Juble laut, Tochter Zion (Sach 9, 9-17)

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Juble laut, Tochter Zion (Sach 9, 9-17)
Bibelarbeit zu Sacharja 9, 9-17
Juble laut, Tochter Zion
Ein Krieg bricht nicht aus wie ein Vulkan. Er ist kein Schicksalsschlag, der sich wie eine
Naturkatastrophe über ein Land oder eine Region legt. Krieg ist vielmehr das Ergebnis von
Unerbittlichkeit und Herzenshärte, von Geltungs- und Gewinnsucht – und oft genug das Werk
nur einiger weniger Kriegstreiber.
Einen Krieg - im Kleinen wie im Großen - vom Zaun zu brechen, ist relativ leicht. Einen
Krieg zu beenden, erscheint hingegen schwer. Bei all den Anstrengungen, die aus der
Menschheitsgeschichte bekannt sind, angefangen von den Befriedungen der Römer bis hin zu
den gegenwärtigen verzweifelten Versuchen in Afghanistan, ist selten ein Friede entstanden,
der diesen Namen wirklich verdient.
Dennoch wuchs inmitten ungezählter Kriege die Sehnsucht der Menschen nach Frieden. Nach
einem Leben in Freiheit und Sicherheit, nach einem friedlichen Miteinander der Völker in
gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Achtung. E.M. Remarque lässt in seinem Roman
"Im Westen nichts Neues" einen jungen Soldaten in sein Tagebuch schreiben: "Sommer 1918
– Wind der Hoffnung, der über die verbrannten Felder streicht, rasendes Fieber der
Ungeduld, der Enttäuschung, schmerzlichste Schauer des Todes, unfassbare Frage:
Warum?". Martin Luther wendet die Sehnsucht der Menschen nach Frieden in ein Gebet.
1529, das gefürchtete türkische Heer hatte gerade die Belagerung Wiens aufgegeben, schreibt
er die berühmte Friedensbitte:
Da Pacem
Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott zu unseren Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn Du unser Gott alleine.
Gesungen und in viele Sprachen übersetzt wurde es, dieses "Da Pacem", das der Bitte um
Frieden recht unvermutet ein großes und vertrauensvolles "Doch" folgen lässt: "Es ist ja doch
kein anderer nicht, der für uns könnte streiten, denn Du unser Gott alleine". Wider besseres
Wissen und entgegen trauriger Erfahrung weiß hier ein Beter, dass sich der Glaube tatsächlich
nicht von menschlichen Erfahrungen herleiten lässt, sondern trotz und angesichts dieser
Erfahrung gelebt sein will.
Mit dem erflehten Frieden verbindet sich weit mehr als Waffenruhe und Staatsraison.
Gemeint ist wie im aaronitischen Segen der Friede, der menschliches Denken und Vermögen
übersteigt.
Der Prophet Sacharja verbindet diese Friedenshoffnung mit der Herrschaft eines neuen,
messianischen Königs, der seinem Volk den echten und wahren Frieden ermöglicht und
schenkt. Christen erkennen in diesem neuen König Jesus, den gekreuzigten und
auferstandenen Herrn. Er hat Gott und die Menschen miteinander versöhnt, indem er die
Macht der Todes gebrochen und das Leben in Fülle geschenkt hat (vgl. 2Kor 5,19ff.).
Wer sich von der Macht dieser Versöhnung anrühren lässt, wird selbst zu einem versöhnten
und versöhnenden Menschen. Notwendig dazu ist das Geschenk eines Herzens, das den
Frieden liebt.
Der Friede ist niemals leicht. Ihn zu erringen, bleibt anstrengend und bisweilen sogar schwer,
weil er die Bereitschaft eines Menschen erfordert, über den eigenen Schatten zu springen.
Aber nur so lässt sich eine bessere Zukunft, die von Gott eröffnet ist, gewinnen. Mit
Gedanken des Friedens in ihren Herzen tragen Menschen dazu bei, dass die Welt, in der sie
leben, ein Stück menschenfreundlicher und gerechter wird. Wo verhärtete Fronten aufbrechen
und Menschen aufeinander zugehen, ist mehr im Spiel als ein bloßer Richtungswechsel, mehr
als Diplomatie und Verhandlungsgeschick. Wo echte Versöhnung geschieht, wird konkret,
was Gott den Menschen in seinem Messias Jesus Christus verheißen hat.
Darum ist das Gebet um Frieden so wichtig. Beten ist nie vergeblich. Denn wer sich an Gott
wendet, findet Halt. Wer betet, in dem wächst das Vertrauen, dass das Böse eben doch durch
das Gute überwunden werden kann. Dass Gottes Friedensherrschaft Raum findet in den
Herzen der Menschen. Im eucharistischen Hochgebet heißt es denn auch an einer Stelle:
"Gott, Dein Geist bewegt die Herzen, wenn Feinde wieder miteinander sprechen, Gegner sich
die Hände reichen und Völker einen Weg zueinander suchen. Dein Werk ist es, wenn der
Wille zum Frieden den Streit beendet, Verzeihung den Hass überwindet und Rache der
Vergebung weicht."
Die Bitte um Frieden wurzelt in Gott, der ein Freund des Lebens ist. Von dieser Hoffnung
zeugt das 9. Kapitel des alttestamentlichen Sacharja-Buches.
Der Text (übersetzt nach I. Willi-Plein):
Jauchze sehr, Tochter Zion, lärme, Tochter Jerusalem!
Siehe, Dein König kommt für Dich, gerecht und helfend ist er, armselig und auf einem Esel
reitend und auf einem Eselinnenfüllen,
10
und da rotte ich Reiterei aus von Efraim und Pferde von Jerusalem, der Kriegsbogen wird
ausgerottet,
und dann redet er Frieden für die Nationen.
Und seine Herrschaft – von Meer zu Meer
und vom Strom bis an die Enden der Erde.
11
Auch Du, um das Blut Deiner Bundesverpflichtung habe ich Deine Gefesselten losgelassen
aus der Zisterne, in der kein Wasser ist;
12
Kehrt zurück zur Festung, Ihr Hoffnungsgefesselte!
Auch heute verkündet man: Zweifach will ich Dir zurückgeben.
13
Ja, ich habe mir Juda als Bogen gespannt, Ephraim als Pfeil aufgelegt, und so will ich Deine
Söhne, Zion, erregen gegen Deine Söhne, Jawan, und ich will Dich einsetzen wie ein
Heldenschwert.
14
Und JHWH aber lässt sich über ihn sehen, und so geht sein Pfeil wie ein Blitz aus, und
mein Herr JHWH, er wird in das Schofar-Horn stoßen und wird kommen in den Stürmen
Temans.
15
JHWH Zebaot, er wird als Schild wirken über ihnen, und da sollen sie essen und sollen
niederwerfen Schleudersteine und trinken. Sie haben getönt wie vom Wein, und sie waren
voll wie die Sprengschale, wie Altarecken.
16
Und da wird JHWH, ihr Gott, sie helfend retten – an jenem Tag – wie man Schafe rettet, ja,
Diademsteine funkeln auf seinem Ackerboden.
17
Ja, was ist seine Güte und was seine Schönheit? Korn, das junge Männer – und Wein, der
junge Frauen stark macht.
9
Zum Hintergrund:
An die "Tochter Zion" ergeht ein Heroldsruf (vgl. auch Zef 3,14; Sach 2,14). Angesprochen
sind alle Bewohner der Stadt, die hier wie in Zef 3,14 und Sach 2,14 "Zion" genannt wird.
Gemeint ist Jerusalem. Jerusalems als Frau und Tochter personifizierten Bewohnern wird in
einem Freudenruf das Kommen eines neuen Königs angesagt, der "für" sie kommt. Die
Präposition "für" gibt hier keine Richtung an, sondern stellt den Bezug zu der Größe her, für
die das Kommen des Königs relevant ist.
Der König ist im Kommen, um in Jerusalems Mitte zu residieren. Der Sacharja-Text, der in
die Zeit des Wiederaufbaus des Jerusalemer Tempels einzuordnen ist, spricht Zion als Ort des
Tempels für JHWH an. Angesagt wird also letztlich dem Tempel das Kommen JHWHs, der
dort wieder Wohnung nehmen wird.
Vom Beschreibungsinhalt des Verses 9 her fällt es zunächst nicht leicht, diesen neuen König
sogleich mit Gott zu identifizieren, weil der König hier zwar als gerecht beschrieben wird,
aber eben auch als arm oder elendig und als jemand, der auf einem Esel reitet. Erst wenn Sach
9,9 als ein messianischer Text gelesen wird, kann die Spannung überbrückt werden. Spätere
christologische Aktualisierungen setzen hier an.
Zions König ist gerecht, er ist jemand, der auf der Seite von Recht und Gerechtigkeit steht. An
ihm manifestiert sich eine rettende Wende. Die weitere Beschreibung wirkt deswegen
paradox, weil sie eigentlich eine niedrige soziale Stellung oder sogar eine Demütigung zum
Inhalt hat. Arm oder elendig zu sein, ist nicht die Eigenschaft, die man mit einem König in
Verbindung bringt. Die Tatsache, dass er auf einem Esel reitet, ebenso wenig. Zwar ist der
Esel zu allen Zeiten biblischer Literatur als Reittier belegt – aber nicht am Hof der Herrscher.
Er ist genügsam, friedlich, schnell und lange vor dem Pferd als Nutztier etabliert. Aber es sind
Maultiere - Kreuzungen zwischen Pferd und Esel -, die, weil sie die Effizienz steigern, für die
Landesherren in Frage kommen. So wird etwa Salomo auf das königliche Reittier Davids
gesetzt – und es handelt sich hierbei um ein Maultier (1Kön 1,33). Der Esel hingegen ist das
Tier der kleinen Leute, er wirkt ganz und gar nicht majestätisch. Zions König reitet nun auf
einem Esel, und Vers 9 stellt zur Sicherheit noch einmal klar, dass es sich wirklich um einen
solchen handelt, nicht etwa um ein Maultier.
Vers 10 wirft einen Blick auf das Regierungsprogramm des neuen Königs. Er betreibt die
Ausrottung von Streitwagen mit Pferden aus Ephraim und Juda. Pferdewagen waren die große
militärische Neuerung des zweiten und das wichtigste Rüstungspotential des beginnenden
ersten Jahrtausends. Wer damit ausgerüstet war, galt als starker und nahezu unbesiegbarer
Feldherr. Kriege zu führen, wurde so zum Instrumentarium ungezügelten Machtrausches. - Im
palästinischen Kernland, in dessen Mitte auf der Grenze der beiden historischen Größen Juda
und Efraim Jerusalem/Zion liegt, sollen solche Kampfwagen keinen Platz mehr haben. Und
auch die im Krieg eingesetzten Bogenschützentruppen sollen verschwinden. Vorderstes Ziel
des neuen Königs ist es, bei den Nationen den Frieden durchzusetzen. Entschiedene
Friedfertigkeit ist die Art des Königseins dessen, der unspektakulär erscheint. Seine Berufung
ist es, eine Friedensmacht zu sein über ein großes Gebiet, ohne es mit den Mitteln
militärischer Macht zu unterwerfen. Der Verzicht auf Prunk, machtvolles Getue und
kriegerische Auseinandersetzung zeichnen das Bild eines Gegenkönigs, der anders ist als die
anderen Mächtigen und Einflussreichen, die die Menschen aus leidvoller Geschichte kennen.
Der Text versteht es, dies auch sprachlich zu untermauern: Die Voranstellung des Subjekts
"Dein König" direkt nach dem Aufmerksamkeit verlangenden "Siehe" zeigt, dass der
Heroldsruf seine freudige Nachricht nicht primär auf das Kommen des Königs, sondern auf
gerade diesen König in seiner besonderen Art ausrichtet.
Sach 9 ist vielleicht der erste messianische Text des Alten Testaments, in dem ein vollständig
allein von Gott abhängiger Friedenskönig angekündigt wird. Seine gerechte Gewaltlosigkeit
verheißt Leben in Fülle. So konnte im Licht des Neuen Testaments gerade dieser Text zum
Programm des Weges dessen werden, mit dem der Anbruch der Herrschaft Gottes verbunden
ist: Jesus von Nazareth.
Vers 11 beginnt mit "auch" und knüpft so das Vorangehende mit dem Folgenden (9, 11-17)
zusammen. Die Wiederaufnahme der 2. Person aus Vers 9f. verstärkt die Verbindung.
Das "Bundesblut" (Sach 9,11) ist in der Vergangenheit sehr unterschiedlich gedeutet worden,
oft auch in christologischer Interpretation auf das Kelchwort des Abendmahlberichts hin. Man
wird sicher urteilen dürfen, dass Sach 9,11 zu den Stellen des Sacharja-Buches zählt, die
gerade wegen ihrer schon früh empfundenen Mystik auf vielschichtige Deutung hin offen
sind. Alttestamentlich ist vom Bundesblut jedenfalls in Ex 24,8 im Rahmen des
Bundesschlussrituals im ersten Gottesdienst Israels am Sinai die Rede. Gemeint ist das Blut
der Bundesverpflichtung, die JHWH mit seinem Volk eingeht. Sollten die Anklänge dort
herrühren, würde Sach 9 in besonderer Weise akzentuieren: Der Fokus richtete sich dann
nicht allein auf den Bündnispartner JHWH, sondern eben auch auf Israel, was mit der 2.
Person angezeigt wäre.
Die "Zisterne, in der kein Wasser ist" (V11) erhellt sich im Licht von Jer 38,6 und auch von
Gen 37,24. In beiden Stellen geht es um die Gefangenschaft der Betroffenen, des Propheten
Jeremia oder des jungen Josef, aus einer Wassergrube, aus der sie sich selber nicht befreien
können und die darum – selbst wenn sie momentan wasserleer ist – eine tödliche Gefahr
darstellt. Beide werden errettet, beide haben noch eine wichtige Aufgabe vor sich: der eine als
Prophet, der andere als Retter aus der Not.
Wenn die Gefangenen in Sach 9,12 als "Hoffnungsgefesselte" vorgestellt werden, klingt
wiederum das Buch des Propheten Jeremia an. Jer 29,11 und Jer 31,17 verheißen den
Gefangenen eine Hoffnung, die mit ihrer inneren Umkehr einhergeht. Der Text spricht von
Hoffnung im Dunkel, von Zuversicht in Angst. Es geht um Befreiung – für Israel aus dem
Exil, für alle Menschen aus der Unrechtsherrschaft von Hass und Gewalt, von Rache und
Vergeltung. Die Rückkehr zur Festung ist der Wiedereinzug in die Heilige Stadt.
Das Hoffnungspotential der Perikope wird weiter ausgebaut. Seine Erfüllung nimmt Vers 13
in den Blick: Gott hat sich mit Juda und Ephraim – beide zusammen bilden die ideale Größe
Israels – zum Kampf gerüstet. In einer Bogenschützen-Metapher heißt es, dass der Herr Juda
als Bogen gespannt und Efraim als Pfeil aufgelegt hat, um die Söhne Zions zu erregen gegen
die Söhne Jawans und Zion einzusetzen wie ein Heldenschwert. Gott erscheint als Krieger.
Aber es ist der gute Kampf, den er kämpft. Nicht mit den Mitteln von Gewalt und
Unterdrückung, sondern mit den Mitteln von Gerechtigkeit und Wahrheit.
Vers 14f entfaltet das Vorstellungspotential: JHWH lässt sich sehen, sein Blitz geht aus, er
stößt ins Horn. Das alles sind typische Motive einer Theophanie (vgl. nur Ex 19f.):
Gewitterdonner ist in der Vorstellung des Alten Testaments die Stimme Gottes (vgl. Ps 29).
"Teman" als Umschreibung des Südlandes, aus dem das Gewitter kommen soll, lässt sich
zwar geografisch nicht einordnen. Hab 3,32 sieht aber in Teman den Herkunftsort des
erscheinenden Gottes.
Gott ist in allem Subjekt des Geschehens. Vers 16 wirkt wie eine Generalklausel zum
Voranstehenden: Gott wird sich als Retter erweisen. Alle Kampfmetaphorik bleibt diesem
Schlüsselvers unterstellt. Wenn es um das Schicksal der Welt geht und Gott eingreift, dann
zum Leben hin und zur Überwindung all jener Kräfte, die den Frieden und Zusammenhalt
Zions bedrohen. Darum erwähnt Vers 15, dass Gott Zion wie ein Schutzschild beschützt und
abschirmt.
Die Geretteten und Befriedeten sollen essen und trinken (V15). Ex 24,11 erzählt von den
Ältesten, die am Sinai Gott sehen und danach "essen und trinken". Die Freude über die
Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott äußert sich nicht zuletzt in der Lebensfreude der
Menschen. Im Anschluss an Jer 31, 10-14 setzt Sach 9,16f. den Gedanken fort: Was ist gut
und schön? Korn und Wein. Und wieso das? Weil Korn und Wein zur Stärkung von jungen
Frauen und Männern dienen und beide in Einklang mit Jer 31,12 als Gottes Herde bezeichnet
werden. Freude in Reinform klingt hier an.
Wie Diademe auf Gottes Ackerboden sind schließlich die Menschen, die zu ihm gehören. Das
Diadem ist ein israelisches Königsattribut (2Sam 1,10; 2Kön 11,12).Damit wendet Vers 16
nicht nur die Kampfmetapher durch den abschließenden Satz vom Rettungshandeln Gottes,
sondern nimmt die Töchter und Söhne Zions zugleich in ihrer bleibenden Erwählung und
Gottzugehörigkeit als Perlen der Königskrone Gottes wahr.
Vorschlag für eine Bibelarbeit:
1. Ankommen: Gemeinsames Psalmgebet im Wechsel:
Psalm 85, 8-14
Herr, erweise uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!
Könnte ich doch hören,
was Gott der Herr redet,
dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,
damit sie nicht in Torheit geraten.
Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,
dass in unserem Lande Ehre wohne;
dass Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
dass Treue auf der Erde wachse
und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;
dass uns auch der Herr Gutes tue,
und unser Land seine Frucht gebe;
dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist …
2. Lesen: Jemand liest Sach 9 vor
3. Klären: Inhaltliche Fragen werden besprochen.
- Was spricht an? Was eröffnet Hoffnungshorizonte?
- Wer ist der neue König? Worin unterscheidet er sich? Finde ich Spuren seiner
Regentschaft im Neuen Testament?
- Wo setze ich Fragezeichen? Was wirkt sperrig und schwer?
4. Nach-Denken: Afrikanisches Friedensgebet
Gnädiger, liebevoller und teuerster Vater,
Dein Friede ströme wie ein Fluss
in unsere Herzen und Häuser.
Entferne die Hürden zum Frieden
und gib uns ein lebendiges Herz,
damit wir,
Deine Kinder aller Kulturen und Religionen,
wirklich glücklich leben und gedeihen.
Unsere Welt sei eine echte Nachbarschaft,
in der niemand aufgrund seines Glaubens
oder seiner Farbe
unter Diskriminierung leidet.
Himmlischer Vater,
wir schlafen mit einem offenen Auge
und wachen voller Sorge,
denn Gewalt und Konflikt
werden zu unwillkommenen Besuchern.
Politik und Religion werden benutzt,
um Gewalt auszuüben,
Armut, Krankheit und Unsicherheit
plagen unser Land.
Gewähre unserer zerbrochenen
und leidenden Welt Frieden –
einen Frieden,
der die Frucht von Gerechtigkeit ist.
Verschone uns vor der Bedrohung
durch religiöse Fundamentalisten
und bewahre uns vor gefühllosen
und korrupten Führern.
Befreie uns von ethnischen Feindseligkeiten
und erlöse uns von politischen Krisen
und schlechter Regierungsführung.
Rette uns auch aus Umwelt- und Naturkatastrophen.
Schenke uns inneren Frieden,
Solidarität und Harmonie,
damit durch unseren Beitrag die Welt
zu einem nachbarschaftlichen Miteinander
von wahren Brüdern und Schwestern wird.
O Gott, Deine Liebe für Nigeria
und Mutter Afrika ist groß.
Du weißt um den Hunger,
die Krankheiten und die Folgen von Gewalt.
Du weißt, dass Kinder, Jugendliche und Mütter
durch Konflikte vertrieben werden.
Du kennst korrupte Regierungen
und das Unrecht der Übeltäter.
Wir sind der Schmerzen und des Leidens müde.
Vater, öffne der Welt die Augen,
damit sie nach dem Gemeinwohl aller strebe.
Dir seien Ehre und Herrlichkeit durch Christus,
den Friedensfürsten. Amen.
Ignatius A. Kaigama
Erzbischof von Jos/Nigeria
5. Abschließendes Lied:
Tochter Zion, freue dich,
jauchze laut, Jerusalem!
Sieh, dein König kommt zu dir,
ja er kommt, der Friedefürst.
Tochter Zion, freue dich,
jauchze laut, Jerusalem!
Hosianna, Davids Sohn,
sei gesegnet deinem Volk!
Gründe nun dein ewig Reich,
Hosianna in der Höh!
Hosianna, Davids Sohn,
sei gesegnet deinem Volk!
Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüßet, König mild!
Ewig steht dein Friedensthron,
du, des ewgen Vaters Kind.
Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüßet, König mild!
(Gotteslob 820, Autor: Heinrich Ranke (1798-1876))
Literatur:
I. Willi-Plein, Haggai, Sacharja, Maleachi (Zürcher Bibelkommentar AT 24.4), Zürich 2007
Dr. Robert Vorholt, Ruhr-Universität Bochum,
Katholisches Bibelwerk im Bistum
Münster (www.bibelwerk.de) in Kooperation mit
kirchensite.de – online mit dem Bistum Münster
(www.kirchensite.de)
Foto: Johannes Bernard, Februar 2011
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www.kirchensite.de/bibelarbeiten

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