Aufbau von Sammlungen für Weinbergpfirsiche
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Aufbau von Sammlungen für Weinbergpfirsiche
Aufbau von Sammlungen für Weinbergpfirsiche Verschiedene Aktivitäten zugunsten unserer Weinbergpfirsiche Auf Initiative des Delinat Institut in Arbaz VS (www.delinat-institut.org) im Jahr 2009 konnten gegen 80 verschiedene Herkünfte von Weinbergpfirsichtypen gesammelt werden. Einige wurden genauer charakterisiert und gut 25 von der Baumschule Roland Wenger vermehrt. Etwa 300 Jungbäume fanden über unseren Setzlingsmarkt auf Schloss Wildegg und unseren Artikel im ProSpecieRara-Bulletin 1/2012 „Renaissance des Weinbergpfirsichs“ einen Platz in Privatgärten. Parallel zu obiger Initiative hat Frits Brunner, Obstexperte von ProSpecieRara, in seinem Privatgarten seit vielen Jahren verschiedene Weinbergpfirsichtypen selektioniert. Es sind mindestens sechs interessante Typen entstanden, die wir erhalten möchten. Diese Typen müssen vegetativ, also über ein Edelreis, vermehrt werden und nicht wie traditionell bei den Weinbergpfirsichen üblich über Kerne. Denn diese Kerne könnten, da sie in einer Sammlung von verschiedenen Weinbergpfirsichbäumen entstanden sind, Eigenschaften der Nachbarpfirsichbäume enthalten und der Ausgangstyp wäre dann so nicht rein erhalten. Standorte für Sammlungen mit Weinbergpfirsichen gesucht Nebst der Absicherung von Weinbergpfirsichtypen an Einzelstandorten, möchten wir auch Sammlungen aufbauen. Diese erlauben den direkten Vergleich der Typen, als Tochtergenerationen könnten interessante neue Typen entstehen. Und schlussendlich ist die Verwaltung von Sammlungen etwas weniger aufwändig als diejenige von Einzelstandorten. Eckdaten zu den Weinbergpfirsichsammlungen • Eine Sammlung enthält nach unseren Vorstellungen mindestens 8 verschiedene ProSpecieRaraWeinbergpfirsichtypen. Falls der Standort geeignet ist, können auch andere alte und selten gewordene Pfirsichsorten abgesichert werden. • Pflanzabstand der Pfirsichbäume: mind. 3 m. Zur Pflanzung und Pflege der Bäume siehe die Rückseite der Kurzanleitung „Anzucht, Pflege und Verbreitung von Weinbergpfirsichen“ im Anhang. • Lieferdaten: Verschiedene Herkünfte aus dem Pfirsichaufruf sind bis auf weiteres während der Pflanzsaison erhältlich, veredelte Typen aus dem Versuchsgarten unseres Obstexperten Frits Brunner ab Herbst 2014. • Bezugsquelle: Naturbaumschule Roland Wenger, Bergli 42, 3614 Unterlangenegg BE. Telefon 032 961 21 11. Mobile 079 250 41 36. Mail [email protected] • Vereinbarung mit ProSpecieRara. Weitere Informationen zu unserem Aktivenwesen und zur Vereinbarung sind ebenfalls als Anhang beigefügt. 16.01.2013 / 1 Weiteres Vorgehen Zurzeit ist die Absicherung der Typen aus dem Versuchsgarten von Frits Brunner vorrangig, denn sie gedeihen bis anhin nur an einem Ort. Damit wir das Pflanzmaterial organisieren bzw. aufbauen können, ist es für uns wichtig zu wissen, wie viele Bäume Sie pflanzen möchten und ob Sie mit der Pflanzung allenfalls auch bis im Herbst 2014 zuwarten würden. Wir freuen uns auf Ihre baldige Rückmeldung. Weitere Fragen erörtere ich gerne in einem persönlichen Gespräch. Für Ihr Interesse bedanke ich mich herzlich. Gertrud Burger, Bereichsleiterin Pflanzen, Tel 061 545 99 26 / Mobile 079 488 25 01 [email protected] Französisch sprechende melden sich vorzugweise bei Dider Zurn, Projektleiter Obst, Tel 061 545 99 17 oder 022 418 52 25 [email protected] Anhang Anzucht, Pflege und Verbreitung von Weinbergpfirsichen. Kurzanleitung. Aktive Obstsortenerhaltung mit ProSpecieRara 16.01.2013 / 2 Anzucht, Pflege und Verbreitung von Weinbergpfirsichen Kurzanleitung Gewinnung der Kerne und grobe Reinigung Kerne vom Fruchtfleisch lösen, feucht abbürsten, auf Tuch ausbreiten und abtrocknen lassen. Eintopfen oder lagern für die Abgabe an Interessierte. Lagerung der Kerne und Weitergabe Ernte der Früchte Erste und regelmässige Ernten sind bereits nach etwa drei Jahren zu erwarten. Fruchtreife im Spätsommer, je nach Standort ab Ende August bis September Saubere Kerne möglichst bald in leicht feuchten Sand legen und draussen überwintern. An Interessierte 3-5 Kerne in gepolsterten Couverts verpackt versenden / abgeben. Eintopfen der Kerne und Stratifizierung Pflanzung der Kerne in einem grösseren Topf und ins Freie stellen. Topfsubstrat: Torffreie Erde mit ca. 1/3 Sand durchmischt. Die Erde sollte locker sein, keine Staunässe. Keimlinge bis etwa 10 cm anwachsen lassen und in separate Töpfe vereinzeln. Krankheiten Die häufigste Krankheit ist, vor allem bei suboptimalem Baumstandort, die Kräuselkrankheit. Einzudämmen ist diese Pilzkrankheit wie folgt - bei schwachem Befall Blätter entfernen und im Kehricht entsorgen. - bei stärkerem Befall mit handelsüblichen, vorzugsweise biologischen Fungiziden behandeln. Standortwahl und Pflanzung Erziehung, Schnitt und Baumpflege Jungpflanzen ab etwa 30 cm Höhe ins Freiland Weinbergpfirsich nach eigenem Belieben als setzen, einen Pfahl geben und konkurrenzfrei Bäumchen erziehen (Definition Kronenhöhe halten. Pflanzabstand mind. 3 m. und Leitäste). Vorzugsweise Lagen wählen, wo auch Jährlicher, kräftiger Rückschnitt ist wichtig. Hausreben gedeihen, geschützt vor kaltem Im Frühling Kompostgabe auf die Nord- bzw. Ostwind. Als Spalier an Baumscheibe. Hauswänden oder im Freiland. Beste Pflanzzeit ist vom November bis März in frostfreien Boden. Weitere Informationen siehe Rückseite 01.11.2012, Seite 1 Weitere Informationen ...zur Reinigung, Lagerung und Anzucht der Kerne Die Kerne lösen i.d.R. sehr gut vom Fruchtfleisch. Da sich die Samen in den Kernen befinden, genügt eine grobe Reinigung. Das Einlagern der Kerne in feuchtem Sand verhindert, dass sie austrocknen und sich deren Keimung bis um ein Jahr verzögert. Für eine erfolgreiche Keimung braucht es ziemlich sicher vorgängig frostige Temperaturen (Stratifizierung), weshalb die Kerne in den Töpfen draussen überwintern sollen. Die Keimungsrate ist erfahrungsgemäss sehr hoch, nahezu 100%. Eine Direktaussaat der Kerne ins Freie wird nicht empfohlen, da die Mäuse die Keimlinge gerne abfressen. Wer dies trotzdem versuchen will, soll die Kerne in den Monaten April/Mai aussäen. ...zum Baum und zum Schnitt Der Baum kann ohne Schnitt bis zu 8 m hoch werden. Er erschöpft sich so aber schnell und seine Äste verkahlen. Ein regelmässiger, starker Rückschnitt fördert demnach die Vitalität des Baumes und eine gute Ernte, da so die Fruchtholzbildung angeregt wird. Beim Pflanzschnitt werden drei bis fünf Leitäste definiert und diese auf zirka vier bis fünf Augen angeschnitten. Ist der Baum noch zu niedrig für die Bildung einer Krone, lässt man ihn weiterwachsen und entfernt allmählich die unteren, für den Baumaufbau unterwünschten Triebe. Der beste Schnittzeitpunkt ist kurz vor der Blüte. Man erkennt bereits die wahren Fruchttriebe (kräftig, haben am selben Knospenpunkt sowohl Blatt- als auch Blütenknospen) und die „falschen Fruchttriebe“ (entweder Blüten- oder Blattknospen am selben Knospenpunkt). Wer dies zu unterscheiden weiss, kürzt die wahren Fruchttriebe nur wenig ein, während dem er die falschen Fruchttriebe stark zurücknimmt. Dies fördert eine gute Ernte. ... zum Lebensalter, zum Spätfrost und zu den Krankheiten Ein Pfirsichbaum wird etwa 25 Jahre alt. Spätfrost kann die Blüten im April schädigen und die Ernte dezimieren dem Holz aber nichts anhaben. Ein ungeeigneter Standort beschert eine schlechtere Fruchtqualität und macht den Baum anfälliger auf Krankheiten. Die Kräuselkrankheit ist die häufigste Krankheit des Pfirsichbaumes. Sie wird durch einen Pilz hervorgerufen, der u.a. auf den Zweigen des Baumes überwintert. Schon im Frühling, beim ersten Erscheinen der Blätter, kann eine Infektion stattfinden. Mehrmaliges Spritzen mit Schachtelhalm oder einem biologischen Fungizid (siehe z.B. Betriebsmittelliste des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, Frick) reduziert den Pilzdruck. Die Spritzungen sollten vor dem Austreiben der Knospen erfolgen. Generell helfen Massnahmen zur Stärkung des Baumes wie Brennnesselpräparate, Bodenpflege mit gutem Kompost, Gründüngung, optimaler Standort etc. Mit bestem Dank für die fachliche Unterstützung an Stefan Germann, Landschaftsgärtner, Stalden VS und Roland Wenger, Naturbaumschule, Unterlangenegg BE. ProSpecieRara Deutsche Schweiz: Gertrud Burger, 062 832 08 28, [email protected] ProSpecieRara Suisse romande: Didier Zurn, 022 418 52 25, [email protected] ProSpecieRara Svizzera italiana: Manuela Ghezzi, 091 630 98 57, [email protected] 01.11.2012, Seite 2 Aktive Obstsortenerhaltung mit ProSpecieRara Mit der Anlage eines ProSpecieRara-Obstgartens können Sie sich aktiv für die Sortenerhaltung einsetzen. Sie legen in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara einen Obstgarten mit alten Sorten an, sorgen für deren Pflege und erstellen ein Bauminventar (Planskizze mit nummerierten Bäumen inkl. Sortenliste). Das Bauminventar ist die Grundlage für die Aufnahme Ihres Obstgartens in unsere Obst-Datenbank. Die ObstDatenbank ist für uns ein zentral wichtiges Instrument, denn mit ihrer Hilfe können wir schauen, wie es um die Obstsortenerhaltung steht. Somit muss ProSpecieRara jeweils über den aktuellen Baumbestand informiert sein und es wird eine Vereinbarung abgeschlossen. Ein Muster eines solchen ProSpecieRaraObstgarten-Vertrages befindet sich im Anhang. Je nach Obstkultur definieren wir unterschiedliche Mindestgrössen für unsere Obstgärten: Empfohlene Mindestgrösse Obstart* des Obstgartens und Mindestanzahl Bäume mit Mindestanzahl ProSpecieRara-Sorten ProSpecieRara-Sorten Baumform 50 Hochstammbäume bzw. Apfel, Birne, Zwetschge/Pflaume 100 Spindelbäume (empfohlen 40 Hochstammbäume bzw. sind mindestens 2 80 Spindelbäume 20 Spindelbäume pro Sorte) Kirsche 50 Hochstammbäume 40 Hochstammbäume 20 Walnuss, Edelkastanie 50 Hochstammbäume 40 Hochstammbäume 20 8 Bäume 8 8 Bäume 8 Pfirsich, Aprikose, Quitte, Sauerkirsche, Haselnuss, Mispel, 10 Bäume (Spalier, Nieder-, Feige, Kaki, Maulbeere, Mandel, Olive Mittel- oder Hochstamm) Wildobst 10 Bäume * Oft werden Gärten mit der gleichen Baumform aber verschiedenen Obstarten angelegt, z.B. ein Obstgarten mit 50 Hochstammbäumen, welcher Kirschen-, Zwetschgen-, Äpfel- und Birnensorten enthält. Aber auch andere Mischformen sind möglich. Für ProSpecieRara-Aktive bieten wir • kostenlose Sortenberatung und Beratung zur Baumpflege durch unsere Obstfachleuchte Frits Brunner und Kathrin Frei • Jährliches Aktiventreffen in einem ProSpecieRara-Obstgarten • Zugang zum ProSpecieRara-Gütesiegel (für Aktive unentgeltlich bis zu einem Umsatz von Fr. 10’000.-) • Auf Wunsch und bei Eignung Integration als Schaugarten in das ProSpecieRara-Schaunetz (siehe dazu das beigelegte Muster zum Schaugartenvertrag) • alle Dienstleistungen an unsere Gönnerinnen und Gönner Aarau, 31.10.2012 / ProSpecieRara, Gertrud Burger Beilage: Muster Vertrag ProSpecieRara-Obstgarten, Muster Bauminventar (Baumplan und Sortenliste), Muster Vertrag ProSpecieRaraObstgarten und ProSpecieRara-Schaugarten Vertrag ProSpecieRara-Obstgarten (Arboretenvertrag) ............................................................................................................................................................................. als Eigentümer der Parzelle...................................... (siehe Bauminventar) und die Stiftung ProSpecieRara, Pfrundweg 14, 5000 Aarau schliessen hiermit folgenden Vertrag ab: Gegenstand Der Eigentümer der oben genannten Parzelle anerkennt zugunsten der Stiftung ProSpecieRara das Recht auf Schaffung eines Obstgartens (Arboretums) auf dem im beiliegenden Plan eingezeichneten Areal im Umfang von mindestens 8 Bäumen mit folgender Obstart: Pfirsich. Der Obstgarten ist Teil der Bestrebungen der Stiftung ProSpecieRara zur Errichtung einer Sammlung von traditionellen Obstsorten im Sinne einer lebenden Genbank und zur Förderung der Obstsortenvielfalt. Errichtung Die Stiftung ProSpecieRara legt gemeinsam mit dem Eigentümer den Umfang des Obstgartens sowie die Sorten im ProSpecieRara-Obstgarten fest. Der Eigentümer übernimmt die Kosten für die Anschaffung und den Schutz des Pflanzgutes. Bei Bedarf organisiert ProSpecieRara die Beschaffung der Jungbäume und die allenfalls notwendigen Veredelungen. Sie ist nach der Anlage des Arboretums jederzeit berechtigt, Vermehrungsmaterial (Edelreiser, ggf. Samen) von allen im Obstgarten gehaltenen Sorten zu entnehmen. Die Obstbäume sind zu beschriften und deren Standorte in einer Planskizze festzuhalten (Bauminventar). Der aktuelle Obstbaumbestand inkl. Planskizze ist jeweils ProSpecieRara zur Verfügung zu stellen. Unterhalt Der Eigentümer verpflichtet sich zu einem fachmännischen Unterhalt der Obstbäume möglichst ohne synthetische Spritzmittel und Dünger. Zum Unterhalt gehören insbesondere Schnitt und Massnahmen gegen Beschädigung durch Passanten, Wild- und Haustiere. Eigene Veredelungen an den Obstbäumen sowie das Fällen von kranken oder überalterten Obstbäumen müssen mit ProSpecieRara abgesprochen werden. Der Eigentümer übernimmt alle sich aus den Unterhaltsarbeiten ergebenden Kosten. Nutzung Der Eigentümer besitzt das vollumfängliche Nutzungsrecht für die Ernte und die Verwertung der Früchte. Das Areal darf landwirtschaftlich anderweitig, unter Wahrung der Baumgesundheit, genutzt werden (Weide, Grasschnitt). Zugänglichkeit Der Eigentümer gewährt jederzeit den von der Stiftung ProSpecieRara bezeichneten Personen freien Zugang zum vorliegenden Obstgarten. Ersatz beim Umstehen von ProSpecieRara-Obstbäumen Steht ein Obstbaum um, soll dieser in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara durch den Eigentümer ersetzt werden. Grundstückverkauf Wechselt das oben erwähnte Grundstück den Eigentümer, soll nach Möglichkeit der/die neue Eigentümer/in durch den jetzigen Eigentümer angehalten werden, mit ProSpecieRara einen Obstgartenvertrag abzuschliessen. Kommt dieser nicht zustande, so hat der jetzige Eigentümer ProSpecieRara genügend Zeit zu lassen, die Sorten des ProSpecieRara-Obstgartens andernorts abzusichern (Normalfall: 1-2 Jahre). Vertragsdauer, Kündigung Dieser Vertrag wird auf unbeschränkte Zeit abgeschlossen. Er kann von beiden Seiten mit einer Frist von zwei Jahren gekündigt werden. Kündigungstermin ist der 1. April. Aarau, den................................... ...................................., den........................................ ...................................................... ......................................................... ProSpecieRara der Eigentümer Anhang: Bauminventar (Baumplan mit Sortenliste) V/31.10.2012 ProSpecieRara-Obstgarten Besitzer/in: Anna und Hans Kirschenmus, Obstgartenweg 70, 5783 Musterdorf Lage des Obstgartens: Parzellen 491 und 170, Obstgartenweg 70, Musterdorf 10.01 11.01 09.01 11.02 10.02 09.02 11.03 09.03 10.03 11.04 08.01 07.01 09.04 10.04 N 11.05 06.01 08.02 07.02 06.02 05.01 09.05 10.05 11.06 05.02 01.01 02.02 01.02 04.01 03.01 02.01 03.02 05.03 04.02 03.03 02.03 06.03 04.03 05.05 06.06 11.07 10.07 09.08 08.06 07.06 10.06 09.07 08.05 07.05 06.05 09.06 08.04 07.04 06.04 05.04 08.03 07.03 10.08 09.09 11.08 10.09 11.09 12.01 01.03 02.04 03.04 04.04 05.06 06.08 05.07 02.06 01.05 01.06 07.07 09.10 08.08 09.11 10.11 12.02 06.09 05.08 07.08 11.11 08.09 06.10 09.12 10.12 12.03 02.07 06.11 07.09 08.10 08.11 01.07 10.10 11.10 04.05 02.05 01.04 08.07 06.07 09.13 11.12 10.13 11.13 ProSpecieRara-Obstgarten Besitzer/in: Anna und Hans Kirschenmus, Obstgartenweg 70, 5783 Musterdorf Lage des Obstgartens: Parzellen 491 und 170, Obstgartenweg 70, Musterdorf Nummer Baumplan Obstart Obstsorte Jahr der Pflanzung bzw. Veredelung Apfel Apfel Sauergrauech Zimtsüss 1930 2000 Apfel Kirsche Kastanie Kastanie Apfel Apfel Kirsche Kirsche Birne Brugger Reinette Ovale Frühe Herzkirsche Bouche de Betizac Dorée de Lyon Sauergrauech Gelber Bellefleur Kordia Speidelfinger Nr. 3585 Espérence Herrenbirne 50941 1995 2006 2009 2005 2008 2003 2002 2004 2005 02.07 Zwetschge, Pflaume Hermann 1995 03.01 03.01 03.02 Birne Birne Birne Pastorenbirne Gelbmöstler Schweizer Wasserbirne 1930 1930 1995 alter Baum, Pflanzjahr geschätzt; Seitentriebe alter Baum, Mitteltrieb Seitentriebe 03.02 Birne Andenken an Jules Guindon 2000 Mitteltrieb 03.03 03.04 04.01 …. …. …. …. …. Birne Birne Kirsche ….. ….. ….. ….. ….. Près Deviolaine Gelbmöstler Sorte unbekannt ….. ….. ….. ….. ….. 1995 1920 1990 ….. ….. ….. ….. ….. 01.01 01.02 01.03 01.04 01.05 01.06 01.07 02.01 02.02 02.03 02.03 02.05 02.06 Bemerkungen alter Baum, Pflanzjahr geschätzt alter Baum, Pflanzjahr geschätzt Vertrag ProSpecieRara-Obstgarten und ProSpecieRara-Schaugarten ............................................................................................................................................................................. als Eigentümer der Parzelle...................................... (siehe Bauminventar) und die Stiftung ProSpecieRara, Pfrundweg 14, 5000 Aarau schliessen hiermit folgenden Vertrag ab: Gegenstand Der Eigentümer der oben genannten Parzelle anerkennt zugunsten der Stiftung ProSpecieRara das Recht auf Schaffung eines Obstgartens (Arboretums) auf dem im beiliegenden Plan eingezeichneten Areal im Umfang von mindestens 8 Bäumen mit folgender Obstart: Pfirsich. Der Obstgarten ist Teil der Bestrebungen der Stiftung ProSpecieRara zur Errichtung einer Sammlung von traditionellen Obstsorten im Sinne einer lebenden Genbank und zur Förderung der Obstsortenvielfalt. Errichtung Die Stiftung ProSpecieRara legt gemeinsam mit dem Eigentümer den Umfang des Obstgartens sowie die Sorten im ProSpecieRara-Obstgarten fest. Der Eigentümer übernimmt die Kosten für die Anschaffung und den Schutz des Pflanzgutes. Bei Bedarf organisiert ProSpecieRara die Beschaffung der Jungbäume und die allenfalls notwendigen Veredelungen. Sie ist nach der Anlage des Arboretums jederzeit berechtigt, Vermehrungsmaterial (Edelreiser, ggf Samen) von allen im Obstgarten gehaltenen Sorten zu entnehmen. Die Obstbäume sind zu beschriften und deren Standort in einer Planskizze festzuhalten (Bauminventar). Der aktuelle Obstbaumbestand inkl. Planskizze ist jeweils ProSpecieRara zur Verfügung zu stellen. Unterhalt Der Eigentümer verpflichtet sich zu einem fachmännischen Unterhalt der Obstbäume möglichst ohne synthetische Spritzmittel und Dünger. Zum Unterhalt gehören insbesondere Schnitt und Massnahmen gegen Beschädigung durch Passanten, Wild- und Haustiere. Eigene Veredelungen an den Obstbäumen sowie das Fällen von kranken oder überalterten Obstbäumen müssen mit ProSpecieRara abgesprochen werden. Der/die Eigentümer/in übernimmt alle sich aus den Unterhaltsarbeiten ergebenden Kosten. Nutzung Der Eigentümer besitzt das vollumfängliche Nutzungsrecht für die Ernte und die Verwertung der Früchte. Das Areal darf landwirtschaftlich anderweitig, unter Wahrung der Baumgesundheit, genutzt werden (Weide, Grasschnitt). Zugänglichkeit Der Eigentümer gewährt jederzeit den von der Stiftung ProSpecieRara bezeichneten Personen freien Zugang zum vorliegenden Obstgarten. Ersatz beim Umstehen von ProSpecieRara-Obstbäumen Steht ein Obstbaum um, soll dieser in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara durch den Eigentümer ersetzt werden. Öffentlichkeitsarbeit Der ProSpecieRara-Obstgarten wird als Schaugarten Teil des Schaunetzes von ProSpecieRara und auf der Homepage von ProSpecieRara beschrieben. Der/die Betreiber/in verpflichtet sich, den Schaugarten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies kann frei oder an Öffnungszeiten gebunden sein, als geführte oder nicht geführte Besichtigungen oder auch in Form von speziellen Veranstaltungen erfolgen. Die Veranstaltungen werden über die Homepage und nach Möglichkeit über die Newsletter von ProSpecieRara beworben. Der Betreiber/die Betreiberin stellt ProSpecieRara die notwendigen Informationen zur Verfügung. Bei Publikationen zum Schaugarten wird ProSpecieRara namentlich erwähnt und rechtzeitig vor der Veröffentlichung informiert. V/31.10.2012 Grundstückverkauf Wechselt das oben erwähnte Grundstück den Eigentümer, soll nach Möglichkeit der/die neue Eigentümer/in durch den jetzigen Eigentümer angehalten werden, mit ProSpecieRara einen Obstgartenvertrag abzuschliessen. Kommt dieser nicht zustande, so hat der jetzige Eigentümer ProSpecieRara genügend Zeit zu lassen, die Sorten des ProSpecieRara-Obstgartens andernorts abzusichern (Normalfall: 1-2 Jahre). Vertragsdauer, Kündigung Dieser Vertrag wird auf unbeschränkte Zeit abgeschlossen. Er kann von beiden Seiten mit einer Frist von zwei Jahren gekündigt werden. Kündigungstermin ist der 1. April. Aarau, den................................... ...................................., den........................................ ...................................................... ......................................................... ProSpecieRara der Eigentümer Anhang: Bauminventar (Baumplan mit Sortenliste) V/31.10.2012