vorsitzende des
AWO-Unterbezirks Dortmund. Die
AWO kennt aus ihrer Beratungspraxis
viele Familien, die seit langem in
Deutschland leben, deren Kinder hier
zur Schule gehen und besser Deutsch
als ihre ursprüngliche Muttersprache
sprechen. „Viele diese Familien sind
faktisch integriert und mussten doch
ständig um ihre Aufenthaltserlaubnis
fürchten.“
Bundesweit geht es um knapp
200.000 Menschen, die teils seit vielen Jahren ohne festen Aufenthaltsstatus in Deutschland leben: Kriegsflüchtlinge, Flüchtlingskinder, abgelehnte Asylbewerber und andere
Ausländer, die aus verschiedenen
Gründen nicht abgeschoben werden
konnten. Sie erhielten immer wieder
kurzfristige „Kettenduldungen“.
Der Kompromiss der Innenminister
der Länder macht eine feste Aufenthaltsgenehmigung von der Aufenthaltsdauer in Deutschland und vor
allem von dem Nachweis eines Arbeitsplatzes abhängig. Ausländer
müssen sechs Jahre – wenn sie
wenigstens ein Kind haben – oder
acht Jahre in Deutschland gelebt haben. Langjährig geduldete Ausländer
ohne Job sollen bis zum 30. September 2007 eine Übergangsfrist zur
Arbeitssuche erhalten. Wer bis zu diesem Termin ein verbindliches Angebot für eine Arbeit vorweisen kann,
erhält eine Aufenthaltserlaubnis für
„Wenigstens hat jetzt die
große Lüge ein Ende, die
geduldeten Ausländer
würden nur den Sozialkassen
zur Last fallen. Sie konnten
ja nicht anders, weil sie
nicht arbeiten durften.“
zwei Jahre. Experten schätzen, dass
nur ein Bruchteil der Betroffenen von
dieser Lösung profitieren kann. Den
anderen droht die kurzfristige Ausweisung.
In Dortmund sind etwa 1.000 Menschen von der neuen Bleiberechtsregelung betroffen, die AWO betreut
etwa 200. „Es liegen uns schon 50
Anträge auf festes Bleiberecht vor“,
sagt Ingo Moldenhauer, Leiter der
Dortmunder Ausländerbehörde.
Die Masse der Anträge wird jedoch
erst kommen, wenn NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) die Details
in einem Erlass geregelt hat.
In den nächsten Monaten werden
sich die Integrationsfachdienste für
Menschen mit Migrationshintergrund
beim AWO-Unterbezirk darauf vorbereiten, die Zielgruppe mit niedrigschwelligen Angeboten zu unterstützen. In Kursen will man vorher geduldete Ausländer auf den Arbeitsmarkt
vorbereiten. Vermittelte Inhalte sollen
nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch Bewerbungstrainings und
andere berufspraktische Informationen sein.
Bislang durften die meisten geduldeten Ausländer in Deutschland nicht
arbeiten. Sie waren gezwungen von
der Sozialhilfe zu leben.
„Sie wurden bewusst nicht integriert. Wenigstens hat jetzt die große
Lüge ein Ende, die Ausländer würden
nur den Sozialkassen zur Last fallen.
Sie konnten ja nicht anders, weil sie
kein Geld verdienen konnten“, betont
AWO-Geschäftsführer Andreas Gora. „Langfristig wird sich zeigen, dass
wir es uns wegen der demographischen Entwicklung nicht erlauben
können, auf diese Arbeitskräfte zu
verzichten.“
Andrea Gora erinnert an die Verlierer der neuen „kleinkarierten“ Regelung: „Das sind die, die die willkürlichen Festlegungen nicht erfüllen
können. Ihnen lässt man kaum eine
Chance.“
Karl-Martin Flüter
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr,
Deutsche Post
Entgelt bezahlt
44135 Dortmund
wünschen der Vorstand des AWO-Unterbezirks, die Geschäftsführungen
von AWO, dobeq GmbH, AWO-Werkstätten und GAD GmbH sowie das
Redaktionsteam von AWO Profil allen Leserinnen und Lesern, Mitgliedern
und Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Förderern und Freunden.
Wir verzichten in diesem Jahr auf Weihnachtskarten, um eigene Ausbildungsplätze zu finanzieren. Wir bitten dabei um Ihre Unterstützung:
Spendenkonto AWO Unterbezirk, Kto. 001 069 691 bei der
Sparkasse Dortmund (BLZ 440 501 99), Stichwort „Ausbildungsplätze“.
Den Creativ-Kalender der AWO, den
Katrin Floer und
Harry Fritsche von
den AWO-Werkstätten präsentieren, wird
am Stand der AWOWerkstätten auf dem
Dortmunder Weihnachtsmarkt in der
Kleppingstraße angeboten.
Die besten Werberinnen und Werber beim AWO-Ball
mit Bürgermeisterin Birgit Jörder (Mitte)
Foto: Stumpf-Exner
1500 neue Mitglieder
Beim ersten AWO-Ball in den
Fredenbaumhallen am Burgweg
wurden die besten Werberinnen
und Werber der Mitgliederwerbekampagne ausgezeichnet.
Die
Mitgliederwerbekampagne
„Einfach viel bewegen“ läuft seit 2005
bis zum Ende des Jahres 2007. In den
letzten zwei Jahren sind 1500 neue
Mitglieder geworben worden.
Im Jahr 2006 waren die besten
Werber: Helmut Feldmann, Ortsverein
Körne, Hans-Jürgen Unterkötter, Ortsverein Eving II, Rolf Wiegand, OV
Kirchderne, Rudi Geyer, Ortsverein
Wellinghofen, Annegret Czekalla,
Ortsverein Asseln, Klara Freier, Orts-
verein Hörde- Nord. Zusätzlich wurde
die Heimleiterin der Seniorenwohnstätte in Eving, Annette Sieberg (vormals Jürgens), für besonderes Engagement bei der Werbung neuer Mitglieder aus dem Kreis der hauptberuflich Beschäftigten ausgezeichnet.
Die Unterbezirksvorsitzende Gerda
Kieninger (MdL) und Bürgermeisterin
Birgit Jörder nahmen die Ehrung vor
und dankten allen Aktiven in den 59
Dortmunder Ortsvereinen für das ehrenamtliche Engagement.
Am AWO-Ball für alle nahmen 450
Gäste teil. Der Erlös kommt der geplanten AWO-Aktion „Tischlein-deckdich“ zugute.
(dev)
Neues Beginnen
Wenige Monate nach dem Ende
der Nazidiktatur gründeten engagierte Mitbürger in Dortmund die
ersten AWO-Ortsvereine.
Daran erinnerte der Unterbezirk,
als die Frauen und Männer ausgezeichnet wurden, die seit 1946 und
seit einem halben Jahrhundert der
AWO angehören. 1946 wurden viele
Ortsvereine nach dem Verbot durch
die Nazis unter dem Motto „Neues
Beginnen“ aktiv. So auch die Ortsvereine Brünninghausen, Wellinghofen und Bittermark, die im Herbst ihr
60-jähriges Bestehen feierten. Ihnen
allen gilt der Dank von Vorstand und
Geschäftsführung.
(dev)
60 Jahre Mitglied der AWO sind:
Hilde Arndt (OV Wichlinghofen)
Luise Bartniczak (OV Eichlinghofen)
Willi Boeckenkamp (OV Bittermark)
Hilde Boecker (OV Bittermark)
Brunhilde Deubel
(OV Südost-Gartenstadt)
Ruth Draak (OV Eichlinghofen)
Irmgard Heideck (OV Hombruch)
Albert Jostes (OV Benninghofen; verstorben Nov. 2006)
Elli Roth (OV Lücklemberg)
Günter Samtlebe (OV Wambel-Körne)
Edith Schäfer (OV Süd-Kaiserhain)
Dorothea Scherer (OV Bittermark)
Ruth Schlottmann (OV Eving II)
Grete Uhe (OV Wichlinghofen)
50 Jahre Mitglied sind:
Friedhelm Bullerdieck
(OV Eichlinghofen)
Alfred Bussmann
(OV Südost-Gartenstadt)
Elfriede Gärtner (OV Eving II)
Marianne Kräuter (OV Wichlinghofen)
Liesel Lueg (OV Oestrich)
Anneliese Meier (OV Wichlinghofen)
Margret Peters (OV Scharnhorst)
Kläre Reimann (OV Brünninghausen)
Hanna Schäfer (OV Wichlinghofen)
Olga Schmieder (OV Hörde-Süd)
Dorothea Schott (OV Wichlinghofen)
Otto Ulenbrauck (OV Lücklemberg)
In dieser Ausgabe
Offene Ganztagsschule
Im Porträt:
Brunhilde Deubel und
Angelika Koch ...
3
5, 6
Die Bezirksseite ...
7
Motzki, Kurz notiert ...
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AWO PROFIL
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Ausgabe 27, Dezember 2006
EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Diskussion um die „Unterschicht“, das so
genannte „Prekariat“, hat in der Arbeiterwohlfahrt, bei den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitgliedern Verwunderung ausgelöst.
Wir wissen, dass es eine Unterschicht gibt.
Darüber muss man nicht mehr diskutieren. Das
lässt sich auch mit Zahlen aus den Standardbüchern der Sozial- und Wirtschaftswissenschaft
belegen. Hier drei Beispiele:
- Eine winzige Minderheit von unter zwei Prozent
der Deutschen verfügt über mehr als ein Drittel
des Gesamtvermögens.
- Das oberste Fünftel aller Einkommensbezieher erhielt 1990 45 Prozent
des Gesamteinkommens. Das unterste Fünftel erhielt 7,4 Prozent. Dieser
Trend hat sich seitdem verschärft.
- Bis zu neun Prozent der Erwerbstätigen sind arm.
Wer angesichts solcher Daten eine soziale Ungleichheit und die Existenz
einer Unterschicht in Deutschland leugnet, hat ein Wahrnehmungsproblem.
Es ist auch nicht zu verkennen, dass sich soziale Ungleichheit verfestigt hat.
Außerdem ist sie kein Produkt der Agenda 2010. Die Hartz-Gesetze haben
diese grundlegende Ungleichheit nur sichtbar gemacht.
Wir wissen, was Armut bedeutet. Das hat der AWO Unterbezirk zuletzt mit
den Partnern von Kirchen und anderen Wohlfahrtsverbänden und DGB in
der Woche „arm in Arm“ in der Reinoldikirche deutlich gemacht. Wer
materiell benachteiligt ist, wird auch in der Gesundheitsvorsorge, der Wohnungspolitik und bei der Bildung diskriminiert. „Arme“ sind von der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe ausgeschlossen. Das gilt besonders
für ihre Kinder, denn Armut „vererbt“ sich. Die Reichen und Mächtigen
bleiben gerne unter sich, die Armen bleiben außen vor.
Darüber muss man reden und handeln in Deutschland. Die AWO legt in
ihrem neuen Sozialbericht den Finger in die Wunde, spricht die gesellschaftlichen Mißstände und Fehlentwicklungen an.
Veränderungen können nur durch langfristig angelegte Maßnahmen
erreicht werden. Es reicht nicht, populistische Forderungen zu stellen und
ansonsten alles beim Alten zu lassen.
Wer es ernst meint, muss zum Beispiel endlich das Schulsystem ändern.
Davon sind wir in Nordrhein-Westfalen weiter entfernt als je zuvor. So
bleiben nur die positiven Ansätze, die noch die letzte Regierung begonnen
hat. Die Offene Ganztagsschule ist solch ein Anfang, der sich bewährt.
Auch hier beteiligen wir uns mit unserem Tochterunternehmen dobeq in
hohem Umfang.
Aber noch immer werden junge Menschen auf die Hauptschule geschickt, die ihnen so gut wie keine Zukunftschancen bieten kann. Und noch
immer gibt es Gymnasien, auf denen der prozentuale Anteil von Migranten
lächerlich niedrig ist. Wir brauchen Gesamtschulen, die soziales Lernen in
Gemeinschaft ermöglichen. Man kann lernen, wenn man anderen hilft –
und nicht nur, wenn man in einem Wolkenkuckucksheim ausgebildet wird,
dass sich angeblich der Elitenförderung verschrieben hat.
Die Forderung nach Chancengleichheit ist ein zentrales Anliegen der
Arbeiterwohlfahrt. Jedes Kind sollte die gleichen Möglichkeiten haben, aus
seinem Leben das Beste zu machen. Das ist nicht nur gerecht, sondern
gesamtgesellschaftlich sinnvoll. Schon bald werden wir es uns angesichts
der älter werdenden Gesellschaft nicht mehr erlauben können, die Potentiale vieler junger Menschen einfach zu missachten.
Ohne sozialen Fortschritt wird es keinen gesellschaftlichen Fortschritt
geben. Das wird nicht nur 2007, sondern in den nächsten Jahren und
Jahrzehnten das zentrale Anliegen bleiben. Ein Anliegen, für das wir von
der Arbeiterwohlfahrt uns einsetzen müssen.
Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr,
Gerda Kieninger (MdL)
Vorsitzende des AWO-Unterbezirks Dortmund
S p e n d e n k o n t o:
AWO Unterbezirk Dortmund, Stadtsparkasse Dortmund,
BLZ 440 501 99; Kto-Nr. 001 069 691
Impressum
AWO-Profil ist die Zeitung des AWO-Unterbezirks Dortmund,
Klosterstraße 8 - 10, 44135 Dortmund
Herausgeberin: Gerda Kieninger, Vorsitzende
Verantwortlich: Andreas Gora, Geschäftsführer (Tel. 02 31/ 99 34- 215)
Konzeption und Gesamtherstellung: Pressebüro Flüter
Redaktion AWO: G. Deventer, S. Schaub, F. Stenzel, H. Wegge;
Kontakt: Georg Deventer, Tel. 02 31/99 34-310, Fax 02 31/99 34-230,
E-Mail: [email protected], Post: Klosterstraße 8-10, 44135 Dortmund
Texte, Fotos, Redaktion: Karl-Martin Flüter (wenn nicht anders gekennzeichnet)
Kontakt Pressebüro: Tel. 0 52 51/ 180 38 10, Fax: 0 52 51/ 180 38 18;
E-Mail: [email protected]; Post: Schildern 21, 33098 Paderborn
AWO Profil erscheint in einer Auflage von 12.000 Exemplaren vier Mal im Jahr.
Was Armut bewirkt: eine der Schülerarbeiten des Wettbewerbs „arm in Arm“.
Foto: Flüter
Armut betrifft uns alle
Den Veranstaltern der Aktionstet. An den besonderen VeranstaltunKlaus Beck und die AWO-Unterwoche „arm in Arm“ in der
gen nahmen rund 800 Besucher teil.
bezirksvorsitzende Gerda Kieninger
Reinoldikirche ist es gelungen,
Herausragend waren eine Second(MdL) zeichneten die Gewinner aus.
auf die wachsende Verarmung in
hand-Modenschau, eine PodiumsdisDie Sparkasse Dortmund hatte
der Stadt aufmerksam zu makussion zu unsicheren Arbeitsverhältmit einer Spende in Höhe von 2.500
chen. Zum Erfolg hat beigetranissen, „arm trotz Arbeit“ oder die
Euro zum Erfolg der Veranstaltung
gen, das kurz vor der AktionsAbschlussveranstaltung, zu der sich
beigetragen. Möglich wurde die Wowoche die Untersuchung der
viele Kinder und Jugendliche einfanche dank des Engagements der MitFriedrich-Ebert-Stiftung zur geden, die sich an dem Wettbewerb
arbeiter in der Veranstaltergemeinwachsenen Unterschicht in der
„arm in Arm“ beteiligt hatten.
schaft und des Presbyteriums der
Bundesrepublik veröffentlicht
Die 320 Wettbewerbsbeiträge waSt. Reinoldigemeinde.
wurde und das Thema unter
ren in der Reinoldikirche ausgestellt
Viel Einsatz zeigten auch die ehrendem Begriff „Prekariat“ in
oder wurden über eine große Leinamtlichen Redakteuere und das
aller Munde war.
Kamerateam
von
Die
Aktionswoche
„Kennzeichen DO“
beinhaltete das Angeim Florian TV. Sie wabot, Gespräche mit
ren an allen Tagen in
Vertretern aus Politik,
der Kirche präsent
Verwaltung und Instituund erstellen nun
tionen zu führen. So
eine
umfangreiche
kamen 28 „ProminenTV-Dokumention.
te“ in die Kirche, um
Das Projekt „Fernsich im direkten Gewärme“, in dessen
spräch Sorgen und
Rahmen 15 KünstleNöte anzuhören. Aurinnen und Künstler
ßerdem waren 50
auf verschiedene ForGeprächspartner aus
men von Kälte in unEinrichtungen
und
serer
Gesellschaft
Diensten der Arbeiter- Etwa 800 Besuchern besuchten die Veranstaltungen der Woche „arm in Arm“. verwiesen, kooperierwohlfahrt und der Dia- Besonders voll wurde es in der Reinoldikirche bei der Abschlussveranstaltung. te mit der Akkonie sowie Theologen
(Foto: Schmitz) tionswoche in der Kiraus den Kirchengeche. Das Projekt, das
meinden vor Ort – zum Reden und
wand filmisch oder per Dia-Vortrag
auf dem Reinoldikirchplatz in goldInformieren oder um Hilfsangebote
vorgeführt. Viele Beiträge waren mulgelbenen Containern installiert war,
zu vermitteln. Insgesamt kam es zu
timedial: Fotoserien, Plakate, Skulplieferte vielen Besuchern neuartige Errund 300 Beratungsgesprächen.
turen, Gemälde, Gedichte, Geschichfahrungen.
Ein positives Ergebnis waren die
ten, Filme, Chansons und Collagen
Das Fazit der Woche macht Mut:
vielen Gesprächen zwischen den Mitauf einem vorgegebenen Karton „ArImmer mehr Menschen in unserer
wirkenden, Politikern und Fachleuten,
mes Herz – Reiches Herz“.
Stadt ist das Armutsschicksal anderer
den Verbänden und Seelsorgern. Das
Eine prominent besetzte Jury hatte
nicht gleichgültig – vielleicht auch desist auch künftig das Ziel der Zusamzuvor acht Preise in verschiedenen
halb, weil Armut, Einkommensarmut
menarbeit der unterschiedlichen VerKategorien vergeben sowie weiteren
und Lebenslagenarmut, gewachsen ist
bände in der VeranstaltergemeinWettbewerbsbeiträgen Anerkennunund sich bis hin in die Mittelschicht
schaft. Es geht um direkte Hilfe und
gen ausgesprochen. WDR-Moderator
hinein ausgebreitet hat.
(dev)
um sozialpolitische Einflussnahme
auf die Politik. 80.000 Menschen in
Dortmund sind arm, immer mehr von
Die „Schatzkisten“ im Wert von
dobeq-GmbH, die Evangelischen
gesellschaftlicher Teilhabe ausgejeweils
333,33
Euro
gingen
an
den
Kindergärten in Wickede sowie
schlossen. Das ist jeder Achte in der
Kinderund
Jugendbereich
des
Wolfgang Skodd.
Stadt. An diese Zahlen dürfen wir uns
Dietrich-Keuning-Hauses,
die
Besondere Anerkennungen für ihre
nicht gewöhnen.
Hauptschule
Nette
und
die
HauptBeiträge
erhielten die BonhoefferEine Cafeteria im Seitenschiff lud
schule
Wickede.
Eine
weitere
Grundschule,
Günter Schmitz,
zu Kaffee und gespendeten Kuchen
Schatzkiste
erhielt
Joe
Deweritz
für
Beate
Poggel
und
Daniel Rockhoff,
ein, darunter großzügige Kuchenseine
Skulptur
„Appel
und
Ei“.
WeiteMarc
Knappmann
sowie Silke
spenden der Bäckerei Grobe. Die
re
Preisträger
sind
Jonny
BruhnWeihergraf
und
Christoph
Mitte der Reinoldikirche wurde zu eiTripp,
die
Fahrradwerkstatt
der
Steckelbach.
nem Veranstaltungsforum hergerich-
Die „arm-in-Arm-Gewinner“
Ausgabe 27, Dezember 2006
Das Leben
lernen
Seit drei Jahren ist die dobeq GmbH als Trägerin der Offenen Ganztagsschulen
in Dortmund beteiligt. Mittlerweile ist sie an neun Grundschulen für die Betreuung verantwortlich. AWO Profil berichtet aus dem Alltag dieser Einrichtungen,
die die Freizeit der Kinder sinnvoll gestalten, soziales Lernen fördern und die
Chancengleich verbessern sollen. Doch wird die Wirklichkeit in den Offenen
Ganztagschulen diesen Ansprüchen gerecht?
Mittagspause in der Osterfeld-Grundschule. Auf den Fluren, im Treppenhaus und auf
dem Pausenhof herrscht reges Leben. Viele Kinder streben auf zwei Pavillons zu. Hier findet die
Nachmittagsbetreuung statt. Die OsterfeldGrundschule ist eine Offene Ganztagsschule
(OGS). Träger ist die dobeq. Bis 16.00 Uhr
warten Mittagessen, Hausaufgaben, Kurse,
Sport und Spiel auf die Schüler.
den Pausen kommen sie anderen Schülern viel
näher als das in der viel knapperen Schulzeit
der Fall wäre. Sogar in den Ferien bleiben sie
zusammen, denn dann bieten alle Offenen
Ganztagsschulen ein schulübergreifendes Freizeitprogramm an.
Zur großen Familie gehören auch die Lehrer.
An mehreren Tagen der Woche steht in jeder
Offenen Ganztagschule während der Hausausgabenzeit eine Lehrerin oder ein Lehrer als
Haus des Lernens
Ansprechpartner bereit.
Es ist wesentlich mehr als nur
Die Osterfeld-Grundschule
Betreuung, was die Kinder in
liegt in Eving. Der Anteil der
der Offenen Ganztagsschule erKinder mit Migrationshinterleben. „Dahinter steht ein pädagrund ist hoch. Deshalb hat die
gogisches
Gesamtkonzept“,
Offene Ganztagsschule hier
sagt Ute Labs „Es geht um sozieine stark integrierende Aufgaales Lernen, Kreativität, gezielte
be. In der Betreuung lernen die
Förderung.“ Ute Labs weiß, woausländischen Kinder schneller
von sie spricht. Bevor sie
und besser Deutsch. Die HausKoordinatorin für die neun Ofaufgaben werden zuverlässiger
fenen Ganztagsschulen wurde,
erledigt, das Selbstbewusstsein
bei denen die dobeq als
der Kinder wächst.
Trägerin auftritt, hat sie in der
Von ganz anderen ErwartunÜber-Mittag-Betreuung
gear- Ute Labs koordiniert die neun
gen als in Eving ist die Situation
beitet und die Betreuung in der OGS-dobeq-Betreuungen.
an der Comenius-Schule in
Offenen Ganztagschule der
Wambel bestimmt. Dort ist die
Graf-Konrad-Grundschule mit aufgebaut.
Elternschaft gutbürgerlich. Die zukünftige SchulBei Manfred Hartisch, Schulleiter der Osterlaufbahn ihrer Kinder haben sie stets im Blick.
feld-Grundschule, stößt Ute Labs auf Zustimmung. Er wünscht sich, im besten Falle solle die
Vier bis fünf Angebote pro Tag
Schule für alle Beteiligten „wie eine große Fami„Unsere Eltern kommen mit hohen Ansprülie sein“, ein „Haus der Lernens“, in dem die
chen“, sagt Schulleiterin Mechthild Hoffmann.
Kinder auch am Nachmittag einen LebensZunächst war die Offene Ganztagsschule nach
mittelpunkt finden.
ihrer Einführung im August deshalb auf viele
Mit der Verzahnung von Schule und NachVorbehalte gestoßen. Mittlerweile hat sich jemittagsbetreuung kommt die Offene Ganztagsdoch die Frage, ob die OGS das gewünschte
schule dem sehr nahe. Hier lernen die Kinder
Niveau wirklich bringen kann, in Wambel erübfürs Leben. Ohne dass sie es merken, werden
rigt. Beim letzten Elternabend gab es viel Anersie darauf vorbereitet, in der Gemeinschaft zu
kennung für das dobeq-Team unter der Leitung
agieren. Sie lernen es zu organisieren und Provon Gabriele Paul Ellerbrock. Sogar ein Vorbleme zu lösen. Sie forschen, musizieren, treizeigeprojekt hat sich die Offene Ganztagsschuben Sport – alles gemeinsam. Sie lernen mit
le in Wambel schon erarbeitet: den Chor von
anderen umzugehen und im Team zu arbeiten.
Kirsten Wolke, ausgebildete Musikpädagogin,
In den Arbeitsgruppen, beim Mittagessen und in
an dem 28 Kinder teilnehmen.
Der Chor ist nur ein Kurs von
vielen, der nachmittags in der
Comenius-Schule stattfindet.
Diese Vielseitigkeit findet sich in
allen Offenen Ganztagsschulen wieder, an denen die
dobeq als Trägerin beteiligt ist.
Ein anderes Beispiel ist die
Brechtener
Grundschule.
Durchschnittlich vier bis fünf
Arbeitsgemeinschaften, Gruppen und Angebote stehen an
jedem Wochentag auf dem
Wochenplan. Die Kinder in
Brechten können nach dem
Mittagsessen und der Hausaufgabenbetreuung zum Geräteturnen, Theater spielen, es finden Musikprojekte statt, sie lernen eine Buchwerkstatt kennen
und auch Erlebnispädagogik
Wenn Schule mehr ist als nur miteinander lernen: Mittagspause
steht auf dem Programm
in der Graf-Konrad-Grundschule.
„Einrad AG“, „Bewegungsbaustelle“ und Arbeitsgemeinschaft „Experimente machen klug“: Hinter der offenen
Ganztagsschule steckt ein umfassendes pädagogisches Konzept – hier eine Szene aus der Osterfeld-Grundschule (2.v.l. Koordinatorin Aneta Durmus)
In der Osterfeld Schule geht
man zur „Einrad AG“ oder zum
„Rock-Pop-Team“ . Die „Bücherwürmer“ treffen sich, eine
andere Gruppe heißt „Musik
erforschen“ und die „Kreativstunde“ steht auch noch zur Alternative. An den anderen Tagen ist das nicht viel anders.
Da gibt es eine „Bewegungsbaustelle“, auf der „Märchenbühne“ wird geschauspielert,
in der Bauchtanz-Gruppe getanzt und in der Arbeitsgemeinschaft, „Experimente machen
klug“ geforscht.
An der Osterfeld-Schule geht
es einmal in der Woche nachmittags zum Schwimmen. Unter Anleitung von DRLG-TraiOffener Umgang miteinander: Koordinatorin Marion Lübko und
nern machen die Mädchen und
Schulleiter Wolfgang Pähler in der Offenen Ganztagsschule Brechten
Jungen
ihr
Seepferdchen.
„Wenn die Kinder schwimmen können, erleichAnspruch. Die Mitarbeiter besuchen Forttert das natürlich auch unseren Schwimmbildungen zur pädagogischen Qualifizierung
unterricht“, sagt Manfred Hartisch.
und tauschen sich bei den regelmäßigen
Koordinatorentreffen miteinander aus. VerbindProfessioneller Anspruch
lich sind für jeden Mitarbeiter Erste-Hilfe-Kurse
Wolfgang Pähler, Schulleiter der Brechtener
für Kindernotfälle und Schulungen über HygieGrundschule, weiß wie wichtig die Kommunikane. Schwerpunktthema ist zur Zeit unter andetion zwischen Lehrern und Betreuungsteam ist.
rem die Verbesserung der Schulverpflegung.
Er nimmt häufig an den Teambesprechungen
Ute Labs wurde vor drei Jahren von der
teil, anderseits ist dobeq-Koordinatorin Marion
dobeq eingestellt, als das AWO-TochterunterLübko in den Konferenzen Gast. „Wir pflegen
nehmen die Trägerschaft an der Graf-Konradeinen offenen Umgang miteinander“, sagt
Grundschule übernahm. Dort ist die Betreuung
Wolfgang Pähler. Auch diese enge Kooperation
vor wenigen Tagen in einen Neubau eingezoist ein Merkmal der dobeq. Alle dobeqgen. Auch an den anderen Schulen wird gebaut
Mitarbeiterinnen wurden in Absprache zwischen
oder soll gebaut werden: Ein Zeichen dafür,
dobeq und der Schulleitung eingestellt. Das
dass die Offenen Ganztagschule nach der
zahlt sich jetzt aus. Die personelle Kontinuität
Startphase aus den Kinderschuhen heraus ist.
hat den Start der OGS erleichtert.
„Ich empfinde das als Anerkennung“, sagt Ute
Jeweils eine Koordinatorin wie Marion Lübko
Labs, „und es ein tolles Gefühl, wenn wir nach
ist für die Planung und Leitung des jeweiligen
Jahren enger Budgets endlich mit einer guten
Teams verantwortlich. Sie ist Ansprechpartnerin
Ausstattung arbeiten können.“
für Schule und Eltern. In jedem Team arbeiten
Karl-Martin Flüter
Ute Labs, Tel. 0231/ 47737517
Erzieherinnen, Schulassistentinnen und [email protected]
wirtschafterinnen. Für sie gilt ein professioneller
4
AWO PROFIL
Ausgabe 27, Dezember 2006
Eine besondere Beziehung
Bei der Eröffnungsfeier: (v.l.) Ferdinand Hollmann, ehemaliger Vorsitzender des AWO Unterbezirks Dortmund, Andreas Gora, Geschäftsführer der AWO-Werkstätten, Gerda Kieninger (MdL) Vorsitzende des
AWO Unterbezirks Dortmund, im Hintergrund Rudi Jacobs von den AWO-Werkstätten und Architekt Ernst
Weide. Rechts Henrike Struck, Reittherapeutin, Sonderpädagogin und Einrichtungsleiterin.
Foto: dev
Neue Räume fürs Reitzentrum
Das Therapeutische Reitzentrum ist in
neue Räume eingezogen. Am 1. Dezember
eröffneten die AWO-Unterbezirksvorsitzende Gerda Kieninger, ihr Vorgänger
Ferdinand Hollmann und AWO-Geschäftsführer Andreas Gora die im AWO-Bundesverband einmalige Einrichtung.
Die Arbeits-, Büro- und Aufenthaltsräume
sowie das neue Wohnhaus für fünf Menschen
mit Behinderungen wurden mit Mitteln der
„Stiftung Wohlfahrtspflege“ und der „Aktion Mensch“ sowie aus Eigenmitteln finanziert.
Dank des Neubaus können jetzt im Reittherapeutischen Zentrum zwölf Arbeitsplätze
geschaffen werden.
Das therapeutische Reitzentrum ist seit sechs
Jahren eine Einrichtung der AWO-Werkstätten. Im AWO-Reitzentrum werden drei Ausrichtungen der Reittherapie angewandt:
Hippotherapie, heilpädagogisches Voltigieren
oder Reiten und Reiten als Sport für Menschen
mit Handicaps. Das Angebot wird von autistischen Kindern, von Kindern und Jugendlichen
mit Entwicklungsstörungen, Menschen mit Behinderungen, aber auch ADHS-Patienten genutzt. Auch Schulen für Erziehungshilfe und
Förderschulen nutzen dieses Angebot.
Therapeutisches Reitzentrum
Bahnstraße 95, 44532 Lünen-Süd
Tel. 02306-963180
Eigentlich ist er ja „nur“ ein Lehrer, der am
Paul-Ehrlich-Berufskolleg auch Teilnehmer
der dobeq-Jugendwerkstatt unterrichtet.
Doch Heinz-Ulrich Behle ist für die dobeq
viel mehr: Strippenzieher und Förderer,
Vermittler und Projektpartner.
Angefangen hat es damit, dass Heinz-Ulrich
Behle vor zehn Jahren Klassenlehrer für die
Jugendlichen aus der dobeq-Jugendwerkstatt wurde. Zwischen 15 und 20 Schüler kommen einmal in der Woche in das Berufskolleg
im Stadtteil Hacheney. Heinz-Ulrich Behle leitet
den verbindlichen Förderunterricht in Mathematik und ist Beratungslehrer.
Aus dieser eher lockeren Beziehung hat der
Diplom-Pädagoge, der seit 33 Jahren als
Berufsschullehrer arbeitet, etwas ganz Besonderes gemacht. Wie besonders erfuhren die jungen Leute, als er ihnen Freikarten für den BVB
besorgte. Die in den Malerwerkstätten bei
Jürgen Staedtler arbeitenden Jugendlichen
hatten zuvor den Kindergarten am Stadion neu
gestrichen. Eine große Aktion, die beim Management und Vorstand des Vereins gut ankam
und vom BVB-Fanmagazin ausgiebig gewürdigt
wurde. Die Freikarten waren die Anerkennung
für die gute Arbeit.
Diesen Kontakt zu Borussia Dortmund hatte
Heinz-Ulrich Behle vermittelt – er ist der Leiter
des Kindergartens und seit fast 25 Jahren Mitglied des Vereins. So fällt es ihm auch nicht
schwer, regelmäßig einen Spieler aus dem
Profikader als Ehrengast der dobeq-Fußballturniere zu gewinnen. Auch die eigene Schule,
das Paul-Ehrlich-Berufskolleg, hat auf Vermittlung von Heinz-Ulrich Behle die Dienste der
Malerwerkstätten in Anspruch genommen, als
die Renovierung des Schulgebäudes anstand.
„Ich bin aus Leidenschaft Lehrer“, sagt er,
„das ist für mich nicht nur ein Job.“ Deshalb ist
Heinz-Ulrich Behle am Paul-Ehrlich-Berufskolleg auch Beratungslehrer und Pressereferent
geworden. Deshalb reicht sein Engagement
nicht nur in Sachen BVB weit über die Schule
hinaus, etwa wenn er mit den Teilnehmern der
Jugendwerkstätten zu Tagesausflügen nach
Amsterdam aufbricht.
Bei all dem, das weiß er, braucht man „viel
Fingerspitzengefühl“, um die Jugendlichen, die
sich schnell bevormundet fühlen, nicht zu sehr
zu fordern. Der Umgang mit ihnen ist eine
„Gratwanderung“, findet der Pädagoge. Einerseits gibt er klare Regeln vor, weil er die dobeqTeilnehmer für die zukünftige Arbeits- und Ausbildungslaufbahn fit machen will. Andererseits
bringt er auch viel Verständnis auf. Unter den
Schülern herrsche eine „resignative Grundstimmung“, sagt er. Daran müsse man vor allem arbeiten.
Deshalb kritisiert Heinz-Ulrich Behle auch,
wenn die Förderung dieser Gruppe nicht ausreichend geschieht, etwa wenn die Bundesagentur für Arbeit die Qualifizierungsmaßnahmen vor allem nach finanziellen Kriterien
vergibt. „Das Ganze ist doch kein billiger Jakob“, sagt Heinz-Ulrich Behle, „hier geht es um
junge Menschen, die ihre letzte Chance nutzen
müssen.“
In dieser Beurteilung weiß er sich einig mit
Heinz Feuerborn, dem Geschäftsführer der
dobeq. Der guten Zusammenarbeit schadet es
übrigens nicht, dass beide beim SV Hombruch
gekickt haben. Mit 60 liegt Heinz-Ulrich Behles
aktive Zeit schon ein bisschen zurück. Dafür
geht es samstags zum BVB. Spätestens beim
nächsten Pokalturnier wird auch die dobeq von
dieser Liebe zu Borussia Dortmund profitieren,
wenn wieder einer der Profis den Pokal an
glückliche Amateure überreicht.
(flü)
Heinz-Ulrich Behle: „Ich bin aus Leidenschaft Lehrer.“
Foto: Flüter
Informationen & Anmeldung:
Ferien-Zentrum-Lieberhausen
Käte-Strobel-Weg 30
51647 Gummersbach
Telefon: 02763/9100
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05.– 09. März 2007
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Was auch passiert.
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Schließlich sollte Ihre Vorsorge genauso flexibel sein wie Ihr Leben. Infos in Ihrer Geschäftsstelle und
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5
Ausgabe 27, Dezember 2006
AWO PROFIL
AWO intern
Angelika Koch, Verwaltung
Pommes rot-weiß von den AWO-Werkstätten: Das schmeckt auch den Gästen am Big Tipi.
Foto: Schmitz
Gute Nachbarschaft
Die behinderten Menschen in den
Werkstätten der AWO und die
Mitarbeiter
der
Erlebniswelt
Fredenbaum arbeiten schon seit
Jahren „Tor an Tor“. Aber seit Mitte des Jahres sind sie noch enger
aneinander gerückt.
Seitdem verwöhnen die Werkstattmitarbeiter bei Veranstaltungen rund
ums Big Tipi die Gäste mit einem
neuen Catering-Angebot. „Unser Ziel
ist es, den behinderten Menschen
auch außerhalb der Werkstatt Beschäftigung zu bieten und ein neues
Aufgabengebiet zu erschließen“, sagt
Franz Stenzel von den Werkstätten.
„Hier können sie lernen, mit eventu-
ellem Druck umzugehen. Noch wichtiger ist es, dass sie die Kundengespräche selbstständig durchführen
können“.
Petra Klein, Bettina Klingenberg, Thomas Behlau und Sven
Lehmann aus der Abteilung Hauswirtschaft waren die ersten, die mit
Reibekuchen und Pommes rot-weiß
starteten, um die Besucher am Big
Tipi kulinarisch zu verwöhnen. Dafür
ernteten sie viel Lob und Anerkennung.
„In diesem Jahr war das Angebot
auf die Familien- und Flohmarkttage
beschränkt, aber im kommenden
Jahr werden wir die Kooperation wei-
ter ausbauen“, sagt Franz Stenzel.
„Wir möchten den hohen Freizeitwert
im Big Tipi nutzen, um die behinderten Menschen weiter zu fördern“.
„Das nachbarschaftliche Miteinander stehe im Vordergrund“, bestätigt Ralf Finke, stellvertretender Leiter
der Erlebniswelt. „Der Platz kann von
allen genutzt werden, und so können
auch die behinderten Menschen im
Hochseilgarten klettern oder andere
Sachen rund ums Big Tipi durchführen.“ Ralf Finke hat auch angekündigt, dass der letzte „Stolperstein“,
behindertengerechte Toiletten für
Rollstuhlfahrer, in nächster Zeit
beiseite geräumt werden soll.
Die Jahresabrechnung für die
Agentur für Arbeit ist raus, eigentlich müsste es jetzt etwas ruhiger
werden. Wird’s aber nicht, ständig
klingelt das Telefon, steckt jemand
den Kopf zur Tür herein, während
wir miteinander sprechen. „Das
macht nichts“, sagt Angelika Koch,
„meine Tür steht immer offen.“
Angelika Koch arbeitet im Sekretariat des dobeq-Betriebsleiters
Rainer Goepfert. Das erklärt die
hohe Besucherfrequenz. Außerdem
ist sie eine von denen, die sich am
besten im Haus auskennen.
Seit 1993 war sie zuerst bei der
AWO, dann bei der dobeq angestellt. Sie hat in einer psychosozialen
Beratungsstelle gearbeitet, in der
Sozialstation und jetzt im Vorzimmer
des Betriebsleiters. „Wenn jemand
im Hause nicht weiß, an wen man
sich wenden kann, kommt man zu
mir“, sagt sie. Das bedeutet auch
Mehrarbeit – „Ich komme oftmals
kaum ungestört zum Arbeiten.“ –
aber man merkt Angelika Koch bei
diesen Worten auch an, dass sie
gerne mittendrin sitzt und mitmacht.
Es gibt tatsächlich keine zentrale
Aufgabe, in die sie nicht irgendwie
eingebunden ist. Termine, Telefona-
te, aber auch Abrechnungen und
Verwendungsnachweise, alles Mögliche geht über ihren Tisch. „Eigentlich herrscht immer Zeitdruck“, sagt
sie und hat einen gleich einen Tipp
parat: „Man darf sich nur nicht aus
der Ruhe bringen lassen, dann geht
gar nichts mehr.“ Darin hat sie ja
jahrelange Übung.
Angelika Koch ist ausgebildete
Großhandelskauffrau. „Eigentlich
habe ich immer im Vorzimmer gearbeitet, auch schon während der
Ausbildung.“ Zur AWO kam sie,
weil sie nach acht Jahren Kinderpause wieder einen Job suchte. Seit
einigen Jahren arbeitet sie Vollzeit,
nachdem die mittlerweile erwachsenen Töchter aus dem Haus sind.
Die Verantwortung für die Kinder
– sie war Alleinerziehende – liegt
hinter ihr, die Verantwortung im Beruf ist dagegen gewachsen. Aber
auch das stört sie nicht. Sie hat sich
weiter qualifiziert und im letzten
Jahr eine Fortbildung zur „Office
Managerin“ abgeschlossen. „Ich
kann hier sehr selbstständig arbeiten“, sagt sie, „und das finde ich
motivierend. Es zeigt doch, dass
man mir vertraut.“
(flü)
Werkstätten werden mobiler
„Dieses Auto macht uns mobil“,
freute sich Dr. Klaus Hermansen,
Betriebsleiter der AWO-Werkstätten in Lindenhorst. Der Elternund Förderverein hatte sich
besonders stark dafür eingesetzt,
dass ein neues Fahrzeug für die
Mitarbeiter angeschafft und durch
die Unterstützung weiterer Sponsoren auch Rollstuhlgerecht umgebaut werden konnte.
Immerhin mussten rund 45.000
Euro für die Anschaffung und Umbauarbeiten aufgebracht werden.
Öffentliche Gelder gab es dazu nicht.
Unterstützung kam von der Elterngruppe der AWO-Werkstätten, die
auf Basaren und bei anderen Gelegenheiten Handarbeitsartikel verkauft. Dank der Einnahmen konnte
sie gut die Hälfte der Summe zur Verfügung stellen.
Ihr leistungsfähiger Partner für
Reinigungen/Servicedienste in
• Seniorenheimen
• Pflegeheimen
• Krankenhäusern
Durch weitere großzügige Spenden
von gewerblichen Kunden der
Werkstätten wurde es nun möglich,
den neuen Wagen zu finanzieren.
Bis zu vier Rollstuhlfahrer finden in
dem neuen Mercedes Sprinter Platz,
der von der Firma Fahrzeugbau
Rose behindertengerecht und nach
den TÜV Bestimmungen umgebaut
wurde. Neben den Bodenbefestigungen für die Rollstühle selbst wurden auch die Sicherheitsgurte für die
behinderten Menschen und die Auffahrrampe eingebaut.
Zurzeit arbeiten rund 700 behinderte Menschen in den verschiedensten Arbeitsbereichen wie Wäscherei,
Näherei, Montage, Verpackung,
Schreinerei
und
Hauswirtschaft.
Außenarbeitsplätze der AWO-Werkstätten befinden sich in der Abteilung Textillogistik in Dorstfeld sowie
Das neue Auto der AWO-Werkstätten macht die Mitarbeiter mobiler. Darüber freuen sich Mitarbeiter und Spender.
auf den Zweigbetrieben Schultenhof
im Dortmunder Süden und in Lünen
im Zentrum für Therapeutisches
Reiten.
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Da rund zehn Prozent der Beschäftigten Rollstuhlfahrer sind, wird das
neue Fahrzeug sehr oft im Einsatz
sein. Bisher gab es bisweilen Proble-
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Foto: Schmitz
me, die Mitarbeiter zu transportieren.
Jetzt ist allen möglich, an Bildungsveranstaltungen und Freizeitfahrten
teilzunehmen.
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AWO PROFIL
6
Ausgabe 27, Dezember 2006
Aus den Ortsvereinen
Ehrenamt heute
OV Bittermark: Karin Berghoff
folgt auf Ernst-Ulrich Humke
Brunhilde Deubel, AWO-Jubilarin und Ex-Politikerin
Brunhilde Deubel kann sich gut daran erinnern, wie alles anfing. 1946 wurde sie als erste
Mitarbeiterin im Wittener SPD-Parteibüro eingestellt. „Büro“ war ein wenig hochtrabend,
denn eigentlich war die Partei in einen Friseursalon eingezogen. Die Spiegel hatte Brunhilde
Deubel mit Tüchern abgedeckt. Damals wurde
sie auch AWO-Mitglied und deshalb ist
Brunhilde Deubel eine von den Frauen und
Männern, die jetzt für 60 Jahre AWO-Angehörigkeit vom AWO-Unterbezirk Dortmund ausgezeichnet wurden.
Brunhilde Deubel könnte eine Menge Geschichten erzählen, die alle mit „So fing alles
an...“ oder „Das waren noch andere Zeiten...“
beginnen würden. Das macht sie aber nicht. Sie
sitzt in ihrer Dogewo-Wohnung am Tisch, wo
der WDR sie letzten Jahr schon interviewt hat,
und erzählt sachlich davon, wie sie in den 50iger Jahren in Witten Stadtpolitik machte, in den
60-igern nach Dortmund kam und in den 80igern ein beachtliches Comeback in der
Kommunalpolitik hinlegte.
Eigentlich bietet sich für Brunhilde Deubel das
Etikett „große alte Dame der Dortmunder Sozialpolitik“ an. Aber auf diese Wortwahl würde sie
selbst nie kommen und es wird ihr auch nicht
gerecht. Dazu ist sie einfach zu bodenständig.
Dennoch: Die Politik, vor allem die Sozialpolitik,
hat ihr Leben bestimmt. Deshalb ist von ihrem
Heimatort Witten nach Dortmund umgezogen.
Die SPD in Dortmund hatte sie für das Fraktionsbüro eingestellt. 1974 verlegte sie auch ihren
Wohnsitz hierhin.
Schon bald wurde es den Genossen klar, dass
sie das politische Talent in ihrer Verwaltungszentrale nicht ungenutzt lassen konnten. Im
Rückblick war es eine hervorragende Personalentscheidung, die zunächst widerstrebende
Brunhilde Deubel zur Rückkehr in Lokalpolitik
bewegt zu haben. Drei große Schlagworte, die
die sozialen Diskussionen der 80-iger bestimmten, prägen auch ihre kommunalpolitische
Laufbahn: „Frauenhaus“, „Gleichstellungsstelle“ und „Seniorenbeirat“. Heute sind diese
Einrichtungen selbstverständlich, vor einem
Vierteljahrhundert aber waren sie heiß umstritten.
„Viel Überzeugungskraft“ habe sie damals
gebraucht, erinnert sich Brunhilde Deubel. In
der männerlastigen SPD-Fraktion hatte sie es
mit diesen Themen nicht leicht. „Es ging immer
um Benachteiligte“, also um Menschen und
Gruppen, die von Macht und Einfluss ausgegrenzt waren: Frauen, Senioren, Misshandelte.
Brunhilde Deubel und ihre Genossinnen setzten sich durch – auch weil die Frauen zusam-
Brunhilde Deubel
Foto: Flüter
menhielten. Es war kein Zufall, dass Brunhilde
Deubel Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft
sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Dortmund war. Fotos aus diesen Jahren zeigen sie
während eines Workshops im Dortmund Rathaus, umringt von Frauen, die alle selbstbewusst in die Kamera schauen. „Das war eine
feine Sache damals“, sagt sie.
Bis 1994 gehörte sie dem Rat an. Da war sie
68. „Ich bin damals wie sonst auch immer aus
freien Stücken gegangen und habe mir auch
früh genug einen Nachfolger oder Nachfolgerin aufgebaut.“ Darauf legt die Frau Wert,
die eine echte „Netzwerkerin“ war: Sie war viele
Jahre in der Bittermark aktiv, gehörte dem
Vorstand der AWO in Dortmund und dem
AWO-Bezirksvorstand an, saß im Kuratorium
der Seniorenzentren „Mina-Sattler“ und „ErnaDavid“, entschied im Aufsichtsrat der Dogewo
mit und setzte das Eugen-Krautscheid-Haus mit
durch und begleitete es in den ersten Jahren.
Als sie sich eigentlich dem Ruhestand zuwenden wollte, ließ sie sich noch mal überreden.
Diesmal wurde sie NRW-Vorsitzende von
ZWAR, einem Verband, der die Förderung und
gesellschaftliche Integration zwischen Arbeit
und Ruhestand voranbringen will.
Mittlerweile hat sie auch dieses Amt abgegeben. Nur in ihrem heutigen AWO-Ortsverein
Gartenstadt-Südost ist sie noch aktiv. Gerade ist
der Ortsverein dabei, einen neuen Ort für die
Begegnungsstätte zu finden. Lebhaft erzählt sie
von der Suche. Wach und jung wirkt sie dabei –
und da wird klar: Für eine wie Brunhilde Deubel
war Politik nie wirklich Stress, sondern immer
ein Lebenselixier.
Karl-Martin Flüter
Ende Oktober wurde im Haus Bittermark
ein neuer Ortsvereinsvorstand gewählt.
Die neue Vorsitzende ist Karin Berghoff,
ihre Stellvertreterinnen sind Birgit Camzela-Bode und Petra Müller. Der bisherige
langjährige Vorsitzende Ernst-Ulrich Humke wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Die Kasse führt jetzt Fritz Knorr. Iris
Schroeder ist seine Stellvertreterin. Die Schriftführung obliegt Andrea Rüßmann und
Gabriele Körting. Beisitzer im neuen Vorstand
sind: Ingrid Dijkstra, Thorsten Hoffmann,
Helmut Rettinghaus, Barbara Katzenbach,
Christa Schaaf, Erika Maschmann, Cornelia
Röttger, Udo Sablotny, Rosemarie Wille,
Roger Zywietz.
Der neue Vorstand des mit rund 280 Mitgliedern starken Ortsvereins in der Bittermark baut
natürlich auf die bisher geleistete Arbeit auf.
Dazu gehören die Angebote für junge Familien
mit Krabbel-und Spielgruppen sowie die
Seniorenarbeit im Stadtteil.
Eine wichtige Aufgabe ist der Erhalt des Hauses Bittermark. Hier gibt es hoffnungsvolle Ansätze, dass der AWO Unterbezirk und der Ortsverein gemeinsam mit der Stadt Dortmund als
Eigentümer der Liegenschaft eine dauerhafte
finanzierbare Lösung finden.
(dev)
Führungswechsel beim Förderverein Seniorenwohnstätte Eving
Einen neuen Vorstand hat der Förderverein
der Seniorenwohnstätte Eving. Auf der
Jahreshauptversammlung im Oktober wurde Monika Anders als Vorsitzende gewählt.
Helga Zeitler bleibt weiterhin stellvertretende Vorsitzende.
Als Kassierer fungiert nun Heribert Wegge und
Schriftführerin ist Edith Barthold. Die Beisitzer
stellt der Heimbeirat der Seniorenwohnstätte mit
Lothar Peschke und Adolf Förster.
Hans-Jürgen Unterkötter leitete den Förderverein seit seiner Gründung im September
2000. Wegen seiner vielen Verpflichtungen, so
in der Bezirksvertretung oder im AWO-Unterbezirksvorstand, gab er diese Aufgabe ab.
Helene Horka und Ellen Klos kandidierten
aus Altersgründen nicht mehr.
Der Förderverein wird sich auch in Zukunft für
Projekte einsetzen, deren Finanzierung nicht
durch die Heimentgelte realisierbar sind. Auch
Hans-Jürgen Unterkötter will sich weiterhin für
die Seniorenwohnstätte engagieren: „Wir wollen unseren Senioren hier einen angenehmen
Aufenthaltsort bieten und ein Vorzeigeobjekt innerhalb der AWO bleiben“.
(Wegge)
OV Innenstadt Ost: Joachim
Fischer geht, Mirja Düwel kommt
Der Ortsverein Innenstadt-Ost hat Ende
Oktober einen neuen Vorstand gewählt.
Der bisherige Vorsitzende Joachim Fischer
hatte 20 Jahre den Ortsverein, der heute
120 Mitglieder hat, geführt.
Die Struktur des neuen Vorstandes ist besonders dadurch geprägt, dass bei der AWO
oder der dobeq GmbH hauptberuflich Beschäftigte und bisherige Vorstandsmitglieder den
Ortsverein nun gemeinsam ehrenamtlich weiter
führen und Aktivitäten neu entwickeln wollen.
Neue Vorsitzende ist dobeq-Mitarbeiterin
Mirja Düwel, stellvertretender Vorsitzender ist
Volker
Schimanski.
Kassiererin ist weiterhin
Gisela Schnarchendorff. Ihr Stellvertreter
ist Oliver Schröter.
Beisitzer/innen
sind
Sigrid Pettrup und
Frank Czwikla. Die
Revision obliegt Heinrich Borghardt und
Mirja Düwel
Horst Wesnigk. Als
beratendes Mitglied steht Joachim Fischer
dem Vorstand zur Seite.
„Heimatort“ des Ortsvereins für Treffen und
Veranstaltungen ist die Begegnungsstätte im
AWO-StadtZentrum Klosterstraße 8-10. Nach
Bedarf werden Veranstaltungen direkt im Ortsteil der Innenstadt-Ost angeboten.
(dev)
AWO-Seniorentouristik
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Der neue Katalog 2007 erscheint noch vor Weihnachten.
Sprechstundenzeiten ab Januar 2007 ausgeweitet:
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7
Ausgabe 27, Dezember 2006
AWO PROFIL
AWO Bezirk Westliches Westfalen
Haus mit Geschichte
Einen wunderschönen Blick über
den Möhnesee, viel Wellness und
Gesundheit: Das verspricht der
„Schnapp’s Hof“ ab Frühjahr
2007 seinen Besuchern. Dann eröffnet das Gästehaus des AWO
Bezirks Westliches Westfalen in
Körbecke am Möhnesee.
Der Schnapp’s Hof ist ein Stück
AWO-Tradition. Direkt am Möhneseeufer gelegen, diente er der Arbeiterwohlfahrt mehr als 30 Jahre als
Bildungs- und Erholungseinrichtung.
Leider ließ die bauliche Substanz
irgendwann zu wünschen übrig.
„Eine Grundsanierung war unumgänglich, wenn man das Gebäude
erhalten wollte“, erinnert sich Architekt Markus Schulte vom Dortmunder Architekturbüro Heinrich,
Wörner und Ramsfjell.
Nicht nur das Gebäude wurde erneuert. Der Schnapp’s Hof erhielt
auch ein grundlegend neues Konzept. Dabei sind die benachbarte
„Klinik Möhnesee“ und der „Verein
für Gesundheitstraining und Sport-
therapie Möhnesee e.V.“ Partner der
AWO. Die zukünftigen Besucher werden auf viele Sport- und Gesundheitsprogramme der Klinik zugreifen
können. Thema ist dabei immer die
Gesundheitsförderung im dritten
Lebensabschnitt. Die Wege, die auf
dem Schnapp’s Hof zu diesem Ziel
führen, sind sehr unterschiedlich. Ob
Qi Gong, Nordic Walking oder Entspannung: Für jeden ist etwas dabei.
Man habe zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt überlegt, „was wir für
die Gäste auf die Beine stellen können“, erinnert sich Kirsten Kolligs,
die Verwaltungsleiterin der Klinik
Möhnesee. Sie findet, dass dabei ein
kreatives Gesundheitsprogramm entstanden ist: „Das ist ein absolutes Zukunftsthema, das nicht nur für die
AWO im Westlichen Westfalen interessant ist.“
Wenn das Haus im Frühjahr ‘07
fertig gestellt sein wird, können sich
bis zu 22 Gäste hier entspannen und
etwas für die Gesundheit tun. Die 18
behindertengerecht gestalteten Ein-
Hans-Jochen Vogel
beim Neujahrstreffen 07
Der frühere SPD-Vorsitzende Dr.
Hans-Jochen Vogel ist Ehrengast
beim Neujahrsempfang 2007 der
Arbeiterwohlfahrt im Bezirk Westliches Westfalen. Das traditionelle
Treffen findet am 11. Februar von
11.30 bis 14.00 Uhr in der AlfredFischer-Halle in Hamm statt.
Hans-Jochen Vogel wird aus seinem Buch „Politik und Anstand. Warum wir ohne Werte nicht leben können“ vorlesen und danach auf der
Bühne ein Gespräch mit dem bekannten Rundfunkjournalisten Tom
Hegermann führen. Der Neujahrsempfang bietet wie in den vergangenen Jahren verschiedenen Projekten der AWO die Möglichkeit zur Präsentation. Besonders vorgestellt wird
die neue AWO-Stiftung „Leben im Alter“. Der Ruhrgebietschor „Hömma“
rundet die Veranstaltung musikalisch
ab. An dem Empfang nehmen Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt aus allen Gliederungen des AWO-Bezirks
und Vertreter des öffentlichen Lebens
aus dem gesamten westlichen Westfalen teil.
SeniorenService AWO: ein
neuartiges Vermittlungs-Angebot
Die AWO in Deutschland geht mit
dem „SeniorenService AWO“ ab
Januar 2007 neue Wege.
Diese Agentur arbeitet bundesweit
mit Unternehmen, Versicherungen
und Wohnungsgesellschaften zusammen. Beschäftigten dieser Betriebe,
Versicherten oder Mietern die ältere
Angehörige zu Hause pflegen, vermittelt der „SeniorenService AWO“
Hilfen und Dienstleistungen.
Mit den Partnerunternehmen vereinbart der „SeniorenService AWO“
einen Leistungskatalog, auf den Beschäftigte, Versicherte, Mieter etc. zurückgreifen können.
Dieser Katalog umfasst auch ein individuelles Beratungsangebot sowie
persönlich zugeschnittene Lösungen
für die Pflege, Betreuung und Unterstützung älterer Menschen. Für alle
Dienste, die über den „Senioren-
Service AWO“ vermittelt werden, gilt
ein hoher Qualitätsstandard.
Für viele Menschen wird die Betreuung ihrer Eltern zu einer Herausforderung, die sie zukünftig kaum allein bewältigen können. Wenn sie dabei
fachlich qualifiziert unterstützt werden,
macht sich das positiv bemerkbar.
Der „SeniorenService AWO“ vermittelt auch haushaltsnahe und praktische Dienstleistungen, die den Alltag zu Hause erleichtern. Dazu gehören Besuchsdienste, Besorgungen,
Reinigungen, Gartenarbeit oder
Winterdienste.
Er stellt den Kontakt zu Anbietern
von ambulanter Pflege, Kurzzeitpflege und Tagespflege her. Auch bei
der Vermittlung eines Platzes in eine
stationäre Einrichtung leistet der
„SeniorenService AWO“ wertvolle
Hilfe.
Neue Wege zur Gesundheit: Bei einem Tag der offenen Tür auf dem Schnapp’s Hof
konnten die Besucher schon beim Qi Gong mitmachen.
zelzimmer und zwei Doppelzimmer
mit Dusche und WC werden gehobenen Ansprüchen gerecht. Zum Haus
gehören ein eigener Bootssteg und
einige kleine Segelboote, die nach
Absprache zur Verfügung stehen.
Willkommen sind auch Tagesgäste in
Gruppen, wenn sie vorher angemeldet werden.
Spätestens bei der Eröffnung wird
klar sein, dass es die richtige Entscheidung war, zum Schnapp’s Hof
zu stehen und ihn zu renovieren.
„Der Schnapp’s Hof ist für die Arbeiterwohlfahrt ein Haus mit Geschichte“, sagt der AWO Bezirksvorsitzende
Bodo Champignon. Er kann sich
gut an die Zeiten erinnern, als Grup-
Foto: Flüter
pen, Organisationen und Verbänden
der AWO an den Möhnesee kamen.
Keine Frage, dass sich der Vorsitzende über die Sanierung des Anwesens
freut: „Wer einmal seinen Blick von
der Terrasse über den Möhnesee hat
schweifen lassen, der weiß: Dieses
Haus musste als Angebot für ältere
Menschen erhalten werden.“
Ehrenamt ist „Herzenssache“
Die ehrenamtliche Arbeit in den
Seniorenzentren des AWO Bezirks Westliches Westfalen ist für
die Arbeiterwohlfahrt eine „Herzenssache“. So heißt eine Aktion,
mit der der Bezirk das freiwillige
soziale Engagement in seinen
Einrichtungen noch besser unterstützen und fördern wird.
„Ohne Ehrenamt kann die Gesellschaft nicht überleben“, hat der verstorbene Bundespräsident Johannes
Rau gesagt. In der AWO ist das freiwillige soziale Engagement eine
Selbstverständlichkeit. Schließlich ist
der Verband aus dem Ehrenamt entstanden. Die AWO lebt von der Teilhabe und der Mitarbeit seiner Mitglieder. Auch in der stationären Altenhilfe nimmt freiwillige engagierte
Arbeit eine bedeutende Rolle ein. Sie
bereichert in den Seniorenzentren
den Alltag – etwa durch MiteinanderReden, Vorlesen, Spielen, Spazierengehen. Diese soziale Kommunikation
ist allein durch hauptamtliche Arbeit
nicht mehr ausreichend zu leisten.
Selbstverständlich bleibt die pflegerische Versorgung eine ausschließlich
hauptamtliche Tätigkeit.
Allein lassen darf man die Ehrenamtlichen bei ihrer wichtigen Aufgabe jedoch nicht. Sie brauchen Anleitung, Begleitung und Qualifizierung,
um einerseits Überforderungen zu
vermeiden und andererseits den Pflegebedürftigen angemessen zu begegnen. Sonst drohen Demotivation
und Rückzug.
Genau hier liegt das Betätigungsfeld, auf dem der AWO Bezirk aktiv
werden will. Niemand wird alleine
gelassen, auch die Helfer nicht: Das
ist bei der AWO eine Herzenssache.
Gemeinsam
die Freizeit
gestalten:
Auch das
bietet
ehrenamtliches Engagement.
Foto: AWO
Bezirk WW
So sollen Fortbildungen Kenntnisse
über Krankheitsbilder oder den Umgang mit Bewohnern vermitteln. Feste Ansprechpartner und regelmäßige
Treffen dienen dem Erfahrungsaustausch, Seminare und Schulungen
schaffen den engen Kontakt zur
hauptamtlichen Arbeit. Dazu gehören auch eine ausgeprägte „Dankeskultur“ und so selbstverständliche,
aber wichtige Details wie ein ausreichender Versicherungsschutz.
Außerdem soll der Nutzen, den Engagierte haben, stärker deutlich werden. Das Ehrenamt bietet vieles:
Sinnfindung in der nachfamiliären
Phase oder neben dem Berufsleben,
Kontakt und Berufsorientierung. Ehrenamtliche gewinnen neue Kenntnisse und Fertigkeiten hinzu. Gerade
für aktive Senioren bietet das freiwillige soziale Engagement ein reizvolles
Betätigungsfeld.
Wenn Sie Interesse an einer
ehrenamtlichen Tätigkeit in einem unserer Seniorenzentren
haben, rufen Sie uns bitte an:
AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V.
Tel. (0231) 5483 - 216
AWO PROFIL
8
Tipps Trends
Termine
Kurz notiert
Motzki
Guten Tach,
liebe Leserinnen und Leser!
Jubel bei der Siegerehrung durch die AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger (li)
Foto: dobeq
6. dobeq-Cup wieder ein voller Erfolg
Im Oktober wurde in der Sporthalle des Heisenberg-Gymnasiums in
Dortmund-Eving das mittlerweile schon traditionelle Fußballturnier
um den dobeq-Cup ausgetragen.
Zehn Mannschaften aus den Maßnahmebereichen Berufsvorbereitung und
Ausbildung der AWO-Tochtergesellschaft dobeq und deren Kooperationspartnern nahmen teil. Auch die sozialpädagogische Einrichtung der AWO
in Eving stellte ein Team. Zum Rahmenprogramm in und vor der Halle bei
strahlendem Sonnenschein gehörte ein Einlagespiel zwischen AWO- und
dobeq-Mitarbeitern unter dem Motto „alt gegen jung“ sowie ein Showteil,
den Kinder der Berswordt-Grundschule mit Tanz und Karate gestalteten.
Den Turniersieg holte sich das Team vom Garten-und Landschaftsbau
der RAG Bildung. Sie bezwangen die Fußballer vom Grünbau-JawollProjekt im Siebenmeterschießen. Dritter wurden die Azubis aus dem
Metallbereich der RAG-Bildung Zeche Zollern.
Mit hohem Engagement ist es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
dobeq unter dem Hauptorganisator Jürgen Staedtler und Turnierleiter
Markus Heindorff wieder einmal gelungen, den Fußballcup zu einem
erlebnisreichen Tag zu gestalten.
(dev)
Neuer Internetauftritt
Die neue Internetseite des AWO-Unterbezirks wartet mit einer Reihe von Verbesserungen auf. Die Webseite ist übersichtlich und weitestgehend barrierefrei konzipiert. Die Ortsvereine haben einen
eigenen Menüpunkt, von dem aus der
Nutzer mit einem Klick zu ihren Angeboten
gelangt. Ähnliches gilt für die Darstellung der hauptamtlichen AWO-Angebote, die nach „Dienstleistungen“ oder „Zielgruppen“ sortiert sind. Interessant ist der Bereich „Aktuelles“ mit den neuesten Pressemitteilungen und der
Unterpunkt „Links“, der zu vielen Verbänden, Vereinen, Inititativen, Behörden, Unternehmen und anderen Partnern weiterleitet. Die Internetadresse
bleibt die alte: www.awo-dortmund.de.
25 Jahre bei der Arbeiterwohlfahrt
Rita Scheuner feierte jetzt ihr 25-jähriges Dienstjubiläum beim AWO Unterbezirk. Seit 1981 ist sie im Bereich der Hauswirtschaft der Sozialpädagogischen Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Eving am Holzheck
tätig. In all den Jahren ist die engagierte Mitarbeiterin für ganze „Generationen“ von Kindern und Jugendlichen auch eine wichtige Ansprechpartnerin
und Vertrauensperson gewesen. AWO-Profil gratuliert herzlich und wünscht
weiterhin viel Erfolg.
„Trainerin“ Ute Einhaus mit Teilnehmer Berndt Schmidt
Foto: Iltz
Horizonterweiterung
Über den Dächern von Dortmund,
hoch oben im RWE-Tower am
Freistuhl, fast 100 Meter über der
City, unterzogen sich Mitte November ehrenamtlich Aktive aus
den Ortsvereinen einem speziellen „Höhentraining“. Es handelte
sich um Workshops im Rahmen
der Mitgliederwerbekampagne.
Im interaktiven und kommunikativen Dialog wurde mit viel Freude der
Frage nachgegangen, wie man Ausdrucksmöglichkeiten erweitern kann.
Die Teilnehmer übten Improvisation
und Schlagfertigkeit, trainierten die
eigene Körpersprache und lernten
viel über die Wirkung auf Mitmenschen.
Übungsleiterin und „Horizont-Erweiterin“ war die Schauspielerin und
Theaterpädagogin Ute Einhaus aus
Dortmund. Sie verstand es, die Sinne
der Teilnehmer zu aktivieren - wobei
auch der „überragende“ Ort eine
Rolle spielte. Die Energie kam im
RWE-Tower ins Fließen und der Kopf
staunte, was Hände und Füße so treiben.
Zum Start der Workshops, die an
beiden Tagen von Sonnenschein und
klarem Blick über die Stadt begleitet
wurden, begrüßte der Vorstandsvorsitzende der RWE Westfalen-
Weser-Ems AG, Dr. Knut Zschiedrich, die AWO-Vorsitzende Gerda
Kieninger (MdL) und die erwartungsvollen Teilnehmerinnen und
Teilnehmer aus 20 Ortsvereinen.
Das Privileg der AWO, im Tower zu
Gast sein zu können, ist begründet
durch die Kooperation von AWO und
RWE WWE AG, die zusammen eine
Tageseinrichtung für Kinder an der
Baurat-Marx-Allee betreiben. Diese
Kindertagesstätte hilft erfolgreich mit,
dass Beschäftigte der RWE Berufstätigkeit und Familie miteinander vereinbaren können. Und so kam es bei
der Begrüßung zu einer freudigen Erklärung des vor drei Jahren nach
Dortmund gezogenen Towerchefs Dr.
Zschiedrich: „Ich werde AWO-Mitglied“.
Gerda Kieninger und die Gruppe
freute es sehr, mit dieser Nachricht
die Workshops starten zu können.
Die persönlichkeitsbildenden Stunden wurden im Casino in der obersten Etage des Towers mit einem Mittagessen und dem wunderbaren Blick
über die sonnenüberflutete Stadt belohnt. Eine Führung durch eine JörgImmendorff-Ausstellung im Foyer des
Towers war der erfolgreiche Abschluss von zwei Seminaren der besonderen Art.
(dev)
Seniorenbüro Innenstadt West
neben dem Eugen-Krautscheid-Haus
Dipl. Sozialpädagogin Christine Gilbert (AWO)
Dipl. Sozialarbeiterin Sabine Schneithorst (Stadt)
Die AWO trauert
Lange Straße 44 · 44141 Dortmund
Am 17.September 2006 verstarb im Alter von 83 Jahren nach kurzer
schwerer Krankheit Helmut Gravemann.
Wir trauern um einen guten Freund und engagierten Mitstreiter, der seit
1959 Mitglied der AWO war. Bis zum Jahre 2004 leitete er seit Eröffnung
der Begegnungsstätte im Parkhaus Barop im Jahre 1987 den Treffpunkt der
AWO Barop. Über 40 Jahre war er Hauptkassierer des Ortsvereins. Helmut
Gravemann musste schweren Herzens den Abbruch seines geliebten Parkhauses Barop an der Stockumer Straße erleben.
Mit hohem persönlichen und eigenem finanziellen Engagement unterstützte
er die sozialen Aufgaben der Arbeiterwohlfahrt. Er lebte für die Gemeinschaft. Sein Engagement für die Schwachen und Benachteiligten bleibt
unvergessen. Wir werden Helmut Gravemann stets in dankbarer Erinnerung
behalten.
(dev)
Tel. 0231/ 880 88 10
Seniorenbüro Dortmund-Eving
(im Gebäude der Bezirksverwaltung)
Dipl. Pädagogin Cordula von Koenen (AWO)
Dipl. Verwaltungswirtin Nicola Alback-Kemna (Stadt)
Evinger Platz 2-4 · 44339 Dortmund
Tel. 0231/502 96 60
Seniorenbüro Dortmund-Hombruch
(im Gebäude der Bezirksverwaltungsstelle)
Dipl. Sozialpädagogin Gisela Huesmann (AWO)
Beratungszeiten:
Dipl. Sozialarbeiterin Iris Zupke (Stadt)
Mo. - Fr. 10.00 - 12.00 Uhr
Harkortstraße 58 · 44225 Dortmund
Do.
Tel. 0231/ 502 83 90
und nach Vereinbarung
16.00 - 18.00 Uhr
Wat nu wieder war, dat kann man
gar keinen erklären, der wo nicht
schon ma wat fürde AWO gearbeitet
hat. Nu bin ich ja getz nich direkt bei
de AWO, aba hier meine Kullumne
tu ich ja immer gerne schreiben.
Nu haben sich ja die Regeln für
die Zeit, wo man sein Geschäft am
aufhaben halten kann, neulich geändert. Und da kommt doch dieser
Fritze vonne AWO-Profil bei mich für
ne Tasse Kaffee und sacht, dat ich
getz dann doch auch ma die
Kullumne länger auf machen soll.
Da habbich nich schlecht gestaunt.
Obbich die dann watt länger schreiben soll, habbich gefracht. Ne, sachter, er hätte mehr so an eine telefonische Lebensberatung für die Nation
gedacht. Da wurde der Motzki, weil
er mit an Tisch saß, gleich ma hellhörig und hatte direkt was zu motzen. So Telefonerotik käme ihn nicht
ins Haus, meint er. Mit Erotik hätte
das, was ihm vorschweben täte, mal
so gar nix zu tun, sacht der vonne
AWO-Profil. Er hätte mehr so an
„basissozialdemokratische Grundberatung“ gedacht. Also, er meint
jedenfalls, dat es doch schön wäre,
wenn jemand, der wo mal eine Frage so ganz im allgemeinen hat, eine
Nummer hätte, wo er sich ganz
unspektakulär die wichtigen Dinge
von Leben erklären lassen kann.
Und wo das nu mit die Öffnungszeiten doch so schön geworden ist,
könnte man doch praktisch rund um
die Uhr die Bevölkerung mit eine
Beratungszeit beglücken. Da habbich dann erst ma verstanden, worum
es der Nichte vonne Nachbarin
vonne Schimauski neulich gegangen
war, als se sachte, dat se getz ma
wieder für das Geld wat se vonne
Arbeit kricht, noch ma wieder praktisch mehr zu arbeiten hätte. Sonst
hatte se nämslich entweder Frühoder Spätschicht. Getz kommt noch
eine ganz-spät-Schicht da dazu, die
wo immer eine halbe Stunde länger
ist, wie die anderen Schichten. Und
weil se nich für Stunden bezahlt werden, kriegen se dat gleiche wie
vorher, arbeiten aber mehr.Und wie
ich mich da so dran erinnern tu, wird
dat Klima inne Küche bei Motzkis
direkt son bisschen wat kälter.
Jedenfalls habbich den vonne AWOProfil dann kein Kaffee mehr angeboten und gesacht, dat ich schon
gelegentlich mit die Zeit für die
Kullumne nich hinkommen täte und
dat, wer wo mich wat fragen will,
doch dann auch ruhig bei mich
kommen könnte und dann besprechen wir dat bein Kaffee. Aba dat
getz hier dat Telefon ständig am klingeln sein soll, dat tät ich nu auch
nich so wollen.Von Geld hat der
übrigens auch gar nicht gesprochen.
Also, liebe Leute, mit die MotzkiHotline wird dat wohl nix. Ihr müsst
weiter selber klar kommen.
In diesem Sinne,
frohe Weihnachten,
Ihre Else MotzkAWOtzki

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