Wenn ein Haustier stirbt

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Wenn ein Haustier stirbt
Wenn ein Haustier stirbt
Von der Trauer, die der Verlust eines geliebten Haustiers
auslöst, sind viele Tierhalter überrascht. Warum stimmt
uns der Tod einer Katze oder eines Hundes so traurig und
was hilft bei der Bewältigung?
ner Katze haben wir während des ganzen Tages immer wieder Kontakt. Wenn
das Tier nicht mehr da ist, entsteht ein
riesiges Loch.
Trauer bewältigen
Viele Tierhalter sind von der Intensität
der Trauergefühle überrascht und schämen sich ihrer Tränen. Manche fühlen
sich gar schlecht, wenn sie um ihren
verstorbenen Hund mehr trauern als
zum Beispiel um den Tod eines Grossonkels. Einige denken, dass vielleicht
etwas mit ihnen nicht stimmt, wenn der
Verlust ihres Tieres so starke Gefühle
auslöst. Doch Trauer um ein geliebtes
Tier ist ganz normal. Im Alltag sind wir
mit dem Heimtier sehr eng verbunden.
Menschen, die keinen Bezug zu Tieren
haben, können den Verlustschmerz
kaum nachempfinden. Doch gerade Bemerkungen wie «Das war doch nur ein
Tier» können in dieser Situation sehr
verletzend sein.
Um die Trauer über den Verlust eines
geliebten Haustieres zu verarbeiten,
sollten Betroffene diese akzeptieren
und ihre Gefühle zulassen. Am besten
sucht man sich in dieser Situation ein
verständnisvolles Umfeld und spricht
mit einfühlsamen Menschen. Manchen
hilft es auch, lustige und traurige Erlebnisse, die sie mit dem Tier hatten, aufzuschreiben. Tierhalter sollten sich selbst
gegenüber tolerant sein und die Tierutensilien zum Beispiel erst dann wegräumen, wenn es für sie stimmt.
Der Verlust eines Tieres kann den Halter
aus der Bahn werfen. Wenn Betroffene
Neu
Eine spezielle Beziehung
Die Freundschaft zu einem Tier ist
sehr eng und emotional. Viele Tierhalter empfinden die Beziehung zu einem
Vierbeiner als einfacher und problemloser als zum Beispiel zum menschlichen
Partner. Tiere akzeptieren uns so, wie
wir sind und wollen uns nicht ständig
verändern. Sie unterstützen uns emotional und geben uns Bestätigung. Umgekehrt haben wir gegenüber Hunden
und Katzen keine unerfüllbar hohen
Erwartungen. Zudem wird die MenschTier-Beziehung nicht durch Missverständnisse belastet, die etwa durch
eine falsche Wortwahl verursacht werden können. Mit einem Hund oder ei18
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den Alltag nicht mehr bewältigen können, müssen sie unbedingt Hilfe bei psychologischen Fachleuten holen. Der Verlust eines Tieres kann eine Depression
auslösen, die behandelt werden muss.
Manchen Tierhaltern hilft es, baldmöglichst wieder ein Tier anzuschaffen. Allerdings müssen sich diese bewusst
sein, dass das neue Tier das verstorbene nicht ersetzen kann, auch wenn
die Rasse identisch ist. Viele Tierhalter brauchen mehr Zeit, um sich für ein
neues Tier zu begeistern.
Bestattung für Tiere
Heute werden immer noch viele tote
Hunde oder Katzen in den Kadaversammelstellen entsorgt. Doch es gibt
Alternativen, die bei der Bewältigung
der Trauer helfen können. Ein bis zu
zehn Kilo schweres Tier darf in der Regel im eigenen Garten begraben werden. Es besteht auch die Möglichkeit,
den vierbeinigen Freund in einem Tierfriedhof zu bestatten oder in einem
Tierkrematorium verbrennen zu lassen. Der Halter kann dann entscheiden, ob die Asche ausgestreut, begraben oder in einer Urne (daheim oder in
einer Urnengrabstätte für Tiere) aufbewahrt werden soll. Relativ neu sind Tierfriedwälder. Die Asche des Tieres wird
im Wurzelbereich eines Baumes vergraben. Im Internet gibt es zudem virtuelle Tierfriedhöfe. Manchen Betroffenen tut es gut, sich nochmals mit ihrem
Tier zu beschäftigen oder sich mit anderen auszutauschen. Die Bestattungsart
muss auf die individuellen Bedürfnisse
des Halters abgestimmt sein. Manchen
Menschen hilft es, wenn sie jede Woche
Blumen neben die Urne ihres Lieblings
legen können. Andere brauche solche
Rituale nicht.
Susanna Steimer Miller

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