PDF - Kölner Philharmonie

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PDF - Kölner Philharmonie
Internationale Orchester 2
Christian Tetzlaff
Philharmonia Orchestra
Esa-Pekka Salonen
Sonntag
13. November 2011
20:00
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Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben
Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses
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dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie
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Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen
gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch
für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können.
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Internationale Orchester 2
Christian Tetzlaff Violine
Philharmonia Orchestra
Esa-Pekka Salonen Dirigent
Mikk Murdvee Musikalische Assistenz
Sonntag
13. November 2011
20:00
Pause gegen 21:00
Ende gegen 22:10
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
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PROGRAMM
Claude Debussy 1862 – 1918
Prélude à l’après-midi d’un faune L 86 (1891 – 94)
für Orchester
Béla Bartók 1881 – 1945
A fából faragott királyfi (Der holzgeschnitzte Prinz)
op. 13 Sz 60 (1932)
2. Konzertsuite (Große Suite)
für Orchester
Vorspiel
Die Prinzessin
Der Wald
Arbeitslied des Prinzen
Der Bach
Tanz des holzgeschnitzten Prinzen
Nachspiel
Pause
Béla Bartók
Konzert für Violine und Orchester Sz 112 (1937 – 38)
Allegro non troppo
Andante tranquillo
Allegro molto
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ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS
Claude Debussy:
Prélude à l’après-midi d’un faune
»Diese Partitur besitzt ein Potential an Jugendfrische, das der
Erschöpfung oder dem Verfall trotzt; und wenn die moderne Dichtung ihre Wurzeln ohne Frage in bestimmten Baudelaire-Gedichten findet, so ist ebenso gewiss, dass die moderne Musik mit dem
Nachmittag eines Fauns erwacht.« Folgt man diesem vielzitierten
Diktum von Pierre Boulez, beginnt die musikalische Moderne 1894,
zwei Tage vor Heiligabend, in der Pariser Société Nationale. Zur
Uraufführung seines Orchesterstücks Prélude à l’aprés-midi d’un
faune ließ Claude Debussy damals den Hinweis ins Programmheft
drucken: »Die Musik dieses Vorspiels ist eine sehr freie Illustration des schönen Gedichtes von Mallarmé. Sie will nicht dessen
Synthese sein, sondern vielmehr die verschiedenen Stimmungen
erwecken, durch die sich die Begierden und Träume eines Fauns
während der Hitze dieses Nachmittags bewegen. Der Jagd auf
ängstlich fliehende Nymphen und Najaden müde, überlässt er
sich schließlich einem wollüstigen Höhepunkt, der den Traum
eines endlich erfüllten Wunsches anregt: im völligen Besitz der
ganzen Natur zu sein.«
Dass er sein Ziel erreicht hat, wurde dem Komponisten von höchster Stelle bescheinigt, nämlich vom Dichter selbst. »Ihre Vertonung
des Après-midi d’un faune«, schrieb Mallarmé an Debussy nach
dem Konzert, »bildet keine Dissonanz zu meinem Text, sie übertrifft ihn eher an Sehnsucht und an Licht, mit ihrer Feinheit, ihrer
Schwermut, ihrem Reichtum.« Schon als der Komponist ihm kurz
zuvor am Klavier gezeigt hatte, was er mit der literarischen Vorlage im Sinn hat, zeigte sich der Lyriker verblüfft: »Ich hatte nichts
Ähnliches erwartet. Diese Musik vertieft die Stimmung meines
Gedichts und trifft die Atmosphäre mit größerer Leidenschaft als
die Farbe.«
In der Tat ist Debussys Verhältnis zu Mallarmés Gedicht kein narratives, sondern ein evokatives. Nicht die Geschichte des von Wollust getriebenen Fauns interessierte den Komponisten, sondern
die bei Mallarmé auch geschilderte Stimmung: »von rosa Inkarnat
durchflimmert diese Luft« heißt es dort etwa, oder:
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»… Durch träge Luft, die regungslos erliegt,
erstickend in der Glut des Morgens kühne Röte,
ertönt kein Quell, und nur das Rieseln meiner Flöte
den Hain mit Klängen tränkt, …«
Es war die suggestiv-atmosphärische Verwandlung der Textvorlage in Musik, die das Prélude zum epochemachenden Meisterwerk machte. Debussys musikalische Sprache zeichnet sich dabei
durch eine äußerst geschmeidige Harmonik aus, die schon gleich
zu Beginn in dem Flötenmotiv mit seinem Tritonusintervall »sich
aller schulmäßigen Fesseln zu entledigen« scheint, wie Boulez
bemerkte. Gleiches gilt für den nur schwer zu bestimmenden Takt.
Auch hier scheint Debussy alles in einen Schwebezustand verflüssigt zu haben, wie sich überhaupt das Geschehen eher organisch
zu entfalten scheint. Für Orientierung sorgen in diesem fortwährenden musikalischen Fluss die wiederkehrenden Variationen
des Flötenmotivs vom Beginn. Vollends aber sind es die klanglichen Nuancierungen der eingesetzten Instrumente, die dem
Orchesterstück seinen anhaltenden Erfolg sicherten. Debussy
favorisiert – dem paganen Sujet entsprechend – die Flöte, später
dann die Holzbläser, und nimmt im Blech nur die Hörner hinzu.
Daneben verlangt er zwei Harfen, im Schlagwerk aber lediglich
antike Zimbeln. »Der Gebrauch der Klangfarbe wirkt absolut neu,«
schwärmt Boulez, »zeigt eine außerordentliche Delikatesse und
eine ebenso außerordentliche Sicherheit der Tönung; die Verwendung bestimmter Instrumente, der Flöte, des Horns oder der Harfe,
nimmt schon wichtige Merkmale späterer Werke von Debussy
vorweg; der Holz- und Blechbläsersatz, von unvergleichlicher
Leichtigkeit, stellt ein Wunder an Dosierung, Gleichgewicht und
Transparenz des Klanges dar.«
Die ursprünglich geplanten zwei weiteren Sätze, zu dem MallarméGedicht Interludes und Paraphrase Finale, blieb Debussy freilich
seinem Publikum schuldig. Um Musikgeschichte zu schreiben,
genügte ihm ein Orchestersatz von kaum zehn Minuten Dauer.
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Béla Bartók:
Der holzgeschnitzte Prinz op. 13
2. Konzertsuite
»Entweder haben die Betreffenden recht: dann bin ich ein untalentierter Pfuscher; oder ich habe recht: dann sind sie Idioten.« Zu
diesem Schluss kam Béla Bartók, nachdem sein erstes Bühnenwerk, die Oper Herzog Blaubarts Burg, 1911 bei zwei Wettbewerben
durchgefallen war und für »unspielbar« erklärt wurde: zu kurz,
zu statisch, zu schwer. Bartók fühlte sich »offiziell hingerichtet«
und zog sich aus dem öffentlichen Musikbetrieb völlig zurück.
Drei Jahr lang komponierte er nichts und steckte seine ganze
Energie in das Sammeln der »Bauernmusik«. Dann unternahm
er einen neuen Versuch, das Budapester Opernhaus zu erobern.
Dem ungeliebten Einakter wollte er ein zweites, komplementäres
Bühnenwerk zur Seite stellen, diesmal ein Ballett, das am gleichen
Abend aufgeführt werden sollte. Auch in diesem Fall lieferte der
befreundete Béla Balázs das Libretto, und Bartók begann 1914
mit der Arbeit an dem Märchenspiel Der holzgeschnitzte Prinz.
Es ist die Geschichte des mühevollen Zusammenkommens eines
verliebten Prinzen mit der Prinzessin des Nachbarschlosses. Vom
Wald und vom Bach daran gehindert, zu ihr zu gelangen, versucht
der Prinz die Aufmerksamkeit der Prinzessin schließlich durch
eine Holzpuppe zu gewinnen, die er mit seinem Mantel, seiner
Krone und seinem Haar ausstattet. Prompt verliebt sich die Prinzessin in die belebte Puppe statt in ihn. Also verzweifelt der Prinz.
Als die Prinzessin später, der Puppe überdrüssig, doch noch der
Schönheit des echten Prinzen gewahr wird, hat sie nun ihrerseits
etwas zu warten und zu verzweifeln, bis die beiden schließlich
doch zusammenkommen. Es ist ein Spiel um Sein und Schein,
Blindheit und Begehren, Besitznahme und Hingabe, Ideal und
Zerrbild, verletztem Stolz, Zurückweisung, Selbstentblößung und
Trost. »Die Holzpuppe,« – so Bartók – »die mein Königssohn anfertigt, damit sie ihn der Königstochter ankündigt, ist die Schöpfung
des Künstlers. Für sie gibt er alles hin, bis das Werk strahlend und
vollkommen ist und er selbst arm und ausgeraubt dasteht. Ich
dachte an jene tiefe Künstlertragödie, die so häufig vorkommt:
Das Werk wird zum Rivalen seines Schöpfers, der Frau gefällt das
Gedicht besser als der Dichter, das Gemälde besser als der Maler.«
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Die 1914 begonnene Partitur blieb allerdings bald schon wieder
liegen. Erst die Zusage einer Aufführung im Frühjahr 1917 bewog
Bartók, sie fertig zu stellen. »Als ich mit knapper Not doch damit
fertig wurde, fing erst der richtige Tanz an: ich hatte so unermesslich viel Mühe, Plagen und Ärger mit der Oper, dass man sich
kaum einen Begriff davon machen kann. Was ist das Kgl. Ung.
Opernhaus?! Ein Augiasstall, ein Misthaufen der verschiedenartigsten Schweinereien, eine Stätte des Wirrwarrs und höchster
Kopflosigkeit … Die Menschen wetzen ihre Zähne schon im voraus,
wenn sie an mich denken.« In der Tat gab es starken Widerstand
gegen die Aufführung des Stücks, vor allem von Seiten der Musiker. Es ist dem italienischen Kapellmeister Egisto Tango zu verdanken, dass Der holzgeschnitzte Prinz dennoch zu einem großen
Erfolg wurde. 30 Proben statt der sonst üblichen fünf oder sechs
forderte er vom Orchester. Und zum Abend der Uraufführung, am
12. Mai 1917, schrieb die Kritik: »Das Publikum hörte die Musik mit
gespannter Aufmerksamkeit, stieß sich nicht an deren Modernität, genoss sogar deren interessante Neuheit. Am Ende des Stückes rief man unter stürmischen Ovationen Béla Bartók vor den
Vorhang.« Dies also war der Durchbruch, im Jahr darauf wurde
endlich auch Herzog Blaubarts Burg aufgeführt, Bartók war nun
ein anerkannter, wenn auch weiterhin umstrittener, Komponist.
Einen regelmäßigen Platz auf der Bühne konnte sich Der holzgeschnitzte Prinz dennoch nicht erobern. So fertigte Bartók, der die
Partitur ohnehin als »eine Art symphonisch ausgearbeiteter Musik,
eine Art symphonischer Dichtung, zu der getanzt wird«, betrachtete, für den Konzertsaal zwei Suiten an, eine kurze (1924) und eine
lange (1932) mit fünf Tänzen und einem Vor- und Nachspiel. In beiden Fällen verschob Bartók den dramaturgischen Höhepunkt, den
grotesken Tanz des holzgeschnitzten Prinzen, aus der Mitte des
Balletts ans Ende. Erhalten blieben aber die scharfen Kontraste,
die schon der Ballett-Partitur ihren zerrissenen Charakter gaben:
das Nebeneinander von ruhigen, leisen und lyrischen Passagen
und grellen, eruptiven Ausbrüchen, von feinster Klangkoloristik
und spätromantischem Pathos, von harmonisch kühnen Entscheidungen und vertrauten traditionellen Strukturen.
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Béla Bartók: Konzert für Violine
und Orchester Sz 112
1937 begann Bartók mit der Arbeit an einem Violinkonzert,
die sich allerdings, gemessen an seinem sonst recht raschen
Arbeitstempo, ungewöhnlich in die Länge zog. Neben den Unterbrechungen durch andere Kompositionsaufträge waren es vor
allem die politisch verheerenden Entwicklungen in seiner näheren
Umgebung, die den sensiblen Komponisten beunruhigten und
seine Produktivität hemmten. Er ahnte, dass die mühsam erreichte
und von ihm so geschätzte Arbeitsweise, also die Kombination
der wissenschaftlichen Erforschung der von ihm aufgezeichneten
volksmusikalischen Traditionen mit der Arbeit an den eigenen
Kompositionen, nicht von Dauer sein würde. Dagegen sprachen
sowohl das innenpolitische Klima in Ungarn, das sich zunehmend
am Faschismus ausrichtete, als auch die Bedrohungen, die von
Deutschland ausgingen. Nachdem deutsche Truppen in Österreich
einmarschiert waren, schrieb Bartók am 13. April 1938 erschüttert
an eine befreundete schweizerische Familie: »Ja, das war auch für
uns eine fürchterliche Zeit – jene Tage, in denen Österreich überrumpelt wurde. […] Es ist nämlich die eminente Gefahr, dass sich
auch Ungarn diesem Räuber- und Mördersystem ergibt. Die Frage
ist nur, wann und wie? Wie ich dann in so einem Land weiterleben
oder – was dasselbe bedeutet – weiterarbeiten kann, ist gar nicht
vorstellbar. Ich hätte eigentlich die Pflicht auszuwandern, solange
es noch möglich ist. Aber – auch im günstigsten Fall – würde mir
das Erwerben des täglichen Brotes in irgendeinem fremden Lande
so ungeheure Schwierigkeiten und seelische Pein verursachen
(jetzt in meinem 58. Jahr wieder mit unersprießlichen Arbeiten,
wie z. B. Unterricht, zu beginnen irgendwo und ganz darauf angewiesen zu sein), dass daran gar nicht zu denken ist. Denn ich
würde damit ja gar nichts erreichen […]. Also ist es ganz gleich,
ob ich gehe oder bleibe.« Am Silvesterabend des gleichen Jahres
beendete Bartók die Arbeit an seinem Violinkonzert. Es wurde von
dem befreundeten Geiger Zoltán Székely gemeinsam mit dem
Concertgebouw-Orchester am 23. März 1939 in Amsterdam unter
Leitung von Willem Mengelberg uraufgeführt und dabei sogar auf
Schallplatte festgehalten. Der Komponist selbst war nicht dabei.
Er wartete noch bis zum Oktober 1940, bis er sich zur Emigration
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in die USA entschloss – ein Schritt, dessen einschneidende Konsequenzen er in dem Brief zwei Jahre zuvor bereits antizipiert
hatte. So wurde das Violinkonzert zu einem der letzten Werke, das
Bartók in Ungarn fertigstellte.
»In einem Gespräch in New York erklärte er einmal, ein Komponist
wie er, der in der Volksmusik wurzele, könne auf die Dauer der
Tonalität nicht entraten – ein erstaunlicher Satz für Bartók, der als
Person allen völkischen Versuchungen unbeirrt widerstand, ins
Exil und in die Armut ging, als der Faschismus Europa verdüsterte.
In der Tat jedoch sind seine späteren Werke, etwa das Violinkonzert, solche der traditionellen Musik, zwar nicht krampfhaftgebrochene Reprisen eines längst Vergangenen, wohl aber fast
unbefangene Fortsetzungen der Brahmsschen Linie; späte, nachgeborene Meisterwerke, gewiss, aber domestiziert, nicht länger
Kundgaben eines bedrohlich Eruptiven, Unerfassten.« Was Theodor W. Adorno hier mit großem Respekt gegenüber der Person
Bartóks, aber nicht ohne leisen Vorwurf gegenüber dessen später
Musik formulierte, bezeichnet eine erstaunliche Entwicklung in
Bartóks Schaffen. Sie ist gerade an seinen Kompositionen für
Violine ablesbar. Neben den Rhapsodien für Violine und Orchester
(1928) und den beiden kühnen Violinsonaten (1921/22) mutet Bartóks einziges zu Lebzeiten erschienenes Violinkonzert (erst 1959
wurde ein weiteres Konzert von ihm aus dem Jahr 1908 entdeckt
und aufgeführt) in seiner Dreisätzigkeit und mit der deutlichen
Sonatenhauptsatz-Struktur des ersten Satzes und dem langsamen Mittelsatz geradezu traditionell an.
Diese Form ist nicht unwesentlich dem Auftraggeber, dem Geiger
Zoltán Székely, geschuldet. Er wünschte sich von Bartók ein zeitgemäßes Virtuosenkonzert und konnte Bartóks ursprünglicher
Idee, ein reines Variationenwerk zu komponieren, nicht allzu viel
abgewinnen. Székely nahm noch an anderen Stellen Einfluss auf
die Komposition. So beriet er Bartók etwa bei den spieltechnischen Finessen der Solokadenz im Eröffnungssatz und plädierte
für einen virtuosen Schluss des Konzerts, bei dem der Geiger sich,
nach den ohnehin schon enormen Anforderungen des Schlusssatzes, noch einmal glanzvoll zeigen kann. Bartók hatte ursprünglich einen sinfonieartigen Schluss vorgesehen, in dem der Solist
zu schweigen hatte.
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Die Konzessionen an die Tradition waren sicher mit ein Grund
dafür, dass sich das Konzert einen zentralen Platz in der Violinliteratur erobern und die Reihe der bedeutenden Beiträge zur Gattung
von Beethoven über Mendelssohn Bartholdy, Brahms, Tschaikowsky und Sibelius ins 20. Jahrhundert fortführen konnte. Diese
Vorläufer hatte Bartók noch einmal eingehend studiert, bevor er
sich an seine eigene Komposition setzte. Bei allen Zugeständnissen an die »klassische« Form gab Bartók seine ursprüngliche
Idee jedoch keineswegs auf, sondern arbeitete sie vielmehr in
unterschiedlicher Gestalt in das Violinkonzert ein. So ist der zweite
Satz eine in sich geschlossene, von den Ecksätzen völlig losgelöste Variationenfolge, in der sich an die Themenpräsentation
sechs Variationen und eine Coda reihen. Der dritte Satz hingegen
bezieht sein Material vollständig und bis in Details aus den Themen des ersten und verarbeitet sie in zahlreichen weiteren Variationen, so dass die für Bartók typische Bogenstruktur zwischen
den Ecksätzen entsteht, die noch dazu beide in je 14 Abschnitte
unterteilt sind. So gelingt es Bartók auf raffinierte Weise, seine
eigene moderne Kompositionsweise mit der Tradition der Gattung
zu verschmelzen.
Tilman Fischer
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BIOGRAPHIEN
Christian Tetzlaff
Christian Tetzlaff, 1966 in Hamburg geboren, studierte an der Musikhochschule
Lübeck bei Martin Haiberg und in Cincinnati bei Walter Levin. Er widmet sich gleichermaßen dem klassisch-romantischen
Repertoire wie der modernen und zeitgenössischen Musik. Seine Interpretationen der Violinkonzerte von Beethoven,
Brahms und Tschaikowsky setzten ebenso
Maßstäbe wie Aufführungen der Werke
von Berg, Ligeti und Schostakowitsch.
Eine ausgedehnte Tournee durch Südamerika mit der Deutschen
Kammerphilharmonie Bremen bildete für Christian Tetzlaff den
Auftakt zur Saison 2011/2012. Im Sommer 2011 war er gleich dreimal bei den BBC Proms in London zu hören: mit Brahms’ Violinkonzert, einem Rezital mit Lars Vogt und mit der europäischen
Erstaufführung von Harrison Birtwistles Violinkonzert mit dem
BBC Symphony Orchestra unter David Robertson.
Weitere Tourneen bilden einen Schwerpunkt dieser Saison.
Christian Tetzlaff konzertiert mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Andris Nelsons in Frankreich und Spanien
und reist sowohl mit dem Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks unter Daniel Harding als auch mit dem NDR Sinfonieorchester unter Thomas Hengelbrock nach Fernost. Er ist Rezidenzkünstler der Elbphilharmonie Hamburg und präsentiert sich
in der Laeiszhalle mit einem Kammermusikabend rund um das
Thema Brahms, einem Bach-Soloabend und Orchesterkonzerten.
Des Weiteren ist Christian Tetzlaff zu Gast beim Tonhalleorchester
Zürich, wo er mit Ton Koopman sowohl Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert aufführt als auch die Bach-Sonaten für Violine und Cembalo spielt. Er folgt außerdem Wiedereinladungen
zu Orchestern wie dem Helsinki Philharmonic, dem Swedisch
Radio Symphony Orchestra, dem Philharmonia Orchestra, dem
Orchestre Philharmonique de Radio France, dem San Francisco
Symphony Orchestra, dem Cincinnati Symphony Orchestra, dem
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London Symphony Orchestra sowie dem MET Orchestra. Mit Lars
Vogt geht er zudem auf eine umfangreiche Rezitaltournee in die
USA, mit Konzerten u. a. in Atlanta, New York, Philadelphia und
Baltimore. Mit seinem Streichquartett konzertiert er in der Luxembourger Philharmonie und in Lissabon.
Aufnahmen von Christian Tetzlaff umfassen u. a. die Violinkonzerte
von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Antonín Dvořák,
Joseph Joachim, Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy
und Peter Iljitsch Tschaikowsky, alle Werke für Violine und Orchester von Jean Sibelius, eine Gesamtaufnahme aller Violinkonzerte
von Mozart mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, die
Bartok-Violinsonaten mit Leif Ove Andsnes und die Solosonate
sowie die drei Violinsonaten von Johannes Brahms mit Lars Vogt.
Christian Tetzlaff erhielt für seine Aufnahmen zweimal den Diapason d’Or, den Edison-Preis, den Midem Classical Award sowie den
ECHO Klassik und Nominierungen für den Grammy. Die neue Aufnahme der Klaviertrios von Schumann mit Leif Ove Andsnes und
Tanja Tetzlaff bekam den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
Christian Tetzlaff spielt eine Geige des deutschen Geigenbauers
Peter Greiner, unterrichtet regelmäßig an der Kronberg Akademie
und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Frankfurt. In der Kölner
Philharmonie war er zuletzt im Juli 2010 zu hören.
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Philharmonia Orchestra
Das 1945 gegründete Philharmonia Orchestra, dessen Chefdirigent zurzeit Esa-Pekka Salonen ist, gilt nicht nur als führendes
Orchester in Großbritannien, sondern hat sich auch international einen herausragenden Namen gemacht. In den ersten sechs
Jahrzehnten seines Bestehens hat das Philharmonia Orchestra mit
den großen klassischen Künstlern des 20. Jahrhunderts zusammengearbeitet, darunter Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler,
Richard Strauss, Arturo Toscanini, Guido Cantelli, Herbert von
Karajan und Carlo Maria Giulini. Otto Klemperer war der erste
von vielen herausragenden Chefdirigenten, zu denen auch Lorin
Maazel (stellvertretender Chefdirigent), Riccardo Muti (Musikdirektor), Giuseppe Sinopoli (Musikdirektor) und Charles Mackerras
(Erster Gastdirigent) gehörten. Neben Esa-Pekka Salonen wirken
zurzeit Christoph von Dohnányi (Ehrendirigent auf Lebenszeit),
Kurt Sanderling (Conductor Emeritus) und Vladimir Ashkenazy
(Ehrendirigent) am Pult des Orchesters.
In der Saison 2011/2012 gibt das Orchester über 160 Konzerte.
Hinzu kommen Kammerkonzerte mit Solisten des Orchesters sowie Einspielungen für Filme, CDs und Computerspiele.
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Seit 16 Jahren widmet sich das Orchester zudem seinem angesehenen nationalen und internationalen Residency-Programm,
das 1995 mit den Residencies in der Bedford Corn Exchange und
dem Londoner Southbank Centre begründet wurde. So gibt das
Orchester in der laufenden Spielzeit nicht nur über 35 Konzerte in
der Royal Festival Hall des Southbank Centre, sondern feiert auch
sein fünfzehnjähriges Jubiläum als Resident Orchestra der De
Montfort Hall in Leicester und ist im elften Jahr Partnerorchester
des Anvil in Basingstoke; zudem beginnt eine neue Residency im
Marlowe Theatre, Canterbury. Der umfangreiche Tourneekalender
führt das Ensemble darüber hinaus in über 30 der angesehensten
internationalen Konzertsäle in Europa, China und in den Vereinigten Arabischen Emiraten unter Dirigenten wie Esa-Pekka Salonen,
Lorin Maazel und Kurt Masur.
Das Philharmonia Orchestra ist stolz auf seine langjährige Zusammenarbeit mit den besten Musikern unserer Zeit und unterstützt
junge ebenso wie etablierte Künstler. Diese Strategie gilt auch für
das Orchester selbst, wo viele Mitglieder eine Karriere als Solist
oder Kammermusiker vorweisen können und gleichzeitig für das
Orchester tätig sind. Der Martin Musical Scholarship Fund des
Orchesters fördert seit vielen Jahren begabte Musiker, die am
Beginn ihrer Karriere stehen, unter anderem mit einem Orchesterpreis, der es jährlich zwei jungen Künstlern ermöglicht, Erfahrung bei Auftritten mit dem Ensemble zu sammeln. Das Orchester
genießt Anerkennung für seine innovative Programmgestaltung,
in deren Zentrum die Aufführung neuer Werke (oft Auftragswerke
des Orchesters) führender Komponistinnen und Komponisten stehen, u. a. von Unsuk Chin, der künstlerischen Leiterin der Serie
Music of Today. Seit 1945 hat das Philharmonia Orchestra bei
Komponisten wie Sir Harrison Birtwistle, Sir Peter Maxwell Davies,
Mark-Anthony Turnage und James MacMillan mehr als 100 Werke
in Auftrag gegeben.
Das Philharmonia Orchestra hat in seiner Geschichte stets auf neue
Wege und moderne Technologien gesetzt, um seinem Publikum
in aller Welt erstklassige Musikerlebnisse zu bieten. Musikfreunde
können das Ensemble über Webcasts, Podcasts, Downloads, Computerspiele und Filmmusik sowie über die interaktive Website »The
Sound Exchange« (www.philharmonia.co.uk/thesoundexchange)
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erleben. 2010 gewann das digitale Projekt des Orchesters RE-RITE
sowohl den Audience Development Award als auch den Creative Communication Award der Royal Philharmonic Society. Nach
London, Leicester und Lissabon ist das Projekt im November 2011
auch in Dortmund zu sehen. Einspielungen und Live-Sendungen
spielen auch weiterhin eine wesentliche Rolle bei den Aktivitäten
des Orchesters. Besonders durch Unterstützung seines Medienpartners Signum Records werden neue Live-Einspielungen während Konzerten mit den wichtigsten Dirigenten des Orchesters
ermöglicht. Seit 2003 besteht eine wichtige Partnerschaft mit dem
Rundfunksender Classic FM, wo das Ensemble als The Classic FM
Orchestra on Tour auftritt. Daneben gestaltet es weiterhin Sendungen für BBC Radio 3.
In der Kölner Philharmonie war das Philharmonia Orchestra zuletzt
im November vergangenen Jahres zu Gast.
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Die Mitglieder des
Philharmonia Orchestra
Patron
HRH The Prince of Wales, KG, KT,
GCB, OM
President
Vincent Meyer
Violine II
Takane Funatsu
Fiona Cornall
Samantha Reagan
Gillian Costello
Susan Hedger
Timothy Colman
Julian Milone
Jan Regulski
Gideon Robinson
Helena Roques
Teresa Pople
Helen Cochrane
Franziska Mattishent
Sali Wyn-Ryan
Principal Conductor and Artistic Advisor
Esa-Pekka Salonen
Honorary Conductor for Life
Christoph von Dohnányi
Conductor Laureate
Vladimir Ashkenazy
Artistic Director, Music of Today
Unsuk Chin
Viola
Catherine Bullock
Rebecca Chambers
Nicholas Bootiman
Michael Turner
Ellen Blythe
Samuel Burstin
Gwendolyn Fisher
Cheremie Hamilton-Miller
Carol Hultmark
Rebecca Wade
Graham Griffiths
Julia O’Riordan
Concert Master
Zsolt-Tihamér Visontay
Violine I
Zsolt-Tihamér Visontay
Konzertmeister
Anna-Liisa Bezrodny
Nathaniel Anderson-Frank
Imogen East
Eleanor Wilkinson
Soong Choo
Lulu Fuller
Caroline Frenkel
Karin Tilch
Adrian Varela
Emma Wragg
Grace Lee
Stuart James
Benjamin Roskams
Laura Dixon
Alan Brind
Violoncello
Timothy Walden
Deirdre Cooper
Eric Villeminey
Anne Baker
Victoria Simonsen
Maria Zachariadou
Morwenna Del Mar
Matthew Forbes
Katharine Thulborn
Vanessa Park
Kontrabass
Neil Tarlton
Christian Geldsetzer
Michael Fuller
Simon Oliver
Gareth Sheppard
Joseph Melvin
Jeremy Watt
Adam Wynter
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Flöte
Samuel Coles
June Scott
Keith Bragg
Jill Carter
Fagott
Amy Harman
Michael Cole
Luke Whitehead
Claire Wadsworth
Piccolo
Keith Bragg
Jill Carter
Kontrafagott
Luke Whitehead
Claire Wadsworth
Oboe
Christopher Cowie
Timothy Rundle
Jill Crowther
Rachel Ingleton
Horn
Nigel Black
Katherine Woolley
Stephanie Jones
Sam Pearce
Carsten Williams
James Handy
Englischhorn
Jill Crowther
Rachel Ingleton
Trompete
Alistair Mackie
Paul Sharp
Ruth Shaddock
Chris Evans
Klarinette
Mark van de Wiel
Laurent Ben Slimane
Scott Lygate
Jennifer McLaren
Kornett
Robert Farley
Mark Calder
Es-Klarinette
Jennifer McLaren
Altsaxophon
Simon Haram
Posaune
Byron Fulcher
Philip White
Tenorsaxophon
Bradley Grant
Bassposaune
Christian Jones
Bassklarinette
Laurent Ben Slimane
Tuba
Peter Smith
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Pauke
Andrew Smith
Chairman
Alistair Mackie
Schlagzeug
David Corkhill
Peter Fry
Karen Hutt
Jacqueline Kendle
Christopher Terian
Nigel Bates
Managing Director
David Whelton
Deputy Managing Director
Fiona Martin
Tours & Projects Manager
Rosemary Anthony
Harfe
Hugh Webb
Ruth Holden
Fiona Clifton-Welker
Gabriella Dall’Olio
Concerts & Tours Coordinator Frankie Hutchinson
Personnel Manager
Per Hedberg
Celesta
Elizabeth Burley
Stephen Betteridge
Assistant Personnel Manager
David Thomas
Klavier
Elizabeth Burley
Librarian
Holly Mathieson
Stage & Transport Manager
Roy Davies
Assistant Stage & Transport Manager
Steven Brown
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Esa-Pekka Salonen
Esa-Pekka Salonen, 1958 in Helsinki
geboren, zählt nicht nur zu den international anerkannten Dirigenten, sondern
auch zur Riege der Komponisten, deren
Werke weltweit aufgeführt werden. Er
war von 1985 bis 1995 Chefdirigent des
Swedish Radio Symphony Orchestra
und anschließend Music Director des
Los Angeles Philharmonic, das ihn 2009
zum Ehrendirigenten ernannte. Seit
September 2008 ist Salonen Principal
Conductor und Artistic Advisor des Philharmonia Orchestra London und seit 2003 Artistic Director des Baltic Sea Festival.
Esa-Pekka Salonens Zusammenarbeit mit dem Philharmonia
Orchestra begann 1983. Sein kurzfristiges Einspringen bei einem
Londoner Konzert des Philharmonia Orchestra ist inzwischen
legendär. Von 1985 bis 1994 war Salonen Erster Gastdirigent des
Philharmonia Orchestra und blieb dem Orchester auch darüber
hinaus durch Gastdirigate verbunden. 2008, in seiner ersten Saison als Principal Conductor und Artistic Advisor des Philharmonia
Orchestra, initiierte er das Projekt City of Dreams, das sich der
Musik und Kultur im Wien der Jahre 1900 bis 1935 widmete und
in über 18 Städten Europas zu erleben war.
Im September 2010 begann Esa-Pekka Salonen seine dreijährige
Residency am Konzerthaus Dortmund. Als Teil seiner Residenz
eröffnete im Oktober 2011 das interaktive Projekt RE-RITE (eine mit
dem Philharmonia Orchestra eingespielte, preisgekrönte digitale
Installation von Strawinskys Le sacre du printemps).
In der Zusammenarbeit mit dem Los Angeles Philharmonic während seiner Zeit als Music Director (1992 – 2009) und als dessen
Ehrendirigent seit 2009 geht sein künstlerischer Einfluss dort
weit über Abonnementkonzerte und internationale Tourneen hinaus. Die Entwicklung von einzigartigen Festivals und Projekten
unter seiner künstlerischen Leitung beinhaltete unter anderem
das Tristan-Projekt in Zusammenarbeit mit Peter Sellars und dem
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Videokünstler Bill Viola (2007), die Residency bei den Salzburger
Festspielen mit Saint François d’Assise (1992) und die Residency
im Théâtre du Châtelet im Rahmen des Strawinsky-Festivals in
Paris (1996).
Auch Salonens Wirken im Opernfach geht über die Grenzen des
gängigen Repertoires hinaus und reicht von Wagner bis Saariaho.
Er dirigierte u. a. am Teatro alla Scala, am Royal Opera House
Covent Garden und an der Metropolitan Opera. Gastdirigate führen ihn in Europa regelmäßig zu den Wiener Philharmonikern,
dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem
NDR-Sinfonieorchester sowie in den USA zum Chicago Symphony
und zum New York Philharmonic.
Esa-Pekka Salonens Kompositionen Floof und LA Variations sind
inzwischen zu modernen Klassikern avanciert. Salonen hat zahlreiche Werke für Sinfonieorchester geschrieben, darunter Foreign Bodies (2001), ein Auftragswerk des Finnish Radio Symphony
Orchestra und Insomnia (2002), ein Auftragswerk der Suntory Hall,
Tokio und des Norddeutschen Rundfunks Hamburg. Seine Komposition Wing on Wing, das der Walt Disney Concert Hall gewidmet
ist, brachte Salonen 2004 zur Uraufführung. 2007 dirigierte er das
New York Philharmonic in der Uraufführung seines ersten Klavierkonzertes, das Yefim Bronfman gewidmet ist.
Zusätzlich zu Aufnahmen seiner eigenen Kompositionen hat
Salonen zahlreiche CDs eingespielt. Im September 2009 begann
die Zusammenarbeit mit Signum, dem Label des Philharmonia Orchestra, mit der Veröffentlichung einer Liveaufnahme von
Schönbergs Gurreliedern. Zu weiteren Neuerscheinungen zählen unter anderem Mahlers Sinfonien Nr. 6 und 9 sowie Berlioz‘
Symphonie Fantastique. Zudem erschien eine DVD mit Saariahos
L’amour de loin (mit der Finnischen Nationaloper) sowie zwei CDs
mit Hélène Grimaud und Werken von Pärt und Schumann. Salonens erste gemeinsame Aufnahme mit dem Los Angeles Philharmonic erschien im Oktober 2006 und wurde im Dezember 2007
für einen Grammy nominiert (Strawinskys Le Sacre du Printemps
– die erste CD, die in der Walt Disney Concert Hall aufgenommen
wurde).
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Salonen wurde mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. 1992 nahm er den UNESCO Rostrum Prize (für Floof) entgegen. Von der Accademia Chigiana erhielt er 1993 den Siena
Prize, 1995 wurde ihm der Royal Philharmonic Society’s Opera
Award und zwei Jahre später der Conductor Award verliehen. 1998
ernannte ihn die französische Regierung zum Officier de l’ordre
des Arts et des Lettres. 2003 erhielt er einen Ehrendoktor der Sibelius-Akademie in Finnland und 2005 die Ehrenmedaille der Stadt
Helsinki. 2009 erhielt Salonen einen Ehrendoktor der Hong Kong
Academy of Performing Arts, im April 2010 die Auszeichnung als
Honorary Member der American Academy of Arts and Sciences,
gefolgt von der Ehrendoktorwürde der University of Southern California. Das Royal College of Music London verlieh ihm 2011 einen
Ehrendoktortitel.
In der Kölner Philharmonie war Esa-Pekka Salonen zuletzt im
Dezember 2010 zu Gast.
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KÖLNMUSIK-VORSCHAU
November
FR
25
20:00
DO
17
Champian Fulton voc
Denzal Sinclaire voc
20:00
WDR Big Band Köln
David Berger ld, arr
Cuarteto Casals
Vera Martinez Mehner Violine
Abel Tomàs Realp Violine
Jonathan Brown Viola
Arnan Tomàs Realp Violoncello
Songs From The Thirties
Westdeutscher Rundfunk
Jazz-Abo Soli & Big Bands 3
Luigi Boccherini
Streichquartett g-Moll op. 32,5 G 205
SA
Franz Schubert
Streichquartett E-Dur op. 125,2 D 353
26
20:00
Bedřich Smetana
Streichquartett Nr. 1 e-Moll
»Aus meinem Leben«
Ainhoa Arteta Sopran
Dominik Wortig Tenor
Rainer Trost Tenor
Kay Stiefermann Bariton
Quartetto 2
WDR Rundfunkorchester Köln
Friedrich Haider Dirigent
SO
20
Franz Tscherne Moderation
18:00
Lars Vogt Klavier
»Wo die Zitronen blühn« –
Ein Abend mit Johann Strauß
Mozarteumorchester Salzburg
Ivor Bolton Dirigent
Auszüge u. a. aus »Eine Nacht in Venedig« und »Karneval in Rom«
Franz Schubert
Ouvertüre C-Dur op. 26 aus: Rosamunde,
Fürstin von Zypern D 797
Westdeutscher Rundfunk
Operette und … 2
Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589
SO
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester
Nr. 20 d-Moll KV 466
27
16:00
Thamos, König in Ägypten KV 345
(336a), Zwischenaktmusiken zu dem
historischen Drama
Florian Donderer Violine
Die Deutsche Kammerphilharmonie
Bremen
Kölner Sonntagskonzerte 2
Heinrich Schiff Dirigent
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125
Rondo für Violine und Streichorchester
A-Dur D 438
Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944
»Große«
Sonntags um vier 2
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IHR NÄCHSTES
ABONNEMENT-KONZERT
MO
DO
28
02
20:00
Februar
20:00
Götz Alsmann
Frank Peter Zimmermann Violine
Altfrid Maria Sicking Vibraphon,
Trompete
Michael Müller Bass
Rudi Marhold Schlagzeug
Markus Paßlick Percussion
New York Philharmonic
Alan Gilbert Dirigent
Ludwig van Beethoven
Konzert für Violine und Orchester
D-Dur op. 61 (1806)
Paris!
Paris, die Lichterstadt und Götz Alsmann, der König des deutschen Jazzschlagers … Wie geht das zusammen?
Das geht perfekt zusammen! In seinem
neuen Programm präsentieren Götz
Alsmann und seine Band eine Auswahl
großartiger französischer Chansons
der 30er bis 60er Jahre, aufbereitet
in dem für sie so typischen Stil und in
deutscher Sprache. Den Reigen ihrer
Lieblings-Chansons ergänzen die
Musiker um Fundstücke der deutschen
Liederkultur.
Sergej Prokofjew
Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100 (1944)
Internationale Orchester 3
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Wiener
Philharmoniker
Alle
zerte
4 Kon o
im Ab –
72,
ab € 2
Foto: Laura Lustarinen
Mi 11.01.2012 20:00
mit Valery
Gergiev
Mi 25.04.2012 20:00
mit Antonio
Pappano
Fr 05.10.2012 20:00
mit Daniele
Gatti
Do 21.02.2013 20:00
mit Franz
Welser-Möst
Informationen und Karten unter: koelner-philharmonie.de · Abo-Hotline 0221.204 08 204 ·
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Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von Tilman Fischer
ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Giogia Bertazzi S. 10;
Benjamin Ealovega S. 12; Sonja Werner
S. 18
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
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Chamber
Orchestra
of Europe
Wolfgang Amadeus Mozart
Serenade G-Dur KV 525
»Eine kleine Nachtmusik«
Franz Anton Hoffmeister
Konzert für Viola
und Orchester D-Dur
u.a.
Lorenza
Borrani
Antoine
Tamestit
Foto: Giampaolo Prampolini
Violine
Viola
koelner-philharmonie.de
Roncalliplatz, 50667 Köln
direkt neben dem Kölner Dom
(im Gebäude des RömischGermanischen Museums)
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Neumarkt-Galerie
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Buchhandlung)
Sonntag
04.12.2011
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