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GENERAL-ANZEIGER KÖNIGSWINTER II Mittwoch, 9. Juli 2014 19 Von der Flamme geküsst Den Paias verbrennen Drei Männer aus dem Siebengebirge erfüllen sich ihren Traum: Sie erfinden einen Grill, den Tim Mälzer und Co. nutzen Brauchtumsverein feiert 30-jähriges Bestehen KÖNIGSWINTER. Manchmal blickt Frank Hecker ungläubig zurück auf die vergangenen drei Jahre, er denkt dann: „Das sollte wohl alles so sein. Planen kann man so etwas ja nicht.“ So etwas, das meint in diesem Fall die Geschichte von drei Männern aus dem Siebengebirge, die einen Traum hatten. Den Traum von einem selbst gebauten Grill, der für zu Hause geeignet ist und trotzdem dieselbe Qualität garantieren soll wie in den besten Steak-Restaurants von New York. Frank Hecker (45), Frantz Konzen (45) und Marc Kirwald (44) haben sich den Traum erfüllt, ihren „Beefer“ nutzen mittlerweile sogar Star-Köche wie Tim Mälzer. Drei Jahre ist es her, als Frank Hecker aus Königswinter mit seiner Frau Susanne in New York Urlaub macht. Sie gehen zu Peter Lu- Lafer und Co. sind ihm also nicht fremd. Tim Mälzer etwa habe direkt 30 „Beefer“ bestellt, sagt Susanne Hecker, die eine entsprechende Internetseite für den „Beefer“ erstellt und vieles organisiert. Die ersten 90 Grills produzieren die vier noch in Eigenregie, bis sie merken: Hoppla, es gibt einen Markt für das Gerät, das einem PC-Tower ähnelt. Sie lassen sich ihre Idee patentieren. Und immer mehr Bestellungen gehen über das Internet ein. Auch das Telefon bei den Heckers steht zeitweise nicht mehr still. „Teilweise haben wir den 'Beefer'-Erfolg wirklich verflucht, ständig klingelte es“, erinnert sich Frank Hecker: „In dieser Zeit habe ich gelernt, wie man am Telefon die Ruhezeiten programmiert.“ Und Konzen sagt: „Mit diesem Erfolg konnten wir im Vorfeld ja nicht rechnen.“ Das Trio beschließt, professionellere Strukturen aufzubauen, „Teilweise haben wir den Erfolg verflucht, ständig klingelte das Telefon“ „Mit diesem Erfolg konnten wir im Vorfeld ja nicht rechnen“ Frank Hecker Frantz Konzen ger, wollen ein richtig gutes Steak essen. „Das war eine Offenbarung“, erinnert sich Hecker. Und er denkt: „Das kann doch wirklich nicht sein, dass man das nicht auch selbst hinbekommt.“ Die Idee reift in ihm, aber zunächst einmal tut sich nichts. Der entscheidende Impuls folgt ein halbes Jahr später auf seinem Geburtstag. Beim Grillen steht er mit seinen Schulfreunden Konzen und Kirwald zusammen, es geht ums Grillen. Schnell fassen sie den Entschluss: Das Trio will selbst einen Grill bauen. Einen, der die 800Grad-Celsius-Marke knackt. Hecker sagt: „Es ist ein großer Unterschied beim Geschmack, ob das Fleisch bei 800 Grad gegrillt wird oder bei einer niedrigeren Temperatur.“ Es entwickelt sich ein Wettstreit: Konzen, gelernter Maschinenbaumeister und Goldschmied aus Bad Honnef, tüftelt in seiner Werkstatt in Rheinbreitbach an seinem Modell. Und Hecker, im mittlerweile produzieren die Bonner Werkstätten den „Beefer“. Und die Nachfrage wachse ständig, so Hecker. Sie erhalten unter anderem Anfragen aus Südafrika, Mexiko, Bulgarien oder von den Philippinen. Das Problem laut Hecker: Aktuell haben sie nur die Tüv-Zulassung für Deutschland, auch der Vertrieb ist länderübergreifend noch nicht möglich. Trotzdem verkaufen sie in den ersten drei Monaten mehr als eintausend Stück (billigster Stückpreis: 699 Euro), so Hecker. Mittlerweile frisst das Projekt „Beefer“ immer mehr Zeit. „Die Perspektive ist: Setzen wir voll auf die Karte 'Beefer' oder nicht?“, sagt Hecker. Noch ist keine Entscheidung darüber gefallen. Egal, wie es am Ende ausgeht, Frank Hecker sagt: „Von außen betrachtet haben wir uns vermutlich den Traum erfüllt, den viele Leute haben. Wir haben uns einfach etwas ausgedacht, es umgesetzt und Erfolg damit gehabt.“ Von Matthias Hendorf Grillen auf dem Balkon (Bilder im Uhrzeigersinn): Frank Hecker (l.) und Frantz Konzen „beefen“. Das Ergebnis ist ein perfektes Steak. Die ersten Modelle stehen noch bei Hecker in der Werkstatt. Auch Marc KirFOTOS: FRANK HOMANN (3)/PHILIPP HUSEMANN (1) wald gehört zu dem Königswinterer Trio. Hauptberuf TV-Regisseur, und Werkzeugmacher Kirbach in Königswinter an ihrem. „Am Ende haben wir das Beste von beiden Modellen genommen und den 'Beefer' daraus gebaut“, sagt Konzen. Und er schiebt nach: „Jeder Mensch hat doch eine Schublade voller Ideen, aber im Alltag wird dann sehr selten etwas daraus. Durch die Dreier-Kombination war bei uns die nötige Dynamik drin.“ Das Besondere an dem Grill, so Hecker: Das Steak benötige auf beiden Seiten nur jeweils gut 45 Sekunden, danach sei es perfekt. Quasi von der Flamme geküsst. „Der 'Beefer' ist der weltweit einzige 800-Grad-Grill für den Privatgebrauch“, erklärt Hecker. Bei der Vermarktung hilft ihm sein Job als Regisseur, er dreht Kochsendungen wie „Lafer, Lichter, Lecker“ oder „Küchenschlacht“. Johann Weiherfest am Haus Schlesien Hotels und Villen „Natur im Siebengebirge“ ist das Motto. Live-Musik, Torwand und Falknerei Rheinallee steht bei Stadtführung im Mittelpunkt HEISTERBACHERROTT. Der Bürgerfestausschuss hat das Weiherfest der Ortsvereine von Heisterbacherrott unter das Motto „Natur im Siebengebirge“ gestellt. Es findet am Wochenende 23./24. August statt. Beginn ist am Samstag um 18.30 Uhr mit dem traditionellen ökumenischen Gottesdienst auf dem Festplatz am Weiher neben Haus Schlesien, Dol- lendorfer Straße. Ab 19 Uhr startet die Musik mit einem DJ, danach setzt die Liveband „CoverRocks“ das Programm fort. Mit dem Kinderflohmarkt beginnt das Weiherfest am Sonntag um 10 Uhr, eine Stunde später steht der Frühschoppen mit Musik an. Zudem gibt es auf dem Festplatz und auf dem Gelände von Haus Schlesien viele Attraktionen etwa mit der Falknerei, dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge, dem Hegering, der Johanniter-Rettungshundestaffel oder an den Ständen des Waldlehrgangs sowie der Imker. Auf die kleinen Gäste wartet neben einer Torwand das FC-Köln-Rewe-Glücksmobil, Ponyreiten und andere Unterhaltung. Außerdem ist die Boulebahn erstmals geöffnet. khd KÖNIGSWINTER. Die Bebauung des Rheinufers im 19. Jahrhundert folgt einer neuen Wahrnehmung landschaftlicher Qualität. Entsprechend steht die Königswinterer Rheinallee bei der Stadtführung „Hotels und Villen am Rhein – Reisen und Residieren“ auch im Mittelpunkt. Das Siebengebirgsmuseum bietet die Führung am Sonntag, 20. Juli, an. Beginn ist um 14 Uhr im Museum, Kellerstraße. Ausgehend von ausgewählten Stationen der Sonderausstellung geht es dann auf den zweistündigen Rundgang. Die Teilnahme kostet pro Person sieben Euro, ermäßigt 5,50. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. khd @ Weitere Infos unter www.siebengebirgsmuseum.de Pure Romantik Drei junge Musiker beeindrucken an Klavier, Violine und Violoncello mehr als 150 Besucher auf Schloss Drachenburg KÖNIGSWINTER. Es war Romantik pur: die Musik, aber auch der Blick von Schloss Drachenburg ins Rheintal. Der Verein „Netzwerk Ludwig v. B.“ um die Vorsitzende Solveig Palm hatte in die Kunsthalle eingeladen, wo drei junge Musiker mehr als 150 Freunden der Kammermusik ein beeindruckendes Erlebnis verschafften. Der Bonner Solist Fabian Müller hatte Niklas Liepe, Violine, und Sarah Kim, Violoncello, zum gemeinsamen Konzertieren eingeladen. Voller Melancholie: das Klaviertrio c-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dessen Zauber sich in dem Schloss, das vor 130 Jahren fertiggestellt wurde, besonders gut entfaltete. Eine große Herausforderung stellte der Nach- Wollen zukünftig als Trio spielen, nur ein Name fehlt noch (v.l.): FaFOTO: FRANK HOMANN bian Müller, Niklas Liepe und Sarah Kim. hall des Saales für den Pianisten am legendären Glockenflügel dar, während sich diese Situation gerade auf die Streichinstrumente positiv auswirkte. Aber der Künstler am Flügel bewältigte diese äußeren Bedingungen auf vortreffliche Weise und lieferte einen kongenialen Part zur Brillanz der Streichertöne. Die drei jungen Musiker gefielen außerdem mit Solostücken. Niklas Liepe, der mit seiner Guarneri-Geige zu verschmelzen schien, spielte Bach mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit. Wegen der wertvollen Geige aus dem Jahre 1741, die keiner Zugluft ausgesetzt werden darf, musste der Raum geschlossen bleiben. Deshalb verzichteten die Künstler auch auf eine Zugabe. Sarah Kim hatte sich für eine Cello-Suite von Bach entschieden, die sie mit meditativer Konzentration meisterte. Fabian Müller steuerte solistisch eine Komposition von Maurice Ravel bei. Ein schönes Programm, das ganz den Zielen des Netzwerks entsprach, die Tradition der klassischen Musik auch bei der nachwachsenden Generation lebendig zu erhalten. Mit Fabian Müller, Niklas Liepe und Sarah Kim präsentierten sich drei sehr junge, dennoch bereits vielfach preisgekrönte Künstler mit großer Zukunft. Die Überraschung des Abends: Die eher solistisch orientierten Musiker wollen zusammenbleiben. Nun suchen sie nur noch einen Namen für ihr Trio. oro KÖNIGSWINTER. Der Brauchtumsverein Rauschendorf feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Am Samstag, 26. Juli, steht die Fete anlässlich des runden Geburtstages an, zudem verbrennt der Verein traditionsgemäß den Paias. Ab 19 Uhr wird der Paias in einer Prozession durch das Dorf getragen und verbrannt. Vater und Mutter des Paias betrauern den Sündenbock, der seit Pfingsten im Baum hängt und dort für das gute und schlechte Geschehen im Dorf herhalten musste. Der Pfarrer besprengt die Prozessionsgemeinde mit Rauschendorfer Leitungswasser. Danach steht unter anderem Musik von TrippleX und den Söhnen Rauschendorfs auf dem Programm. ga Heute vor... 100 Jahren l 9. Juli 1914: Bad Honnef. Das Theater Königsfeld, ein Kölner Operetten- und Possenensemble, wird auf Heinemanns Wiese (Bahnhofstraße) für einige Tage seinen Kunsttempel aufschlagen. 75 Jahren l 9. Juni 1939: Bad Honnef. Butterversorgung während der Urlaubszeit – Um aufgetauchte Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Butterversorgung während der Urlaubszeit klarzustellen, macht die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel darauf aufmerksam, daß Familien, die ihren Urlaub auswärts verbringen, ihre Butter während dieser Zeit nicht durch Beauftragte bei dem Einzelhändler in Empfang nehmen dürfen, da diese Buttermenge als Ausgleich für die zureisenden Urlauber Verwendung findet. Für Verbraucher, die während ihres Urlaubs nicht in Pensionen und Gaststätten untergebracht sind, sondern sich selbst verpflegen, gelten folgende Richtlinien: Der Einzelhändler hat dem Verbraucher vor Antritt seines Urlaubes auf der Rückseite des Bezugsausweises folgenden Vermerk einzutragen: „Umstehender Verbraucher ist in der Zeit vom ... bis ... in meiner Kundenliste gestrichen und erhält infolgedessen auch von meinem Betrieb keinerlei Zuteilung.“ Im Interesse einer geregelten Versorgung werden sowohl die Verbraucher als auch die Einzelhändler gebeten, sich genauestens an diese Richtlinien zu halten. 50 Jahren l 9. Juli 1964: Bonn. Adenauer bremst Strauß – Altbundeskanzler Dr. Adenauer hat gestern den CSUVorsitzenden Strauß gebeten, bei der bevorstehenden CSU-Landesversammlung in München nicht zu scharf auf eine politische Zweierunion zwischen Bonn und Paris zu drängen und von persönlichen Angriffen auf Bundeskanzler Erhard und Bundesaußenminister Schröder abzusehen. Strauß hat dieser Bitte entsprochen und zugesagt, er wolle morgen in München nur eine Sachdarstellung der Außenpolitik aus seiner Sicht geben und alle persönlichen Angriffe auszuklammern. Dies ist das Hauptergebnis einer Aussprache zwischen den beiden Vorsitzenden der Unionsparteien. dal Aus dem Archiv der HVZ Ausstellung im Haus Bachem KÖNIGSWINTER. Die Ausstellung „Movements en continu“ der Künstlerin Marie-Claire Pajeile aus Cognac kann dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr im Haus Bachem besucht werden. dal