Praktikumsbericht Studiengang: Interkulturelle Kommunikation

Transcription

Praktikumsbericht Studiengang: Interkulturelle Kommunikation
Praktikumsbericht
Studiengang: Interkulturelle Kommunikation, Master
Unternehmen: TheDreamDestination/LasCasasCanarias, Tijarafe, La Palma, Kanarische
Inseln, Spanien
Ich habe mein Praktikum in La Palma, auf einer Kanarischen Insel in Spanien im Bereich
Kundenbetreuung gemacht. Die Praktikumssuche hat mit viel Zeit und Mühe gekostet. Mein Ziel
war Spanisch zu verbessern, Arbeitsweise spanisches Unternehmens und die Kultur
kennenzulernen. Um das Praktikum zu finden, habe ich durch ganzes Internet mögliche
Angebote gesucht. Es gibt verschiedene Agenturen in Internet, die für extra Bezahlung für Dich
ein Praktikum entsprechend deinen Kriterien suchen können. Ich wollte die Suche selber zu
schaffen und damit den Überblich bekommen, welche Branchen in Spanien aktuell sind.
Obwohl ich festen Praktikumsdauer und gewünschte Städte hatte, musste ich immer wieder
meiner Suche breite Einstellungen geben. Wenn es nicht die gewünschte Stadt im Ausschreiben
für die Praktikumsstelle steht, überzeuge ich mich damit, dass diese Stadt sehr interessant sein
könnte, suche genaue Information in Google, schaue Bilder in Internet und danach ist diese neue
Stadt schon beliebt für mich. Man soll sich natürlich immer an eigene Ziele und Möglichkeiten
erinnern und eventuell langsam genauer formulieren oder umformulieren entsprechend des
Studiums und des Arbeitsmarktes des Landes. Ich hatte z.B. zur Zeit meiner Bewerbung keine
Führerschein und musste damit rechnen, dass dort, wo ich das Praktikum machen werde, kein
Problem besteht, Praktikumsplatz zu erreichen und allgemeine Verkehrsinfrastruktur gut
aufgebaut ist.
Ich habe verschiedene Praktikumsangebote immer wieder gefunden und mich gleich
beworben. Weil die Ausschreiben auf verschiedene Sprachen geschrieben wurden und weißt
man nie, welche Sprache der Arbeitsgeber und der Ansprechpartner am besten spricht, habe ich
mein kurzen Anschreiben auf Spanisch (weil es Sprache des Landes ist), auf Englisch und auf
Deutsch geschrieben. So habe ich Missverständnisse vermieden, die wegen Sprachfehler
auffallen könnten, und meine Fremdsprachkenntnisse gezeigt.
Was wichtig in Praktikumssuche ist, einerseits genau lesen, was im Ausschreiben für
bestimmte Stelle steht und daran eigenes Motivationsschreiben anpassen, und, andererseits,
trotzdem die Bewerbung schicken, wenn es auch 6 Monate Dauer anstatt 3 genwünschten für
Dich steht. Selbstverständlich mit kurzer Erklärung, warum es für Dich 3 Monate dauer
bevorzugt ist. Genau so habe ich am Ende mein Praktikum bekommen. Der Unternehmen hat
mir abgesagt, weil die Praktikantinnen nur für 6 Monate suchte. Auf einmal hat eine
Mitarbeiterin sich wegen persönlichen Gründe gekündigt und ich den Platz bekommen. So
spontan und unerwartet passiert es.
Schon vor der Praktikumssuche war ich bereit, so bald ich den Praktikumsplatz bekomme,
spontan wegfliegen. Ich habe mich ständig über Flugpreise informiert, vor paar Monate habe
ichbereits eine Woche intensiven Spanischkurs absolviert (und hatte auch Zeugnis, den ich auch
in meiner Bewerbung schicken könnte). Weil ich noch Semesterarbeit schreiben sollte, habe ich
die wichtigste Literaturquelle ausgesucht, gescannt, so dass ich die in meinem Laptop habe.
Fliegen musste ich ganz spontan, weil es manchmal die Regeln funktionieren, wer
schneller, der gewinnt. Ich wollte noch ein bisschen vor dem Praktikumsbeginn ankommen, um
mich an Klima und Sprache anzupassen. Die Unterkunft war von dem Unternehmen organisiert.
Hier soll ich auch paar Tipps geben.
Die mir angebotene Wohngemeinschaft war sehr gemütlich, neu und hat sich ganz nah zu
Arbeitsplatz befunden. Was mir aber nicht gefallen hat, dass ich nur mit deutschen Kolleginnen
zusammen leben sollte. Am Anfang kann es ganz gut gehen, aber dann habe ich mich von den
Einheimischen isoliert gefühlt, von der kulturellen Erfahrung und neuen Bekanntschaften
abgegrenzt. Außerdem musste ich ganze Zeit Deutsch sprechen, obwohl ich Spanisch üben
könnte. Es gaben auch psychologische Schwierigkeiten. Mit denselben Kolleginnen aus
Deutschland
habe
ich
zusammen
gearbeitet,
zusammen
gewohnt
und
zusammen
Freizeitaktivitäten unternommen. Das war irgendwann zu viel. Manchmal ist wichtig
Arbeitsleben und privates Leben zu trennen. Deswegen nächstes mal würde ich mir gerne selber
die WG suchen, um am liebsten mit Einheimischen leben und die Möglichkeit haben, die neue
Leute kennenzulernen, obwohl es auch an und zu stressig sein kann.
Noch ein Tipp gebe ich über Supermarkten. Es gibt nicht so viele Geschäfte und im Dorf
sind sie nicht so groß. Manchmal kann man einfache Sachen nicht finden, weil die schon
ausverkauft wurden. Deswegen über Deine Einkaufsbedürfnisse soll man vorher nachdenken.
Außerdem würde ich auch beim Einkauf empfehlen, das Datum auf der Verpackung suchen, bis
dem man den Produkt benutzen kann. Besonderes Lebensmitteln. Bei mir passierte leider einmal,
dass ich in Schokolade das Leben hatte. Das Klima in La Palma ist sehr heiß manchmal und das
kann dein Gesundheit ausbelasten. Außerdem habe ich sofort Magnesiummangel wegen des
Wassers bekommen. Paar Wörter über Medizin: die kann man ohne Rezept meistens in
Apotheke kaufen, soll man nur mit gleichen Inhaltsstoffe im Internet gucken wie sie auf
Spanisch heißen.
Weil es keine Sprachschule vorhanden wurde, habe ich bei meinen Kolleginnen und
Geschäftsführerin mich informiert, welche Möglichkeiten bestehen, meine Sprachkenntnisse zu
verbessern. Die Geschäftsführerin hat mir die Lehrbücher mitgebracht und Kontakt von der
Person gegeben, die schon anderen Mitarbeiterin auch Unterrichten gegeben. Die war bilingual
und konnte Deutsch ganz gut. Mein Ziel war aber so schnell wie möglich auf der Sprache zu
sprechen, deswegen habe ich gefragt, ob mir alles auf Spanisch direkt erklärt sein könnte. Es
kann sein, dass man am Anfang nichts versteht, doch geht es mit der Sprachenbeherrschung viel
schneller, als wenn man Unterricht auf Deutsch nimmt.
So bald ich in die Sprache eingestiegen bin, habe ich angefangen im Unternehmen mit den
Traumname TheDreamDestination zu arbeiten. Sie vermitteln die Luxus Villas auf allen
Kanarischen Inseln und im Indischen Ozean. Meine Geschäftsführerin hat mir am ersten Tag
selber die Aufgaben erklärt: wie man Vakanzkalender im Internet aktualisiert, wie man Database
ausfüllt und dadurch die Kontakten von Kunden und Eigentümer sucht. Sie hat auch paar Tipps
gegeben, wie man das Gespräch mit Kunden und Eigentümer führt und wie man auf
Stressgespräch, sowie an Reklamation reagiert. Dafür war ich ihr sehr dankbar.
Ich habe schon in meiner Heimat teilweise in Kundenbetreuung gearbeitet und telefonisch
sollte einige Probleme lösen. Was für Überraschung war gleichzeitig auf 4 Sprachen zu arbeiten!
Ich wusste nie als ich per Telefon geantwortet habe, auf welche Sprache soll ich gleich sprechen!
Genau so passierte, als ich Eigentümer angerufen habe. Die hatten so unterschiedliche Namen
und wohnten in so viele Länder. Langsam habe ich mir bestimmte Namenformen vorgemerkt,
die vom bestimmten Land kommen.
Jeder Arbeitstag war sehr intensiv. Und nicht nur weil ich viel lernen sollte. Wie man eine
Vorreservierung macht und wie man von der festen Reservierung unterscheidet, wie man das
alles in Dateinbase protokoliert, wie man Vertrag mit den Kunden abschliesst, auf welchen
Bedingungen und wie man die besondere Wünsche von Kunden den Eigentümer
erklärt…Gleichzeitig
kamen
immer
wieder
neue
Emails
mit
Bestätigungen,
neuen
Reservierungen und Vorreservierungen (auch mehr als auf 4 Sprachen), Fragen und Antworten,
die ich von Kunden an Eigentümern und umgekehrt weiterleiten sollte (häufig mit
Übersetzungen), Anrufe, gefaxte unterschriebene Verträge.. und in diesem manchmal
hektischem Arbeitsablauf musste ich die gemeinsame Sprache mit Kolleginnen aus Deutschland,
Spanien und Venezuela finden, die auch ab und zu Arbeitsjargon benutzt haben.
Ich versuchte maximal fleißig zu sein und die Unternehmensregeln zu erlernen: wann man
die Arbeitsaufgabe übernimmt und wann man eigene weiterleitet. Ich habe bemerkt, dass meine
gestresste Kolleginnen sehr nett werden, wenn ich für die Tee oder Kaffee mache. Die haben das
auch für mich ab und zu gemacht. Mit den Kunden und Eigentümer versuchte ich besonders
nette Korrespondenz zu schaffen. Obwohl die Arbeitssprache immer sehr formell ist, wird jeder
sich sehr im stressigen Tag freuen, wenn man ihm besseres Wetter wenn es regnet wünscht oder
mit dem nationalen Fest gratuliert. Ab und zu habe ich mich auch entschuldigt für die Fehlern in
Spanisch und erklärt, dass ich neue Praktikantin bin und brauche ein bisschen Zeit um meine
Sprache auf entsprechendes Niveau zu stellen.
Ich habe schnell mitgekriegt, dass man mit Spanischen Kunden und besonders mit
Eigentümern eine informelle nette Beziehungen aufbauen soll. Dann kommen verschiedene
Ausnahmen ins Arbeitsprozess, mehr Verständnisse und Hilfsbereitschaft. Manchmal war sehr
peinlich, dass ich etwas auf Spanisch nicht verstehen könnte oder als ich gehört habe „Perdona!
No te entiendo! (Sorry, ich hab dich nicht verstanden!). Man musste Angstgefühl vergessen und
weiter versuchten zu verstehen, was die Leute wollen und wie man deutlich was wieder erklären
kann. Mich hat auch spanisches Dutzen am Anfang verwirrt. Die nennen unabhängig vom Status
und Bekanntschaftsgrad alle Du. Und du muss natürlich dasselbe machen, sonst klingt es
komisch und verwirrt die Gesprächspartner.
Um zu solchen Situationen bereit zu sein, würde ich ein interkulturelles Training
empfehlen. Weil ich selber den Masterstudiengang Interkulturelle Kommunikation mache und
nicht einmal die Trainings für Incoming und Outgoing Studenten vorbereitet habe, waren mir die
kulturelle Unterschiede schon bewusst. Vor dem Praktikumsanfang habe ich noch mal zu meinen
Erinnerungen von vorherigen Auslandserfahrungen zurückgekehrt und versuchte zu überlegen
wie ich in ähnlichen Situationen handeln würde. Das Ziel des interkulturellen Trainings für Dich
ist nicht über bestimmtes Land was zu erfahren (das wirst Du selber vor Ort schon machen!),
sondern die kulturelle Unterschiede bewusst zu machen und psychologisch mit den
Verwirrungen und Konflikten umgehen zu lernen.
Wenn man Vollzeit arbeiten beginnt und ein stressigen Tag hat, hat man selbstverständlich
oft keine Lust was anderes zu unternehmen und bleibt lieber in Ruhe zu Hause. Ich soll aber
sagen, dass die Kontakte mit Einheimischen, Spracherfolg (wenn Andere endlich dich auf ihre
Sprache verstehen), lokale Events und nationale Feste viel Energie bringen und gute Alternative
dem Arbeitsalltag anbieten. Ich habe in La Palma in einem Dorf Tijarafe gewohnt. Tijarafe hat
Geschichte und sehr beliebt wegen den Festen. So habe ich ein unglaubliches Fest Diablo
besucht. So viel Feuer, der direkt in die Menschen geschossen wird, habe ich noch nie gesehen.
Die Leute habe ich ziemlich verrückt gefunden, das hat mir aber gefallen. Am nächsten tag habe
die Einheimische das Triumph von Virgin Candelaria gefeiert, die den Toefl besiegt. Über Ideen
von diesen Festen habe ich mich bei Einheimischen informiert, auch bei Unbekannten. Die
haben sich sehr gefreut über eigene Kultur zu erzählen und mir geholfen, alles geschehenes
richtig zu verstehen.
Wenn man aus der Stadt kommt, scheint alles von erstem Blick super ruhig. Nicht so viele
Leute draußen, nicht so viele Lokalen. Wenn man denkt, es ist sehr langweilig ein einziges Night
Club für ganzen Insel zu haben, macht man meine Meinung nach ein Fehler. Erstens, weil dann
nur in diesem Lokal alle (!) gleichzeitig sind, was schon sehr spannend ist und muss man nicht
durch ganzen Insel fahren (das nimmt super viel Zeit), und zweitens, weil es viele privatfeste
(private Parties) gibt, wo alle nicht nur grillen, sondern tanzen genau wie im Club. Die Nachbarn
akzeptieren diese Situation, dass jemand laute Fiesta hat, weil Fiesta bedeutet, dass bei Nachbarn
alles gut geht.
Ausserdem hat man auf der Insel sehr schöne Auswahl von Freizeitaktivitäten. Man kann
Gleitschirm fliegen, tauchen, mit dem Boat Delphinen suchen, wandern, Piratenbuchte zu
besuchen, zweitgrößten Teleskope in der Welt besuchen, Mandeln vom Baum sammeln,
Kaktusfeigen
direkt
vom
Kaktus
probieren…im
Wasserfall
schwimmen..
Wenn ich mich jetzt an mein Praktikum erinnere, habe ich ein Sehnsucht nach unendliche
Berglandschaften und Berghöllen, wo die Leute direkt im Stein ihre Wohnungen aufgebaut
haben.