Beien-Zeitung
Transcription
Beien-Zeitung
2016 127 Joergank Lëtzebuerger Beien-Zeitung Organ vum Lëtzebuerger Landesverband fir Beienzuucht 7 In dieser Ausgabe : •Varroamanagement •Monatsanweiser für den Juli Luxemburger Landesverband für Bienenzucht Fédération des Unions d’Apiculteurs du Grand-Duché de Luxembourg Code BIC : CCPLLULL - IBAN LU 41 1111 0089 8965 0000 Internet: http://www.apis.lu Verwaltungsrat: Präsident: BECK Jean-Paul, ELLANGE - Tél. 236 670 42 - [email protected] Vize-Präsident: BOUR Robert, BOUS - Tél. 236 999 18 - [email protected] Sekretär: POEKER Pitt – Tél 621 419 478 - [email protected] Postanschrift des Verbandes: 103, um Trenker L-6962 SENNINGEN Schatzmeister: KOCH Michel, WINSELER - Tél. 691 362 027 - [email protected] Mitglieder:GLODÉ Jeannot, TADLER - Tél. 691 833 523 - [email protected] VON DEWITZ Hubertus, LUXEMBURG – Tél. 691 436 626 – [email protected] Aufsichtsrat: Präsident: MATHIAS, Arsène, KAYL – Tél 564 542 – [email protected] Mitglieder: ENTRINGER Marcel, HAGELSDORF - Tél. 710 402 - [email protected] Redaktionskomitee: BECK Jean-Paul, BOUR Robert, REICHART Andreas Redaktions- und Anzeigenschluss ist immer der 1. des Vormonats. Zuschriften und Anzeigen sind zu senden an: [email protected] Die abgedruckten Artikel stehen unter der Verantwortung des jeweiligen Autors. Für die Inhalte der Anzeigen haftet der Auftraggeber. Elektronische Weitergabe der Beien-Zeitung an Dritte nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Fédération. Service Sanitaire: GIDT Georges, DONDELANGE - Tél. (691) 307 276 - [email protected] GINTER René, LIPPERSCHEID - Tél. 661 670 734 - [email protected] KOEDINGER Paul, CONSDORF - Tél. 621 284 742 - [email protected] SCHMIT Ilse, LULLANGE - Tél. 994 704 / 691 905 099 - [email protected] SCHMITZ Mario, GARNICH - Tél. 388 002 / 621 553 001 - [email protected] SCHUSTER Daniel, DELLEN - Tél. 691 835 227 - [email protected] STAUDT Romain, NOERDANGE - Tél. 236 298 83 - [email protected] THEWES Frank, BRIDEL – Tél 307 703 – [email protected] Internet: KOCH Michel, WINSELER - Tél. 269 503 58 / 691 362 027 - [email protected] Beie-Beroder: REICHART Andreas, Chambre d‘Agriculture, 261, route d‘Arlon, L-8011 Strassen, Tél. 671 882 117 [email protected] Titelbild: Männchen der Holzbiene auf Australischem Glockenstrauch Acnistus australis © Bour 202 Liebe Imkerkolleginnen und -kollegen, Inhaltsverzeichnis ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir zuletzt solch einen kühlen und verregneten Frühling hatten. Bei so manchem wird wohl die erhoffte Honigernte ausgeblieben respektiv sehr klein ausgefallen sein. Die Futtervorräte der Bienenvölker müssen wir unbedingt im Auge behalten, gibt es doch nicht Schlimmeres als verhungerte Bienen auf dem Bodenbrett oder auf den leeren Waben vorzufinden. Leitartikel des Präsidenten 203 Kalender 204 Ein besonderes Augenmerk sollte man auf die Ableger haben, ebenso auf Schwärme, wo es teilweise dramatisch ausschaut. Ich frage mich ebenfalls, wie erfolgreich bei diesem Wetter die Begattung der jungen Königinnen gewesen ist und hoffe, dass wir keine Rückschläge bei der Jungvölkerbildung hinnehmen müssen. Titel-Thema: Varroamanagement 2016 Nachdem wir das aktuelle Bienenjahr wegen der Wetter- und Blütenlage wohl ad acta legen können, dürfen wir keineswegs die Vorbereitungen auf das kommende Bienenjahr vergessen. Dies beginnt mit der Bekämpfung der Varroamilbe! Des abeilles sauvages dans mon jardin225 Ich möchte deshalb auf den wohl wichtigsten Artikel in dieser Ausgabe der Bienenzeitung hinweisen, den Artikel über das Varroamanagement. In seinem Beitrag erklärt unser Beieberoder detailliert, wie man die Varroa mit den verschiedenen angebotenen Mitteln in den Griff bekommt und den Zustand seiner Völker prüfen kann. Bitte unbedingt lesen und dann anwenden! Unser Bienentag in Echternach kündigt sich an. Ich bin überzeugt, daß die Echternacher Kollegen einen lebendigen und interessanten Bienentag organisieren werden. Hinweisen möchte ich ebenfalls auf unsere Salzburgreise, die wir noch einmal hier vorstellen. Interessenten melden sich bitte spätestens bis zum 24. Juli an. Couren204 Lëtzebuerger Beiendag 2016 205 Salzburgreise zum deutschsprachigen Imkerkongress 207 Aus den Vereinen209 210 Monatsanweiser Juli218 Bestellung von Trachtpflanzen221 Rezept 223 Buchrezension224 Aus der Forschung 226 Meldungen aus aller Welt 228 Den Beieberoder, Andreas REICHART, erreichen Sie: Tél: 671 882 117 Mail: [email protected] Anschrift : Chambre d’Agriculture, 261, route d’Arlon, L-8011 Strassen Jean-Paul Beck, Landespräsident 203 Bienentag am 9. Oktober 2016 im Müllerthal nahe Echternach KALENDER 2016 JULI 1.-3. Foire Agricole, Ettelbrück Fr. 1. Grillowend; Grillplaz Ierpeldeng/Scheierbierg, 19.30h KV Remich Sa. 2. Grillfest KV Luxembourg Do. 7. Drohneclub, Treff beim Ulf BRITZEN op sengem Beiestand um Echternacher Séi, 17.00h KV Echternach So. 10 En Dag um Bauerenhaff, Familie Haas, 3 rue Theiss, Flaxweiler AUGUST Do. 4. Uucht; Chalet Gaart & Heem,Gasperich, 20.00h KV Luxembourg Fr. 5. Grillowend; Grillplaz Ierpeldeng/Scheierbierg, 19.30h KV Remich So. 7. Grillfest zu Mompech fir d’Memberen and hir Famill aus dem Beieverein KV Echternach BIENENKURSE COUREN AM JULI 2016 • Sa. 2.>Anfängerkurs; 15.00-17.00h, 3, Rue de Mondorf, Erpeldange (bei Bous) • Mo. 4. Prakteschen Cours mam Beie-Beroder; Holdär, 18.30h KV Remich KV Grevenmacher KV Diekirch • Do. 7. >Drohneclub, Treff beim Ulf BRITZEN op sengem Beiestand um Echternacher Séi, 17.00h • Do. 7. >Praktesche Cours „Späte Ablegerbildung“; 18.00h • Do. 14. > Praktesche Cours „Varroakontrolle“, 18.00h • Sa. 16.>Anfängerkurs; 15.00-17.00h 15.00-17.00h, 3, Rue de Mondorf, Erpeldange (bei Bous) KV Echternach KV Diekirch 204 Einweihung des neuen Bienenlehrpfads der Gemeinde Waldbillig. Start der Führung des etwa 4km langen Lehrpfades in Waldbillig bei der Schule mit Erklärungen von Jean-Luc Schleich (Bürgermeister Gemeinde Waldbillig) und Marc Thiel (Naturpark Mëllerdall). Wanderschuhe und an das Wetter angepasste Kleidung nicht vergessen! 11:30 Treffpunkt in der Heringer Millen (Ortschaft Müllerthal): Ehrenwein wird von der Gemeinde Waldbillig angeboten. 12:00 Essen auf der Heringer Millen. Für das Mittagessen werden wir später Information in der Beien-Zeitung veröffentlichen. http://heringermillen.lu/. 14:30 Ansprache Michel Weydert (Präsident Kantonalbienenverein Echternach). 14:45 Vortrag von Dr. Ulrich Hampl. “Blütennetze in Stadt und Land - das Netzwerk Blühende Landschaft“ Dr. Ulrich Hampl ist seit vielen Jahren ein Begleiter von Mellifera e.V und des Netzwerks „Blühende Landschaft“. So leitet er seit langem die Netzwerk-Referenten-Schulung, macht selbst NBL-Vorträge und Vorträge über Bienenhaltung, imkert selbst und ist seit einigen Jahren im Beirat von Mellifera e.V. tätig. Sonstige Tätigkeiten sind: Bauernhofpädagogik, Fortbildung und Beratung, Organisationsentwicklung sowie Systemisches Coaching in der Landwirtschaft. 15:45 Vortrag von Marc Thiel (Naturpark Mëllerdall): “Blühende Landschaften auch in Luxemburg?! Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis“ 16:15 • Ansprache von Jean-Paul Beck (Präsident FUAL) • Ansprache von den anwesenden Ministern oder deren Vertretern. • Schlusswort von Michel Weydert (Präsident vom Echternacher Bienenverein). KV Wiltz KV Mersch COUREN AM AUGUST 2016 Holdär, 18.30h 9:30 KV Remich > Prakteschen Cours „Abschleudern und Varroakontrolle“, • Mo. 1. >Praktesche Cours mam Beie-Beroder; Treffpunkt in der Schule von Waldbillig mit Kaffe + Croissants KV Grevenmacher • Do. 21. • Sa. 23.>Varroabehandlung; Blaschette 9:00 KV Wiltz > Prakteschen Cours mam Beie-Beroder; 18.00h Morgens beginnt der Tag mit der Einweihung eines Bienenlehrpfades in Waldbillig. Begrüßung, Mittagessen sowie die nachmittäglichen Vorträge finden aber an ein und demselben Ort statt, nämlich an der „Heringer Mühle“ im Müllerthal (http://heringermillen.lu/). KV Wiltz • Mo. 18. Holdär, 18.30h Der Bienenverein Echternach in Zusammenarbeit mit dem Landesverband (FUAL) lädt Sie herzlichst zum alljährlichen Bienentag ein. Dieser findet dieses Jahr im beschaulichen Müllerthal am 9. Oktober statt. Anbei eine Kurzfassung des provisorischen Verlaufs. Informationen bezüglich des Mittagessens werden in einer späteren Ausgabe der „Lëtzebuerger Beien-Zeitung“ veröffentlicht. KV Diekirch Verkaufstand von Bienenmaterial der Firma Kusnierz wird angeboten. 205 Für Interessierten aus dem Ausland weisen wir auf das Touristik- und Erlebnisangebot im Müllerthal ausdrücklich hin. Informationen unter: Office Régional du Tourisme Région Mullerthal – Petite Suisse Luxembourgeoise B.P. 152; L-6402 Echternach; Tel.: +352 72 04 57 – 24; www.mullerthal.lu Salzburgreise 7.-11. September 2016 zur Wanderversammlung deutschsprachiger Imker Die FUAL fährt nach Salzburg zum deutschsprachigen Imkerkongress, der vom 8.-11 September in Salzburg stattfinden. Er wird organisiert vom Österreichischen Imkerbund. Um die Veranstaltung für unsere Luxemburger Imkergemeinschaft zu einem Erlebnis zu machen, organisiert die FUAL vom 7.-11. September 2016 eine 5-Tagesreise (4 Übernachtungen) zum deutschsprachigen Imkerkongress mit einem Reisebus. Wir werden in Zentrallage im Private City Hotel ASTORIA in Salzburg logieren. Der Kongress selbst findet statt im Kongresszentrum Salzburg Congress, Auerspergstraße 6, A-5020 Salzburg (www.salzburgcongress.at). Es gibt weit mehr als bloß den Imkerkongress zu besuchen. Salzburg ist allemal eine Reise wert, denn nicht umsonst steht seine Altstadt auf der UNESO-Liste des Weltkulturerbes. Deshalb stehen der späte Nachmittag des Ankunftstags sowie Donnerstag, der 7. September, zur freien Verfügung, um eine Erkundung der sehr angenehmen und kulturbewussten Geburtsstadt Mozarts zu ermöglichen. So könnte man z.B. eines der zahlreichen Konzerte, die täglich in Salzburg angeboten werden, an einem der Abende besuchen. Nähere Informationen zu Salzburg findet man im Internet unter www.salzburg.info. Wasserfall am Schiessentümpel © ORT MPSL - Th. Bichler.de Der Preis für unsere Ausfahrt richtet sich nach der endgültigen Zahl der Teilnehmer: 20-24 Teilnehmer: 452,- € pro Person 25-29 Teilnehmer: 415,- € pro Person 30-34 Teilnehmer: 390,- € pro Person Einzelzimmerzuschlag: 112,- € pro Person für die 4 Übernachtungen Die Preise begreifen die An- und Abreise, die 4 Übernachtungen sowie das tägliche Frühstück. Der Reiseplan auf der nächsten Seite gibt schon mal einige Informationen. Weitere Details sowie Anmeldungen bitte beim Präsidenten (president@ apis.lu) oder Sekretär ([email protected]). Da die Plätze begrenzt und die Hotels fast ausgebucht sind, werden die Reservationen in der Reihenfolge der Anmeldungen vorgenommen werden. Anmeldeschluss ist der 24. Juli 2016. 206 Hallerbach Tal nahe Beaufort © ORT MPSL - Th. Bichler.de 207 Der Reiseplan der Luxemburger Imkerinnen und Imker für Salzburg 7. September 6:00 Uhr Abfahrt ab P&R Howald Fernreisebus mit 45 Sitzplätzen Comfort Class 3* (Verstellbare Sitze, WC, Klimaanlage, Kühlschrank, DVD, Radio-CD). Ankunft in Salzburg gegen 15:00 Uhr. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung. 8. September 17:00 Uhr Morgens und nachmittags: freie Verfügung in Salzburg Eröffnung der Imkerausstellung: Salzburg Congress - Ausstellungsfoyer (1. OG) 9. September 9:00 Uhr Eröffnung des Kongresses Salzburg Congress - Europa-Saal (2. OG) 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr Vorträge mit Schwerpunkt Energie- und Eiweißpflanzen mit Diskussionsrunden 19:00 Uhr Stadt-Land Konzert in der Residenz zu Salzburg 20:00 Uhr Galadinner im Stieglkeller, Festungsgasse 10, Salzburg 10. September 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr Vorträge zu den Themen: Bienenprodukte in der Ernährung, Optimale Völkerführung, Varroabekämpfung 11. September 9:00 Uhr Ökumenische Andacht 10:00 Uhr Gesprächsrunde zu aktuellen Fragen der Berufsimkerei mit Fahnenübergabe und Vorstellung des Kongresses 2018 in der Schweiz 11:00 Uhr Kongressende 11:00 Uhr Rückreise mit dem Fernreisebus 20:00 Uhr Ankunft P&R Howald VEREINSNACHRICHTEN Jugendparlament informiert sich über die heimische Imkerei Vertreterinnen und Vertreter des Parlement des Jeunes (Ausschuss für Gesundheit, Umwelt und Transport) nutzten Anfang Juni die Gelegenheit, sich über die Sorgen und Nöte der Luxemburger Imkerei vor Ort zu unterrichten. Wir erinnern uns: bereits im letzten Jahr hatte das Jugendparlament eine einstimmige Resolution zum Bienenschutz verabschiedet. Dankenswerterweise hatte unser Imkerkollege Hubertus von Dewitz den Jugendlichen angeboten, seinen Bienenstand in Luxemburg Stadt zu besuchen, um sich dort einen Eindruck von der imkerlichen Praxis zu machen. In einer in diesem Jahr seltenen regenfreien Stunde konnten also die Bienen bestaunt werden. Imker von Dewitz erklärte die grundlegenden Dinge der Bienenbiologie und öffnete vor den staunenden Augen der Zuschauer seine Beuten. Die Tatsache, dass niemand gestochen wurde, spricht für die Sanftmütigkeit der Luxemburger Bienen. Letztlich wurden alle Sinne angesprochen: Honig aus dem Volk konnte ebenso verkostet werden wie frisches Gelée Royale. Es bot sich auch die Möglichkeit von den Bedrohungen der Imkerei zu berichten. Von Dewitz führte aus, dass der Verlust von Trachtpflanzen in der Landwirtschaft den Bienen stark zusetzt. Die Jugendlichen zeigten sich daher erstaunt, dass es den Bienen in der Stadt offenbar besser geht als in der Agrarlandschaft. Unser Imkerkollege von Dewitz wurde zur diesjährigen Abschlussveranstaltung des Jugendparlaments („sommet final“) Anfang Juli eingeladen und wird dort für den Schutz unserer Bienen und anderer Bestäuberinsekten beim politischen Nachwuchs werben. Die Luxemburger Imkerinnen und Imker danken dem Parlement des Jeunes ausdrücklich dafür, sich für unsere Interessen stark zu machen! Weitere Informationen zum Programm des Imkerkongresses und zu den Rahmenveranstaltungen finden sich unter: http://www.salzburgcongress.at/imkerkongress2016 © Eickermann 208 © Eickermann 209 TITEL-THEMA TITEL-THEMA l. Massnahmen im Frühjahr und Frühsommer Varroamanagement 2016 Drohnenbrut schneiden Zur Salweidenblüte, also etwa Mitte - Ende März, soll ein leeres Rähmchen an den Rand des Brutnestes gegeben werden. Je nach Witterungsverlauf wird das Rähmchen mit Drohnenbau ausgebaut, bestiftet und verdeckelt. Kurz nach der Verdecklung wird das Rähmchen ausgeschnitten, und damit werden auf natürliche Weise Varroen schon früh im Jahr aus unseren Wirtschaftsvölkern entfernt. Am effektivsten arbeitet man mit zwei Baurähmchen, die abwechselnd ausgeschnitten werden. Wenn die Bienenvölker nicht in starke Schwarmstimmung kommen, kann man die Baurähmchen bis Ende Juni in den Völkern belassen und regelmäßig Geteilter Dohnenrahmen, im rechten Teil sind die Larven bald vor schneiden. Danach kann man der Verdecklung, der linke Teil wurde frisch ausgebaut und bestiftet © Reichart sie herausnehmen und durch Leerwaben ersetzen. Andreas Reichart Ablegerbildung Während der Aufwärtsentwicklung unserer Bienenvölker müssen Ableger gebildet werden. Durch die Entnahme verdeckelter Brut entnimmt man den Wirtschaftsvölkern auch Milben (70%-80% der Varroamilben sind in der Brut!). Falls man einfache Brutableger bildet, bei denen die vorhandenen Arbeiterinnen sich aus Eiern oder jüngste Brut eine neue Königin nachziehen, kann der Ableger sehr einfach mit Milchsäure 15% behandelt werden, nachdem die neue Königin in Eiablage ist. Dann ist nämlich alle alte Brut ausgelaufen. Werden die Ableger auf einem eigenen Ablegerstand aufgestellt und regelmäßig mit Futterteig versorgt, entwickeln sich diese bis zum Spätsommer zu starken einzargigen Völkern. ll. Diagnose-Methoden vor der Sommerbehandlung Schon vor der letzten Honigernte sollte man sich einen Überblick über die Varroamilbenbelastung in seinen Bienenvölkern verschaffen. Dazu stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung. Die Varroamilbe stellt fast 30 Jahren nach ihrem Auftreten in Luxemburg immer noch die größte Gefahr für unsere Bienenvölker dar. Jährlich sind etwa 70% der Bienenverluste auf die Varroamilbe zurückzuführen. Daher ist es wichtig, die Bienenvölker über das ganze Jahr so zu führen, dass viele Eingriffe am Bienenvolk auch gegen die Milbe gerichtet sind. Erst viele Einzelmaßnahmen zusammen ergeben ein sinnvolles Bekämpfungskonzept. Im Folgenden soll das Varroa-Management für 2016 im Detail vorgestellt werden. 210 © Dr. Pia Aumeier Diagnose durch die Schublade Jeder Beutenboden sollte die Möglichkeit bieten, eine Schublade unter den Gitterboden zu schieben. Zur Varroakontrolle muss die Schublade für drei Tage unter dem Gitterboden bleiben. Dann nimmt man sie heraus, zählt die Milben, teilt dies durch drei und erhält den täglichen Milbenfall. Um eine Ergebnisverfälschung durch Ameisen und Ohrzwicker zu 211 TITEL-THEMA TITEL-THEMA vermeiden, die sehr gerne die abfallenden Milben fressen, ist es sinnvoll die Schublade einzuölen (einfaches Salatöl) oder einzufetten (z.B. mit Melkfett). Schublade mit Papiertuch wird eingeölt © Reichart Es ergeben sich folgende Bekämpfungsrichtwerte für die Varroamilbe. Natürlicher Milbenfall / Tag im Juli: 0 - 5: keine akute Gefahr 5 - 10: stark befallen > 10: Sofortmaßnahmen erforderlich Diagnose mit Hilfe der Milben mit viel Gemüll in der Varroa-Schublade Puderzuckermethode © Dr. Pia Aumeier Von der Randwabe des Brutnestes werden die Bienen entweder auf die Deckelfolie oder in einen Hobbock geschüttelt/abgekehrt. Dabei ist natürlich unbedingt darauf zu achten, dass die Königin nicht auf dieser Wabe sitzt! Dann füllt man einen Urinbecher mit diesen Bienen, ist er voll sind etwa 400 Bienen darin. Nun werden die Bienen in einen speziell präparierten Becher überführt und ca 3 Eßlöffel feiner Puderzucker dazu gegeben. Der Becher mit den Bienen und dem Puderzucker wird nun mehrere Minuten geschüttelt. Danach wird der Puderzucker aus dem Becher in ein Feinsieb geschüttelt. Mit Hilfe eines Löffels kann der Puderzucker durch das Sieb gestrichen werden und die abgefallenen Milben können nun gezählt werden. Eine detaillierte Beschreibung finden Sie unter: www.bieneninstitut-kichhain.de/fachinformation/Arbeitsblatt_335 Diagnose durch Auswaschen von Bienenproben Bei der Auswaschmethode geht man wie oben beschrieben vor, nur dass die Bienen, nachdem sie in den Urinbecher überführt wurden, abgetötet werden. Man kann dazu ein Kältespray benutzen oder die Bienen zu Hause in die Gefriertruhe stellen. Der Vorteil der Methode liegt darin, dass die weitere Bearbeitung nun später stattfinden kann. 212 Man füllt die Bienen in ein 500 ml Honigglas, gibt lauwarmes Wasser und einen Spritzer Spülmittel dazu. Das Glas sollte nun ca. 15 min in Bewegung gehalten werden. Anschließend wird der Inhalt des Glases in ein Doppelsieb geschüttet und die im Grobsieb befindlichen Bienen nochmals mit einem harten Wasserstrahl abgespült. Im Feinsieb kann man nun die Milben auszählen. Wurde vorher die Bienenmasse gewogen, kann man den prozentualen Anteil der Milben auf den Bienen berechnen. Wichtig ist jedes Volk zu kontrollieren, da gerade im Juli die Bienenvölker sehr unterschiedlich mit Milben belastet sind. lll. Sommerbehandlung Nur zugelassene Mittel verwenden! Behandeln Sie ihre Bienenvölker nach der Honigernte entsprechend der Milbenbelastung ihrer Völker, das heißt: • Ist eine geringe Belastung bei allen Völkern festzustellen, können Sie noch bis Ende Juli warten. • Liegt eine mittlere Belastung ihrer Völker vor, beginnen Sie nach der Honigernte, also Mitte Juli mit der Behandlung. • Liegt eine hohe Belastung der Völker mit der Varroamilbe vor, müssen schnell greifende Maßnahmen eingeleitet werden. Totale Brutentnahme Das ist die empfohlene Maßnahme bei einer hohen Milbenbelastung Anfang Juli. Dabei werden alle Brutwaben aus den Völkern entfernt. Entweder kehrt man die Bienen auf Mittelwände in eine neue Kiste ein, oder man füllt die durch die entnommenen Brutwaben entstandenen Lücken wieder mit Leerwaben oder Mittelwänden auf. Anschließend können die Bienenvölker mit Milchsäure 15% (3 Sprühstöße pro Wabenseite) oder mit Oxalsäure 3,5% Lösung (60ml) behandelt werden. Die entnommenen Brutwaben kann man entweder einschmelzen oder in 3 km Abstand in sogenannten Brutscheunen aufstellen. Nach 4 Wochen sollte eine neue Königin in Eiablage und alle alte Brut geschlüpft sein, sodass auch diese Volksteile mit Milchsäure 15% behandelt werden können. Im Laufe des Spätsommers müssen aber auch diese Völker weiterhin auf Varroamilben kontrolliert werden, da sich durch Reinvasion erneut eine Milbenpopulation in den Völkern aufbauen kann. Eine detaillierte Beschreibung finden Sie unter: www.bieneninstitut-kichhain.de/fachinformation/Arbeitsblatt_337 Behandlung mit organischen Säuren Ameisensäure 60% Mit dem in diesem Jahr durch die Veterinärverwaltung bezuschussten Nassenheider Professional Verdunster steht den Luxemburger Imkern ein wirksamer, einfach zu bedienender Langzeitverdunster zur Verfügung. Direkt bei der Honigernte kann eine Leerzarge (Halbzarge) auf die Bienenvölker gestellt und der mit 290 ml Ameisensäure befüllte Verdunster auf den Rähmchen platziert werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Verdunster gerade steht und sich der U-Docht und das Vliestuch nicht berühren. Im Juli/August ist meiner Meinung nach die 60% Ameisensäure zur Behandlung ausreichend. 290 ml AS 60% lässt man über 11 bis 14 Tage verdunsten. Nach zwei Tagen sollte 213 TITEL-THEMA TITEL-THEMA die Verdunstungsmenge kontrolliert werden, und eventuell kann man einen anderen Docht auswählen, um auf eine tägliche Verdunstungsmenge von 20 bis 25 ml AS zu kommen. Ameisensäure 85% Nach der ersten Langzeitbehandlung der Bienenvölker hat man zwei Wochen Zeit, die Völker aufzufüttern. Je nach Region muss den Völkern 10-20 kg Futter gegeben werden. Am Ende der Auffütterung muss Nassenheider-Professional-Verdunster wird auf man sich nochmals ein Bild von der das Bienenvolk aufgesetzt © Reichart Milbenbelastung verschaffen. Also entweder die Puderzuckermethode anwenden oder die Schublade für 3 Tage unter jedes Volk schieben. Fallen dann gegen Ende August oder Anfang September mehr als 2 Milben am Tag, ist eine nochmalige Behandlung zu empfehlen. Hier ist aber das Wetter von großer Bedeutung. Sind die Tagestemperaturen immer noch über 20°C, kann nochmals mit der 60% AS behandelt werden. Sind die Temperaturen niedriger als 20°C, sollte die 85% AS eingesetzt werden. Die 85% AS wirkt unter 20°C noch ausreichend und kann bis 15°C Außentemperatur verwendet werden, daher kann man sie auch z.B. Anfang Oktober noch benutzen. • Stichwort zur Varroa-Behandlung mit Ameisensäure: • Behandlung mit AS nur nach der Honigernte • Erste Futterkontrolle soll mindestens 5 kg Futterreserve aufweisen • In Halb- oder Ganzzarge wird der mit 290 ml 60% AS gefüllte Verdunster auf die Rähmchen gestellt (waagerecht) • Nach drei Tagen Verdunstungsmenge kontrollieren (eventuell Docht wechseln) • Nach 11 bis 14 Tagen soll AS verdunstet sein, dann kann der Verdunster herausgenommen werden • Innerhalb der nächsten 14 Tage können die Bienenvölker aufgefüttert werden • Kontrolle der Völker auf den natürlichen Milbenfall • Falls weiter Milben fallen, nochmalige Behandlung mit 290 ml AS; je nach Wetterlage auch mit 85% AS 214 Schwammtuchmethode Es kann natürlich auch weiterhin die sogenannte Schwammtuchmethode angewandt werden, wenn Tagestemperaturen von 20°C bis 25°C zu erwarten sind. 2 ml AS 60% pro bienenbesetzte Wabe werden auf ein Schwammtuch aufgetragen und dann auf die oberen Rähmchen gelegt. Nach 3-4 Tagen muss die Behandlung wiederholt werden. Insgesamt sollten auf jeden Fall 5 Behandlungen gemacht werden. Es wird empfohlen gekühlte AS zu verwenden, damit können Königinnenverluste vermieden werden. Ein mit Ameisensäure getränktes Schwammtuch wird direkt auf die Rähmchen aufgelegt © Reichart Sicherheitshinweise für den Umgang mit Ameisensäure Grundsätzlich muss bei einer Ameisensäurebehandlung der Gitterboden verschlossen werden, aber das Flugloch muss ganz offen sein. Sie sollten sich natürlich selbst entsprechend schützen, also säurefeste Handschuhe tragen, Arme und Beine müssen mit Kleidung bedeckt sein und ebenso ist eine Schutzbrille zu empfehlen. Sie sollten immer Wasser mit an den Bienenstand nehmen, um Spritzer von AS sofort abzuwaschen. Thymolpräparat Als einziges Thymolpräparat konnten Sie dieses Jahr Apilife VAR bestellen. Von den Thymolpräparaten ist nach den Erfahrungen der letzten Jahren allerdings abzuraten. Thymol benötigt während der 4-wöchigen Behandlung Tageshöchsttemperaturen von mind. 15°C. Dies war in den letzten Jahren im August meist nicht der Fall. Einzig kann man eine Kombination aus einer Langzeitbehandlung mit 60% AS im August und einer anschließenden Behandlung mit Thymol, zur Vermeidung von Re-Invasionen im Bienenvolk, empfehlen. Medikamente In 2015 wurde das Bayvarol (Wirkstoff Flumethrin) als Medikament zugelassen. Bayvarolstreifen werden nach der Honigernte in die Völker gehängt. Bei einem Volk auf zwei Bruträumen benötigt man 4 Streifen, zwei unten, zwei oben. Bei einem Volk mit einem großen Brutraum muss man sicherlich auch 4 Streifen verteilt einhängen. Kleine Ableger benötigen zwei Streifen. Die Streifen müssen so eingehängt werden, dass die Bienen diese gut belaufen können. Wichtig: nach 6 Wochen müssen die Streifen aus den Völkern entfernt werden. Lässt man die Streifen länger in den Bienenvölkern, können die Varroamilben Resistenzen entwickeln. 215 SCHNAPPSCHUSS TITEL-THEMA Unbedingt beachten Es muss eine Kontrolle nach der Behandlung durchgeführt werden. Dazu sind Wartezeiten einzuhalten, bis in den Bienenvölkern wieder der natürliche Milbenfall einsetzt. Nach einer Ameisensäurebehandlung muss man 12 Tage warten. Ebenfalls 12 Tage muss man warten, um nach einer Thymolbehandlung natürlichen Milbenfall zu kontrollieren. lV. Winterbehandlung Damit unsere Bienenvölker mit so wenig Milben wie möglich ins nächste Jahr starten, ist die Winterbehandlung mit Oxalsäurelösung unbedingt zu empfehlen. Dazu konnten Sie das Oxuvar bestellen. Eine Oxalsäurelösung muss mit dem beiliegendem Zucker vermischt werden und ist dann sofort gebrauchtfertig. Idealerweise sollte die Temperatur der Lösung handwarm sein. Der Zeitpunkt der Behandlung sollte nach dem 21.12. liegen, da erst dann, vor allem in wärmeren Gegenden, die Völker brutfrei sind. Die Tagestemperaturen sollten bei 0 bis 2°C liegen. Kalte Temperaturen lassen die Bienen eine kompakte Wintertraube bilden, die gleichmäßig mit der Oxalsäurelösung beträufelt wird. Da die Oxalsäurelösung als Kontaktgift wirkt, ist es wichtig so viele Bienen wie möglich damit zu beträufeln. Eine detaillierte Beschreibung finden Sie in der nächsten Dezember-Ausgabe der Beien-Zeitung. Danksagung: Wir danken Dr. Pia Aumeier, Ruhr-Universität Bochum, für die Bereitstellung von Bildmaterial. „Behandlung mit Oxalsäure © Reichart“ 216 217 Hummel auf Leinkraut, Linaria vulgaris © Eickermann MONATSANWEISER JULI von Beieberoder Andreas Reichart Letzte Honigernte In den meisten Gegenden ist die Tracht Mitte des Monats vorüber. Viele Imker glauben, wenn sie bis August mit der Honigernte warten, könnten sie noch zwei oder drei Gläser Honig mehr ernten. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Ist die Tracht vorüber, verbrauchen die Völker den eingetragenen Honig. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann gerne die Bienenwaagen der FUAL studieren. Meine Empfehlung lautet: eine Woche nach Trachtende die Honigräume abräumen und den Honig schleudern. So lässt sich exakt die Temperatur von 35°C einstellen. Für einen 12,5 kg Eimer benötigt man ca. 24h zur Erwärmung. Der warme Honig kann nun mit einem Rührer homogenisiert werden. Entweder man verwendet einen sogenannten „Auf und Ab“ Rührer oder einen Rührer der an der Bohrmaschine befestigt werden kann. Anschließend wird dieser fließfähige Honig in den flüssigen Honig eingerührt. Für dieses Einrühren sollte man sich Zeit nehmen, der „Beimpfhonig“ muss gleichmäßig in den flüssigen Honig eingerührt werden, dies dauert etwa 15 bis 20 min. Die weitere Bearbeitung des Honigs erfolgt wie üblich, das heißt etwa 2- bis 3-mal am Tag wird der Honig für 5min gerührt, bis er soweit kristallisiert ist, dass er abgefüllt werden kann. Beimpfen des Honigs Letztes Jahr berichteten viele Imker, dass sie den Sommerhonig über Monate gerührt hätten. Oftmals tritt während der Sommertracht Honigtau auf. Dieser ist nicht nur an Fichten und Tannen zu finden, auch auf allen Laubbäumen kann es zu Massenpopulationen von Läusen kommen. Bestes Beispiel sind die Lindenbäume in den Städten. Wenn man darunter sein Auto für längere Zeit parkt, finden sich nach zwei bis drei Wochen dunkle Punkte auf dem Lack. Diese stammen von den Läusen. Honigtau enthält viel Fructose, daher kandiert dieser Honig sehr zögerlich. Wird er nicht gerührt, kristallisiert er sehr grob aus. Um nicht in einen Konflikt mit dem anstehenden Urlaub und der Familie zu kommen, kann man die Kristallisation des Honigs auch beschleunigen. Zunächst sollte der Honig nach dem Schleudern zwei bis drei Tage in einem etwa 20°C warmen Raum stehen, damit alle Luftblasen, Wachsteilchen und Verunreinigungen nach oben steigen. Diese werden sorgfältig abgehoben. Der Vorgang sollte wiederholt werden. Danach kann die Bearbeitung des Honigs beginnen. Zuerst sucht man im Haus einen kühleren Raum, da die optimale Kristallisationstemperatur bei 14°C liegt. Zusätzlich kann man den Honig noch beimpfen. Darunter versteht man, schon kristallisierten Honig in den noch flüssigen Honig einzurühren und zu verteilen. Dadurch bringt man Myriaden von Kristallisationskeimen in den Honig ein, und dieser kann schneller kristallisieren. Der „Beimpfhonig“ wird auf 35°C erwärmt, damit er wieder fließfähig wird. Man kann bis zu 10% „Beimpfhonig“ zugeben. Für den Hobbyimker hat sich der Einkochautomat von Weck als ideal erwiesen, da er über eine gute Temperaturkontrolle verfügt. 218 Im Weckautomat wird der Honig fließfähig gemacht. Der Temperaturegler wird nur auf 35°C eingestellt. So sieht der fließfähige Honig im Eimer aus. Der „Beimpfhonig“ wird in den flüssigen Honig eingefüllt. Nun müssen die beiden Honige gründlich verrührt werden. Achtung: keine Luft einarbeiten! Mit wieviel Tagen dafür zu rechnen ist, hängt immer von der Tracht ab, die die Bienen gesammelt haben, doch sollte der Prozess nach 14 Tagen beendet sein. „Auslecken lassen“ der Honigwaben Ausgeschleuderte Honigwaben sollte man aus zwei Gründen nicht einfach so einlagern. Zum einen kann während der Lagerung der noch darin enthaltene Honig in Gärung gehen, diese Gärhefen gelangen dann im nächsten Frühjahr in den Honigraum. Gerade der Frühjahrshonig ist leicht von Gärung betroffen. Zum anderen können sich, wenn man die Honigwaben unter 14°C aufbewahrt, Kristalle in den Waben bilden, die dann im folgenden Frühjahr den frisch eingetragen Honig schnell kandieren lassen. Also ist das „Auslecken lassen“ der Honigwaben Mit einem solchen „Schnellrührer“ ist der Honig rasch homogenisiert. ist die bessere Methode. Dazu belässt man auf den Völkern das Absperrgitter, legt eine Folie über das Gitter, lässt aber einen kleinen Durchgang für die Bienen frei. Nun wird eine Leerzarge aufgesetzt, auf diese kann man mehrere Zargen mit auszuleckenden Waben stellen. Nach zwei bis drei Tagen sind die Waben trocken, und mit Hilfe einer Bienenflucht können die nun trockenen Honigwabenzargen abgenommen und kühl und trocken bis zum nächsten Frühjahr aufbewahrt werden. 219 Wintersitz herrichten/Altwaben entfernen/Drohnenrahmen herausnehmen Nach der letzten Honigernte sind die Bienenvölker für den Winter vorzubereiten. Das ist auch ein wichtiger Zeitpunkt, um die Völker gründlich durchzuschauen. Vor allem ist es nötig, genau die Brut daraufhin zu untersuchen, ob Krankheitsanzeichen zu finden sind. Haben sich Völker während der Saison als nicht zufriedenstellend gezeigt, kann man sie jetzt einfach auflösen. Die Bienen werden ca. 5 bis 10 Meter vor den anderen Völkern Wabe für Wabe abgekehrt und die alten Brutwaben eingeschmolzen. Falls möglich kann man leere alte Waben aus dem Brutraum entfernen und die Brut der Völker zusammensetzen. Im geteilten Brutraum sollte nach Möglichkeit die Brut nach unten gesetzt werden, damit das Winterfutter im zweiten Raum untergebracht werden kann. Falls noch nicht erfolgt kann auch der Drohnenrahmen entfernt werden. Jungvölker weiter pflegen, sprich füttern Jungvölker sollten weiterhin sorgfältig gepflegt werden, was u.a. bedeutet, ihnen regelmäßig Futterteig zu geben. Die Völker wachsen jetzt noch bis in den August hinein. Auch in den Jungvölkern sollen im Oktober 8000 bis 10000 Bienen vorhanden sein. Diese Bienenmenge garantiert ein sicheres Überwintern. Trotzdem sollte man sich spätestens Ende des Monats mit Hilfe der Schublade oder der Puderzuckermethode einen Überblick über die Varroasituation in den Ablegern verschaffen. Ist die Zahl der Milben hoch, müssen auch diese Völker unverzüglich behandelt werden. Varroabehandlung Futterteig wird direkt auf die Rähmchen aufgelegt. Nach der letzten Honigernte könDas Volk wird mit einer Kunststofffolie abgedeckt. nen nun die Wirtschaftsvölker varDies verhindert, dass der Futterteig austrocknet. roabehandelt werden. Ich möchte Sie hierbei auf das Luxemburger Varroabehandlungskonzept für 2016 verweisen (siehe das Titelthema dieser Ausgabe der Beien-Zeitung). Wichtig ist, sich Anfang des Monats einen Überblick über seine Bienenvölker zu verschaffen. Dazu wird für drei Tage eine geölte Schublade unter die Völker geschoben und anschließend die gefundenen Milben gezählt. Entsprechend der Empfehlung des Varroabehandlungskonzept behandeln Sie die Völker. Beginn des Auffütterns Nach der letzten Honigernte muss man sofort prüfen, ob das Bienenvolk noch genügend Futter hat. Für die erste Langzeitbehandlung mit Ameisensäure braucht das Volk mindestens 5 kg Futtervorrrat. Hat es dieses Futter nicht, muss zuerst die fehlende Menge verfüttert werden. Idealerweise füttert man mit Flüssigfutter, da dies nach 2 bis 3 Tagen schon aufgenommen wurde. Danach kann man beruhigt mit der Varroabehandlung beginnen. Weitere Futtergaben, in Portionen von 5 kg, stehen nach der ersten Behandlung an. Man sollte aber berück- 220 sichtigen, ob die Bienen Spättrachten nutzen können. So kann z.B. das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) den Völkern in manchen Jahren bis zu 10 kg Futter liefern. Der Monatsanweiser von annodazumal Julius – Der Nachschwarmmonath Die Nachschwärme kommen jetzo; am vorteilhaftesten vor den Wirths ist es, sie zu vereinigen. Die vollen Honigstöcke trommelt man im Anfang dieses Monaths aus. Die Bienen sammeln alsdenn noch so viel Vorrath, dass sie Zehrung genug vor dem Winter haben. Vor den Raubbienen nehme man sich besonders in Acht. Auszug aus „Carl Arnold Kortum, 1776: Bienenkalender, oder wie sich ein Bienenwirth bey der Wartung der Bienen, nach jedem Monath zu verhalten habe“. F. J. Röder, Wesel. Hinweis zur Bestellung von Trachtpflanzen Jährlich verteilt die Administration des Services Techniques de l‘Agriculture (ASTA) Bienen-Weidepflanzen an die interessierten Imkerinnen und Imker. Verteilt werden einheimische oder ortsübliche Bäume und Sträucher sowie eine Samenmischung. Die Pflanzen werden bei einer Baumschule, das Saatgut bei einem Samenhändler geordert. Die Pflanzen werden nach Kehlen geliefert, abgezählt, mit Namensschildern versehen und auch dort verteilt. Die Bestellungen werden nach Kantonen sortiert.Die Kantonalvereine organisieren die Sammel-Abholungen für Ihre Mitglieder. Minimum sind 5 Pflanzen je Sorte. Eine Obergrenze wird durch das Gesamtbudget bestimmt. Pflanzen und Sämereien sind, wie jedes Jahr, für den Imker kostenlos. Folgende Tabelle zeigt die bestellten Trachtpflanzen und Sämereien der letzten 5 Jahre auf und belegt, dass von diesem Angebot stets reger Gebrauch gemacht wird: JAHR PFLANZEN St. SÄMEREIEN Kg. 2011 7510 722 2012 5470 610 2013 5515 331 2014 6180 336 2015 8008 398 TOTAL : 32683 2397 René Ginter (ASTA) 221 Name & Vorname : REZEPTE Adresse : Telefonnummer : ÄERDBIER- HUNNEG-GLACE Kanton : 1 Liter Glace, Zoubereedung ouni Glacenapparat (Bitte vollständig ausfüllen!) Mir brauchen : 250 g gemixten Äerdbier, e puer Drëpsen Zitroun, 120 g Lëtzebuerger Hunneg, 2 Eegiel an 1 ganzt Ee, 300 ml Fair Ram, 1 Vanillsstaang auskrazen. BESTELLKARTE 2016 für Bienenweidepflanzen für Imker Die ASTA führt eine Verteilung von Trachtpflanzen zur Verbesserung der Bienenweide durch. Fir Deko brauche mir : Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die zur Verfügung stehenden Trachtpflanzen und E puer ganz Äerdbieren, geschmoltene Schockela, pro Persoun 1 Wäffelchen. Saatmischungen je nach Anforderung mengenmäßig begrenzt werden. Zur Wahl stehen folgende Pflanzen (pro Sorte mind. Bestellung: 5 Pflanzen) : ....Bergahorn (Acer pseudoplatanus) ....Vogelkirsche (Prunus avium) ....Feldahorn (Acer campestre) .... Faulbaum (Rhamnus frangula) ....Spitzahorn (Acer platanoides) .... Aschweide (Salix cinerea) ....Felsenbirne (Amelanchier ovalis) .... Korbweide (Salix viminalis) ....Hartriegel (Cornus sanguinea) .... Küblerweide (Salix smithiana) ....Hasel (Corylus avellana) .... Purpurweide (Salix purpurea) ....Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) .... Reifweide (Salix daphnoïdes) ....Schlehe (Prunus spinosa) .... Salweide (Salix caprea) ....gew. Traubenkirsche (Prunus padus) .... Silberweide (Salix eleagnus) Zoubereedung vun der Glace : Eeër opklappe bis schéi fluffeg giel. Hunneg a Vanill dobäi maachen. An enger zweeter Schossel d’Ram gutt steif klappen. Äerdbier mat e puer Drëpsen Zitroun mixen. Alles beienee schëdden, mam Schnéibiesem lues ënnert eneen hiewen. An enger flaacher Form afréieren. No 2 Stonnen nees emol liicht ënnert eneen hiewen. Ganz fest fréieren loossen. Äerdbierkären emol an de geschmoltene Schockela dréinen. Zesumme mam Wäffelchen an 2 bis 3 Bulle Glace zerwéieren. ....Eberesche (Sorbus aucuparia).... Sommerlinde (Tilia platyphyllos) ....Mehlbeere (Sorbus aria) .... Winterlinde (Tilia cordata) ....Efeu (Topfpflanze/Hedera helix) .... Mandelweide (Salix triandra) ....Kornelkirsche (Cornus mas) .... Schwarzpappel (Populus nigra) Sowie eine Saatmischung von Bienennährpflanzen in 100g, 250g, 500g, 1000g, …..………………………. g. Die interessierten Imker müssen ihre Bestellung bis spätestens den 1. August bei der ASTA, Service de l’Horticulture Ech wënschen ee ganz gudden Appetit! B.P. 1904 Kontakt: Elsen-Melkert Berthe - 15, Attertstrooss - L- 8710 Béiwen- Attert L-1019 Luxembourg eingereicht haben. Viele weitere, leckere Rezepte mit Lëtzebuerger Hunneg finden sich im neuen Buch von Die Verteilung der Pflanzen erfolgt ausschließlich am Stichtag an die Kantonalvereine! ✂ 222 Frau Elsen-Melkert mit dem Titel „Kache wéi fréier - Meng 105 beschte Bauererezepter“. 223 BUCHREZENSION Interview mit Berthe Elsen-Melkert Autorin des Buches „Kache wéi fréier Meng 105 beschte Bauererezepter“ Seit Jahresbeginn bereichert Frau Elsen-Melkert unseren Beien-Zeitung mit ihren Rezepten, bei denen eine Zutat natürlich nicht fehlen darf: Lëtzebuerger Hunneg. Nun ist von ihr ein Kochbuch erschienen, dass Mitte Juni offiziell vorgestellt wurde. Frau Elsen-Melkert, Ihr neues Buch „Kache wéi fréier“ ist soeben erschienen und bietet eine Fülle von Rezepten in denen der Honig eine wichtige Rolle spielt. Wie kamen Sie auf die Idee, sich ganz speziell auf den Honig als Zutat zu konzentrieren? Ich liebe Selbstgemachtes, ohne Glutamat und chemische Zusatzstoffe. Luxemburg bietet sehr viele regionale Produkte von bester Qualität an, und das musste aufgeschrieben werden. In diesem Kochbuch wurde nur mit Luxemburger Produkten gearbeitet. Honig ist ein natürliches Produkt mit sehr vielen wichtigen Nährstoffen, vor allem weil man es als Zuckerersatz nutzen kann. Honig gibt vor allem bei Süßspeisen und Salaten einen intensiveren Geschmack als Zucker. Außerdem gibt es mehrere Geschmacksrichtungen, mit denen man herrlich verschiedene Gerichte zubereiten kann. Wie haben Sie die Rezepte ausgesucht? Haben Sie für Ihre Familie jedes Rezept einmal zur Probe gekocht? Ja, alles was hier in dem Buch abgedruckt ist, habe ich zuhause gekocht (manchmal mehrere Male, bis es uns gefallen hat), dann „Step by Step“ fotografiert und genauestens aufgeschrieben und zusammengesetzt. Es sind Rezepte von früher, von unserer Großmutter, oder aber aus ganz alten Kochbüchern von 1880 bis 1935. Natürlich habe ich auch umgeändert auf Honig und auf unsere Fair Mëllech Produkte. Nun aber Hand aufs Herz: welches ist Ihr ganz spezielles Lieblingsrezept? Hierzu muss ich sagen, dass ich alles gerne esse, aber zum richtigen Zeitpunkt und in Maßen. Frau Elsen-Melkert, wir wünschen Ihrem Buch einen großen Erfolg und danken Ihnen sehr dafür, dass Sie dem „Lëtzebuerger Hunneg“ zu einer Wiederentdeckung in der heimischen Kochkunst verholfen haben. Berthe Elsen-Melkert „Kache wéi fréier - Meng 105 beschte Bauererezepter“ 150 Seiten; 24,50 Euro ISBN-13 : 978-99959-45-09-1 224 225 AUS DER FORSCHUNG SCHNAPPSCHUSS Verbreitung von Bienenviren an andere Bestäuber Unsere Honigbienen sind mit einer ganzen Reihe von Viruserkrankungen vergesellschaftet. Das Flügeldeformationsvirus (DWV) beispielsweise ist jedem Imker aus seinen Völkern weitgehend bekannt. In der Fachwelt wird vermutet, dass diese Viren bereits seit langer Zeit mit den Bienen vergesellschaftet waren, ohne deutlich sichtbare Symptome zu zeigen. Erst das massive Auftreten der Varroamilbe als Überträger (so genannter Vektor), hat - in welcher Art auch immer - zur Replizierung der Erreger in den Bienen und zu den damit verbundenen Symptomen geführt. In einem Review-Artikel hat eine Gruppe von Wissenschaftlern am Centre for Ecology and Conservation der Universität Exeter (UK) nun anhand der Literatur eine erstaunliche These zur Diskussion gestellt: die Übertragung von Bienenviren an andere Bestäuberinsekten. Im Fokus sehen die Experten dabei die staatenbildenden Insekten, wie z.B. Hummeln und Wespen. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass das Risiko einer indirekten Übertragung immer dann besonders groß ist, wenn z.B. Bienen und Hummeln eine gemeinsame Nahrungsquelle nutzen. Es wurde bereits vor einigen Jahren anhand des Israeli Acute Paralysis Virus (IAPV) gezeigt, dass dieses Virus von infizierten Hummeln an Bienen weitergegeben werden kann, allein durch die orale Aufnahme von Erregern aus Exkrementen (also „Häufchen“) beim gemeinsamen Blütenbesuch. In diesem Fall ist es von größtem Nachteil, dass Bestäuberinsekten so lernfähig sind: stark von anderen Insekten beflogene Trachtquellen sind für Bienen immer ein Zeichen von Attraktivität der Nahrung und werden demzufolge auch selbst angeflogen. Ebenso können räubernde Hummeln sich mit DWV beladen, wenn sie befallene Bienenvölker anfliegen. Dabei scheint DWV als Virus mit großem Wirtskreis eine besondere Rolle zu spielen, da es Hummeln, Sandbienen, Holzbienen, Feldwespen und sogar Grabwespen befallen kann. Allein in neun von elf Hummelarten konnte dieses Virus nachgewiesen werden, davon konnte es sich sogar in sieben Arten erfolgreich replizieren. Insbesondere die Kulturhummeln, die zur Bestäubung für Gemüse oder zur Samenproduktion in Gewächshäusern verwendet werden (z.B. Bombus impatiens in den USA), können als Überträger der Viren gelten. Es ist mehrfach belegt worden, dass diese Völker mit verschiedenen Viren beladen sind und diese verbreiten können, z.B. an wildlebende Hummelarten. Die Studie führt weiterhin an, dass intensiver Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder auch schlechte Ernährung durch mangelnde Tracht das Risiko einer Virusinfektion zwischen den Bestäubern erhöhen kann. Ausgeräumte Agrarlandschaften könnten so zur Verbreitung der Pathogene beitragen. Die Wissenschaftler kommen letztlich zu dem Schluss, dass die Nutzung von Kulturvölkern (Bienen wie Hummeln) ausschlaggebend sind für eine flächendeckende Verbreitung von Viren. Damit käme auch uns Imkern bei der Varroabekämpfung eine Schlüsselrolle beim Schutz der anderen Bestäuberinsekten zu. Eine unterlassene oder falsch durchgeführte Varroa-Behandlung kann damit ungewollt wildlebende Bestäuberinsekten bedrohen. Literatur: Manley R, Boots M, Wilfert L (2015): Emerging viral disease risk to pollinating insects: ecological, evolutionary and anthropogenic factors. Journal of Applied Ecology 52, 331-340. 226 Weibchen der Zauneidechse, Lacerta agilis, bewacht den Bienenstand © Eickermann 227 MELDUNGEN AUS ALLER WELT Hohe Bienenverluste in den USA Bereits seit zehn Jahren werden in den USA Daten zu den Völkerverlusten gesammelt. Mehr als 5.700 Imkerinnen und Imker aus rund 45 Bundesstaaten nehmen jährlich an den Umfragen teil und repräsentieren damit rund 15 % (ca. 390.000) der in den USA gehaltenen Völker. Gesammelt und ausgewertet werden die Daten von der Plattform „The Bee Informed Partnership”, einer Kooperation aus agrarwissenschaftlichen Laboren und Universitäten und dem US- Department of Agriculture (USDA). Nun wurden vor kurzem die neuesten Zahlen zu den Überwinterungsverlusten 2015/2016 veröffentlicht. Die in der Studie erfassten Imker verloren über das Jahr verteilt insgesamt 44,1% ihrer Völker. Das ist ein Anstieg von 3.5% im Vergleich zum Vorjahr. Sowohl die Verluste über den Winter (22,3%) als auch über den Sommer (28,1%) waren hoch in 2015/2016. Dazu Dennis vanEngelsdorp, Entomologe am USDA und Projektdirektor von Bee Informed Partnership: „Wir haben das zweite Jahr in Folge hohe Verluste über den Sommer, also in jener Zeit, in der die Bienen eigentlich am gesündesten sein müssten. Das ist alarmierend.” Die Wissenschaftler machen eine Vielzahl von Ursachen für die Verluste verantwortlich: Während bei den kommerziellen Imkern Pestizide, fehlende Nahrungsressourcen und Änderungen der Landnutzung zu den Verlusten beizutragen scheinen, leiden die Hobbyimker (= Imker mit weniger als 50 Völkern) eher unter der Varroamilbe. „Viele Hobbyimker haben kein Varroa-Management“, erklärt die Doktorandin Nathalie Steinhauer (University of Maryland), die die Daten verwaltet. „Deswegen brechen die Völker zusammen, und die Milben werden zusätzlich auf jene benachbarten Bienenstände verschleppet, wo eigentlich die Varroa im Griff ist. Wir haben Hinweise, dass gute Imker, die dem Varroa-Management folgen, ihre Völker nicht durch eigene Schuld verlieren“, ergänzt die Wissenschaftlerin. Besorgt zeigt sich auch Jeff Pettis vom Bee Research Laboratory (USDA): „Diese Verluste kosten die Imker Zeit und Geld. Aber vor allem braucht man die Bienen, um die steigende Nachfrage nach Bestäubungsleistungen zu erfüllen. Wir brauchen dringend Lösungen, um die Verlustraten zu verlangsamen.“ Die Details finden sich unter https://beeinformed.org/results-categories/winter-loss/ Und die Verluste in Deutschland? Bei der alljährlich von Dr. Christoph Otten (Fachzentrum Bienen und Imkerei Mayen) durchgeführten Online-Umfrage zu den Winterverlusten ergaben vorläufige Ergebnisse deutlich geringere Verluste als im Vorjahr. Es fanden sich Wintermortalitäten von durchschnittlich 9,6% der Völker pro Imker. Teilgenommen hatten rund 8.900 Imker aus allen deutschen Bundesländern mit etwa 112.000 Völkern. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit dem Winter 2013/14. Die Details finden sich unter http://www.deutscherimkerbund.de/download/0-368 228 Wie geht es der Pflanzenwelt? Die Royal Botanic Gardens Kew in England hat mit finanzieller Hilfe der Sfumatao Foundation vor kurzem einen interessanten Bericht zum derzeitigen Zustand der Pflanzenwelt herausgebracht: The State of the World’s Plants Report. Die Herausgeber versprechen damit “...zum ersten Mal eine Zusammenfassung unseres aktuellen Wissens über die weltweite Diversität der Pflanzenarten, ihre Bedrohung und mögliche Strategien zu ihrem Schutz.” 391.000 Gefäßpflanzen sind der Menschheit derzeit bekannt. Neubeschreibungen kommen derzeit besonders aus Brasilien, China und Australien. Allein in 2015 wurden 2034 neue Gefäßpflanzen entdeckt und wissenschaftlich beschrieben. Der „State of the World’s Plants Report“ umfasst 84 Seiten, ist reich bebildert und mit rund 200 Literaturzitaten wissenschaftlich unterfüttert. Eine Vielzahl von internationalen Experten hat an dem Bericht mitgearbeitet. In dreizehn Kapiteln geben die Autoren grundlegende Informationen zu den Bereichen „Nutzpflanzen“, „Änderung der Landnutzung“, Pflanzenhandel“ und „Pflanzengesundheit“ und weiteren Themen. Jedes Kapitel beginnt mit einer Zahl, z.B. „4.979 Arten weltweit gelten derzeit als invasiv“ oder „31.128 Pflanzenarten werden von der Menschheit derzeit genutzt“. Im Anschluss folgen dann mehrere Seiten, in denen die Sachlage erläutert und das Thema tiefergehend bearbeitet wird. Die Informationen sind fachlich fundiert und teilweise mit schönen Graphiken und noch schöneren Fotos unterlegt. Der Bericht ist auch online einsehbar und liefert dort die Möglichkeit, sich einzelne Datensätze interaktiv anzuschauen. Vieles an „State of the World’s Plants Report“ versetzt in Erstaunen, z.B. die Tatsache, dass allein 17.000 Pflanzenarten für Arzneizwecke verwendet werden und „nur“ 5.500 Arten für die menschliche Ernährung. Einiges erschreckt auch, z.B. der Verlust an Forstgebieten (2,3 Millionen km2 in 15 Jahren), insbesondere auf Sumatra oder in Südafrika. Jede fünfte Pflanze gilt mittlerweile als bedroht. Rund 31% der Pflanzenarten werden durch die Landwirtschaft gefährdet und etwa 21% durch Ressourcennutzung. Als letztes Kapitel findet sich ein schöner Beitrag zu den Strategien und Initiativen, um den Reichtum der Pflanzenwelt zu schützen. „The State of the World’s Plants Report“ sollte in den Schulen verteilt und als Lehrmittel bearbeitet werden. Royal Botanic Gardens Kew (2016). The State of the World’s Plants Report – 2016. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew (2016). ISBN: 978-1-84246-628-5 https://stateoftheworldsplants.com/ © Royal Botanic Gardens Kew 229 KLEINANZEIGEN IMKERZUBEHÖR VERKAUFE CARNICA-VÖLKER AUF DN Verkauf und Beratung Tel: 691 950 195, CORDEWENER Gust, Wiltz auf 200m2 Ausstellungs- und Verkaufsfläche Verkaufe 5 Honigkessel von 500 kg, neu (250,- EUR/Stück) Neue Öffnungszeiten: Dienstags mittwochs donnerstags 15.00-18.30 Uhr Oder nach Terminabsprache Tel: 691 584 369, ZOLLER, Marcel VERKAUFE 8 ABLEGER AUF DADANT BLATT Kusnierz Pierre 14 Wantergaass, L-7670 Reuland Tél: 621 160 639 Fax: 87 97 61 Tel: 621 157 482 oder 268 89 616, [email protected], HIPP Gérard, Merscheid Weinst Stierffall Katalog und Preisliste anfordern. Oder im Internet : www.jardins.lu Imkermaterial: 4 Waben-Schleider, Këschten (DNM) an villes mei Vollvölker an Oofleeer (ab Mitte Juli) ze verkaafen, Tel.: 691 70 43 44 © shutterstock.com Am Beienascht Hunnig a Régionalprodukter ; Imkermaterial Die FUAL sucht... ...dringend eine Redakteurin oder einen Redakteur für unsere Beien-Zeitung. 12 Ausgaben im Jahr sollen erscheinen, in denen lebendig unsere heimische Imkerei in all ihrer Vielfalt dargestellt wird. Auch der Blick über den Tellerrand auf angrenzende Themen wie Bienengesundheit, Landwirtschaft, Umweltschutz etc. ist erwünscht. Wir weisen noch einmal darauf hin, dass die Beien-Zeitung mit ihren bisher 127 Jahrgängen eine der ältesten Periodika des Landes ist. Zudem ist die Beien-Zeitung das Bindeglied zwischen dem Landesverband und der Imkergemeinschaftund somit von elementarer Bedeutung. Kandidatinnen und Kandidaten melden sich bitte bei unserem Präsidenten, Jean-Paul Beck, (president@ apis.lu), um die Details zu besprechen. 230 Florence a Carlo Keiser-Kohnen 33, um Knupp L-9678 Nothum TEL: 00352/691 635 526 00352/661 310 868 www.ambeienascht.lu Imkermaterial vun der Firma Holtermann Eist Geschäft ass op Mettwochs vun 18.00 bis 20.00h an Samschdes vun 9.00-17.00 Oder op Rendez-vous 231 Troisvierges & 99 70 98-1