PDF - Kölner Philharmonie
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Internationale Orchester 2 Christian Tetzlaff Philharmonia Orchestra Esa-Pekka Salonen Sonntag 13. November 2011 20:00 11636_KM_13-11-11_d.indd U1 10.11.11 09:41 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. 11636_KM_13-11-11_d.indd U2 10.11.11 09:41 Internationale Orchester 2 Christian Tetzlaff Violine Philharmonia Orchestra Esa-Pekka Salonen Dirigent Mikk Murdvee Musikalische Assistenz Sonntag 13. November 2011 20:00 Pause gegen 21:00 Ende gegen 22:10 Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. 11636_KM_13-11-11_d.indd 1 10.11.11 09:41 PROGRAMM Claude Debussy 1862 – 1918 Prélude à l’après-midi d’un faune L 86 (1891 – 94) für Orchester Béla Bartók 1881 – 1945 A fából faragott királyfi (Der holzgeschnitzte Prinz) op. 13 Sz 60 (1932) 2. Konzertsuite (Große Suite) für Orchester Vorspiel Die Prinzessin Der Wald Arbeitslied des Prinzen Der Bach Tanz des holzgeschnitzten Prinzen Nachspiel Pause Béla Bartók Konzert für Violine und Orchester Sz 112 (1937 – 38) Allegro non troppo Andante tranquillo Allegro molto 2 11636_KM_13-11-11_d.indd 2 10.11.11 09:41 ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS Claude Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune »Diese Partitur besitzt ein Potential an Jugendfrische, das der Erschöpfung oder dem Verfall trotzt; und wenn die moderne Dichtung ihre Wurzeln ohne Frage in bestimmten Baudelaire-Gedichten findet, so ist ebenso gewiss, dass die moderne Musik mit dem Nachmittag eines Fauns erwacht.« Folgt man diesem vielzitierten Diktum von Pierre Boulez, beginnt die musikalische Moderne 1894, zwei Tage vor Heiligabend, in der Pariser Société Nationale. Zur Uraufführung seines Orchesterstücks Prélude à l’aprés-midi d’un faune ließ Claude Debussy damals den Hinweis ins Programmheft drucken: »Die Musik dieses Vorspiels ist eine sehr freie Illustration des schönen Gedichtes von Mallarmé. Sie will nicht dessen Synthese sein, sondern vielmehr die verschiedenen Stimmungen erwecken, durch die sich die Begierden und Träume eines Fauns während der Hitze dieses Nachmittags bewegen. Der Jagd auf ängstlich fliehende Nymphen und Najaden müde, überlässt er sich schließlich einem wollüstigen Höhepunkt, der den Traum eines endlich erfüllten Wunsches anregt: im völligen Besitz der ganzen Natur zu sein.« Dass er sein Ziel erreicht hat, wurde dem Komponisten von höchster Stelle bescheinigt, nämlich vom Dichter selbst. »Ihre Vertonung des Après-midi d’un faune«, schrieb Mallarmé an Debussy nach dem Konzert, »bildet keine Dissonanz zu meinem Text, sie übertrifft ihn eher an Sehnsucht und an Licht, mit ihrer Feinheit, ihrer Schwermut, ihrem Reichtum.« Schon als der Komponist ihm kurz zuvor am Klavier gezeigt hatte, was er mit der literarischen Vorlage im Sinn hat, zeigte sich der Lyriker verblüfft: »Ich hatte nichts Ähnliches erwartet. Diese Musik vertieft die Stimmung meines Gedichts und trifft die Atmosphäre mit größerer Leidenschaft als die Farbe.« In der Tat ist Debussys Verhältnis zu Mallarmés Gedicht kein narratives, sondern ein evokatives. Nicht die Geschichte des von Wollust getriebenen Fauns interessierte den Komponisten, sondern die bei Mallarmé auch geschilderte Stimmung: »von rosa Inkarnat durchflimmert diese Luft« heißt es dort etwa, oder: 3 11636_KM_13-11-11_d.indd 3 10.11.11 09:41 »… Durch träge Luft, die regungslos erliegt, erstickend in der Glut des Morgens kühne Röte, ertönt kein Quell, und nur das Rieseln meiner Flöte den Hain mit Klängen tränkt, …« Es war die suggestiv-atmosphärische Verwandlung der Textvorlage in Musik, die das Prélude zum epochemachenden Meisterwerk machte. Debussys musikalische Sprache zeichnet sich dabei durch eine äußerst geschmeidige Harmonik aus, die schon gleich zu Beginn in dem Flötenmotiv mit seinem Tritonusintervall »sich aller schulmäßigen Fesseln zu entledigen« scheint, wie Boulez bemerkte. Gleiches gilt für den nur schwer zu bestimmenden Takt. Auch hier scheint Debussy alles in einen Schwebezustand verflüssigt zu haben, wie sich überhaupt das Geschehen eher organisch zu entfalten scheint. Für Orientierung sorgen in diesem fortwährenden musikalischen Fluss die wiederkehrenden Variationen des Flötenmotivs vom Beginn. Vollends aber sind es die klanglichen Nuancierungen der eingesetzten Instrumente, die dem Orchesterstück seinen anhaltenden Erfolg sicherten. Debussy favorisiert – dem paganen Sujet entsprechend – die Flöte, später dann die Holzbläser, und nimmt im Blech nur die Hörner hinzu. Daneben verlangt er zwei Harfen, im Schlagwerk aber lediglich antike Zimbeln. »Der Gebrauch der Klangfarbe wirkt absolut neu,« schwärmt Boulez, »zeigt eine außerordentliche Delikatesse und eine ebenso außerordentliche Sicherheit der Tönung; die Verwendung bestimmter Instrumente, der Flöte, des Horns oder der Harfe, nimmt schon wichtige Merkmale späterer Werke von Debussy vorweg; der Holz- und Blechbläsersatz, von unvergleichlicher Leichtigkeit, stellt ein Wunder an Dosierung, Gleichgewicht und Transparenz des Klanges dar.« Die ursprünglich geplanten zwei weiteren Sätze, zu dem MallarméGedicht Interludes und Paraphrase Finale, blieb Debussy freilich seinem Publikum schuldig. Um Musikgeschichte zu schreiben, genügte ihm ein Orchestersatz von kaum zehn Minuten Dauer. 4 11636_KM_13-11-11_d.indd 4 10.11.11 09:41 Béla Bartók: Der holzgeschnitzte Prinz op. 13 2. Konzertsuite »Entweder haben die Betreffenden recht: dann bin ich ein untalentierter Pfuscher; oder ich habe recht: dann sind sie Idioten.« Zu diesem Schluss kam Béla Bartók, nachdem sein erstes Bühnenwerk, die Oper Herzog Blaubarts Burg, 1911 bei zwei Wettbewerben durchgefallen war und für »unspielbar« erklärt wurde: zu kurz, zu statisch, zu schwer. Bartók fühlte sich »offiziell hingerichtet« und zog sich aus dem öffentlichen Musikbetrieb völlig zurück. Drei Jahr lang komponierte er nichts und steckte seine ganze Energie in das Sammeln der »Bauernmusik«. Dann unternahm er einen neuen Versuch, das Budapester Opernhaus zu erobern. Dem ungeliebten Einakter wollte er ein zweites, komplementäres Bühnenwerk zur Seite stellen, diesmal ein Ballett, das am gleichen Abend aufgeführt werden sollte. Auch in diesem Fall lieferte der befreundete Béla Balázs das Libretto, und Bartók begann 1914 mit der Arbeit an dem Märchenspiel Der holzgeschnitzte Prinz. Es ist die Geschichte des mühevollen Zusammenkommens eines verliebten Prinzen mit der Prinzessin des Nachbarschlosses. Vom Wald und vom Bach daran gehindert, zu ihr zu gelangen, versucht der Prinz die Aufmerksamkeit der Prinzessin schließlich durch eine Holzpuppe zu gewinnen, die er mit seinem Mantel, seiner Krone und seinem Haar ausstattet. Prompt verliebt sich die Prinzessin in die belebte Puppe statt in ihn. Also verzweifelt der Prinz. Als die Prinzessin später, der Puppe überdrüssig, doch noch der Schönheit des echten Prinzen gewahr wird, hat sie nun ihrerseits etwas zu warten und zu verzweifeln, bis die beiden schließlich doch zusammenkommen. Es ist ein Spiel um Sein und Schein, Blindheit und Begehren, Besitznahme und Hingabe, Ideal und Zerrbild, verletztem Stolz, Zurückweisung, Selbstentblößung und Trost. »Die Holzpuppe,« – so Bartók – »die mein Königssohn anfertigt, damit sie ihn der Königstochter ankündigt, ist die Schöpfung des Künstlers. Für sie gibt er alles hin, bis das Werk strahlend und vollkommen ist und er selbst arm und ausgeraubt dasteht. Ich dachte an jene tiefe Künstlertragödie, die so häufig vorkommt: Das Werk wird zum Rivalen seines Schöpfers, der Frau gefällt das Gedicht besser als der Dichter, das Gemälde besser als der Maler.« 5 11636_KM_13-11-11_d.indd 5 10.11.11 09:41 Die 1914 begonnene Partitur blieb allerdings bald schon wieder liegen. Erst die Zusage einer Aufführung im Frühjahr 1917 bewog Bartók, sie fertig zu stellen. »Als ich mit knapper Not doch damit fertig wurde, fing erst der richtige Tanz an: ich hatte so unermesslich viel Mühe, Plagen und Ärger mit der Oper, dass man sich kaum einen Begriff davon machen kann. Was ist das Kgl. Ung. Opernhaus?! Ein Augiasstall, ein Misthaufen der verschiedenartigsten Schweinereien, eine Stätte des Wirrwarrs und höchster Kopflosigkeit … Die Menschen wetzen ihre Zähne schon im voraus, wenn sie an mich denken.« In der Tat gab es starken Widerstand gegen die Aufführung des Stücks, vor allem von Seiten der Musiker. Es ist dem italienischen Kapellmeister Egisto Tango zu verdanken, dass Der holzgeschnitzte Prinz dennoch zu einem großen Erfolg wurde. 30 Proben statt der sonst üblichen fünf oder sechs forderte er vom Orchester. Und zum Abend der Uraufführung, am 12. Mai 1917, schrieb die Kritik: »Das Publikum hörte die Musik mit gespannter Aufmerksamkeit, stieß sich nicht an deren Modernität, genoss sogar deren interessante Neuheit. Am Ende des Stückes rief man unter stürmischen Ovationen Béla Bartók vor den Vorhang.« Dies also war der Durchbruch, im Jahr darauf wurde endlich auch Herzog Blaubarts Burg aufgeführt, Bartók war nun ein anerkannter, wenn auch weiterhin umstrittener, Komponist. Einen regelmäßigen Platz auf der Bühne konnte sich Der holzgeschnitzte Prinz dennoch nicht erobern. So fertigte Bartók, der die Partitur ohnehin als »eine Art symphonisch ausgearbeiteter Musik, eine Art symphonischer Dichtung, zu der getanzt wird«, betrachtete, für den Konzertsaal zwei Suiten an, eine kurze (1924) und eine lange (1932) mit fünf Tänzen und einem Vor- und Nachspiel. In beiden Fällen verschob Bartók den dramaturgischen Höhepunkt, den grotesken Tanz des holzgeschnitzten Prinzen, aus der Mitte des Balletts ans Ende. Erhalten blieben aber die scharfen Kontraste, die schon der Ballett-Partitur ihren zerrissenen Charakter gaben: das Nebeneinander von ruhigen, leisen und lyrischen Passagen und grellen, eruptiven Ausbrüchen, von feinster Klangkoloristik und spätromantischem Pathos, von harmonisch kühnen Entscheidungen und vertrauten traditionellen Strukturen. 6 11636_KM_13-11-11_d.indd 6 10.11.11 09:41 Béla Bartók: Konzert für Violine und Orchester Sz 112 1937 begann Bartók mit der Arbeit an einem Violinkonzert, die sich allerdings, gemessen an seinem sonst recht raschen Arbeitstempo, ungewöhnlich in die Länge zog. Neben den Unterbrechungen durch andere Kompositionsaufträge waren es vor allem die politisch verheerenden Entwicklungen in seiner näheren Umgebung, die den sensiblen Komponisten beunruhigten und seine Produktivität hemmten. Er ahnte, dass die mühsam erreichte und von ihm so geschätzte Arbeitsweise, also die Kombination der wissenschaftlichen Erforschung der von ihm aufgezeichneten volksmusikalischen Traditionen mit der Arbeit an den eigenen Kompositionen, nicht von Dauer sein würde. Dagegen sprachen sowohl das innenpolitische Klima in Ungarn, das sich zunehmend am Faschismus ausrichtete, als auch die Bedrohungen, die von Deutschland ausgingen. Nachdem deutsche Truppen in Österreich einmarschiert waren, schrieb Bartók am 13. April 1938 erschüttert an eine befreundete schweizerische Familie: »Ja, das war auch für uns eine fürchterliche Zeit – jene Tage, in denen Österreich überrumpelt wurde. […] Es ist nämlich die eminente Gefahr, dass sich auch Ungarn diesem Räuber- und Mördersystem ergibt. Die Frage ist nur, wann und wie? Wie ich dann in so einem Land weiterleben oder – was dasselbe bedeutet – weiterarbeiten kann, ist gar nicht vorstellbar. Ich hätte eigentlich die Pflicht auszuwandern, solange es noch möglich ist. Aber – auch im günstigsten Fall – würde mir das Erwerben des täglichen Brotes in irgendeinem fremden Lande so ungeheure Schwierigkeiten und seelische Pein verursachen (jetzt in meinem 58. Jahr wieder mit unersprießlichen Arbeiten, wie z. B. Unterricht, zu beginnen irgendwo und ganz darauf angewiesen zu sein), dass daran gar nicht zu denken ist. Denn ich würde damit ja gar nichts erreichen […]. Also ist es ganz gleich, ob ich gehe oder bleibe.« Am Silvesterabend des gleichen Jahres beendete Bartók die Arbeit an seinem Violinkonzert. Es wurde von dem befreundeten Geiger Zoltán Székely gemeinsam mit dem Concertgebouw-Orchester am 23. März 1939 in Amsterdam unter Leitung von Willem Mengelberg uraufgeführt und dabei sogar auf Schallplatte festgehalten. Der Komponist selbst war nicht dabei. Er wartete noch bis zum Oktober 1940, bis er sich zur Emigration 7 11636_KM_13-11-11_d.indd 7 10.11.11 09:41 in die USA entschloss – ein Schritt, dessen einschneidende Konsequenzen er in dem Brief zwei Jahre zuvor bereits antizipiert hatte. So wurde das Violinkonzert zu einem der letzten Werke, das Bartók in Ungarn fertigstellte. »In einem Gespräch in New York erklärte er einmal, ein Komponist wie er, der in der Volksmusik wurzele, könne auf die Dauer der Tonalität nicht entraten – ein erstaunlicher Satz für Bartók, der als Person allen völkischen Versuchungen unbeirrt widerstand, ins Exil und in die Armut ging, als der Faschismus Europa verdüsterte. In der Tat jedoch sind seine späteren Werke, etwa das Violinkonzert, solche der traditionellen Musik, zwar nicht krampfhaftgebrochene Reprisen eines längst Vergangenen, wohl aber fast unbefangene Fortsetzungen der Brahmsschen Linie; späte, nachgeborene Meisterwerke, gewiss, aber domestiziert, nicht länger Kundgaben eines bedrohlich Eruptiven, Unerfassten.« Was Theodor W. Adorno hier mit großem Respekt gegenüber der Person Bartóks, aber nicht ohne leisen Vorwurf gegenüber dessen später Musik formulierte, bezeichnet eine erstaunliche Entwicklung in Bartóks Schaffen. Sie ist gerade an seinen Kompositionen für Violine ablesbar. Neben den Rhapsodien für Violine und Orchester (1928) und den beiden kühnen Violinsonaten (1921/22) mutet Bartóks einziges zu Lebzeiten erschienenes Violinkonzert (erst 1959 wurde ein weiteres Konzert von ihm aus dem Jahr 1908 entdeckt und aufgeführt) in seiner Dreisätzigkeit und mit der deutlichen Sonatenhauptsatz-Struktur des ersten Satzes und dem langsamen Mittelsatz geradezu traditionell an. Diese Form ist nicht unwesentlich dem Auftraggeber, dem Geiger Zoltán Székely, geschuldet. Er wünschte sich von Bartók ein zeitgemäßes Virtuosenkonzert und konnte Bartóks ursprünglicher Idee, ein reines Variationenwerk zu komponieren, nicht allzu viel abgewinnen. Székely nahm noch an anderen Stellen Einfluss auf die Komposition. So beriet er Bartók etwa bei den spieltechnischen Finessen der Solokadenz im Eröffnungssatz und plädierte für einen virtuosen Schluss des Konzerts, bei dem der Geiger sich, nach den ohnehin schon enormen Anforderungen des Schlusssatzes, noch einmal glanzvoll zeigen kann. Bartók hatte ursprünglich einen sinfonieartigen Schluss vorgesehen, in dem der Solist zu schweigen hatte. 8 11636_KM_13-11-11_d.indd 8 10.11.11 09:41 Die Konzessionen an die Tradition waren sicher mit ein Grund dafür, dass sich das Konzert einen zentralen Platz in der Violinliteratur erobern und die Reihe der bedeutenden Beiträge zur Gattung von Beethoven über Mendelssohn Bartholdy, Brahms, Tschaikowsky und Sibelius ins 20. Jahrhundert fortführen konnte. Diese Vorläufer hatte Bartók noch einmal eingehend studiert, bevor er sich an seine eigene Komposition setzte. Bei allen Zugeständnissen an die »klassische« Form gab Bartók seine ursprüngliche Idee jedoch keineswegs auf, sondern arbeitete sie vielmehr in unterschiedlicher Gestalt in das Violinkonzert ein. So ist der zweite Satz eine in sich geschlossene, von den Ecksätzen völlig losgelöste Variationenfolge, in der sich an die Themenpräsentation sechs Variationen und eine Coda reihen. Der dritte Satz hingegen bezieht sein Material vollständig und bis in Details aus den Themen des ersten und verarbeitet sie in zahlreichen weiteren Variationen, so dass die für Bartók typische Bogenstruktur zwischen den Ecksätzen entsteht, die noch dazu beide in je 14 Abschnitte unterteilt sind. So gelingt es Bartók auf raffinierte Weise, seine eigene moderne Kompositionsweise mit der Tradition der Gattung zu verschmelzen. Tilman Fischer 9 11636_KM_13-11-11_d.indd 9 10.11.11 09:41 BIOGRAPHIEN Christian Tetzlaff Christian Tetzlaff, 1966 in Hamburg geboren, studierte an der Musikhochschule Lübeck bei Martin Haiberg und in Cincinnati bei Walter Levin. Er widmet sich gleichermaßen dem klassisch-romantischen Repertoire wie der modernen und zeitgenössischen Musik. Seine Interpretationen der Violinkonzerte von Beethoven, Brahms und Tschaikowsky setzten ebenso Maßstäbe wie Aufführungen der Werke von Berg, Ligeti und Schostakowitsch. Eine ausgedehnte Tournee durch Südamerika mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen bildete für Christian Tetzlaff den Auftakt zur Saison 2011/2012. Im Sommer 2011 war er gleich dreimal bei den BBC Proms in London zu hören: mit Brahms’ Violinkonzert, einem Rezital mit Lars Vogt und mit der europäischen Erstaufführung von Harrison Birtwistles Violinkonzert mit dem BBC Symphony Orchestra unter David Robertson. Weitere Tourneen bilden einen Schwerpunkt dieser Saison. Christian Tetzlaff konzertiert mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Andris Nelsons in Frankreich und Spanien und reist sowohl mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Daniel Harding als auch mit dem NDR Sinfonieorchester unter Thomas Hengelbrock nach Fernost. Er ist Rezidenzkünstler der Elbphilharmonie Hamburg und präsentiert sich in der Laeiszhalle mit einem Kammermusikabend rund um das Thema Brahms, einem Bach-Soloabend und Orchesterkonzerten. Des Weiteren ist Christian Tetzlaff zu Gast beim Tonhalleorchester Zürich, wo er mit Ton Koopman sowohl Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert aufführt als auch die Bach-Sonaten für Violine und Cembalo spielt. Er folgt außerdem Wiedereinladungen zu Orchestern wie dem Helsinki Philharmonic, dem Swedisch Radio Symphony Orchestra, dem Philharmonia Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem San Francisco Symphony Orchestra, dem Cincinnati Symphony Orchestra, dem 10 11636_KM_13-11-11_d.indd 10 10.11.11 09:41 London Symphony Orchestra sowie dem MET Orchestra. Mit Lars Vogt geht er zudem auf eine umfangreiche Rezitaltournee in die USA, mit Konzerten u. a. in Atlanta, New York, Philadelphia und Baltimore. Mit seinem Streichquartett konzertiert er in der Luxembourger Philharmonie und in Lissabon. Aufnahmen von Christian Tetzlaff umfassen u. a. die Violinkonzerte von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Antonín Dvořák, Joseph Joachim, Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy und Peter Iljitsch Tschaikowsky, alle Werke für Violine und Orchester von Jean Sibelius, eine Gesamtaufnahme aller Violinkonzerte von Mozart mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, die Bartok-Violinsonaten mit Leif Ove Andsnes und die Solosonate sowie die drei Violinsonaten von Johannes Brahms mit Lars Vogt. Christian Tetzlaff erhielt für seine Aufnahmen zweimal den Diapason d’Or, den Edison-Preis, den Midem Classical Award sowie den ECHO Klassik und Nominierungen für den Grammy. Die neue Aufnahme der Klaviertrios von Schumann mit Leif Ove Andsnes und Tanja Tetzlaff bekam den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Christian Tetzlaff spielt eine Geige des deutschen Geigenbauers Peter Greiner, unterrichtet regelmäßig an der Kronberg Akademie und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Frankfurt. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Juli 2010 zu hören. 11 11636_KM_13-11-11_d.indd 11 10.11.11 09:41 Philharmonia Orchestra Das 1945 gegründete Philharmonia Orchestra, dessen Chefdirigent zurzeit Esa-Pekka Salonen ist, gilt nicht nur als führendes Orchester in Großbritannien, sondern hat sich auch international einen herausragenden Namen gemacht. In den ersten sechs Jahrzehnten seines Bestehens hat das Philharmonia Orchestra mit den großen klassischen Künstlern des 20. Jahrhunderts zusammengearbeitet, darunter Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, Richard Strauss, Arturo Toscanini, Guido Cantelli, Herbert von Karajan und Carlo Maria Giulini. Otto Klemperer war der erste von vielen herausragenden Chefdirigenten, zu denen auch Lorin Maazel (stellvertretender Chefdirigent), Riccardo Muti (Musikdirektor), Giuseppe Sinopoli (Musikdirektor) und Charles Mackerras (Erster Gastdirigent) gehörten. Neben Esa-Pekka Salonen wirken zurzeit Christoph von Dohnányi (Ehrendirigent auf Lebenszeit), Kurt Sanderling (Conductor Emeritus) und Vladimir Ashkenazy (Ehrendirigent) am Pult des Orchesters. In der Saison 2011/2012 gibt das Orchester über 160 Konzerte. Hinzu kommen Kammerkonzerte mit Solisten des Orchesters sowie Einspielungen für Filme, CDs und Computerspiele. 12 11636_KM_13-11-11_d.indd 12 10.11.11 09:41 Seit 16 Jahren widmet sich das Orchester zudem seinem angesehenen nationalen und internationalen Residency-Programm, das 1995 mit den Residencies in der Bedford Corn Exchange und dem Londoner Southbank Centre begründet wurde. So gibt das Orchester in der laufenden Spielzeit nicht nur über 35 Konzerte in der Royal Festival Hall des Southbank Centre, sondern feiert auch sein fünfzehnjähriges Jubiläum als Resident Orchestra der De Montfort Hall in Leicester und ist im elften Jahr Partnerorchester des Anvil in Basingstoke; zudem beginnt eine neue Residency im Marlowe Theatre, Canterbury. Der umfangreiche Tourneekalender führt das Ensemble darüber hinaus in über 30 der angesehensten internationalen Konzertsäle in Europa, China und in den Vereinigten Arabischen Emiraten unter Dirigenten wie Esa-Pekka Salonen, Lorin Maazel und Kurt Masur. Das Philharmonia Orchestra ist stolz auf seine langjährige Zusammenarbeit mit den besten Musikern unserer Zeit und unterstützt junge ebenso wie etablierte Künstler. Diese Strategie gilt auch für das Orchester selbst, wo viele Mitglieder eine Karriere als Solist oder Kammermusiker vorweisen können und gleichzeitig für das Orchester tätig sind. Der Martin Musical Scholarship Fund des Orchesters fördert seit vielen Jahren begabte Musiker, die am Beginn ihrer Karriere stehen, unter anderem mit einem Orchesterpreis, der es jährlich zwei jungen Künstlern ermöglicht, Erfahrung bei Auftritten mit dem Ensemble zu sammeln. Das Orchester genießt Anerkennung für seine innovative Programmgestaltung, in deren Zentrum die Aufführung neuer Werke (oft Auftragswerke des Orchesters) führender Komponistinnen und Komponisten stehen, u. a. von Unsuk Chin, der künstlerischen Leiterin der Serie Music of Today. Seit 1945 hat das Philharmonia Orchestra bei Komponisten wie Sir Harrison Birtwistle, Sir Peter Maxwell Davies, Mark-Anthony Turnage und James MacMillan mehr als 100 Werke in Auftrag gegeben. Das Philharmonia Orchestra hat in seiner Geschichte stets auf neue Wege und moderne Technologien gesetzt, um seinem Publikum in aller Welt erstklassige Musikerlebnisse zu bieten. Musikfreunde können das Ensemble über Webcasts, Podcasts, Downloads, Computerspiele und Filmmusik sowie über die interaktive Website »The Sound Exchange« (www.philharmonia.co.uk/thesoundexchange) 13 11636_KM_13-11-11_d.indd 13 10.11.11 09:41 erleben. 2010 gewann das digitale Projekt des Orchesters RE-RITE sowohl den Audience Development Award als auch den Creative Communication Award der Royal Philharmonic Society. Nach London, Leicester und Lissabon ist das Projekt im November 2011 auch in Dortmund zu sehen. Einspielungen und Live-Sendungen spielen auch weiterhin eine wesentliche Rolle bei den Aktivitäten des Orchesters. Besonders durch Unterstützung seines Medienpartners Signum Records werden neue Live-Einspielungen während Konzerten mit den wichtigsten Dirigenten des Orchesters ermöglicht. Seit 2003 besteht eine wichtige Partnerschaft mit dem Rundfunksender Classic FM, wo das Ensemble als The Classic FM Orchestra on Tour auftritt. Daneben gestaltet es weiterhin Sendungen für BBC Radio 3. In der Kölner Philharmonie war das Philharmonia Orchestra zuletzt im November vergangenen Jahres zu Gast. 14 11636_KM_13-11-11_d.indd 14 10.11.11 09:41 Die Mitglieder des Philharmonia Orchestra Patron HRH The Prince of Wales, KG, KT, GCB, OM President Vincent Meyer Violine II Takane Funatsu Fiona Cornall Samantha Reagan Gillian Costello Susan Hedger Timothy Colman Julian Milone Jan Regulski Gideon Robinson Helena Roques Teresa Pople Helen Cochrane Franziska Mattishent Sali Wyn-Ryan Principal Conductor and Artistic Advisor Esa-Pekka Salonen Honorary Conductor for Life Christoph von Dohnányi Conductor Laureate Vladimir Ashkenazy Artistic Director, Music of Today Unsuk Chin Viola Catherine Bullock Rebecca Chambers Nicholas Bootiman Michael Turner Ellen Blythe Samuel Burstin Gwendolyn Fisher Cheremie Hamilton-Miller Carol Hultmark Rebecca Wade Graham Griffiths Julia O’Riordan Concert Master Zsolt-Tihamér Visontay Violine I Zsolt-Tihamér Visontay Konzertmeister Anna-Liisa Bezrodny Nathaniel Anderson-Frank Imogen East Eleanor Wilkinson Soong Choo Lulu Fuller Caroline Frenkel Karin Tilch Adrian Varela Emma Wragg Grace Lee Stuart James Benjamin Roskams Laura Dixon Alan Brind Violoncello Timothy Walden Deirdre Cooper Eric Villeminey Anne Baker Victoria Simonsen Maria Zachariadou Morwenna Del Mar Matthew Forbes Katharine Thulborn Vanessa Park Kontrabass Neil Tarlton Christian Geldsetzer Michael Fuller Simon Oliver Gareth Sheppard Joseph Melvin Jeremy Watt Adam Wynter 15 11636_KM_13-11-11_d.indd 15 10.11.11 09:41 Flöte Samuel Coles June Scott Keith Bragg Jill Carter Fagott Amy Harman Michael Cole Luke Whitehead Claire Wadsworth Piccolo Keith Bragg Jill Carter Kontrafagott Luke Whitehead Claire Wadsworth Oboe Christopher Cowie Timothy Rundle Jill Crowther Rachel Ingleton Horn Nigel Black Katherine Woolley Stephanie Jones Sam Pearce Carsten Williams James Handy Englischhorn Jill Crowther Rachel Ingleton Trompete Alistair Mackie Paul Sharp Ruth Shaddock Chris Evans Klarinette Mark van de Wiel Laurent Ben Slimane Scott Lygate Jennifer McLaren Kornett Robert Farley Mark Calder Es-Klarinette Jennifer McLaren Altsaxophon Simon Haram Posaune Byron Fulcher Philip White Tenorsaxophon Bradley Grant Bassposaune Christian Jones Bassklarinette Laurent Ben Slimane Tuba Peter Smith 16 11636_KM_13-11-11_d.indd 16 10.11.11 09:41 Pauke Andrew Smith Chairman Alistair Mackie Schlagzeug David Corkhill Peter Fry Karen Hutt Jacqueline Kendle Christopher Terian Nigel Bates Managing Director David Whelton Deputy Managing Director Fiona Martin Tours & Projects Manager Rosemary Anthony Harfe Hugh Webb Ruth Holden Fiona Clifton-Welker Gabriella Dall’Olio Concerts & Tours Coordinator Frankie Hutchinson Personnel Manager Per Hedberg Celesta Elizabeth Burley Stephen Betteridge Assistant Personnel Manager David Thomas Klavier Elizabeth Burley Librarian Holly Mathieson Stage & Transport Manager Roy Davies Assistant Stage & Transport Manager Steven Brown 17 11636_KM_13-11-11_d.indd 17 10.11.11 09:41 Esa-Pekka Salonen Esa-Pekka Salonen, 1958 in Helsinki geboren, zählt nicht nur zu den international anerkannten Dirigenten, sondern auch zur Riege der Komponisten, deren Werke weltweit aufgeführt werden. Er war von 1985 bis 1995 Chefdirigent des Swedish Radio Symphony Orchestra und anschließend Music Director des Los Angeles Philharmonic, das ihn 2009 zum Ehrendirigenten ernannte. Seit September 2008 ist Salonen Principal Conductor und Artistic Advisor des Philharmonia Orchestra London und seit 2003 Artistic Director des Baltic Sea Festival. Esa-Pekka Salonens Zusammenarbeit mit dem Philharmonia Orchestra begann 1983. Sein kurzfristiges Einspringen bei einem Londoner Konzert des Philharmonia Orchestra ist inzwischen legendär. Von 1985 bis 1994 war Salonen Erster Gastdirigent des Philharmonia Orchestra und blieb dem Orchester auch darüber hinaus durch Gastdirigate verbunden. 2008, in seiner ersten Saison als Principal Conductor und Artistic Advisor des Philharmonia Orchestra, initiierte er das Projekt City of Dreams, das sich der Musik und Kultur im Wien der Jahre 1900 bis 1935 widmete und in über 18 Städten Europas zu erleben war. Im September 2010 begann Esa-Pekka Salonen seine dreijährige Residency am Konzerthaus Dortmund. Als Teil seiner Residenz eröffnete im Oktober 2011 das interaktive Projekt RE-RITE (eine mit dem Philharmonia Orchestra eingespielte, preisgekrönte digitale Installation von Strawinskys Le sacre du printemps). In der Zusammenarbeit mit dem Los Angeles Philharmonic während seiner Zeit als Music Director (1992 – 2009) und als dessen Ehrendirigent seit 2009 geht sein künstlerischer Einfluss dort weit über Abonnementkonzerte und internationale Tourneen hinaus. Die Entwicklung von einzigartigen Festivals und Projekten unter seiner künstlerischen Leitung beinhaltete unter anderem das Tristan-Projekt in Zusammenarbeit mit Peter Sellars und dem 18 11636_KM_13-11-11_d.indd 18 10.11.11 09:41 Videokünstler Bill Viola (2007), die Residency bei den Salzburger Festspielen mit Saint François d’Assise (1992) und die Residency im Théâtre du Châtelet im Rahmen des Strawinsky-Festivals in Paris (1996). Auch Salonens Wirken im Opernfach geht über die Grenzen des gängigen Repertoires hinaus und reicht von Wagner bis Saariaho. Er dirigierte u. a. am Teatro alla Scala, am Royal Opera House Covent Garden und an der Metropolitan Opera. Gastdirigate führen ihn in Europa regelmäßig zu den Wiener Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem NDR-Sinfonieorchester sowie in den USA zum Chicago Symphony und zum New York Philharmonic. Esa-Pekka Salonens Kompositionen Floof und LA Variations sind inzwischen zu modernen Klassikern avanciert. Salonen hat zahlreiche Werke für Sinfonieorchester geschrieben, darunter Foreign Bodies (2001), ein Auftragswerk des Finnish Radio Symphony Orchestra und Insomnia (2002), ein Auftragswerk der Suntory Hall, Tokio und des Norddeutschen Rundfunks Hamburg. Seine Komposition Wing on Wing, das der Walt Disney Concert Hall gewidmet ist, brachte Salonen 2004 zur Uraufführung. 2007 dirigierte er das New York Philharmonic in der Uraufführung seines ersten Klavierkonzertes, das Yefim Bronfman gewidmet ist. Zusätzlich zu Aufnahmen seiner eigenen Kompositionen hat Salonen zahlreiche CDs eingespielt. Im September 2009 begann die Zusammenarbeit mit Signum, dem Label des Philharmonia Orchestra, mit der Veröffentlichung einer Liveaufnahme von Schönbergs Gurreliedern. Zu weiteren Neuerscheinungen zählen unter anderem Mahlers Sinfonien Nr. 6 und 9 sowie Berlioz‘ Symphonie Fantastique. Zudem erschien eine DVD mit Saariahos L’amour de loin (mit der Finnischen Nationaloper) sowie zwei CDs mit Hélène Grimaud und Werken von Pärt und Schumann. Salonens erste gemeinsame Aufnahme mit dem Los Angeles Philharmonic erschien im Oktober 2006 und wurde im Dezember 2007 für einen Grammy nominiert (Strawinskys Le Sacre du Printemps – die erste CD, die in der Walt Disney Concert Hall aufgenommen wurde). 19 11636_KM_13-11-11_d.indd 19 10.11.11 09:41 Salonen wurde mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. 1992 nahm er den UNESCO Rostrum Prize (für Floof) entgegen. Von der Accademia Chigiana erhielt er 1993 den Siena Prize, 1995 wurde ihm der Royal Philharmonic Society’s Opera Award und zwei Jahre später der Conductor Award verliehen. 1998 ernannte ihn die französische Regierung zum Officier de l’ordre des Arts et des Lettres. 2003 erhielt er einen Ehrendoktor der Sibelius-Akademie in Finnland und 2005 die Ehrenmedaille der Stadt Helsinki. 2009 erhielt Salonen einen Ehrendoktor der Hong Kong Academy of Performing Arts, im April 2010 die Auszeichnung als Honorary Member der American Academy of Arts and Sciences, gefolgt von der Ehrendoktorwürde der University of Southern California. Das Royal College of Music London verlieh ihm 2011 einen Ehrendoktortitel. In der Kölner Philharmonie war Esa-Pekka Salonen zuletzt im Dezember 2010 zu Gast. 20 11636_KM_13-11-11_d.indd 20 10.11.11 09:41 KÖLNMUSIK-VORSCHAU November FR 25 20:00 DO 17 Champian Fulton voc Denzal Sinclaire voc 20:00 WDR Big Band Köln David Berger ld, arr Cuarteto Casals Vera Martinez Mehner Violine Abel Tomàs Realp Violine Jonathan Brown Viola Arnan Tomàs Realp Violoncello Songs From The Thirties Westdeutscher Rundfunk Jazz-Abo Soli & Big Bands 3 Luigi Boccherini Streichquartett g-Moll op. 32,5 G 205 SA Franz Schubert Streichquartett E-Dur op. 125,2 D 353 26 20:00 Bedřich Smetana Streichquartett Nr. 1 e-Moll »Aus meinem Leben« Ainhoa Arteta Sopran Dominik Wortig Tenor Rainer Trost Tenor Kay Stiefermann Bariton Quartetto 2 WDR Rundfunkorchester Köln Friedrich Haider Dirigent SO 20 Franz Tscherne Moderation 18:00 Lars Vogt Klavier »Wo die Zitronen blühn« – Ein Abend mit Johann Strauß Mozarteumorchester Salzburg Ivor Bolton Dirigent Auszüge u. a. aus »Eine Nacht in Venedig« und »Karneval in Rom« Franz Schubert Ouvertüre C-Dur op. 26 aus: Rosamunde, Fürstin von Zypern D 797 Westdeutscher Rundfunk Operette und … 2 Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 SO Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll KV 466 27 16:00 Thamos, König in Ägypten KV 345 (336a), Zwischenaktmusiken zu dem historischen Drama Florian Donderer Violine Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Kölner Sonntagskonzerte 2 Heinrich Schiff Dirigent Franz Schubert Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125 Rondo für Violine und Streichorchester A-Dur D 438 Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 »Große« Sonntags um vier 2 21 11636_KM_13-11-11_d.indd 21 10.11.11 09:41 IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT MO DO 28 02 20:00 Februar 20:00 Götz Alsmann Frank Peter Zimmermann Violine Altfrid Maria Sicking Vibraphon, Trompete Michael Müller Bass Rudi Marhold Schlagzeug Markus Paßlick Percussion New York Philharmonic Alan Gilbert Dirigent Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 (1806) Paris! Paris, die Lichterstadt und Götz Alsmann, der König des deutschen Jazzschlagers … Wie geht das zusammen? Das geht perfekt zusammen! In seinem neuen Programm präsentieren Götz Alsmann und seine Band eine Auswahl großartiger französischer Chansons der 30er bis 60er Jahre, aufbereitet in dem für sie so typischen Stil und in deutscher Sprache. Den Reigen ihrer Lieblings-Chansons ergänzen die Musiker um Fundstücke der deutschen Liederkultur. Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100 (1944) Internationale Orchester 3 22 11636_KM_13-11-11_d.indd 22 10.11.11 09:41 Wiener Philharmoniker Alle zerte 4 Kon o im Ab – 72, ab € 2 Foto: Laura Lustarinen Mi 11.01.2012 20:00 mit Valery Gergiev Mi 25.04.2012 20:00 mit Antonio Pappano Fr 05.10.2012 20:00 mit Daniele Gatti Do 21.02.2013 20:00 mit Franz Welser-Möst Informationen und Karten unter: koelner-philharmonie.de · Abo-Hotline 0221.204 08 204 · KölnMusik Ticket am Roncalliplatz · KölnMusik Event in der Mayerschen Buchhandlung am Neumarkt 11636_KM_13-11-11_d.indd 23 10.11.11 09:41 Philharmonie-Hotline 0221.280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 11636_KM_13-11-11_d.indd 24 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Tilman Fischer ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Giogia Bertazzi S. 10; Benjamin Ealovega S. 12; Sonja Werner S. 18 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 10.11.11 09:41 Chamber Orchestra of Europe Wolfgang Amadeus Mozart Serenade G-Dur KV 525 »Eine kleine Nachtmusik« Franz Anton Hoffmeister Konzert für Viola und Orchester D-Dur u.a. Lorenza Borrani Antoine Tamestit Foto: Giampaolo Prampolini Violine Viola koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) 11636_KM_13-11-11_d.indd U4 Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Sonntag 04.12.2011 20:00 Philharmonie-Hotline tline 0221-280 280 10.11.11 09:41