Tritelluride mit komplexierten Kationen: Darstellung und
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Tritelluride mit komplexierten Kationen: Darstellung und
Tritelluride mit komplexierten Kationen: Darstellung und Kristallstruktur von [Ba(en) 3 ]Te 3 und [Ba(en) 4;5 ]Te 3 Tritellurides of Complex Cations: Synthesis and Crystal Structure of [Ba(en) 3 ]Te 3 and [Ba(en) 4 5 ]Te 3 Roland Zagler, Brigitte Eisenmann* und Herbert Schäfer t Abteilung II für Anorganische C h e m i e im Eduard-Zintl-Institut der Technischen Hochschule Darmstadt, Hochschulstraße 4, D-6100 Darmstadt Z . Naturforsch. 42b, 151-156 (1987); eingegangen a m 7. 0ktober/20. N o v e m b e r 1986 Tellurides, Polyanions, Crystal Structure T h e two title c o m p o u n d s have been prepared by reaction of appropriate mixtures of the elements in ethylenediamine. T h e structures have been determined on the basis of single crystal data. [Ba(en) 3 ]Te 3 crystallizes in the monoclinic system, space group P2 ( /c with a = 918.0(4), b 2— 1203.7(6), c = 1639.9(6) p m , ß = 93.4(1)°. In the structure there are bent tritelluride anions Te 3 ~ 2+ (bond lengths 273.9—278.5 p m , bond angle 105.7°). T h e B a cations are six coordinate by the bidentate ligand ethylenediamine. [Ba(en)4 5 ]Te 3 crystallizes in the monoclinic system, space group C c with a = 1752.8(6), b = 938.9(4), c = 3041.7(8) p m , ß = 91.3(1)°. In this structure the 2 bond lengths in the Te 3 ~ anions are shorter (272.1—273.1 p m , bond angles 110.9—112.2°). T h e cations are coordinated by four bidentate ligands, and are connected into pairs by a further 4+ 2+ ethylenediamine molecule. T h e resulting dinuclear [Ba(en)4]en[Ba(en)4] units have the B a cations in C N 9. Einleitung In der Reihe der binären Erdalkalipolyselenide sind bisher die Verbindungen BaSe 2 und BaSe 3 , in denen Se 2 2 - bzw. Se 3 2 ~-Anionen vorliegen, strukturell geklärt [1]. Verbindungen mit Se 4 2 ~-Anionen konnten wir durch Komplexierung des Erdalkalikations mit dem Kryptanden 2,2,2-crypt bzw. mit Ethylendiamin erhalten [2, 3], Im Rahmen entsprechender Arbeiten zu den höheren Homologen, in denen wir vor kurzem über das binäre Erdalkalipolytellurid BaTe 3 [4] berichteten, synthetisierten wir nun mit komplexierten Kationen die Verbindungen [Ba(en) 3 ]Te 3 und [Ba(en) 45 ]Te 3 . Darstellung und Charakterisierung a) [Ba(en)3JTe3 Zur Darstellung der Verbindung [Ba(en) 3 ]Te 3 wurden 3 mmol elementares Barium und 15 mmol Tellur in einem mit trockenem N2 gespülten Handschuhkasten (rel. H 2 0-Gehalt < 2 ppm) in ein 50-mlKölbchen eingewogen und mit ca. 20 ml über CaH 2 getrocknetem Ethylendiamin versetzt. Nach 48-stündigem Kochen am Rückfluß entstand eine tiefviolette Lösung mit einem Bodensatz an überschüssigem * Sonderdruckanforderungen an Dr. Brigitte Eisenmann. Verlag der Zeitschrift für Naturforschung, D-7400 Tübingen 0340-5087/87/0200-0151/$ 01.00/0 Tellur. Nach dem Abkühlen schied sich die Verbindung in dünnen schwarzvioletten, fast rechteckigen Plättchen ab. b) [Ba(en)45]Te3 Die Verbindung [Ba(en) 4 5 ]Te 3 wurde aus entsprechenden Syntheseversuchen isoliert, in denen die Elemente Barium und Tellur im Verhältnis 1:3 eingesetzt wurden. Nach 24-stündigem Kochen am Rückfluß hatten sich die Komponenten vollständig gelöst. Aus der ebenfalls tiefvioletten Lösung fiel die Verbindung in Form feiner dunkler Nädelchen bzw. transparenter, dunkelroter, rautenförmiger Plättchen aus. Beide Kristallsorten waren nach röntgenographischem Befund identisch. [Ba(en) 3 ]Te 3 und [Ba(en) 4 5 ]Te 3 zersetzen sich an Luft, so daß die Kristalle zur röntgenographischen Charakterisierung im Handschuhkasten in getrocknete Lindemann-Kapillaren eingeschmolzen werden mußten. Die analytische Charakterisierung beider Verbindungen stützt sich auf vollständige Röntgenstrukturanalysen mit Einkristalldaten. Strukturbestimmungen Weißenberg- (CuKa) und Präzessionsaufnahmen (MoKa) eines plättchenförmigen Kristalls der Verbindung [Ba(en) 3 ]Te 3 zeigten monokline Symmetrie mit den Auslöschungsbedingungen: Reflexe (hOl) Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. R. Zagler et al. • Tritelluride mit komplexierten Kationen 152 nur vorhanden für l = 2n und Reflexe (0&0) nur vorhanden für k = 2n. Damit war nur die Raumgruppe P2j/c möglich. Entsprechende Aufnahmen eines nadeiförmigen Einkristalls der Verbindung [Ba(en) 4 5 ]Te 3 zeigten ein basiszentriertes Gitter monokliner Symmetrie mit der zusätzlichen Interferenzbedingung: Reflexe (hOl) nur vorhanden für / = 2n. Damit waren die Raumgruppen C2/c und Cc verträglich. Die Gitterkonstanten beider Verbindungen wurden aus den Winkelwerten von 25 sorgfältig zentrierten Reflexen (Vierkreisdiffraktometer Philips PW 1100. M o K a , Graphitmonochromator) nach der Methode der kleinsten Quadrate ermittelt. Zur Bestimmung der Strukturen wurden am gleichen Diffraktometer jeweils die Intensitäten der Reflexe eines Quadranten im Winkelbereich 5 < 2 # < 6 0 ° vermessen (W2#-scan). Die Absorption wurde jeweils entsprechend der Kristallgestalt korrigiert, die Extinktion wurde nicht berücksichtigt. Nach den üblichen winkelabhängigen Korrekturen wurde über symmetrieäquivalente Reflexe gemittelt, F 2 -Werte kleiner 2 , 5 a (F 2 ) wurden bei der Verfeinerung nicht berücksichtigt (Tab. I, II). Für beide Strukturen wurden die Positionen der schweren Atome Ba und Te mit Hilfe direkter Phasenbestimmungsmethoden [5] abgeleitet. Die Lageparameter der leichten Nund C-Atome wurden aus Differenz-Fouriersynthesen entnommen, die der H-Atome wurden nicht bestimmt. Alle Parameter einschließlich anisotroper Temperaturfaktoren für die Ba- und Te-Atome wurden nach der Methode der kleinsten Quadrate verfeinert [6]. Die kristallographischen Daten der Verbindung [Ba(en) 3 ]Te 3 sind in Tab. I, der Verbindung [Ba(en) 4 5 ]Te 3 in Tab. II zusammengestellt. Strukturbeschreibung und Diskussion In den Strukturen des [Ba(en) 3 ]Te 3 und des [Ba(en) 4 5 ]Te 3 liegen kationische Komplexe des Bariums mit Ethylendiamin und gewinkelte Tritelluridanionen vor. Die Geometrie der Anionen entspricht der Gillespie-Nyholm-Konzeption, da am zentralen Te-Atom noch zwei freie Elektronenpaare zu berücksichtigen sind, so daß sich ein ^-Tetraeder ergibt. Die Te—Te—Te-Bindungswinkel liegen in beiden Fällen im Bereich des idealen Tetraederwinkels, die Bindungslängen betragen im [Ba(en) 3 ]Te 3 273,9-278,5 pm. im [Ba(en) 4 . 5 ]Te 3 270,5-273,1 pm (Tab. III. IV u. V). Sie sind damit im Mittel kürzer als die Abstände im elementaren Te von 283,5 pm Tab. I.2 Die kristallographischen Daten der Verbindung [Ba(en)3]Te3 (Standardabweichungen in K l a m m e r n , B-Werte in 4 10 p m ) . Kristallsystem und R a u m g r u p p e Achsen ( p m ) und Winkel (°) 3 V o l u m e n der E Z ( p m ) Zahl der Formeleinheiten - 1 Absorptionskoeffizient (cm ) (MoKfI) -3 Dichte, röntg, (gern ) X Bai Tel Te2 Te3 0,8420(1) 0,9268(2) 0,1036(2) 0,2472(2) X N1 N2 N3 N4 N5 N6 0,6130(20) 0.7998(24) 0.6045(21) 0.7724(24) 0.9487(22) 0,6481(24) y 0,0472(1) 0,1932(1) 0,3752(1) 0,4233(1) y 0,4001(15) 0,5983(18) 0,6117(16) 0,5200(19) 0,2914(17) 0,2706(18) monoklin, P2,/c (Nr. 14) a = 918.0(4); b 1203,7(6); c = 1639,9(6);ß = 93,4(1) 6 1808,86-10 4 «-Wert 71,40 Zahl der unabhängigen Reflexe 2,57 Zahl der Reflexe >2,5CT(F2) Zahl der verfeinerten Parameter z 0,3012(1) 0,6682(1) 0,6390(1) 0,7859(1) z 0,6783(11) 0.6600(13) 0,8246(12) 0,9691(13) 0,9249(12) 0,8468(13) 0,084 4297 3119 85 Beq 2,64(2) 3,43(3) 4,26(4) 4,36(4) X Biso 3,7(3) 4,8(4) 4,1(4) 5,0(4) 4,2(4) 4,9(4) 0,5994(40) 0,6862(46) 0,5567(33) 0,6769(34) 0,8665(25) 0,7008(27) Cl C2 C3 C4 C5 C6 2 y 0,4696(32) 0,5633(37) 0,6240(26) 0,6184(27) 0,1888(20) 0,2127(21) 2 D e r isotrope Temperaturfaktor ist definiert als: exp[-Biso-sin 0//l ]. Der äquivalente isotrope Temperaturfaktor ist definiert als: 4/3-[a 2 -ß n + bz-ß22 + c2-ß?? + a-b- (cosy)-ßl2 + a-c-(cosß)-ßl3 + b c-(cosa)-ß23\. Quelle der zur Rechnung verwendeten Atomformfaktoren: International Tables. 2 0,6095(22) 0,5994(25) 0,9080(18) 0,9731(19) 0,9219(17) 0.9265(15) Biso 7,4(8) 8,8(10) 5,8(6) 6,0(6) 3,9(4) 4,4(5) 153 R. Zagler et al. • Tritelluride mit komplexierten Kationen Tab. 4II. Die kristallographischen Daten der Verbindung [Ba(en)4 5 ]Te 3 (Standardabweichungen in K l a m m e r n , B-Werte 2 in 10 p m ) . Kristallsystem und R a u m g r u p p e Achsen ( p m ) und Winkel (°) 3 V o l u m e n der E Z ( p m ) Zahl der Formeleinheiten 1 Absorptionskoeffizienten (cm" ) ( M o K „ ) 3 Dichte, röntg, (gern" ) 0,9481(1) 0,6741(2) 0,9041(2) 0,9969(2) 0,9943(2) 0,7225(2) 0,6151(2) 0,6224(2) 0,6394(2) 0,4522(2) 0,1625(5) 0,3906(5) 0,4687(4) 0,2995(4) 0,5059(6) 0,6545(4) z 0,8776(1) 0,6346(1) 0,5511(1) 0,5667(1) 0,6528(2) 0,8136(1) 0,8168(1) 0,8940(2) Beq 3,06(5) 2,90(5) 5,10(8) 6,1(1) 6,5(1) 5,66(9) 6,4(1) 7,6(1) X y 0,9503(43) 0,8100(42) 0,4753(34) 0,4226(44) 0,8103(35) 0,5716(38) 0,6162(42) 0,3582(39) 0,3791(39) 0,5952(47) 0,2093(29) 0,2556(37) 0,7594(41) 0,5545(52) 0,2024(55) 0,4874(42) 0,5726(40) 0,6564(41) z 0,8574(13) 0,9345(13) 0,9127(10) 0,9526(13) 0,9476(11) 0,8966(12) 0,7939(13) 0,8334(11) 0,6385(11) 0,6964(14) 0,6958(9) 0,6570(11) 0,6163(12) 0,5848(15) 0,5747(16) 0,5467(12) 0,7140(12) 0,8082(12) Biso 5,4(8) 5,3(8) 3,4(6) 5,6(9) 3,8(7) 4,3(7) 5,2(8) 4,4(7) 4,4(7) 5,7(9) 2,4(5) 3,9(7) 4,8(8) 6,4(10) 7,5(12) 5,1(8) 4,6(7) 4,7(8) X Bai Ba2 Tel Te2 Te3 Te4 Te5 Te6 N1 N2 N3 N4 N5 N6 N7 N8 N9 N10 Nil N12 N13 N 14 N15 N16 N17 N18 monoklin, C c (Nr. 9) a = 1752,8(6); b = 938,9(4); c = 3041,7(8); ß = 91,3(1) 6 5004,37-10 R-Wert 8 Zahl der unabhängigen Reflexe 51,71 2 Zahl der Reflexe > 2 , 5 a ( F ) 2,10 Zahl der verfeinerten Parameter 0,9253(22) 0,8397(22) 0,8153(17) 0,9675(22) 0,0400(18) 0,1126(19) 0,0275(22) 0,9544(19) 0,5086(19) 0,5735(23) 0,6556(15) 0,8054(18) 0,6866(21) 0,8028(25) 0,6690(28) 0,6032(21) 0,7726(20) 0,8245(20) X 0,8494(34) 0,8435(33) 0,8279(32) 0,9000(26) 0,1178(29) 0,1339(33) 0,0466(31) 0,9810(29) 0,4791(30) 0,5003(36) 0,7133(25) 0,7957(28) 0,7539(50) 0,8072(36) 0,6481(37) 0,5831(35) 0,7702(29) 0,8307(33) C1 C2 C3 C4 C5 C6 C7 C8 C9 C10 Cll C12 C13 C14 C15 C16 C17 C18 2 y 0,9954(71) 0,9671(69) 0,4204(64) 0,3285(52) 0,7547(56) 0,6135(69) 0,4569(63) 0,3631(56) 0,4162(59) 0,5333(72) 0,1042(51) 0,1847(55) 0,8061(103) 0,6990(75) 0,2369(74) 0,3376(72) 0,7142(57) 0,7435(65) z 0,8798(21) 0,9247(20) 0,9571(19) 0,9602(16) 0,9517(17) 0,9389(20) 0,7848(19) 0,7873(17) 0,6804(18) 0,7003(21) 0,6923(15) 0,6973(17) 0,5933(29) 0,5778(21) 0,5269(22) 0,5276(21) 0,7303(17) 0,7680(20) 0,080 4019 3142 215 B iso 7,6(15) 7,1(14) 6,7(13) 4,9(10) 5,7(11) 7,2(14) 6,5(12) 5,8(11) 6,1(12) 7,9(15) 4,8(9) 5,4(10) 12,0(24) 7,7(15) 7,9(15) 7,9(15) 5,7(11) 6,9(13) 2 Der isotrope Temperaturfaktor ist definiert als: exp[ —B iso -sin 0/A ]. D e r äquivalente isotrope Temperaturfaktor ist definiert als: 4/3 -[a2-ßu + b2-ß22 + c2-ß 33 + a • b • (cosy)-ß\ 2 + a • c • (cosß) • ßx3 Quelle der zur Rechnung verwendeten Atomformfaktoren: International Tables. 2 Tab. III. Bindungsabstände ( p m ) und -winkel (°) in T e 3 Anionen. K 2 T e 3 [7] R b , T e 3 [8] Cs-Te, [8] B a T e , [4] [K(2,2,2-crypt)]2 en • T e 3 [9] [Ba(en) 3 ]Te 3 * [Ba(en)4 5 ]Te 3 * Te—TeAbstände Te-Te—TeWinkel 280,2-280,5 279,6-280,3 277,0 277,5 269,2-272,0 273,9-278,5 272,1-273,1 104,4 104,4 100,06 109,4 113,1 105,7 110,9-112,2 Z u m Vergleich: a-Tellur(lO): Te—Te-Abstand: 283,5 p m , Bindungswinkel: 103,2° * Diese Arbeit. Tab. IV. Wichtige Bindungsabstände ( p m ) und -winkel (°) in der Verbindung [Ba(en) 3 ]Te 3 . Die Standardabweichungen betragen für die Abstände B a — N < 4,1 p m , T e — T e < 0,2 p m und für den Winkel T e — T e — T e < 0,1°. Bal-Nl N2 N5 N3 N6 N4 289,5 291.1 293,5 294.2 294,9 297,5 Bai-Tel Te3 Te2 Tel 360,5 376,0 380.5 391.6 Tel—Te2 Te2—Te3 278,5 273,9 Te 1 — T e 2 — T e 3 105,7 154 R. Zagler et al. • Tritelluride mit komplexierten Kationen Tab. V . Wichtige Bindungsabstände ( p m ) und -winkel (°) in der Verbindung [Ba(en)4 5 ]Te 3 . Die Standardabweichungen betragen für die Abstände B a — N < 5.0 p m , T e - T e < 0.6 p m und für den Winkel T e — T e — T e < 0.2°. Ba 1 — N 7 N8 N6 N 18 N3 N1 N2 N4 N5 294,1 296.6 299.5 299.6 300,7 301,0 305,3 307.1 308.7 B a 2 - N 14 N10 N 16 N 13 Nil N 15 N9 N 12 N 17 290.9 293.1 294.0 294,7 296,5 297,0 298,6 301.7 314.8 Tel—Te2 Te2—Te3 Te4—Te5 Te5—Te6 272.4 272,1 270,5 273,1 T e l - T e 2 - -Te3 110,9 Te4-- T e 5 - -Te6 112,2 und in den Tritelluridanionen der nichtkomplexierten Alkalikationen K~, Rb + bzw. Cs + und des nichtkomplexierten Ba 2 + . Lediglich in der Verbindung [K(2,2,2-crypt)]Te 3 -en 3 findet man mit 269,2—272,0 pm noch kürzere Te—Te-Abstände. In Tab. III sind Bindungsabstände und -winkel der bisher bekannten Tritelluride zusammengestellt. Daraus läßt sich die Tendenz ablesen, daß die Bindungsabstände um so kürzer werden, je isolierter die Anionen liegen, je größer also die Koordinationssphäre der Kationen ist. Der Gang in den Bindungswinkeln ist dagegen uneinheitlich. Die beiden Verbindungen unterscheiden sich wesentlich hinsichtlich der Koordination der Kationen. Im [Ba(en) 3 ]Te 3 ist das zentrale Ba : + -Kation durch drei zweizähnige Liganden sechsfach koordiniert. Die Ba—N-Abstände liegen im Bereich von 289,5-297,5 pm (Tab. IV). Die Ba-Te-Abstände zu den Te-Atomen der Te 3 -Gruppen betragen 360,5-391,6 pm gegenüber 358,7-399,9 pm im BaTe 3 . Hierbei gehört das endständige Te-Atom den Koordinationssphären zweier benachbarter BaAtome an, wodurch sich die stark unterschiedlichen Bindungslängen innerhalb der Te 3 -Gruppe erklären. Bezieht man die Te-Nachbarn mit ein, so erreichen die Ba-Atome die Koordinationszahl 10. Die Anordnung der komplexierenden Ethylendiaminmoleküle wird, wie Abb. 1 zeigt, durch die Ba—Te-Wechselwirkungen sehr unsymmetrisch, da die Liganden von der Te 3 -Gruppe beiseite gedrückt werden. Abb. 2 zeigt eine Gesamtansicht der Struktur in einer Projektion auf die b,c-Ebene. Pp° 2 A b b . 1. Die Koordination der Ba ^-Kationen [Ba(en) 3 ]Te 3 (kleine offene Kreise — C . kleine gepunktete Kreise = N). A b b . 2. Die Struktur des [Ba(en) 3 ]Te 3 in der Projektion auf die Z?,c-Ebene (große: + ausgefüllte Kreise = T e , kleine schraffierte Kreise = B a , kleine offene Kreise = C , kleine gepunktete Kreise - N). 155 R. Zagler et al. • Tritelluride mit komplexierten Kationen N16 C15 Eine neue Variante der Komplexierung der BaKationen durch den zweizähnigen Liganden Ethy- n „ J ^ r4 g^wj IJ n *h K ? j • / \ r ^v t U w £1O4 t. rr I vr t fövi \ t^'^ r r yA r fi^i A b b . 4. Die Struktur des [Ba(en)4 5 ]Te 3 in der Projektion auf die a,c-Ebene (große ausgefüllte Kreise = T e , kleine 2+ ausgefüllte Kreise = B a , kleine offene Kreise = C , kleine gepunktete Kreise = N). C16 A b b . 3. Die Koordi2+ nation der Ba -Kationen im [Ba(en) 4 5 ]Te 3 . lendiamin tritt in der Verbindung [Ba(en) 4 5 ]Te 3 auf. Hier komplexieren vier Moleküle Ethylendiamin jeweils ein Ba 2 + -Kation und ein weiteres Molekül verbrückt jeweils zwei benachbarte Kationen, so daß, wie Abb. 3 zeigt, zweikernige Einheiten entstehen. Jedes Ba-Kation erreicht somit die Koordinationszahl 9. Die Ba—N-Abstände variieren im Bereich 290,9—314,8 pm und entsprechen damit denen in vergleichbaren Barium-Ethylendiamin-Komplexen. Aufgrund der Sperrigkeit der voluminösen [Ba(en) 4 -en-Ba(en) 4 ] 4+ -Kationen liegen die Ba—TeAbstände in dieser Verbindung im Bereich von 490,4—582,2 pm, die Ba-Kationen sind also durch die Komplexliganden vollkommen abgeschirmt und die Te-Atome sind nicht mehr zur engeren Koordinationssphäre zu rechnen. Die Packung der Kationen läßt sich mit einer relativ stark verzerrten hexagonal dichten Kugelpackung beschreiben. Die Gesamtstruktur ist in Abb. 4 in einer Projektion auf die a,c-Ebene dargestellt. Die hier erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß unter vergleichbaren Bedingungen im Falle des Selens Tetraselenide, im Falle des Tellurs hingegen auch bei Tellurüberschuß Tritelluride entstehen. Daß auch bei Tellur längerkettige Anionen möglich sind, zeigen die Ergebnisse von Devereux et al. [11], die in der Verbindung [Na(2,2,2-crypt)] 2 Te 4 ein Te 4 2 ~-Anion nachweisen, und von Teller et al. [12], die mit dem Kation Bu 4 N T (Bu = Butyl) ein Pentatelluridanion Te 5 2_ isolieren konnten. Darüber hinaus sind fünfgliedrige Anionen Te54~ in den Verbindungen NaTe [13] und Ba 2 SnTe 5 [14] beschrieben. Durch das 156 z u s ä t z l i c h e f r e i e E l e k t r o n e n p a a r tritt h i e r a m z e n t r a len T e - A t o m a n s t e l l e d e r g e w i n k e l t e n e i n e g e s t r e c k te A n o r d n u n g a u f , d e r m i t t l e r e A u s s c h n i t t d e r K e t t e ist also d e m X e F 2 i s o s t e r . [1] F. Hulliger und T . Siegrist, Z . Naturforsch. 36b, 14 (1981). [2] T . König, B . Eisenmann und H . Schäfer, Z . Anorg. Allg. C h e m . 498, 99 (1983). [3] T . König. B . Eisenmann und H . Schäfer. Z . Naturforsch. 37 b, 1245 (1982). [4] G . Cordier, C . Schwidetzky und H . Schäfer, Z . A n org. Allg. C h e m . 517, 118 (1984). [5] Multan 83. A System of C o m p u t e r Programs, P. M a i n . S. E . Hull, L . Lessinger, G . Germain, J. P. Declerq und M . M . Woolfson, in Kombination mit X M Y 84 von T . Debaerdemaeker und M . M . Woolfson, Acta Crystallogr. A39, 193 (1983). [6] G . Sheldrick, S H E L X - 7 6 Programmsystem, Univ. Cambridge. Cambridge, England (1976), unveröffentlicht. R. Zagler et al. • Tritelluride mit komplexierten Kationen Der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem F o n d s der C h e m i s c h e n Industrie sowie der Vereinigung von Freunden der Technischen Hochschule D a r m s t a d t d a n k e n wir f ü r i h r e U n t e r s t ü t z u n g . [7] B . Eisenmann und H . Schäfer, A n g e w . C h e m . 90, 731 (1978). [8] P. Böttcher, J. L e s s - C o m m o n M e t . 70, 263 (1980). [9] A . Cisar und J. D . Corbett, Inorg. C h e m . 16, 632 (1977). [10] P. Cherin und P. Unger, Acta Crystallogr. 23, 670 (1967). [11] L. A . Devereux, G . J. Schrobilgen und J. F. Sawyer. Acta Crystallogr. C 4 1 , 1730 (1985). [12] R . G . Teller, L . J. Krause und R . C . Haushalter, Inorg. C h e m . 22, 1809 (1983). [13] P. Böttcher und R . Keller, J. L e s s - C o m m o n M e t . 109, 311 (1985). [14] C . Brinkmann. B . Eisenmann und H . Schäfer, Illrd European Conference on Solid State Chemistry, M a y 2 9 - 3 1 , 1986, Regensburg. F R G . B o o k of Abstracts. Vol. 1. p. 61.