Brücke der Hoffnung aktuell
Transcription
Brücke der Hoffnung aktuell
ZKZ 07872 Brücke der Hoffnung aktuell Missionsnachrichten aus der Ukraine Projekte die uns auf dem Herzen liegen Nr. 02, Februar 2015 Soruschka 2015 Licht im Dunkel Eiskalter Wind fegt durch Pawlowka. Graue Häuser, schiefe Zäune, Fenster sind mit Plastiktüten und Brettern vernagelt, um sich vor der beißenden Kälte zu schützen. Wir sind so froh, dass unser „Zufluchtsort“ in Pawlowka rechtzeitig fertig geworden ist. Jeden Tag kommen viele Kinder, werden von Natascha Ischakowskaja und einem verführerischen Duft aus der Küche empfangen und können es kaum abwarten, sich auf ihr Essen zu stürzen. Auch in Swetlowodsk wird das Leben immer schwieriger. Jeden Tag wird zweimal der Strom abgeschaltet, vier Stunden am Tag und vier Stunden am Abend. Das heißt, viele Familien sitzen jeden Abend im Dunklen. Wir sind sehr dankbar, dass unser letzter Hilfsgütertransport große Mengen von Kerzen gebracht hat. Wir danken allen Missionsfreunden in Deutschland, die uns mit Kerzen beschenkt haben! Die meisten Menschen in unserer Stadt sind Handwerker, die nicht ohne Strom arbeiten können. Da fällt das niedrige Gehalt noch ärmlicher aus, als sonst. Die Nachrichten im Fernsehen drücken die Stimmung zusätzlich. An jeder Straßenecke wird geseufzt: „Wie sollen wir diesen Winter nur überleben? In dieser schweren Zeit wird „Villa Sonnenschein“ ihrem Namen gerecht. Sie ist ein Sonnenschein in einer finsteren Jahreszeit. Wir danken allen, die uns Generatoren geschenkt haben! Nun können wir unseren eigenen Strom erzeugen. Unsere Häuser sind die einzigen in der ganzen Gegend, die Strom, die Licht haben. In einer depressiven Zeit verbreiten wir Freude und Hoffnung. Wenn Sie unsere Winteraktion unterstützen wollen, in der wir die Ärmsten der Armen besuchen, vermerken Sie auf Ihrem Überweisungsträger: „Von Herz zu Herz“. DVD „Hoffnungsträger“ Jahresrückblick 2014 Begleiten Sie Mitarbeiter von „Brücke der Hoffnung“, die der Hoffnungslosigkeit in der Ukraine mutig begegnen, die „Hoffnungsträger für die Ukraine“ sind. Unsere aktuelle DVD können Sie ab sofort kostenlos in unserem Missionsbüro anfordern, gerne auch in größeren Stückzahlen zum Weitergeben! Im März machen sich die leitenden ukrainischen Mitarbeiter unserer Mission wieder einmal auf den Weg nach Deutschland, um mit persönlichen Berichten, Filmbeiträgen und Liedern in der jetzigen Kriegszeit und Wirtschaftskrise aus unserer Arbeit zu berichten. In der Zwischenzeit stehen alle Termine für die Tournee „Soruschka 2015“ fest: 10.3. 35625 Hochelheim 12.3. 35037 Marburg 15.3. 72285 Bösingen 17.3. 76307 Langensteinbach 18.3. 78112 Langenschiltach 19.3. 61130 Nidderau 22.3. 25335 Elmshorn 22.3. 24937 Flensburg 24.3. 25594 Vaale 24.3. 24768 Rendsburg 27.3. 23714 Malente 29.3. 35625 Rechtenbach Nähere Informationen zu den Veranstaltungsorten und -zeiten erhalten Sie in unserem Missionsbüro in Hüttenberg oder auf unserer Homepage www.bdh.org unter „Aktivitäten“. Impressum Missionswerk Brücke der Hoffnung e. V. Postfach 1165, 35620 Hüttenberg Tel. 06441/73304; Fax 06441/74660 Homepage: www.bdh.org E-mail: [email protected] Brücke der Hoffnung e.V. ist ein überkonfessionelles Missionswerk mit dem Ziel, bedürftige Menschen in Osteuropa humanitär, sozial und seelsorgerlich zu unterstützen und ihnen die Botschaft des Evangeliums nahe zu bringen. Unsere Missionsnachrichten erscheinen monatlich. Gerne senden wir sie jedem kostenlos zu, der daran interessiert ist. Der Nachdruck der hier veröffentlichten Texte ist nur mit Quellenangabe gestattet. Wir bitten um Übersendung von zwei Belegexemplaren. Bitte betrachten Sie den beiliegenden Überweisungsauftrag/Zahlschein nicht als Aufforderung. Er soll lediglich jene entlasten, die unsere Arbeit finanziell unterstützen wollen. Bankverbindung: Volksbank Mittelhessen eG IBAN: DE45 5139 0000 0078 8266 06, BIC: VBMHDE5F Hausanschrift für Paketsendungen: Am Brückelchen 42, 35625 Hüttenberg-Rechtenbach Vorsichtig tasten sich unsere Füße durch die unheimliche Finsternis einer eiskalten Winternacht. Hier draußen, im traurigsten Stadtteil von Swetlowodsk, scheint nicht einmal eine Straßenlaterne. Schmutzige Fensterscheiben verbergen verzweifelte Einzelschicksale, unerträgliche Hoffnungslosigkeit. „Vielleicht ist niemand zu Hause.“ Dschenja flüstert, obwohl wir ganz alleine auf der Straße stehen. Leise klopfen wir an eine verwitterte Tür. „Natascha, ich bin mit einigen Mädchen aus unserem „Tageskinderheim am See“ gekommen, um euch Licht zu bringen.“ Ein wenig unbeholfen betreten wir die ärmliche Hütte, zünden Kerzen an. Im dunklen Raum liegt Nasar, Nataschas Sohn, schaut erstaunt auf die späten Gäste. Bedrückende Trostlosigkeit ergreift unsere kleine Gruppe. Nasar hat seit seiner Geburt einen schweren Gehirnschaden, ist fast gänzlich gelähmt, kann nicht sprechen, sich kaum bewegen. Seit vielen Jahren betreuen wir den heute 15jährigen Jungen. Natascha, seine liebevolle Mutter, muss ihren Sohn durch die Wohnung schleppen, was ihr aufgrund von Rückenproblemen immer schwerer fällt. Seit vergangenem Herbst wird der Strom in Swetlowodsk aufgrund von Sparmaßnahmen fast jeden Abend abgeschaltet, die ganze Stadt versinkt in zermürbender Dunkelheit. „Danke für euren Besuch und besonders für die Kerzen! Die Meisten machen einen weiten Bogen um unsere Probleme. Ihr seid die Einzigen, die uns nicht vergessen haben.“ Tränen der Rührung fließen über Nataschas müdes Gesicht. Vorsichtig legt Dschenja Nasar einen kuscheligen Teddybären in seinen Schoß. Vor Freude vibriert der Junge am ganzen Körper. Auf dem Heimweg sind wir ganz still. Tief haben uns die Eindrücke getroffen. Keiner spricht ein Wort. Wir alle spüren, wie klein unsere eigenen Probleme sind, wenn wir an Natascha und Nasar denken. Unsere Herzen erfüllt aber auch eine wunderbare Freude, dass Gott uns die Möglichkeit gibt, so vielen hoffnungslosen Menschen neue Hoffnung schenken zu dürfen. Einblicke in unsere Arbeit Liebe Mission sfreunde! Lieber Soldat, ich schreib Dir diesen Brief, Familien besc weil Du unse hützt. Es ist be re stimmt ziemlic euch im Krieg h gefährlich be . Ich bin mit i meiner Famili geflüchtet. Ich e aus Donezk hatte solche A ngst. Überall Ich dachte, w wurde geschoss ir müssten al en. le sterben. Abe andere Soldat r Deine Freun en, haben un de , s geholfen, da konnten. Jetzt ss wir flüchte sind wir in Sich n erheit, und ich mehr, aber ic habe keine Ang h mache mir st Sorgen um D Wunsch ist, da ich. Mein größ ss der Krieg in ter der Ukraine zu keine Mensche Ende geht, dass n mehr sterben müssen. Ich be Deine Freunde te für Dich un …“ d Heute ist es ganz still in „V illa Sonnensc Briefe an Sold hein“. Unsere aten zu schrei Kinder haben ben, die in de die richtigen W beschlossen, n Krieg ziehen orte zu finden, ermutigende m ussten. Es fällt da bleibt Lena U s auszudrücken den Kindern ni chnal stehen. , w as si e tief in ihren cht leicht, Ihr Herz schl Herzen fühlen ägt schneller. . Bei einem Bri Lieber Vater, je ef tzt verstehe ich, dass Du in kein was mir alle er e andere Stadt zählt haben, um gegangen bist, mich nicht zu Ich habe solche um dort Geld zu beunruhigen. Angst, dass D verdienen, Du bist im Kri ir etwas Schrec mir gesagt, da eg! kliches passiert ss Du verletzt . w Ic ur h dest, dass Du Krankenhäuser bete jeden Tag viel Blut verlor n hast, aber w für Dich. Mut en hast. Ich w ir alle wollen ter hat Gestern habe ic eiß, wie viel A do ch, dass Du w h im Fernsehen ngst Du vor ieder gesund na wieder schlimm Illowaisk, in de ch Hause kom e Bilder vom K nen viele Men mst. schen gestorbe rieg gesehen, vo bin so froh, da n sind. Ich wei n Kämpfen um ss Du überlebt ß, da die Stadt hast. ss Du in dieser Mir geht es gu Stadt gekämpf t! Jeden Tag bi t hast. Ich n ich in „Vill nähen. Ich bin a Sonnensche schon richtig gu in“. In unsere t! Ich weiß, da warme Mütze r „Lehrwerksta ss es bei euch zu nähen. tt“ lerne ich zu kalt ist. Da ha Lieber Vater, ic be ich beschlos h hab Dich lie sen, Dir eine b und kann es Deine Tochter kaum abwarte Ira n, Dich wiede r in meine Arm e zu schließen! Lena wird dies e Worte wohl nie wieder verg Ira weiß nicht, essen. Sie enth ob der Brief ih alten so viel Sc ren Vater über hmerz, Ängst haupt erreiche e und Liebe. n wird. Wenige Tage später trifft ei n, was Ira sich Hütte. Ira kann so sehr wünsc ihr Glück kaum hte: ihr Vater sie ihre Gefüh fassen, spring steht vor ihre le ausdrücken t ihm um den r ärmlichen Hals, weint vo soll. Dann wir ist, als hätte de r Freude, wei d sie plötzlich r Krieg seine ß ga nicht, wie nz still. Ihr Vat alte Persönlic auf dem „10 T hkeit geraubt. er hat sich ve age Heimatur rä W ndert. Es or la ub“ steht. In tlos reicht er ihrer Hütte, st den kommen seiner Frau ei arrt nur unbe de ne n w n Zettel eg T ag t Körper unkont auf einen Pun en sitzt er mei kt. Von einem rolliert geschü stens in einer Augenblick au ttelt. Sein Ner Ecke Vater Tag und f den anderen vensystem ist Nacht, wird vo wird sein schwer angesc n dem unerträg ins Kriegsgeb hlagen. Ira be lichen Gedanke iet zurückkehr treut ihren n terrorisiert, en muss. Ob er dann wiede dass er schon r ba na ld wieder ch Hause zurü Dieses Erlebni ckkehrt, weiß s gibt einen kl ni emand. ei nen Einblick in denen unsere Mitarbeiter lie das aktuelle Sc bevoll zur Seite hicksal von M enschen in de stehen. r Ukraine, Missionsleiter, Brücke der H offnung Gott sei Dank! Neugierig kommen Kinder zu unserem neuen „Zufluchtsort“ in Schorsk. Fast ehrfurchtsvoll betreten sie das geheimnisvolle Gebäude. Drinnen macht sich kurz Ernüchterung breit: graue Lehmwände, Berge von Müll, eben nur ein halbfertiger, ungemütlicher Rohbau. Darauf bedacht nicht im Weg zu stehen, beobachten sie, wie eifrige Arbeiter aufräumen und Werkzeuge bringen, Schaufeln, Hämmer, Stemmeisen, Bohrmaschinen. Laut hupend hält ein alter Lastwagen mit quietschenden Bremsen, schüttet Sand vor das Eingangstor. Starke Männer laden schwere Zementsäcke ab. Geschäftig eilt Jaroslaw Galagowetz mit Bauplänen über den Hof. Wie lange haben wir sehnsüchtig auf diesen Tag gewartet? Nun ist es endlich so weit. Mascha Galagowetz, die unsere Arbeit in Schorsk leitet, steht mit Jungen und Mädchen im Kreis, betet: „Danke Vater, dass du uns dieses wunderbare Gebäude geschenkt hast. Gib uns Kraft und Weisheit aus diesem Chaos einen „Zufluchtsort“ für unsere Kinder zu gestalten!“ Ein leckerer Kuchen Kaum hörbar klopft es an die Tür. Draußen steht Alina, einen noch warmen Kuchen in ihren rotgefrorenen Händen. „Meine Mutter hat einen Kuchen für unseren Festtag gebacken. Sie ist so glücklich, dass wir bei uns in Schorsk ein Kinderhaus bauen. Sie kann es immer noch nicht fassen!“ Auch in Mascha steigen wehmütige Erinnerungen aus der Vergangenheit auf: Hungrige Jungen und Mädchen, die in Nächten Gemüse und Obst in Nachbargärten stehlen, sich aus Zweigen und Blättern am Rand von Schorsk Hütten bauen, um den Saufgelagen ihrer Eltern zu entrinnen. „Unsere Regierung kümmert sich nicht um unsere Kinder. Sie sind so mit dem Krieg und der Wirtschaftskrise beschäf- tigt, da bleiben die Menschen auf der Strecke.“ Eine alte Nachbarin lehnt sich müde an unseren Gartenzaun. „Aber Gott sei Dank gibt es immer noch Menschen, die ein gutes Herz haben, die Gott bewegt, unseren Kindern zu helfen. Ich habe nie gedacht, dass wir einmal in unserem armen Schorsk ein Kinderhaus haben werden!“ Hilfreiche Nachbarn Seit über einem Jahr betreuen wir die „Vergessenen Kinder in Schorsk“. Jeder kann in dieser Zeit bereits ermutigende Veränderungen bei den Jungen und Mädchen erkennen. Viele Nachbarn wollen helfen, bringen Werkzeuge, Gefäße mit Wasser, leckeres Essen oder heißen Tee. „Wenn ich die Jungs hier sehe, erinnert mich das an meine eigene Kindheit.“ Mit feuchten Augen streicht ein alter Mann über Kyrills Kopf. „Meine Eltern hatten nie Zeit für mich. In schweren Kriegsjahren bin ich zu einem harten Mann geworden. Wenn ich euch helfen kann, lasst es mich wissen. Vielleicht kann ich in meinen letzten Lebensjahren noch etwas Sinnvolles tun!“ Eine hoffnungsvolle Zukunft Tief bewegt denken Mascha und Jaroslaw Galagowetz an das vergangene Jahr, an romantische Lagerfeuer, kleine Feste, spannende Bibelarbeiten, lustige Dorfspiele und natürlich an unser großes Sommerlager in Swetlowodsk. „Möge Gott euch Kraft für eure große Aufgabe schenken.“ Immer mehr Nachbarn stehen vor unserem Zaun. Beten Sie mit uns für unsere große Aufgabe, dass wir in den kommenden Monaten ein Zeichen der Hoffnung setzen können, dass unser „Zufluchtsort“ ein helles Licht wird, das in unserem finsteren Schorsk scheint. Wenn Sie dieses Projekt unterstützen wollen, vermerken Sie auf Ihrem Überweisungsträger: „Zufluchtsort in Schorsk“.