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HAUSTEC exklusiv HAUSTECHNIKMAGAZIN FÜR PLANER UND ENTSCHEIDER HAUSTEC HEFT 08 P.b.b. GZ 03Z035096 M ISSN 1814-1773 EUR 5.– HAUSTEC Fachmedien 1190 Wien, Billrothstraße 79a Retouren an PF 555, 1008 Wien www.haustec.cc 2-3/15 AUSGABE MAI/JUNI INHALT & EDITORIAL PROJEKTE & OBJEKTE £ £ £ £ £ £ 4 6 8 10 12 14 Qualitätsmanagement Barrierefrei & Brandschutz Komplexer Brandschutz Neue Projektkultur vonnöten Refurbishment Gipfel der TGA-Branche Friedrich W. Katz Herausgeber Erich St. Peischl Verleger ENERGIE & RAUMKLIMA £ £ £ £ £ £ £ 16 18 18 20 22 23 24 KWKK-Projekt Schwung für die Brennstoffzelle Frischluft für Kreative Die größte Energiequelle Heimat des „Osterhasen“ Der Extreme getrotzt Decke im Fokus INSTALLATION & TECHNIK £ £ £ £ £ 25 26 28 29 30 Hier wird der Druck erhöht Hygienespülung neu Elektronische Extraklasse Perlwasser auch im Objekt Öffentliche Kompetenz LICHT & KOMMUNIKATION £ 32 PC basiert und intelligent £ 34 Leuchten für Genf £ 36 Optimierte Orientierung Endlich kommt Bewegung rein Während viele nur vom Thema Smart Grid theoretisieren und andere es überhaupt lächerlich finden, wurde dieser Tage eine Wohnanlage in Salzburg mit dem bedeutendsten Umweltpreis Österreichs ausgezeichnet. Mit dem bedeutendsten Umweltpreis Österreichs, dem Energy Globe Austria Award 2015, wurde kürzlich die Salzburg Wohnbau gemeinsam mit der Salzburg AG und Siemens Österreich ausgezeichnet. Nach dem Energy Globe Salzburg konnten die Partner des Projekts „Smart Grid Hit – Rosa Zukunft“ nun auch den Award für Österreich in der Kategorie „Feuer“ von der Gala im Linzer Power Tower mit nach Hause nehmen. Die Wohnanlage im Salzburger Stadtteil Taxham mit 129 Generationen-Wohnungen punktet durch ein besonders intelligentes Energiemanagementsystem. 33 Einheiten – so genannte „Smart Homes“ – wurden mit modernster Technologie ausgestattet, um die Energieerzeugung und den Energieverbrauch gezielt zu steuern. Rund 13.000 Kilowattstunden Strom können durch eine intelligente Smart Grid-Steuerung in der Wohnanlage jährlich eingespart werden. Das Herzstück ist ein intelligentes Energiemanagementsystem. Die Energiezentrale versorgt die Wohnanlage mit elektrischer und thermischer Energie, indem sie Erzeuger und Verbraucher energieeffizient und kostenoptimiert koordiniert. Die gesamte Energiesteuerung erfolgt über eine Webapplikation, zu der die Bewohner über einen Tablet-PC Zugang haben. Erzeugt wird die Energie durch eine umweltfreundliche PhotovoltaikAnlage. Kombiniert wird das Ganze mit einer Wärmepumpe, einem Blockheizkraftwerk und einem Elektromobilitätskonzept. Strom dort herzustellen, wo er gebraucht wird und noch dazu den Verbrauch vor Ort zu optimieren, entlastet die Stromnetze und führt insgesamt zu einem deutlich reduzierten Energieverbrauch. Beispielgebend, meinen Friedrich W. Katz & Erich St. Peischl Impressum: HERAUSGEBER: Friedrich W. Katz [email protected] VERLEGER: Erich St. Peischl [email protected] REDAKTION: CR Erich St. Peischl ESP CR Stv. Irmengard Katz IMK Katharina Peischl KAP Helena Peischl (Assistenz) [email protected] MEDIENINHABER: HAUSTEC Fachmedien Zeitschriften und Buchverlag Erich St. Peischl A-1190 Wien, Billrothstraße 79a T +43-(0)1-3280000 [email protected] www.haustec.cc Mit >PR< oder Promotion gekennzeichnete Artikel sind entgeltliche Einschaltungen. Alle Fotos ohne Fotocredit wurden uns von den im Artikel erwähnten Industrie- oder Großhandelspartnern zur honorarfreien Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Bei von obigen Unternehmen zur Verfügung gestelltem Bildmaterial haftet das zur Verfügung stellende Unternehmen für die Einhaltung der Urheber- bzw. Bildrechte. Der Verlag übernimmt daher keine Haftung für diese Urheber- bzw. Bildrechte. ERSCHEINUNGSORT: Wien VERLAGSPOSTAMT: 1190 Wien ÖAK-Prüfungszeitraum 2.Halbjahr 2014 geprüft am 29.04.2015 Druckauflage: 5.800 Exemplare DRUCK: Niederösterreichisches Pressehaus ERSCHEINUNGSWEISE 5 x / anno (Stammheft) HAUSTEC exklusiv 2-3|15 3 OBJEKTE & PROJEKTE Qualitätsmanagement: Chancen nutzen und gestalten Die Veranstaltung mit dem Titel „Chancen nutzen und Probleme einfach lösen“ widmete sich der Förderung kognitiver und emotionaler Fähigkeiten in Verbindung mit Audits als nützlichem Mittel zur Verbesserung. v.l.n.r. Konrad Scheiber und Dr. Anni Koubek, Quality Austria; Veronika Fillitz, ORF; Dr. Hans-Georg Häusel, Gruppe Nymphenburg Consult AG; DI Axel Dick, MSc, Quality Austria Alle Fotos: Quality Austria/Anna Rauchenberger Im März, fand im Salzburg Congress das 21. qualityaustria Forum statt, zu dem sich knapp 800 interessierte Besucher eingefunden hatten. Es sprachen neben dem Hirnforscher Dr. HansGeorg Häusel die Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner, Ex-Cobra Kommandant Wolfgang Bachler sowie DI Axel Dick, Dr. Anni Koubek und Konrad Scheiber von Quality Austria. zunehmend komplexen, anspruchsvollen und dynamischen Umgebungen, in denen Organisationen tätig sind, reflektiert werden. Denn bei Qualität geht es ums Gestalten – nicht ums Verhindern!“ KOMPETENZENTWICKLUNG DURCH AUDITS Was das (Qualitäts-)Management von der Hirnforschung lernen kann, erläuterte Dr. Hans-Georg Häusel von der Gruppe Nymphenburg Consult AG in seiner Keynote. 70-80% der alltäglichen Entscheidungen erfolgen unbewusst. Und daher stehen die Grundkräfte der Unternehmensentwicklung laut Häusel ebenso im Spannungsfeld der vier Emotionssysteme im Gehirn: Stimulanz, Dominanz, Balance und Harmonie. Die Summe der in einer Organisation vertretenen Charaktere bestimme somit auch die Unternehmenskultur – dort, wo dominante Typen vorherrschen, seien Unternehmen eher First Mover bzw. auf Wachstum und Expansion ausgerichtet, während Organisationen mit Stabilitätsauftrag vor allem durch Stabilität, Verlässlichkeit und Tradition gekennzeichnet seien. Auch die Qualität sei im limbischen System im Emotionssystem der Balance zu finden und werde daher ebenfalls mit Stabilität und Sicherheit, aber auch Gewohnheit gleichgesetzt. „Qualitätsmanagement ist integraler Bestandteil des limbisches Systems, denn Kundenbindung wird vor allem durch Gewohnheit und Reproduzierbarkeit von Erwartungen erreicht“, erklärte Häusel. Quality Austria CEO Konrad Scheiber eröffnete das Forum mit seinem Impulsreferat zum Thema „Das Audit als Gestaltungshebel“ und ging dabei darauf ein, dass es sich bei Gestaltung um einen kreativen Schaffensprozess handle, bei dem Situationen, Prozesse oder Gedankengut verändert werden. Kompetenzentwicklung sei allerdings ohne emotionale Labilisierung nicht möglich. Für Kognitives Lernen bzw. das Lernen durch Einsicht bedürfe es Offenheit, der Fähigkeit Fehler zuzugeben, Umsetzungsbereitschaft, Vertrauensförderung, Mut und der entsprechenden Kultur. „Auf Unternehmen umgemünzt bedeutet das, dass sie die Lernkultur ihrer Mitarbeiter fördern müssen, wenn sie erfolgreich bleiben und sich laufend verbessern wollen. Interne und externe Audits haben sich dafür seit über 25 Jahren als nützlicher Gestaltungshebel bewährt“, betonte Scheiber. NEUES AUS DER NORMUNG Dr. Anni Koubek, Prokuristin Innovation & Koordination bei Quality Austria, fasste in ihrem Vortrag zusammen, was sich Unternehmen von der Revision der ISO 9001, von der in Österreich ca. 5.000 Institutionen betroffen sind, erwarten dürfen. Die aus der Tradition für Produktionsbetriebe kommende ISO 9001 wandle sich mit der Revision und spreche nun auch explizit Dienstleistungsunternehmen an. Rückmeldungen der über 350 Teilnehmer von Seminaren der Quality Austria zur Revision lassen darauf schließen, dass viele Unternehmen die geplanten Änderungen der Norm begrüßen und diese als positiv ansehen. „Allerdings bestehen auch noch Unsicherheiten betreffend die Umsetzung und wir erwarten daher, dass viele Unternehmen die dreijährige Übergangsfrist voll ausnützen werden“, so Koubek. „Die neue Managementnorm ISO 9001:2015 soll unterstützen und sicherstellen, dass Veränderungen in den 4 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 DIE MACHT DES UNBEWUSSTEN NACHHALTIGKEIT DURCH SYSTEME Nach der Mittagspause nahm sich Quality Austria Prokurist DI Axel Dick, Business Development Umwelt und Energie, den Hebeln der Material- und Energieeffizienz im Spannungsfeld der Normen und verordneten Energieeffizienz an. Das mit 1. Jänner dieses Jahres in Kraft getretene Energieeffizienzgesetz (EEffG) bezeichnete Dick als Herausforderung und Chance zugleich, denn es böte Unternehmen die Möglichkeit, die Energiekosten um 10-30% zu senken und damit die eigene Profitabilität zu erhöhen. Auch neue Produkte und Lösungen sowie Innovation könnten dadurch entstehen sowie „Hidden Treasures“ im Unternehmen entdeckt und gehoben werden. Die im Zusammenhang mit der Energieeffizienz stehenden Maßnahmen seien allerdings als langfristige und über das Jahr 2020 hinaus wirkende zu sehen. „Energieeffizienz ist nur oberflächlich ein technisches Thema, es betrifft die gesamte Unternehmenskultur und muss daher zur Chefsache gemacht werden! Wir sprechen hierbei von Investitionen – sowohl personelle, als auch in die Unternehmensinfrastruktur – die sich rechnen und damit nach OBJEKTE & PROJEKTE v.l.n.r. Wolfgang Bachler, bachler & partners; Dr. Hans-Georg Häusel, Gruppe Nymphenburg Consult AG; Gerlinde Kaltenbrunner, Extrembergsteigerin; Konrad Scheiber, Quality Austria. gewisser Zeit sogar von selbst tragen“, betonte der Quality Austria Prokurist, der in seinem Vortrag weiters den Weg zu einer Kreislaufwirtschaft und einem Null-Abfallprogramm für Europa skizzierte und diese in Zusammenhang mit der neuen ISO 14001:2015 stellte. ENTSCHEIDUNGEN RICHTIG TREFFEN Anschließend erläuterte der Ex-Cobra-Kommandant und Unternehmensberater Wolfgang Bachler von bachler & partners anhand von Beispielen aus seiner aktiven Zeit bei der Cobra die zehn Grundsätze erfolgreicher Entscheidungen. Durchgängige Steuerungsgrößen seien in Organisationen zentrale Werte und würden den Angehörigen als Rahmen für Entscheidungen und als Orientierungshilfe dienen. Jede Unternehmung brauche darüber hinaus aber auch einfache und klare Ziele, die zusammenhaltend wirken müssten und leicht verständlich, aber auch herausfordernd sein sollten. Bachler ging auch auf die fünf Phasen der systemischen Entscheidung ein und betonte, dass Entscheidungen und Informationsstrukturen so klar und transparent wie möglich sein müssten. Auch sei die Leistungsanforderung mit der Entscheidung zu verbinden: „Wenn ein Mensch keinen Grund hat etwas zu tun, so hat er EINEN Grund es nicht zu tun“, betonte der Krisenmanager und appellierte zum Abschluss an die Entscheidungsfreudigkeit des Publikums: „Eine Organisation kann nur dann überleben, wenn ihre eigene Bewegungsgeschwindigkeit größer oder gleich zur Änderungsgeschwindigkeit der Umwelt ist. Also bleiben Sie bitte in Bewegung!“ LEIDENSCHAFT ALS BERUF Den letzten Vortrag des 21. qualityaustria Forums hielt die erfolgreiche Höhenbergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner, die mit ihrem emotionalen Vortrag „Leidenschaft 8000 – Wagnis, Rückzug, Erfolg“ einen Einblick in die faszinierende, aber auch lebensgefährliche Welt des Extrembergsports bot. Um seine gesteckten Ziele zu erreichen, ganz egal in welchem Bereich, bedürfe es bestimmter Voraussetzungen: allen voran Begeisterung, gefolgt von akribischer Vorbereitung, detaillierter Planung und logistischer Vorbereitung. Unverzichtbar seien auch das Abwägen von Risiken und die mentale Vorbereitung auf Unerwartetes. Last but not least ist für mich aber auch ein achtsamer Umgang mit der Natur sowie das Vertrauen in die eigene Intuition unentbehrlich! >kap< OBJEKTE & PROJEKTE Barrierefrei und Brandschutz: Was ist das genau? Der Autor möchte mit der sogenannten Barrierefreiheit ein Thema aufgreifen, das sich in naher Zukunft, konkret ab 1.1.2016, nicht nur zu einem interessanten Wirtschaftsfaktor entwickeln wird, sondern möglicherweise auch viel an Unsicherheit und Zweifel beitragen könnte. ordnung auf explizite und implizite Benachteiligungen behinderter Menschen hin. Diese Ergebnisse und die Umsetzungen von EU Recht bilden die Grundlagen der heute vorherrschenden Gesetze. Aber auch die Normenreihe ÖNORM B 1600, 1601, 1602 und 1603 sei hier im Besonderen erwähnt. Bereits im Jahre 1977 wurde mit der Erstausgabe der ÖNORM B 1600 begonnen, barrierefreie Maßnahmen für behinderte Menschen in Gebäuden zu integrieren. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg! Nunmehr steht mit dem Behindertengleichstellungsgesetz, welches mit 1.1.2006 in Kraft getreten ist, eine entscheidende Wende bevor. Die entscheidende Übergangsfrist des Gesetzes endet mit 31.12.2015. Daraus ergibt sich, dass mit 1.1.2016 alle Objekte so geplant und errichtet werden müssen, dass die Barrierefreiheit eingehalten wird. Interessant sind allerdings die Strafbestimmungen: Es gibt nämlich keine! Allerdings können Betroffene auf Schadenersatz klagen. Und da wird es richtig spannend. Es gibt zwar noch die Möglichkeit eines Schlichtungsverfahrens, allerdings weiß man aus Erfahrung, dass dabei nur etwa 65 % zu einer einvernehmlichen Lösung führen. Was passiert dann mit den restlichen Fällen? Man kann davon ausgehen, dass sich einige Anwälte schon die Hände reiben! DRAMATISCHE ZAHLEN Die Lagerung von brennbaren Materialien in einem Treppenhaus ist auch hier ein Problem. Fotos & Grafik: Alred Pölzl Dies deshalb, weil einerseits die Generalforderung „Barrierefreiheit“ als „situationselastisch“ zu bezeichnen ist und andererseits sich daraus nicht nur Planungsfehler sondern auch brandschutztechnische Unebenheiten entwickeln können. Vorerst aber ein kurzer Überblick zur Thematik. ENTWICKLUNG In den neunziger Jahren kam es zu einem allgemeinen Umdenken in Bezug auf die Haltung gegenüber Menschen mit Behinderung. Mit den Menschenrechten und dem Thema der Gleichstellung an Sich vollzog sich auch ein Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik. Der Autor: Dr. Alfred Pölzl, MSc Pölzl | Totter Brand, schutzmanagement GmbH, Graz, Ingenieur- und Sachverständigenbüro Als Folge wurde 1997 der Gleichheitsgrundsatz folgendermaßen ergänzt: Artikel 7 B-VG (Bundes-Verfassungsgesetzes) Absatz 1: Alle Staatsbürger sind vor dem Gesetz gleich. Vorrechte der Geburt, des Geschlechtes, des Standes, der Klasse und des Bekenntnisses sind ausgeschlossen. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Die Republik (Bund, Länder und Gemeinden) bekennt sich dazu, die Gleichbehandlung von behinderten und nichtbehinderten Menschen in allen Bereichen des täglichen Lebens zu gewährleisten. Auf Grund dieser neuen Verfassungsbestimmung untersuchte 1998 eine Arbeitsgruppe die Österreichische Rechts- 6 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Nun zu den Fakten. Weltweit leben ca. 15 % der Bevölkerung mit einer Behinderung. Österreich hat mit aktuellem Stand (1.1.2014) 8.504.850 Einwohner. Ca. 1,7 Millionen Menschen leben mit einer Behinderung. Das entspricht einem Anteil von nahezu 20 %! 1.000.000 Menschen mit Mobilitätseinschränkungen davon 50.000 Rollstuhlfahrer, davon ca. 50 % dauerhaft 300.000 Menschen mit starker Sehbeeinträchtigung 200.000 Menschen mit psychischer/neurologischen Beeinträchtigung 200.000 Menschen mit starke Hörbeeinträchtigung 100.000 Menschen mit Lernschwierigkeiten (nicht in der Statistik) Kasten 1: Etwa 25.000 Personen sind dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass eine Anpassung höchst an der Zeit ist und die Umsetzung rasch angegangen werden muss. So sieht es nicht nur der Gesetzgeber. Auch die Planenden in unserem Lande haben sich dieser Aufgabe zu stellen. Werden Planungsfehler nachgewiesen, und diese Fehler sind ja offensichtlich, werden Schadenersatzansprüche nicht lange auf sich warten lassen. BRANDSCHUTZ ALS PROBLEM Es stelle sich die Frage: Was hat das alles mit Brandschutz zu tun? Die Antwort ist sehr einfach! Man nehme eine OBJEKTE & PROJEKTE Standardsituation: Ein Rollstuhlfahrer kommt zur Arbeit und verlässt den Bus, der barrierefrei ausgestaltet ist. Der Zugang zu seiner Arbeitsstätte ist ebenso barrierefrei errichtet, die Haupteingangstür verfügt über einen automatischen Türschließer, der mit einer Transponder-Karte geöffnet werden kann. Der Aufzug befindet sich schwellenfrei auf Erdgeschoßniveau. Das Büro im 5. Stock befindet sich unmittelbar nach der Rauchschutztür, die auch mit einem automatischen Türschließer versehen ist. In unmittelbare Nähe des Büros befindet sich ein behindertengerecht ausgestattetes WC samt unterfahrbarem Waschtisch. Plötzlich: Lautes Geschrei im Aufschließungsgang, alle laufen in das Stiegenhaus. Auch der Rollstuhlfahrer fährt der Masse hinterher, im Stiegenhaus ist jedoch Endstation. Alle anderen Mitarbeiter sind bereits über das Stiegenhaus geflüchtet und in Sicherheit. Der Rollstuhlfahrer sieht seinen letzten Ausweg in der Benützung des Aufzugs, der sich im Stiegenhaus befindet. Allerdings liest er in großen Lettern: „Aufzug im Brandfall wegen Lebensgefahr nicht benützen“. Doch was bleibt ihm übrig. Er möchte keinesfalls in dieser Zone verbleiben und beschließt den Aufzug zu benützen. Doch schon nach zwei Geschossen hält der Aufzug an, weil beim Fluchtantritt eine Mitarbeiterin im Brandgeschoss den Aufzug verwenden wollte. Ein Mitarbeiter wies auf das Verbot hin und flüchtete gemeinsam mit anderen Personen ins Freie. Plötzlich tritt Rauch in die Aufzugskabine, der Rollstuhlfahrer drückt verzweifelt die EG-Taste, doch nichts rührt sich. Die Geschichte muss nicht weiter erzählt werden. Dieses Ereignis könnte sich auch in einem Objekt mit einer Brandmeldeanlage zugetragen haben. Hier ist die Situation auch nicht anders. Der Aufzug wurde durch die Brandmeldeanlage schon ins Erdgeschoß geschickt und wäre für den Rollstuhlfahrer ohnedies gar nicht mehr verfügbar. Für Verweilbereiche gelten aber bestimmte Voraussetzungen, die allerdings nicht ganz so einfach herzustellen sind. Diese Bereiche müssen über nachfolgende Anforderungen verfügen: o Der Zugang muss barrierefrei sein, o die Stellfläche für eine Person im Rollstuhl muss mindestens 90 cm x 120 cm, ab 2 Stellplätzen mindestens 80 cm x 120 cm pro Stellplatz betragen, o es muss eine Kommunikationsmöglichkeit vorhanden sein, o Bedienungselemente wie Druckknopfmelder, Sprechstellen udgl. sind gemäß ÖNORM B 1600:2013 auszuführen, o eine Notbeleuchtung ist zu realisieren, o eine Brandrauchentlüftung muss vorhanden sein, o taktile Standortangaben gemäß ÖNORM V 2105 sind anzubringen, o der sichere Verweilbereich ist zu kennzeichnen, o es muss ein Platz für Rettungsmittel (z.B. Bergetuch, Krankentrage, Fluchtfiltermaske) für die Evakuierung von Menschen mit Behinderungen eingerichtet werden. Anhand dieser Vorgaben ist erkennbar, dass der Aufwand nicht unbeträchtlich ist und somit für die brandschutztechnisch saubere Lösung doch enorme Kosten anfallen. AUSBLICK Zurzeit herrscht eine große Unsicherheit, wann und in welchen Objekten für die Barrierefreiheit (gemeint ist eine umfassende Barrierefreiheit) zu sorgen ist. Die gesetzlichen Vorgaben sind an sich klar, wie aber mit dem Thema Brandschutz umzugehen ist bleibt vorerst offen. Die wirtschaftliche Zumutbarkeit wird noch viel Raum für Diskussionen bieten. Eines muss aber ganz deutlich hervorgehoben werden: Wenn man Menschen in ein Gebäude lotst, dann muss man auch dafür sorgen, dass diese Personen auch sicher aus dem Gebäude heraus kommen. Das ist das Grundverständnis des Autors. >ap< Literatur „ÖNORM B 1601, Ausgabe 2013 10 01, Barrierefreie Gesundheitseinrichtungen, assistive Wohn- und Arbeitsstätten – Planungsgrundlagen, Auszugsweise Wiedergabe mit Genehmigung von Austrian Standards“ Buchinger Erwin, Rechtliche Grundlagen der Barrierefreiheit, ÖWV, Bauen&Komfort, Fachtagung für barrierefreies Planen Bauen Sanieren, Wien, 2014 Abb. 1: Beispiele für sichere Verweilbereiche (Darstellung ÖNORM B 1601). Dieser Vorfall kann sich in vielen Gebäuden ereignen. Aber wie sieht das in der Realität eigentlich wirklich aus? Wie kann man dieser Problematik entgegen treten? Abhilfe schafft hier die Normenreihe ÖNORM B 1600 ff. Hier werden Lösungsvorschläge unterbreitet, die Rollstuhlfahrer in einen sogenannten Verweilbereich dislozieren. HAUSTEC exklusiv 2-3|15 7 Auhof Center: Komplexer Brandschutz Nach einer nur 10-monatigen Umbauphase und Kosten von rd. 30 Millionen Euro präsentiert sich das Auhof Center seit Ende 2014 als zweitgrößtes Shoppingcenter Wiens mit mehr als 140 Shops. HOYER Brandschutz liefert komplexe Planung für Umbau bei laufendem Betrieb. Der mittlere Teil des Einkaufszentrums wurde dafür abgerissen und neu errichtet – bei uneingeschränktem Betrieb in den anderen Gebäudeteilen. Das Brandschutzkonzept für den neuen Mittelteil sowie die Planung einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage auf höchstem Sicherheitsniveau wurden vom Wiener Ingenieurbüro HOYER Brandschutz realisiert. Mehrere Variablen mussten dabei unter einen Hut gebracht werden: die Einhaltung der aktuellen Sicherheitsrichtlinien unter Berücksichtigung der Wünsche des Bauherren und Architekten nach möglichst wenig baulichen Änderungen, die kurze Realisierungszeit, der laufende Betrieb sowie die Komplexität in der Fluchtwegsplanung für eine Verkaufsstätte, die mitunter von zehntausenden Besuchern pro Tag frequentiert wird. Blick in die Sprinklerzentrale. Alle Fotos: Robert Tober für Hoyer Brandschutz. Pilotprojektes der Stadt Wien bis zum Sommer 2015 errichtet werden. EIGENES BRANDSCHUTZKONZEPT FÜR UMBAU BEI LAUFENDEM BETRIEB Die größte Herausforderung war die Fluchtwegsführung in den geöffneten EKZ-Teilen, die durch die Baustellenzu- und abfahrt beeinträchtigt war. Zudem mussten Umbauten bei der in Betrieb befindlichen Verkaufsstätte ebenfalls in die Fluchtwegsplanung integriert werden. Durch Erstellung eines Brandschutzkonzeptes nur für den Zeitraum der Bauarbeiten bei laufendem Betrieb sorgte HOYER Brandschutz für die stetige Einhaltung der bauordnungsrechtlichen Sicherheitsstandards. Das Konzept sicherte zu jeder Zeit eine saubere Trennung zwischen EKZ-Betrieb und Baustelle – Brandlasten wurden proaktiv reduziert. Brandgefährlichen Arbeiten wie Schweißen oder Löten wurde durch spezielle Sicherung der Arbeitsplätze und ständige Bereithaltung von Löschmitteln vorgebeugt. In einem weiteren Schritt erfolgte eine maßgeschneiderte Brandabschnittsbildung zwischen den Verkaufsflächen und der Baustelle. Diese verhindert bzw. erschwert im Anlassfall das Übergreifen eines Brandes und minimiert so etwaige Brandschäden. WIRTSCHAFTLICHE BRANDSCHUTZLÖSUNGEN SIND GEFRAGT „Wir haben schon mehrere Projekte betreut, wo der Umbau bei laufendem Betrieb erfolgte. Hier stellen sich besondere Herausforderungen im Sicherheitsbereich, die einen höheren Abstimmungsbedarf zwischen allen Beteiligten sowie eine akkurate Koordination aller Bauphasen notwendig machen. In der Brandschutzplanung sind vor allem flexible Lösungen und gut durchdachte Abläufe wichtig“, erklärt Ing. Werner HoyerWeber, Geschäftsführer von HOYER Brandschutz. Mit seinem Team übernahm er die Erstellung des Brandschutzkonzeptes für den neu errichteten Mittelteil des Auhof Center. Dieser wurde während des Umbaus mit überdachten Gängen mit den bestehenden EKZ-Bereichen verbunden, um einen ungestörten Betrieb aller Handels-, Entertainment- und Gastronomieangebote zu ermöglichen. Zusätzlich musste das Brandschutzkonzept bereits den Bau von 80 Wohnungen berücksichtigen, die auf dem Flachdach des Auhof Center im Rahmen eines 8 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 „Besonderer Bedacht lag auf der Minimierung der Kosten im Brandschutzbereich bei gleichzeitiger Einhaltung des behördlich geforderten Sicherheitsniveaus“, erklärt Ing. Hoyer-Weber. Um dies zu gewährleisten, wurde die bestehende Sprinkleranlage stärker als bisher in die Sicherheitsbetrachtung einbezogen. Zudem wurden die Sprinklerköpfe so positioniert, dass deutlich weniger Bauprodukte für den Brandschutz – Brandschutzverglasungen oder brandabschnittsbildende Wände – notwendig waren. Für die neuen Shopmieter des Einkaufszentrums entwickelte HOYER Brandschutz ein einheitliches Konzept für die Gestaltung der Schaufenster- und Eingangsbereiche, das die Wirksamkeit der neuen Rauch- und Wärmeabzugsanlage gewährleistete. ESSENTIELL FÜR DEN SCHUTZ VON MENSCHENLEBEN: ENTRAUCHUNG Im Brandfall geht die größte Gefahr für Menschen meist nicht vom Kontakt mit Feuer aus, sondern von der Rauchbildung. Die Fluchtwege werden durch Rauch und toxische Brandgase verqualmt, die Sicht erschwert und die Atemluft vergiftet. Der vorbeugende Brandschutz fokussiert daher auf die Verhinderung von großflächigen Verrauchungen. Im Auhof Center hatte HOYER Brandschutz die Planung einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage mit dem höchsten Sicherheitsniveau über. Diese führt Hitze und Brandgase aus dem Gebäude und stellt die Flucht von Personen aus der Verkaufsstätte sicher – weiters sorgt die Anlage für eine freie Sicht und ermöglicht den schnellen und gezielten Löschangriff der Feuerwehr. Mit einem Konzept, das dieses Sicherheitsniveau bei gleichzeitig geringstmöglicher Anzahl an Rauchabschnitten erfüllt, konnte HOYER Brandschutz auch hier kostenintensive, bauliche Maßnahmen auf ein Mindestmaß reduzieren. Mit seiner hohen Planungsqualität stellte das HOYER-Team abschließend eine zügige Einreichung der Brandschutzmaßnahmen mit positivem Bescheid direkt in der ersten Verhandlung sicher und trug maßgeblich dazu bei, dass die kurze Manuelles Bedienfeld der Rauch- und Wärmeabzugsanlage für die Feuerwehr. Umbauzeit des Projekts eingehalten werden konnte. >kap< Über HOYER Brandschutz: Als Experte für vorbeugenden Brandschutz realisiert das unabhängige Ingenieurbüro rund um Geschäftsführer Ing. Werner Hoyer-Weber moderne Konzepte für Brandverhinderung und -prävention in industriell und kommerziell genutzten Gebäuden. Das Portfolio von HOYER Brandschutz umfasst dabei Planung, Überwachung und Kostenschätzung bis hin zur fachtechnischen Abnahme der Brandschutzanlagen, die entsprechend ihrer architektonischen Charakteristika sowie der jeweiligen behördlichen Richtlinien, national wie international, ausgelegt werden. HOYER Brandschutz zeichnete unter anderem bereits für die Brandschutzplanung für den neuen WU-Standort im Wiener Prater, den DC Tower, IKEA in Österreich und Osteuropa, NÖM Baden, AGRANA Zucker, Magna Steyr, Neudörfler, die Schweizer Botschaft, das Landesklinikum Mistelbach, die Rudolfstiftung oder heinzel•pulp Zellstoff Pöls verantwortlich. OBJEKTE & PROJEKTE 3D-Modellierung Energieoptimierung im Flug Energieverluste in Gebäuden und ganzen Stadtvierteln lassen sich durch neueste Technologie einfach erfassen. Ein signifikanter Treiber des weltweiten Energiebedarfs ist das Heizen und Klimatisieren von Gebäuden. Folglich gewinnt das thermografische Erfassen von Bauobjekten mittels bildgebender Sensorik zunehmend an Bedeutung. Dazu muss eine Vielzahl von Einzelbildern aufgenommen werden. Bei größeren Gebäuden bzw. ganzen Stadtteilen wird die Bildanzahl immer komplexer. Um dieses Problem zu lösen, nimmt die Forschungsgruppe „VideoAnalytics“ sowohl thermische als auch konventionelle Farbbilder aus der Luft auf und verknüpft diese miteinander. Aus den stark überlappenden Luftbildern der Gebäude erstellt die Software ein dreidimensionales Modell der Szene, das z.B. Energieverluste sichtbar macht. Die Siemens-Forscher werden im steirischen Gleisdorf erstmals einen ganzen Stadtteil thermisch analysieren, statt wie bisher Energie- und Wärmeverluste einzelner Gebäude isoliert zu betrachten. „Unser Ziel ist es, ein Entscheidungsinstrument zu entwickeln, mit dem Energieeffizienz-maßnahmen interaktiv ausgewählt werden können. Es simuliert Effekte von verschiedenen Optimierungsschritten und berechnet die optimalen Maßnahmenkombinationen für die ‚Problemzonen‘ der Stadt“, erläutert Projektleiterin Claudia Windisch aus der Forschungsabteilung von Siemens. Stadtentwickler können damit bauliche Maßnahmen auf einer nachvollziehbaren und (mess-)datengetriebenen Basis auswählen. Das Risiko von ad-hoc Entscheidungen oder Fehlinvestitionen wird drastisch reduziert. Diese Entwicklungen dienen als Basis für neuartige Mess- und Analyseverfahren durch Experten. Die Anwendungsbereiche reichen von der Erstellung eines 3DThermalmodells von Gebäuden und thermischen Panoramen von ganzen Stadtvierteln, bis hin zur thermischen Analyse von Photovoltaikanlagen. HAUSTEC-Tipp: Weitere Informationen zur Energieoptimierung im Flug finden Sie unter: http://sieag.at/gleisdorf >red< Claudia Windisch wurde für die Softwarelösung zur Energieoptimierung aus der Luft mit dem eAward 2015 ausgezeichnet. (v.l.n.r.): Christian Rupp (Sprecher der Plattform Digitales Österreich des Bundeskanzleramts), Barbara Novak (IT-Sprecherin und Abgeordnete zum Wiener Landtag), Claudia Windisch (Siemens Projektleiterin der Forschungsgruppe "Video Analytics" aus Graz), Martin Szelgrad (Report Verlag). Foto: Milena Krobath 10 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Effizienz am Bau: Neue Projektkultur vonnöten Kaufmännische Effizienz und ein hoher Anspruch an die Projektkultur schließen einander nicht aus. Im Gegenteil: Möglich wird beides nur durch das jeweils andere. So das Credo der 2012 gegründeten IG Lebenszyklus Hochbau. Denn das vorherrschende systembedingte Gegeneinander im Bauwesen verursache nicht nur Qualitäts- und Baumängel, sondern auch wirtschaftliche Ineffizienz. „Wenn wir effizienter werden wollen, brauchen wir eine neue Projektkultur, die auf gegenseitigem Vertrauen aller Projektpartner beruht. Es zahlt sich aus, partnerschaftlich miteinander umzugehen“, zeigt sich Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Hochbau, bei der Präsentation des Jahresprogramms von dem 60 Unternehmen starken Verein, überzeugt. Die Arbeitsergebnisse 2015 sollen Bauherren weitere Instrumente in die Hand geben, optimale Rahmenbedingungen für ihre Projekte zu schaffen. NEUES LEISTUNGSBILD Ab Herbst 2015 dient das „Leistungsbild Kaufmännische Bauherrenvertretung“ als Fachleitfaden und Best-PracticeStandard zur erfolgreichen Umsetzung komplexer Bauprojekte. Unter der Leitung des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG werden die „Werkzeuge“ und Methoden der kaufmännischen begleitenden Kontrolle, d.h. der laufenden Überwachung des Projekts in Hinblick auf die Interessenslage der kaufmännischen Geschäftsführung, weiterentwickelt. Initiator Erich Thewanger, Partner bei KPMG: „Der Erfolg komplexer Bauprojekte wird auf technischer, rechtlicher und kommerzieller Ebene bestimmt. Ein Bauprojekt kann aus Sicht des Bauherrn auch als „Unternehmen auf Zeit“, also als kommerzielles Projekt, betrachtet werden. Das schließt auch einen hohen Anspruch an die Projektkultur unbedingt mit ein.“ MITEINANDER STATT GEGENSEITIGES BLOCKIEREN Die für eine entsprechende Projektkultur notwendigen Grundlagen werden im Rahmen der Arbeitsgruppe „Projektkultur – Schmierstoff für eine lebenszyklusorientierte Projektabwicklung“ entwickelt, die von Wolfgang Kradischnig, DELTA, geleitet wird. In Kooperation mit der 2014 gegründeten „Initiative Kulturwandel Bau“ soll insbesondere mit Praxisbeispielen gearbeitet werden, die aufzeigen, welche zwischenmenschlichen Faktoren zum Erfolg bzw. Misserfolg eines Pro- OBJEKTE & PROJEKTE Die IG Lebenszyklus Hochbau tritt auch 2015 an, Bauherren bei der Abwicklung ihrer Projekte zu unterstützen: Wolfgang Kradischnig, DELTA; Erich Thewanger, KPMG; Margot Grim, e7; Karl Friedl, M.O.O.CON (v.l.n.r.) Foto: IG Lebenszyklus Hochbau jekts beigetragen haben. Die Verbindung mit theoretischen Modellen, welche diese Faktoren erklären, soll schließlich dazu führen, Werkzeuge und Empfehlungen für eine gelungene Projektkultur zu initiieren und aufrechtzuerhalten. „Technische, rechtliche und kommerzielle >hard facts< sind für das Gelingen eines Bauprojekts von großer Bedeutung. Ergänzend dazu tragen zwischenmenschliche Faktoren wesentlich zum späteren Projekterfolg bei. Dies findet in der derzeitigen Praxis noch viel zu wenig Beachtung und soll hier berücksichtigt werden“, begründet Wolfgang Kradischnig, IG Lebenszyklus Hochbau, DELTA, die Zielsetzung der Arbeitsgruppe. NACHHALTIG AUCH BEIM BETREIBEN Auf den Inbetriebnahme- und Übergabeprozess im erweiterten Sinne konzentriert sich die von Margot Grim, e7, geleitete Arbeitsgruppe. Konkret wird diskutiert, welche Vorleistungen notwendig sind, um bei der Inbetriebnahme gewährleisten zu können, dass alle Anlagen und Gewerke bereits optimiert eingestellt sind und effizient laufen. Ein Knackpunkt dafür ist die Definition von Verantwortlichkeiten aller am Planungsprozess Beteiligen – Bauherren, Planern, Ausführenden und Betreibern – und deren Kommunikation untereinander. Grim: „Als Ergebnis erwarten wir uns die Konkretisierung und Definition des Leistungsbildes eines „Inbetriebnahmemanagers“, der im Idealfall den gesamten Projektentwicklungsprozess begleitet und darauf achtet, dass die notwendigen Unterlagen für eine optimierte Inbetriebnahme überhaupt vorhanden sind. Aus unserer Sicht ist das ein Thema, das nicht nur langfristig denkende Bauherren, sondern auch Investoren anspricht, da es sich direkt und positiv auf die Gewährleistung, Mängelbehebung und die Betriebskosten auswirkt.“ LEBENSZYKLUSKOSTENRECHNUNG IM VERGABERECHT II Bereits im Vorjahr veröffentlichte die IG Lebenszyklus Hochbau den Fachleitfaden „Lebenszykluskostenrechnung in der Vergabe“. Dieser enthält allgemeine Erläuterungen zum Artikel 68 der EU-Richtlinie 2014/24/EU vom 26. Februar 2014 über die öffentliche Auftragsvergabe und wird noch im März an das Bundeskanzleramt übergeben. 2015 soll ein zweiter Leitfaden erarbeitet werden, in welchem beispielhaft für typische Leistungen der Planung, der Errichtung und des Betriebs von Gebäuden konkrete Spezifikationen für die Lebenszykluskostenrechnung in der Vergabe ausgearbeitet werden. Dazu Arbeitsgruppen-Leiter Helmut Floegl, DonauUniversität Krems: „Die Arbeitsergebnisse sollen dazu beitragen, die EU-Richtlinie in Österreich sinnvoll umzusetzen. Das Interesse an der Arbeitsgruppe ist groß, wir konnten auch 2015 zahlreiche Bauherren und gesetzgebende Stellen für die Mitarbeit gewinnen.“ >imk< Moderne Schule 14 Millionen für kreatives Lernen Das Bundesrealgymnasium am Schuhmeierplatz im 16. Wiener Gemeindebezirk erstrahlt in neuem Glanz. Die Bildungseinrichtung wurde von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) in den vergangenen zwei Jahren generalsaniert und erweitert. tgaplan+ Beratende Ingenieure zeichnet für die Planung, Ausschreibung und Vergabe nach dem Bundesvergabegesetz verantwortlich. „Die topmoderne Schule bietet Schülern einen besonderen Anreiz für kreatives Lernen und Arbeiten“, ist Ing. Helmut Schartmüller, Geschäftsführer und Eigentümer von tgaplan+ Beratende Ingenieure, überzeugt. Die Nachmittagsbetreuung an der Schule ist als weitere Serviceleistung neu dazugekommen. Bei der Sanierung des Gymnasiums wurden gleichzeitig die Haustechnik und der Brandschutz des Schulgebäudes auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht. tgaplan+ Beratende Ingenieure hatte die Planung, Ausschreibung und Vergabe nach dem Bundesvergabegesetz sowie die begleitende Kontrolle für sämtliche TGA-Gewerke über. Dazu gehörten Stark- und Schwachstrominstallation, Energieversorgung, Beleuchtungstechnik, Medientechnik, EDVAktivkomponenten, sicherheitstechnische Anlagen, Heizungs-, Sanitär- und Lüftungstechnik, Aufzugsanlagen sowie Regelungs- und Leittechnik. Die Sanierung und Erweiterung des BRG am Schuhmeierplatz kostete rund 14 Millionen Euro. Erfahren und kompetent: Bei diesem Projekt konnte tgaplan+ Beratende Ingenieure einmal mehr seine Erfahrung und Kompetenz unter Beweis stellen. Das Unternehmen mit Büros in Grein und Wien erledigte den Auftrag zur vollsten Zufriedenheit aller: termintreu, genau und aktuell. >red< Foto: Ing. Helmut Schartmüller HAUSTEC exklusiv 2-3|15 11 OBJEKTE & PROJEKTE Refurbishment Denn ältere Bauten intelligent aufzurüsten, bietet mehr als nur einen Vorteil. „Refurbishment“ ist mehr als bloß eine Renovierung oder ein „Facelifting“, denn Vorhandenes intelligent umnutzen ist ein Gebot der Zeit. Besonders in Stadtzentren mangelt es oft an Platz – ein klassisches Beispiel sind die als Loft genutzten Gewerbeflächen von New York. Die Herausforderung ist, Struktur und Nutzung von Gebäuden an einen veränderten Kontext anzupassen. Dabei entsteht mitunter sehr aufregend unaufgeregte Architektur, wenn etwa eine alte Fabrik zum modernen Wohnhaus oder Bürokomplex wird, oder sie überhaupt ein flexibel nutzbares Raumkonzept erhält. Es geht um Umnutzung und Aufwertung von Bestandsimmobilien, um die Vitalität der Städte zu erhalten und Leerstände zu reduzieren. „In der Revitalisierung heruntergewirtschafteter Bestandsimmobilien liegt die Kraft für die Zukunft urbanen Lebens. Zur Erhaltung der Vitalität der Städte ist es unumgänglich, in regelmäßigen Abständen substanzverbessernde Maßnahmen durchzuführen.“ Der englische Begriff für Revitalisierung, Refurbishment, meint nicht nur einfaches Renovieren. Es geht darum, die Struktur und die Nutzung eines Gebäudes an einen veränderten Kontext anzupassen. Mitunter wird dabei eine alte Fabrik zum Personelles WISAG: Neuer Vertriebsleiter Foto: WISAG Horst Thomas Eder (39) hat die Leitung des Vertriebs der WISAG Gebäudetechnik GmbH & Co. KG und WISAG Facility Management GmbH & Co. KG mit Sitz in Wien übernommen. In dieser Position wird er sich nicht nur um den Vertrieb der beiden WISAG Bereiche, sondern auch um die Kundenbetreuung kümmern. „Das Ineinandergreifen der WISAG Dienstleistungen und das tägliche Bestreben für den Kunden ausgezeichnete Leistung zu erbringen, machen die WISAG für mich zu einer spannenden Herausforderung“, so Eder zu seiner neuen Position. Mit den Bereichen Gebäu detechnik, Gebäudereinigung, Sicherheit und Service sowie Facility Management bietet die WISAG ein umfangreiches Dienstleistungsangebot rund um die Immobilie. Der gebürtige Kärntner war zuvor acht Jahre bei der Honeywell Austria tätig, zuletzt als Senior Account Manager. Eder verfügt damit über ein breites Fachwissen in der Gebäudetechnik und wird seine Fertigkeiten auch im Bereich des Projektmanagements und der Organisationsentwicklung für die WISAG einsetzen. >red< 12 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Foto: 4D solutions, Kommunikationsagentur Bestandsobjekte: modernen Wohnhaus oder ein Kaufhaus zu einem Bürokomplex. Damit steigt nicht nur der Wert der Immobilie sondern auch der des ganzen Viertels. „Im Rahmen einer gesamten ökologischen Betrachtung von Baumaßnahmen gewinnt die Revitalisierung von Bestandsimmobilien vor allem in innerstädtischen Lagen zunehmende an Bedeutung.“ VON ERSTER KALKULATION BIS ÜBERGABE ALLES AUS EINER HAND Das Büro „raumbau architekten ziviltechniker gmbh“ mit Sitz in Salzburg ist unter anderem darauf spezialisiert, in Deutschland und Österreich alle notwendigen Bereiche aus einer Hand anzubieten. Es wickelt Anlegerprojekte für Investoren von der ersten Bewertung des Grundstückes, über die gesamte wirtschaftliche Kalkulation, Generalplanung, Vermarktung, Bauüberwachung und Übergabe ab. Das bietet für den Bauträger nicht nur eine unheimliche Erleichterung in der Abwicklung, sondern auch eine Zeitersparnis, da alles aus einer Hand kommt. Möglich wird dieser wohl einzigartige USP dadurch, dass Robert Blaschke, Mitbegründer und Senior Partner von raumbau architekten, bereits vor Jahren zusätzlich die komplexe Ausbildung und Konzessionsprüfung zum Bauträger und Immobilientreuhänder absolviert hat. Durch dieses Wissen kann er seine Kunden auch abseits der typischen Architekturthematik beraten und betreuen. In vielen seiner Projekten sind die Investoren private Anleger, für die raumbau architekten - vor der architektonischen Entwicklung - auch sämtliche Bereiche der wirtschaftlichen Entwicklung übernommen hat. VORTEILE REFURBISHMENT o Preislich günstiger Natürlich muss zwischen Teil- und Komplettrevitalisierung unterschieden werden, denn wenn bis auf das Grundgerüst nichts mehr über bleibt, beläuft sich der Preis fast auf den eines Neubaus. o Kürzere Dauer Eine Sanierung kann oft sehr viel schneller bewerkstelligt werden als ein kompletter Neubau. o Genehmigungen Die Bestandsimmobilie weist oft manchmal viel mehr Nutzfläche auf als, auf Grund neuer Bauungspläne oder Bauverordnungen, in einem Neubau realisierbar wäre. PROJEKT HAMBURGER WELLE Das bestehende Bürogebäude - es wurde 2004 von den Hamburger Architekten Bothe - Richter - Teherani (BRT) errichtet, ließ sich zum Teil nur schwer vermieten. Ein neues Vermarktungskonzept sah daher die Umgestaltung des Eingangsbereiches und der Büroräumlichkeiten vor. Das von außen sehr rund und wellenartig gestaltete Gebäude hat einen hohen Wiedererkennungswert, der sich nun auch im Inneren wiederfinden soll. Der Weg ins Büro führt durch den neugestalteten und thematisierten ZEN Garten, welcher nicht nur den repräsentativen Eingangsbereich definiert, sondern gleichzeitig einen Erholungsraum für seine Nutzer, einen Ort der Begegnung schafft. Als zukünftiger Vermietungsstandard für die Büros wurde eine neue, kreative Bürowelt entworfen, welche nun nicht nur klar erkennbar die Entwurfsphilosophie des Gebäudes aufnimmt, sondern sich auch sehr stark dem Thema "Raumakustik" widmet. Alleine dadurch unterscheidet man sich jetzt bereits deutlich von anderen, marktüblichen Büroflächen und kann sich am Markt vorteilhaft positionieren. Eine rund 500 m• Mustersuite für zukünftige Mietinteressenten sowie der neue ZEN Garten als Verteiler wurden soeben fertiggestellt. >imk< Foto: 4D solutions, Kommunikationsagentur OBJEKTE & PROJEKTE Bürohaus "Hamburger Welle", Hamburg, Deutschland Auftraggeber: SEB Asset Management Frankfurt Architektur: BRT Architekten Hamburg (Bothe Richter Teherani) Refurbishment: raumbau architekten ztgmbh - Salzburg Nutzfläche: insgesamt 20.000 m• Fertigstellung Musterbüro + ZEN Garten: 2015 OBJEKTE & PROJEKTE 37. Uponor Kongress: Gipfel der TGA-Branche „TGA – alles geregelt?!“: Unter dieser von den Veranstaltern durchaus mehrdeutig gemeinten Überschrift stand der 37. Uponor Kongress vom 20. bis 27. März 2015 in St. Christoph am Arlberg. Fünf Tage beleuchteten rund 180 Führungskräfte von Ingenieur- und Architektenbüros, Handwerksunternehmer sowie Entscheider aus Wohnungs-, Industrie- und Gewerbebau mit hochkarätigen Referenten und Experten die spannungsreichen Facetten von Regeln und Regelungen. Georg Goldbach, Kongressleiter und Leiter Vertrieb & Marketing Zentraleuropa bei Uponor, eröffnete das Gipfeltreffen auf 1.800 m Höhe mit eindrucksvollen Referenzen aus der ganzen Welt und einem Rückblick auf nahezu vier Jahrzehnte Uponor Kongress. Auch bei der 37. Veranstaltung würden der Dreiklang aus Vorträgen von Trendsettern und Experten zu aktuellen Themen aus der TGA-Branche, das Netzwerkknüpfen sowie die Freude als Motor für den persönlichen Erfolg den besonderen Flair des Uponor Kongresses ausmachen. Alle Fotos: Uponor Kommunikationstrainer René Borbonus zeigte mit seinem Programm „Respekt! Ansehen gewinnen bei Freund und Feind“, dass Kommunikation und Respekt die Basis für erfolgreiche Bauprojekte und die Konfliktbewältigung in jeder Planungs- und Ausführungsphase sind. 14 eine Videobotschaft an das Auditorium und betonte darin, dass die kommunikationstechnische Vernetzung aller Akteure im Energiesystem die Grundlage für eine erfolgreiche Energiewende sei. ZUKUNFTSWEISENDE ENERGIEKONZEPTE Matthias Goebel von STIEBEL ELTRON erläuterte das komplexe Zusammenwirken verschiedener Energie-quellen bei den als Green Office bekannt gewordenen Elbarkaden in Hamburg und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Klaus Peter Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, erklärte die Schnittstellenfunktion der Gebäudeautomation am Beispiel des NuOffice in München. Dieses gilt mit einer LEED-Zertifizierung in Platin als nachhaltigstes Bürogebäude. Die positive Wirkung von selbstlernenden Steueralgorithmen, unter Berücksichtigung der Wettervorhersagen, auf die Energieeffizienz thermisch aktivierter Bauteilsysteme, zeigten M. Eng. Martin Schmelas und Prof. Elmar Bollin von der Hochschule Offenburg auf. SCHADENSPRÄVENTION VON ROHRSYSTEMEN IM FOKUS Fünf Tage beleuchteten rund 180 Teilnehmer beim 37. Uponor Kongress mit hochkarätigen Referenten und Experten die spannungsreichen Facetten von Regeln und Regelungen. „TGA – alles geregelt?!“: Unter dieser Überschrift eröffnete Georg Goldbach, Kongressleiter und Leiter Vertrieb & Marketing Zentraleuropa bei Uponor, den 37. Uponor Kongress. Kommunikationstrainer René Borbonus zeigte mit seinem Programm „Respekt! Ansehen gewinnen bei Freund und Feind“, dass Kommunikation und Respekt die Basis für erfolgreiche Bauprojekte sind. Besondere Wertschätzung von einem der politischen Schwergewichte bekam der Uponor Kongress von Guenther H. Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Als ehemaliger Kommissar für Energiewirtschaft und Ministerpräsident aus dem Land der „Häuslebauer“ weiß er um das Spannungsfeld, in dem die Politik bei der energetischen Sanierung steht. Wegen einer Terminkollision konnte er leider nicht persönlich an der Veranstaltung teilnehmen, sendete aber HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Neben der Regelungstechnik stand der Uponor Kongress im Zeichen der Schadenspräventionen in Rohrsystemen. Prof. Dr.Ing. Michael Günther von der Uponor Academy warb für eine höhere Sensibilität zur Vermeidung von bereits in Planung und Ausführung angelegten Schäden. Warum diese Forderung berechtigt ist, verdeutlichte der Fachvortrag von Dr.-Ing. Thorsten Pfullmann vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer. Der Versicherungssachverständige präsentierte Schadensfälle und statistiken und formulierte Anforderungen zur Schadensprävention. Wie diese aus Sicht eines Anlagenbauers systematisch in der Praxis umgesetzt werden können, beschrieb Christian Frädrich von Cofely Dr.-Ing. Thorsten Pfullmann präsentierte Schadensfälle und -statistiken und formulierte Anforderungen zur Schadensprävention. OBJEKTE & PROJEKTE Welche Möglichkeiten intelligente Regelungstechnik für zukunftsorientierte Energiekonzepte von Industriegebäuden und von Einfamilienhäusern bietet, dokumentierten den Kongressteilnehmern eindrucksvoll drei weitere Referenzen. Nach den DGNB-Kriterien mit Gold zertifiziert wurde das Spiegel-Haus an der Ericusspitze in Hamburg. Dessen Energiekonzept mit einer Uponor Betonkernaktivierung stellte Dr. Markus Treiber von Drees & Sommer und Olaf Schmidt vom Bauherren Robert Vogel GmbH vor. Dr. Markus Treiber erklärte dazu: „Um das Zusammenwirken der TGA-Systeme im Raum und deren Einfluss auf die thermische Behaglichkeit zu testen, stellen wir solche Gebäude mithilfe der CFD-Simulation immer auf den virtuellen Prüfstand.“ Wie innovative Energiekonzepte in großem industriellen Maßstab umgesetzt werden können, präsentierte Markus Faigl von der AUDI AG am Beispiel des neuen Werkes in Münchsmünster. >kap< Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Klaus Peter Sedlbauer erklärte die Schnittstellenfunktion der Gebäudeautomation am Beispiel des NuOffice in München. Aktueller Buchtipp Kunststück Führung 39 Führungskräfte – neun Experten – eine Frage: Wie gelingt Führung? So unterschiedlich wie die befragten Persönlichkeiten, so unterschiedlich sind auch deren Ant worten. 39 erfolgreiche Managerinnen und Manager aus dem Profit- und Nonprofitbereich erzählen auf den Punkt gebracht, an welchen Prinzipien sie sich orientieren, und berichten von wesentlichen Erkenntnissen im Hinblick auf gelungenes Führen. Neun Expertinnen und Experten aus den Disziplinen Betriebs wirtschaft, Gruppendynamik, Philosophie, Arbeitsmedizin, Sport wissenschaft und Buddhismus reflektieren diese Beiträge aus ihrer Perspektive. Welches Potenzial zur Energieeinsparung der Stand der Technik bei der energetischen Sanierung von Einfamilienhäusern im Bestand bietet, beschrieb Andreas Klapdor von RWE am Beispiel des RWE Zukunftshauses. Das Gebäude aus dem Jahr 1965 verbraucht nach der energetischen Sanierung nur noch ein Prozent des ursprünglichen Energiebedarfs. RWE testet mit dem Projekt, an dem neben Uponor und STIEBEL ELTRON insgesamt etwa 30 Partner beteiligt sind, mit welchen Techniken zukünftige Effizienzhäuser ausgestattet und wie diese auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden praxistauglich verarbeitet und miteinander vernetzt werden können. Andreas Klapdor betonte dabei, wie wichtige eine exakte Planung ist: „Anders als in Gewerbegebäuden, die nach der Sanierung für Betriebsoptimierungen weiter zugänglich sind, können Energiesparmaßnahmen bei Sanierungen von Einfamilienhäusern nicht ständig nachjustiert werden.“ Foto: Linde Verlag PRAXISERPROBTES ENERGIEKONZEPT FÜR EINFAMILIENHAUS Die Herausgeber: Foto: Rotes-Kreuz.at Prof. Dr.-Ing. Michael Günther von der Uponor Academy (links) erörterte (von links) mit Dr.-Ing. Thorsten Pfullmann, Christian Fraedrich und Sebastian Thomas die Schadensprävention in Rohrsystemen. Foto: Linde Verlag Deutschland. Mit welchen Haftungsrisiken eine fehlerhafte Planung und Installation für Planer und Anlagenbauer verbunden ist, verdeutlichte Rechtsanwalt Sebastian Thomas von der Kanzlei Leinemann & Leinemann sehr eindrücklich. Mag. Michael Patak, Studium der Betriebswirtschaft und Ausbildung zum Gruppendynamiktrainer. Seit 25 Jahren systemischer Berater und Trainer, geschäftsführender Gesellschafter der Beratergruppe Neuwaldegg. ao. Univ.Prof. Dr. Ruth Simsa, Soziologin an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Schwerpunkt Organisations- und Gruppensoziologie. Selbstständige Organisationsberaterin und Lehrtrainerin für Gruppendynamik und Organisationsberatung. Bibliographie: Michael Patak (Hrsg.) / Ruth Simsa (Hrsg.) Kunststück Führung (Buch kartoniert) Worauf es erfolgreichen Führungskräften ankommt 1. Auflage 2015 | 176 Seiten | Linde Verlag ISBN: 9783709305867 >red< HAUSTEC exklusiv 2-3|15 15 ENERGIE & RAUMKLIMA Projekt Waffelproduktion: KWKK-Energiesystem spart Energie Die moderne Produktion der Waffelfabrik ist eine der größten in Europa. Foto: Otto Beier Waffelfabrik Die Amortisation der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung liegt bei vier Jahren und bringen deutliche Einsparungen bei Energie und CO2 in einer der größten Waffelproduktionen Europas. Armin Nazet, der Planer und Installateur der Anlage (links) und Alexander Beier (rechts), technischer Geschäftsführer der Otto Beier Waffelfabrik sind stolz auf die Gesamtanlage. Foto: Das traditionsreiche Familienunternehmen Otto Beier Waffelfabrik GmbH aus Miltach im Bayerischen Wald setzt seit Oktober 2014 auf eine hocheffiziente Kraft-Wärme-KälteKopplung (KWKK). Die moderne Kombination aus einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und vier InvenSor Adsorptionskältemaschinen (AdKM) erzeugt nachhaltig Strom, Wärme und Kälte für große Teile des umweltbewussten Betriebes. Mit Hilfe des BHKWs werden im Winter insgesamt rund 10.000 m2 Büroräume und Produktionsbereich geheizt. Durch die Adsorptionskältemaschinen wird der Nutzen des BHKWs auch auf die sonst stromintensive Raumkühlung der Produktion und eines Rohstofflagers ausgeweitet. Diese innovativen Kältemaschinen erzeugen kaltes Wasser und nutzen dafür als Antriebsenergie Wärme statt Strom. Damit sinken CO2-Emissionen und Stromverbrauch um bis zu 70%. Da Wasser als Kältemittel zum Einsatz kommt, werden zudem problematische Kältemittel komplett vermieden, und Verluste aufgrund von Leckagen sind kein Thema mehr. InvenSor Für Armin Nazet den Geschäftsführer von Nazet Haustechnik, von der die Anlage geplant und installiert wurde, liegen die Vorteile auf der Hand: „Dies ist die erste Anlage mit einer Kombination aus BHKW und den thermisch angetriebenen Die vier Adsorptionskältemaschinen haben zusammen eine Leistung von 40 kW. Foto: InvenSor 16 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 AdKMs von InvenSor die wir installiert haben. Bisher läuft das Gesamtsystem absolut reibungslos, sodass wir von davon ausgehen, dass die vorher errechnete Gesamtamortisation von vier Jahren für die KWKK-Anlage voll zutrifft. Das ist ein hervorragender Wert, auch für Industrieanwendungen.“ Das gasbetriebene BHKW der Marke Senergie (Leistung: 50 kW elektrisch und 78 kW thermisch) wurde von Nazet Haustechnik bereits Ende 2013 installiert. Innerhalb von 12 Monaten Betriebszeit hat es rund 300.000 kWh Strom produziert, wovon circa 95% für den Eigenverbrauch verwendet wurden. Obwohl das BHKW im letzten Jahr bereits fast 6000 Betriebsstunden leistete, wird die Auslastung durch die im Oktober installierten AdKMs weiter anwachsen – ein positiver Effekt. Die Nutzungsdauer des Systems soll künftig auf mindestens 8600 Stunden pro Jahr steigen. Die Laufzeit der InvenSor Anlagen ist dabei durch deren integrierte FreeCoolingFunktion nicht auf Zeiten mit Antrieb durch das BHKW beschränkt. Das vom BHKW ausgekoppelte Warmwasser wird mit einer Temperatur von 75 Grad Celsius in die AdKMs eingeleitet und dort zur Produktion von Kälte genutzt. Die Kälte wird in Form von Wasser mit einer Temperatur von 15-17 Grad zur Verfügung gestellt und über Deckenkühler zur Raumkühlung eines Rohstofflagers und der Produktion verwendet. Dabei ersetzten die vier Adsorber einen stromintensiven Kaltwassersatz, der vorher diese Aufgabe übernommen hatte. Für die Prozesskühlung gibt es bei der Otto Beier Waffelfabrik ein separates Kälteaggregat. Um eine optimale Verteilung der Kälte zu gewährleisten, stehen die AdKM in direkter Nähe zur Waffelproduktion, das BHKW steht in einem separaten Gebäude. Ein weiterer interessanter Aspekt der Anlage ist, dass die AdKMs ihre Antriebswärme nicht direkt vom BHKW beziehen. Die Abwärme, die das BHKW produziert, heizt die 10.000 Liter Wasser im Warmwasserpufferspeicher an und bei einem Bedarf für Klimatisierung bedient sich die AdKM aus diesem Speicher. Der Vorteil dieser Konstruktion: Unnötige Start-StoppVorgänge des BHKW werden vermieden. Ein Kaltwasserspeicher ist bei dieser Anlage ebenfalls installiert, falls im Sommer Spitzenlasten bewältigt werden müssen. Der Kältepufferspeicher hat ein Fassungsvermögen von 2000 Liter. Bei niedrigen Außentemperaturen kann das InvenSor-System mit Freier Kühlung arbeiten, so dass die Wärme aus dem BHKW dann wie gewohnt direkt zur Verfügung steht. ENERGIE & RAUMKLIMA Auf der Kälteseite rechnet der Planer Nazet zwischen 3500 und 4000 Betriebsstunden für die AdKMs. Die hinter dem Betrieb günstig platzierten Rückkühler (107 kW) arbeiten mit Spitzenlastbesprühung. Markus Beier, der kaufmännische Geschäftsführer der Otto Beier Waffelfabrik steht schon lange für eine nachhaltige Energiestrategie der Firma. „Nachhaltig wirtschaften und umweltfreundlich arbeiten, dass ist das Ziel unserer Firma. Wir nutzen neben der KWKK-Anlage bereits seit längerem eine PhotovoltaikAnlage auf dem Dach (Leistung: 520 kW) zur Stromgewinnung und wir verwenden ein Wärmerückgewinnungssystem an unseren Kompressoren. Außerdem haben wir ein ausgeklügeltes Recycling-System, das uns hilft die produzierte Abfallmenge zu minimieren. Alle ablaufenden Betriebsprozesse werden ständig überprüft, um den Einsatz von stofflichen wie energetischen Wertstoffen zu optimieren. Dank ständiger Weiterentwicklungen, wie beispielsweise das effiziente neue KWKK-System, sind wir zu einem der modernsten Waffelhersteller in Europa geworden mit einer täglichen Produktionskapazität von 400.000 Waffelblättern (circa 22 t). Wir befinden uns schon in der Planung für weitere AdKMs für die nächste Expansionsstufe des Betriebes.“ Die InvenSor Adsorptionsmaschinen gehören zu den anwenderfreundlichsten und zuverlässigsten Geräten auf dem Markt. So lassen sich Zieltemperaturen für Kaltwasser und für den Rücklauf im Antriebskreislauf über das mehrsprachige farbige Touch-Display sehr einfach einstellen. Sogar eine Nutzung als Wärmepumpe ist schon vorbereitet und kann am Gerät aktiviert werden. Mit der bereits integrierten Hydraulik können Fachleute und Planer ihre speziellen Lösungen wie z.B. Nutzung von Freier Kühlung an kalten Tagen umsetzen, ohne die Komplexität und damit Fehleranfälligkeit der Gesamtanlage wesentlich zu erhöhen. Der leicht zu bedienende Inbetriebnahmemodus, die automatische Betriebsoptimierung und die standardmäßig vorhandene Internet-Schnittstelle machen die Geräte von InvenSor zu Plug&Play-Gerä- Technische Fakten: ten, die selbst mit Kühlsystem: Vier InvenSor Adsorptionskältemaschinen geringen Vorkennt- LTC 10 plus FC mit Freikühlfunktion, und integrierter nissen sehr gut zu Hydraulik (40 kW Nennleistung), Rückkühlung mit Spitzenlastbesprühung, 2000 Liter Pufferspeicher bedienen sind. Kaltwasser >kap< Antriebswärme: Senergie BHKW mit 78 kW thermischer und 50 kW elektrischer Leistung, 10000 Liter Pufferspeicher Warmwasser Klimatisierung: Raumkühlung eines Rohstofflagers und einer Produktionslinie – insgesamt auf einer Fläche von 2.000 m2 ENERGIE & RAUMKLIMA Brennstoffzellen Energieschub Branchen-Netzwerk Clean Power Net zieht zum fünfjährigen Bestehen positive Zwischenbilanz. Leistungsfähigkeit verdoppelt, Kosten mehr als halbiert, Marktaktivierung erfolgreich. Ob als Sicherheitspuffer für Stromnetze oder als Herz modernster Heiztechnik: Die Brennstoffzellentechnologie wird in immer mehr Bereichen erfolgreich eingesetzt. Das Branchen-Netzwerk Clean Power Net (CPN) will nun dafür sorgen, dass Brennstoffzellen „Made in Germany“ künftig verstärkt einem breiteren Markt zugänglich gemacht werden. Zudem sollen Hersteller aus Deutschland in den kommenden Jahren weltweite Exportmärkte erschließen. „Wir haben die Brennstoffzelle erfolgreich aus der Forschung in die Praxis geholt“, sagt Henrik Colell, Sprecher des Netzwerks Clean Power Net zu dessen fünfjährigem Bestehen. „Für die Zukunft gilt es, das weltweite Exportpotenzial dieser Technologie optimal auszuschöpfen – indem die Branche Produktivität und Leistung weiter steigert und Kosten weiter senkt.“ Welche Fortschritte bei der Entwicklung von Brennstoffzellen möglich sind, konnten die am Branchen-Netzwerk beteiligten Unternehmen im Zuge der vorkommerziellen Marktvorbereitung in den vergangenen Jahren zeigen, die durch das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) flankiert wird. Bei sicheren Stromversorgungsanwendungen beispielsweise ließ sich die Leistungsfähigkeit von Brennstoffzellen mehr als verdoppeln und schon in dieser ersten Phase konnten die Kosten halbiert werden. In den nächsten fünf Jahren sollen die Kosten nochmals halbiert werden. Dies ist laut CPN notwendig, um etwa den Markt für sichere Stromversorgungslösungen in der Breite erschließen zu können und um in den verschiedensten Stromversorgungsapplikationen nennenswerte Stückzahlen zu generieren. Die Brennstoffzellentechnologie kann bei digitalen und kritischen Infrastrukturen eine sichere Stromversorgung gewährleisten. Im Zeichen der Energiewende und der Digitalisierung der Gesellschaft ist daher vor allem auch dieses Thema ein besonderer Katalysator für die positive Entwicklung der Branche in Deutschland. Colell: „Moderne, immer stärker vernetzte Gesellschaften sind bei großräumigen und lang andauernden Unterbrechungen der Stromversorgung extrem gefährdet und verletzbar. Brennstoffzellen bieten sich als effiziente und zuverlässige Energiequellen besonders an, wenn es darum geht, die Versorgung sogenannter kritischer Infrastrukturen während eines Blackouts zu gewährleisten.“ Industrie und Business: Aufklärung und Entwicklung Das Anwendungsspektrum von Brennstoffzellen ist laut CPN riesig und geht weit über den Einsatz im digitalen Behördenfunk oder im Mobilfunk hinaus. Brennstoffzellen können ebenso erfolgreich bei ITServern, in Banken, in der Verkehrstechnik (Luftfahrt, Bahnverkehr), für Flutwarnsysteme, in Krankenhäusern, bei der Leit- und Steuertechnik in der Industrieproduktion oder in der WindparkMesstechnik eingesetzt werden. Neben der Sicherung der Energieversorgung für kritische Infrastrukturen eignen sich solche Brennstoffzellen-Stromversorgungen auch für Spitzenlasten, Minutenreserve und virtuelle Regelkraftwerke. „Sie können die Energiewende sowohl in Deutschland als auch weltweit unterstützen“, sagt Colell. >imk< 18 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Da gerade in einer Werbeagentur der optische Anspruch nicht zu kurz kommen darf, entschied sich die Geschäftsführung für die Designblenden von Pluggit. Die flächenbündigen Abdeckblenden für die Zu- und Abluftauslässe fügen sich perfekt in den modernen Gesamteindruck des neuen Gebäudes ein. Alle Fotos: Diana Bruhn, Igling KWL auf neuen Wegen: Frischluft für kreative Köpfe Im Neubau der Full-Service-Werbeagentur NETmark5 GmbH in Landsberg sorgt eine Wohnraumlüftung für einen zuverlässigen Luftaustausch. Mit flächenbündigen DesignBlenden passt das System auch optisch bestens in das kubistische Gebäude mit Glasfassade. Die neue Kreativzentrale befindet sich in unmittelbarer Nähe zum alten Agentursitz. Für die konstant wachsende Mitarbeiterzahl war dieser schlichtweg zu klein geworden, berichtet Inhaber Jürgen Farenholtz. Der zweistöckige Neubau im Bauhausstil besticht durch seine Transparenz: Rund 90 Prozent der Südseite des Gebäudes sind verglast. „Diese Transparenz soll nicht nur den kreativen Schaffensprozess unterstützen, sondern auch unser Selbstverständnis als moderne Agentur unterstreichen“, erklärt Farenholtz. WOHNRAUMLÜFTUNG AUS ÜBERZEUGUNG In rund sechs Monaten wurde das Schmuckstück in Holzständerbauweise fertiggestellt - der Umzug in die neuen Räumlichkeiten erfolgte im Mai 2014. Die Entscheidung für eine Wohnraumlüftung fiel aus tiefer Überzeugung, so Agenturinhaber Farenholtz: „Wir arbeiten im Bereich der werblichen Kommunikation schon seit Jahren erfolgreich mit Pluggit zusammen. So sind wir natürlich bestens über die ENERGIE & RAUMKLIMA Vorzüge einer Wohnraumlüftung informiert – ein Neubau ohne eine entsprechende Anlage war für uns undenkbar.“ WIRKUNGSWEISE LUFT WISSENSCHAFTLICH BESTÄTIGT SORGT FÜR ZUVERLÄSSIGEN LUFTAUSTAUSCH Pluggit Anlagen sind durch eine ganze Reihe technischer Zusatzausstattungen erweiterbar: Agenturinhaber Farenholtz denkt dabei vor allem an seine von Allergien geplagten Mitarbeiter und kann sich eine Erweiterung vorstellen. Speziell das Luftaufbereitungssystem PluggVoxx befreit die Luft von aggressiven Pollen und Staubpartikeln und inaktiviert Keime oder Viren, sodass auch Allergiker wieder aufatmen können. Dafür nutzt das Gerät die natürlichen Prozesse eines „reinigenden Gewitters“, nach dem man die klare und saubere Luft regelrecht spüren kann. Der Prozess verläuft in zwei Stufen: Als Die benötigte Frischluftmenge wird – nach vorheriger Analyse und Berechnung – den einzelnen Räumen zu- und die verbrauchte Abluft gleichzeitig abgeführt. Somit ist eine manuelle Fensterlüftung nicht mehr notwendig. Zudem gibt die Abluft gespeicherte Heizenergie über einen Wärmetauscher an die kältere Zuluft ab – das birgt Einsparpotenziale von mehr als 60 Prozent bei den Heizkosten, da unkontrollierte Wärmeverluste vermieden werden. Außerdem wird überschüssige Feuchtigkeit zuverlässig nach außen abtransportiert, wodurch Schimmel keine Chance hat. Die Pluggit-typische, einfache Stecktechnologie für die Montage des Verteilsystems ermöglicht einen reibungslosen, schnellen Einbau. Da gerade in einer Werbeagentur der optische Anspruch nicht zu kurz kommen darf, entschied sich Farenholtz für die Design-Blenden von Pluggit. Die flächenbündigen Abdeckblenden aus Edelstahl für die Zu- und Abluftauslässe fügen sich perfekt in den modernen Gesamteindruck des neuen Gebäudes ein. REIBUNGSLOSE INSTALLATION Der Einbau erfolgte durch die Sanitär Häntsche GmbH aus Landsberg, die zuvor noch keinerlei Erfahrung mit der treibende Kraft für die Photooxidation wird energiereiches, kurzwelliges UVC-Licht eingesetzt. Hierbei zerstört es die Zellstruktur von Viren, Schimmelsporen und Bakterien. Als zweite Stufe bewirkt eine spezielle Ionisationstechnik die Anreicherung der Luft mit aktiviertem Sauerstoff, der für eine natürliche, gesundheitsfördernde Luftionenkonzentration sorgt. Internationale Laborversuche und ein Gutachten der Universität Marburg bestätigen die schnelle Inaktivierung der Keime und die dauerhafte Absenkung ihrer Anzahl in der Raumluft. Feinstaub lässt sich mit einem elektrostatisch aufgeladenen Zusatzfilter abfangen. Das Luftbefeuchtungssystem AeroFresh oder das LuftWärme-Element PluggMar sind weitere Zubehöroptionen zur Verbesserung der Luftqualität. Der zweistöckige Neubau im Bauhausstil besticht durch seine Transparenz: Rund 90 Prozent der Südseite des Gebäudes sind verglast - ein moderner Sonnenschutz (li.) ist daher Pflicht. FRISCHE LUFT FÖRDERT KREATIVITÄT Installation von Pluggit Anlagen hatte. Peter Häntsche: „Wir erhielten ein mehrstündiges Produktbriefing durch Pluggit Techniker direkt auf der Baustelle. Der Einbau der Lüftungsanlage ist sehr einfach zu verstehen, im Prinzip ist er selbsterklärend.“ Mit dem zur Verfügung gestellten Verlegeplan funktionierte der Einbau problemlos. „Und falls doch einmal eine Frage auftauchte, war immer ein Techniker oder Außendienstmitarbeiter als Ansprechpartner erreichbar“, fügt Häntsche hinzu. Die Inbetriebnahme der Anlage sowie ihre spezifischen Einstellungen wurden von einem Techniker aus dem Hause Pluggit ausführlich erklärt. Dank der guten Erfahrungen ist Häntsche überzeugt: „Bei einem erneuten Auftrag für eine Lüftungsanlage werde ich wieder auf das Pluggit System setzen.“ Farenholtz freut sich auf die Zeit im Neubau: „Ich bin mir sicher: Wir haben eine gute Entscheidung getroffen. Insbesondere im Winter hatten wir früher schon nachmittags schlechte Luft. Um einen Wärmeverlust zu vermeiden, wurde selten gelüftet. Das hat sich natürlich auch negativ auf unsere Konzentration und Produktivität ausgewirkt. Jetzt werden unsere Mitarbeiter sicher für unsere Kunden vor Kreativität sprühen.“ >imk< HAUSTEC exklusiv 2-3|15 19 ENERGIE & RAUMKLIMA Energieeffizienz: Als größte Energiequelle behandeln Die Europäische Kommission hat im Februar ihren mit Spannung erwarteten Vorschlag zur Energieunion präsentiert. Darin schlägt sie ihre Prioritäten in der EU Energie- und Klimapolitik für die nächsten zwei Jahre vor. „Es ist entscheidend, jeweils zuerst die Effizienzpotentiale voll auszunutzen, bevor daran gedacht wird, wie die Energie erzeugt, gespeichert und transportiert werden soll“, Ing. Günter Lang, Leiter der Passivhaus Austria. Foto: Passivhaus Austria Dabei soll die engere Zusammenarbeit von EU-Staaten bei Energiefragen gefördert werden. Energieunion bedeute für die Kommission unter anderem: "Energieeffizienz grundlegend zu überdenken und als eigenständige Energiequelle zu behandeln, damit sie gleichberechtigt mit Erzeugungskapazität konkurrieren kann". Die Wärme- und Kälteerzeugung ist nach wie vor der Einzelbereich mit dem höchsten Energiebedarf in Europa. Die Kommission wird daher eine Überprüfung der EnergieeffizienzRichtlinie und der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden vornehmen, um den geeigneten Rahmen für weitere Fortschritte bei der Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden zu schaffen. Basierend auf den konkreten Erfahrungen der Mitgliedstaaten wird die Kommission Mechanismen für die Erleichterung des Zugangs zu vorhandenen Finanzmitteln unterstützen, damit der Gebäudebestand energieeffizienter wird. Investitionen in die Energieeffizienz von Gebäuden gehören heute zu den lohnendsten Maßnahmen dieser Art für Bürger und Unternehmen. 40% ENERGIEEINSPARUNGEN BIS 2030 SIND ÖKONOMISCH SINNVOLL „Die Vorschläge sind gute Vorsätze, es fehlen aber die konkreten Maßnahmen“, analysiert Günter Lang, Leiter der Passivhaus Austria. Die Energieeffizienz-Richtlinie war hier schon einmal weiter. Eine weitere Präzisierung und Verschärfung dieser, könnte rasche Erfolge erzielen. So gehe aber lediglich viel Zeit und Energie verloren, bis konkrete Gesetze beschlossen sind und der Bausektor reagiert, folgert Lang. Die derzeitige Zielvorgabe von 27% Energieeinsparungen bis 2030 sei hingegen kein guter Vorsatz. „Hier ist bei weitem viel mehr möglich und 40% Energieeinsparungen bis 2030 dringend erforderlich, will man das Pferd nicht von hinten auf zäunen. Es ist entscheidend, jeweils zuerst die Effizienzpotentiale voll auszunutzen, bevor daran gedacht wird, wie die Energie erzeugt, gespeichert und transportiert werden soll. Erst so lässt sich eine konsequente Energiewende kostengünstig und im Einklang mit der Bevölkerung erfolgreich umsetzen“, unterstreicht Lang die Bedeutung der Energieeffizienz. "Dieser Anspruch (der Energieunion, Anm.) müsse nun aber durch Maßnahmen begleitet werden", stößt Roland Jöbstl, Policy Officer für Klima und Energie des European Environmental Bureau (EEB), ins selbe Horn. Stattdessen gebe es aber eine fast obsessive Suche nach neuen Gaslieferanten. Eine erfolgreiche Energieunion erfordere aber, dass man Energieeffizienz an erste Stelle stellt und das verbindliche Energieeffizienz-Ziel in Höhe von 40% bis 2030 konsequent verfolgt, betont Jöbstl. "Die Energieeffizienzrichtlinie, die Gebäude- und Energieverbrauchskennzeichnung sowie die Ökodesign-Richtlinie sind großartige Über Differenztemperatur regelbar Durch zweiten Temperatursensor Zur ISH stellt Grundfos mehrere Neuerungen bei der Nassläufer-Baureihe Magna3 vor. Bei bestimmten Anlagen empfiehlt sich eine Differenztemperatur-Regelung, etwa bei Bestandsanlagen ohne Stellorgane, bei Einrohrheizungen oder bei Primärkreisläufen mit hydraulischer Entkopplung, bei denen kaum eine Differenzdruckveränderung stattfindet. Um auch solche Einbausituationen abzudecken, stattet Grundfos die Magna3-Modelle jetzt zusätzlich mit der Regelungsart Differenztemperatur aus. Voraussetzung für die DifferenztemperaturRegelung ist ein zweiter Temperatursensor. Eine entsprechende Option steht im Grundfos-Zubehörprogramm zur Verfügung, da das Unternehmen als Komplettanbieter auch Sensoren entwickelt und fertigt. 20 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Neben der neuen Regelungsart wird die Baureihe um drei Modelle der Baugröße Magna3 32-120 mit Verschraubungsanschluss Rp 1¼ erweitert. Die Baugröße steht jetzt in Graugussausführung für die Nenndrücke PN 10 und PN 16 sowie in Edelstahl für PN 10 zur Verfügung. Bei der gesamten Baureihe gibt es außerdem ein Software-Upgrade und einige konstruktive Weiterentwicklungen. So wurde der eingebaute Sensor mit einer neuen Kappe versehen, um Fehlpositionierungen und das Verstopfen der Pumpe zu verhindern, und die Konstruktion des Klemmenkastens wurde für einen einfacheren Einbau der I/O- und Kommunikationsmodule optimiert. Die Magna3 ist mit 45 Typen und über 220 Modellen die am weitesten gefächerte NassläuferBaureihe am Markt. Sie deckt Nennweiten von DN 25 bis DN 100 und Nennförderhöhen von 4 bis 18 Metern ab. Die Doppelpumpen-Ausführungen können sowohl im Wechsel- und Reservebetrieb wie auch parallel im Spitzenlastbetrieb gefahren werden und erreichen dadurch Förderleistungen, für die ansonsten deutlich teurere Trockenläuferpumpen erforderlich wären. Die Magna3 eignet sich für Medientemperaturen zwischen -10 °C und +110 °C und deckt damit eine große Bandbreite von Einsatzbereichen in der Heizungs-, Klima- und Kältetechnik sowie industriellen Anwendungen ab. >red< Beispiele für erfolgreiche Maßnahmen auf EU-Ebene. Aber die Kommission muss nun klar und deutlich sagen, dass sie diese Instrumente stärken will, um weitere Einsparungen beim Energieverbrauch und bei Treibhausgasemissionen zu erreichen." Walter Saurer, Energiesprecher von Greenpeace in Österreich ergänzt: "Die Energieunion bietet jetzt die Chance, den Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz weiter voranzutreiben und die Energieabhängigkeit Europas zu reduzieren. Österreich muss diese Chance ergreifen und zusammen mit anderen Ländern wie Deutschland und Dänemark Allianzen schmieden um erneuerbare Energien und Effizienzmaßnahmen als Kerntechnologien im Rahmen der Energieunion zu implementieren". Sauer warnt vor faulen Kompromissen: "Die vorgeschlagene gleichrangige Behandlung von Schiefergasförderung mit erneuerbaren Energien ist völlig inakzeptabel. Dasselbe gilt für den von einigen Ländern zur Forcierung von Atomenergie geforderten, sogenannten neutralen Technologieansatz zur Erreichung der Klimaschutzziele." EUROPA DURCH ENERGIEEFFIZIENZ UNABHÄNGIG MACHEN 53 Prozent der benötigten Energie wurden 2014 um 400 Milliarden Euro in die EU importiert. Die EU ist damit der größte Energie-Importeuer weltweit und abhängig von außereuropäischem Gas und Öl. Dänemark zeigt vor, wie es möglich ist, von diesen Energieimporten unabhängig zu werden. So haben die Dänen nicht nur massiv die Windkraft ausgebaut, sondern setzen auch klar auf Energieeffizienz. Im Rahmen der Europäischen Gebäude-Richtlinie EBPD war bis 2014 von jeder Nation das „Nearly Zero Energy Building“ NZEB zu definieren, welches ab 2020 in ganz Europa zum Mindeststandard wird. Während die Dänen das NZEB mit einem max. Primärenergiebedarf von 60 kWh/m²a (inklusive Haushaltsstrom) festgelegt haben, konnte sich die österreichische Politik mit 160 kWh/m²a nur auf einen zweieinhalb Mal so hohen Primärenergiebedarf durchringen. Mit dem europäischen Energiewende Masterplan haben Prof. Dr. Wolfgang Feist und Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Ulrich von Weizsäcker bereits 2012 bei der 16. Internationalen Passivhaustagung aufgezeigt, wie Europa durch Energieeffizienz unabhängig von Energieimporten werden kann. In ihren damaligen Keynotes unterstrichen sie die weltweite Dringlichkeit zur Verfünffachung der Ressourcenproduktivität, wollen wir langfristig sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten sozial verträglich versorgen. „Das Passivhaus erlaubt sogar einen Faktor 10, ist also eine fantastische Innovation und heute bereits absolut rentabel“, unterstrich Weizsäcker die globale Bedeutung des PassivhausStandards. >kap< Vaillant expo: Foto: Vaillant ENERGIE & RAUMKLIMA Die neue Heimat des "Osterhasen" Besucher können am Hauptsitz des Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnikspezialisten auf 1.300 Quadratmetern entdecken, wo die Marke Vaillant herkommt und warum sie heute eine der bekanntesten Marken Europas ist. Eingeweiht wurde das Markenerlebniscenter mit einer Eröffnungsfeier mit Kunden und Medienvertretern sowie Gästen aus Politik und Wirtschaft. „Die Marke Vaillant steht seit über 140 Jahren für technologischen Fortschritt, umweltfreundliche Produkte, Kundenorientierung und Premiumqualität. Mit der neuen Vaillant expo laden wir unsere Kunden und Partner ein, die Geschichte der Marke zu erleben und einen Blick in die Zukunft grüner Heiztechnik zu werfen“, so Dr. Carsten Voigtländer, Vorsitzender der Vaillant Group Geschäftsführung, bei der Eröffnungsfeier. Im Anschluss hatten die Gäste die Gelegenheit, die Vaillant expo exklusiv zu besichtigen. Der Vorsitzende der Ge schäftsführung Carsten Voigtländer mit dem symbolischen Schlüssel zur Vaillant expo, flankiert von Marketingdirektorin Tanja Brinks und Pressesprecher Jens Wichtermann. AUSSTELLUNG ZUM MITMACHEN Die Vaillant expo ist kein Museum, im Gegenteil: Mitarbeiter stellen die Marke persönlich vor und laden die Besucher ein zum offenen, partnerschaftlichen Dialog und zum Erkunden von neuen, nachhaltigen Technologien für die Welt von morgen. An zahlreichen Stellen werden die Besucher aktiv einbezogen und sind so nicht zur Zuschauer, sondern Teil der Vaillant expo. Foto: Vaillant Foto: Katz 22 Am Anfang der Zeitreise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Unternehmens werden die Gäste von einer Skulptur des Vaillant Hasen, dem Botschafter der Marke, begrüßt. Ein Blick in die Historie zeigt Original-Exponate wie den Gas-Badeofen oder den Verkaufsschlager der 1960er Jahre, den Circo-Geyser. Anekdoten hinter der Geschichte geben persönliche Einblicke in die Historie der über 140 Jahre alten Marke mit dem Hasen im Logo. Die Gegenwart ist in der Ausstellung den aktuellen Entwicklungen gewidmet. Die Besucher erhalten einen Einblick in Funktion und Design der Vaillant Neuheiten sowie zu Green iQ. Green iQ ist das erste Label in Deutschland, das ausgereifte, zukunftsfähig vernetzte und nachhaltige Produkte von höchster Qualität auszeichnet. Foto: Vaillant Dort, wo Firmengründer Johann Vaillant Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Gas-Badeöfen gefertigt hat, eröffnete Anfang Mai ein beispielgebendes Markenerlebniscenter. HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Spannend ist ein Blick in die Zukunft. Wie passt sich das Haus von morgen unseren Lebensgewohnheiten an? Wie lässt sich Energie über lange Zeiträume speichern? Welche Technologie kann Emissionen deutlich senken und damit zum Erreichen der Klimaziele beitragen? Diese und weitere Fragen werden gemeinsam mit den Besuchern beantwortet. Vervollständigt wird die Vaillant expo durch ein internationales Systemtrainingscenter, in dem Vaillant Fachpartner auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. „Die Vaillant expo macht die über 140-jährige Geschichte unserer grünen Marke erlebbar“, fasst Tanja Brinks, Marketing Direktorin der Vaillant Group, zusammen. „Unser Markenerlebniscenter ist ein ganzheitliches Erlebnis, bei dem Besucher unsere Marke, unsere Produkte und die Menschen bei Vaillant kennenlernen.“ >imk< Eine-Welt-Solar-Kollektor Trotz der Extreme Auf dem Solarprüfstand des AIT hält Kunststoffkollektor beinahe die doppelte Belastung der geforderten Normwerte aus. Exzellente Ergebnisse erzielte der Eine-Welt-Solar-Kollektor auf dem Solarprüfstand des Austrian Institute of Technology (AIT). Der Kunststoffkollektor wurde annähernd den doppelten Schneelasten ausgesetzt, die als Norm für herkömmliche Kollektoren gefordert sind. „Der EineWelt-Solar-Kollektor hat den Test bravourös und ohne Beschädigungen bestanden“, freut sich Sunlumo-Geschäftsführer Robert Buchinger über das Ergebnis der Prüfverfahren. Bei den Tests auf dem Solarprüfstand des Austrian Institute of Technology werden Druck- und Zuglasten bei extremen Schnee- und Windverhältnissen simuliert. Da es aktuell noch keine Kunststoffkollektoren gibt, existieren derBei den Tests auf dem Solarprüfstand hielt der Eine-Welt-Solar-Kollektor zeit auch keine eigenen Prüfnormen und etablier- hohe Druck- und Zuglasten bei simulierten extremen Schneeverhältnissen aus. Foto: Sunlumo Technology GmbH ten Prüfmethoden für diese Modelle. „Daher wurde bei den Prüfverfahren des Eine-Welt-Solar-Kollektors auf Standards der Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen zurückgegriffen“, berichtet Robert Buchinger. Der Kunststoffkollektor wurde beinahe den doppelten Belastungen der geforderten Prüfnormen für Schneelasten ausgesetzt und bestand diese Tests exzellent. Daneben wurden auch zyklische Belastungen – abwechselnd Zug- und Drucklasten – erfolgreich getestet. Selbst nach diesen Belastungen war der Kollektor noch unbeschädigt und es konnten keine Mängel festgestellt werden. Sunlumo baut internationale Themenführerschaft weiter aus: „Diese Tests sind ein Beweis dafür, dass der Eine-Welt-Solar-Kollektor den üblichen Anforderungen standhält“, ergänzt Robert Buchinger. Er ist überzeugt, dass sich auch die Konstruktionsmethoden des Kunststoffkollektors positiv auf die Testverfahren ausgewirkt hat. „Bei unserem innovativen Kollektor setzen wir auf ein konsequentes Bauteil- und ganzheitliches Produktdesign“, erklärt der Geschäftsführer von Sunlumo. Die Testergebnisse bringen wichtige Erkenntnisse bei der Fertigung von Kunststoffkollektoren und Kunststoffkomponenten. Mit diesem weiterentwickelten Know-how baut das Unternehmen aus Perg in Oberösterreich mit Büros in China, Indien und in den USA seine internationale Themenführerschaft weiter aus. Größte österreichische außeruniversitäre Forschungseinrichtung: Das Austrian Institute of Technology ist die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung Österreichs. Schwerpunktthemen des international anerkannten und unabhängigen Prüfinstituts sind Energietechnologie, Mobilität, Sicherheitsforschung, Gesundheits- und Umwelttechnologien sowie Innovationssysteme. Die Einrichtung betreibt mehrere Standorte in ganz Österreich. >red< Corporate Data: Sunlumo Technology GmbH ist ein internationales Solarunternehmen mit Büros in Österreich, China, Indien und in den USA. Schwerpunkte liegen in Green Technology, Solarthermie, Forschung, Entwicklung und Handel. Das Unternehmen wendet sich hauptsächlich an Investoren für innovative Projekte, an Partner für die Entwicklung neuer Technologien in Europa und Asien sowie an Händler im Bereich Umwelttechnik. Zur weiteren Angebotspalette gehört Industrial Design für Solarenergie. Die geschäftsführenden Gesellschafter und Projektmanager von Sunlumo, Robert Buchinger und Markus Barek, sind gleichzeitig von DIN CERTCO anerkannte Auditoren für Solar Keymark Zertifizierungen. ENERGIE & RAUMKLIMA Für jeden Einsatzfall: Decke im Fokus Die "thermische Behaglichkeit" übt einen wesentlichen Einfluss auf das Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus. Die langfristigen Aussichten für unsere Lebensweise hängen davon ab, ob es gelingt den Energieverbrauch zu senken und dabei die Lebensqualität zu steigern. Wegen des überragenden Strahlungsanteils bei Deckenkühl- und Heizsystemen kann schon bei geringen Temperaturdifferenzen ein angenehmes Klima in Wohn- und Arbeitsräumen erzielt werden. Der oberösterreichische Hersteller KE KELIT bietet Systeme für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle, mit denen eine langfristige Kosteneinsparung, Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energie gewährleistet werden kann. Heiz- und Kühlsystem: Das coolFIX KCLC1 Deckenkühl- und Heizmodul sorgt in Verkaufsräumen oder Produktionshallen für ein ausgeglichenes Raumklima und gleichmäßige Temperaturen im Sommer und Winter. Dies ist für das Wohlbefinden und damit konzentriertes Arbeiten gleichermaßen von besonderer Wichtigkeit. Das System mit einer Standard Modulgröße von 2,7 x 2,2 m ist auf einem verzinkten Drahtgitter aufgebaut. Auf diesem Gitter ist mit einem Verlegeabstand von 10 cm das KELOXUltrax Rohr 16x2 mm vorinstalliert. Die Kühlleistung bei VL/RL 15/18 und 26 Grad Raumtemperatur beträgt ca. 50 Watt/m2 und die Heizleistung bei VL/RL 37,5/32,5 bei 20 Grad Raumtemperatur beträgt ca. 57 Watt/m2Auf Grund des geringen Modulgewichtes ( ca. 2kg pro m2 leer und 3.2 kg pro m2 gefüllt) findet man bei der Montage mit 3 Befestigungspunkten pro Quadratmeter das Auslangen. Für eine zügige Montage werden optimaler Weise 3 Mann-Teams mit zwei Arbeitsbühnen und einem Plattenhebegerät eingesetzt. Die Verbindung der Module erfolgt mit Standardkompenten aus dem KELOX Programm. Für Gipsdecken: Die KC3A Deckenkühl- und Heizmäander für Räume mit abgehängten Gipsdecken sorgen für eine klare Gewerketrennung von Trockenbauer und Installateur. Die Modulbreite beträgt 33,3 cm und die Modullängen 1 bis 3 m. Das System besticht durch eine ausgezeichnete Regelfähigkeit und auf Grund der entkoppelten Mäander kann keine Rissbildung an der Decke entstehen. Da das System einfach einhängt wird, besticht es durch kurze Montagezeiten. 24 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Deckenkühlmodul: Die abgehängte Decke KC4A mit einer Modulbreite von 33,3 cm und Modullängen von 100 bis 500 cm ist sowohl im Neubau als auch in der Renovierung durch die individuelle Größenanpassung der werkseitig vorgefertigten Module, passend für alle gängigen Deckenkonstruktionen, perfekt einsetzbar. Die Energieübertragung in die Deckenkonstruktion wird durch an der Decke anliegenden Wärmeleitlamellen optimiert. In diese Wärmeleitlamellen sind ca. 24 lfm sauerstoffdichte Kunststoffrohre pro Quadratmeter mit 10mm Durchmesser mäanderförmig eingelegt. Spezielle Tragprofile aus verzinktem Stahlblech dienen zum Einhängen der Elemente in die bauseits erstellte Decken-Unterkonstruktion. An der Moduloberseite ist werkseitig eine 15mm Wärmedämmung aus Polystrol (EPS20) augebracht. Bauteilaktivierung: In deckennaher Position wird das System KC90B für die reaktionsschnelle Bauteilaktivierung einbetoniert. Dies gewährleistet einen optimalen Kälte- bzw. Wärmeübergang in die darunter liegenden Räumlichkeiten. Großformatige Module aus sauerstoffdichten Kunststoffrohren 12mm, verlegt in Trägerclips aus Kunststoff, werden auf Baustahlgitter (keine statische Funktion) als begehbare obere Abdeckung und zum Schutz vor mechanischer Beschädigung der Rohre befestigt. Die Verlegung der Module erfolgt auf der bauseits erstellten Deckenschalung.Die einzelnen Module werden individuell auf Kundenwunsch werkseitig vorgefertigt. Dieser Aufbau ermöglicht die Herstellung einer schalreinen Deckenkonstruktion.Die Anschlussrohre (12mm) der einzelnen Register werden in Schalungsschoner eingelegt, damit wird ein problemloses anschließen der Rohrregister von unten ermöglicht. Die brandschutztechnisch nach ÖNORM EN1363-1 und EN1365-2 geprüften Module sind in der Größe individuell wählbar und weisen bei einem Rohrleitungsabstand von 90mm eine Rohrleitungslänge von ca 11 lfm pro m2 auf. >imk< INSTALLATION & TECHNIK Druckerhöhung: Sicher und hocheffizient Die neueste Generation von Druckerhöhungsanlagen des Pumpenspezialisten Wilo Pumpen Österreich GmbH gibt es maßgeschneidert. Ausstattbar mit zwei bis vier Pumpen ist die Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL die perfekte Lösung für die sichere Wasserversorgung und bedarfsgerechte Druckbereitstellung in Gebäuden sowie Industriebetrieben. Ihre Hocheffizienz und Leistungsstärke suchen auf dem Markt ihresgleichen. Bereits heute erfüllt der eingesetzte Motor die EU-Richtlinie ErP für 2017, denn diese außerordentliche Motorengeneration liegt jetzt schon deutlich über der derzeit höchsten definierten Motoreffizienzklasse IE4. Die übrigen Bestandteile der Druckerhöhungsanlage, die Elektronik und die Hydraulik stehen dem Motor in nichts nach. REGELBARE FLEXIBILITÄT SPART ENERGIE Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL wird über geregelte Hocheffizienz-EC-Motoren angetrieben. Verbaut wird ein Motor pro Pumpe, der je nach Pumpenmodell eine Nennleistung von 2,2 bis 3,2 Kilowatt aufweist. Zur Auswahl stehen Modelle mit Nennförderströmen von 4, 6, 10 oder 16 m³/h. Da sich zudem die Geschwindigkeit des Antriebs variieren lässt, wird Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL sämtlichen Anforderung an die Fördermengen gerecht, ohne dass es zu einer Über- oder Unterversorgung kommt. Dadurch ergeben sich je nach Anwendungsbereich für eine einzelne Pumpe elektrische Energieeinsparungen von bis zu 70 Prozent gegenüber herkömmlichen ungeregelten Geräten. Das rechnet sich: Betrachtet man die Kosten für die gesamte Lebensdauer einer Druckerhöhungsanlage, so macht der Energieverbrauch gegenüber dem Kaufpreis und den Wartungskosten 85 Prozent der Lebenszykluskosten aus. Da Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL den Energieverbrauch bemerkenswert senkt, rentiert sich die Anschaffung bei einer Kalkulation für zum Beispiel eine 2-Pumpen-Anlage bereits nach zwei Jahren. STRÖMUNGSOPTIMIERTE FORM MINIMIERT DRUCKVERLUSTE Auch die Hydraulik ist auf Hocheffizienz ausgelegt. Der hydraulische Fluss ist in der gesamten Anlage derart optimiert, dass Druckverluste weitaus geringer ausfallen als bei herkömmlichen Geräten. Dazu tragen unter anderem die dreidimensional geformten Laufräder bei, die im Vergleich zu flachen Flügelrädern der Strömung des Wassers einen gerin- geren Widerstand bieten. Außerdem weisen die Rohrleitungen innerhalb der Druckerhöhungsanlage ein strömungsoptimiert überarbeitetes Design an den Übergängen auf, die den Druckverlust ebenfalls minimieren. Alle hydraulischen Bauteile sind aus Edelstahl und damit in hohem Maß korrosionsgeschützt. INTUITIVE BEDIENUNG VEREINFACHT PUMPENMANAGEMENT Hocheffizient arbeitet auch die Elektronik der WiloSiBoost Smart Helix EXCEL. Als breit aufgestelltes System lässt sie sich an die Charakteristika der Wasserinstallation eines jeden Gebäudes anpassen. Die Steuerung ist für ein reibungsloses Pumpenmanagement optimiert: Die übersichtliche Menüstruktur ermöglicht eine intuitive Bedienung der Regelung und direktes Navigieren zu den Hauptpunkten. Am Kontrollelement und an den Pumpen ist dieselbe Bedienoberfläche mit LCD-Display installiert. Wie bei Wilo-Produkten üblich sind die Geräte mit der „Roten-Knopf-Technologie“ ausgestattet, die auf eine schnelle und einfache Konfiguration und Statuserfassung ausgerichtet ist. Darüber hinaus kann die Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL via Bus-Verbindung mit Gebäudemanagementsystemen wie LON, MODbus und BACnet kommunizieren. SICHERHEIT BESTIMMT DAS DESIGN Für jede Anforderung maßgeschneidert: Die WiloSiBoost Smart Helix EXCEL lässt sich mit zwei bis vier Pumpen verschiedener Leistungsstärken ausrüsten. Die Druckerhöhungsanlage zur Wasserversorgung in Gebäuden und Industriebetrieben arbeitet hocheffizient und erfüllt schon heute die EU-Richtlinie ErP für 2017. Das revolutionäre Design integriert unter Berück sichtigung sämtlicher Sicherheitsaspekte alle wesentlichen Komponenten der Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL und ist mit dem „red dot design award“ ausgezeichnet. Dieses Design ist in allen wesentlichen Punkten auf den Menschen ausgerichtet: Die ergonomisch optimierten Bedienelemente in Verbindung mit der Benutzeroberfläche sind der einzige Interaktionsbereich, auf den sich die gesamte Einstellung und Bedienung konzentriert. Eingriffe in die Mechanik oder Hydraulik sind dadurch nicht mehr erforderlich. Damit lässt sich die Druckerhöhungsanlage schnell, einfach und völlig gefahrlos bedienen. Abdeckungen für das Manometer und den Drucksensor sind in das Design integriert. Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL arbeitet damit insgesamt zuverlässiger als vergleichbare Modelle anderer Produktreihen. Das Design unterstreicht optisch, was drinsteckt: Hocheffizienztechnologie, die ihrer Zeit voraus ist. >kap< HAUSTEC exklusiv 2-3|15 25 INSTALLATION & TECHNIK Trinkwasserhygiene leicht gemacht: Hygienespülung mit neuer Steuerungsund Sensortechnik Für den bestimmungsgemäßen Betrieb von Trinkwasser-Installationen ist der regelmäßige Wasseraustausch eine wichtige Voraussetzung. Dieser kann durch den Einsatz der Geberit Hygienespülung sichergestellt werden. Steuereinheit gespeichert und können über die Bedien-App ausgelesen, auf einen PC übertragen und dann archiviert werden. Die Kommunikation zwischen Smartphone und Hygienespülung funktioniert über eine Bluetooth-Verbindung. Die Einstellungen erfolgen über eine App mit übersichtlicher und klarer Nutzerführung. Kompatibel ist die App zu Android und AppleGeräten. Zudem ist die Einbindung in die Gebäudeleittechnik über eine RS485-Schnittstelle oder Digital I/O möglich. Legionellen fordern in Europa jedes Jahr tausende von Menschenleben. Infizieren kann man sich nur, wenn man diese einatmet. Dies geschieht auch unter der Dusche. Die Geberit Hygienespülung beugt durch regelmäßiges Spülen der Leitung einer Verkeimung vor. SENSORGESTEUERTE SPÜLUNG: ABGLEICH VON TEMPERATUR UND NUTZUNGSVOLUMEN Die Betriebsarten werden über die bestehende intervallund zeitgesteuerte Spülung hinaus um drei neue Spülprogramme ergänzt. Durch den Einsatz von Temperatur- und Volumenstromsensoren können die Spülvorgänge auch ereignis- Alle Fotos: Geberit Um einer Verkeimung von Wasserleitungen vorzubeugen, bietet Geberit eine vollautomatische Hygienespülung an. Das neue Modell ist noch vielseitiger und leistungsfähiger. Stagniert Wasser in Trinkwassersystemen, kann es zu Verkeimungen und Bildung von Legionellen kommen. Der Einsatz der bewährten Geberit Hygienespülung sorgt für einen sicheren und vollautomatischen Wasseraustausch in stagnationsgefährdeten Bereichen der Trinkwasserinstallation. Nun hat Geberit die Hygienespülung verbessert: die Spüllogik kann individuell und bedarfsgerecht programmiert werden. Installateure können die Vorgänge so anpassen, dass sie zeit-, volumen-, temperatur- oder nutzungsgesteuert sind und den anlagespezifischen Bedürfnissen entsprechen. Sensoren für Temperatur und Volumenstrom stellen sicher, dass nur die tatsächlich erforderliche Menge Wasser abläuft. Typische Einsatzbereiche sind beispielsweise Hotels und Pensionen, Krankenhäuser und Seniorenheime, Schulen, Kindergärten oder Sporthallen. Dort werden ganze Leitungsabschnitte unter Umständen lange nicht benutzt. Die neue Hygienespülung versorgt die Wasserleitungen vollautomatisch mit frischem Wasser und beugt so Verkeimungen vor. FÜNF SPÜLPROGRAMME FÜR DEN INDIVIDUELLEN BETRIEB Insgesamt stehen fünf verschiedene Spülprogramme für den Betrieb zur Verfügung, die sich mit der Geberit SetApp individuell einstellen lassen. Ein weiteres Feature ist die Protokollfunktion. Daten der Spülvorgänge werden auf der 26 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Die Geberit Hygienespülung sorgt für frisches Wasser in den Leitungen. Mit neuer Steuerungs- und Sensortechnik, einfach zu bedienen mit dem Smartphone. INSTALLATION & TECHNIK gesteuert und zielgenau ausgelöst werden. Bei der Temperatursteuerung erfolgt die Spülung, wenn die Wassertemperatur in einem bestimmten Leitungsabschnitt eine zuvor definierte Mindestgrenze, z. B. 25 °C, erreicht hat. Die Spülung erfolgt bis die Wassertemperatur in der Leitung wieder im geforderten Bereich liegt oder eine eingestellte Spüldauer erreicht ist. Systemtechnik in jede Nass- oder Trockenbausituation eingebaut werden. Die Geberit Hygienespülung ist zudem mit einem Überlaufsensor ausgestattet, der die Spülung unterbricht, falls das Ablaufrohr verstopft ist. >kap< Mit der zur Geberit Hygienespülung gehörenden SetApp konfigurieren Installateure die Steuerungseinheit über ihr Mobiltelefon. Die Steuereinheit selbst ist auch in der Lage, die Signale von verschiedenen internen und externen Sensoren zu verarbeiten. Insgesamt können bis zu vier Sensoren angeschlossen werden. Mit einem Sensor misst die Hygienespülung die Temperatur des Wassers. Die Spüleinheit kann dann durch gezieltes Durchspülen der Leitungen die Temperatur entsprechend regulieren, dass sie die Vermehrung der Keime stoppt. Bei der Nutzungssteuerung erfasst ein vorgelagerter Volumenstrom-Sensor die Nutzung der Trinkwasseranlage und das genutzte Trinkwasservolumen in einem überwachten Leitungsabschnitt. Die Spülung wird zeitgesteuert ausgelöst. Über die so genannte volumenoptimierte Differenzspülung wird aber nur so viel Trinkwasservolumen ausgetauscht, wie zusätzlich zu dem sowieso verbrauchten Wasser für den bestimmungsgemäßen und sicheren Betrieb erforderlich ist. KOMPAKTE BAUFORM Im Vergleich zu anderen Lösungen bietet die Geberit Hygienespülung eine besonders kompakte Bauform mit integriertem Siphon. Das Modul lässt sich mit den Geberit Installationssystemen kombinieren, kann aber auch ohne Geberit Ing. Friedrich Singer, Produktmanager Versorgungssysteme bei Geberit Österreich „Damit Legionellen und andere Keime keine Zeit haben, sich in Trinkwassersystemen zu vermehren, muss das Wasser regelmässig ausgetauscht werden. Wenn dies durch die normale Anwendung nicht sichergestellt werden kann, sorgt die Geberit Hygienespülung für die regelmäßige Spülung. Ein zweiter Faktor ist die Temperatur: zu hohe Temperaturen fördern ebenso das Bakterienwachstum. Die Geberit Hygienespülung setzt auch hier an. Sie spült die Leitungen vollautomatisch und sorgt so auch für die Temperaturregelung in den Leitungen.“ HAUSTEC exklusiv 2-3|15 27 INSTALLATION & TECHNIK Elektronische Armaturen mit Energiespartechnik: Die Extraklasse Je nach Einsatzgebiet gibt es die hochwertigen Dusch-Armaturen wahlweise mit Selbstschluss-Funktion oder mit elektronischem Tipp-Taster und in unterschiedlichen Ausführungen. Mit der variantenreichen Dusch-Armaturen-Serie „Linus“ für den Wandeinbau erfüllt der Armaturenhersteller Schell auf ganz neue Art zuverlässig die Anforderungen in exklusiven Hotelbädern und öffentlichen Wellnessbereichen. Sie entspricht im Hinblick auf Wasser- und Energieeinsparung, sowie Hygiene und Design den Vorstellungen vieler Betreiber, Fachplaner und Architekten. Als erster deutscher Anbieter hat Schell bei einigen Modellen die Technik der thermischen Desinfektion sowie eine nutzungsorientierte Radar-Sensorik direkt in die Armatur integriert. SCHÖNE OPTIK UND WIRTSCHAFTLICHKEIT Zeitgemäßer Duschkomfort, die deutliche Reduzierung der Verbrauchskosten, eine ansprechende Optik sowie der Anspruch, auch qualitativ hochwertige Dusch-Lösungen kostengünstig anzubieten, waren für Schell die Leitlinien bei dieser Produktentwicklung. Die unterschiedlichen Modelle der Linus-Serie sind in höchstem Maße funktionssicher, einfach zu bedienen und aufgrund werkseitig vorgefertigter WandeinbauMasterboxen zeitsparend und leicht zu montieren. Dabei machen das robuste Material, die schlichte Form, die Reduzierung der Bedienelemente sowie der Verzicht des Olper Herstellers auf jegliche sichtbaren Befestigungspunkte die „Linus“ nicht nur weitgehend vandalensicher, sondern auch hygienisch und reinigungsfreundlich. PURISTISCH-KLARE FORM „Linus“ visualisiert den optimalen Gebrauchsnutzen und macht sie zu einem designstarken und doch angenehm dezenten Element der modernen Sanitärraumgestaltung. Hohen Vandalenschutz gewährleisten die quadratischen, lediglich 180 x 180 mm großen bzw. die rechteckigen, 265 x 180 mm großen Frontplatten. Sie bestehen wahlweise aus poliertem oder verchromten Edelstahl. Die Bedienelemente sind aus verchromtem Messing. 28 HAUSTEC exklusiv 1|15 Highlight der Dusch-Serie „Linus“ von Schell ist die besonders wirtschaftliche, elektronische Eco-Ausführung mit Temperaturregler, Verbrühschutz, der Möglichkeit der thermischen Desinfektion sowie integrier-ter Raumüberwachung. Sobald der Duschende den Sensorbereich verlässt, stoppt der Wasserfluss auomatisch. Fotos: schell.eu INTEGRIERTE RADAR-SENSORIK Bei den elektronischen Varianten ist ein Schaltfeld aus 6 mm starkem Sicherheitsglas flächenbündig und vandalensicher in die Frontplatte eingelassen. Durch einfaches Berühren des Ein- und Ausschaltsymbols auf der Glasfläche reagiert die intelligente Elektronik hinter dem Sicherheitsglas sofort. Die Wasserlaufzeit ist voreinstellbar und beträgt maximal 300 Sekunden. Deutlich zur Wassereinsparung trägt bei den elektronischen EcoAusführungen erstmals eine für den deutschen Markt ganz neue Funktion der Raumüberwachung bei: Die Radar-Sensorik hinter dem Sicherheitsglas registriert die Anwesenheit des Nutzers und stoppt den Wasserfluss automatisch, sobald dieser den Sensorbereich verlässt. Die Wasser- und Energieeinsparpotenziale dieser elektronischen Armatur machen sich in vielgenutzten Duschbereichen, beispielsweise in größeren Fitness- und Saunabereichen in Hotels und Kureinrichtungen, bezahlt. ENERGIESPAR-VARIANTEN Die Ausführungen mit Selbstschluss-Funktion oder elektronischem Tipp-Taster sind zusätzlich mit einem manuell bedienbaren Thermostat für eine gradgenaue Temperatureinstellung ausgestattet. Im Regler integriert ist eine Heißwassersperre bei 38°C, die den Duschenden vor Verbrühung schützt. Die elektronische Ausführung für vorgemischtes oder kaltes Wasser wurde mit einer kleineren, quadratischen Frontplatte konzipiert. Sie verzichtet auf den Thermostat und damit auf die Möglichkeit der thermischen Desinfektion. Ansonsten bietet diese Armatur aber einschließlich der Raumüberwachung die gleichen Vorteile wie ihr „großer Bruder“. Komfort, Wasser- und Energieeinsparung bietet auch die quadratische Dusch-Armatur „Linus“ für vorgemischtes Wasser oder Mischwasser mit Selbstschlussfunktion und einfachem Temperatureinstellknopf. Sie eignet sich als preiswerte Lösung für kleinere Objekte, in denen ein niedriger Investitionsaufwand Priorität hat. >imk< Perlwasser: Nun auch im Objekt Der Enthärter besticht auch zusätzlich mit der Hygiene-Innovation für Trink wasserenthärter, durch anorganisches Zeolith. Wer sich in Sachen Trinkwasserhygiene mit all den neuen Erkenntnissen, Normenänderungen und technischen Vorgaben auseinandersetzt, erkennt viele (vermeidbare) Fehlerquellen. Dabei stellt doch alleine schon das Beachten einfacher Regeln zumeist ein hygienisches Trinkwasser sicher. Kritische Punkte oder Einflussgrößen für eine mögliche Veränderung der Trinkwasserqualität sind: o Verweilzeit des Trinkwassers in seiner Verpackung (Stagnation, regelmäßiger Wasserverbrauch an jeder Zapfstelle) o Die optimalen Temperaturen für Kalt- (bis 25°C) und Warmwasser (größer 55°C) o Qualität und Zustand der Verpackung (Wartungs- und Reinigungszustand des Trinkwassersystems). Gerade der letztgenannte Punkt zeigt auf, dass das Vermeiden von Kalkablagerungen und Krrosionen ein wesentlicher Bestandteil der Trinkwasserhygiene ist. Die neue Trinkwasserverordnung und die Pflicht zur Legionellenprüfung sensibilisiert Verwalter und Facility Manager großer Gebäude und Liegenschaften in besonderer Weise für die Themen ‚Hygiene, Haftung, Verantwortlichkeit‘ – die Nachfrage nach Kalkschutzanlagen großer Leistung wächst. Die von BWT entwickelten Anlagen der Baureihe AQA perla Professional sind hier die perfekte Lösung. Das Enthärten großer Mengen an Trinkwasser ist ein wichtiges, aber nicht das einzige Merkmal von AQA perla Professional-Anlagen. Nach intensiven Tests und Untersuchungen setzt BWT bei dem neuen Großenthärter auf anorganisches - also nicht biologisch verwertbares, synthetisches Ionenaustauschmaterial. Es handelt sich dabei um einen Zeolith: Dieses kristalline Material kommt in der Natur in zahlreichen Modifikationen vor, es wird mittlerweile auch synthetisch hergestellt. Diese Großenthärter werden dem wichtigsten Ansatz für hygienische Sicherheit gerecht: Limitierung aller Substanzen, die das Wachstum von Mikroorganismen unterstützen können. Das zeichnet den neuen AQA perla Professional in besonderer Weise aus: o Es ist der erste Trinkwasser-Großenthärter (Weichwassertechnik) mit hygienischem, weil anorganischem Austauschmaterial o Kapazität und Durchfluss in adaptiver paralleler Fahrweise o Intelligente SMART Metering-Steuerung o geringer Druckverlust und höchste Verfügbarkeit. Als grundlegende Enthärter-Innovation wird der neue AQA perla Professional von BWT höchsten hygienischen Erfordernissen und neuesten technischen Erkenntnissen gerecht. >red< Der neue Trinkwasserenthärter AQA perla Professional von BWT wird höchsten höchsten hygienischen Erfordernissen und neuesten techni-schen Erkenntnissen gerecht. INSTALLATION & TECHNIK Beispiel Airport-Lounge: Kompetenz im öffentlichen Raum Was Menschen schätzen, die unterwegs sind und auf die Toilette gehen müssen: Sauberkeit, Diskretion, Geruchsneutralität und eine ansprechende Umgebung. Die exklusive JAL-Lounge in Frankfurt ist im Sanitärbereich mit TOTO-Produkten ausgestattet. Alle Fotos: TOTO Europe Der neue Händetrockner soll viel hygienischer und sparsamer als Papier handtücher sein. 30 Sanitärbereiche auf Flughäfen und Raststätten, in Klinken oder Hotels werden stark beansprucht. Funktionale Aspekte wie Hygiene, Reinigungs- und Wartungsfreundlichkeit sowie Effizienz beim Wasserverbrauch stehen daher an erster Stelle. Gleichzeitig sind diese Bereiche in vielen öffentlichen oder halböffentlichen Gebäuden die Visitenkarte des Hauses: Sie haben eine repräsentative Funktion und sollen den Besucher mit einer ansprechenden, sauberen Atmosphäre für sich gewinnen. TOTO bietet eine große Bandbreite an Produkten speziell für den öffentlichen Raum – und will den Aufenthalt in öffentlichen und halböffentlichen Sanitärbereichen deutlich angenehmer machen. Auf der ISH 2015 zeigte der japanische Komplettbadanbieter daher unter anderem ein barrierefreies WC, berührungslos funktionierende Armaturen und Händetrockner mit herausragenden hygienischen Eigenschaften. Auf der ganzen Welt sind die Produkte des japanischen Komplettanbieters in öffentlichen Sanitärbereichen präsent: auf mehr als 80 internationalen Flughäfen, darunter die hochwertig ausgestattete JAL-Lounge in Frankfurt, in einer stetig wachsenden Anzahl an großen, internationalen Hotelketten, in Luxushotels sowie in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Die permanente Verbesserung von Produkten gerade für diese Bereiche bildet die Kernkompetenz des japanischen Unternehmens. Es ist vor allem die Entwicklung effizienter Technologien, die höchsten hygienischen Anforderungen genügen und deren Wirksamkeit mit klinischen Messungen und Hygiene-Gutachten nachgewiesen werden kann. Die technischen Besonderheiten, welche die TOTOProdukte für den öffentlichen Sanitärbereich besonders geeignet machen: o die effiziente WC-Spülung Tornado Flush: Sie reinigt geräuscharm und druckvoll mit einem Wasserwirbel den gesamten Innenbereich des WC-Beckens. Die Geräuschentwicklung während eines Spülvorgangs liegt nachweislich unterhalb der Lautstärke einer herkömmlichen Spülung. o das randlose Design der WC-Keramik: Es verhindert die Ablagerung von Schmutz und Keimen an unzugänglichen HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Stellen und lässt sich problemlos reinigen. Auch die Geruchsentwicklung wird dadurch weitgehend verhindert. o die hygienische Spezialglasur CeFiONtect: Sie bildet eine extrem glatte Keramikoberfläche, die Ablagerungen verhindert und einen lange anhaltenden Glanz bewirkt. CeFiONtect-glasierte Produkte sind extrem einfach zu reinigen, weil Das barrierefreie, randlose WC CF sich darauf kein hartnäck- bietet höchsten Komfort. Es ist unter anderem mit der effizienten Spülung iger Schmutz bildet. Tornado Flush ausgestattet. o Sensorgesteuerte Produkte, die wie der Seifenspender und die Automatikarmaturen berührungslos funktionieren; der Hautkontakt mit Krankheitserregern wird vollständig vermieden. Der Sensor ist nahezu unsichtbar in den Armaturenauslauf integriert. Damit kann er jede Handbewegung exakt registrieren, den Wasserzufluss optimal darauf einstellen und ist außerdem ideal vor Vandalismus geschützt. Im öffentlichen Bereich kommt noch ein weiterer wichtiger Aspekt zum Tragen: die Investitionen in hochwertige Produkte müssen sich über einen längeren Zeitraum amortisieren. „Allein aus pragmatischen Gesichtspunkten sind TOTO-Produkte für öffentliche Gebäude oft Minimalistische Automatikarmatur, die den Wasserausfluss exakt dosiert, Der sensorgesteuerte Seifenspender ergänzt die Automatikarmaturen perfekt. die erste Wahl: Die nachweisliche Wasserersparnis, indem zum Beispiel sehr präzise funktionierende Automatikarmaturen eingesetzt werden, der minimierte Reinigungsaufwand bei den WCs und die vergleichsweise geringen Wartungskosten sprechen für die Produkte des Unternehmens. Außerdem ist die Lebensdauer unserer Sanitärkeramik aufgrund der hohen Produktstandards und zertifizierten Hygieneeigenschaften beachtlich“, bringt es Sales Director TOTO Europe, Hubertus Brüggemann, auf den Punkt. >kap< LICHT & KOMMUNIKATION PC basiert: Steuert intelligent Seine Lösungen für die Gebäudeautomation und seine Kompetenz als Automatisierungspartner von HLK- Herstellern rückte Beckhoff auf der ISH 2015 in den Fokus. Beispielhaft für diese Zusammenarbeit steht der neue intelligente Stellantrieb NovoCon von Danfoss. Über die PC-basierte Beckhoff-Steuerung kann der Stellantrieb zur Durchflussregelung, Volumenstromanzeige oder Alarmmeldung komfortabel via BACnet oder Modbus in die Gebäudesteuerung integriert werden. Für den Systemintegrator bietet der intelligente Stellantrieb den Vorteil, dass er schnell und einfach in Betrieb genommen und gewartet werden kann, optional sogar per Fernzugriff. Mit der PC- und Ethernet-basierten Steuerungstechnik bietet Beckhoff eine einheitliche Hard- und Softwareplattform für die Gebäudeautomation inklusive hocheffizienter HLKRegelung. Neben der Lieferung von Standardkomponenten und kundenspezifischen Softwarebibliotheken für die Automatisierungssoftware TwinCAT, versteht sich Beckhoff auch als Innovationspartner für die Entwicklung von HLK-Produkten und -Lösungen: So wurde in enger Zusammenarbeit mit Danfoss die Softwarebibliothek für NovoCon entwickelt. Die Bedienung des intelligenten Stellantriebs erfolgt über den Beckhoff Panel-PC CP6606 mit kompaktem 7-Zoll-HMI als All-in-One-Steuerung. Aufgrund der vollständigen Systemautomation ist NovoCon in der Lage, Systemfehler zu vermeiden und Energieeinspar- potenziale zu erschließen: Durch die Überwachung der Antriebe ist ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage, d. h. eine gleichmäßige Versorgung aller Heiz- und Kühlflächen mit Wärme- oder Kühlenergie, möglich, wodurch die Netztemperaturen abgesenkt und deutliche Energieeinsparungen erzielt werden können. Mussten Durchflussregelung oder Volumenstrom bisher mechanisch geregelt werden, so erfolgt dies nunmehr via Feldbus am PC. Integrierte Alarmmelder melden Störungen an die Steuerung, beispielsweise wenn sich Ablagerung gebildet haben, sodass sich das Ventil nicht mehr einwandfrei regulieren lässt. Für den Spülbetrieb werden die intelligenten Stellantriebe nunmehr automatisch komplett aufgefahren. Nur mit einem Mausklick können mehrere tausend Ventile geregelt werden. Die Feldbusanbindung über BACnet oder Modbus erlaubt auch, dass die Ventile so verbaut werden können – beispielsweise in der Decke eines Gebäudes – dass sie nicht mehr zugänglich sind, da auf mechanische Bedienung ganz verzichtet werden kann. Mit der PC-basierten Steuerungsplattform und einem umfangreichen Inbetriebnahmetool ermöglicht NovoCon außerdem Remote-Inbetriebnahme- und -Wartungsmaßnahmen. Komfortable Plug-and-Play-Funktionen erleichtern die nahtlose Integration mit der Steuerungstechnik von Beckhoff. >imk< Der neue, intelligente DanfossStellantrieb NovoCon zur Durchflussregelung, Volumenstromanzeige und Alarmmeldung lässt sich komfortabel mit einem Beckhoff Panel-PC steuern und via BACnet oder Modbus und in die Gebäudeautomation integrieren. LICHT & KOMMUNIKATION WIPO-Konferenzsaal in Genf: Facettenreiches Formenspiel Für den neuen Konferenzsaal der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) hat Zumtobel in Zusammenarbeit mit Behnisch Architekten und der ArtEngineering GmbH eine besondere Beleuchtungslösung realisiert: Leichte, „wolkig“ anmutende Kugelleuchten sorgen für eine angenehme Beleuchtung und verbergen zeitgleich die Saaltechnik. Der neue Konferenzsaal der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO). Genf dient als Hauptsitz vieler internationaler Organisationen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Büro der Vereinten Nationen ebenso wie die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), deren neuer Konferenzsaal erst im September 2014 eröffnet wurde. Situiert am Platz der Nationen – zwischen WIPO-Hauptgebäude und einem drei Jahre zuvor ebenfalls von Behnisch Architekten fertiggestellten Verwaltungsbau – bietet der neue Saal Platz für rund 900 Delegierte. Aufgrund der geringen thermischen Masse und seiner günstigen statischen Eigenschaften spielte der CO2-neutrale Baustoff Holz für Behnisch Architekten eine zentrale Rolle für die Umsetzung dieses beispielhaft nachhaltigen Projektes. Sie konzipierten den Konferenzsaal als konstruktiven Holzbau, der – in unbehandelte Lärchenholzschindeln gehüllt und getragen von nur wenigen Stützen und Wänden – elegant über einer weitläufigen Foyer-Landschaft zu schweben scheint. Verstärkt wird dieser Eindruck von Leichtigkeit durch bis zu 35 m weite Auskragungen sowie großflächige Verglasungen, die sowohl der Tageslichtversorgung als auch der visuellen Verknüpfung des Gebäudes mit der Umgebung dienen. Alle Fotos: Zumtobel Wesentlich für den Entwurf des Konferenzsaals war die Idee Leichte, „wolkig“ anmutende Kugelleuchten brechen die relativ strenge Dreiecksgeometrie der Holzdecke. 32 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Die diffuse Lichtwirkung der Kugeln wird mit jeweils 540 Zumtobel LEDLichtpunkten an den Kreuzungspunkten zwischen den einzelnen Waben erreicht. der Architekten, einen klar strukturierten Raum zu schaffen, der die Delegierten mit der angenehmen Wärme des Materials Holz umgibt und zugleich ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf das Rednerpult fokussiert. Zum Erreichen der auf allen Arbeitsflächen geforderten mittleren Beleuchtungsstärke von 500 Lux waren deckenmontierte Leuchten schon allein deshalb undenkbar, weil sie an der Holzdecke für unruhige Strukturen gesorgt und dadurch die homogene Raumwirkung empfindlich gestört hätten. Mit dem Ziel, der relativ strengen Dreiecksgeometrie der Holzdecke einen „weichen“ Kontrast gegenüberzustellen, entwickelten Behnisch Architekten gemeinsam mit Zumtobel und den Stuttgarter Ingenieuren der ArtEngineering GmbH eine leichte, „wolkig“ anmutende Kugelleuchte. Diese soll einerseits das Licht atmosphärisch-diffus streuen, andererseits auch technische Komponenten wie z.B. Lautsprecher oder Kameras aufnehmen. Für das Innere der Leuchte entwarfen die Ingenieure eine Aluminium-Tragstruktur in Form eines Ikosaeders mit 20 Dreiecksflächen und einer Kantenlänge von ca. 1.000 mm. Die eigentliche Oberflächengeometrie entstand in Anlehnung an einen geodätischen Dom. Die für solche Strukturen typischen Dreiecksmaschen wurden zu insgesamt 260 Sechsecken zusammengefasst, während sich an den 12 Knotenpunkten des Ikosaeders definitionsgemäß Fünfecke ergaben. Die exakte drei- dimensionale Form und die einheitlich 14 mm breiten Fugenabstände der 272, rund 100 mm tiefen AluminiumblechWaben sowie eine geeignete gitterförmige Unterkonstruktion wurden Mithilfe leistungsfähiger 3D-Programme definiert. Der finale Entwurf stellt das ästhetische Idealbild eines überdimensionalen Pollenkorns mit trichterförmigen SechseckWaben und LED-Lichtpunkten dar, die alle Zwischenräume gleichmäßig ausleuchten. Hierfür sind an den Kreuzungspunkten zwischen den einzelnen Waben pro Kugel 540 projektspezifisch angefertigte dimmbare Zumtobel LED-Downlights mit einem Durchmesser von lediglich 67 mm angebracht – eine Lösung, die sich durch die zu erwartende hohe Lebensdauer und die langen Wartungsintervalle der LEDs als überaus vorteilhaft erweist. Für Wartungszwecke im Inneren der jeweils gut 500 kg schweren, mit drei Edelstahlseilen von der Decke abgehängten Kugeln kann eines der seitlichen Segmente jederzeit abgenommen werden. Ebenso ästhetische wie feingliedrige Lichtlösungen prägen auch den Rest des Gebäudes. Beispielsweise akzentuieren durchlaufende LINARIA LED-Lichtbänder an zahlreichen Deckenrändern die Gebäudestruktur, während sie – flächenbündig in einzelne Elemente der Holzlamellendecke integriert – auch das Foyer beleuchten. Hierfür entwickelte Zumtobel unter anderem eine stark opalisierte Plexiglas-Abdeckung, die verhindert, dass sich einzelne LED-Lichtpunkte abzeichnen. Weitere Zumtobel Lichtlösungen sind sensibel in die Architektur integriert und verleihen dem Gebäude eine unverwechselbare Aura. Der CO2-neutrale Baustoff Holz spielte für Behnisch Architekten eine zentrale Rolle für die Umsetzung dieses beispielhaft nachhaltigen Projektes. Das Holz, die einfallsreiche Architektur und die sensibel in die Architektur integrierten Lichtlösungen verleihen dem neuen Konferenzsaal des WIPO eine unverwechselbare Aura, die zwar beim Eintreten magisch wirkt, aber in keiner Weise die Delegierten in ihrer Arbeit stört. >kap< Bauherr: Architektur: Konstruktion Projektleuchte: Lichtplanung: Elektroplanung: Elektroinstallation: Lichtlösung: OMPI, Genf/CH Behnisch Architekten, Stuttgart/D Art Engineering, Stuttgart/D Lichtimpulse, Höchst/A Amstein + Walthert, Genf/CH Felix Badel SA, Genf/CH Projektleuchte Konferenzsaal, DIAMO, LINARIA LICHT & KOMMUNIKATION der technischen Direktion des Flughafens erarbeitet. Im Vergleich zu einer Standardlösung mit LED sinken die Stromkosten dadurch um rund 40 Prozent. Die eingesetzten Dimmer TALEXXcontrol LNU mit integrierter Lichtsensorik (twilightCONTROL) dimmen die angeschlossenen LEDs automatisch auf die notwendige Leistung in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit. Dabei bleibt die optimale Lesbarkeit stets erhalten. Die Dimmung kann entweder vollautomatisch eingestellt oder kundenspezifisch programmiert werden. HOMOGENES LED LICHT Flughafen Lyon: Optimierte Orientierung Neue Beschilderung im Flughafen von Lyon bietet optimale Lesbarkeit bei höchster Energieeffizienz. Neue Schilder und Anzeigetafeln verbessern die Orientierung im Flughafen Lyon St. Exupéry. LED-Module und LNU Dimmer von Tridonic sorgen rund um die Uhr für eine optimale Lesbarkeit in allen Gebäudebereichen. Durch die Helligkeitsanpassung an das Umgebungslicht reduziert sich der Energieverbrauch um rund 40 Prozent im Vergleich zu einer Standardlösung mit LED. Mit der Modernisierung seiner Beschilderung erreicht der viertgrößte Flughafen Frankreichs internationales Niveau. Bis zu 34.000 Passagiere täglich profitieren jetzt in Lyon von einer einfacheren Orientierung durch eine exzellente Erkennbarkeit und Lesbarkeit der Informationstafeln. Eine besondere Herausforderung waren dabei die Passagierbereiche, die aufgrund einer Architektur mit vielen Glaselementen einen sehr hohen Tageslichtanteil aufweisen. Im gesamten Gebäudekomplex sind rund 1.000 neue Anzeigetafeln für Fluginformationen und Wegweiser des französischen Herstellers SEV Enseignes im Einsatz – hinterleuchtet mit 62.000 LED-Modulen von Tridonic, die von LNU Dimmern gesteuert werden. NIEDRIGER ENERGIEVERBRAUCH UND OPTIMALE LESBARKEIT BEI ALLEN LICHTVERHÄLTNISSEN Die Lichtlösung, die auch in den Bereichen mit viel Sonnenlicht funktioniert, wurde von Tridonic gemeinsam mit 34 HAUSTEC exklusiv 2-3|15 Als Lichtquellen wurden verkettete LED-Module TALEXXchain CRYSTAL in den Ausführungen CLASSIC und SELECT gewählt. Die SELECT Version sorgt in den lichtdurchfluteten Räumen mit höheren Lichtströmen für ausreichenden Kontrast. Die LED-Module von Tridonic bieten eine gleichmäßige Ausleuchtung und ein homogenes Lichtbild in den Anzeigetafeln und Schildern. Für ihre hohe Lichtqualität spricht auch das Weißlicht mit geringen Farbtoleranzen (McAdam 5). ÜBERZEUGENDE KOMPLETTLÖSUNG MIT TECHNISCHEM SUPPORT Für die Entscheider in Lyon waren bei der Erstellung ihrer Machbarkeitsstudie noch weitere Faktoren ausschlaggebend: „Für uns schließt ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis einen technischen Support ein, der eine schnelle Installation und danach Wartungsfreiheit garantiert“, erläutert Christophe Langlet, technischer Direktor des Flughafens Lyon St. Exupéry. Ähnliche Anforderungen wie in Flughäfen gibt es auch in Bahnhöfen. „In beiden Anwendungsbereichen kann sich Tridonic mit überzeugenden Komplettlösungen positionieren“ betont Dominique Betou, Sales Manager für Signage Projekte bei Tridonic in Frankreich.>kap< News & Branchentermine für Profis von Profis! Die Branchenplattform www.haustec.cc - finden statt suchen!