Nachrichten 2010-6 - Missionswerk FriedensBote

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Nachrichten 2010-6 - Missionswerk FriedensBote
Missions
6
Themen:
Herbstkonferenzen
des Missionswerkes
Der vergessene Stamm
im Pamirgebirge
November / Dezember 2010
Jubiläumsfeier der Christen in den GUS-Länder
Missions
6
November/Dezember 2010
Inhalt
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Ein Geschenk, das Leben verändert (Geistliches Wort)
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Herbst-Konferenzen des Missionswerkes mit
Gastreferenten aus Moldawien und der Ukraine
Zur Titelseite:
Diese kirgisischen Kinder
auf dem Pamirgebirge
wissen noch nichts
von Weihnachten.
Lesen Sie bitte dazu den
bewegenden Bericht auf
den Seite 11-14.
11 Werden sie wiederkommen?
15 Parteisekretär verbeugte sich im Kreml mit der Bibel
an der Brust
16 Kirgisische Gemeinde – ein Werk Gottes!
18 100 jähriges Jubiläum im Hause Gottes
19 „Wer ist schuld?”
20 Aktionen, die Weihnachtsstimmung verbreiten
22 Getröstet um andere zu trösten
22 Dank und Gebetsanliegen
23 Projekt: Seelsorgetelefon „Am Rande des Abgrunds“
Ü b e r si ch t sk a r te
23 Impressum
24 Neue Bücher und CD
Jakutien
Storoshinez
R
Moskau
Ukraine
u
s
s
l
a
n
d
Tschernobyl
Kiew
Moldawien
Kischinew
Dergatschi
Charkow
Krasnojarsk
K a s a c h s t a n
Georgien
Usbekistan
Bischkek
Taschkent
Kirgisien
Tadshikistan
Pamir
Jakutsk
Ein Geschenk, das Leben verändert
Gesegnete Weihnachten!
„Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben“
Gott bietet jedem Menschen Sein
größtes Geschenk aller Zeiten an.
Unvergesslich ist in aller Welt die
Nacht, in der der Herr Jesus Christus geboren wurde. Die Worte Jesajas wurden
Wirklichkeit: In einer Krippe in Bethlehem
lag ein Kind.
Wenn allen Menschen in aller Welt
gleichzeitig je ein Sohn geboren würde,
so könnte man das ein überragendes Ereignis nennen. Die Massenmedien in aller
Welt würden nur dieses Ereignis beleuchten und darüber berichten. Dieser Tag
würde wohl zum größten Fest der
Menschheit werden.
„Ein Kind ist uns geboren“, bedeutet
nichts anderes, als dass der Herr allen
Menschen ein einmaliges Geschenk
machte: den Gläubigen, aber auch den
Atheisten. Die Liebe des Allerhöchsten ist
durch dieses, alles in unserer Welt überragendes Ereignis, praktisch bewiesen
worden.
„Also hat Gott die Welt geliebt, dass Er
Seinen eingeborenen Sohn gab ...“ (Joh.
3,16). Jesus ist nicht deshalb in die Welt
geboren, damit die Menschheit um einen
Erdenpilger reicher würde, sondern,
damit dieser Eine alle errettete.
Während des 1. Weltkrieges ließ ein
russischer General Soldaten antreten und
wandte sich an die anwesenden Offiziere
mit einer Rede:
„Herren Offiziere! Sie ziehen in den
Kampf. Riskieren Sie bitte nicht unnötig
Ihr Leben, denn Sie sind wertvoll. Wir
haben dafür genug Spreu“ – und er
zeigte mit der Hand auf die aufgestellten
Soldaten.
Der General war leichtfertig bereit, Soldaten zu opfern, und wenn es nötig war,
auch Offiziere. Doch hätte er wahrscheinlich nicht seinen Sohn geopfert – und keinesfalls sein eigenes Leben.
Gott gab Seinen eingeborenen Sohn,
den einzigen. „Ein Sohn ist uns gegeben“
– das ist der wahre Beweis der Liebe Gottes.
Jesaja 9,5
Es ist unsere Entscheidung, Ihn aufzunehmen.
Ob und wie wir diesen Sohn Gottes
aufnehmen, entscheiden wir.
Maria und Joseph nahmen den neugeborenen Sohn an, was in unserer Zeit
nicht alle Eltern tun.
Hirten waren über die verkündete Botschaft „Euch ist heute der Heiland geboren“ hoch erfreut und beeilten sich, um
Ihn zu betrachten.
Die Weisen aus dem Morgenland nahmen den Sohn in ihre Herzen auf. Sie
waren bereit, einen weiten Weg zu machen, um Ihn zu sehen und ihre Anerkennung mit den Geschenken auszudrücken.
Leider nahmen nicht alle Menschen
den Sohn Gottes an. Zwar wurde Jesus
den Priestern und den Pharisäern, den
Schriftgelehrten und dem anwesenden
Volk gegeben, doch sie lehnten Ihn mehrheitlich ab und lieferten ihn in die Hände
des Pilatus aus.
Zur vollen Geltung kommt der Satz
„Ein Sohn ist uns gegeben“, wenn wir
Jesus in unser Herz und Leben als unseren
Herrn aufnehmen. Millionen Menschen
haben dies getan. Diese Möglichkeit besteht auch heute noch. Jeder Mensch ist
dazu aufgerufen.
Der Fund auf der Müllhalde verändert das Leben eines Trinkers
Wasilij war kein Christ. Für ihn war die
„Weihnachtsfeier“ ein willkommener
Grund, wieder einmal mit seinen Freunden zu trinken.
Am späten Abend war Wasilij auf dem
Heimweg. Es hatte geschneit, und es war
kalt. Als er an einer Müllhalde vorbeiging,
hörte er plötzlich das Weinen eines Kindes.
Wasilij war zwar angeheitert, doch er
horchte auf und – o, Schreck! – es war
tatsächlich ein Kind, das jemand auf die
Müllhalde geworfen hatte.
„Das Kind wird hier erfrieren!“, schoss
es Wasilij durch den Kopf. Er hob das
3
Alexander
Dribnochod,
Gemeindepastor,
Leiter der
Missionseinsätze
in den Dörfern des
Charkower Gebiets
(Ukraine)
Herbst-Konferenzen
Gesegnete Weihnachten!
Kind auf, schob es sich unter den Mantel und ging
weiter. Der Kleine fühlte sich besser und wurde
ruhig. Doch dann kam Wasilij ins Nachdenken.
„Wozu habe ich das Kind bloß genommen? Ich
bin ein Trinker, und zu Hause ist es fast genauso kalt
wie draußen. Zu essen habe ich nichts. Wenn das
Kind bei mir bleibt, wird es genauso sterben wie auf
der Halde.“
Nach gründlichem Nachdenken fasste Wasilij den
Entschluss, wegen des Kindes mit dem Trinken aufzuhören. Zu Hause angekommen, heizte er den
Ofen an. An dem Abend nahm das Leben Wasilijs
eine radikale Wende: Er brachte das Haus in Ordnung, nahm später eine Arbeit an und vergaß das
Trinken. Die Aufnahme des Kindes veränderte sein
Leben.
Das himmlische Geschenk anzunehmen,
heißt: …
Die Aufnahme des himmlischen Kindes verändert
unser Leben zum Guten noch viel mehr als bei Wasilij der Findling: Wir werden in das Ebenbild Christi
verwandelt.
Wenn wir zur Weihnachtsfeier viel Essen vorbereiten und alles festlich geschmückt haben, führt das
noch nicht automatisch dazu, dass wir den Sohn
Gottes aufgenommen haben und Er unser Heiland
ist. Auch wenn wir fromm sind wie Kornelius in Cäsarea (Apostelgeschichte 10,1-2) und die Gottesdienste besuchen, so sind wir noch nicht am Ziel,
sondern benötigen noch das Heil.
Den Sohn aufnehmen heißt, sich selbst als Sünder
zu erkennen, den festen Entschluss zu fassen, jede
Sünde aufzugeben und dem Herrn Jesus Christus
nachzufolgen. Das heißt, nicht nach eigenem Gutdünken zu leben, sondern einen Glaubensschritt zu
wagen und sich dem Willen des Allerhöchsten unterzuordnen.
In unserer Zeit sehen wir im Osten keinen Stern
von Bethlehem, uns erscheinen keine Engel, wir
werden das Kind in der Krippe nicht vorfinden, doch
Gott spricht heute zu uns durch Sein Wort, die Bibel.
Wer das Kind in der Krippe noch nicht als den
wahren Gott in sein Herz und Leben aufgenommen
hat, der darf es zu jeder Zeit tun. Dann wird er eine
echte Weihnachtsfreude erleben – eine Freude, die
nicht nur bis Neujahr anhält, sondern durch das
ganze Leben führt.
In diesem Sinne wünsche ich allen Missionsfreunden eine echte Weihnachtsfreude und ein gesegnetes Fest.
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Liebe Missionsfreunde, nicht jeder
von Ihnen konnte unsere diesjährigen
Herbstkonferenzen in Oranienburg
oder in Schloss Holte-Stukenbrock besuchen. Deshalb informieren wir Sie
über die wichtigsten Momente der
Veranstaltungen.
Mit der Liebe zu den Verlorenen
Pastor Johann Friesen aus Berlin baute
seine Predigt auf den Text aus
Röm. 1,16: „Das Evangelium
von Christus ist Gottes Kraft
zur Errettung für jeden, der
glaubt …“.
Unter anderem berichtete
Johann von der brennenden
Liebe zu unbekehrten Menschen, die der Herr ihm schon
in seiner Jugendzeit in seinem Herzen
entfacht hatte. Gott öffnete seine Augen
für ihre Nöte.
In den letzten Jahren der Besatzung der
ostdeutschen Länder durch die russischen
Streitkräfte hat Johann unter den russischen Soldaten und Offizieren das Evangelium verkündigt. Mehrere von ihnen
bekehrten sich und ließen sich taufen. Im
Haus, in dem früher der sowjetische Geheimdienst die deutschen Kriegsgefangenen verhörte und einige von ihnen zu
Tode quälte, fanden nun christliche Bibelkreise statt.
Bis heute ist Johann mit seinen Gesinnungsgenossen in der Gemeindegründung in Berlin aktiv. Diese Arbeit führte
bereits zum Aufbau von vier Gemeinden.
Hunderte Seelen sind dadurch gerettet
worden.
Die Hauptbotschaft in Schloss
Holte-Stukenbrock brachte Pastor
Burghard Affeld aus Osnabrück.
Hinter die „Maske“ sehen
Nach 33 Jahren meines Pastorendienstes bin ich in den Ruhestand verabschiedet worden. Doch wir Christen kommen
auf dieser Erde nicht zur Ruhe, weil der
Herr in unsere Herzen eine Unruhe gelegt
hat.
Mit den Worten „Hebt Eure Augen“
des Missionswerkes: „Hebet auf eure Augen“
(nach Joh. 4,35)
machte Jesus Seinen Jüngern deutlich,
dass sie nicht nur ins Gesicht, sondern ins
Herz der Menschen sehen sollen. Sie (und
wir auch) sollen über den „normalen
Menschenblick" hinaus viel mehr sehen.
In Joh. 4,8+31 lesen wir, dass die Jünger Jesu sich ums Essen für den Körper
kümmerten, doch Jesus sah den viel größeren geistlichen Hunger. Es ist zwar richtig, wenn wir uns Mühe ums Essen
machen. Doch viel wichtiger ist, dass wir
aufhören zu meinen, dass „meine Bedürfnisse im Zentrum stehen“. Mit dem
Aufruf, die Augen zu heben, wollte Jesus
sagen: „Seht weg von euch selbst und
seht einmal das Sehnen der Menschen
nach Frieden für ihre Seelen.“ Man sieht
es nicht gleich, denn die meisten Menschen verstecken ihre Not hinter einer
Maske.
Einmal wurde ich zum Geburtstag
eines 80-jährigen Unternehmers eingeladen. Unter den prominenten Gästen
wollte er einen Pastor haben; nur sollte
ich keine Rede halten.
Das befolgte ich aber nicht. Ich rief alle
Anwesenden zur Ruhe auf und betonte
die große Gnade Gottes, die den 80-jährigen Jubilar durch sein Leben getragen
hatte. Das Geburtstagskind aber unterbrach mich. Er sagte stolz: „Pastor Affeld,
schauen Sie auf meine Hände. Dass ich so
alt geworden bin, habe ich nur mir selbst
zu verdanken.“
Später traf ich den alten Mann wieder.
Er sah verzweifelt und elendig aus. Nun
war seine Maske gefallen. In seinen 80
Jahren war der alte Mann nicht glücklich
geworden. Er sah die Sinnlosigkeit seiner
Schufterei, litt stark unter Einsamkeit und
kämpfte gegen Selbstmordgedanken.
Zum Schluss sagte er:
„Sie, Pastor Affeld, haben Recht gehabt, dass man Gott für alles Gute danken soll. Doch, wissen Sie, ich habe
keinen Zugang zu Ihm. Ich habe in meinem Leben zu viel Mist gebaut. Wer
nimmt mir die ganze Schuld von meinem
Herzen? Stimmt es denn wirklich, dass
Jesus für mich gestorben ist?“
Lebe deine Berufung!
Zu oft gewöhnen wir Christen uns an
unser Leben in der Vergebung. Das göttliche Opfer, das für unsere Erlösung bezahlt wurde, rührt uns zu wenig. So
verlieren wir die göttliche Sicht für die
verlorene Welt. Gleichgültig sagt dann so
ein Christ über die gottlosen Menschen:
„Sie wollen von Gott nichts wissen.“
Was ist mit uns, wenn wir die schrecklichen Zeitungsberichte über Mord, Gewalt und Missbrauch lesen? Regen wir
uns nur darüber auf, oder können wir für
die Opfer, für die Täter und für die Richter
beten? Wir sollen unsere Augen aufhe-
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Auf den Bildern der
Chor in Oranienburg
und einige der
Prediger, die zu den
Konferenzgästen
sprachen; v.l.: HansJoachim Volkmann
(Oranienburg),
Jakob Dück und
Viktor Klippenstein
(Schloss Holte-Stukenbrock), Johann Friesen
(Berlin) und Burghard
Affeld (Osnabrück).
Verschiedene
musikalische
Beiträge auf den
Konferenzen; im
Uhrzeigersinn:
Kindergruppe
aus Berlin;
Gennadij Danelsky
mit Musikern
und Sängern aus
Borchen;
Alexander und
Vera Dribnochod
(Ukraine);
Andrej Osselskij
(Moldawien).
ben, um die Sehnsucht der Menschen
nach einem anderen Leben zu erkennen.
Oft beschämt uns Christen die unbändige Leidenschaft verschiedener Fußballklubs für den Sieg ihrer Mannschaft. Sie
sind bereit, dafür alles zu geben. Jesus erwartet von uns eine noch viel größere Leidenschaft, denn es geht um mehr als um
den zeitlichen Sieg im Spiel.
Die Wissenschaftler vergessen oft das
Essen, wenn sie ihre Forschungsarbeiten
leidenschaftlich durchführen. Leider sind
viele Christen mit sich selbst so sehr beschäftigt, dass sie keine Zeit für die Außenwelt haben. Der Kratzer an unserem
Auto macht uns manchmal mehr Sorgen
als der Arbeitskollege, der in seiner Suche
nach dem Sinn des Lebens verkümmert.
Charles Haddon Spurgeon hat gesagt:
„Die Gemeinde leidet nicht so sehr an
ihren Feinden wie an ihren Mitgliedern,
stand gegeben. Das endgültige Ziel der
Weltmission ist noch nicht erreicht. Der
Auftrag Gottes ist noch nicht erfüllt.
Dabei haben wir es nicht zu schwer. Wir
geben nur das weiter, was Er uns gegeben hat. Und dafür gibt es unendliche
Möglichkeiten.
Wir dürfen uns nicht in unsere gut eingerichteten Gemeindehäuser verdrücken.
Sollte man uns nicht inmitten der Suchenden, der Verlorenen antreffen? Wenn wir
unseren Platz noch nicht gefunden
haben, sollen wir unsere Augen zum
Herrn aufheben und fragen: „Herr, wo
willst Du mich gebrauchen? Mit wem soll
ich Kontakt aufnehmen?“
Wenn ich durch die Straßen meiner
Stadt gehe, schaue ich in die Gesichter
der Menschen. Es sind so wenige glückliche dabei. Ich sehne mich sehr danach,
dass der ganze Stadtteil, in dem ich schon
die am falschen Platz sich unnötig abmühen.“ Kann Gott uns gebrauchen, wo Er
es will?
Freunde, Gott hat uns allen einen
himmlischen Auftrag mit ewigem Be-
viele Jahre wohne, sich zum Herrn bekehrt.
Gott sei Dank, wenn wir unsere Augen
aufheben, sehen wir auch, dass Er noch
am Wirken ist. In unserem Land, in der
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Ukraine, in Moldawien und in verschiedenen anderen Ländern geschehen noch
Bekehrungen.
Jesus sagt: „Hebt eure Augen auf.“ Mit
anderen Worten: Packt an, weil die Menschen Vergebung und Frieden brauchen.
Das hat eine enorme Bedeutung für ihre
und unsere Ewigkeit. Besseres gibt es
nicht. Hier auf Erden und in der Ewigkeit.
Und es gibt für irdische Mühe einen
himmlischen Lohn.
Zeugnisse unserer Gastreferenten:
aus Moldawien
Treffen nach 30 Jahren
Andrej Osselskij war eins der wenigen
Kinder, das die zweijährige Hungersnot in
Moldawien in der Nachkriegszeit überlebte.
Nach dem Krieg herrschte in Moldawien die atheistische Sowjetmacht. In der
Schule wurde Andrej gehänselt, weil er
gläubige Eltern hatte. Als er sich mit 13
Jahren bekehrte, wurde der Spott noch
größer. Seine Militärpflicht musste Andrej
im äußerst kalten Sibirien ableisten. Zur
Strafe.
Dort, in der sibirischen Stadt Krasnojarsk, traf Andrej eine Gruppe von älteren, gläubigen Menschen, die er ab und
zu besuchen konnte. Eines Tages sah
er im Stadtmuseum eiserne, schwere
Fesseln, in denen Häftlinge aus den
südwestlichen Teilen des Landes nach
Sibirien zu Fuß verbannt wurden. Auf
einer der Fesseln konnte Andrej die
eingeritzten Worte erkennen: „Für das
Wort Gottes“.
Von den alten Christen in Krasnojarsk hörte Andrej über die entsetzlichen Qualen dieser Häftlinge. Ihr
Fußmarsch dauerte 3,5 Jahre. Viele
starben unterwegs, weil ihnen weder
Waschmöglichkeiten, noch medizinische
Behandlung, noch menschliche Übernachtungsmöglichkeiten geboten wurden.
Andrej wurde in seinem Wunsch, dem
Herrn treu zu dienen, noch viel mehr gestärkt. Nach dem Ende seiner Militärzeit
blieb er in Krasnojarsk und war in der
Ortsgemeinde aktiv. Es entstand eine ak-
tive christliche Jugend. Dafür wurde Andrej zu vier Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Doch weder Frost bis -60°, noch
Krankheiten konnten ihn von seinem
Herrn trennen. Nach 18 Jahren seines
Aufenthalts in
Sibirien kehrte
Andrej mit seiner Familie zurück
nach
Moldawien.
Gerade damals suchten
die Christen
der westlichen
Länder nach
neuen, geheimen Wegen,
auf denen sie
das Wort Gottes in die Sowjetunion
schmuggeln
konnten. Der
geistliche Hunger im Land
war enorm.
In den Siebzigerjahren
bekam unser
Missionswerk von Gott
die besondere Gnade,
das Wort Gottes mit
Schwertransporten
über die Grenze zu
schmuggeln. Jenseits
der Grenze organisierte Andrej in den
Nächten den Umschlagplatz für mehrere Hunderttausend Bibeln. Wenn die
beteiligten Brüder ihn fragten:
„Wann kommen wir nach der UmladeAktion nach Hause?“, antwortete er:
„Vielleicht morgen; aber vielleicht auch
in 3-5 Jahren …“
Gott hat diese Arbeit auf wunderbare
Art und Weise beschützt. Über 80 Tonnen
Bibeln wurden damals über Andrej und
seine Mitarbeiter im Land verbreitet. In
7
Auf der Konferenz
trafen sich nach
30 Jahren einige der
„Bibelschmuggler“
aus den 80er Jahren;
v.l.: A. Osselskij,
P. Martens,
W. Penner,
J. und E. Ewert.
Heute darf das
Missionswerk die
Bibeln palettenweise
nach
Moldawien
transportieren.
An der Straße Karaganda-Almaty (382
km nördlich von
Almaty) steht dieses
Denkmal für Andrej
Petker, Waldemar
Friesen und Frieda
Peters, die während
des Transports der
Bibeln im Jahre 1980
tragisch ums
Leben kamen.
Bild rechts:
Viele schwerbehinderte Christen in
Moldawien sind in
der Verkündigung
des Evangeliums
aktiv. Sie wurden
zum Austausch und
zur Ermutigung
zusammengebracht.
Auch Lebensmittel
wurden jedem von
ihnen geschenkt.
den dunklen Nächten konnten sie einander kaum sehen. Nun trafen sie sich 30
Jahre später in Deutschland. Der Herr hat
es möglich gemacht. Ihm sei alle Ehre!
notwendigsten Grundnahrungsmitteln zu
unterstützen.
Andrej hat großes Mitleid mit den Leidenden, weil die Not auch in seinem
Mission im Armenhaus Europas
Heute ist Andrej in der Gemeindegründungsarbeit aktiv. Eine Episode davon ist
in unserer Ausgabe 4/2010 auf den Seiten 16-18 zu lesen. Andrej ist viel unterwegs, um die kleinen neuentstandenen
Bibel- und Hauskreise in den Dörfern zu
ermutigen und zu unterweisen.
Die zweite Aufgabe von Andrej liegt in
Hause wohnt. Seine Ehefrau leidet schon
14 Jahre schwer an Parkinson. Beten Sie
für Andrej Osselskij, für seine Ehefrau und
für den Missionsdienst in Moldawien.
aus der Ukraine
Unermüdlich unterwegs
Alexander und Vera Dribnochod aus
Charkow waren Gastreferenten unserer
Herbstkonferenzen. Auch mit ihnen sind
wir bereits über Jahrzehnte befreundet.
Alexander ist vielseitig begabt und seit
seiner Jugend in verschiedenen Diensten
in der Gemeinde aktiv. Sechs Jahre leitete
er die Missionsarbeit unter den Kriminellen in den Vollzugsanstalten. Mehr als
hundert Kriminelle kamen dadurch zum
Glauben. Einige von ihnen wurden sogar
dort im Straflager getauft!
Seit 1998 ist Alexander einer der VerBild oben:
Die Familie
des Missionars
mit 10 Kindern
freut sich auf die
Unterstützung mit
Lebensmitteln.
praktischer Unterstützung der moldawischen Missionare und deren Familien.
Moldawien ist das Armenhaus Europas.
Die Monatsrente liegt durchschnittlich bei
12 Euro. Von fast 4,5 Mio. Einwohnern
Moldawiens sind mehr als eine Million
wegen Arbeitslosigkeit ins Ausland abgewandert.
Doch die in den Dörfern wohnenden
Missionare können die neuentstandenen
Gemeinden nicht verlassen. Arbeit gibt es
in den Dörfern nicht; so bleiben ihre Familien oft in bitterster Not. (Ausführliches
dazu lesen Sie in unserer Ausgabe 2/2010
auf den Seiten 8-10). Andrej sucht nach
Möglichkeiten, diese Familien mit den
8
antwortlichen für die Missionsarbeit in
den Dörfern des Charkower Gebiets (fast
so groß wie das Land NRW).
Rund ums Jahr, bei jedem Wetter, oft
„Das Vergeben ist so schön! Wem
könnte ich noch etwas vergeben?“
Eine gebildete Frau kam durch unsere
Arbeit zum Glauben an Jesus. Doch sie
bei spektakulären Verhältnissen, erfüllen
er und seine Mitarbeiter bis heute treu
diesen Dienst. Dadurch sind mehrere
Hundert Menschen zum Glauben an
Jesus Christus gekommen. Es sind Hausund Bibelkreise sowie Gemeinden entstanden.
wurde von nächtlichen Ängsten und
Schlaflosigkeit, die ihr förmlich das Leben
ruinierten, nicht frei. Im Gespräch mit mir
gestand sie, dass sie gegen viele Menschen verbittert sei. Ich erklärte der Frau,
dass sie allen Menschen vergeben müsse,
anderenfalls könne Gott ihr auch nicht
vergeben.
So begann bei der Frau ein schwerer innerer Kampf. Doch nachdem sie ihrem
Mann verzeihen konnte, der ihr besonders viel zugesetzt und sie letztendlich
verlassen hatte, fühlte sie sich bedeutend
besser. Die Frau betete zu Jesus um Kraft,
damit sie auch einem anderen Menschen
vergeben konnte, und - erfuhr danach
eine noch größere Erleichterung. Sie
machte weiter und war in fast zwei Stunden mit allen fertig, wegen denen sie verbittert gewesen war.
Dabei fühlte sie sich so glücklich, dass
ihr letztes Gebet war: „Herr Jesus, das
Vergeben ist so schön! Wem könnte ich
noch etwas vergeben?“
Vera unterstützt ihren Ehemann in seinem Dienst mit Gebet und Gesang. Der
Herr hat sie mit einer schönen Stimme
beschenkt. Alexander und Vera haben 9
Kinder und acht Enkel.
Hier ein paar Beispiele von Menschen, die durch den Dienst von Dribnochods ein neues Leben angefangen
haben. Alexander erzählt:
Bibel als Fibel
Der Roma-Zigeuner Igor kam gerne zu
unseren Evangelisationen. Allen Anwesenden teilten wir Blätter mit Liedertexten
zum Mitsingen aus. Doch Igor sang nicht
mit. Ich fragte ihn: „Igor, warum singst
du nicht mit?“ Darauf erwiderte Igor:
„Ich kann nicht lesen.“
Unter den Romas in der Ukraine gibt es
viele raffinierte Gauner und Falschspieler.
Ebenso schlau sind sie im Geldzählen und
im Zaubern. Doch bleiben dabei die meisten Analphabeten.
Igor bekehrte sich an einem Abend und
bat uns um eine Bibel. Das Verlangen,
Gottes Wort selbst zu lesen und es zu verkündigen, wurde bei ihm so groß, dass
die Bibel für Igor zur Fibel wurde.
Und der Schubkarren wurde doch
nicht geklaut
Anna wohnt im Dorf B. Noch vor Kurzem scheute sie sich nicht, gelegentlich
etwas Fremdes mitzunehmen. Auch sie
kam zu unseren wöchentlichen evangelistischen Gottesdiensten. Einfach aus Neugier.
Als Anna vor dem Eingang an der
Zauntür einen Schubkarren sah, den jemand dort versehentlich hatte stehen las-
9
Auf den Bildern
oben: Während der
Besuche in Hunderten von Dörfern verkündigen Alexander
und seine Mitarbeiter
das Evangelium und
verteilen christliche
Schriften.
Bild auf der Seite 8:
Häftlinge werden
auf dem Gefängnishof in einem
Becken getauft.
Die Fahrräder
vom Missionswerk
dienen evangelistischen Zwecken.
Jeder Jugendliche
der Charkower
Gemeinde hatte
die Aufgabe,
zur Fahrradtour
einen (noch)
ungläubigen
Altersgenossen
einzuladen.
sen, dachte sie: „Diesen Karren nehme
ich auf dem Heimweg in der Dunkelheit
mit. Ich brauche ihn einfach sehr dringend.“
Während unseres Einsatzes lasen wir
aus der Bibel, dass „die Diebe das Himmelreich nicht erben werden“ (nach
1.Kor.6,10). Beim Hinausgehen hatte
Anna nicht mehr den Mut, den Schubkarren zu entwenden.
Zu unserem nächsten Einsatz eine
Woche später kam Anna wieder, um uns
anzuhören. Und immer noch stand derselbe Schubkarren vor dem Zaun, als ob
ihn keiner brauchte. Anna war sich dieses
Mal sicher: „Heute verlasse ich das Haus
vor dem Schluss und nehme den Karren
auf jeden Fall mit!“ Doch auch dieses Mal
ließ der Geist Gottes es nicht zu.
Später teilte Anna im Hauskreis unter
Tränen mit, dass sie fünf Monate lang
den begehrten Schubkarren klauen
wollte. Doch eine stärkere Macht hielt sie
immer wieder davon ab. Irgendwann
hatte sie verstanden, dass es der Herr
war, und sie bekehrte sich.
Liebe wirkt ansteckend
Zu unserem evangelistischen Einsatz
auf der Straße des Dorfes N. kam auch
eine Frau mit sechs Kindern. Mir fielen die
abgetragenen Kleider und Schuhe der
Kinder auf. Es war Winterzeit mit viel
Schnee und 20° Frost. Die Kinder trampelten auf der Stelle, um ihre Füße aufzuwärmen. Dabei waren ihre löchrigen
Schuhe vor dem vollständigen Auseinan-
derfallen mit Bindedraht „gesichert“.
Uns jammerte diese Familie. Wir erkundigten uns nach ihrem Wohnort und
brachten ihr am nächsten Tag einen großen Sack mit Kleidern und Schuhen.
Als wir den Sack ausschütteten, umringten uns die jubelnden Kinder. So
etwas hatten sie noch nie gehabt. Die Sachen wurden sofort anprobiert und bewundert. Die Freude der Familie war
groß.
Die Mutter der Kinder sagte danach zu
uns: „Ich habe zwar kein Geld. Doch die
Kolchose hat meine Arbeit mit Zucker
‚bezahlt’. 10 kg von diesem Zucker habe
ich aufbewahrt, um ihn gegen Kleider
einzutauschen. Nun sind wir von euch
über alle Maßen beschenkt worden.
Erlaubt ihr mir, diesen Zucker an eine andere, noch ärmere Familie zu verschenken?“
Unser Dank an alle, die mitgewirkt
haben
Wir sind den Gemeinden in Oranienburg und Schloss Holte-Stukenbrock für
ihre Gastfreundschaft von ganzem Herzen dankbar. Vielen Dank für die Versorgung aller Konferenzgäste mit köstlichen
Mahlzeiten. Danke an die Prediger, an die
Chöre, an die Sing- und Musikteams und
an alle Beteiligten, die den Missionskonferenzen den festlichen, tiefgehenden
und vielfältigen Inhalt und Rahmen gegeben haben. Möge der Herr es ihnen reichlich vergelten.
Ihr Missionswerk
Werden sie wiederkommen?
Vor ca. 80 Jahren flüchteten mehrere
Tausend Kirgisen aus ihrer früheren Heimat vor der kommunistischen Diktatur
in das afghanische Pamirgebirge. Über
viele Fluchtwege gerieten sie in große
Armut und Not. Sehr viele starben.
Heute leben die Flüchtlinge immer
noch in menschenfeindlicher Gegend
auf mehr als 4.000 Metern Höhe. Sie
haben weder Schulen, noch medizinische Versorgung, weder Strom, noch
sauberes Wasser. Ihre Lebenserwartung
steigt kaum über 40 Jahre.
Im August 2009 waren neun Christen
aus Kirgisien die ersten Gläubigen, die
den weiten und gefährlichen Weg zu
ihren Stammesgenossen wagten. In unserer Ausgabe 5/2009 haben wir über
jene Missionsreise kurz berichtet.
Die prekäre Lage der Flüchtlinge ist
auch heute noch aktuell. Deshalb versuchten unsere kirgisischen Freunde
im letzten August wieder dorthinzukommen.
Nachfolgend berichten sie einige
wichtige Details der letztjährigen und
diesjährigen Reise:
„Wer wird für uns gehen?“ (Jes.6,8)
Die Nachricht über den verlorenen
Stamm unserer Volksgenossen im Pamirgebirge erreichte uns vor zwei Jahren und
bewegte viele von uns zutiefst. Wir richteten Gebetszeiten für sie ein und flehten
zu Gott um Wegweisung in diesem Fall.
Gott schenkte uns Sein Wort aus 2.Kor.
6,2 „… Siehe, jetzt ist die angenehme
Zeit; siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“
und die Bereitschaft für die weite und gefährliche Missionsreise.
Unser Weg begann in der Hauptstadt
Bischkek, ging quer durch Kirgisien und
Tadschikistan. Die Route führte meistens
über die Berge mit Pässen von mehr als
3.500 m Höhe. Doch in Afghanistan im
„Wachan-Korridor“ wurde der Weg
äußerst gefährlich. Die Autos mussten oft
auf sehr schmalen, bergigen „Todeswegen“ fahren. In der Kluft tief unter uns
tobte der Fluss Amur. Absicherung gab es
keine. Einige Gletscherströme mussten
wir einfach durchfahren. Immer wieder
gingen die Autos kaputt.
Doch bald gab es für die Autos überhaupt keine Wege mehr. Wir mieteten 10
Pferde und zwei Esel. Ihr Mietpreis lag jeweils bei 16 und 8 Dollar pro Tag. In diesem Preis war aber auch die Bezahlung
ihrer Besitzer enthalten, die gleichzeitig
unsere Bergführer waren.
Zwischen Leben und Tod
Die Höhe der Pässe lag zwischen 4,3
und 5 km. Als Kirgisen aus den Bergen
kannten wir uns eigentlich aus, doch bei
diesen Höhen wurde es für uns kritisch.
Bei einem Bruder platzte eine dicke Ader,
und er verlor sehr viel Blut. Der Blutdruck
stieg auch bei anderen.
Am 13. Tag unserer Reise – es war der
dritte Tag unseres Fußmarsches – hatten
wir wohl keine ausreichenden Pausen
eingehalten. Da stürzte plötzlich eines unserer Pferde. Das andere Pferd wollte
nicht von der Stelle gehen. Einer der Brüder bekam heftige Kopfschmerzen und
konnte sich nicht mehr aufrichten. Auch
von unseren Bergführern fiel einer in
Krämpfen bewusstlos um. Dem nächsten
Bruder ging es ebenso. Er musste erbrechen, konnte kein Wort sprechen und
weinte wie ein kleines Kind. Der Sauerstoffmangel setzte uns schwer zu.
11
Bilder oben: Der
äußerst gefährliche
Fußmarsch zu den
Siedlungen der
Pamir-Kirgisen
dauerte einige Tage.
Unten: Die
kirgisischen Christen
beten vor der
Missionsreise
ins Ungewisse.
Oft mussten
die Fahrzeuge
gefährliche
Gletscherströme
überqueren.
Die Nomadenzelte
der Kirgisen
im Hochtal des
Pamirgebirges
auf der Höhe
von mehr als
4.000 Metern.
Tiefes Elend und Not
schauen aus
den Augen der noch
sehr jungen Mutter.
Als 30-Jährige
haben einige
Frauen schon bis
zu 10 Kindern
geboren, doch
nur eins oder zwei
von ihnen bleiben
am Leben.
Wir eilten von einem Kranken zum anderen, um erste Hilfe zu leisten. Dann
brach unsere Krankenschwester zusammen. Auch sie litt unter Krämpfen und
Zittern am ganzen Körper. Mit intensiver
Massage und kaltem Wasser wurde sie
wiederbelebt.
Es war ein großes Wunder, dass wir
überhaupt am Leben geblieben waren.
Wir hatten kein Wasser mehr. Mit großer
Mühe schlugen wir unser Nachtlager auf.
Einige waren nur noch in der Lage, sich
am Boden langsam fortzubewegen. Dann
folgte die schwerste und längste Nacht
unserer Reise.
Wir verstanden dies als geistlichen
Kampf. Satan gefiel es überhaupt nicht,
dass wir in sein Reich eindrangen. Wir
sahen uns in großer Not und beteten zu
Gott um Hilfe.
Doch die Schwierigkeiten haben unseren Mut nicht gebrochen. Wir wollten unsere vergessenen Stammesgenossen
finden und ihnen das Evangelium bringen. Und es war der Herr, der uns dieses
Ziel vorgestellt hatte.
Am Ziel
Am nächsten, dem 14. Tag, waren wir
nach einer halben Stunde auf dem letzten Pass Ak-Ilbirs auf Höhe von 5.000 m.
An diesem Tag erreichten wir auch die
Pamir-Kirgisen.
chan (festliche Mahlzeit auf dem ausgerollten Teppich am Boden des Zeltes) ein.
Die Gemeinschaft mit den Pamir-Kirgisen fiel uns überhaupt nicht schwer. Wir
redeten die gleiche Sprache. In den zehn
schnell verflogenen Tagen haben wir sehr
viele tiefgehende Gespräche geführt.
Jahrzehntelang haben diese Leute keinen
einzigen Kirgisen aus ihrer Heimat gesehen.
Herzzerreißende Not
Das Gesehene in der bergigen Siedlung
der Pamir-Kirgisen erschütterte uns zutiefst. Unser seelischer Schmerz übertraf
weit das körperliche Leiden, das wir auf
dem langen Weg ertragen mussten.
Mehrere Kinder versammelten sich
neugierig um uns, als wir nach dem ersten Ausruhen unsere Kleider und uns
selbst reinigten. Auf den Händen, den
Gesichtern und dem ganzen Körper der
Kinder war eine unbeschreibliche Dreckschicht. Wir empfanden tiefes Mitleid mit
Als wir dem ersten jungen Mann begegneten, der die gleiche Sprache redete
wie wir, mussten einige von uns vor
Freude weinen. Der junge Mann brachte
uns in die Siedlung, bestehend aus typisch kirgisischen Nomadenzelten.
In einem der Zelte wurde gerade ein
junges Paar verlobt. Die Familie nahm uns
freundlich auf und lud uns zum Dastar-
ihnen und wuschen sie, als wären sie unsere Kinder.
Von Süßigkeiten hatten diese Kinder
keine Ahnung. Sie kauten die angebotenen Bonbons direkt mit dem Papier.
Unser Gastgeber hatte zwei Frauen.
Das geschwollene Gesicht des 1,5-jährigen Kindes der jüngeren Frau wurde
blau, wenn es weinte. Wir konnten für
12
diese Not nur beten. Die ältere Frau war
schwer krank und sah klein, ausgetrocknet und betagt aus. Doch sie war erst 46
Jahre alt. Sie sagte uns:
„Ich bin so froh, dass ich euch – meine
Geschwister – vor meinem Tod noch
sehen kann. Wir haben so lange auf euch
gewartet. Ich werde bald sterben in dieser Kälte und Staub wie auch viele andere
Frauen. Hier werden die wenigsten von
uns älter als 40 Jahre. Medikamente gibt
es keine. Für die schweren Fälle haben wir
nur ein Medikament: das Rauchen von
Opium. Dann spüren wir die Schmerzen
weniger.“
Wir mussten bei diesen Worten weinen. Und versprachen, wiederzukommen. Mädchen heiraten hier schon im
Alter von 13 Jahren. Bis sie 30 Jahre alt
werden, gebären sie bis zu zehn Kinder.
Jedoch bleiben nur eins oder zwei am
Leben. Die Sterblichkeitsrate unter den
Müttern und Säuglingen bei den PamirKirgisen gehört zu den höchsten der
Welt.
Die Ernährung
Die Pamir-Kirgisen ernähren sich hauptsächlich von Fladenbrot und Tee. Sie teilen gerne ihr Brot mit ihren Gästen,
obwohl sie sechs Tage mit ihren Yaks rei-
ten müssen, um das Mehl zu besorgen.
Viele züchten Schafe; die Reicheren
haben auch Yaks. Gelegentlich kommt
auch ein geschlachtetes Schaf auf den
Tisch. Manchmal tötet die harte Winterzeit den größten Teil des Viehbestandes.
Nicht selten wird dann das am Leben gebliebene Vieh von Räubern weggetrieben.
Das größte Geschenk
Unser größtes Geschenk für die PamirKirgisen waren 80 MP3-Player mit dem
gesprochenen Text der Bibel in kirgisischer Sprache. Wir wussten, dass sie nicht
lesen können und keinen Strom haben.
Deshalb waren die Akkus der MP3-Player
mit Sonnenlicht aufladbar.
Bei der Grenzkontrolle wollte ein Beamter uns viele Frage über diese Geräte
stellen. Wir beteten zu Gott um Bewahrung. Plötzlich erschien ein zweiter Beamter und fragte den Kollegen:
„Hast du denn nie MP3-Player gesehen? Lass sie schon mal durch.“
Unsere Freude war groß, dass wir das
Wort Gottes in die vergessenen Weiten,
hoch in die Berge, bringen durften. Auch
aus anderen Siedlungen der Pamir-Kirgisen kamen Leute und wollten die wunderbaren Worte des Lebens hören.
Danach – ein Rückschlag?
Das erste Ziel unserer Reise, die Wege
zu unseren Stammgenossen zu ebnen,
war erreicht. Wir dachten, dass es für die
weiteren Reisen leichter werden würde.
Doch es kam anders.
Im August 2010 machte sich die zweite
Gruppe von vier Christen auf den Weg zu
den Pamir-Kirgisen. Am Anfang wollten
mehrere gehen, doch die finanzielle Lage
und die zunehmend katastrophalen
Zustände im Land nach den schweren
politischen Unruhen machten dies
unmöglich.
13
Eine Frau heizt
den Ofen, in dem
sie Fladenbrote
backen wird.
Als Brennmaterial
gibt es in den
Bergen nur den
getrockneten Mist
der Haustiere.
Die Frauen der
Pamir-Kirgisen
sagten zu ihren
gläubigen Gästen
(1. und 4. von
rechts):
„Wir haben auf
euch soo lange
gewartet!“
In den 10 Tagen
gab es mit den
Pamir-Kirgisen viele
herzliche, tiefgehende Gespräche.
Unten: Eine der
Grabstätten der
Pamir-Kirgisen,
die ohne
Evangelium
gestorben sind.
Das Hauptziel unserer zweiten Reise
war, die geistliche Gemeinschaft mit den
Menschen zu vertiefen und ihnen das
Wort Gottes noch mehr zu verdeutlichen.
Wichtig war auch, einen anderen, kürzeren Weg zu erkunden.
Beladen mit Gepäck und Geschenken
machten wir uns auf den Weg. Alles war
frühzeitig durchdacht. Planmäßig kamen
wir im südlichen Teil Tadschikistans an,
doch dann wurde es schwierig.
Ungewöhnlich regnerisch war dort der
August. Das Hochwasser überflutete die
Bergdörfer; die Schlammlawinen zerstörten die Bergwege und Brücken. Es gibt in
jener armen Gegend kein schweres
Gerät, um die gerissenen Verbindungen
schnell wiederherzustellen. Selbst ein Beamter, der uns bei einer Kontrollstelle helfen wollte, kam nicht zu uns durch.
Wir warteten einige Tage im Gasthaus
eines Dorfes, bis der Wasserpegel wieder
sank. An einigen Stellen gelang es uns,
neben den zerstörten Brücken durch das
Wasser zu fahren. Es war gefährlich, denn
bei einer Panne hätte man umsonst auf
Hilfe gewartet.
Nachdem wir bereits einige Bergpässe
(bis 4.635 m) und viele Schwierigkeiten
hinter uns hatten, erreichten wir die
Grenze zu Afghanistan. Das Visum wurde
uns bald ausgestellt, doch es fehlte noch
eine zusätzliche Genehmigung der Behörde in Duschanbe (tadschikische
Hauptstadt). Nach einigen Tagen beka-
14
men wir auch sie, doch dann verboten
die afghanischen Grenzbeamten uns die
Einfahrt in das Land, weil die politische
Lage dort instabil wurde. Die TalibanKämpfer hatten vor Kurzem zehn Mitarbeiter einer internationalen Hilfsorganisation getötet.
Die Grenzbeamten erzählten uns von
einer anderen Möglichkeit, wie wir unser
Ziel erreichen konnten. Nur sollten wir
dabei unsere Unterlagen zuhause neu
ausstellen lassen.
Doch sie warten auf uns
Schweren Herzens machten wir uns auf
den Heimweg. Wir wussten, wie sehr sich
unsere Freunde auf unseren Besuch freuten, auch wie viele Glaubensgeschwister
für uns beteten. Wir konnten nicht begreifen, warum der Weg dieses Mal für
uns blockiert war …
Während des Abschieds von den PamirKirgisen im Jahre 2009 umarmte der
schwerkranke Chan den Bruder Issa,
weinte und sagte zu uns: „Kommt wieder, vergesst uns nicht.“ Mittlerweile hat
uns die traurige Nachricht erreicht, dass
dieser Chan verstorben ist.
Wir wollen nicht aufgeben und rüsten
uns für das Jahr 2011 aufs Neue.
Und vielleicht sollte man die Reise 2010
doch nicht als „misslungen“ einstufen?
Immerhin konnten wir vielen Menschen
auf unserem Weg das Evangelium verkündigen. Unsere neuen Freunde haben
uns versprochen, beim nächsten Versuch
zu helfen. Und unsere Gruppe ist bei allen
Reisestrapazen bewahrt geblieben. Dafür
dürfen wir Gott danken.
Werden sie wiederkommen?
Liebe Missionsfreunde, lasst uns
verstärkt für unsere kirgisischen Glaubensgeschwister beten. Sie sind bereit, sich aufzuopfern, doch dieses
Mal waren die Hindernisse stärker.
Unser Herr Jesus kennt die Zeiten und
Umstände. Vielleicht ist die „nicht gelungene“ Missionsreise für uns alle
ein Zeichen, dass wir uns im geistlichen Kampf noch mehr einsetzen sollen. Gott hat uns damit etwas zu
sagen.
P.S. Dieser Artikel wird bei uns bald
in Form einer Broschüre erscheinen.
Vo r 2 0 J a h re n :
Parteisekretär
mit
der
Bibel
verbeugte
an
der
sich
im
Kreml
Brust
Die Geschichte ist noch so frisch im Gedächtnis,
als wäre sie gestern geschehen – und doch jährt
sich das Ereignis am 30. November 2010 zum 20.
Mal.
1989 hatten in Deutschland gläubige Aussiedler aus
der Sowjetunion Geld für 500.000 Neue Testamente
in russischer Sprache gesammelt. Nachdem die Bücher
in Moskau eintrafen, verlangte der Zoll für sie die Zahlung der handelsüblichen Steuer; die Testamente
waren jedoch zur kostenlosen Verteilung bestimmt. In
den Kampf um die Testamente hatte sich sogar die
russische Regierung eingeschaltet. Endlich gab der Zoll
auf.
Und dann rief ein Regierungsbeamter bei Veniamin
Naprijenko in Moskau an: „Können wir davon auch
etwas haben? Auch wir benötigen das Wort Gottes.“
Schöner als im kühnsten Traum
Unsere Reaktion war eindeutig: Nein, nicht Neue Testamente, sondern Bibeln sollten sie erhalten. Darauf
wurden im Gebäude des Missionswerkes 5.000 Geschenkpäckchen mit einer russischen Textbibel, einer
Kinderbibel und dem Buch „Biblische Prinzipien des
Familienlebens“ in Geschenkpapier eingewickelt.
Walter Penner und Jakob Janzen – damals Mitarbeiter des Missionswerkes Friedensstimme – durften die
Reise nach Moskau unternehmen. Dort schloss sich
ihnen Eduard Schulz aus Gummersbach an. Schließlich
durfte auch Bruder Naprijenko „in den Kreml reisen“.
In der Mittagspause des 30.11.1990 durften die
rund 1200 Abgeordneten im Georgssaal des Kremls
nach dem Vorzeigen ihres Abgeordnetenausweises
„Wertgeschenke“ in Empfang nehmen. Niemand
hatte es abgelehnt!
Die Schlussfolgerung
Das Ganze wurde dann auch im 1. Sowjetischen
Fernsehen gezeigt, und ein Vertreter des Missionswerkes erklärte in einem Interview vor laufender Kamera,
wie es zu der Aktion gekommen war.
Der 1. Parteisekretär des Gebietes Kursk drückte die
erhaltene Bibel an seine Brust, verbeugte sich und
sagte: „Danke für das wundervolle Geschenk“.
Die Aktion signalisierte der Bevölkerung der Sowjetunion: Wenn schon die Würdenträger des Staates im
Kreml zur Bibel greifen – dann muss jeder die Bibel
lesen!
So hat Gott die Gesinnung der Menschen verändert
und die Tür geöffnet für eine sich immer mehr ausbreitende Glaubensfreiheit im Land. Ihm sei Dank
dafür!
Die Bilder dokumentieren die historischen Geschehnisse im Kreml. Ganz unten sind Teilnehmer der
Aktion (v.l.): Jakob Janzen, Walter Penner, Veniamin
Naprijenko und Eduard Schulz. Bruder Naprijenko
wohnt in Moskau; die anderen drei in Gummersbach
(Deutschland).
15
K i r g i s i s c h e
Oben:
Festversammlung
der kirgisischen
Gemeinden
anlässlich ihres
20. Jubiläums.
Unten:
Andrej Peters,
den Gott für die
Missionsarbeit
in besonderer
Weise gebrauchte.
Vor fast 2000 Jahren warnte der
weise und beim Volk angesehene Gesetzeslehrer Gamaliel den jüdischen
Hohen Rat, gegen die Christen nichts
zu unternehmen, mit folgenden Worten: „Wenn dieses Vorhaben oder
dieses Werk von Menschen ist, so wird
es zunichte werden; ist es aber von
Gott, so könnt ihr es nicht vernichten." (Apg. 5,38-39)
Vom 16.-17. Oktober 2010 haben
die kirgisischen Christen ihr Jubiläumsfest Kurultai* gefeiert. Die vergangenen 20 Jahre seit Entstehung
der ersten kirgisischen Gemeinde bestätigen: Es ist Gottes Werk!
Der Anfang – die Erweckung
Die Ausgrabungen bestätigen das Vorhandensein früheren Christentums in Kirgisien. Die Zwangsislamisierung hatte
diese Spuren nahezu ausgelöscht. Deshalb gab es unter den Kirgisen im letzten
Jahrhundert kaum Christen.
Doch Gläubige aus anderen Völkern
beteten anhaltend um Erweckung im kirgisischen Volk. Für viele deutsche Christen, die in der Nachkriegszeit in Kirgisien
ihr Zuhause fanden, wurde dies zu einem
besonderen Anliegen.
Mitte der 80er Jahre bewirkte Gott im
Herzen eines jungen deutschen Christen,
Andrej Peters, eine heilige Unruhe und
ein tiefes Sehnen nach der Bekehrung der
Kirgisen.
Andrej verließ das bequeme gewohnte
Umfeld der deutschen Gemeinde und
zog mit seiner Familie in die Gebirgsstadt
G e m e i n d e
Naryn. Dort wohnten fast nur Kirgisen.
Andrej war Elektriker und konnte vielen
Bewohnern der Stadt nützlich sein. Im
doppelten Sinne.
Die Familie von Andrej musste sich an
viele Eigenarten der Einheimischen anpassen. So wurde bald klar, dass die Möbel
ihrer Wohnung wohl ein Störfaktor seien.
Der kirgisischen Sitte folgend – „je weniger Möbel, umso größer die Gastfreundschaft“ – machten sie ihre Wohnung leer.
In der kommenden Woche wurden sie
von mehr als 40 Kirgisen besucht. Gespräche, Fragen und Diskussionen bei Tee
und Fladenbrot dauerten oft bis spät in
die Nacht. Als Sitzmöglichkeit diente
dabei der freie Fußboden, auf dem einfache Teppiche ausgebreitet werden.
Das Leben von Andrej und seiner Familie war schwer. Es gab innere Kämpfe und
äußere Gewaltdrohungen. Doch Gott
half ihnen, ihrer Berufung treu zu bleiben.
Die ersten Kirgisen, die zum Glauben
fanden, waren jung und dynamisch.
Auch heute ist es kaum denkbar, dass
man als Kirgise ein lauer Christ ist. Jeder
wird hart auf die Probe gestellt: Viele werden aus der Familie ausgestoßen – für
immer oder auf ungewisse Zeit.
Im Jahre 1990 entstand die erste kirgisische Gemeinde. Viele Mitglieder waren
Studenten, die in großer Liebe zum Herrn
entbrannt waren. Gott gab ihnen Kraft,
trotz aller Schikanen und Gewaltakte auf
dem richtigen Kurs zu bleiben.
*Kurultai (kirg.) – große Festversammlung
16
–
e i n
W e r k
Kurultai* – die kirgisische Gemeinde ist 20 Jahre jung
Das Motto des Festes war aus dem
Buch Jesaja 54,1-4: „Freue dich … Erweitere den Raum deines Zeltes …
Fürchte dich nicht …“
Der Saal der kirgisischen Gemeinde in
Bischkek war mit Vertretern kirgisischer
Gemeinden aus verschiedenen Regionen
gefüllt. Meistens waren es junge Männer
und Frauen. Für die Kinder gab es ein
paralleles Angebot.
Auf dem zweitägigen Programm standen
Verkündigung des Wortes
Gottes,
Grußworte verschiedener
Gäste,
Erinnerungen
und Zeugnisse.
Natürlich lieben
die kirgisischen
Christen den Gesang. Gerne musizieren sie auf
ihrem typischen
Musikinstrument
Komus.
Bruder Jakob Zweininger aus Detmold
blickte zurück auf die Entwicklung der
Christenheit in Kirgisien. Er und weitere
Gäste des Festes, die früher in Kirgisien
gewohnt hatten, waren aus Deutschland
angereist.
Die kirgisischen Christen sagen in aller
Demut: „Wir haben keine Glaubensväter;
wir sind die erste christliche Generation.“
Sie lassen sich gern unterweisen. Leider
war nicht jeder Helfer bereit, ihre Mentalität in ausreichender Weise zu akzeptieren. Dadurch gab es in den vergangenen
Jahren manchmal auch Spannungen.
Die segensreiche Schlussbotschaft über
das Hören auf die Stimme des Herrn
brachte einer der Leiter der Gemeinden
in Bischkek, Bruder Jakob Enns. Er hatte
den Mut, bei den versammelten Geschwistern für die Fehler in der Vergangenheit
um Vergebung zu bitten. Die Ehrlichkeit
heilt und stärkt das Vertrauen.
Besonders rührend war der Abschluss
G o t t e s !
des Festes. Nach vorne wurden deutsche
Brüder gebeten, die durch viele Jahre
beim Aufbau der kirgisischen Gemeinden
geholfen hatten. Gemeindeleiter Kairbek
und eine der älteren kirgisischen Schwestern, eine Ärztin i.R., bedankten sich im
Namen aller Anwesenden bei den Deutschen für ihren Beitrag zur Verkündigung
des Evangeliums dem kirgisischen Volk.
Jedem deutschen Bruder wurde eine
kirgisische Festmütze aufgesetzt. Bruder
Kairbek sagte dabei: „Wir haben nichts
besseres. Einmal wird der Herr euch im
Himmel mit Kränzen auszeichnen. Diese
Mützen sind ein Symbol dafür.“
Doch sowohl den Kirgisen als auch den
Deutschen war klar: Alle Ehre gehört dem
Herrn, der für unsere Sünden am Kreuz
starb.
Unser bescheidener Beitrag
Unser Missionswerk wurde mit den kirgisischen Gemeinden im Jahre 1997 bekannt. Seitdem haben wir einen
ständigen Draht zu ihnen. In der vergangenen Zeit haben wir unsere Glaubensgeschwister bei folgenden Projekten
unterstützt: Erwerb von Gemeindehäusern, Durchführung von Bibelseminaren,
Drucken christlicher Schriften in Russisch
und Kirgisisch, finanzielle Unterstützung
der Kinderfreizeiten und Missionarsfamilien. Außerdem wurden in den letzten 10
Jahren 15 große LKW-Transporte und
Schiffscontainer mit Hilfsgütern nach Kirgisien geschickt. Das alles verdanken wir
der praktischen Hilfe unserer Missionsfreunde. Somit gehört ihnen der Dank
unserer kirgisischen Glaubensgeschwister.
17
Auf den Bildern v.l.:
Kirgisisches Mädchen in festlicher
Nationaltracht singt
mit Begleitung
des kirgisischen
3-Saiten-Instruments
– Komüs.
Nach vorne wurden
deutsche Brüder
geladen, die sich im
Laufe der Jahre für
die Verbreitung
des Evangeliums in
Kirgisien eingesetzt
haben. Auch
das Missionswerk
FriedensBote war
vertreten.
1 0 0
jä hr i g e s Ju b i l ä um
im Hause
Gottes
Das Haus Gottes während der
Feier von außen und von
innen. Leider passten nicht
alle Gäste in den überfüllten
Saal des Hauses hinein.
Am Grußwort beteiligten sich
auch die Enkelin des ehemaligen Pfarrers der ursprünglich
deutschen Gemeinde, Müller,
und der Bürgermeister der
Stadt Storoshinez.
18
Am 18. und 19. September 2010 feierte die freie christliche
Gemeinde Storoshinez (Bukowina) das 100-jährige Bestehen ihres Gemeindehauses – einer ehemaligen deutschen evangelischen Kirche.
Storoshinez liegt in der Süd-West-Ukraine. Vor 100 Jahren gehörte
das Städtchen zu Österreich/Ungarn, dann wurde es rumänisches Territorium, bis es 1940 in die Sowjetunion eingegliedert wurde.
Pfarrer Müller diente von 1922 in der evangelischen Gemeinde bis
zur Machtergreifung durch die Sowjets. Diese schlossen die Kirche.
Und die Deutschen mussten weg. Pfarrer Müller starb 1984 in
Deutschland. Die eindrucksvolle Kirche wurde von den Atheisten in
eine Sporthalle umfunktioniert.
22 in Deutschland lebende ehemalige Mitglieder der Gemeinde besuchten 1990 Storoshinez und waren über die missbräuchliche Nutzung der Kirche tief erschüttert. Der Antrag der deutschen Gäste bei
den ukrainischen Behörden auf Rückgabe der Kirche wurde bewilligt.
Danach übergaben sie das Gebäude an die freie Gemeinde. Die Deutschen beteiligten sich auch an der Renovierung des Gebäudes.
Zu der 100-Jahr-Feier waren viele Gäste angereist. Aus Deutschland
kam die Enkelin von Pfarrer Müller mit Familie sowie eine Sängergruppe aus Düren.
Vertreter unseres Missionswerkes waren auch anwesend. Seinerzeit
halfen wir den Gläubigen bei der Beschaffung der nötigen Papiere.
Die Gemeinde in Storoshinez – wie auch viele andere in der Gegend
– ist mit unserem Werk eng befreundet. Wir unterstützen sie regelmäßig mit Hilfsgütern, helfen bei der Durchführung von Sommerfreizeiten und Konferenzen.
Zwei Tage lang gab es feierliche Gottesdienste mit Liedern auf Russisch, Ukrainisch und Deutsch. Das Thema der Predigten passte zum
Anlass: „Die Pforten der Hölle können die Gemeinde, die Jesus baut,
nicht überwältigen.“
Der Bürgermeister der Stadt erklärte, die Ukraine sei zu einem demokratischen Staat geworden, in dem niemand wegen seines Glaubens leiden müsse. Er schloss mit den Worten:
„Es ist gut, hier viele Kinder und Jugendliche zu sehen. Hier kann
man sich mit Gebet und Dank an Gott wenden. Und nur mit Gott im
Herzen kann man das Leben verbessern. Ich gratuliere euch zum Jubiläum. Der Herr gebe euch allen Gesundheit und Seinen Segen für
die Zukunft.“
Wer ist
schuld?
Am 12. November brach ein Feuer im Gemeindehaus im Stadtbezirk Trojeschina der ukrainischen Hauptstadt Kiew aus. Wahrscheinlich war dafür ein
Kurzschluss im Lagerraum verantwortlich.
Zweieinhalb Stunden dauerte es, bis das Feuer gelöscht war. Der Sachschaden ist enorm. Das Feuer zerstörte einen Teil des Daches, des Dachgeschosses,
wo der Gemeindearzt, R. Chorche, seine Patienten behandelte, einige Trennwände im Erdgeschoss, die gesamte Ausrüstung der Gemeinde für Kinderfreizeiten und vieles mehr. Die nicht verbrannte Decke, die Wände und der Boden
im Gebäude weichten durch 10.000 Liter Löschwasser auf und müssen größtenteils ausgetauscht werden. Außerdem ist überall ätzender Brandgeruch eingedrungen.
Die Gemeinde entstand nach einer Evangelisation im Jahre 1996. Bruder
Georgij Vins, dessen Bücher auf der Rückseite dieses Heftes vorgestellt sind,
wohnte zu jener Zeit in den USA und leitete dort ein Missionswerk. Dieses
Werk bezahlte damals das Grundstück und den Bau des Gemeindehauses.
Leider gibt es dieses Missionswerk nicht mehr. Die Mitglieder der Gemeinde
mit fast 120 Mitgliedern haben für die schnelle Wiederherstellung des Gebäudes keine Mittel.
Sie stellten sich schwere Fragen: „Wo sollen wir uns nun in der kalten Jahreszeit versammeln? Warum musste das gerade bei uns passieren? Wer ist
schuld?“ So haben ja auch einmal die Jünger Jesu in Bezug auf das Elend eines
Blinden gefragt: „Rabbi, wer hat gesündigt ...?“ (Joh 9,2)
Die Last lähmte den Mut der noch jungen Gemeinde und brachte sie in Verlegenheit. Bis dahin war ihr Motto der Bibelvers aus Apg. 20,35 „Geben ist seliger als Nehmen“. Gern halfen sie anderen. Nun waren sie selbst in Not.
Wie ermutigend Jesus die Frage Seiner Jünger beantwortete: „Weder dieser
(blinder Mann) hat gesündigt noch seine Eltern; sondern an ihm sollten die
Werke Gottes offenbar werden!“ (Joh. 9,3)
Genau das passierte nun. Brüder aus anderen Gemeinden halfen den Brandgeschädigten. In einer Woche mit ungewöhnlich trockenem Wetter wurde das
Dach renoviert.
Nicht alle Fragen nach der Schuld kann man in diesem Leben klären, doch
eines sollte immer klar sein, nämlich das Werk Gottes an uns.
Noch ist sehr viel zu tun, doch die Gemeinde fasste neuen Mut. Gott zeigte
den jungen Christen und den benachbarten ungläubigen Menschen, wie Seine
Kinder einander lieben.
Es wäre schön, wenn auch wir unsere Glaubensgeschwister in Kiew beim
Wiederaufbau des Gemeindehauses unterstützen würden.
Ihr Missionswerk
Für den Wiederaufbau
des zerstörten Gemeindehauses in Trojeschina
werden noch viele
finanzielle Mittel
benötigt.
19
A k t i o n e n ,
d i e
„Der Dienst dieser Hilfeleistung
füllt nicht nur den Mangel der Heiligen aus, sondern überfließt auch
durch den Dank vieler gegen Gott,
indem sie durch den Beweis dieses
Dienstes zum Lob Gottes veranlasst
werden“ (2.Kor 9,12-13a).
Auf den Bildern:
Steinkohle für
eine kinderreiche
Familie in
Usbekistan;
Vorbereitung
der Weihnachtsgeschenke für
sozialschwache
Kinder in Estland
und Empfänger
der Aktion „Von
Herz zu Herz“.
Liebe Missionsfreunde, mit den drei
traditionellen Vorweihnachtsaktionen unseres Missionswerkes möchten
wir Sie auf die Festtage einstimmen.
Auch in diesem Jahr geben wir gern
wieder Ihre Liebesgaben dorthin
weiter, wo sie dringend gebraucht
werden. Dorthin, wo die Weihnachtsfreude einen kargen und entbehrungsreichen Alltag erleuchten und
erwärmen kann. Die Bibel sagt
schlicht: „Wer sich über den Armen
erbarmt, der leiht dem Herrn.“ (Spr.
19,17) Und der Herr bleibt niemandem etwas schuldig. Bitte überlegen
und beten Sie darüber, welche der
folgenden Aktionen Sie unterstützen
möchten:
1. Aktion „Wärme“
Spenden mit dem entsprechenden Vermerk werden an die Gemeinden in besonders
armen
Gegenden
(z.B.
Moldawien, Georgien, Kirgisien) geschickt. Die Gemeindediakone kaufen für
dieses Geld Brennholz bzw. Steinkohle
ein. Damit werden einsame, alte und
kranke Gemeindemitglieder beschenkt.
Es hat leider Fälle gegeben, in denen die
20
W e i h n a c h t s
Lage der still leidenden Menschen zu spät
erkannt wurde. Das führte in einem Fall
zum Erfrieren einer alten georgischen
Schwester in ihrer kleinen unbeheizten
Wohnung in Gawasie.
Im letzten Jahr haben die georgischen
Christen etwas spät an eine alte 94-jährige Schwester in Sagaredsho gedacht.
Die kleine Gemeinde besteht dort fast nur
aus alten Glaubensgeschwistern, die äußerst niedrige Renten bekommen.
Die bescheidene alte Schwester meldete ihre Not nicht und erkrankte an
einer schweren Grippe. Mit einer rechtzeitigen Brennholzlieferung hätte man
dies vermutlich vermeiden können.
Das Problem der spät zum Glauben gekommenen alten Leute liegt manchmal
auch darin, dass ihre (noch) ungläubigen
Kinder sich von ihnen distanziert haben.
Die Hilfe der Christen ist dann für solche
untreuen Kinder ein wichtiges Zeugnis
und lässt sie nachdenklich werden.
Die Aktion „Wärme“ hat eine doppelte
lebenswichtige Bedeutung. Sie strahlt im
buchstäblichen Sinne des Wortes Wärme
aus.
2. Aktion „Von Herz zu Herz“ –Türöffner für das Evangelium
Die mit diesem Vermerk eingegangenen Spenden schicken wir nur an solche
s t i m m u n g
v e r b r e i t e n !
Gemeinden, die missionarisch aktiv sind.
Sie kaufen Grundnahrungsmittel ein,
packen sie in Kartons und bringen diese
Weihnachtsgeschenke in erster Linie
denen, die Weihnachten nicht kennen.
Diese Aktion öffnet Türen, die für die
Christen sonst verschlossen wären.
Den kleineren Teil dieser Weihnachtspakete bekommen sozial schwache, kinderreiche Familien in der Gemeinde. Die
Kosten eines Geschenkkartons liegen in
etwa bei 10 Euro.
3. Aktion „Weihnachten für jedes
Kind“
Unsere Missionsfreunde in Kerpen, das
Ehepaar Helmut und Ursula Bach, sind
auch in diesem Jahr sehr fleißig. Sie
haben mit ihren Helfern bereits mehr als
2.400 Geschenkpäckchen für Kinder zusammengestellt. Immer wieder berichten
sie, dass diese Aktion ansteckende Wirkung hat.
Wir motivieren unsere Glaubensgeschwister in den GUS-Staaten, in besonderer Weise die Kinder in den
Waisenhäusern zu besuchen.
Die Statistik über die Zukunft
von Kindern aus Waisenhäusern ist katastrophal. Im Alter
von 16 Jahren werden die Waisen entlassen. In den ersten
Jahren danach kommen 40%
von ihnen ins Gefängnis; 40%
landen als Obdachlose auf der
Straße; weitere 10% begehen
Selbstmord. Die Zahl der Abgänger, die ihre Zukunft in den
Griff bekommen, liegt unter
einem Prozent.
Wir sehen die Aktion „Weihnachten für jedes Kind“ als
Von oben: Diese Kinlebenswichtig an, weil die Erlebnisse in
der des Waisenhauder Kindheit einen Menschen für sein
ses in Wjatskije
ganzes Leben prägen.
Poljany (Russland)
haben keine Eltern,
Schon im Voraus bedanken wir uns bei
die für ihre Weihall denen, die auch an solche Menschen
nachtsfreude sorgen
denken, die nicht an reichlich gedeckten
könnten.
Tischen oder am warmen Kamin sitzen
Ein behindertes Kind
können. Der Herr segne Sie und schenke
in Poltawa (Ukraine)
Ihnen ein frohes Weihnachtsfest.
beim Auspacken seiIhr Missionswerk
nes Geschenks.
Missionsnachrichten
Ich möchte die Missionsnachrichten regelmäßig kostenlos erhalten
(unten bitte das Adressfeld ausfüllen)
Meine Adresse ändert sich ab dem:
(unten bitte neue und alte Adresse angeben)
Alte Adresse
Neue Adresse
Name, Vorname
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
Straße, Hausnummer
PLZ, Ort
PLZ, Ort
Land
Land
Ausgefüllten Coupon
bitte ausschneiden,
faxen oder im frankierten Umschlag
einsenden an:
Missionswerk
FriedensBote
Postfach 1416
58530 Meinerzhagen
Fax 0 23 54 /77 78 11
G e b e t s a n l i e g e n
u n d
In der vorigen Ausgabe berichteten
wir über die schwere Lähmung von
Schwester Tatjana Reschetnik, die mit
ihrer Familie in der Tschernobyl-Gegend
wohnt und missionarisch dient.
Am 17. November klang die Stimme Tatjanas am Telefon noch etwas unsicher, doch
freundlich wie immer. Sie hat das Reden neu
erlernt. Mittlerweile kann sie sich etwas bewegen, sitzen und allein essen. Gehen kann
sie noch nicht, weil ihr Gleichgewichtsorgan
stark beschädigt ist.
Doch Gott hat Tatjana auch in ihrer jetzigen
Lage für viele zum Segen gemacht. Einmal
fragte sie ihren 70-jährigen Arzt: „Warum
haben Sie so traurige Augen? Sind Sie in
einer Not?“ Der Arzt war verblüfft: „Wie
konnten Sie das feststellen?“ Tatjana fuhr
fort: „Ich könnte für Sie beten, wenn Sie mir
Ihre Not mitteilen.“ Dem alten Arzt kamen
Tränen, derer er sich schämte. Dann sagte er:
„Ja, das teile ich nur Ihnen mit. Mein Sohn ist
schwerer Alkoholiker. Doch warum können
Sie an mich denken, wenn Sie selbst in
schlimmster Lage sind?“
Tatjana bedankt sich bei allen, die für sie
beten.
D a n k
Getröstet um andere zu trösten
(nach 2.Kor.1,4)
Dank für die gesegneten Herbstkonferenzen
2010 des Missionswerkes (S. 5-10)
Dank und Gebet für den Dienst von Andrej
Osselskij aus Moldawien (S. 7-8)
Dank und Gebet für die Dienste der Geschwister Dribnochod in der Ukraine (S. 8-10)
Gebet für die Not der Pamir-Kirgisen
und die Möglichkeit einer weiteren
Missionsreise (S. 11-14)
Gebet für Erweckung im kirgisischen
Volk (S. 16-17)
Dank für die Rückgabe des Gemeindehauses
in Storoshinez/West-Ukraine (S. 18)
Gebet für die Hilfe zum Wiederaufbau des
zerstörten Gemeindehauses in Trojeschina
(S. 19)
Gebet für die vorweihnachtlichen
Spendenaktionen des Missionswerkes
(S. 20-21)
Gebet für fortschreitende Gesundung
von Tatjana Reschetnik (S. 22)
Gebet für das Projekt
„Seelsorgetelefon“ (S. 23)
Dank für die Neuerscheinungen (S. 24)
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Missionswerk FriedensBote
Projekt:
Seelsorgetelefon
„Am Rande des Abgrunds“
Dieser Dienst hilft Menschen, die am Rande des
Abgrunds stehen.
Hier einige der vielen Zeugnisse:
„Ich war verzweifelt. Doch dann sah ich Eure
Nummer und rief an. An dem Tag bekam ich Antworten auf alle Fragen, die mich quälten. Im Januar
2010 bin ich in Eure Gemeinde gekommen. In meinem Herzen herrscht nun Friede mit Gott.“ Issat
„Gewissensbisse quälten mich und trieben mich
zum Selbstmord. Ich lebte in Unzucht. Ich bin Muslime und möchte meinen Namen noch nicht veröffentlichen. Ich möchte aber weiter mit Euch
regelmäßig in Telefonverbindung bleiben. Jesus hat
mir schon geholfen und ich weiß, dass Er mich vollkommen befreien und retten kann.“ (ohne Namen)
„Mein Leben war unerträglich. Ich hatte keinen
Gesprächspartner. Dann sah ich Eure Telefonnummer. Nach dem Gespräch kehrte Ruhe ein. Im Herzen blieben Eure Worte hängen: ‚Jesus hat uns
Impressum
kein problemloses Leben gegeben. Er versprach
jedoch, in schweren Stunden mit uns zu sein’.
Heute bin ich in der Gemeinde und habe Frieden
im Herzen“ Maria
Schon drei Jahre rund um die Uhr bietet die
Gemeinde „Licht der Wahrheit” in der kirgisischen
Hauptstadt Bischkek diesen kostenlosen Dienst an.
Die Nummer des Seelsorgetelefons ist durch die
Medien und Visitenkarten in der ganzen Stadt
bekannt geworden.
Bis jetzt wurde der Dienst ehrenamtlich durchgeführt. Doch durch die Kriege hat sich die wirtschaftliche Lage im Land verschlechtert. Der
Gemeinde wäre sehr geholfen, wenn sie für den
weiteren Dienst des Seelsorgetelefons monatlich
200 Euro für die Reklame und 300 Euro für zwei
festangestellte Seelsorger bekämen.
Gemeindeleiter Jakob Enns.
Das Missionswerk schließt sich dieser Bitte an.
MissionsNachrichten
Hausanschrift
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D-58540 Meinerzhagen
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Das Missionswerk ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der
Christen im Osten unterstützt. Es
wurde von Christen gegründet, die
in den siebziger Jahren aus der UdSSR
nach Deutschland umsiedelten.
Die Glaubensgrundlage des Missionswerkes ist die ganze Heilige Schrift.
Aufgaben
Verbreitung von Informationen über
die Situation der Christen und der
Bevölkerung in den Nachfolgestaaten
der UdSSR; Aufruf zum Gebet für die
Notleidenden; Hilfeleistung für die
Christen und andere Betroffenen,
Versorgung mit Bibeln, geistlicher
Literatur, humanitären Gütern u.a.m.
Vorstand
Alexander Goss (1. Vorsitzender)
Walter Penner (2. Vorsitzender)
Robert Gönner (3. Vorsitzender)
Paul Schemp (Kassenwart)
Jakob Janzen (Schriftführer)
Die Missionsnachrichten
erscheinen zweimonatlich. Nachdruck
oder Verwendung der darin veröffentlichten Informationen ist mit Quellenangabe gestattet. Ein Belegexemplar
wird erbeten. Bilder dürfen mit ausdrücklicher Genehmigung veröffentlicht
werden.
Kontaktmissionen
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„Le Messager de la Paix“
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D-Marienheide
Neue Bücher und CD
Die beiden Bücher von Georgi P. Vins sind Neuauflagen von bereits vergriffenen Titeln. Eine junge Generation soll mit der Geschichte der Väter
vertraut bleiben.
„Auf dem Pfad der Treue“ PB, 223 Seiten, Preis: 7,80 €
Schon Georgis Großvater, Jakob Vins, war in Russland als Missionar tätig.
Als während der Revolution die Missionierung schwierig, ja, fast unmöglich wurde, kehrte er nach Amerika zurück. Doch sein Sohn Peter, Georgis
Vater, entschied sich, in dem noch jungen Sowjetstaat zu bleiben und das
Wort Gottes zu verkündigen.
Ein Offizier der GPU versuchte Peter mit seiner amerikanischen Staatsangehörigkeit zur Ausreise zu überreden. Aus Mitleid verriet er ihm, dass im
Fall seines Bleibens ihn sehr schwere Folgen drohen. Peter aber sah seinen
Auftrag in der Unterstützung der jungen russischen Gemeinde.
Schon nach kurzer Zeit bekam er die ganze Tragweite seiner Entscheidung
zu spüren: Zwei aufeinander folgende Verhaftungen. Aus der zweiten
Haft kam er nicht mehr zurück, sondern blieb verschollen.
Der junge Georgi erfuhr, dass das Leben mit Jesus Christus für denjenigen
sehr hart sein kann, der den Pfad der Treue zum Herrn nicht verlässt.
„Und doch siegt DAS WORT“ PB, 94 Seiten, Preis 5,80 €
Im zweiten Buch begegnen wir Georgi als erwachsenem Mann auf einem
Häftlingstransport. Er hat denselben Weg gewählt wie sein Vater. Nach
vielen unsäglichen Leiden in sowjetischen Gefängnissen wird er nach
Amerika ausgewiesen. Bis zu seinem letzten Atemzug machte sich Georgi
auch dort Sorgen um die von ihm so sehr geliebte Gemeinde Christi in
seiner alten Heimat.
„Krisen, Katastrophen und die Bibel“
Was sagt die Bibel über die Zukunft unserer Welt voraus?
Autor: Daniel Siemens, PB, … Seiten, Preis € 12,80
Am Anfang des Jahres haben wir dieses Buch auf Deutsch vorgestellt. Nun
ist es auch auf Russisch erschienen.
Krisen und Katastrophen erschüttern unsere Welt in zunehmendem Maße.
Erdbeben, Hurrikane und Tsunamis werden ebenso beleuchtet wie vergangene und zukünftige Kriege. Weitere Themen sind Israel, die
Entstehung und Bedeutung der EU und die Bildung einer von Computern
gesteuerten Gesellschaft im Licht der Bibel.
Das Buch veranschaulicht die Zuverlässigkeit der biblischen Prophetie und
ist eine Herausforderung für Bibelskeptiker.
„Der Weg zum Glück“ – Lieder auf Russisch
Die sechste und bislang letzte CD der Gruppe Rusawuk unterscheidet sich von den vorigen durch die
musikalische Begleitung, die diesmal hauptsächlich
aus Gitarren und Mandolinen besteht. Der Gesang
ist ruhig, aber überzeugend und harmonisch gut
abgestimm. Die Rusawuk-Freunde werden sich
über die 12 Lieder der CD freuen. Preis: 10,50 €