Marken Ranking 2013
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Marken Ranking 2013
Marken Ranking 2013 1. (1.) Nescafé | 10 662 Mio. Fr. | –439 Mio. Fr.* Die globale Kaffeemarke bleibt der wertvollste Brand der Schweiz. Sie hat jedoch an Wert verloren. Mit dem Kapsel system Dolce Gusto hat Nescafé ihr Angebot erweitert und bringt – in Kooperation mit Premiummarken wie Krupp, De’Longhi oder Dallmayr – immer wieder neue Kaffee maschinen und -kreationen heraus. Das ist der Marke, die bisher für Einfachheit stand, nicht gut bekommen. Auch die Expansion im US-Markt erweist sich als schwierig, zumal Starbucks im Bereich des löslichen Kaffees immer stärker wird. 2. (2.) Roche | 7668 Mio. Fr. | +355 Mio. Fr. Novartis | 6973 Mio. Fr. | +148 Mio. Fr. Novartis legte zu trotz der öffentlichen Entrüstung um die 72-Millionen-Abfindung von Konzernchef Daniel Vasella. Denn die Schweiz, wo die Wellen am höchsten wogten, ist für den Pharmamulti nur ein Nischenmarkt. Kürzlich wurde Novartis vom renommierten MIT als eine der 50 innovativsten Firmen der Welt ausgezeichnet. Dennoch müssen die Auswirkungen von Patentabläufen auch markentechnisch verkraftet werden. Der Wirbel um das Schmerzmittel Excedrin, das in den USA vom Markt genommen werden musste, hat der Marke geschadet. 4. (5.) Nestlé | 6650 Mio. Fr. | +591 Mio. Fr. 5. (4.) Rolex | 6637 Mio. Fr. | +362 Mio. Fr. Credit Suisse | 3718 Mio. Fr. | –30 Mio. Fr. Das ganzheitliche Konzept von Konzentration auf die Herkunft und internationaler Orientierung scheint für die Grossbank aufzugehen. Die Credit Suisse wird jedoch zunehmend als amerikanisch wahrgenommen. Lohnexzesse des Topmanagements, Steuerskandale und die europäische Bankenkrise haben die Marke gebeutelt. Die CS versucht diese Falten jedoch mit einer neuen Werbekampagne und mit Roger Federer als Marken botschafter auszubügeln. 8. (8.) UBS | 3579 Mio. Fr. | +98 Mio. Fr. Die UBS wird nicht ruhen, bis der grosse Imageschaden, den sie durch den Libor-Skandal erlitten hat, wettgemacht sein wird. Zwar ist es CEO Sergio Ermotti noch nicht gelungen, die Grossbank neu zu positionieren und eine glaubwürdige neue Strategie zu kommunizieren. Doch im Konzern gibt es ernsthafte Bemühungen um das Wertemanagement: Ein Verhaltens- und Ethikkodex, basierend auf den Prinzipien Kundenfokus, exzellente Ausführung und nachhaltige Leistung, wurde entwickelt. 9. (9.) «Good Food, Good Life» zählt vor allem in aufstrebenden Märkten. Nestlé profitiert wie nur wenige andere Schweizer Firmen vom Wachstum der Schwellenländer, was sich direkt im Markenwert widerspiegelt. Zudem setzt Nestlé auf die Diversifikation des Produktportfolios, das neben Nahrungs mitteln vermehrt medizinische Leistungen umfasst – etwa durch die Übernahme von Pfizer Nutrition und die Beteiligung am Biotechnologieunternehmen Accera. Die Marke steht in den Top Ten der «Most Trusted Brands» in Europa. Swisscom | 5022 Mio. Fr. | +200 Mio. Fr. Swisscom steht wie keine andere Marke des Landes für Telekommunikation. Ihre starke Stellung überträgt sich direkt auf die Markenstärke. Mit den Prinzipien Leiden schaft für Kunden, Dialog, Konzentration auf das Wesentli che sowie dem Führungsanspruch in der ITC-Branche ist Swisscom authentisch. Sie gilt als urschweizerisch und vertrauenswürdig, gleichzei tig aber – selten für einen Ex-Monopolisten – als innovativ. Zudem gehört Swisscom zu den fünf nachhaltigsten Telekommunikationsfirmen Europas. 7. (7.) Durch ihren extremen Fokus auf Innovationen und eine klare Ausrichtung auf den Menschen ist die Marke Roche konstant auf dem Vormarsch. Das soziale Engagement, kombiniert mit der Führerschaft auf dem Gebiet der Onkologie, macht Roche zu einem Brand, der in hohem Mass gesellschaftliche Verantwortung trägt. Dies spiegelt auch das Konzept der personalisierten Medizin wider. Tamiflu, Valium, Dormicum oder Xenical sind auch im Haushalt ein Begriff. 3. (3.) 6. (6.) Zurich Insurance Group | 3509 Mio. Fr. | +55 Mio. Fr. Ein wichtiger Schritt zur kulturellen Identitätsprägung war die Umbenennung von Zurich Financial Services in Zurich Insurance Group. Damit distanziert man sich vom breiten Finanzgeschäft und betont den Versicherungscharakter – die Wurzeln des Konzerns. Dennoch bleibt das Markenbild seltsam unklar. Weil Zurich auch unter dem neuen Präsidenten Joe Ackermann auf kontinuierliches Wachstum setzt, wird der Konzern vermehrt in die Marke investieren müssen: Eine Repositionierung des globalen Auftritts steht an. 10. (10.) Omega | 3344 Mio. Fr. | +207 Mio. Fr. Der Luxusuhrenhersteller steigert seinen Wert kontinuier lich. Rolex fokussiert auf die altbewährte Strategie von Qua lität und Tradition. Neu ist Rolex offizieller Zeitnehmer und Uhrenhersteller der Formel 1 und löst damit Hublot ab. Mit Omega liefert man sich einen intensiven Zweikampf im Golfsponsoring um die begehrtesten Turniere. Auch mit Markenbotschaftern wie Roger Federer, Caroline Wozniacki, dem zurückgekehrten Tiger Woods, Lindsey Vonn oder Placido Domingo spielt Rolex in der Champions League. 2012 war ein Jahr für Omega: Die Olympischen Spiele in London und der neue James-Bond-Film «Skyfall» machten die Edelmarke weltweit noch bekannter. Omega möchte alles sein: Präzisionsinstrument für Astronauten und den Spitzen sport, Lifestyleobjekt und Weltverbesserer. Entsprechend breit ist die Spanne der Markenbotschafter: von Daniel Craig bis zum Umweltaktivisten Yann Arthus-Bertrand. Dass Omega neu Rolex aus deren exklusiver Stellung im Golfsponsoring verdrängt, zahlt sich vor allem im US-Geschäft aus. *Rang 2013 (Rang Vorjahr) Marke | Markenwert | Veränderung gegenüber Vorjahr BILANZ 10/2013 Marken Ranking 2013 11. (12.) Adecco | 2621 Mio. Fr. | +300 Mio. Fr. 16. (17.) Schindler | 1865 Mio. Fr. | +182 Mio. Fr. Adecco, insgesamt in über 60 Ländern der Welt präsent, vertritt die Kernwerte Teamgeist, Kundenorientierung und Verantwortung überzeugend. Mit diversen Übernahmen (2012 etwa der japanischen VSN) versucht die weltweit grösste Personalvermittlungsagentur, das Kompetenzport folio ihrer Marke kontinuierlich auszubauen. Mit dem Sponsoring von Davis Cup und Federation Cup sowie von olympischen Nachwuchshoffnungen versucht man, sich ein dynamisches Image zu geben. Die Marke Schindler hat sich als Lösungsanbieter für sämt liche Anforderungen urbaner Mobilität international weiter gefestigt. Die Positionierung als Innovationsführer, unter stützt durch medienwirksame Neuerungen im Bereich Nach haltigkeit und das fortwährende Solar-Impulse-Projekt, strahlt positiv auf die Marke aus. Kunden verbinden Schindler mit Tradition und Zukunft, mit Swissness und mit besonders hoher Zuverlässigkeit, was den Konzern positiv von den Wettbewerbern abhebt. 12. (11.) Kantonalbanken | 2373 Mio. Fr. | +41 Mio. Fr. 17. (15.) Julius Bär | 1729 Mio. Fr. | –19 Mio. Fr. Kompetenz, Kontinuität und Kundennähe sind das Leitmotiv der 24 Kantonalbanken: Der Kunde steht im Mittelpunkt. Durch die lokale Verankerung und die Entwicklung individuel ler Anlagekonzepte unterscheiden sich die Kantonalbanken von den Grossbanken. Dabei setzt man zunehmend auf einen ganzheitlichen Markenauftritt. Neben der internen Kommunikation wurde an der SocialMedia-Strategie sowie dem Corporate Design gearbeitet – mit beträchtlichem Erfolg. Die jüngste Verwicklung in die Offshore-Leaks-Affäre ist der Marke aber nicht dienlich. Gegründet 1890 als Familienunternehmen, setzt Julius Bär noch heute auf Werte wie Vertrauenswürdigkeit, Verant wortungsbewusstsein, Diskretion und Fachwissen. Damit punktet die traditionsreiche Privatbank trotz Börsenkotie rung auch international. Mit einer globalen Wachstumsoffen sive und der Akquisition des Vermögensverwaltungsgeschäfts von Merrill Lynch versucht die Marke zu expandieren. Hauptherausforderung ist aber, aus den US-Steuerskandalen hervorzugehen, ohne Schaden zu nehmen. 13. (13.) Nespresso | 2200 Mio. Fr. | +275 Mio. Fr. 18. (18.) Patek Philippe | 1488 Mio. Fr. | +62 Mio. Fr. Mit einem neuen Chef, massiven Expansionsplänen und im mer wieder neuen Sondereditionen ist Nespresso eine der am schnellsten wachsenden Marken der Schweiz. Nun werden – in Konkurrenz zu Starbucks – die USA erobert, mit einer neu en Boutique in San Francisco und dem ersten TV-Spot in den USA. 52 weitere Läden sind geplant. Das steigert den Markenwert. Das Club-Konzept, das Nachhaltigkeitsprogramm oder die Serviceorientierung (etwa mit Austauschkaffee maschinen) sind der Grund, dass die Marke trotz zahlreichen Kopisten unerreicht bleibt. Die Genfer Traditionsmarke Patek Philippe bleibt sich treu. Kein aggressiver Auftritt, sondern zurückhaltende Eleganz zeichnet den Brand aus. «Beginnen Sie Ihre eigene Tradition», mit dieser neuen Werbekampagne macht Patek deutlich, wofür die Marke steht: für Tradition, Unabhängigkeit, Einzig artigkeit und Qualität. Der Raritätscharakter und der daraus resultierende Wert der Uhren sind ein entscheidendes Kriterium, um authentisch zu bleiben. So hebt sich die Marke auch von der Konkurrenz ab. 14. (16.) Lindt | 1884 Mio. Fr. | +147 Mio. Fr. 19. (19.) Vontobel | 1350 Mio. Fr. | +52 Mio. Fr. Lindt überzeugt mit Kundennähe und Herzlichkeit. Swiss ness, Premium, Qualität und Leidenschaft sind Kernwerte, welche die 1845 gegründete Marke an der Spitze halten. Entsprechend beharrlich kämpft die Firma um ihre Marken zeichen wie den Goldhasen und den Goldbären. Mit der neuen Lifestyle-Produktlinie Hello sollen neue, jugendliche Käuferschichten erschlossen werden. Mit Roger Federer hat Lindt einen äusserst beliebten Markenbotschafter und verbindet diese Partnerschaft mit sozialem Engagement. Die Konzentration auf ihre Kernfähigkeiten sowie ein starkes Kundenvertrauen verhelfen der Bank Vontobel zum Erfolg. Sie baut dabei auf ein starkes Leitbild und die nachhaltige Kommunikation ihrer Werte (Herkunft, Erfahrung, Swiss ness). Verstärkt wird der Markenauftritt durch die Koope ration mit Partnern, obwohl die Zusammenarbeit mit der Raiffeisen Gruppe zuletzt etwas holprig verlief. Vontobel gilt als innovativ, was sich in den Derivate-Online-Platt formen Derinet und Deritrade ausdrückt. 15. (14.) Davidoff | 1867 Mio. Fr. | –11 Mio. Fr. 20. (20.) Chopard | 1139 Mio. Fr. | +89 Mio. Fr. Einen ähnlich grossen Markenspagat wie Davidoff schafft kein anderer Brand in den Top 50: Vom Kerngeschäft Tabak hat man erfolgreich in den Parfumbereich (Dauerbrenner: Cool Water) expandiert und versucht es auch mit Leder waren, Schreibgeräten und Uhren. Dem Markenkern hat das keinen Abbruch getan. Davidoff – The Good Life, das ist die Kunst zu leben. Die Marke baut mit exklusiven Geniesser-Lounges, Flagship Stores und neu der Zusammenarbeit mit der Art Basel ihren starken Auftritt stetig aus. Das Familienunternehmen hat intensiv an seinen Werten Herkunft, Unabhängigkeit, Qualität und Exzellenz gearbeitet. Traditionell ist Chopard auf Glamouranlässen wie dem Film festival in Cannes oder dem Oldtimerrennen Mille Miglia präsent. Durch Kooperationen mit wohltätigen Stiftungen von Prince Charles, José Carreras oder Elton John zeigt die Marke aber auch ein soziales und gesellschaftliches Engagement. Mit dem Ausbau des eigenen Filialnetzes wird die Markenausstrahlung noch verstärkt. BILANZ 10/2013 Marken Ranking 2013 21. (22.) Geberit | 935 Mio. Fr. | +102 Mio. Fr. 26. (25.) Swatch | 756 Mio. Fr. | –5 Mio. Fr Nicht weniger als die Lebensqualität nachhaltig verbessern will der Sanitärhersteller. Er hat nachdrücklich ins Branding investiert, etwa durch TV-Kampagnen mit Schauspielerin Melanie Winiger als Werbeträgerin. Auch Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Kommunikation, etwa ressourcenschonenden Produkte und deren energieeffiziente Herstellung. Mit der mobilen Ausstellung «Geberit On Tour» und Wettbewerben wie «Geberit Challenge» verstärkt die Marke zudem ihre gute Positionierung unter Fachleuten. The Second Watch feiert heuer ihren 30. Geburtstag und trat deshalb zum ersten und einzigen Mal an der Uhrenmesse Baselworld auf. Dort wurde eine Jubiläumskollektion gezeigt, die an die Wurzeln der Plastikuhr erinnert. Denn noch immer ist das Lifestyleprodukt Kult. Mehr Modeaccessoire als Uhr, definiert sich Swatch über die «Joie de vivre». Sie ist eine Vorzeigemarke, von der das Image des gesamten Konzerns abhängt. Auch deshalb wurden im vergangenen Jahr weltweit die Storeauftritte überarbeitet. 22. (21.) Breguet | 859 Mio. Fr. | +4 Mio. Fr. 27. (24.) PostFinance | 739 Mio. Fr. | –32 Mio. Fr. Im Gegensatz zu anderen Uhren braucht Breguet keine Markenbotschafter. Die Marke selber ist ihr Botschafter. Sie vermittelt durch ihre Produkte Geschichte. Eleganz und Herkunft der 1775 gegründeten Edelmarke werden über historisch wichtige Kunden wie Marie Antoinette und Winston Churchill dargestellt. Ausstellungen dieser exklusiven Werke finden im Louvre und in der Hermitage von St. Petersburg statt. Ähnlich selektiv ist auch der Vertrieb. Als Sponsor unterstützt Breguet neu die New Yorker Philharmoniker und die Carnegie Hall. Obwohl die Marke letztes Jahr über hunderttausend neue Kunden gewinnen konnte, hat sie unter den Banken im Ranking am deutlichsten an Wert eingebüsst – hauptsächlich wegen des steigenden Wettbewerbsdrucks. Dabei setzt die Marke auf Werte, die derzeit gefragt sind: absolute Sicherheit, Ehrlichkeit, Fairness, Partnerschaft und eine konservative An lagepolitik. Grosse Herausforderungen für die Marke stehen dieses Jahr an. Im Sommer wird PostFinance zur eigenständigen Aktiengesellschaft und erhält eine Banklizenz. 23. (23.) Raiffeisen | 853 Mio. Fr. | +58 Mio. Fr. 28. (28.) Tissot | 719 Mio. Fr. | +19 Mio. Fr. Kundennähe ist für die Marke mit weit über 1000 Bankfilialen zentral. Raiffeisen setzt verstärkt auf das Geschäft mit KMUs und Privatkunden. Die Marke versteht sich als volksnah mit lokalen Wurzeln und sieht ihre Genossenschaftsmitglieder als mitverantwortlich für den Erfolg. Guter Service, nachhal tige Geschäftspolitik, Sicherheit und das Wir-Gefühl sind für den Erfolg der Marke ausschlaggebend. Die neue Privatbanken-Tochter Notenstein wird markentechnisch getrennt geführt. Seit 160 Jahren setzt die Marke auf Modernität. Der schon im Markenversprechen «Innovators by Tradition» sichtbare Spagat ist aber nicht immer leicht zu schaffen. So sind tech nologische Durchbrüche in letzter Zeit rar. Die Positionierung über Präzision und moderne Zeitmessung zeigt die Marke auch als Partner im Breitensport – speziell im Motor- und Radsport, Fechten und Eis hockey. Mehr als 500 Anlässe unterstützt Tissot pro Jahr. Die neue Partnerschaft mit der Jungfraubahn unterstreicht die Swissness. 24. (26.) Longines | 837 Mio. Fr. | +97 Mio. Fr. 29. (29.) TAG Heuer | 671 Mio. Fr. | +20 Mio. Fr. Keine andere Uhrenmarke hat letztes Jahr mehr an Wert zugelegt. Der Premiumbrand gilt inzwischen als der zweit wichtigste innerhalb der Swatch-Gruppe. Besonders in China ist die Marke erfolgreich, aber auch in Südamerika und im arabischen Raum. «Elegance is an attitude», das beschreibt die Haltung der Marke. Uhrmacherkunst, Tradition, Präzision, Performance, Eleganz und Herkunft sind deren Kernwerte. Zum 180. Geburtstag letztes Jahr wurde das Longines-Museum komplett umgebaut und eine neue Uhrenkollektion entworfen. Brillen, Handys, Kleidung, Lederwaren, Schmuck – die Diversifikation, die TAG Heuer in den letzten Jahren versucht hat, ist gewaltig und entsprechend riskant. Während andere Uhrenmarken ihre Herkunft und Geschichte zelebrieren, positioniert sich TAG Heuer zunehmend im Bereich Lifestyle und Design. Innovation, Prestige, Leistung und Tradition sind die Werte der viertgröss ten Luxusuhrenmarke der Welt. Cameron Diaz und Leonardo DiCaprio sind die Ambas sadoren aus dem Filmgeschäft, Jenson Button und Sergio Pérez aus der Formel 1. 25. (27.) Audemars Piguet | 770 Mio. Fr. | +58 Mio. Fr. 30. (30.) Vacheron Constantin | 623 Mio. Fr. | +34 Mio. Fr. Der Erfolgskurs der Manufaktur ist auf die lange Tradition der Marke zurückzuführen, deren Erkennungszeichen die acht eckige Form des Uhrenklassikers Royal Oak ist. Zudem ver schafft sich Audemars Piguet durch ihre verschiedenen Sponsoringaktivitäten, etwa im Kunstsektor, Bekanntheit. So unterstützt sie neu die Art Basel und die spanische Hofreitschule, baut aber auch ihr lang fristiges Engagement am Bolschoi-Theater und im America’s Cup (L’Hydroptère) aus. Ambassadoren sind Sportstars wie Lionel Messi, LeBron James und Novak Djokovic. Klassische Eleganz, wenige Neuheiten, Pflege der Kontinuität – Vacheron Constantin, die älteste durchgängig tätige Uhren manufaktur, bleibt seit 1755 ihrer Herkunft treu. Die Preise für edle Mechanikuhren beginnen im fünfstelligen Bereich und können durchaus siebenstellig werden, nicht zuletzt weil das Haus die besten Emailleure, Graveure und Edelsteinfasser beschäftigt. Ebenfalls positiv für den Markenkern, weil einigermassen einmalig, ist die Möglichkeit, im Atelier Cabinotiers individuelle Einzelanfertigungen zu bestellen. *Rang 2013 (Rang Vorjahr) Marke | Markenwert | Veränderung gegenüber Vorjahr BILANZ 10/2013 Marken Ranking 2013 31 31. (32.) IWC | 619 Mio. Fr. | +51 Mio. Fr. 36. (37.) Die Post | 307 Mio. Fr. | –4 Mio. Fr. Nach wie vor provoziert die Schaffhauser Marke von Weltruf durch ihren maskulinen Auftritt und tritt pointiert mit ihrer Ingenieur-Linie auf, einem technikgetriebenen Image. IWC lässt aber auch weiche Faktoren wie gesellschaftliche Verant wortung in die internationale Werbestrategie einfliessen. So stellte die Manufaktur bereits vor Jahren auf eine CO2-neutrale Produktion um, ausser dem unterstützt IWC die Charles Darwin Foundation, die Cousteau Society sowie die Stiftung Laureus Sport for Good, die Kindersport fördert. 2013 wird der Strukturwandel der Post mit der Umwandlung in eine AG abgeschlossen. Die Marke muss eine ähnliche Transformation erst noch leisten. Zuverlässigkeit, Solidität, Nachhaltigkeit sind die Kernwerte der Marke, während das Versprechen der Kundennähe bereits immer weniger gehal ten werden kann. An der neuen Chefin Susanne Ruoff wird es liegen, das Image zu dyna misieren und die Post im digitalen Zeitalter ankommen zu lassen. Neue Angebote wie My Post 24 oder die Swiss Post Box sind weitere Schritte dazu. 32. (31.) Jaeger-LeCoultre | 606 Mio. Fr. | +18 Mio. Fr. 37. (40.) Hublot | 302 Mio. Fr. | +20 Mio. Fr. Die Manufaktur pflegt seit Jahrzehnten ihre Markenikonen wie die Wendeuhr Reverso oder die Luftdruckuhr Atmos. Gleichzeitig kommt sie regelmässig mit Innovationen auf den Markt, etwa neuen Komplikationen oder kürzlich der RendezVous Clutch, einer Uhr, die auch als Handtaschengriff dient. Damit bleibt das Markenbild zugleich traditionsstark wie innovativ. Durch das konse quente Sponsoring von Filmfestivals gibt man sich eine kulturnahe Note. Zudem enga giert sich Jaeger-Le Coultre bei der Unesco und für gefährdete Inselgruppen. Die Kombination ungewöhnlicher Materialien wird bei Hublot gezielt weitergeführt. Die 2012 geschlossene Partnerschaft mit Ferrari passt zur jungen Prestigemarke und zahlt sich aus. Die neue Kooperation mit dem FC Bayern München zeigt, dass der Brand zu den besten gehört. Hublot hat eine starke Online-Präsenz, verfügt als erste Marke über einen TV-Kanal im Internet und baut die globale Präsenz konstant aus. Demnächst soll auch Zürich seinen ersten Hublot-Shop bekommen, was der Marke weiteren Auftrieb verleihen wird. 33. (33.) Migros | 427 Mio. Fr. | –25 Mio. Fr. 38. (39.) Breitling | 295 Mio. Fr. | +9 Mio. Fr. Trotz tieferen Preisen und nachhaltigen Innovationen hat die Marke fünf Prozent ihres Wertes verloren, wohl auch wegen des zunehmenden Einkaufstourismus. Dabei entfacht die Migros regelmässig neue Hypes an der Kasse mit ihren Sam melprämien. Die Markenwerte – Volksnähe, gutes Preis-Leis tungs-Verhältnis, Frische ¬– transportiert die Genossenschaft mit dem Migipedia-Portal erfolgreich in die Social-Media-Welt. Die Kampagne «Generation M» pflegt das Nachhal tigkeitsimage. Beides lässt die Migros näher am Kunden erscheinen als Coop. Breitling meistert den Balanceakt zwischen der Herkunft aus der Aviatik und dem Fokus auf den Luxusbereich. Das Engagement mit dem Luxus-Automobilhersteller Bentley hilft bei der Positionierung: Sportlichkeit, Präzision und Leistungsstärke, kombiniert mit Technik – das sind die Werte von Breitling. Die Werte spiegeln auch der neu eröffnete Flagship Store in Wien oder das Engagement des neuen Markenbotschafters David Beckham. 34. (34.) Phonak | 365 Mio. Fr. | +30 Mio. Fr. 39. (38.) Rado | 291 Mio. Fr. | –18 Mio. Fr. Lange war Hörschwäche ein Tabuthema. Die Selbstverständ lichkeit, mit der die Gesellschaft heute damit umgeht, rückt Phonak vermehrt ins öffentliche Interesse. Die Marke bietet eine vollständige Produktpalette an digitalen Hörlösungen. Weltweite Präsenz, Innovationen, Miniaturisierung und Leis tung sind die Markenwerte. Mit der Hear the World Foundation setzt sich der Mutterkon zern Sonova, unterstützt von Prominenten, weltweit für Chancengleichheit und Lebens qualität von Menschen mit Hörverlust ein. Das treibt den Markenwert nach oben. Rado steht für zwei Kernwerte: Hingabe (Dedication) und Bestimmtheit (Determination). Die Uhrenmarke definiert sich über Innovationen besonders bei den Materialien sowie über ein markantes Design. Eine klare Positionierung ist aber noch immer nicht erkennbar, was auch an den eher unspektaku lären 74 Boutiquen liegt. Die Marke wirkt bei all der Materialfokussierung unemotional. Rado setzt auf Sponsoringaktivitäten im Film- und Sportbereich und fördert junge Künstler und Designer. 35. (35.) Coop | 315 Mio. Fr. | –10 Mio. Fr. 40. (43.) Die Mobiliar | 276 Mio. Fr. | +35 Mio. Fr. Das zunehmende Markenbewusstsein kommt Coop zupass: Der Detaillist verlor im wirtschaftlich schwierigen Umfeld we niger stark als Konkurrent Migros, der fast ausschliesslich auf Eigenmarken setzt. Coop lebt die im Leitbild festgelegten Werte Vielfalt, Preiskompetenz, Dynamik, Begeisterung und Nachhaltigkeit konsequent. Besonders bei der Nachhaltigkeit ist man der Konkurrenz voraus. Die Jubiläumskampagne «20 Jahre Coop Naturaplan» und der damit verbunde ne Spätsommerhit haben der Marke zusätzlichen Wiedererkennungswert verschafft. Einen sehr grossen Sprung nach vorne macht die MobiliarVersicherung. Sie steht für Sicherheit, Verlässlichkeit und Kundennähe und gilt als die persönlichste Versicherung der Schweiz. Damit setzt die Genossenschaft die eigene Vision glaubhaft um. Die ewig jungen, humorvollen Werbekampa gnen helfen der Markenreputation. Bei den Versicherten schafft Mobiliar Vertrauen durch Präventionskampagnen und punktet durch lokales Sponsoring für das Eidgenös sische Schwingfest, das Filmfestival Locarno oder das Klosterarchiv Einsiedeln. BILANZ 10/2013 Marken Ranking 2013 41. (36.) Logitech | 272 Mio. Fr. | –41 Mio. Fr. 46. (46.) Tally Weijl | 182 Mio. Fr. | –1 Mio. Fr. Der Hersteller von Peripheriegeräten hat stark an Marken wert eingebüsst. Logitech wurde 2012 durch Produkteflops, schlechte Ergebnisse, einen Chefwechsel sowie ein Stellen abbauprogramm erschüttert. Neue Linien wie Tabletzubehör konnten den durch die PC-Flaute bewirkten Umsatzeinbruch nicht wettmachen. Darunter leidet auch der Markenwert. Dass das Videoüber wachungsgeschäft unter der Marke LifeSize getrennt weitergeführt wird, ist dem Brand ebenfalls nicht zuträglich. Eine klare Neupositionierung erscheint angebracht. Von «totally sexy» über «totally funny» bis nun hin zu « totally tally» – mit diesem neuen Claim spricht die Modemarke junge, selbstbewusste Frauen an. «Totally tally» ist ein neutrales Bild und anders als die Vorgänger frei von sexistischen Hintergründen. Es soll einen Lifestyle vermitteln: Tally Weijl steht für Sexiness, Fun und Selbstbewusstsein. Damit will sich das Teenielabel von den Konkurrenzmarken wie Pimkie und Orsay bewusst absetzen. 42. (42.) Kuoni | 266 Mio. Fr. | +4 Mio. Fr. 47. (48.) Franke | 172 Mio. Fr. | –4 Mio. Fr. Kuoni ist längst kein klassischer Reiseveranstalter mehr, sondern hat sich ständig weiterentwickelt. Die Firma ist zum integrierten Dienstleister für globale Mobilität geworden. Dabei werden Beratungs-, Service- und Destinationskompe tenz immer wichtiger. Trotz einer elaborierten Online-Platt form wird der persönliche Kundenkontakt nach wie vor grossgeschrieben. Für die Markenwahrnehmung spielen die 92 eigenen Reisebüros eine grosse Rolle. Die Marke passt sich dem ständigen Wandel der Anforderungen jeweils erstaunlich schnell an. Die Mehrzahl ihrer Produkte liefert die Franke Group an Kunden wie McDonald’s oder Starbucks: Kitchen-, Foodservice-, Washroom-, Coffee- und Beverage-Systeme oder Industrietechnik. Doch auch wer als Privatperson seine Küche erneuert, kann beim Aarburger Produzenten bestellen. Innovationskraft, hochwertige Materialqualität und stilsicheres Design sind die Eckwerte der Marke, die bereits über 100 Jahre alt ist. 43. (41.) Swiss Life | 247 Mio. Fr. | –18 Mio. Fr. 48. (neu) La Prairie | 165 Mio. Fr. Mit ihrer Wendesatzkampagne hat sich Swiss Life als verläss licher Partner für die unterschiedlichsten Lebenssituationen positioniert: Flexibilität, Sicherheit und Optimismus sind die Kernwerte. Trotzdem büsste der Versicherer an Markenwert ein, vor allem aufgrund der Querelen mit der Sorgentochter AWD. Sie wird nun als Swiss Life Select weitergeführt. In den nächsten Jahren steht der Marke eine neue Belastungsprobe bevor: Swiss Life wird sich vom reinen Lebens versicherer zum Anbieter von umfassenden Vorsorge- und Finanzlösungen wandeln. In den letzten 50 Jahren hat sich die Klinik La Prairie in Montreux einen Namen gemacht für Pflegetherapien gegen Hautalterung. Daraus entstand 1982 Laboratoires La Prairie als ein eigenständiges Unternehmen, das sich auf die Ent wicklung von hochwertigen und entsprechend teuren Pflege produkten spezialisiert hat, die helfen sollen, dem vorzeitigen Alterungsprozess entge genzuwirken. Heute gehört La Prairie zum Beiersdorf-Konzern. Die Marke steht für fundierte wissenschaftliche Entwicklung und für den Luxus, sich etwas Gutes zu tun. 44. (44.) Sunrise | 222 Mio. Fr. | +6 Mio. Fr. 49. (49.) Kaba | 160 Mio. Fr. | unverändert Trotz allen Negativmeldungen (Konsumentenfuror, Netz qualität, Personalkarussell in der Geschäftsleitung) ist der Markenwert von Sunrise leicht gestiegen. Dazu beigetragen haben die Lancierung des eigenen TV-Angebotes, der kons tante Werbedruck sowie die kontinuierliche Tiefpreispolitik. Im Geschäftskundensegment konnte sich die Firma durch die Integration von Nextira One verstärken. Als einziger Komplettanbieter neben der Swisscom und damit als glaubwürdige Alternative ist die Marke wieder klarer positioniert. Die Schweiz und Sicherheit, das passt zusammen. So hat sich Kaba vom Schlüsselhersteller durch stetiges Wachstum und geschickte Akquisitionen zu einem heute weltweit führenden Unternehmen für Zutrittslösungen entwickelt. Der Erfolg der mehr als 150 Jahre alten Marke gründet auf den Eckwerten Zuverlässigkeit, Innovation und Ingenieurskunst. «Mehr als Sicherheit» ist das Markenversprechen. Dazu gehören Design, Hightech und Investitionsschutz. 45. (47.) Sika | 191 Mio. Fr. | +13 Mio. Fr. 50. (neu) Emmi | 126 Mio. Fr. Sika führt ihre globale Wachstumsstrategie konsequent fort, vor allem in den aufstrebenden Märkten. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen für den Bau und die Indust rie ist Sika global erfolgreich. Einen beträchtlichen Teil des Umsatzes macht Sika im Konsumentengeschäft. Getreu der Philosophie des Firmengründers positioniert sich die Marke neu mit dem Slogan «Building Trust». Das aufgefrischte Corporate Design sowie eine kundennähere Kommunikation haben der Marke neuen Schub gegeben. Emmi ist die grösste Milchverarbeiterin der Schweiz und eine der innovativsten Premium-Molkereien in Europa. Sie konnte 2012 ein erfolgreiches Geschäftsjahr vorweisen. Mit Caffè Latte, Energy Milk, Gala oder Kaltbach beschränkt sich Emmi dabei auf ausgewählte Marken. Frische Schweizer Premiumqualität macht die Marke aus. Emmi sponsert die Schweizer Ski-Alpin- Nationalmannschaft und den Ski-Alpin-Weltcup, was der Marke eine weltweite Präsenz gibt. *Rang 2013 (Rang Vorjahr) Marke | Markenwert | Veränderung gegenüber Vorjahr BILANZ 10/2013