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Nicht nur Zählkandidat für die Grünen
21.11.2008
NÜRTINGEN: Andreas Schwarz ist Nachfolger von Uschi Eid als
Bundestagskandidat im Wahlkreis Nürtingen
Nach dem Schock über das Scheitern von Uschi Eid bei der Nominierung für
einen sicheren Platz auf der Landesliste für die Bundestagswahl ging es für
den Esslinger Kreisverband der Grünen um Schadensbegrenzung. Die Kohlen
aus dem Feuer holen will nun Andreas Schwarz im Wahlkreis Nürtingen. Die
Kreis-Mitgliederversammlung wählte den 29-jährigen Kirchheimer einstimmig
als Kandidaten.
Von Uwe Gottwald
Ursprünglich hatten die Grünen wieder Uschi Eid im Wahlkreis Nürtingen
nominiert. Die Bundestagsabgeordnete trat aber aus Verärgerung über ihr
Scheitern auf der Landesliste wieder zurück. Andreas Schwarz kündigte einen
engagierten Wahlkampf an. Der 29-Jährige hat bisher vor allem auf
kommunaler Ebene politische Erfahrungen gesammelt. Seit 1999 ist er
Stadtrat in Kirchheim und seit 2006 Fraktionsvorsitzender. Im Kreistag sitzt
er ebenfalls. Außerdem gehört er seit 2007 dem Vorstand der
kommunalpolitischen Vereinigung Grüne und Alternative in den Räten an.
Auch seine Beteiligung an der Wahl von Johannes Rau zum
Bundespäsidenten 1999 als jüngster Wahlmann in der Bundesversammlung
ist ein Indiz dafür, dass er bei den Grünen ein respektables Ansehen genießt.
Er habe sich gefreut, dass er von verschiedenen Seiten aufgefordert worden
sei, im Wahlkreis Nürtingen anzutreten, sagte Schwarz. In einer Ansprache
umriss er seine Positionen für den Wahlkampf. Neben der Wirtschafts- und
Sozialpolitik will er Schwerpunkte auf die Ökologie, Mobilität und den
Verbraucherschutz legen.
Grüne Inhalte für Schlagworte
Schwarz, der beruflich als Referent im Fachbereich Wirtschaft und
Infrastruktur für den Verband Region Stuttgart tätig ist, will Schlagworte wie
Nachhaltigkeit mit grünen Inhalten füllen. So plädiert er für eine intelligente
Siedlungspolitik, die Entwicklung und Infrastruktur mit dem Schutz vor
übermäßigem Flächenverbrauch und anderen ökologischen Belangen in
Einklang bringt. Die Ökologie als ureigenstes Thema der Grünen bedeutet für
Schwarz vor allem den Ausbau nachhaltiger Energiegewinnung und des
öffentlichen Nahverkehrs. Ein Politikfeld, das ihm seit Studienzeiten am
Herzen liege, sei der Verbraucherschutz und speziell die Gestaltung des
Vertragsrechts. Der Wirtschaftsjurist fordert mehr Transparenz bei Verträgen,
sei es in der Telekommunikation oder auf dem Energiesektor.
Wirtschaftspolitisch steht er „Schirmen zur Absicherung von Krisen“
skeptisch gegenüber, vor allem wenn es sich um „öklogisch fragwürdige
Subventionen“ handle, meinte Schwarz mit Anspielung auf eine
Kfz-Steuerbefreiung. Wenn schon staatliche Gelder fließen sollen, dann sozial
und ökologisch verträglich, zum Beispiel in den Klimaschutz und in
Innovationen für Bildung und Wissenschaft.
Er trete im Wahlkampf um das Direktmandat an, sagte Schwarz nicht ohne
Schmunzeln. Aber auch wenn die Erfolgsaussichten schwindend gering seien,
wolle er nicht nur Zählkandidat sein. Vielmehr gehe es um ein gutes Ergebnis
und dafür hoffe er auf den tatkräftigen Einsatz aller Grünen im Wahlkreis.
Kreisvorstand Matthias Weigert entschuldigte Uschi Eid, die sich auf einer
Auslandsreise befinde. Sie habe jedoch den 29. November als Termin für eine
Aussprache unter den Mitgliedern angeboten.
21.11.2008 07:12
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