Willkommen zu Hause
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Willkommen zu Hause
Seite 82 Willkommen zu Hause Genuss Der Mensch sehnt sich stets nach Geborgenheit. Fündig wird er in jedem Fall in Schloss Prielau. Das außergewöhnliche Hotel steht aber zudem für Erholung, Genuss und Lebensfreude. Seit 1987 ist das Anwesen im Besitz der Familie Porsche. Text Hanns Bauer Fotografie Becker Lacour Christophorus 318 Christophorus 318 Seite 83 Seite 84 Christophorus 318 Christophorus 318 Seite 85 Ein- und Ausblicke: In Schloss Prielau gehen traditionelle Kultur und moderne Gastlichkeit eine harmonische Liaison ein Wenn die Sonne über dem Kitzsteinhorn strahlt, spiegeln sich die Gipfel im Gletscherplateau, als wollten sie die Schönsten im Pinzgau sein. Die Luft prickelt wie Champagner, und die Ski schmiegen sich in den Pulverschnee. Erst am Abend geht es heim ins Schloss Prielau. Die Abfahrt von der Schmittenhöhe meandert über traumhafte Pisten hinab ins Tal, wo Schlittschuhläufer auf dem gefrorenen Zeller See ihre Kreise ziehen. Es herrscht Hochsaison, aber davon spürt man im Hotel nicht viel. Ruhig liegt das Schloss zwischen Wald und Wiesen nahe dem Zeller See, ein Winter-Wunderland mit Almen, Fischteichen und Damwild im Gehege. Rot-weißrot leuchten die Fensterläden des Schlosses – ein Himmelreich für Hochzeitspaare und Ästheten. Warum fühlt man sich gleich so berührt von diesem Ort? Es ist gewiss die idyllische Lage und ein Flair von Schutz und Geborgenheit, den das heimelige Anwesen verströmt. Doch das Schloss birgt weitere Vorzüge.Traditionsreiche Kultur vereint sich hier mit Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit. Anette und Andreas Mayer sind die Gastgeber, ihre Gästezahl bleibt überschaubar und die Schlossphilosophie zeugt von bescheidener Größe: „Wohlfühlen und genießen“– Understatement auf hohem Niveau, versteht sich. „Unsere Gäste kennen die Welt,“ sagt Anette Mayer, „bei uns suchen sie gastliche Geborgenheit, kleine Aufmerksamkeiten und gute Küche.“ Die Gastfreundschaft beginnt beim Frühstück mit BioSchinken aus der Porsche-Zucht und endet abends mit dem Stamperl an der Bar. Schloss Prielau ist ein ungewöhnlich angenehmes Hotel. Man müsste schneeblind sein, um nicht zu sehen, wie viel Herz und Liebe dieses Haus birgt. In der Lounge gibt das geschwungene „P“ auf dem Teppich einen dezenten Hinweis auf den Besitzer. Das Schloss gehört der Familie Porsche, die hier viele Jahre residiert hat. Ursprünglich hatte sie sich Schloss Prielau als Porsche-Privatissimum mit regem Gästezuspruch gedacht – nun ist es ihr Hotel, um das sie sich liebend gern kümmert. Das Hideaway birgt elf Zimmer, eine Suite und eine Remise im Fischerhaus.Vertäfelte Stuben, Nischen mit ornamentierten Bauernschränken, Spinnräder und Kachelöfen erfüllen das Schloss mit Wärme.Beeindruckend schöne Kupferstiche von Johann Riedinger begleiten die Gäste vom Frühstücksraum bis in die Suite – Jagdgeschichten vom bedeutendsten Künstler dieses Genres. Überall hängen Geweihe, eine ungarische Preisrichterkommission bescheinigt dem passionierten Jäger Dr.Wolfgang Porsche ausgezeichnete 200,55 Punkte für einen erlegten Hirsch. Schloss Prielau ist eben Heimat und atmet Geschichte. Das 1425 erstmalig urkundlich erwähnte Jagdschloss ist ehrwürdig gealtert. Schmuckkasten ist die Suite mit der Nummer 10, das ehemalige Refugium der Porsches. Ein Porträt von Hugo von Hofmannsthal hängt unter einer Kassettendecke – dessen Witwe Gerty gehörte einst das Schloss. Der 100 Jahre alte Steinway-Flügel wartet auf Mozart-Interpreten, Himmelbetten verführen zum Kuscheln A Seite 86 Christophorus 318 und eine Ottomane bietet Aussichten aus dem Fenster. Gleich vier Kachelöfen verbreiten wohlige Wärme auf 300 Quadratmetern abendländischer Pracht. Welt.„Mayer’s Empfehlungen“,„Cross-Over“,„Mayer’s Klassisch“ füllen die Speisenkarte, Vegetarier werden mit Trüffelrisotto in Sellerieschaum verwöhnt. Bei so viel Wohlgefühl wünschte man sich bisweilen, dass alles so bleibt, wie es ist. Gottlob lebt die Welt jedoch vom Wandel: Ständig wird das Schloss modernisiert und verschönert; neue Ideen werden realisiert, seien es Vernissagen, das Oktoberfest im Park oder Wellness für gestresste Städter. Nur wenige Schritte sind es vom Schloss bis zum putzigen Badehaus mit Sauna und Ausguck, türkischem Bad und Lomi Lomi Nui, einer vierhändigen hawaiianischen Tempelmassage mit tropischen Ölen. Es geht gleich gut los. Das Bauernbrot und die gesalzene Butter sind ein Genuss. Paprikajus und Rote-Bete-Süppchen kommen in Pipetten aus der Apotheke auf den Tisch. Hier wird noch gekocht und nicht experimentiert. Das Beste von der Gänseleber ist der allerbeste Beweis: Fünferlei bietet Mayer, von der Praline mit Pumpernickel, über das Eis mit Birnenconfit bis zum Guglhupf in Portwein. Zwei Tage lang mariniert und pochiert er den Gänseleber-Guglhupf und legt ihn in Portweingelee ein. Unvergesslich gut geschmeckt hat auch der zarte Pinzgauer Lammrücken im Bohnenmantel mit Kartoffelbaumkuchen in einer aromatischen Zitronen-Thymiansauce. Unsere Sinne sind schon entspannt, weil das gesamte Salzburger Land die reine Wellness ist. Herrlich wirkt die Natur mit Wanderwegen und Jagdrevieren, die beiden18-Loch-Golfplätze zählen zu den meistbespielten derAlpenrepublik.Nur200Meter vom Schloss wartet der See mit hoteleigenem Sandstrand im Sommer, gleich nebenan liegt derYachtclub.ImWinter ist Zell am See Mittelpunkt der Europa-Sportregion mit dem Hausberg Schmittenhöhe.Wintervergnügen auch im Schloss: Erst wird Eisstock geschossen und dann im Zweitrestaurant Schlossküche am Kamin Tafelspitz und steirisches Backhendl gegessen. Gourmets wissen längst, dass sie bei einem derabsolutenTop-Köche in Österreich zu Gast sind. Andreas Mayer kocht im ehemaligen Wirtschafts- und Personalhaus mit beeindruckender Konstanz und großer Raffinesse. Die Produkte in seinem Restaurant Mayer’s sind erstklassig. Das Wild stammt aus eigener Porsche-Jagd, das Fleisch vom Biobauer und der Edelfisch wird frisch geliefert. Damit nicht genug: Im riesigen Gewürz- und Gemüsegarten wachsen Kürbis,Tomaten, Kerbel, Estragon und der schärfste Chili der Mayer (39) hat beim österreichischen Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann gearbeitet, die Qualitätsbesessenheit des Südtirolers Heinz Winkler erlebt, in San Franciscos Mirage und im Hotel Vier Jahreszeiten in München die weite Welt genossen. Dann kam der Lockruf ins kleine Zell.„Zuerst konnte ich mir gar nicht vorstellen, ohne München zu leben,“ sagt Andreas Mayer.„Aber seit ich hier bin, genieße ich jeden Tag die herrliche Luft und die Freiheit einer großen Herausforderung.“ Für seine Kinder Julius und Leoni ist es ohnehin der ideale Spielplatz, dieses Paradies auf Erden genießen sie sichtlich. Für sie gibt es die Schlossfestspiele jeden Tag – für die B Gäste immerhin auf Zeit. Schloss Prielau Hofmannsthalstraße 12 5700 Zell am See, Österreich Telefon: 0043-6542-72 911-0 Fax: 0043-6542-72 911-11 Internet: www.schloss-prielau.at E-Mail: [email protected] Restaurant: Mayer’s