Aufbau von Sammlungen für Weinbergpfirsiche

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Aufbau von Sammlungen für Weinbergpfirsiche
 Aufbau von Sammlungen für Weinbergpfirsiche
Verschiedene Aktivitäten zugunsten unserer Weinbergpfirsiche
Auf Initiative des Delinat Institut in Arbaz VS (www.delinat-institut.org) im Jahr 2009 konnten gegen 80
verschiedene Herkünfte von Weinbergpfirsichtypen gesammelt werden. Einige wurden genauer
charakterisiert und gut 25 von der Baumschule Roland Wenger vermehrt. Etwa 300 Jungbäume fanden über
unseren Setzlingsmarkt auf Schloss Wildegg und unseren Artikel im ProSpecieRara-Bulletin 1/2012
„Renaissance des Weinbergpfirsichs“ einen Platz in Privatgärten.
Parallel zu obiger Initiative hat Frits Brunner, Obstexperte von ProSpecieRara, in seinem Privatgarten seit
vielen Jahren verschiedene Weinbergpfirsichtypen selektioniert. Es sind mindestens sechs interessante
Typen entstanden, die wir erhalten möchten. Diese Typen müssen vegetativ, also über ein Edelreis,
vermehrt werden und nicht wie traditionell bei den Weinbergpfirsichen üblich über Kerne. Denn diese Kerne
könnten, da sie in einer Sammlung von verschiedenen Weinbergpfirsichbäumen entstanden sind,
Eigenschaften der Nachbarpfirsichbäume enthalten und der Ausgangstyp wäre dann so nicht rein erhalten.
Standorte für Sammlungen mit Weinbergpfirsichen gesucht
Nebst der Absicherung von Weinbergpfirsichtypen an Einzelstandorten, möchten wir auch Sammlungen
aufbauen. Diese erlauben den direkten Vergleich der Typen, als Tochtergenerationen könnten interessante
neue Typen entstehen. Und schlussendlich ist die Verwaltung von Sammlungen etwas weniger aufwändig
als diejenige von Einzelstandorten.
Eckdaten zu den Weinbergpfirsichsammlungen
• Eine Sammlung enthält nach unseren Vorstellungen mindestens 8 verschiedene ProSpecieRaraWeinbergpfirsichtypen. Falls der Standort geeignet ist, können auch andere alte und selten gewordene
Pfirsichsorten abgesichert werden.
• Pflanzabstand der Pfirsichbäume: mind. 3 m. Zur Pflanzung und Pflege der Bäume siehe die Rückseite
der Kurzanleitung „Anzucht, Pflege und Verbreitung von Weinbergpfirsichen“ im Anhang.
• Lieferdaten: Verschiedene Herkünfte aus dem Pfirsichaufruf sind bis auf weiteres während der
Pflanzsaison erhältlich, veredelte Typen aus dem Versuchsgarten unseres Obstexperten Frits Brunner ab
Herbst 2014.
• Bezugsquelle: Naturbaumschule Roland Wenger, Bergli 42, 3614 Unterlangenegg BE. Telefon 032 961
21 11. Mobile 079 250 41 36. Mail [email protected]
• Vereinbarung mit ProSpecieRara. Weitere Informationen zu unserem Aktivenwesen und zur
Vereinbarung sind ebenfalls als Anhang beigefügt.
16.01.2013 / 1
Weiteres Vorgehen
Zurzeit ist die Absicherung der Typen aus dem Versuchsgarten von Frits Brunner vorrangig, denn sie
gedeihen bis anhin nur an einem Ort.
Damit wir das Pflanzmaterial organisieren bzw. aufbauen können, ist es für uns wichtig zu wissen, wie viele
Bäume Sie pflanzen möchten und ob Sie mit der Pflanzung allenfalls auch bis im Herbst 2014 zuwarten
würden.
Wir freuen uns auf Ihre baldige Rückmeldung. Weitere Fragen erörtere ich gerne in einem persönlichen
Gespräch. Für Ihr Interesse bedanke ich mich herzlich.
Gertrud Burger, Bereichsleiterin Pflanzen,
Tel 061 545 99 26 / Mobile 079 488 25 01
[email protected]
Französisch sprechende melden sich vorzugweise bei
Dider Zurn, Projektleiter Obst,
Tel 061 545 99 17 oder 022 418 52 25
[email protected]
Anhang
Anzucht, Pflege und Verbreitung von Weinbergpfirsichen. Kurzanleitung.
Aktive Obstsortenerhaltung mit ProSpecieRara
16.01.2013 / 2
Anzucht, Pflege und Verbreitung von Weinbergpfirsichen
Kurzanleitung
Gewinnung der Kerne und grobe Reinigung
Kerne vom Fruchtfleisch lösen, feucht
abbürsten, auf Tuch ausbreiten und abtrocknen
lassen.
Eintopfen oder lagern für die Abgabe an
Interessierte.
Lagerung der Kerne und Weitergabe
Ernte der Früchte
Erste und regelmässige Ernten sind bereits
nach etwa drei Jahren zu erwarten.
Fruchtreife im Spätsommer, je nach Standort
ab Ende August bis September
Saubere Kerne möglichst bald in leicht feuchten Sand legen und draussen überwintern.
An Interessierte 3-5 Kerne in gepolsterten
Couverts verpackt versenden / abgeben.
Eintopfen der Kerne und Stratifizierung
Pflanzung der Kerne in einem grösseren Topf
und ins Freie stellen.
Topfsubstrat: Torffreie Erde mit ca. 1/3 Sand
durchmischt. Die Erde sollte locker sein, keine
Staunässe.
Keimlinge bis etwa 10 cm anwachsen lassen
und in separate Töpfe vereinzeln.
Krankheiten
Die häufigste Krankheit ist, vor allem bei
suboptimalem Baumstandort, die
Kräuselkrankheit. Einzudämmen ist diese
Pilzkrankheit wie folgt
- bei schwachem Befall Blätter entfernen und
im Kehricht entsorgen.
- bei stärkerem Befall mit handelsüblichen,
vorzugsweise biologischen Fungiziden
behandeln.
Standortwahl und Pflanzung
Erziehung, Schnitt und Baumpflege
Jungpflanzen ab etwa 30 cm Höhe ins Freiland
Weinbergpfirsich nach eigenem Belieben als
setzen, einen Pfahl geben und konkurrenzfrei
Bäumchen erziehen (Definition Kronenhöhe
halten. Pflanzabstand mind. 3 m.
und Leitäste).
Vorzugsweise Lagen wählen, wo auch
Jährlicher, kräftiger Rückschnitt ist wichtig.
Hausreben gedeihen, geschützt vor kaltem
Im Frühling Kompostgabe auf die
Nord- bzw. Ostwind. Als Spalier an
Baumscheibe.
Hauswänden oder im Freiland.
Beste Pflanzzeit ist vom November bis März in
frostfreien Boden.
Weitere Informationen siehe Rückseite
01.11.2012, Seite 1
Weitere Informationen
...zur Reinigung, Lagerung und Anzucht der Kerne
Die Kerne lösen i.d.R. sehr gut vom Fruchtfleisch. Da sich die Samen in den Kernen befinden, genügt eine
grobe Reinigung. Das Einlagern der Kerne in feuchtem Sand verhindert, dass sie austrocknen und sich
deren Keimung bis um ein Jahr verzögert. Für eine erfolgreiche Keimung braucht es ziemlich sicher
vorgängig frostige Temperaturen (Stratifizierung), weshalb die Kerne in den Töpfen draussen überwintern
sollen. Die Keimungsrate ist erfahrungsgemäss sehr hoch, nahezu 100%.
Eine Direktaussaat der Kerne ins Freie wird nicht empfohlen, da die Mäuse die Keimlinge gerne abfressen.
Wer dies trotzdem versuchen will, soll die Kerne in den Monaten April/Mai aussäen.
...zum Baum und zum Schnitt
Der Baum kann ohne Schnitt bis zu 8 m hoch werden. Er erschöpft sich so aber schnell und seine Äste
verkahlen. Ein regelmässiger, starker Rückschnitt fördert demnach die Vitalität des Baumes und eine gute
Ernte, da so die Fruchtholzbildung angeregt wird.
Beim Pflanzschnitt werden drei bis fünf Leitäste definiert und diese auf zirka vier bis fünf Augen
angeschnitten. Ist der Baum noch zu niedrig für die Bildung einer Krone, lässt man ihn weiterwachsen und
entfernt allmählich die unteren, für den Baumaufbau unterwünschten Triebe.
Der beste Schnittzeitpunkt ist kurz vor der Blüte. Man erkennt bereits die wahren Fruchttriebe (kräftig,
haben am selben Knospenpunkt sowohl Blatt- als auch Blütenknospen) und die „falschen Fruchttriebe“
(entweder Blüten- oder Blattknospen am selben Knospenpunkt). Wer dies zu unterscheiden weiss, kürzt
die wahren Fruchttriebe nur wenig ein, während dem er die falschen Fruchttriebe stark zurücknimmt. Dies
fördert eine gute Ernte.
... zum Lebensalter, zum Spätfrost und zu den Krankheiten
Ein Pfirsichbaum wird etwa 25 Jahre alt. Spätfrost kann die Blüten im April schädigen und die Ernte
dezimieren dem Holz aber nichts anhaben. Ein ungeeigneter Standort beschert eine schlechtere
Fruchtqualität und macht den Baum anfälliger auf Krankheiten.
Die Kräuselkrankheit ist die häufigste Krankheit des Pfirsichbaumes. Sie wird durch einen Pilz
hervorgerufen, der u.a. auf den Zweigen des Baumes überwintert. Schon im Frühling, beim ersten
Erscheinen der Blätter, kann eine Infektion stattfinden. Mehrmaliges Spritzen mit Schachtelhalm oder
einem biologischen Fungizid (siehe z.B. Betriebsmittelliste des Forschungsinstituts für biologischen
Landbau, Frick) reduziert den Pilzdruck. Die Spritzungen sollten vor dem Austreiben der Knospen erfolgen.
Generell helfen Massnahmen zur Stärkung des Baumes wie Brennnesselpräparate, Bodenpflege mit
gutem Kompost, Gründüngung, optimaler Standort etc.
Mit bestem Dank für die fachliche Unterstützung an Stefan Germann, Landschaftsgärtner, Stalden VS und
Roland Wenger, Naturbaumschule, Unterlangenegg BE.
ProSpecieRara Deutsche Schweiz: Gertrud Burger, 062 832 08 28, [email protected]
ProSpecieRara Suisse romande: Didier Zurn, 022 418 52 25, [email protected]
ProSpecieRara Svizzera italiana: Manuela Ghezzi, 091 630 98 57, [email protected]
01.11.2012, Seite 2
Aktive Obstsortenerhaltung mit ProSpecieRara
Mit der Anlage eines ProSpecieRara-Obstgartens können Sie sich aktiv für die Sortenerhaltung einsetzen.
Sie legen in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara einen Obstgarten mit alten Sorten an, sorgen für deren
Pflege und erstellen ein Bauminventar (Planskizze mit nummerierten Bäumen inkl. Sortenliste). Das
Bauminventar ist die Grundlage für die Aufnahme Ihres Obstgartens in unsere Obst-Datenbank. Die ObstDatenbank ist für uns ein zentral wichtiges Instrument, denn mit ihrer Hilfe können wir schauen, wie es um
die Obstsortenerhaltung steht. Somit muss ProSpecieRara jeweils über den aktuellen Baumbestand
informiert sein und es wird eine Vereinbarung abgeschlossen. Ein Muster eines solchen ProSpecieRaraObstgarten-Vertrages befindet sich im Anhang.
Je nach Obstkultur definieren wir unterschiedliche Mindestgrössen für unsere Obstgärten:
Empfohlene Mindestgrösse
Obstart*
des Obstgartens und
Mindestanzahl Bäume mit
Mindestanzahl
ProSpecieRara-Sorten
ProSpecieRara-Sorten
Baumform
50 Hochstammbäume bzw.
Apfel, Birne, Zwetschge/Pflaume
100 Spindelbäume (empfohlen
40 Hochstammbäume bzw.
sind mindestens 2
80 Spindelbäume
20
Spindelbäume pro Sorte)
Kirsche
50 Hochstammbäume
40 Hochstammbäume
20
Walnuss, Edelkastanie
50 Hochstammbäume
40 Hochstammbäume
20
8 Bäume
8
8 Bäume
8
Pfirsich, Aprikose, Quitte,
Sauerkirsche, Haselnuss, Mispel,
10 Bäume (Spalier, Nieder-,
Feige, Kaki, Maulbeere, Mandel, Olive
Mittel- oder Hochstamm)
Wildobst
10 Bäume
* Oft werden Gärten mit der gleichen Baumform aber verschiedenen Obstarten angelegt, z.B. ein Obstgarten mit 50
Hochstammbäumen, welcher Kirschen-, Zwetschgen-, Äpfel- und Birnensorten enthält. Aber auch andere Mischformen sind möglich.
Für ProSpecieRara-Aktive bieten wir
• kostenlose Sortenberatung und Beratung zur Baumpflege durch unsere Obstfachleuchte Frits Brunner und
Kathrin Frei
• Jährliches Aktiventreffen in einem ProSpecieRara-Obstgarten
• Zugang zum ProSpecieRara-Gütesiegel (für Aktive unentgeltlich bis zu einem Umsatz von
Fr. 10’000.-)
• Auf Wunsch und bei Eignung Integration als Schaugarten in das ProSpecieRara-Schaunetz (siehe dazu
das beigelegte Muster zum Schaugartenvertrag)
• alle Dienstleistungen an unsere Gönnerinnen und Gönner
Aarau, 31.10.2012 / ProSpecieRara, Gertrud Burger
Beilage: Muster Vertrag ProSpecieRara-Obstgarten, Muster Bauminventar (Baumplan und Sortenliste), Muster Vertrag ProSpecieRaraObstgarten und ProSpecieRara-Schaugarten
Vertrag ProSpecieRara-Obstgarten (Arboretenvertrag)
.............................................................................................................................................................................
als Eigentümer der Parzelle...................................... (siehe Bauminventar)
und
die Stiftung ProSpecieRara, Pfrundweg 14, 5000 Aarau
schliessen hiermit folgenden Vertrag ab:
Gegenstand
Der Eigentümer der oben genannten Parzelle anerkennt zugunsten der Stiftung ProSpecieRara das Recht
auf Schaffung eines Obstgartens (Arboretums) auf dem im beiliegenden Plan eingezeichneten Areal im
Umfang von mindestens 8 Bäumen mit folgender Obstart: Pfirsich. Der Obstgarten ist Teil der Bestrebungen
der Stiftung ProSpecieRara zur Errichtung einer Sammlung von traditionellen Obstsorten im Sinne einer
lebenden Genbank und zur Förderung der Obstsortenvielfalt.
Errichtung
Die Stiftung ProSpecieRara legt gemeinsam mit dem Eigentümer den Umfang des Obstgartens sowie die
Sorten im ProSpecieRara-Obstgarten fest. Der Eigentümer übernimmt die Kosten für die Anschaffung und
den Schutz des Pflanzgutes. Bei Bedarf organisiert ProSpecieRara die Beschaffung der Jungbäume und die
allenfalls notwendigen Veredelungen. Sie ist nach der Anlage des Arboretums jederzeit berechtigt,
Vermehrungsmaterial (Edelreiser, ggf. Samen) von allen im Obstgarten gehaltenen Sorten zu entnehmen.
Die Obstbäume sind zu beschriften und deren Standorte in einer Planskizze festzuhalten (Bauminventar).
Der aktuelle Obstbaumbestand inkl. Planskizze ist jeweils ProSpecieRara zur Verfügung zu stellen.
Unterhalt
Der Eigentümer verpflichtet sich zu einem fachmännischen Unterhalt der Obstbäume möglichst ohne
synthetische Spritzmittel und Dünger. Zum Unterhalt gehören insbesondere Schnitt und Massnahmen gegen
Beschädigung durch Passanten, Wild- und Haustiere. Eigene Veredelungen an den Obstbäumen sowie das
Fällen von kranken oder überalterten Obstbäumen müssen mit ProSpecieRara abgesprochen werden. Der
Eigentümer übernimmt alle sich aus den Unterhaltsarbeiten ergebenden Kosten.
Nutzung
Der Eigentümer besitzt das vollumfängliche Nutzungsrecht für die Ernte und die Verwertung der Früchte.
Das Areal darf landwirtschaftlich anderweitig, unter Wahrung der Baumgesundheit, genutzt werden (Weide,
Grasschnitt).
Zugänglichkeit
Der Eigentümer gewährt jederzeit den von der Stiftung ProSpecieRara bezeichneten Personen freien
Zugang zum vorliegenden Obstgarten.
Ersatz beim Umstehen von ProSpecieRara-Obstbäumen
Steht ein Obstbaum um, soll dieser in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara durch den Eigentümer ersetzt
werden.
Grundstückverkauf
Wechselt das oben erwähnte Grundstück den Eigentümer, soll nach Möglichkeit der/die neue Eigentümer/in
durch den jetzigen Eigentümer angehalten werden, mit ProSpecieRara einen Obstgartenvertrag
abzuschliessen. Kommt dieser nicht zustande, so hat der jetzige Eigentümer ProSpecieRara genügend Zeit
zu lassen, die Sorten des ProSpecieRara-Obstgartens andernorts abzusichern (Normalfall: 1-2 Jahre).
Vertragsdauer, Kündigung
Dieser Vertrag wird auf unbeschränkte Zeit abgeschlossen. Er kann von beiden Seiten mit einer Frist von
zwei Jahren gekündigt werden. Kündigungstermin ist der 1. April.
Aarau, den...................................
...................................., den........................................
......................................................
.........................................................
ProSpecieRara
der Eigentümer
Anhang: Bauminventar (Baumplan mit Sortenliste)
V/31.10.2012
ProSpecieRara-Obstgarten
Besitzer/in: Anna und Hans Kirschenmus, Obstgartenweg 70, 5783 Musterdorf
Lage des Obstgartens: Parzellen 491 und 170, Obstgartenweg 70, Musterdorf
10.01
11.01
09.01
11.02
10.02
09.02
11.03
09.03
10.03
11.04
08.01
07.01
09.04
10.04
N
11.05
06.01
08.02
07.02
06.02
05.01
09.05
10.05
11.06
05.02
01.01
02.02
01.02
04.01
03.01
02.01
03.02
05.03
04.02
03.03
02.03
06.03
04.03
05.05
06.06
11.07
10.07
09.08
08.06
07.06
10.06
09.07
08.05
07.05
06.05
09.06
08.04
07.04
06.04
05.04
08.03
07.03
10.08
09.09
11.08
10.09
11.09
12.01
01.03
02.04
03.04
04.04
05.06
06.08
05.07
02.06
01.05
01.06
07.07
09.10
08.08
09.11
10.11
12.02
06.09
05.08
07.08
11.11
08.09
06.10
09.12
10.12
12.03
02.07
06.11
07.09
08.10
08.11
01.07
10.10
11.10
04.05
02.05
01.04
08.07
06.07
09.13
11.12
10.13
11.13
ProSpecieRara-Obstgarten
Besitzer/in: Anna und Hans Kirschenmus, Obstgartenweg 70, 5783 Musterdorf
Lage des Obstgartens: Parzellen 491 und 170, Obstgartenweg 70, Musterdorf
Nummer
Baumplan
Obstart
Obstsorte
Jahr der Pflanzung
bzw. Veredelung
Apfel
Apfel
Sauergrauech
Zimtsüss
1930
2000
Apfel
Kirsche
Kastanie
Kastanie
Apfel
Apfel
Kirsche
Kirsche
Birne
Brugger Reinette
Ovale Frühe Herzkirsche
Bouche de Betizac
Dorée de Lyon
Sauergrauech
Gelber Bellefleur
Kordia
Speidelfinger Nr. 3585
Espérence Herrenbirne 50941
1995
2006
2009
2005
2008
2003
2002
2004
2005
02.07
Zwetschge,
Pflaume
Hermann
1995
03.01
03.01
03.02
Birne
Birne
Birne
Pastorenbirne
Gelbmöstler
Schweizer Wasserbirne
1930
1930
1995
alter Baum, Pflanzjahr geschätzt; Seitentriebe
alter Baum, Mitteltrieb
Seitentriebe
03.02
Birne
Andenken an Jules Guindon
2000
Mitteltrieb
03.03
03.04
04.01
….
….
….
….
….
Birne
Birne
Kirsche
…..
…..
…..
…..
…..
Près Deviolaine
Gelbmöstler
Sorte unbekannt
…..
…..
…..
…..
…..
1995
1920
1990
…..
…..
…..
…..
…..
01.01
01.02
01.03
01.04
01.05
01.06
01.07
02.01
02.02
02.03
02.03
02.05
02.06
Bemerkungen
alter Baum, Pflanzjahr geschätzt
alter Baum, Pflanzjahr geschätzt
Vertrag ProSpecieRara-Obstgarten und ProSpecieRara-Schaugarten
.............................................................................................................................................................................
als Eigentümer der Parzelle...................................... (siehe Bauminventar)
und
die Stiftung ProSpecieRara, Pfrundweg 14, 5000 Aarau
schliessen hiermit folgenden Vertrag ab:
Gegenstand
Der Eigentümer der oben genannten Parzelle anerkennt zugunsten der Stiftung ProSpecieRara das Recht
auf Schaffung eines Obstgartens (Arboretums) auf dem im beiliegenden Plan eingezeichneten Areal im
Umfang von mindestens 8 Bäumen mit folgender Obstart: Pfirsich. Der Obstgarten ist Teil der Bestrebungen
der Stiftung ProSpecieRara zur Errichtung einer Sammlung von traditionellen Obstsorten im Sinne einer
lebenden Genbank und zur Förderung der Obstsortenvielfalt.
Errichtung
Die Stiftung ProSpecieRara legt gemeinsam mit dem Eigentümer den Umfang des Obstgartens sowie die
Sorten im ProSpecieRara-Obstgarten fest. Der Eigentümer übernimmt die Kosten für die Anschaffung und
den Schutz des Pflanzgutes. Bei Bedarf organisiert ProSpecieRara die Beschaffung der Jungbäume und die
allenfalls notwendigen Veredelungen. Sie ist nach der Anlage des Arboretums jederzeit berechtigt,
Vermehrungsmaterial (Edelreiser, ggf Samen) von allen im Obstgarten gehaltenen Sorten zu entnehmen.
Die Obstbäume sind zu beschriften und deren Standort in einer Planskizze festzuhalten (Bauminventar). Der
aktuelle Obstbaumbestand inkl. Planskizze ist jeweils ProSpecieRara zur Verfügung zu stellen.
Unterhalt
Der Eigentümer verpflichtet sich zu einem fachmännischen Unterhalt der Obstbäume möglichst ohne
synthetische Spritzmittel und Dünger. Zum Unterhalt gehören insbesondere Schnitt und Massnahmen gegen
Beschädigung durch Passanten, Wild- und Haustiere. Eigene Veredelungen an den Obstbäumen sowie das
Fällen von kranken oder überalterten Obstbäumen müssen mit ProSpecieRara abgesprochen werden.
Der/die Eigentümer/in übernimmt alle sich aus den Unterhaltsarbeiten ergebenden Kosten.
Nutzung
Der Eigentümer besitzt das vollumfängliche Nutzungsrecht für die Ernte und die Verwertung der Früchte.
Das Areal darf landwirtschaftlich anderweitig, unter Wahrung der Baumgesundheit, genutzt werden (Weide,
Grasschnitt).
Zugänglichkeit
Der Eigentümer gewährt jederzeit den von der Stiftung ProSpecieRara bezeichneten Personen freien
Zugang zum vorliegenden Obstgarten.
Ersatz beim Umstehen von ProSpecieRara-Obstbäumen
Steht ein Obstbaum um, soll dieser in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara durch den Eigentümer ersetzt
werden.
Öffentlichkeitsarbeit
Der ProSpecieRara-Obstgarten wird als Schaugarten Teil des Schaunetzes von ProSpecieRara und auf der
Homepage von ProSpecieRara beschrieben. Der/die Betreiber/in verpflichtet sich, den Schaugarten der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies kann frei oder an Öffnungszeiten gebunden sein, als geführte
oder nicht geführte Besichtigungen oder auch in Form von speziellen Veranstaltungen erfolgen. Die
Veranstaltungen werden über die Homepage und nach Möglichkeit über die Newsletter von ProSpecieRara
beworben. Der Betreiber/die Betreiberin stellt ProSpecieRara die notwendigen Informationen zur Verfügung.
Bei Publikationen zum Schaugarten wird ProSpecieRara namentlich erwähnt und rechtzeitig vor der
Veröffentlichung informiert.
V/31.10.2012
Grundstückverkauf
Wechselt das oben erwähnte Grundstück den Eigentümer, soll nach Möglichkeit der/die neue Eigentümer/in
durch den jetzigen Eigentümer angehalten werden, mit ProSpecieRara einen Obstgartenvertrag
abzuschliessen. Kommt dieser nicht zustande, so hat der jetzige Eigentümer ProSpecieRara genügend Zeit
zu lassen, die Sorten des ProSpecieRara-Obstgartens andernorts abzusichern (Normalfall: 1-2 Jahre).
Vertragsdauer, Kündigung
Dieser Vertrag wird auf unbeschränkte Zeit abgeschlossen. Er kann von beiden Seiten mit einer Frist von
zwei Jahren gekündigt werden. Kündigungstermin ist der 1. April.
Aarau, den...................................
...................................., den........................................
......................................................
.........................................................
ProSpecieRara
der Eigentümer
Anhang: Bauminventar (Baumplan mit Sortenliste)
V/31.10.2012