mittendrin 03_2014 web - Weigle-Haus
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Neues aus dem Weigle-Haus Nr. 3/2014 mittendrin „Wir woll’n doch nur in Frieden leben!“ Foto: privat Es geht auf Weihnachten zu und da ist „Frieden auf Erden“ dass, was wir uns alle in Karten und Grüßen zusprechen. Aber jede Nachrichtensendung erzählt uns eine andere Geschichte. Leben in Frieden eben das, was die Engel verkündigen, ist auch in den Weihnachtsgeschichten noch nicht Wirklichkeit: Wir lesen von Menschen in Notunterkünften, ermordete Kinder, Flucht ins Ausland. Aber wie soll es anfangen mit „Frieden auf Erden“. In einigen Beiträgen gehen wir darauf ein. Unfrieden entsteht in unseren Herzen. Diskriminierung, Ausgrenzung und Chancenlosigkeit treiben Menschen zu Taten, die den Frieden zerstören. Lassen Sie sich mitnehmen in die Geschehnisse im Weigle-Haus und inspirieren, dass gerade die kleinen Schritte in unserem Alltag Beiträge zum Frieden auf Erden sind. Einen gesegneten Advent wünscht Ihnen im Namen des Reaktionsteams von „mittendrin“ Ulrich Lerch Titelbild: © Shutterstock 3 TILL I COLLAPSE DANCE BATTLE 4 Girls Dance Day 5 „Der Mensch denkt – Gott lenkt“ Frauenabend im Weigle-Haus 6-7 Erntedankgottesdienst 7 Laien-Spiel-Kreis 8 Micha Gottesdienst 8-9 10 10-11 gut zu (er)tragen? Micha Initiative Das ist die Micha-Initiative Diskriminierung 12 „0e-Tour“ 13 Der ewige Kreis der Mitarbeitendenschaft 14-15 Weigle-Haus-Poster zum Rausnehmen 16-17 Vorstellung Jahresteam 2014/2015 18 Jugendtrauergruppe 19 Gedanken am Flieger 20-21 Rassismus im Alltag (Ein persönlicher Appell) 22 Internationaler Bibelkreis 23 Kinderseite Zachäus 24-25 Service Jugend 26-27 Service Gemeinde 28 Andacht TILL I COLLAPSE CE DAN BATTLE Seit Februar diesen Jahres findet bei uns das Projekt: „Sport und Bewegung gegen Gewalt“ statt. Im Rahmen dieses Projektes fand nach einigen Monaten Vorbereitung und Vorfreude am 04.10.2014 ein unvergessliches Dance Battle im Weigle- Haus statt. Insgesamt waren an diesem Tag über 170 Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland, Frankreich, Belgien und Niederlande bei uns im Weigle- Haus. Beim „TILL I COLLAPSE DANCE BATTLE“ traten die Teilnehmer in verschiedenen Tanzrichtungen (Popping, Hip Hop und Mix Style) gegeneinander an. Die einzelnen Battles wurden von sehr bekannten Tanzjuroren aus der Streetdance-Szene bewertet. In den einzelnen Dance Battles wurden den Zuschauern unglaubliche Moves und eine einzigartige Show präsentiert. In den Pausen gab es dann noch leckeres vom Grill. Insgesamt war dieser Tag etwas ganz Besonderes und Unvergessliches. Viele der Teilnehmer und Zuschauer waren vom Dance Battle und dem WeigleHaus als Ort dafür sehr begeistert und Fotos: Alex Stief haben schon angekündigt, beim nächsten Mal auf jeden Fall dabei zu sein. Einer der Tänzer im Bereich Mix Style war so begeistert von der Location, dass er sich spontan Mr. Weigle nannte. Auch einige der Kinder aus dem Zwingli Jugendhaus waren als Besucher mit dabei und entschieden sich spontan zu einem kleinen Show Auftritt. Das „TILL I COLLAPSE DANCE BATTLE“ war ein riesen Erfolg und wird auf jeden Fall nächstes Jahr wieder statt finden. Alex Stief 3 mittendrin Liebe Leserinnen und Leser! Inhalt – t k n e d h c s n e M r e D Gott lenkt Frauenabend im Weigle-Haus am 23.10.2014 mittendrin 4 DAY2014 Am 27. September war es wieder so weit, das Weigle-Haus öffnete seine Türen für Mädchen im Alter von 8 bis 27 Jahren, für den legendären Girls Dance Day. Nachdem sich fast 200 Mädchen im großen Saal eingefunden hatten, wurden sie in die verschiedenen Workshops eingeteilt. Angefangen von Streetdance und Videoclipdancing bis hin zu Cheerleading und Zumba, war in den 8 Workshops für jede etwas dabei. Insgesamt durfte jede Teilnehmerin zwei Workshops belegen, die jeweils anderthalb Stunden dauerten. Um 14 Uhr war es Zeit für eine Mittagspause, in der über 30 große Pizzableche in verschiedenen Sorten geliefert urden. Außerdem stand das ,,Gekow Mobil“ mit einer großen Auswahl von Spielen bereit. Ein weiteres Highlight war die Fotoaktion, in der sich die Mädchen verkleiden konnten, um dann lustige Fotos zu machen, die sie am Ende mitnehmen durften. Um 15 Uhr gingen die Workshops weiter und die Mädchen konnten weitere anderthalb Stunden Spaß beim Tanzen haben. Die Zeit in den Workshops war dafür da, um einen Tanz einzuüben, der am Ende vor allen vorgetanzt wurde. Deshalb versammelten sich alle Teilnehme rinnen um halb fünf für den gemeinsamen Abschluss. Bei der Vorstellung der Tänze hatten alle Spaß und Freude zu zeigen, was sie gelernt hatten. Danach gab es einen Abschlusstanz bei dem alle Mädchen mit Freude mittanzten. Kira Singer & Angelina Keller Durch die Schicksalsschläge der Familie – alle Ehemänner sterben – erlebt sie eine sehr verzweifelte Naomi, die aber dennoch an ihrem Glauben festhält. Ruth, die als Witwe eigentlich wieder zurück zu ihrer Familie in Moabit gehen müsste, folgt aber ihrer Schwieger mutter Naomi in ein fremdes Land. Ruth, jetzt selbst Flüchtling, erfährt in Israel viel Hilfe und Unterstützung. Sie lernt immer mehr dem Gott Israels zu vertrauen und lässt sich von Naomi zu ungewöhnlichen Schritten hinreißen. So wird der Gutsherr Boas ihr „Löser“, der sie heiratet und somit als Verwandter der Familie sie und Naomi aus der Not befreit. Ruth wird dadurch die Urgroßmutter Davids, aus dessem Stamm Jesus geboren wird, unser Erlöser. Ruth, die von den Fremden aus Beth lehem die Bräuche und die Rituale des jüdischen Glaubens erfährt, wird neugierig auf diesen Gott. Sie erlebt dies auch in ihrer Ehe mit Mahlon, dem Sohn der Familie. Der tiefe Glaube und die Dankbarkeit beeindrucken sie. Silke Janssen erzählte diese Geschichte, sehr lebendig und anschaulich. Wir fühlten uns mitgenommen in die damalige Zeit, das Leben als Flüchtling in einem fremden Land, das Wachsen und Vertrauen im Glauben, das Wagnis ungewöhnlicher Schritte und das Erleben von Gottes Führung. Foto: Eva Gabra Die Lebens- und Glaubensgeschichte der Ruth wurde von Silke Janssen symbolisch unterstrichen durch das Kopftuch – zuerst streng gebunden, dann schon locker geöffnet und zum Ende ganz abgelegt. Zum Schluss kann man sich die Frage stellen: Ist diese Geschichte noch aktuell? Im Blick auf die Flüchtlinge heute, die in ihrem Land nicht ihren Glauben leben können, sollte uns das weiter bewegen und nachdenklich stimmen. Zum Abschluss des Abends wurden alle noch mit einem leckeren Dessert verwöhnt, man konnte miteinander ins Gespräch kommen und am Büchertisch stöbern. Ulrike vom Hofe 5 mittendrin Fotos: Sarah Vecera s l r i G Dance Zu diesem Abend kamen ca. 40 Frauen, um in angenehmer Atmosphäre die Geschichte der Ruth aus dem Alten Testament hautnah zu erleben. Die herzliche Begrüßung mit Cocktail und Spruchkarte ließ alle gut ankommen und sich wohl fühlen. Die Referentin des Abends, Silke Janssen, wurde von Eva Gabra vorgestellt und interviewt. Seit über 10 Jahren ist sie in der Pressestelle eines großen Essener Einzelhändlers für die interne Kommunikation verantwortlich. Wir erfuhren, dass sie ein großer Fan des Alten Testamentes ist. Sie stellt sich vor, als Ruth, die Moabiterin, die uns ihre Geschichte mit Höhen und Tiefen des Lebens erzählen will; eine Liebesgeschichte mit Happy End: Wie?Ein ganzes Programm?n? mittendrin 6 Zum Erntedank Gottesdienst habe ich mich extra nicht auf meinen üblichen Sitzplatz gesetzt, sondern mal ganz woanders hin – ich wollte den Sonntagmorgen aus einer anderen Perspektive erleben: Der Blickwinkel war zwar anders und der Sitzplatz hatte andere große und kleine Aufgeregtheiten, als die, die ich sonst im Gottesdienst erlebe. Aber auch dieser Gottesdienst begann mit einem Vorspiel und endete mit Segen und Nachspiel. Die Sichtweise auf etwas ändert sich also nicht unbedingt mit einem neuen Sitzwinkel. Aber die Perspektiven ändern sich bei mir im Zeitlauf und das hat mir der Erntedankgottesdienst wieder einmal klar vor Augen geführt: Die Frage, „Was nährt mich?“ beantworte ich beispielsweise heute anders als noch vor 20 Jahren. Erntedank ist traditionell der Gottesdienst, um Gott für die landwirtschaftliche Ernte zu danken – die Ernte, die uns ernährt. Nun sind die meisten von uns weniger im landwirtschaftlichen Bereich tätig und haben oftmals wenig Bezug zu Feldfrüchten oder Nutztieren. Ich weiß natürlich, dass mein Kontoauszug nicht nahrhaft ist (was vor einiger Zeit mein Sohn im Übrigen bestätigte, der seine eigene Interpretation von „man kann Geld nicht Essen“ ausprobiert hat), aber was mich nährt war früher beispielsweise bei mir mehr durch Erwerbsarbeit als heute geprägt. Ehrenamtliches Engagement ist unbezahlbar und für mich Teil der täglichen Arbeit. Heute fasse ich also den Begriff „Arbeit“ deutlich weiter und losgelöster von Entgelt als früher. Seit ich Kinder habe, denke ich auch mehr über Ansätze nachhaltigen Wirtschaftens nach – anders als vorher, wo eher Aspekte von Gerechtigkeit und Fairness für mich im Vordergrund standen. Und seit ich Bienen bewirtschafte, ändert sich auch mein Blickwinkel auf So verschieben sich die Grenzen zwischen traditionellen Feldfrüchten und urbaner Ernte. Wir werden im nächsten Jahr mit einigen Gruppen aus der Jugendarbeit diesen Erntegedanken aufnehmen und zu verschiedenen Zeiten die jeweiligen Früchte pflücken und verarbeiten. So möchten wir den Blick auf unsere Umwelt rund um das WH bei den Jugendlichen schärfen – hier kann man nicht nur Beton sehen und Autolärm hören, sondern auch Früchte Fotos: Esther Brejora zu köstlichem Süßkram verarbeiten und bleibt vielleicht nicht auf dem Stand stehen:„Was ist das denn für ein Gestrüpp?“ Der Laien-Spiel-Kreis plaudert aus dem Nähkästchen über das neue Programm „Wie reizend sind die Frauen!“ Natürlich nährt Marmelade oder Honig nicht den Menschen, aber es schmeckt gut und beim Entkernen und Versaften kann man gut über die Frage „was nährt mich – was nährt dich?“ ins Gespräch kommen, denn das ist es, was wir wollen: Mit Kindern und Jugend lichen über das eigene Leben und ihre Beziehung zu Gott ins Gespräch kommen. Und ich bin dankbar dafür, dass Gott mich an Leib und Seele nährt und mein Herz reich und satt macht. Ein schöner Gedanke zu Erntedank. Wenn Sie das „Naturprojekt“ im nächsten Jahr vielleicht mit einer Sachspende unterstützen wollen, wären wir über einen gebrauchten Dampfentsafter, gebrauchte Drahtbügelgläser und eine alte, aber funktionierende Spülmaschine dankbar – sprechen Sie mich bitte an, ich erkläre dann, wie wir für die Bienen eine Spülmaschine zum Einsatz bringen. Diese Idee verursachte zunächst ungläubiges Staunen bei den Damen des Laienspielkreises, als sie dann aber merkten, dass es sich um einen ernst gemeinten Vorschlag handelte, waren „unsere Mädels“ Feuer und Flamme. Und Jochen machte sich – wie üblich – an die Arbeit: Schon vorhandenes Material sichten, Recherchen in der Stadtbücherei sowie im Internet und schon bald zeigte sich, dass es Material in Hülle und Fülle gibt, dieses Thema ist schier unerschöpflich! Bei den folgenden zahlreichen Programmbesprechungen ging es hauptsächlich um die Frage, was wir weglassen – letztlich ausschlaggebend waren dann immer die weiblichen Stimmen. Unser Programm heißt „Wie reizend sind die Frauen“. Damit zitieren wir Otto Reuter, der dieses Thema für eines seiner köstlichen Couplets wählte. Und wir folgen Otto Reuter, der in seinem Couplet die Evas töchter liebevoll, aber auch ironisch schildert. Dr. Alexandra Hoffert Jochen Schütz Bitte erwarten Sie also keine LADIES NIGHT, denn ganz ohne Männer geht die Chose nicht… Worauf Sie vielmehr gespannt sein können, ist ein Programm in sechs Kapiteln von romantisch über liebevoll bis hin zu kleineren und größeren Spitzfindigkeiten. Die Vorführung findet am 12.12.2014 um 19.30 Uhr im Weigle-Haus statt. Handzettel liegen aus. 7 mittendrin k n a d e t Ern die Natur in meiner direkten Umgebung und besonders auch um das WH herum. Das grüne Grundstück hinter der Turnhalle gehört uns zwar nicht, aber wir dürfen es kostenlos für Jugendarbeit nutzen. Dort grünt und blüht es das ganze Jahr und unsere WH Bienen finden von Februar (Weide) bis in den November hinein (Blüte des Efeus) dort ausreichend Nahrung. Außerdem habe ich in diesem Jahr dort Kirschen, Brombeeren und Holunderbeeren geerntet und verarbeitet. So konnten wir als WH Ernte zum Gottesdienst nicht nur den köstlichen Honig unserer Bienen bringen sondern auch Kirsch- und Brombeermarmelade und – da scheiden sich die Geschmacksgeister – Holundersaft. Das alles im übermächtigen Schatten der A40 und des Großstadtlärms. ue a r F s n u r e b ü – Über uns Foto: Arno Klare Michagottesdienst Das ganze klingt auf den ersten Blick ein wenig weit hergeholt. Aber, wie regelmäßige Besucher unseres Hauses seit der Gerechtigkeits-Bibel wissen, in der Heiligen Schrift geht es auch an vielen Stellen um korrektes Verhalten mit dem Besitz und um den Umgang mit Geld. Und dieser Gottesdienst sollte uns noch einmal neu den Blick dafür schärfen. Gestaltet wurde der Gottesdienst von der Micha-Gruppe, die sich im Weigle-Haus trifft. Sie ist eine von 16 Gruppen, die in Deutschland aktiv ist. Aber wie sieht es aus, wenn wir zwischen fairen Arbeitsbedingungen und dem eigenen Geldbeutel entscheiden müssen? Ein Videoclip des NDR hielt uns den Spiegel vor: https://www.youtube.com/watch? feature=playerembedded&v= 7q19OtYvuFQ mittendrin 8 Der Film zeigt wie Billigklamotten aus Kinderarbeit auf dem Wochenmarkt angeboten werden. Anscheinend ist das für viele kein Hinderungsgrund, etwas von den angebotenen Waren zu kaufen. Eine weitere Aktion brauchte die Beteiligung der Gottesdienstbesucher. Zwei Mini-T-Shirts waren fertig zu nähen. Foto: Sarah Vecera Der Lohn, den beide nachher ausbezahlt bekamen, zwei Cent, sind umgerechnet genau soviel, wie auch Näherinnen in Bangladesch bekommen. Mit diesem Hungerlohn müssen die Menschen dort auskommen, wenn sie im Akkord T-Shirts anfertigen. Die Predigt vom Eva Gabra zeigte uns anhand von Texten aus Jesaja und dem Brief an die Römer, was Gott möchte: Dass Menschen sich nicht vergeblich abmühen, sondern den Ertrag ihrer Arbeit erhalten sollen. Dass wir uns nicht vom Bösen überwinden lassen. Dass er ganz besondere Kleidungstücke im Angebot hat: ? n e g a r t ) r e ( u z t gu Sie sollen nicht bauen, was ein anderer bewohne, und nicht pflanzen, was ein anderer esse. Denn die Tage meines Volks werden sein wie die Tage eines Baumes, und ihrer Hände Werk werden meine Auserwählten genießen. Sie sollen nicht umsonst arbeiten und keine Kinder für einen frühen Tod zeugen. (Jesaja 65, 22-23) Dass sich Mode und faire Produktionsbedingungen nicht ausschließen müssen, wurde beispielhaft an einem Produzenten aufgezeigt. Frauen, die in Indien der Zwangsprostitution entkommen sind, finden Arbeit bei einem süddeutschen Mode-Label. Ulrich Lerch „Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils, den Mantel der Gerechtigkeit mir umgetan, wie der Bräutigam sich nach Priesterart mit dem Kopfschmuck und wie die Braut sich mit ihrem Geschmeide schmückt.“ Jes. 61.10 Wer von uns würde also seine Angestellten zu einer 90-Stunden Arbeitswoche bei Hungerlöhnen und katastrophalen Arbeitssicherheitsbedingungen zwingen? Und natürlich möchten wir auch nicht Dienstleistungen und Waren konsumieren, die unter solchen Bedingungen hergestellt wurden. Machen wir aber, und zwar täglich, und oft haben wir auch gar keine andere Wahl. Denn der allergrößte Teil unserer Kleidung wird genau unter diesen Bedingungen hergestellt. Damit sich das ändert, heißt die diesjährige Kampagne der Micha-Initiative „gut zu (er)tragen? Kampagne für menschenwürdige Mode“. In diesem Rahmen hatten wir Bundestagsabgeordnete aus Essen zum Gespräch eingeladen. In den Gesprächen, die in kleinem Rahmen im Weigle-Haus stattfanden, ging es um Fragen wie: „Warum lassen wir für die Kleidungsherstellung in anderen Ländern Bedingungen zu, die in Deutschland vollkommen undenkbar sind?“, „Welche Möglichkeiten haben Verbraucher, um die Situation zu verbessern?“ und „Was kann die Politik tun, um die Menschen, die für uns in anderen Ländern schuften, besser zu schützen?“. In den beiden Gesprächen, die bereits stattfanden (eines ist noch im Dezember geplant), hatten wir den Eindruck, dass die Politiker durchaus am Thema interessiert sind, aber auch auf unsere Hilfe als Verbraucher zählen. Denn es ist schwierig, im Land des „Geiz ist geil“-Denkens, Politik zu machen, die möglicherweise zu teureren Produkten führt, und seien es nur Cent-Beträge. Insbesondere Arno Klare (SPD) hat diesen Aspekt betont und uns aufgefordert, durch Nachfrage nach fairen Produkten und durch Aufklärung in unseren Gemeinden und Freundeskreisen Druck auf die Händler auszuüben, damit eine Änderung des Konsumverhaltens eintritt. Von der Initiative des Bundesminis teriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem „Bündnis für nachhaltige Textilien“ beflügelt, sind wir dann in das zweite Gespräch gestartet. Matthias Hauer (CDU) hatte insofern etwas leichteres Spiel, weil die Politik den Ball offensichtlich schon aufgenommen hatte. Foto: Matthias Hauer Dennoch blieben Fragen offen, etwa was geschieht, wenn weiterhin die größten Marken und Händler nicht im freiwilligen Textilbündnis mitmachen. Die Micha-Initiative sieht hier den Gesetzgeber in der Pflicht. Herr Hauer war sehr am aktuellen Thema und auch am Kampagnenthema des vergangenen Jahres (Korruption und Transparenz) interessiert und will auch beim geplanten parlamenta rischen Abend der Micha-Initiative im Februar in Berlin dabei sein. Durch unsere Gespräche konnten wir die Politiker auf das „Manifest für menschenwürdige Arbeit“ aufmerksam machen, das mittlerweile über 190 Bundestagsabgeordnete unterschrieben haben, sozusagen als freiwillige Selbstverpflichtung, das Thema politisch auf der Tagesordnung zu halten und sich für menschenwürdige Bedingungen auch außerhalb Deutschlands einzusetzen. Siehe auf http://www.deine-stimmegegen-armut.de Wir dürfen also gespannt sein, ob wir Verbraucher demnächst mehr Auswahl an fairer Kleidung bekommen. Es hängt an der Politik, aber auch an unserem Konsumverhalten. Ralf Aldenhoven 9 mittendrin Ein Gottesdienst über T-Shirts? Die Bibel und Mode? Das ist die Die Micha-Initiative ist eine weltweite Kampagne, die Christinnen und Christen zum Engagement gegen extreme Armut und für globale Gerechtigkeit begeistern möchte. Sie engagiert sich dafür, dass die Millenniumsziele der Vereinten Nationen umgesetzt werden. Bis 2015 soll weltweit Armut halbiert werden. Wie wäre es denn, wenn wir mit Gott von einer gerechteren Welt nicht nur träumen würden, sondern globale Nächstenliebe ganz praktisch werden lassen? Von einer Welt, in der keine Menschen verhungern, in der alle Kranken zum Arzt gehen können, in der für jedes Produkt ein fairer Preis gezahlt wird, damit auch diejenigen in Würde leben können, die sie hergestellt haben? 2004 haben Christinnen und Christen, die von diesem Traum begeistert sind, eine Initiative gestartet, bei der sie sich von einem Vers des Propheten Micha herausgefordert fühlen: „Es ist dir gesagt worden Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir erwartet: nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.“ (Micha 6,8) Weil dieser Vers so herausfordernd ist, ist die Micha-Initiative international auch als „Micah Challenge“ bekannt. In mehr als 40 Ländern gibt es Micha-Kampagnen. In Deutschland wird die Micha-Initiative seit 2006 von der Deutschen Evangelischen Allianz verantwortet und von mehr als 30 weiteren christlichen Organisa tionen getragen. mittendrin 10 Eine der 16 lokalen deutschen Gruppen trifft sich regelmäßig im Weigle-Haus. . g n u r e i n i m i r Disk Ich bin zu Hause, da leuchtet mein Handy auf, eine Nachricht: „Tilli, ich habe jetzt den deutschen Pass!“ Das neue Profilbild der Person, der Deutsche Pass und die Person, wobei der deutsche Pass mehr zu sehen ist als sie selbst. Die Person ist die einzige mit dem deutschen Pass in ihrer Familie. Da man im Krieg flüchten musste, hat die ganze Familie alle Papiere verloren. Der Bruder hatte ein Geschäft. Er musste alle drei Monate darauf hoffen, dass er die Erlaubnis bekommt, es weiter führen zu können. Dass war so ein Stress, dass er das Geschäft aufgeben hat. Kindergeld bekommt die Familie nicht, da sie sich nicht ausweisen können. Sie sind keine Deutschen, sie sind keine Araber, sie sind HEIMATLOS und in einer Spirale von Behördengängen, in denen ihnen oft jeder Mut genommen anstatt Mut gemacht wird, gefangen. Zwölf Personen wohnen in einer Wohnung, frei vom Krieg, aber gefangen in traumatisierenden Erfahrungen des Krieges und der menschenunwürdigen Flucht mit Hilfe von Schleppern. Herzlich Willkommen?! Hören sie kaum. Eher, oh ihr wohnt in einem schlimmen Stadtteil und seht aus wie die Terroristen aus dem Fernsehen. Dass die Terroristen ihre Familien zerstören, jetzt gerade im Krieg, das verstehen viele Leute nicht. Ich weiß, dass nicht jeder so ist. Aber man fragt sich manchmal, warum diese Menschen so sehr kämpfen. Weil sie kämpfen müssen, gegen Vorurteile, für Geld, für Akzeptanz. Sie kommen aus einem Land, in dem es Kämpfe gibt und müssen hier in Sicherheit weiterkämpfen, um ein gesichertes (nach deutschen Verhältnissen) Leben erleben zu dürfen. Wie kann man träumen von einer Zukunft, wenn man nicht weiß, ob der Traum in der nächsten Sekunde zerplatzt? Wie kann man träumen, wenn man erst einmal Heilung empfangen muss, weil die meisten Augen, egal ob die der Kinder oder die der Erwachsenen, Dinge gesehen haben, die hier nicht mal in den Nachrichten detailliert ausgestrahlt werden? Kaum zu ertragen! Oder wie eine Afrikanerin aus einem Kriegsgebiet berichtet: „Ich habe erst angefangen mein Leben in Ordnung zu bringen und mich um Fachabitur und Studium zu kümmern, als ich den deutschen Pass bekommen habe. Die Aufenthaltsgenehmigung meiner Familie war immer auf drei Jahre begrenzt. Wir wussten, wenn wir zurück müssen werden wir umgebracht. Wir haben den falschen Nachnamen, den meines Opas, der politisch aktiv war. Hier sagte man uns: „Aber der Krieg ist doch vorbei“. Der Krieg zwischen den Völkern ist da nie vorbei. Und in Deutschland durfte ich nicht studieren, die bevorzugte Fachrichtung war nur mit deutschem Pass zu studieren. Jedes Mal, wenn es darum ging, ob die Aufenthaltsgenehmigung verlängert wird, war meine Familie nur am Beten. Es ging um Leben und Tod. Und dabei Fotos: Lena Damaschun ging es schon, als ich ein Kind war um Leben und Tod. Wenn die Soldaten kamen und ich meistens meinen Platz unter dem Bett eingenommen habe, damit sie mich nicht finden. Ich wollte doch nur spielen. Genauso wollte ich doch nur eine Zukunft, als ich in Deutschland war. Aber diese Unsicherheit hat mich gelähmt. Erst als ihr die Unsicherheit durch den deutschen Pass genommen wurde, war sie bereit, sich auf eine Zukunft in Deutschland einzulassen und ihr Leben in die Hand zu nehmen. Zwei Geschichten und eine Wahrheit. Es gibt verschiedene Perspektiven, aber ich glaube, es gibt einen Auftrag: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“ Epheser 2,19 Tilli Linz 11 mittendrin ichaMInitiative mittendrin 12 Vom 11. bis 19. August war die dies jährige 20-köpfige Wandertruppe (14 starke Mädels und 6 echte Männer) der 0K-Tour unterwegs in den Tiefen des Schwarzwalds. Passend zur ausgewählten Andachtsreihe zum Auszug aus Ägypten und der Wüstenwanderung des Volkes Israel, erfuhren wir ziemlich schnell am eigenen Leib, was es heißt durchzuhalten und zu vertrauen. So ist es wohl anfangs doch immer eine enorme Umstellung für uns „Stadt kinder“, die 8 Tage der Tour nur zu Fuß zurückzulegen, und noch dazu mit ungewohnt schwerem Gepäck auf dem Rücken. Auch, wenn man sich am zweiten Tag so langsam an die beschwer lichen Kilos auf den Schultern gewöhnt hatte, war man doch nie vor weiteren Überraschungen und Herausforderungen sicher, denn der Schwarzwald mit seinen Steigungen hatte es wirklich in sich, besonders wenn wir uns querfeldein durch Unterholz und Gestrüpp kämpfen mussten, Bäche überquerten und Waldhänge rauf- oder runterkletterten. So verwunderte es nicht, dass so manchem tapferen Wanderer am dritten Tag auf einer Strecke von 26 km leise Zweifel kamen, ob man nach der ingelegten Mittagspause überhaupt e noch imstande wäre, sich zu bewegen. Doch mitten im Wald am Berg kann nicht so einfach aufgegeben werden, denn wer das Tagesziel erreichen will, MUSS eben weiterlaufen. Spätestens am nächsten Tag wurden dann so einige Knie, Knöchel oder Füße mit Tape oder Verbänden gestützt, mancher Rucksack von starken Männern abgenommen, die dann streckenweise 2 trugen, und es konnte weitergehen. Und dann war da auch jeden Tag die Frage im Hinterkopf, ob uns denn wirklich jemand in unserem Übernachtungsquartier empfangen würde oder man uns evtl. doch vergessen hatte?! Immerhin bekamen die angefragten CVJM-Häuser und Kirchengemeinden ja keinen Cent dafür, dass 20 müde Wanderer bei ihnen einkehrten. Doch während all dieser Fragen und Anstrengungen wurde uns jeden Abend bei der Andacht bewusst, dass wir, genau wie die Israeliten damals in der Wüste, auch auf unserer Tour vollkommen versorgt wurden! So schliefen wir beispielsweise einmal in einer kleinen Dorfkirche mitten im Gottesdienstraum auf den Kirchenbänken, auf denen wir am folgenden Morgen in einem Gottesdienst saßen, der komplett auf unsere Gruppe hin vorbereitet und ausgelegt worden war oder aber auch einmal in einem alten Kurhotel mit Betten und Duschen auf dem Flur. Das Staunen über diese Möglichkeiten lässt sich am besten mit einem Zitat eines Teilnehmers beschreiben: „Stimmt es, dass wir hier wirklich nix für bezahlen? Und wieso machen die das dann alles für uns?“. Die Antwort auf diese Frage erlebten wir wirklich jeden einzelnen Tag: christliche Gastfreundschaft! Denn neben den Unterkünften für „Noppes“ erlebten wir einen Empfang mit frisch gebackenem Kuchen, wurden herzhaft bekocht oder bekamen neben 20 Karten für’s Freibad so viel Proviant geschenkt, dass wir gar nicht alles tragen konnten … sprichwörtlich mehr als genug! So konnten auch die insgesamt knapp 150 km an Strecke und 3500 Höhen meter – bei knallender Sonne und fiesem Regen – unserer Laune und der einzigartigen Gemeinschaft unserer tollen Gruppe nichts anhaben. Am Schluss war ausnahmslos ein jeder stolz, diese Strecke gemeistert zu haben. 0K-Tour heißt Abenteuer. Erleben, wie viel auch ohne Geld geht. 0K-Tour heißt: nächstes Jahr wieder! Larissa Geesmann Kreis Foto: Alex Stief Foto: Sarah Vecera DER MITARBEITENDENSCHAFT Das Weigle-Haus ist ja kein kleiner Laden. Wirtschaftlich betrachtet reden wir ja inzwischen von einem Hauptsitz mit drei Zweigstellen. Eigentlich sind wir ja auch der größte Arbeitgeber in Essen nach Krupp, aber ich schweife ab. So eine große Arbeit hat zwangsläufig auch viele Mitarbeitende. Sowohl hauptamtlich als auch ehrenamtlich. Und diese Mitarbeiterschaft muss betreut werden. Dafür ist das MIABEG-Team da. Die Mitarbeitendenbegleitung. Wir versuchen aus diesem bunten Haufen ein großes Ganzes zu machen. Zwei wichtige Bestandteile dieser Arbeit sind der Mitarbeitendenkreis und die Mitarbeitendenfreizeit. Der Mitarbeitendenkreis findet an jedem vierten Freitag im Monat statt und ist ein Ort der Begegnung und soll Zentrum unserer Mitarbeitendenschaft sein. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf Gemeinschaft, Glaube und Schulung. Wir essen gemeinsam, singen Lieder, lauschen einer Andacht und bilden uns inhaltlich fort mit einem Thema, zu dem Bekannte des Weigle-Hauses referieren. Zweimal im Jahr nehmen wir uns Zeit, um gemeinsam wegzufahren. Im Frühjahr über Christi Himmelfahrt für ein langes Wochenende und im November von Freitag bis Sonntag. Auch hier liegt unser Fokus auf Gemeinschaft, Glaube und Schulung. Inhaltlich werden Workshops angeboten, die hilfreich für die praktische Arbeit in der Jugendarbeit sein sollen. Wir nehmen zum Beispiel komplettes Band-Equipment mit, um intensiv Lobpreis zu üben. Einfach mal Dinge ausprobieren und neue Ideen entwickeln. Des weiteren bieten wir gruppendynamische Spiele, Improvisationstheater und Workshops an. Natürlich werden Spaßaktionen und Andachten ständiger Begleiter der Mitarbeitendenfreizeit sein. Damit es aber auch weiterhin genügend Mitarbeitende im Weigle-Haus gibt, startet wieder ein neues ZMM (Zentrales Mitarbeiter Meeting). Das ist unsere Mitarbeitendenakademie! Hier werden junge motivierte Jugendliche zu Profis in der Jugendarbeit gemacht. In einem Foto: Sarah Vecera zweiwöchig stattfindenden Kurs – der bis zu den Sommerferien gehen wird – versucht das ZMM-Team den angehenden Mitarbeitenden theologische und pädagogische Inhalte zur Kinderund Jugendarbeit zu vermitteln. Dabei laden wir verschiedene Referentinnen und Referenten zu unterschiedlichen Themen ein, um die große Bandbreite der Jugendarbeit abzudecken. Das neue ZMM setzt sich aus dem aktuellen Jahresteam und weiteren Jugendlichen verschiedener Arbeitsbereiche zusammen. Insgesamt wird es aus ungefähr 25 Teenagern bestehen. Wir freuen uns auf eine spannende, lehrreiche, gemeinsame Zeit! Sdenek Vecera 13 mittendrin 0€-Tour Fotos: Larissa Geesmann Der ge i w e Foto: Sarah Vecera H jauchzend! l e m m Hi OCH „Allein und doch gemeinsam" mittendrin 16 Wille · Hilfsbereitschaft · Bindung · Jesus · Außergewöhnlich · Humor · Reden · Einheit · Spaß · Teamwork · Engagement · Abwechslung · Mut! Das macht uns aus. Und damit sind wir, das neue Jahresteam vom Weigle-Haus gemeint. Wir sind 13 junge Erwachsene aus Essen und Umgebung sowie Ruanda, Hessen und Thüringen, zwischen 17 und 27 Jahren. Wir sind nicht nur unterschiedlich alt oder kommen aus verschiedenen Bundesländern/Ländern, sondern auch ganz unterschiedliche, außergewöhnliche, junge Menschen. Hilfsbereitschaft, Teamwork, Bindung, Jesus, Hilfe, Mut, sowie Spaß sollen uns ein wundervolles Jahr bescheren. Zusammen als Einheit und mit viel Humor, unterstützen wir uns bei den jeweiligen Arbeiten. Jedoch sind wir nicht alle zu 100% im Weigle-Haus eingeteilt, denn einige von uns gehen nebenbei auch noch zur Schule oder hatten wie Maggy einfach nur Lust noch etwas neben Kind und Fachabitur zu tun. Da wäre ich auch schon bei der kurzen Vorstellung von uns „neuen„ im WeigleHaus. Maggy ist unser ältestes Teammit glied. Für sie steht an erster Stelle ihr kleiner Sohn, von dem sie immer so begeistert erzählt, dass wir ihn alle gerne kennenlernen wollen. Doch leider ergab sich diese Möglichkeit noch nicht. An zweiter Stelle steht ihr Fachabitur. Deshalb arbeitet Maggy auch nur 19,5 h. Diese verbringt sie größtenteils bei der Hausaufgabenhilfe im Weigle-Haus und dessen Zweigstelle, dem Zwingli-Jugendhaus. Ebenfalls „nur“ Teilzeitkräfte, aber trotzdem eine große Unterstützung, sind Marie und David. Sie machen, wie Maggy ihr Fachabitur, zu welchem das Praktikum jedoch dazu gehört. Doch auch mit dieser „Doppelbelastung“ sind sie vor allem auf dem Leimberghof, ein Kooperationsprojekt mit dem Weigle-Haus, eine große Hilfe. Die anderen Stunden, welche sie durch ihr Fachabitur als Praktikum leisten müssen, verbringt Marie im Weigle-Haus beim Crosstalk und offenen Samstag und David mit den Kids im ZwingliJugendhaus. Die beiden sind nicht die einzigen, die nebenbei noch zur Schule gehen. David, Awad und Andy besuchen nämlich auch gleichzeitig zu ihrem Jahrespraktikum die Schule. Awad, der einem immer mit einem freundlichen Gesicht gegenübersteht, ist, wenn er nicht gerade der Abteilung im Paulus-Jugendhaus einen Besuch abstattet, in seinem „zweiten“ zu Hause – dem Zwingli tätig. Andy hat sein „neues“ zu Hause im Paulus-Jugendhaus gefunden, wo er den Großteil seiner Praktikumszeit verbringt. Jedoch wirft er auch mal einen kleinen Blick zu den Kids ins Zwingli, was ihm ebenfalls sehr viel Spaß macht. Moritz, Sebi und Angelina sind unsere 3 „Hauskenner“, denn sie sind schon einige Jahre hier im Haus aktiv und kannten somit auch schon den Großteil der Hauptamtlichen. Moritz ist unser zweiter Hausmeister, denn er unterstützt Andreas zweimal die Woche tatkräftig bei seiner Arbeit hier im Haus. Des weiteren ist er im Paulus und Zwingli aktiv. Sebi hilft tatkräftig im Büro und macht einmal die Woche einen kleinen Abstecher zu seiner Heimatgemeinde nach Rellinghausen. Dort hilft er den Kids im Zwingli bei den Hausaufgaben. Angelina liebt es, Grundschülern bei ihren Hausaufgaben zu helfen. Deshalb verbringt sie auch die meiste Zeit ihrer 39h-Woche bei der Hausaufgabenhilfe im Zwingli-Jugendhaus und im WeigleHaus. Die restlichen Stunden kickert sie mit den Kindern im Zwingli oder den Jugendlichen im Paulus. Nina arbeitet bei fast allen Angeboten im Weigle-Haus mit. Ob Ablazed, Crosstalk oder Hausaufgabenhilfe, von Montag bis Mittwoch ist sie nur hier zu finden. An den anderen zwei Wochentagen ist sie bei den Jugendlichen im Paulus oder den Kids im Zwingli tätig. Linda, die zu 90% ihrer Arbeitszeit mit mir anzutreffen ist, hilft gerne Grundschülern bei deren Hausaufgaben. Jedoch arbeitet sie am liebsten mit den Kids zwischen 10 und 14 in den Jung scharen der Gemeinden in Rellinghausen, im Freisenbruch oder auf der Margarethenhöhe. Innocent ist durch das Nord-Süd Freiwilligenprogramm der VEM (Vereinte Evangelische Mission) zum WeigleHaus gekommen. Seine Heimat ist Ruanda und er ist nun schon seit Frühling in Deutschland und lernt seitdem auch Deutsch, was er schon ziemlich gut kann. Die Kids im Zwingli lieben Innocent, genauso wie die Grundschüler der Hausaufgabenhilfe im Zwingli und Weigle-Haus. Kira kommt aus Hessen. Ihr Haupt arbeitsbereich ist bei den Mädchengruppen im Zwingli, Paulus und im Weigle-Haus. Außerdem macht ihr die Arbeit bei den Zwingli-Kids und der Zwingli-Jugend sehr viel Spaß. Nun zu mir. Ich bin Anne und komme aus Thüringen, oder wie die anderen so gerne sagen aus dem „Osten“, weshalb wir auch oft sehr viel Spaß haben. Meine Aufgabenbereiche sind die Hausaufgabenhilfe im Weigle-Haus und Zwingli, die Jungscharen im Freisenbruch und der Margarethenhöhe sowie die Zwingli-Kids, mit denen ich kicker, Billard spiele, oder andere Dinge tue. Das sind wir, das Jahresteam 2014/2015 im Weigle-Haus. Viele verschiedene Typen, an vielen verschiedenen Orten im Weigle-Haus tätig. Doch jeden Sonntag gemeinsam im Jugendcafé und im Taste of Heaven, Hand in Hand aktiv. Anne-Christin Reschke Foto: Filip Dimovski 17 mittendrin Vorstellung – Jahresteam 2014/2015 Foto: Markus Menninga Foto: Shutterstock Der Tod gehört zum Leben dazu – auch bei jungen Menschen. Wir erleben regelmäßig in der Jugendgemeinde, dass Jugendliche Verlusterfahrungen haben: der Bruder stirbt beim Autounfall, die Mutter an Krebs, die Freundin an Suizid. Vor allem auf Freizeiten merken wir, wie Jugendliche sich öffnen und der ganze Schmerz ans Tageslicht kommt. Junge Menschen trauern auch, aber eben auch anders. Sie leiden darunter, in einer Spaßgesellschaft zu leben, die den Tod außen vorlässt und ihre Trauer nicht sehen will. Daher versuchen sich Jugendliche nach dem Tod eines Menschen so zu verhalten, als sei nichts passiert, lassen sich die Traurigkeit nicht anmerken oder versuchen, den Verlust zu verdrängen. Doch trotz vermeintlicher Unbekümmertheit ist eine Welt zusammengebrochen, das Leben scheint aus der Bahn zu geraten. mittendrin 18 Natürlich versuchen wir bestmöglich für die Jugendlichen, gerade in diesen Ausnahmesituationen, da zu sein, aber wir merken auch, dass wir an die Grenzen unserer seelsorgerischen Möglichkeiten kommen. Meine Soldaten, Maxim n e k n a Ged am Um so glücklicher waren wir über die Anfrage des Ambulanten Hospizdienstes des Alfried Krupp Krankenhauses in Rüttenscheid. Es gibt flächendeckend Angebote in Essen für trauernde Menschen. Überwiegend jedoch für ältere Menschen. Zwei erfahrene Trauerbegleiterinnen hatten nun die Idee, erstmalig ein offenes Angebot für trauernde Jugendliche anzubieten. Sie suchten einen jugendgemäßen Ort, kamen auf uns und so kam schnell eins zum andern. Im September haben wir die Gruppe gemeinsam gestartet. Wir treffen uns einmal im Monat samstags um 14.00 Uhr und danach haben die Jugendlichen die Möglichkeiten, unseren Offenen Samstag im WH zu besuchen. Das Programm ist offen und orientiert sich an dem Bedarf der Teilnehmenden. Es gibt natürlich einzelne Methoden der Trauerbegleiterinnen, aber grundsätzlich geht es darum, den Trauernden das zu geben, was sie in der Gesellschaft vermissen. Sie wollen eben nicht überrollt werden, sondern mit ihrem Schmerz gesehen und wahrgenommen werden. Wir weinen gemeinsam, schweigen, aber lachen auch zusammen und erinnern uns an Menschen, die nicht mehr Flieger Foto: Lena Damaschun unter uns sind. Selbst für mich waren es bisher besondere Treffen in einer Atmosphäre, die auch im WH selten zustande kommt. Wir leben oft in einer enormen Schnelllebigkeit, sind unter Stress und finden keine Zeit unserer Trauer freien Lauf zu lassen, doch in dieser Gruppe haben wir es tatsächlich geschafft, diese Art Alltag mal komplett auszublenden und uns einander unser Innerstes zu zeigen. Unser nächstes Treffen findet am 13. Dezember um 14.00 Uhr statt. Alle jungen, trauernden Menschen unter 30 sind herzlich eingeladen einfach mal vorbeizukommen. Man verpflichtet sich nicht regelmäßig zu kommen, sondern kann auch nur mal reinschnuppern. Wer darüber hinaus Fragen hat, kann die Homepage besuchen oder mich persönlich einfach ansprechen. Ich freu mich drauf und bin gespannt, wie sich dieses besondere Angebot weiter entwickelt. Sarah Vecera www.jugendtrauergruppe-essen.de Save the date 2015: 24.01.2015 07.02.2015 14.03.2015 18.04.2015 Wie bauen sich Vorurteile auf? Die Situationen sind alltäglich: Ich stehe im Flughafen und will in ein anderes europäisches Land. Vor meinem Flug ist ein Großraumflugzeug aus Pakistan gelandet. Unzählige Menschen und jeder Pass werden kontrolliert, als wenn selbst Kleinkinder potentielle Terroristen wären. Außerdem, wieso stehen denn alle in der Schlange für EU-Bürger? Ich kann mir etwas Schöneres vorstellen, als unter dem Getümmel von pakistanischen Familien meinen Nachmittag zu verbringen. Und draußen warten ungeduldig die Kollegen, die mich abholen. Wer ist Schuld an dieser Situation? Die Beamten, die so akribisch und langsam sind, als wollten sie jeden Beamtenwitz bestätigen? Die Familien, die offensichtlich ihrer Heimat am Hindukusch den Rücken gekehrt haben und nun Europäer sind? Die Terroristen, die im Namen des Islams die Welt mit Unheil überziehen und alle, die nur so ähnlich aussehen in Misskredit bringen? Ich merke, ich muss dringend meine Gedanken in eine andere Richtung lenken. Ulrich Lerch 19 mittendrin Jugendtrauergruppe Herz nach dir ruft Und immer wenn mein ausbricht in mir drin, und das Chaos aten los, schicke ich meine Sold ederzuzwingen. um den Widerstand ni Ein persönlicher Appell: Rassismus im Alltag: reden! Rassismus ist ein hartes Wort und ich würde es nicht leichtfertig in den Mund nehmen. Der Begriff scheint in Deutschland reserviert zu sein für besonders grausame Taten im National sozialismus oder während des Apartheidregimes in Südafrika zum Beispiel. Dennoch sagt die Forschung, dass Rassismus kein Phänomen ist, das nur Ereignisse in der Vergangenheit oder weit entfernten Gesellschaften beschreibt. mittendrin 20 Ich selbst erlebe Rassismus aktuell immer häufiger: Wenn ich den Fernseher einschalte und die Nachrichten verfolge, wenn ich mich Stammtischparolen aussetze, wenn ich mich mit Menschen in und außerhalb der Kirche unterhalte. Oder wenn sich Leute darüber wundern, das ich so gut deutsch spreche, obwohl Deutsch doch meine Muttersprache ist! Anscheinend sehe ich so aus, dass manche Leute das kaum glauben können. Auch Kids im WH betroffen Über Rassismus zu diskutieren, verlangt Sensibilität auf beiden Seiten. Ich will nicht jedem vorwerfen oder denken, er oder sie ist ein Nazi. Und doch erlebe ich einen unterschwelligen alltäglichen Rassismus; damit bin ich nicht alleine. Wenn ich mich mit Kindern und Jugendlichen aus der Weigle-Haus-Arbeit unterhalte, berichten sie Ähnliches. Jungen aus der Turnhalle erzählen mir zum Beispiel, dass manche Leute auf der Straße gleich ihr Portemonnaie kontrollieren, wenn sie an ihnen vorbei gehen. Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich benachteiligt und das nicht nur durch die Ausländerbehörden, sondern auch durch die ständige Stigmatisierung in der Schule oder auf der Straße. Erschwerend kommt momentan hinzu, dass man schnell unter dem Generalverdacht steht, Terrorist zu sein, nur weil man Muslim ist; oder Ebola zu haben, nur weil man aus Afrika kommt. Ablehnende und skeptische Einstellungen gegenüber Muslimen sind laut repräsentativer Studien in Deutschland und ganz Europa weit verbreitet – nicht nur bei Menschen, die Religionen generell kritisch gegenüberstehen, sondern auch bei „Christenmenschen“, sowohl im liberalen, als auch im konservativen oder linken Lager. Angst um die kulturelle Identität, vor Terrorismus und die Sorge um die Bewahrung der Demokratie mit ihren Freiheitsrechten tragen dazu bei. Versteckter Mechanismus Ich merke selbst, wie stolz ich darauf bin, in einem Jugendhaus arbeiten zu dürfen, in dem wir Kirchenasyl gewähren. Dass unsere Arbeit sowie unsere Gemeinden durchweg international aufgestellt sind, ist wie ein Vorgeschmack auf den Himmel (Taste of Heaven!). Im gleichen Moment stelle ich jedoch fest, dass wir noch mehr tun und sensibler miteinander umgehen müssten. Ich möchte mit diesem Artikel mit Ihnen ins Gespräch kommen: Wir sollten offen, fair und sachlich über kulturelle und religiöse Probleme und Vorurteile reden! Eine große Gefahr sehe ich nämlich darin, dass das sonst nur an anderen Stellen passiert: rechtsextreme Parteien und Bewegungen nutzen Ausländer- und Islamfeindlichkeit und versuchen so in der Mitte der Gesellschaft anschlussfähig zu werden. Kritisch hinterfragt werden könnte aber durchaus auch die eine oder andere Aussage bürgerlicher Parteien. Es gibt einen versteckten Mechanismus in vielen Köpfen, der nicht gleich auf den ersten Blick erkennbar ist. Wir alle haben bestimmte Bilder im Kopf gegenüber Fremden. Zum Beispiel gehen wir davon aus, dass Menschen aus Afrika gut singen können oder immer unpünktlich sind während wir von uns selbst glauben, das Arbeiten und die Rationalität erfunden zu haben, dafür fehlt uns aber angeblich der Rhythmus im Blut. Zunächst erscheint uns das normal und wir lassen solche Vorurteile auch schnell über unsere Lippen kommen. Es gibt sicherlich auch viele Menschen, die diesem Muster entsprechen, aber eben nicht alle. Und hier wird es schwierig, denn die Bilder können kippen und dazu führen, dass wir Menschengruppen diskriminieren. Lehrerin mit Vorurteilen Das passiert auch an Schulen. Eine Lehrerin hatte zum Beispiel folgende Bilder im Kopf: weiß = rational, zivilisiert, modern; schwarz = temperamentvoll, unzivilisiert, traditionell. Diese Vorurteile beeinflussten unbewusst ihren Bewertungsprozess, wie wir bei SchülerInnen aus unserer Arbeit festgestellt haben; ein akademisches Talent wird eher bei weißen Kindern aus sogenanntem guten Hause vermutet. Ich denke viele von uns (und da schließe ich mich ein, obwohl ich nicht so aussehe) sind ein bisschen wie diese Lehrerin: Wir sind alle in der gleichen Kultur mit den gleichen Kinderbüchern, Bildern, Zeitungen, Filmen und Nachrichten aufgewachsen. Unsere Bilder Foto: Sarah Vecera und Denkmuster entwickeln sich unbewusst. Deswegen ist es wichtig, dass wir uns dessen bewusst werden: Wenn wir Nachrichten schauen, uns über den muslimischen Glauben austauschen, über Kriege und die Flüchtlingssitua tion in Deutschland reden und unseren Nächsten begegnen. Kein Mensch auf dieser Welt hat sich ausgesucht, wo und mit welcher Hautfarbe er oder sie zur Welt kommt. Das liegt allein in Gottes Händen. Aber Gott gibt uns die Verantwortung unseren Mitmenschen – egal welcher Herkunft – so zu begegnen, wie Jesus den Menschen begegnet ist: Er hat sie alle gleich behandelt. Sarah Vecera 21 mittendrin Wir solltemnal drüber „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen“ WH Epheser 2, 19 mittendrin 22 Wir sind ein bunter Kreis von Menschen, die aus verschiedenen Ländern zusammen kommen, mit unterschiedlicher Sprache, Kultur und Hintergrund. Aber wir erfahren uns immer wieder als die eine Familie Gottes. Die Unterschiede bereichern uns, weil wir alle ein anderes Verständnis des Wortes und unterschiedliche Glaubensund Lebenserfahrungen mitbringen. Dadurch eröffnen sich uns neue Perspektiven für einander und uns selbst. Wir treffen uns jeden Donnerstag um 18.00 Uhr im Weigle-Haus. Zurzeit sind wir Teilnehmer aus dem Irak, dem Iran, Syrien und Ägypten; aber immer wieder einmal kommen auch Besucher aus anderen Ländern. Es ist nicht nur so, dass wir aus verschiedenen Ländern stammen, wir kommen aus verschiedenen Konfessionen und Religionen. Die Sprache ist wider Erwarten kein Problem. Wir sprechen deutsch, englisch, persisch, arabisch und die Sprache, die ein jeder mitbringt und verstehen uns über alle Sprachbarrieren hinweg. Unser Ziel ist es, einander zu verstehen und einen Weg für uns mit Gott durch den Austausch über sein Wort zu finden. Wer Gottes Wort im Horizont unterschiedlicher Sprachen, und Kulturen erleben möchte, ist herzlich eingeladen zu uns zu kommen. David Gabra Wie in jedem Jahr lädt der Kindergottesdienst gemeinsam mit Kapito von 10.00 bis 15.00 Uhr zum Kindertag im WH ein. Alle Eltern, die sich für 5 Stunden in Ruhe besinnen wollen, können ihre Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahre vorbeibringen! Es wird gebacken, gebastelt, gespielt, gesungen, fürs Krippenspiel geübt, … und vielleicht kommt hoher Überraschungsbesuch auf dem Schlitten vorbei. Unkostenbeitrag: 3,– Euro inkl. Mittagessen und Bastelmaterial (Anmeldungen im WH o. an U. Pilz) Wir freuen uns auf euch!!!! z Z Eigentlich wollte ich in seinem Namen gar nicht auftauchen und nun stehe ich sogar am Anfang. Er hatte keinen guten Ruf, sei geldgierig, ein Zöllner und nicht ganz ehrlich, also eigentlich so wie die meisten Menschen. Aber das wollen die allermeisten Menschen am allerwenigsten, wenn einer so ist wie sie. Schaut euch nur die Aha an, diese eingebildete Ziege: meint immer, sie müsse überall sein, vor allem am Wörtersee, hält sich für wichtig, nur weil sie einen vollen Terminkalender hat. Nur weil sie nie Zeit hat für andere, hält sie sich für wichtig. Ja, so sind die Buchstaben! Fast wie die Menschen. Mit Laubbläsern und allem, was Lärm macht, wollen sie Zeit sparen und merken gar nicht, dass sie die Zeit damit nur vorantreiben, wie einen Esel mit der Möhre vorm Kopf. Wenn mal jemand wieder einen Besen in die Hand nehmen und einfach nur fegen möchte, der würde merken, wieviel Zeit er eigentlich hat – und wieviel Ruhe plötzlich einkehrt. Lasst Euch das sagen von einem, der Zeit genug hat, solche Geschichten hier zu schreiben. Zeit ist auch so ein Wort, in dem ich lieber nicht vorkommen möchte. Das klingt so nach Vergängnis, alles vorbei und so. Dabei ist es manchmal ganz schön, wenn alles vorbei ist. Dieser Zachäus nämlich, der war eigentlich nicht geldgierig, der war nur einsam. Da kommt man eben auf blöde Ideen und nimmt Dinge wie Geld zu wichtig, nur weil ja Menschen nicht da sind. Na, und dann – ausgerechnet als Zachäus gerade auf einen Baum geklettert war – kam doch einer zu ihm: Jesus. Und der hat ihn nicht verachtet und gesagt, dass er keine Zeit habe, sondern hat ihn wahrgenommen. Er hat sogar zu ihm aufgeschaut (weil Zachäus halt auf dem Baum saß) und wollte mit ihm essen. Da war es für den Zöllner vorbei mit der Einsamkeit und eine neue Zeit brach an, als wäre etwas neu geworden in ihm, sozusagen neugeboren. Zeichen und Wunder! Und jetzt stehe ich ganz gerne am Anfang seines Namens, um ihn nicht alleine zu lassen und vor allem, weil sonst die zickige Aha wieder am Anfang stehen würde. Mich nennt man übrigens Zettel, was ich passend finde, weil es irgendwie doppelt richtig ist … na, habt ihr verstanden, wie ich das meine? Ach, ist ja auch gar nicht so wichtig. Sonst stehe ich immer am Schluss aber „die Letzten werden die Ersten sein“. Und wenn Euch demnächst einer sagt „keine Zeit“, dann lacht, liebe Kinder, lacht einfach so laut ihr nur könnt! Lukas 19, 2-8 Arno Rittgen 23 mittendrin G A T R KINDE IM Internationaler Bibelkreis 6.12.14 Z achäus Jugendliche Sport Fußball, Boxen und Kraftraum-Training dienstags 16.00 – 20.00 h mittwochs 16.00 – 20.00 h freitags 16.00 – 21.00 h sonntags 13.00 – 17.00 h Sporthalle Weigle-Haus Info: Timur Musafarov, Tel. 0176 / 61 99 25 75 „Distance“ (Tanzen) montags 18.00 – 21.00 h Sporthalle Weigle-Haus Info: Julia Dörfer, Tel. 0151 / 21 77 25 80 Mädchensport donnerstags 19.00 – 21.00 h Sporthalle Weigle-Haus Info: Julia Dörfer, Tel. 0151 / 21 77 25 80 Jungen 9 – 13 Jahre Jungen 14 – 17 Jahre Bergerhausen montags 16.30 – 18.00 h Gemeindehaus Weserstr. 36 Info: Alexander Stief, Tel. 0170 /2929659 Rellinghausen, „Abteilung 5“ dienstags 18.00 – 20.00 h Jugendhaus Bodelschwinghstr. 13 Info: Dennis Einecker, Tel. 0201 / 75 93 715 Gustav-Adolf-Haus, Margarethenhöhe Jungenjungschar 8 – 12 Jahre freitags 16.30 – 18.00 h Steile Straße 60a Info: Markus Königs, Tel. 0177 / 31 28 881 Stadtmitte, „Abteilung 24“ donnerstags 18.00 – 20.00 h Weigle-Haus Info: René Fleschenberg, Tel. 01577 / 17 07 363 Jugendhaus Zwingli mittwochs 16.30 – 18.00 h freitags 17.00 – 18.30 h Theodorstr. 20 Info: Manuel Münz, Tel. 0178 / 6 08 70 91 Bergerhausen, „Abteilung 25“ mittwochs 18.00 – 20.00 h Gemeindehaus Weserstraße 36 Info: Sascha Zipzer, 0160 / 91 92 22 56 Paulus-Jugendhaus Abteilung 14 montags 18.00 – 20.00 h, Steeler Str. 350 Info: Alexander Stief, Tel. 0170 / 2 92 96 59 Abteilung 7 donnerstags 18.30 – 20.00 h, Zionskirche, Dahlhauser Str. 161 Info: Stefan Vollmer, Tel. 0179 / 9 58 02 44 Mädchen mittendrin 24 Service Gruppen-Angebote für Jugendliche Für Jugendliche – Mädchen und Jungen Für alle ab 13 Jahren Internet-Café, Weigle-Haus für alle: donnerstags 18.00 – 21.00 h und sonntags 17.00 – 18.00 h für Kinder: dienstags 15.00 – 18.00 h Computer Reparatur: dienstags 15.00 – 18.00 h Info: Karl Dietrich Bamler (Kadi) Tel. 0201 / 47 36 70 [email protected] Kapito-Hausaufgabenhilfe für Schülerinnen und Schüler von 6–14 Jahren montags und mittwochs 12.00 – 17.00 h Weigle-Haus Info: Uschi Kraus, Tel. 0201 / 2 48 25 26 dienstags und donnerstags 13.00 – 17.00 h Jugendhaus Zwingli Info: Salina Olenik, Tel. 0157 / 86 78 75 77 Taste of Heaven Jugendgottesdienst im WH, jeden Sonntag 18.00 – 19.00 h Info: Tilli Linz, Tel. 0201 / 2 48 50 99 offener Treff für Jugendliche und junge Erwachsene ab 13 Jahren im Weigle-Haus samstags 15.00 – 19.00 Uhr verschiedene Angebote: Kicker, Billard, Brettspiele … Fußball Bundesliga schauen zwischen 15.00 – 16.30 Uhr unter Anleitung eines Tanztrainers Streetdance, Hip Hop und Breakdance lernen Info: Alexander Stief, Tel: 0170 / 2 92 96 59 Open Zwingli, Theodorstr. 20 donnerstags 16.00 – 18.30 h offener Jugendtreff dienstags 17.30 – 19.30 Uhr offener Jugendtreff ab 14 Jahren freitags 14.30 – 18.30 h offener Kindertreff Info: Tilli Linz, Tel. 0201 / 2 48 50 99 Mädchen 7 – 12 Jahre Gustav-Adolf-Haus, Margarethenhöhe donnerstags 15.30 – 17.00 h Steile Straße 60 a Larissa Geesmann, Tel. 0157 / 355 654 78 Weigle-Haus: Mädchenpower für Mädchen von 9-13 Jahren freitags 17.00 – 18.30 h Info: Larissa Geesmann, Tel. 0157 / 355 654 78 Jugendhaus Zwingli dienstags 16.00 – 17.30 h (10-14 Jahre) mittwochs 15.00 – 16.30 h (6-9 Jahre) Theodorstr. 20 Info: Tilli Linz, Tel. 0201 / 2 48 50 99 Paulushaus Girl’s Club für Mädchen ab 11 Jahren montags 16.00 – 17.30 h Info: Salina Olenik, Tel. 0157 / 86 76 75 77 ab 13 Jahre Jugendcafé „Vorgeschmack“ sonntags 16.00 – 18.00 h sonntags 19.00 – 21.00 h Info: Larissa Geesmann, Tel. 0157 / 355 654 78 Ju-Be die Jugendberatungsstelle, Gänsemarkt 2 mittwochs 14.00 – 18.00 h offene Sprechstunde, ansonsten nach Vereinbarung Info: Katrin Lindner, Tel. 0201 / 7 47 17 41 Crosstalk – Fragen an Gott? mittwochs 18.00 – 20.00 h Weigle-Haus Info: Tilli Linz, Tel. 0201 / 2 48 50 99 Paulus-Jugendhaus, Steeler Str. 350 dienstags – freitags 15.30 – 20.30 h Info: Alexander Stief, Tel. 0170 / 292 96 59 [email protected] www.paulus-jugendhaus.de ABLAZED Tiefgang-Action-Programm dienstags 18.00 – 20.00 h Weigle-Haus Info: Larissa Geesmann, Tel. 0157 / 355 654 78 Girls Action Days Ganztägig samstags an folgenden Terminen: 23.11. / 08.03. / 21.06. Treffpunkt am Weigle-Haus Info: Larissa Geesmann, Tel. 0157 / 355 654 78 25 mittendrin Service Ansprechpartner Gemeinde Bibelstunde Gottesdienste Kontakt Besuchsdienst Ernst Reinhardt 0201 / 26 67 477 Dienstag 19.30 – 20.30 Uhr Wolfgang Tonk 0209 / 83 023 Stand November 2014 Gottesdienstbeginn sonntags 10.00 Uhr E-Mail-Adressen jeweils „[email protected]“ DatumName 30.11.2014 11h Sylvia Bukowski 07.12.2014 Eva Gabra 14.12.2014 Rolf Zwick 21. 12.2014 David Gabra 24.12.2014 16h E. Gabra 23h R. Zwick 25.12.2014 10h Rolf Zwick 28.12.2014 Eva Gabra 31. 12.2014 18h Rolf Zwick 04.01.2015 Eva Gabra 11. 01.2015 Rolf Zwick/Lars Linder 18.01.2015 David Gabra 25.01.2015 Rolf Zwick 01.02.2015 Eva Gabra 08.02.2015 Rolf Zwick 15. 02.2015 David Gabra 22.02.2015 Rolf Zwick 01.03.2015 Eva Gabra 08.03.2015 David Gabra 15. 03.2015 Holger Noak 22.03.2015 Rolf Zwick 29.03.2015 Eva Gabra Pastoren Pfarrer Rolf Zwick Ehrenaue 30, 45149 Essen 0201 / 87 15 463 WH: 0201 / 24 37 638 Bibel lesen am Vormittag jeden 4. Mittwoch im Monat 10 Uhr im WH Ursula Ruddies 0201 / 60 57 16 Inge Reinhardt 0201 / 26 67 477 Büchertisch Gisela Staatz 0201 / 64 55 51 Doris Stratmann 0201 / 46 29 43 Eine Welt Stand Robert Bosch 0173 / 70 20 277 Familienarbeit Lars Lindner 0173 / 53 81 092 Förderverein Ulrich Lerch 0201 / 66 83 55 Gemeindecafé Horst Gensicke 0201 / 26 44 12 Rudi Wegner 0201 / 68 91 00 Gemeinderat Sabine Aldenhoven, Carsten Bluhm (Vorsitzender), Lars Lindner, Verena Masuhr, Christel Nuhn, Ulrike Pilz, Sigmund Polutta, Ursula Ruddies, Gerda Thiel-Kaiser, Pfr. Rolf Zwick Hauskreis Koordination Christel und Reiner Nuhn 0201 / 73 06 26 mittendrin 26 Kindergottesdienst parallel zum Gottesdienst Ulrike Pilz 0201 / 73 43 47 Kultur Palette Kulturelle Veranstaltungen & Themenabende Christa van de Sand 0201 / 70 69 50 Christine Artmeier 0201 / 29 73 15 Richard Goebel 0208 / 38 34 38 Herbert Schmitz 0201 / 71 51 32 Jochen Schütz 02054 / 65 80 Bibelstundenplan Stand: November 2014 atum D Name 25.11.2014 Jürgen Blunck 02.12.2014 Prof. Göbel 09.12.2014 Klaus Lütteke Liturgie-Team (Musik im GD) Kerstin und Olaf Nephuth 020 1/ 71 09 240 16.12.2014 Eva Gabra/Rolf Zwick 06.01.2015 Jürgen Blunck Posaunenchor Probe freitags, 18.30 – 20.00 Uhr Sabine Aldenhoven 0201 / 74 31 21 Änderungen vorbehalten Laienspielkreis donnerstags, 18.30 – 20.30 Uhr Jochen Schütz 02054 / 65 80 Radfahrtreff Info zu den Sonntags-Touren Walter Purzitza 0201 / 20 60 27 26 Margit und Norbert Berning 0201 / 76 51 00 Weitere Termine: Aushang im Foyer und www.weigle-haus.de Vor den Bibelstunden findet ab 19.00 Uhr ein offenes Gebetstreffen auf der Empore im großen Saal statt. Seelsorge Gesprächspartner vermitteln Annette Ruddies 0201 / 60 81 49 Christel Nuhn 0201 / 73 06 26 Begrüßungsdienst sonntags Heidi Gayk 0201 / 61 54 724 Sonntags-Café jeden 2. Sonntag im Monat, 15.30 Uhr (in wechselnden Wohnungen) Heinz und Ulla Ruddies 0201 / 60 57 16 ZwischenZeit 14.12.2014 14h Marktkirche Weitblick (früher Aktion Dritte Welt) Sabine und Ralf Aldenhoven 0201 / 74 31 21 Weitblick Weigle-Haus e. V. IBAN Weitblick DE91 3606 0591 0000 5103 13 Pfarrerin Eva Gabra 0201 / 47 87 54 17 Geschäftsführung Alexandra Hoffert 0201 / 24 85 101 Küster und Hausmeister Andreas Kortwig 01577 / 7 21 01 12 Hauptamtliche Jugendmitarbeitende Larissa Geesmann 0157 / 35 56 54 78 Uschi Kraus 0201 / 248 25 26 Katrin Lindner 0201 / 22 42 23 Tilli Linz 0201 / 248 50 99 Timur Musafarov 0176 / 61 99 25 75 Saline Olenik 0157 / 86 76 75 77 Alexander Stief 0170 / 292 96 59 Sarah Vecera 0163 / 257 16 70 Service Telefonseelsorge Evangelisch 0800 / 111 0 111 (kostenfrei) Katholisch 0800 / 111 0 222 (kostenfrei) Telefonkurzpredigt 0201 / 22 81 87 Notrufnummern Kinderschutzbund 0201 / 23 40 61 oder 40 112 oder 48 53 53 oder 35 47 84 Essener Jugendnotruftelefon Beratung und Hilfe in Notfällen für Jugendliche und Eltern 0201/265050 Telefonnotruf für Suchtgefährdete 0201 / 40 38 40 Impressum „mittendrin – Neues aus dem Weigle- Haus“ Die Zeitschrift der Weigle-Haus Gemeinde erscheint mehrmals im Jahr. „mittendrin“ wird kostenlos abgegeben. Herausgeber: Ev. Jugend Weigle-Haus e.V., Hohenburgstraße 96, 45128 Essen Redaktion Bettina von Clausewitz, Ulrike vom Hofe, Ulrich Lerch, Arno Rittgen, Sarah Vecera Kontakt [email protected] (oder über den weißen Briefkasten im Foyer) Rechtlich verantwortlich Rolf Zwick, Ehrenaue 30, 45149 Essen Druck Saxoprint Auflage: 500 Exemplare Layout D-KO | design + kommunikation www.dko-design.de Neues Logo & CI Robin Sharma 27 mittendrin Service Andacht von David Gabra „Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir’s sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen“ Matthaus 2, 13 Liebe Leserinnen und Leser, in diesen Wochen feiern wir das kommen unseres Herrn Jesus Christus. Weihnachten ist für uns das Fest der Freude und des Feierns; es ist die warme Zeit mit Familien und Freunden. Aber die Geburtsgeschichte Jesu, die Ankunft Gottes in unserer Welt, hat auch eine ganz andere Perspektive. Er wurde in einer Atmosphäre der Verfolgung und Angst geboren. Dieses Kind war persönlich verfolgt und in Lebensgefahr durch Herodes den König, der in ihm eine Bedrohung seines Thrones sah und anordnete, alle Kinder Bethlehems zu töten. Zu dieser Zeit gebot Gott Josef mit dem Kind und der Mutter nach Ägypten zu fliehen. Im ersten Lebensjahr war also unser Herr Jesus Christus selbst ein Flüchtling in Ägypten. In diesem Jahr, während wir hier Weihnachten feiern, befinden sich hunderttausende von Kindern auf dieser Welt auf der Flucht, in Syrien, im Irak, an der Grenze der Türkei und in ganz Afrika. Sie fliehen vor der Gefahr von Missbrauch, Vernachlässigung, Gewalt, Ausbeutung, Menschenhandel oder Zwangsrekrutierung. Viele sind hier als Flüchtlinge in Deutschland, in unserer Stadt, vielleicht sogar in unserer Straße ... Zu viele von ihnen erfahren auch hier Ausgrenzung und Diskriminierung. Ich möchte Sie und mich dieses Jahr einladen, diese Kinder an Weihnachten auf dem Herzen zu haben und sich für sie einzusetzen. Und vielleicht begegnet uns bei diesen Kindern Jesus Christus, der in all dies Leid und in diese Ungerechtigkeit selbst gegangen ist, um Licht und Gerechtigkeit zu bringen. David Gabra mittendrin 28 Evangelische Jugend Weigle-Haus e. V. Hohenburgstraße 96, 45128 Essen Telefon: 0201 / 22 42 23 Telefax: 0201 / 20 06 51 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.weigle-haus.de Evangelische Jugend Weigle-Haus e.V. KD Bank Dortmund BIC: GENODED1DKD IBAN: DE21 3506 0190 1011 4480 18 Sparkasse Essen BIC: SPESDE3EXXX IBAN: DE72 3605 0105 0008 9319 09 Förderverein für missionarische und diakonische Gemeindearbeit e.V. KD Bank Dortmund BIC: GENODED1DKD IBAN: DE32 3506 0190 1013 7080 17 Sparkasse Essen BIC: SPESDE3EXXX IBAN: DE54 3605 0105 0008 9312 63