Futtermittelallergie Verschiedene Futtermittelbestandteile können

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Futtermittelallergie Verschiedene Futtermittelbestandteile können
Futtermittelallergie
Verschiedene Futtermittelbestandteile können beim Hund und bei der Katze eine allergische
Reaktion hervorrufen, die sich einerseits durch hochgradigen Juckreiz und
Hautveränderungen, andererseits aber auch durch gastrointestinale Symptome (Erbrechen,
Durchfall) äußern kann.
Die Erkrankung kann plötzlich und in jedem Lebensalter auftreten, auch wenn das Tier seit
Jahren dasselbe Futter bekommt.
Leider ist derzeit kein aussagekräftiger Bluttest (wie bei der Pollenallergie) verfügbar, der die
Futtermittelallergie sinnvoll anzeigt. Daher ist das einzige Mittel, um eine definitive Diagnose
stellen zu können, eine sogenannte Eliminationsdiät mit anschließender Provokationsdiät, die
wie folgt beschrieben wird:
Eliminationsdiät:
Eine Futtermittelallergie entsteht erst im Laufe der Zeit, wenn der Körper bereits öfter Kontakt
mit dem allergieauslösenden Futtermittelbestandteil hatte. Diese Tatsache nützt man bei der
Eliminationsdiät. Ziel dieser Diät ist es, dem Tier keine Bestandteile zu füttern, auf die es
allergisch reagiert. Nachdem man diese aber noch nicht kennt, ist das Prinzip, dem Tier etwas
zu füttern, das es noch nie gefressen hat, weil es darauf bekanntlich noch keine Allergie
haben kann.
Es gibt hier 2 Möglichkeiten:
1. Fertigfuttermischungen vom Tierarzt: z.B. RC Hypoallergenic, RC Sensitivity Control, Hills
z/d, …
oder
2. Selbstgekochtes: klassischerweise Pferdefleisch mit gekochten Kartoffeln im Verhältnis
1:1, alternativ ist statt dem Pferdefleisch auch Känguru, Krokodil, … (exotisches Fleisch,
das in keinem Fertigfuttermittel enthalten ist) möglich. Hierbei handelt es sich nicht um
eine ausgewogene Ernährung. Mangelzustände sind jedoch in diesem kurzen
Zeitraum nicht zu befürchten.
Diese Diät wird ausschließlich und konsequent für mindestens 8 Wochen gefüttert. Zusätzlich
darf dem Tier nur Wasser angeboten werden, also keine Leckerlis, keine Kauknochen, keine
Vitamintabletten, nichts vom Tisch, etc. Natürlich muss auch darauf geachtet werden, dass
das Tier keine Möglichkeit hat, Futter anderer Tiere aufzunehmen bzw. dass es nicht von
Familienmitgliedern oder Bekannten mit Leckerlis gefüttert wird. Es ist daher ganz wichtig, dass
alle Mitbewohner, ev. auch Nachbarn und Verwandte, die das Tier füttern könnten, über die
konsequente Durchführung dieser Diät aufgeklärt und kleine Kinder gegebenenfalls sogar
beaufsichtigt werden müssen, um eine unkontrollierte Fütterung zu verhindern. Hunde, die
beim Spaziergang gerne Dinge vom Boden oder aus Mistkübeln aufnehmen, sollten einen
Beißkorb tragen.
Bedenken Sie, wenn das Tier auch nur den kleinsten Bissen von etwas anderem frisst, müssen
Sie wieder am Tag Null anfangen.
Reagiert das Tier auf die Diät mit einer Besserung der klinischen Symptome, d.h. zeigt es
keinen Juckreiz mehr, wird mit einer Provokationsdiät begonnen.
Provokationsdiät:
Zusätzlich zu dem bei der Eliminationsdiät verabreichten Futter werden nun einzelne,
definierte Proteinquellen jeweils wochenweise verabreicht. Getestet werden unterschiedliche
Fleischsorten (Rind, Huhn, Pute, Schwein, Fisch, … ), Milchprodukte, Eier, Getreide, versch.
Gemüse … D.h. es wird immer nur ein Lebensmittel für 1 Woche dazugegeben. Alle
gefütterten Lebensmittel, die nicht zu einer Verschlimmerung bzw. Wiederauftreten der
Symptome (i.d.R. Juckreiz) führen, sollten notiert werden und stellen später die Basis für eine
neue Futterzusammensetzung dar. Bei jedem Wiederauftreten der Symptome füttert man so
lange ausschließlich die Eliminationsdiät, bis das Tier wieder beschwerdefrei ist. Auch alle vom
Tier nicht vertragenen Lebensmittel sollten genau aufgeschrieben werden, damit sie in
Zukunft vermieden werden können.