Bentley Arnage T
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Bentley Arnage T
Viel Werbung wird in Südafrika produziert Viele Webespots egal ob für Autos, Nivea etc. werden die Werbespots in Südafrika produziert. Kapstadt, Durban und Johannesburg sind die bevorzugten Kulissen. Das hervorragende Licht, die Landschaften in Verbindung mit günstigen Kosten sind die Hauptgründe für das Werbe- und Film Mekka Südafrika. Anbei zwei Beispiele: Fahrbericht: Yamaha MT-01 Positive Vibration VON VON JÖRG WISSMANN Mit der MT-01 will Yamaha den Sportmotorrad-Markt revolutionieren. Doch wie gut passt ein langhubiger V2-Motor zu den Ansprüchen erfahrener Töff-Gourmets? AutoBlick hats ausprobiert. Kapstadt, Südafrika. Eine faszinierende Stadt. Tausend Eindrücke prasseln auf den Besucher ein. Der Tafelberg. Das Meer. Die farbenprächtige Vegetation. Das hyperaktive Gewusel der ZweieinhalbMillionen-Stadt. Bentley Arnage T Hast du mal 380000 Franken? Ein Bentley ist die stilvollste Art, sich sportlich fortzubewegen. Den Arnage T präsentierte die britische Nobelschmiede in Südafrika. Ein Erlebnisbericht. Grootbos, das Naturreservat im Süden Südafrikas, bietet eine einmalige Aussicht: flache Dünen, den Atlantik und weit vorne das Kap der Guten Hoffnung. Vor dieser Kulisse steht er nun vor mir: der neue Bentley Arnage T. 5,4 Meter gross und 2,6 Tonnen schwer, macht er schon im Stillstand klar: Ich gehöre in jene Welt, in der man nicht über Geld spricht. Man hat es einfach. Tatsächlich sind knapp 95 Prozent aller Bentley-Besitzer männlich, 53 Jahre alt und besitzen ein Vermögen von rund 20 Millionen Franken. Ihr Fuhrpark umfasst sechs bis sieben Autos der Luxusklasse, über 50 Prozent von ihnen sammeln Kunst und 65 Prozent haben mehrere Wohnsitze, verteilt über die ganze Welt. So zumindest lehren es mich die Marketing-Leute des Nobelhauses. Ich entspreche zwar überhaupt nicht diesen Vorstellungen, doch der Faszination des Fahrens mit diesem Urgestein britischer Autokultur tut dies keinen Abbruch. Britisch? Seit 1998 gehört Bentley zwar zum Volkswagen-Konzern, doch VW-Cheflenker Ferdinand Piëch hat es verstanden, die traditionellen englischen Stärken gekonnt mit dem deutschen Anspruch an Qualität und Perfektion zu paaren. Nach einem kurzen Probesitzen im üppig bemessenen Fondabteil – zwei elektrisch verstellbare Einzelsitze aus abgestepptem Connolly-Leder und eigene Lüftungsdüsen der Klimaanlage garantieren perfekten Reisekomfort – zieht es mich aber hinters Lenkrad. Der Arnage T oder auch Black Label ist schliesslich eine Fahrerlimousine. Wer sich gerne chauffieren lässt, soll sich in einen Rolls-Royce setzen. Vorne erfreue ich mich zuerst an den zahlreichen, etwas willkürlich verteilten Rundinstrumenten. Die Alublenden des Armaturenbretts sind mit Zapfenschliff bearbeitet und der elektrisch verstellbare Klubsessel bietet perfekten Sitzkomfort. Das Ambiente ohne sichtbare Plastikteile ist schlicht einmalig. Ich fühle mich wie ein kleiner Aristokrat. Kurzes Stirnrunzeln: Das Lenkrad lässt sich nur in der Höhe, aber nicht in Längsrichtung verstellen, eine Anzeige für die Aussentemperatur fehlt. Nach dem kurzen Druck auf den Startknopf – seit Jahren Tradition bei Bentley – zieht mich der noble Brite komplett in seinen Bann: Sanft erwacht der legendäre, 6,75 Liter grosse V8 zum Leben. Seine Wurzeln reichen zwar bis ins Jahr 1959 zurück, doch dank der Finanzpower von VW setzt er heute noch den Massstab: Mit 875 Newtonmetern ist er der drehmomentstärkste Motor der Welt, und die 456 PS verhelfen dem Traumschloss auf Rädern zu den Fahrleistungen eines Sportwagens: 0–100 km/h in 5,8 s, Spitze 270 km/h. Werte, die im Fahrbetrieb aber von der souveränen, absolut unspektakulären Art der Leistungsentfaltung in den Schatten gestellt werden. So geniesse ich auf der Fahrt entlang der Atlantikküste Richtung Kapstadt das souveräne Fahrgefühl von «Man könnte, wenn man wollte». Der Arnage T ist deutlich steifer geworden, und so fährt er sich wie ein Sportwagen. Nur in den ganz engen Kehren fühlt er sich ein bisschen an wie Schwergewichtsboxer Mike Tyson auf Rollschuhen mit breiten Rädern. Zum Glück ist der Arnage T als erster Bentley überhaupt mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP ausgestattet. So macht es selbst auf der teils sandigen Küstenstrasse keine Mühe, die gewaltige Kraft auf den Boden zu bringen. Auf dem Weg ins Landesinnere werden die Strassen schlechter, und sofort zeigt sich die Kehrseite der sportlichen Abstimmung: Die Federung hält nicht mehr alle Fahrbahnunebenheiten von den Insassen fern. Und noch zwei Makel: Die mächtige Karosserie verursacht Wind-, die riesigen Reifen Abrollgeräusche. Die Reise nach Südafrika war zwar länger als das eigentliche Fahren selbst. Für einmal hat sich das aber gelohnt. In die Schweiz kommt der Arnage T im April 2002. Für genau 381'265 Franken. Ein Traum eben.