objekte

Transcription

objekte
HAUSTEC
exklusiv
HAUSTECHNIKMAGAZIN FÜR
PLANER UND ENTSCHEIDER
HAUSTEC HEFT 08
P.b.b. GZ 03Z035096 M
ISSN 1814-1773 EUR 5.–
HAUSTEC Fachmedien
1190 Wien, Billrothstraße 79a
Retouren an PF 555, 1008 Wien
www.haustec.cc
2-3/15
AUSGABE MAI/JUNI
INHALT & EDITORIAL
PROJEKTE & OBJEKTE
£
£
£
£
£
£
4
6
8
10
12
14
Qualitätsmanagement
Barrierefrei & Brandschutz
Komplexer Brandschutz
Neue Projektkultur vonnöten
Refurbishment
Gipfel der TGA-Branche
Friedrich W. Katz
Herausgeber
Erich St. Peischl
Verleger
ENERGIE & RAUMKLIMA
£
£
£
£
£
£
£
16
18
18
20
22
23
24
KWKK-Projekt
Schwung für die Brennstoffzelle
Frischluft für Kreative
Die größte Energiequelle
Heimat des „Osterhasen“
Der Extreme getrotzt
Decke im Fokus
INSTALLATION & TECHNIK
£
£
£
£
£
25
26
28
29
30
Hier wird der Druck erhöht
Hygienespülung neu
Elektronische Extraklasse
Perlwasser auch im Objekt
Öffentliche Kompetenz
LICHT & KOMMUNIKATION
£ 32 PC basiert und intelligent
£ 34 Leuchten für Genf
£ 36 Optimierte Orientierung
Endlich kommt Bewegung rein
Während viele nur vom Thema Smart Grid theoretisieren und andere es überhaupt lächerlich finden, wurde dieser Tage eine Wohnanlage in Salzburg mit
dem bedeutendsten Umweltpreis Österreichs ausgezeichnet.
Mit dem bedeutendsten Umweltpreis Österreichs, dem Energy Globe Austria Award 2015,
wurde kürzlich die Salzburg Wohnbau gemeinsam mit der Salzburg AG und Siemens Österreich ausgezeichnet. Nach dem Energy Globe Salzburg konnten die Partner des Projekts „Smart Grid Hit –
Rosa Zukunft“ nun auch den Award für Österreich in der Kategorie „Feuer“ von der Gala im Linzer
Power Tower mit nach Hause nehmen. Die Wohnanlage im Salzburger Stadtteil Taxham mit 129
Generationen-Wohnungen punktet durch ein besonders intelligentes Energiemanagementsystem. 33
Einheiten – so genannte „Smart Homes“ – wurden mit modernster Technologie ausgestattet, um die
Energieerzeugung und den Energieverbrauch gezielt zu steuern.
Rund 13.000 Kilowattstunden Strom können durch eine intelligente Smart Grid-Steuerung in der
Wohnanlage jährlich eingespart werden. Das Herzstück ist ein intelligentes Energiemanagementsystem. Die Energiezentrale versorgt die Wohnanlage mit elektrischer und thermischer Energie,
indem sie Erzeuger und Verbraucher energieeffizient und kostenoptimiert koordiniert.
Die gesamte Energiesteuerung erfolgt über eine Webapplikation, zu der die Bewohner über einen
Tablet-PC Zugang haben. Erzeugt wird die Energie durch eine umweltfreundliche PhotovoltaikAnlage. Kombiniert wird das Ganze mit einer Wärmepumpe, einem Blockheizkraftwerk und einem
Elektromobilitätskonzept. Strom dort herzustellen, wo er gebraucht wird und noch dazu den
Verbrauch vor Ort zu optimieren, entlastet die Stromnetze und führt insgesamt zu einem deutlich
reduzierten Energieverbrauch. Beispielgebend, meinen
Friedrich W. Katz & Erich St. Peischl
Impressum:
HERAUSGEBER:
Friedrich W. Katz
[email protected]
VERLEGER:
Erich St. Peischl
[email protected]
REDAKTION:
CR Erich St. Peischl ESP
CR Stv. Irmengard Katz IMK
Katharina Peischl KAP
Helena Peischl (Assistenz)
[email protected]
MEDIENINHABER:
HAUSTEC Fachmedien Zeitschriften
und Buchverlag Erich St. Peischl
A-1190 Wien, Billrothstraße 79a
T +43-(0)1-3280000
[email protected]
www.haustec.cc
Mit >PR< oder Promotion gekennzeichnete Artikel sind entgeltliche
Einschaltungen.
Alle Fotos ohne Fotocredit wurden
uns von den im Artikel erwähnten
Industrie- oder Großhandelspartnern
zur honorarfreien Veröffentlichung zur
Verfügung gestellt. Bei von obigen
Unternehmen zur Verfügung gestelltem Bildmaterial haftet das zur
Verfügung stellende Unternehmen für
die Einhaltung der Urheber- bzw. Bildrechte. Der Verlag übernimmt daher
keine Haftung für diese Urheber- bzw.
Bildrechte.
ERSCHEINUNGSORT: Wien
VERLAGSPOSTAMT: 1190 Wien
ÖAK-Prüfungszeitraum
2.Halbjahr 2014
geprüft am 29.04.2015
Druckauflage: 5.800 Exemplare
DRUCK:
Niederösterreichisches Pressehaus
ERSCHEINUNGSWEISE
5 x / anno (Stammheft)
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
3
OBJEKTE & PROJEKTE
Qualitätsmanagement:
Chancen nutzen und gestalten
Die Veranstaltung mit dem Titel „Chancen nutzen und Probleme einfach lösen“ widmete sich der Förderung
kognitiver und emotionaler Fähigkeiten in Verbindung mit Audits als nützlichem Mittel zur Verbesserung.
v.l.n.r. Konrad Scheiber und
Dr. Anni Koubek, Quality
Austria; Veronika Fillitz,
ORF; Dr. Hans-Georg
Häusel, Gruppe Nymphenburg Consult AG; DI Axel
Dick, MSc, Quality Austria
Alle Fotos: Quality Austria/Anna
Rauchenberger
Im März, fand im Salzburg Congress das 21. qualityaustria
Forum statt, zu dem sich knapp 800 interessierte Besucher eingefunden hatten. Es sprachen neben dem Hirnforscher Dr. HansGeorg Häusel die Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner,
Ex-Cobra Kommandant Wolfgang Bachler sowie DI Axel Dick,
Dr. Anni Koubek und Konrad Scheiber von Quality Austria.
zunehmend komplexen, anspruchsvollen und dynamischen
Umgebungen, in denen Organisationen tätig sind, reflektiert
werden. Denn bei Qualität geht es ums Gestalten – nicht ums
Verhindern!“
KOMPETENZENTWICKLUNG DURCH
AUDITS
Was das (Qualitäts-)Management von der Hirnforschung lernen kann, erläuterte Dr. Hans-Georg Häusel von der Gruppe
Nymphenburg Consult AG in seiner Keynote. 70-80% der
alltäglichen Entscheidungen erfolgen unbewusst. Und daher stehen die Grundkräfte der Unternehmensentwicklung laut Häusel
ebenso im Spannungsfeld der vier Emotionssysteme im Gehirn:
Stimulanz, Dominanz, Balance und Harmonie. Die Summe der in
einer Organisation vertretenen Charaktere bestimme somit
auch die Unternehmenskultur – dort, wo dominante Typen
vorherrschen, seien Unternehmen eher First Mover bzw. auf
Wachstum und Expansion ausgerichtet, während Organisationen
mit Stabilitätsauftrag vor allem durch Stabilität, Verlässlichkeit
und Tradition gekennzeichnet seien. Auch die Qualität sei im
limbischen System im Emotionssystem der Balance zu finden und
werde daher ebenfalls mit Stabilität und Sicherheit, aber auch
Gewohnheit gleichgesetzt. „Qualitätsmanagement ist integraler
Bestandteil des limbisches Systems, denn Kundenbindung wird
vor allem durch Gewohnheit und Reproduzierbarkeit von
Erwartungen erreicht“, erklärte Häusel.
Quality Austria CEO Konrad Scheiber
eröffnete das Forum mit seinem
Impulsreferat zum Thema „Das Audit als
Gestaltungshebel“ und ging dabei darauf
ein, dass es sich bei Gestaltung um einen
kreativen Schaffensprozess handle, bei dem
Situationen, Prozesse oder Gedankengut
verändert werden. Kompetenzentwicklung
sei allerdings ohne emotionale Labilisierung
nicht möglich. Für Kognitives Lernen bzw.
das Lernen durch Einsicht bedürfe es
Offenheit, der Fähigkeit Fehler zuzugeben,
Umsetzungsbereitschaft, Vertrauensförderung, Mut und der entsprechenden Kultur. „Auf Unternehmen
umgemünzt bedeutet das, dass sie die Lernkultur ihrer Mitarbeiter
fördern müssen, wenn sie erfolgreich bleiben und sich laufend
verbessern wollen. Interne und externe Audits haben sich dafür
seit über 25 Jahren als nützlicher Gestaltungshebel bewährt“,
betonte Scheiber.
NEUES AUS DER NORMUNG
Dr. Anni Koubek, Prokuristin Innovation & Koordination bei
Quality Austria, fasste in ihrem Vortrag zusammen, was sich
Unternehmen von der Revision der ISO 9001, von der in Österreich ca. 5.000 Institutionen betroffen sind, erwarten dürfen. Die
aus der Tradition für Produktionsbetriebe kommende ISO 9001
wandle sich mit der Revision und spreche nun auch explizit
Dienstleistungsunternehmen an. Rückmeldungen der über 350
Teilnehmer von Seminaren der Quality Austria zur Revision
lassen darauf schließen, dass viele Unternehmen die geplanten
Änderungen der Norm begrüßen und diese als positiv ansehen.
„Allerdings bestehen auch noch Unsicherheiten betreffend die
Umsetzung und wir erwarten daher, dass viele Unternehmen
die dreijährige Übergangsfrist voll ausnützen werden“, so
Koubek. „Die neue Managementnorm ISO 9001:2015 soll unterstützen und sicherstellen, dass Veränderungen in den
4
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
DIE MACHT DES UNBEWUSSTEN
NACHHALTIGKEIT DURCH SYSTEME
Nach der Mittagspause nahm sich Quality Austria Prokurist
DI Axel Dick, Business Development Umwelt und Energie, den
Hebeln der Material- und Energieeffizienz im Spannungsfeld der
Normen und verordneten Energieeffizienz an. Das mit 1. Jänner
dieses Jahres in Kraft getretene Energieeffizienzgesetz (EEffG)
bezeichnete Dick als Herausforderung und Chance zugleich,
denn es böte Unternehmen die Möglichkeit, die Energiekosten
um 10-30% zu senken und damit die eigene Profitabilität zu
erhöhen. Auch neue Produkte und Lösungen sowie Innovation
könnten dadurch entstehen sowie „Hidden Treasures“ im
Unternehmen entdeckt und gehoben werden. Die im
Zusammenhang mit der Energieeffizienz stehenden Maßnahmen
seien allerdings als langfristige und über das Jahr 2020 hinaus
wirkende zu sehen. „Energieeffizienz ist nur oberflächlich ein
technisches Thema, es betrifft die gesamte Unternehmenskultur
und muss daher zur Chefsache gemacht werden! Wir sprechen
hierbei von Investitionen – sowohl personelle, als auch in die
Unternehmensinfrastruktur – die sich rechnen und damit nach
OBJEKTE & PROJEKTE
v.l.n.r. Wolfgang Bachler, bachler & partners; Dr. Hans-Georg Häusel,
Gruppe Nymphenburg Consult AG; Gerlinde Kaltenbrunner,
Extrembergsteigerin; Konrad Scheiber, Quality Austria.
gewisser Zeit sogar von selbst tragen“, betonte der Quality
Austria Prokurist, der in seinem Vortrag weiters den Weg zu
einer Kreislaufwirtschaft und einem Null-Abfallprogramm für
Europa skizzierte und diese in Zusammenhang mit der neuen
ISO 14001:2015 stellte.
ENTSCHEIDUNGEN RICHTIG TREFFEN
Anschließend erläuterte der Ex-Cobra-Kommandant und
Unternehmensberater Wolfgang Bachler von bachler & partners
anhand von Beispielen aus seiner aktiven Zeit bei der Cobra die
zehn Grundsätze erfolgreicher Entscheidungen. Durchgängige
Steuerungsgrößen seien in Organisationen zentrale Werte und
würden den Angehörigen als Rahmen für Entscheidungen und als
Orientierungshilfe dienen. Jede Unternehmung brauche darüber
hinaus aber auch einfache und klare Ziele, die zusammenhaltend
wirken müssten und leicht verständlich, aber auch herausfordernd
sein sollten. Bachler ging auch auf die fünf Phasen der systemischen Entscheidung ein und betonte, dass Entscheidungen und
Informationsstrukturen so klar und transparent wie möglich sein
müssten. Auch sei die Leistungsanforderung mit der Entscheidung
zu verbinden: „Wenn ein Mensch keinen Grund hat etwas zu tun,
so hat er EINEN Grund es nicht zu tun“, betonte der
Krisenmanager und appellierte zum Abschluss an die
Entscheidungsfreudigkeit des Publikums: „Eine Organisation kann
nur dann überleben, wenn ihre eigene Bewegungsgeschwindigkeit
größer oder gleich zur Änderungsgeschwindigkeit der Umwelt ist.
Also bleiben Sie bitte in Bewegung!“
LEIDENSCHAFT ALS BERUF
Den letzten Vortrag des 21. qualityaustria Forums hielt die
erfolgreiche Höhenbergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner, die
mit ihrem emotionalen Vortrag „Leidenschaft 8000 – Wagnis,
Rückzug, Erfolg“ einen Einblick in die faszinierende, aber auch
lebensgefährliche Welt des Extrembergsports bot. Um seine
gesteckten Ziele zu erreichen, ganz egal in welchem Bereich,
bedürfe es bestimmter Voraussetzungen: allen voran
Begeisterung, gefolgt von akribischer Vorbereitung, detaillierter
Planung und logistischer Vorbereitung. Unverzichtbar seien auch
das Abwägen von Risiken und die mentale Vorbereitung auf
Unerwartetes. Last but not least ist für mich aber auch ein achtsamer Umgang mit der Natur sowie das Vertrauen in die eigene
Intuition unentbehrlich! >kap<
OBJEKTE & PROJEKTE
Barrierefrei und Brandschutz:
Was ist das genau?
Der Autor möchte mit der sogenannten Barrierefreiheit ein
Thema aufgreifen, das sich in naher Zukunft, konkret ab
1.1.2016, nicht nur zu einem interessanten Wirtschaftsfaktor
entwickeln wird, sondern möglicherweise auch viel an
Unsicherheit und Zweifel beitragen könnte.
ordnung auf explizite und implizite Benachteiligungen behinderter Menschen hin. Diese Ergebnisse und die Umsetzungen von
EU Recht bilden die Grundlagen der heute vorherrschenden
Gesetze. Aber auch die Normenreihe ÖNORM B 1600, 1601,
1602 und 1603 sei hier im Besonderen erwähnt.
Bereits im Jahre 1977 wurde mit der Erstausgabe der
ÖNORM B 1600 begonnen, barrierefreie Maßnahmen für behinderte Menschen in Gebäuden zu integrieren. Allerdings nur mit
mäßigem Erfolg!
Nunmehr steht mit dem Behindertengleichstellungsgesetz,
welches mit 1.1.2006 in Kraft getreten ist, eine entscheidende
Wende bevor. Die entscheidende Übergangsfrist des Gesetzes
endet mit 31.12.2015. Daraus ergibt sich, dass mit 1.1.2016 alle
Objekte so geplant und errichtet werden müssen, dass die
Barrierefreiheit eingehalten wird. Interessant sind allerdings die
Strafbestimmungen: Es gibt nämlich keine!
Allerdings können Betroffene auf Schadenersatz klagen. Und
da wird es richtig spannend. Es gibt zwar noch die Möglichkeit
eines Schlichtungsverfahrens, allerdings weiß man aus Erfahrung,
dass dabei nur etwa 65 % zu einer einvernehmlichen Lösung
führen. Was passiert dann mit den restlichen Fällen? Man kann
davon ausgehen, dass sich einige Anwälte schon die Hände reiben!
DRAMATISCHE ZAHLEN
Die Lagerung von brennbaren Materialien in einem
Treppenhaus ist auch hier
ein Problem.
Fotos & Grafik: Alred Pölzl
Dies deshalb, weil einerseits die Generalforderung
„Barrierefreiheit“ als „situationselastisch“ zu bezeichnen ist und
andererseits sich daraus nicht nur Planungsfehler sondern auch
brandschutztechnische Unebenheiten entwickeln können.
Vorerst aber ein kurzer Überblick zur Thematik.
ENTWICKLUNG
In den neunziger Jahren kam es zu einem allgemeinen
Umdenken in Bezug auf die Haltung gegenüber Menschen mit
Behinderung. Mit den Menschenrechten und dem Thema der
Gleichstellung an Sich vollzog sich auch ein Paradigmenwechsel
in der Behindertenpolitik.
Der Autor:
Dr. Alfred Pölzl, MSc
Pölzl | Totter Brand,
schutzmanagement GmbH,
Graz, Ingenieur- und
Sachverständigenbüro
Als Folge wurde 1997 der Gleichheitsgrundsatz folgendermaßen ergänzt:
Artikel 7 B-VG (Bundes-Verfassungsgesetzes) Absatz 1:
Alle Staatsbürger sind vor dem Gesetz gleich. Vorrechte der
Geburt, des Geschlechtes, des Standes, der Klasse und des
Bekenntnisses sind ausgeschlossen. Niemand darf wegen seiner
Behinderung benachteiligt werden. Die Republik (Bund, Länder
und Gemeinden) bekennt sich dazu, die Gleichbehandlung von
behinderten und nichtbehinderten Menschen in allen Bereichen
des täglichen Lebens zu gewährleisten.
Auf Grund dieser neuen Verfassungsbestimmung untersuchte 1998 eine Arbeitsgruppe die Österreichische Rechts-
6
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Nun zu den Fakten. Weltweit leben ca. 15 % der
Bevölkerung mit einer Behinderung. Österreich hat mit
aktuellem Stand (1.1.2014) 8.504.850 Einwohner. Ca. 1,7
Millionen Menschen leben mit einer Behinderung. Das entspricht
einem Anteil von nahezu 20 %!
1.000.000 Menschen mit Mobilitätseinschränkungen
davon 50.000 Rollstuhlfahrer,
davon ca. 50 % dauerhaft
300.000 Menschen mit starker Sehbeeinträchtigung
200.000 Menschen mit psychischer/neurologischen
Beeinträchtigung
200.000 Menschen mit starke Hörbeeinträchtigung
100.000 Menschen mit Lernschwierigkeiten
(nicht in der Statistik)
Kasten 1: Etwa 25.000 Personen sind dauerhaft auf einen Rollstuhl
angewiesen.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass eine Anpassung höchst an
der Zeit ist und die Umsetzung rasch angegangen werden muss.
So sieht es nicht nur der Gesetzgeber. Auch die Planenden in
unserem Lande haben sich dieser Aufgabe zu stellen. Werden
Planungsfehler nachgewiesen, und diese Fehler sind ja offensichtlich, werden Schadenersatzansprüche nicht lange auf sich
warten lassen.
BRANDSCHUTZ ALS PROBLEM
Es stelle sich die Frage: Was hat das alles mit Brandschutz zu
tun? Die Antwort ist sehr einfach! Man nehme eine
OBJEKTE & PROJEKTE
Standardsituation: Ein Rollstuhlfahrer kommt zur Arbeit und verlässt den Bus, der barrierefrei ausgestaltet ist. Der Zugang zu
seiner Arbeitsstätte ist ebenso barrierefrei errichtet, die
Haupteingangstür verfügt über einen automatischen
Türschließer, der mit einer Transponder-Karte geöffnet werden
kann. Der Aufzug befindet sich schwellenfrei auf
Erdgeschoßniveau. Das Büro im 5. Stock befindet sich unmittelbar nach der Rauchschutztür, die auch mit einem automatischen
Türschließer versehen ist. In unmittelbare Nähe des Büros
befindet sich ein behindertengerecht ausgestattetes WC samt
unterfahrbarem Waschtisch.
Plötzlich: Lautes Geschrei im Aufschließungsgang, alle laufen
in das Stiegenhaus. Auch der Rollstuhlfahrer fährt der Masse hinterher, im Stiegenhaus ist jedoch Endstation. Alle anderen
Mitarbeiter sind bereits über das Stiegenhaus geflüchtet und in
Sicherheit. Der Rollstuhlfahrer sieht seinen letzten Ausweg in
der Benützung des Aufzugs, der sich im Stiegenhaus befindet.
Allerdings liest er in großen Lettern: „Aufzug im Brandfall wegen
Lebensgefahr nicht benützen“. Doch was bleibt ihm übrig. Er
möchte keinesfalls in dieser Zone verbleiben und beschließt den
Aufzug zu benützen. Doch schon nach zwei Geschossen hält der
Aufzug an, weil beim Fluchtantritt eine Mitarbeiterin im
Brandgeschoss den Aufzug verwenden wollte. Ein Mitarbeiter
wies auf das Verbot hin und flüchtete gemeinsam mit anderen
Personen ins Freie. Plötzlich tritt Rauch in die Aufzugskabine,
der Rollstuhlfahrer drückt verzweifelt die EG-Taste, doch nichts
rührt sich.
Die Geschichte muss nicht weiter erzählt werden. Dieses
Ereignis könnte sich auch in einem Objekt mit einer
Brandmeldeanlage zugetragen haben. Hier ist die Situation auch
nicht anders. Der Aufzug wurde durch die Brandmeldeanlage
schon ins Erdgeschoß geschickt und wäre für den Rollstuhlfahrer
ohnedies gar nicht mehr verfügbar.
Für Verweilbereiche gelten aber bestimmte Voraussetzungen, die allerdings nicht ganz so einfach herzustellen sind.
Diese Bereiche müssen über nachfolgende Anforderungen verfügen:
o Der Zugang muss barrierefrei sein,
o die Stellfläche für eine Person im Rollstuhl muss mindestens
90 cm x 120 cm, ab 2 Stellplätzen mindestens 80 cm x 120
cm pro Stellplatz betragen,
o es muss eine Kommunikationsmöglichkeit vorhanden sein,
o Bedienungselemente wie Druckknopfmelder, Sprechstellen
udgl. sind gemäß ÖNORM B 1600:2013 auszuführen,
o eine Notbeleuchtung ist zu realisieren,
o eine Brandrauchentlüftung muss vorhanden sein,
o taktile Standortangaben gemäß ÖNORM V 2105 sind anzubringen,
o der sichere Verweilbereich ist zu kennzeichnen,
o es muss ein Platz für Rettungsmittel (z.B. Bergetuch, Krankentrage, Fluchtfiltermaske) für die Evakuierung von Menschen
mit Behinderungen eingerichtet werden.
Anhand dieser Vorgaben ist erkennbar, dass der Aufwand
nicht unbeträchtlich ist und somit für die brandschutztechnisch
saubere Lösung doch enorme Kosten anfallen.
AUSBLICK
Zurzeit herrscht eine große Unsicherheit, wann und in
welchen Objekten für die Barrierefreiheit (gemeint ist eine
umfassende Barrierefreiheit) zu sorgen ist. Die gesetzlichen
Vorgaben sind an sich klar, wie aber mit dem Thema
Brandschutz umzugehen ist bleibt vorerst offen. Die
wirtschaftliche Zumutbarkeit wird noch viel Raum für
Diskussionen bieten.
Eines muss aber ganz deutlich hervorgehoben werden: Wenn man Menschen in ein
Gebäude lotst, dann muss man auch dafür sorgen, dass diese Personen auch sicher aus dem
Gebäude heraus kommen. Das ist das
Grundverständnis des Autors. >ap<
Literatur
„ÖNORM B 1601, Ausgabe 2013 10 01, Barrierefreie
Gesundheitseinrichtungen, assistive Wohn- und
Arbeitsstätten – Planungsgrundlagen, Auszugsweise
Wiedergabe mit Genehmigung von Austrian Standards“
Buchinger Erwin, Rechtliche Grundlagen der
Barrierefreiheit, ÖWV, Bauen&Komfort, Fachtagung für
barrierefreies Planen Bauen Sanieren, Wien, 2014
Abb. 1: Beispiele für sichere Verweilbereiche (Darstellung ÖNORM B 1601).
Dieser Vorfall kann sich in vielen Gebäuden ereignen. Aber
wie sieht das in der Realität eigentlich wirklich aus? Wie kann
man dieser Problematik entgegen treten?
Abhilfe schafft hier die Normenreihe ÖNORM B 1600 ff.
Hier werden Lösungsvorschläge unterbreitet, die Rollstuhlfahrer
in einen sogenannten Verweilbereich dislozieren.
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
7
Auhof Center:
Komplexer Brandschutz
Nach einer nur 10-monatigen Umbauphase und Kosten von rd. 30 Millionen
Euro präsentiert sich das Auhof Center seit Ende 2014 als zweitgrößtes
Shoppingcenter Wiens mit mehr als 140 Shops. HOYER Brandschutz liefert
komplexe Planung für Umbau bei laufendem Betrieb.
Der mittlere Teil des Einkaufszentrums wurde dafür abgerissen und neu errichtet – bei uneingeschränktem Betrieb in den
anderen Gebäudeteilen. Das Brandschutzkonzept für den neuen
Mittelteil sowie die Planung einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage auf höchstem Sicherheitsniveau wurden vom Wiener
Ingenieurbüro HOYER Brandschutz realisiert. Mehrere
Variablen mussten dabei unter einen Hut gebracht werden: die
Einhaltung der aktuellen Sicherheitsrichtlinien unter
Berücksichtigung der Wünsche des Bauherren und Architekten
nach möglichst wenig baulichen Änderungen, die kurze
Realisierungszeit, der laufende Betrieb sowie die Komplexität in
der Fluchtwegsplanung für eine Verkaufsstätte, die mitunter von
zehntausenden Besuchern pro Tag frequentiert wird.
Blick in die Sprinklerzentrale.
Alle Fotos: Robert Tober für Hoyer
Brandschutz.
Pilotprojektes der Stadt Wien bis zum Sommer 2015 errichtet
werden.
EIGENES BRANDSCHUTZKONZEPT
FÜR UMBAU BEI LAUFENDEM BETRIEB
Die größte Herausforderung war die Fluchtwegsführung in
den geöffneten EKZ-Teilen, die durch die Baustellenzu- und abfahrt beeinträchtigt war. Zudem mussten Umbauten bei der in
Betrieb befindlichen Verkaufsstätte ebenfalls in die
Fluchtwegsplanung integriert werden. Durch Erstellung eines
Brandschutzkonzeptes nur für den Zeitraum der Bauarbeiten bei
laufendem Betrieb sorgte HOYER Brandschutz für die stetige
Einhaltung der bauordnungsrechtlichen Sicherheitsstandards.
Das Konzept sicherte zu jeder Zeit eine saubere Trennung zwischen EKZ-Betrieb und Baustelle – Brandlasten wurden proaktiv
reduziert. Brandgefährlichen Arbeiten wie Schweißen oder
Löten wurde durch spezielle Sicherung der Arbeitsplätze und
ständige Bereithaltung von Löschmitteln vorgebeugt. In einem
weiteren Schritt erfolgte eine maßgeschneiderte Brandabschnittsbildung zwischen den Verkaufsflächen und der Baustelle.
Diese verhindert bzw. erschwert im Anlassfall das Übergreifen
eines Brandes und minimiert so etwaige Brandschäden.
WIRTSCHAFTLICHE BRANDSCHUTZLÖSUNGEN SIND GEFRAGT
„Wir haben schon mehrere Projekte betreut, wo der
Umbau bei laufendem Betrieb erfolgte. Hier stellen sich besondere Herausforderungen im Sicherheitsbereich, die einen
höheren Abstimmungsbedarf zwischen allen Beteiligten sowie
eine akkurate Koordination aller Bauphasen notwendig machen.
In der Brandschutzplanung sind vor allem flexible Lösungen und
gut durchdachte Abläufe wichtig“, erklärt Ing. Werner HoyerWeber, Geschäftsführer von HOYER Brandschutz. Mit seinem
Team übernahm er die Erstellung des Brandschutzkonzeptes für
den neu errichteten Mittelteil des Auhof Center. Dieser wurde
während des Umbaus mit überdachten Gängen mit den bestehenden EKZ-Bereichen verbunden, um einen ungestörten
Betrieb aller Handels-, Entertainment- und Gastronomieangebote zu ermöglichen. Zusätzlich musste das Brandschutzkonzept bereits den Bau von 80 Wohnungen berücksichtigen,
die auf dem Flachdach des Auhof Center im Rahmen eines
8
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
„Besonderer Bedacht lag auf der Minimierung der Kosten im
Brandschutzbereich bei gleichzeitiger Einhaltung des behördlich
geforderten Sicherheitsniveaus“, erklärt Ing. Hoyer-Weber. Um
dies zu gewährleisten, wurde die bestehende Sprinkleranlage
stärker als bisher in die Sicherheitsbetrachtung einbezogen.
Zudem wurden die Sprinklerköpfe so positioniert, dass deutlich
weniger Bauprodukte für den Brandschutz – Brandschutzverglasungen oder brandabschnittsbildende Wände – notwendig
waren. Für die neuen Shopmieter des Einkaufszentrums entwickelte HOYER Brandschutz ein einheitliches Konzept für die
Gestaltung der Schaufenster- und Eingangsbereiche, das die
Wirksamkeit der neuen Rauch- und Wärmeabzugsanlage
gewährleistete.
ESSENTIELL FÜR DEN SCHUTZ VON
MENSCHENLEBEN: ENTRAUCHUNG
Im Brandfall geht die größte Gefahr für Menschen meist nicht
vom Kontakt mit Feuer aus, sondern von der Rauchbildung. Die
Fluchtwege werden durch Rauch und toxische Brandgase
verqualmt, die Sicht erschwert und die Atemluft vergiftet. Der
vorbeugende Brandschutz fokussiert daher auf die Verhinderung
von großflächigen Verrauchungen. Im Auhof Center hatte
HOYER Brandschutz die Planung einer Rauch- und
Wärmeabzugsanlage mit dem höchsten Sicherheitsniveau über.
Diese führt Hitze und Brandgase aus dem Gebäude und stellt die
Flucht von Personen aus der Verkaufsstätte sicher – weiters
sorgt die Anlage für eine freie Sicht und ermöglicht den schnellen
und gezielten Löschangriff der Feuerwehr. Mit einem Konzept,
das dieses Sicherheitsniveau bei gleichzeitig geringstmöglicher
Anzahl an Rauchabschnitten erfüllt, konnte HOYER Brandschutz
auch hier kostenintensive, bauliche Maßnahmen auf ein
Mindestmaß reduzieren.
Mit seiner hohen Planungsqualität stellte das HOYER-Team
abschließend eine zügige Einreichung der Brandschutzmaßnahmen mit positivem Bescheid direkt in der ersten
Verhandlung sicher und trug maßgeblich dazu bei, dass die kurze
Manuelles Bedienfeld der Rauch- und Wärmeabzugsanlage für die
Feuerwehr.
Umbauzeit des Projekts eingehalten werden konnte. >kap<
Über HOYER Brandschutz: Als Experte für vorbeugenden Brandschutz realisiert das unabhängige Ingenieurbüro
rund um Geschäftsführer Ing. Werner Hoyer-Weber moderne
Konzepte für Brandverhinderung und -prävention in industriell und kommerziell genutzten Gebäuden. Das Portfolio
von HOYER Brandschutz umfasst dabei Planung,
Überwachung und Kostenschätzung bis hin zur fachtechnischen Abnahme der Brandschutzanlagen, die entsprechend
ihrer architektonischen Charakteristika sowie der jeweiligen
behördlichen Richtlinien, national wie international, ausgelegt
werden. HOYER Brandschutz zeichnete unter anderem bereits für die Brandschutzplanung für den neuen WU-Standort im
Wiener Prater, den DC Tower, IKEA in Österreich und
Osteuropa, NÖM Baden, AGRANA Zucker, Magna Steyr,
Neudörfler, die Schweizer Botschaft, das Landesklinikum
Mistelbach, die Rudolfstiftung oder heinzel•pulp Zellstoff
Pöls verantwortlich.
OBJEKTE & PROJEKTE
3D-Modellierung
Energieoptimierung im Flug
Energieverluste in Gebäuden und ganzen Stadtvierteln lassen sich
durch neueste Technologie einfach erfassen. Ein signifikanter Treiber
des weltweiten Energiebedarfs ist das Heizen und Klimatisieren von Gebäuden.
Folglich gewinnt das thermografische Erfassen von Bauobjekten mittels bildgebender Sensorik zunehmend an Bedeutung. Dazu
muss eine Vielzahl von
Einzelbildern aufgenommen
werden. Bei größeren
Gebäuden bzw. ganzen
Stadtteilen wird die
Bildanzahl immer komplexer. Um dieses Problem zu
lösen, nimmt die
Forschungsgruppe „VideoAnalytics“ sowohl thermische als auch konventionelle Farbbilder aus der Luft auf und verknüpft diese
miteinander. Aus den stark überlappenden Luftbildern der Gebäude erstellt die
Software ein dreidimensionales Modell der Szene, das z.B. Energieverluste
sichtbar macht.
Die Siemens-Forscher werden im steirischen Gleisdorf erstmals einen ganzen
Stadtteil thermisch analysieren, statt wie bisher Energie- und Wärmeverluste
einzelner Gebäude isoliert zu betrachten.
„Unser Ziel ist es, ein Entscheidungsinstrument zu entwickeln, mit dem
Energieeffizienz-maßnahmen interaktiv ausgewählt werden können. Es simuliert
Effekte von verschiedenen Optimierungsschritten und berechnet die optimalen
Maßnahmenkombinationen für die ‚Problemzonen‘ der Stadt“, erläutert
Projektleiterin Claudia Windisch aus der Forschungsabteilung von Siemens.
Stadtentwickler können damit bauliche Maßnahmen auf einer nachvollziehbaren
und (mess-)datengetriebenen Basis auswählen. Das Risiko von ad-hoc
Entscheidungen oder Fehlinvestitionen wird drastisch reduziert. Diese
Entwicklungen dienen als Basis für neuartige Mess- und Analyseverfahren durch
Experten. Die Anwendungsbereiche reichen von der Erstellung eines 3DThermalmodells von Gebäuden und thermischen Panoramen von ganzen
Stadtvierteln, bis hin zur thermischen Analyse von Photovoltaikanlagen.
HAUSTEC-Tipp: Weitere Informationen zur Energieoptimierung im Flug finden Sie unter: http://sieag.at/gleisdorf >red<
Claudia Windisch
wurde für die
Softwarelösung zur
Energieoptimierung aus
der Luft mit dem
eAward 2015 ausgezeichnet. (v.l.n.r.):
Christian Rupp
(Sprecher der Plattform
Digitales Österreich
des Bundeskanzleramts), Barbara Novak
(IT-Sprecherin und
Abgeordnete zum
Wiener Landtag),
Claudia Windisch (Siemens Projektleiterin der Forschungsgruppe "Video Analytics" aus Graz),
Martin Szelgrad (Report Verlag). Foto: Milena Krobath
10
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Effizienz am Bau:
Neue Projektkultur
vonnöten
Kaufmännische Effizienz und ein hoher Anspruch
an die Projektkultur schließen einander nicht aus.
Im Gegenteil: Möglich wird beides nur durch das
jeweils andere.
So das Credo der 2012 gegründeten IG Lebenszyklus Hochbau. Denn das vorherrschende systembedingte Gegeneinander
im Bauwesen verursache nicht nur Qualitäts- und Baumängel,
sondern auch wirtschaftliche Ineffizienz. „Wenn wir effizienter
werden wollen, brauchen wir eine neue Projektkultur, die auf
gegenseitigem Vertrauen aller Projektpartner beruht. Es zahlt
sich aus, partnerschaftlich miteinander umzugehen“, zeigt sich
Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Hochbau, bei der
Präsentation des Jahresprogramms von dem 60 Unternehmen
starken Verein, überzeugt. Die Arbeitsergebnisse 2015 sollen
Bauherren weitere Instrumente in die Hand geben, optimale
Rahmenbedingungen für ihre Projekte zu schaffen.
NEUES LEISTUNGSBILD
Ab Herbst 2015 dient das „Leistungsbild Kaufmännische
Bauherrenvertretung“ als Fachleitfaden und Best-PracticeStandard zur erfolgreichen Umsetzung komplexer Bauprojekte.
Unter der Leitung des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG werden die „Werkzeuge“ und Methoden
der kaufmännischen begleitenden Kontrolle, d.h. der laufenden
Überwachung des Projekts in Hinblick auf die Interessenslage
der kaufmännischen Geschäftsführung, weiterentwickelt.
Initiator Erich Thewanger, Partner bei KPMG: „Der Erfolg
komplexer Bauprojekte wird auf technischer, rechtlicher und
kommerzieller Ebene bestimmt. Ein Bauprojekt kann aus Sicht
des Bauherrn auch als „Unternehmen auf Zeit“, also als kommerzielles Projekt, betrachtet werden. Das schließt auch einen
hohen Anspruch an die Projektkultur unbedingt mit ein.“
MITEINANDER STATT GEGENSEITIGES
BLOCKIEREN
Die für eine entsprechende Projektkultur notwendigen
Grundlagen werden im Rahmen der Arbeitsgruppe „Projektkultur – Schmierstoff für eine lebenszyklusorientierte
Projektabwicklung“ entwickelt, die von Wolfgang Kradischnig,
DELTA, geleitet wird. In Kooperation mit der 2014 gegründeten
„Initiative Kulturwandel Bau“ soll insbesondere mit Praxisbeispielen gearbeitet werden, die aufzeigen, welche zwischenmenschlichen Faktoren zum Erfolg bzw. Misserfolg eines Pro-
OBJEKTE & PROJEKTE
Die IG Lebenszyklus Hochbau tritt auch 2015 an, Bauherren bei der
Abwicklung ihrer Projekte zu unterstützen: Wolfgang Kradischnig,
DELTA; Erich Thewanger, KPMG; Margot Grim, e7; Karl Friedl,
M.O.O.CON (v.l.n.r.) Foto: IG Lebenszyklus Hochbau
jekts beigetragen haben. Die Verbindung mit theoretischen
Modellen, welche diese Faktoren erklären, soll schließlich dazu
führen, Werkzeuge und Empfehlungen für eine gelungene
Projektkultur zu initiieren und aufrechtzuerhalten.
„Technische, rechtliche und kommerzielle >hard facts<
sind für das Gelingen eines Bauprojekts von großer Bedeutung.
Ergänzend dazu tragen zwischenmenschliche Faktoren wesentlich zum späteren Projekterfolg bei. Dies findet in der derzeitigen Praxis noch viel zu wenig Beachtung und soll hier berücksichtigt werden“, begründet Wolfgang Kradischnig, IG Lebenszyklus Hochbau, DELTA, die Zielsetzung der Arbeitsgruppe.
NACHHALTIG AUCH BEIM BETREIBEN
Auf den Inbetriebnahme- und Übergabeprozess im erweiterten Sinne konzentriert sich die von Margot Grim, e7, geleitete
Arbeitsgruppe. Konkret wird diskutiert, welche Vorleistungen
notwendig sind, um bei der Inbetriebnahme gewährleisten zu
können, dass alle Anlagen und Gewerke bereits optimiert
eingestellt sind und effizient laufen. Ein Knackpunkt dafür ist die
Definition von Verantwortlichkeiten aller am Planungsprozess
Beteiligen – Bauherren, Planern, Ausführenden und Betreibern –
und deren Kommunikation untereinander.
Grim: „Als Ergebnis erwarten wir uns die Konkretisierung
und Definition des Leistungsbildes eines „Inbetriebnahmemanagers“, der im Idealfall den gesamten Projektentwicklungsprozess begleitet und darauf achtet, dass die notwendigen
Unterlagen für eine optimierte Inbetriebnahme überhaupt
vorhanden sind. Aus unserer Sicht ist das ein Thema, das nicht
nur langfristig denkende Bauherren, sondern auch Investoren
anspricht, da es sich direkt und positiv auf die Gewährleistung,
Mängelbehebung und die Betriebskosten auswirkt.“
LEBENSZYKLUSKOSTENRECHNUNG IM
VERGABERECHT II
Bereits im Vorjahr veröffentlichte die IG Lebenszyklus
Hochbau den Fachleitfaden „Lebenszykluskostenrechnung in der
Vergabe“. Dieser enthält allgemeine Erläuterungen zum Artikel
68 der EU-Richtlinie 2014/24/EU vom 26. Februar 2014 über die
öffentliche Auftragsvergabe und wird noch im März an das
Bundeskanzleramt übergeben.
2015 soll ein zweiter Leitfaden erarbeitet werden, in
welchem beispielhaft für typische Leistungen der Planung, der
Errichtung und des Betriebs von Gebäuden konkrete
Spezifikationen für die Lebenszykluskostenrechnung in der
Vergabe ausgearbeitet werden.
Dazu Arbeitsgruppen-Leiter Helmut Floegl, DonauUniversität Krems: „Die Arbeitsergebnisse sollen dazu beitragen, die EU-Richtlinie in Österreich sinnvoll umzusetzen. Das
Interesse an der Arbeitsgruppe ist groß, wir konnten auch 2015
zahlreiche Bauherren und gesetzgebende Stellen für die
Mitarbeit gewinnen.“ >imk<
Moderne Schule
14 Millionen für
kreatives Lernen
Das Bundesrealgymnasium am Schuhmeierplatz im 16. Wiener Gemeindebezirk
erstrahlt in neuem Glanz. Die Bildungseinrichtung wurde von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) in den vergangenen zwei
Jahren generalsaniert und erweitert. tgaplan+
Beratende Ingenieure zeichnet für die Planung,
Ausschreibung und Vergabe nach dem
Bundesvergabegesetz verantwortlich. „Die topmoderne Schule bietet Schülern einen besonderen Anreiz für kreatives Lernen und
Arbeiten“, ist Ing. Helmut Schartmüller,
Geschäftsführer und Eigentümer von tgaplan+
Beratende Ingenieure, überzeugt. Die
Nachmittagsbetreuung an der Schule ist als
weitere Serviceleistung neu dazugekommen.
Bei der Sanierung des Gymnasiums wurden
gleichzeitig die Haustechnik und der Brandschutz des Schulgebäudes auf den aktuellsten
Stand der Technik gebracht. tgaplan+ Beratende Ingenieure hatte die Planung, Ausschreibung
und Vergabe nach dem Bundesvergabegesetz
sowie die begleitende Kontrolle für sämtliche
TGA-Gewerke über. Dazu gehörten Stark- und
Schwachstrominstallation, Energieversorgung,
Beleuchtungstechnik, Medientechnik, EDVAktivkomponenten, sicherheitstechnische Anlagen, Heizungs-, Sanitär- und Lüftungstechnik,
Aufzugsanlagen sowie Regelungs- und
Leittechnik. Die Sanierung und Erweiterung des
BRG am Schuhmeierplatz kostete rund 14
Millionen Euro.
Erfahren und kompetent: Bei diesem
Projekt konnte tgaplan+ Beratende Ingenieure
einmal mehr seine Erfahrung und Kompetenz
unter Beweis stellen. Das Unternehmen mit
Büros in Grein und Wien erledigte den Auftrag
zur vollsten Zufriedenheit aller: termintreu,
genau und aktuell. >red<
Foto: Ing. Helmut Schartmüller
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
11
OBJEKTE & PROJEKTE
Refurbishment
Denn ältere Bauten intelligent aufzurüsten, bietet
mehr als nur einen Vorteil. „Refurbishment“ ist
mehr als bloß eine Renovierung oder ein
„Facelifting“, denn Vorhandenes intelligent
umnutzen ist ein Gebot der Zeit.
Besonders in Stadtzentren mangelt es oft an Platz – ein klassisches Beispiel sind die als Loft genutzten Gewerbeflächen von
New York. Die Herausforderung ist, Struktur und Nutzung von
Gebäuden an einen veränderten Kontext anzupassen. Dabei
entsteht mitunter sehr aufregend unaufgeregte Architektur,
wenn etwa eine alte Fabrik zum modernen Wohnhaus oder
Bürokomplex wird, oder sie überhaupt ein flexibel nutzbares
Raumkonzept erhält. Es geht um Umnutzung und Aufwertung
von Bestandsimmobilien, um die Vitalität der Städte zu erhalten
und Leerstände zu reduzieren. „In der Revitalisierung heruntergewirtschafteter Bestandsimmobilien liegt die Kraft für die
Zukunft urbanen Lebens. Zur Erhaltung der Vitalität der Städte
ist es unumgänglich, in regelmäßigen Abständen substanzverbessernde Maßnahmen durchzuführen.“
Der englische Begriff für Revitalisierung, Refurbishment,
meint nicht nur einfaches Renovieren. Es geht darum, die Struktur und die Nutzung eines Gebäudes an einen veränderten
Kontext anzupassen. Mitunter wird dabei eine alte Fabrik zum
Personelles
WISAG: Neuer Vertriebsleiter
Foto: WISAG
Horst Thomas Eder (39) hat die Leitung des Vertriebs der WISAG
Gebäudetechnik GmbH & Co. KG und WISAG Facility Management
GmbH & Co. KG mit Sitz in Wien übernommen. In dieser Position wird er sich nicht nur
um den Vertrieb der beiden WISAG Bereiche,
sondern auch um die Kundenbetreuung kümmern. „Das Ineinandergreifen der WISAG
Dienstleistungen und das tägliche Bestreben für
den Kunden ausgezeichnete Leistung zu erbringen, machen die WISAG für mich zu einer
spannenden Herausforderung“, so Eder zu seiner neuen Position. Mit den Bereichen Gebäu detechnik, Gebäudereinigung, Sicherheit und
Service sowie Facility Management bietet die WISAG ein umfangreiches
Dienstleistungsangebot rund um die Immobilie.
Der gebürtige Kärntner war zuvor acht Jahre bei der Honeywell
Austria tätig, zuletzt als Senior Account Manager. Eder verfügt damit
über ein breites Fachwissen in der Gebäudetechnik und wird seine
Fertigkeiten auch im Bereich des Projektmanagements und der
Organisationsentwicklung für die WISAG einsetzen. >red<
12
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Foto: 4D solutions, Kommunikationsagentur
Bestandsobjekte:
modernen Wohnhaus oder ein Kaufhaus zu einem Bürokomplex.
Damit steigt nicht nur der Wert der Immobilie sondern auch der
des ganzen Viertels. „Im Rahmen einer gesamten ökologischen
Betrachtung von Baumaßnahmen gewinnt die Revitalisierung von
Bestandsimmobilien vor allem in innerstädtischen Lagen
zunehmende an Bedeutung.“
VON ERSTER KALKULATION BIS
ÜBERGABE ALLES AUS EINER HAND
Das Büro „raumbau architekten ziviltechniker gmbh“ mit
Sitz in Salzburg ist unter anderem darauf spezialisiert, in
Deutschland und Österreich alle notwendigen Bereiche aus
einer Hand anzubieten. Es wickelt Anlegerprojekte für Investoren von der ersten Bewertung des Grundstückes, über die
gesamte wirtschaftliche Kalkulation, Generalplanung, Vermarktung, Bauüberwachung und Übergabe ab. Das bietet für den
Bauträger nicht nur eine unheimliche Erleichterung in der
Abwicklung, sondern auch eine Zeitersparnis, da alles aus einer
Hand kommt.
Möglich wird dieser wohl einzigartige USP dadurch, dass
Robert Blaschke, Mitbegründer und Senior Partner von raumbau
architekten, bereits vor Jahren zusätzlich die komplexe
Ausbildung und Konzessionsprüfung zum Bauträger und
Immobilientreuhänder absolviert hat. Durch dieses Wissen kann
er seine Kunden auch abseits der typischen Architekturthematik
beraten und betreuen. In vielen seiner Projekten sind die
Investoren private Anleger, für die raumbau architekten - vor
der architektonischen Entwicklung - auch sämtliche Bereiche
der wirtschaftlichen Entwicklung übernommen hat.
VORTEILE REFURBISHMENT
o Preislich günstiger Natürlich muss zwischen Teil- und
Komplettrevitalisierung unterschieden werden, denn wenn
bis auf das Grundgerüst nichts mehr über bleibt, beläuft sich
der Preis fast auf den eines Neubaus.
o Kürzere Dauer Eine Sanierung kann oft sehr viel schneller
bewerkstelligt werden als ein kompletter Neubau.
o Genehmigungen Die Bestandsimmobilie weist oft manchmal
viel mehr Nutzfläche auf als, auf Grund neuer Bauungspläne
oder Bauverordnungen, in einem Neubau realisierbar wäre.
PROJEKT HAMBURGER WELLE
Das bestehende Bürogebäude - es wurde 2004 von den
Hamburger Architekten Bothe - Richter - Teherani (BRT)
errichtet, ließ sich zum Teil nur schwer vermieten. Ein neues
Vermarktungskonzept sah daher die Umgestaltung des
Eingangsbereiches und der Büroräumlichkeiten vor. Das von
außen sehr rund und wellenartig gestaltete Gebäude hat einen
hohen Wiedererkennungswert, der sich nun auch im Inneren
wiederfinden soll. Der Weg ins Büro führt durch den neugestalteten und thematisierten ZEN Garten, welcher nicht nur den
repräsentativen Eingangsbereich definiert, sondern gleichzeitig
einen Erholungsraum für seine Nutzer, einen Ort der Begegnung
schafft.
Als zukünftiger Vermietungsstandard für die Büros wurde
eine neue, kreative Bürowelt entworfen, welche nun nicht nur
klar erkennbar die Entwurfsphilosophie des Gebäudes aufnimmt, sondern sich auch sehr stark dem Thema "Raumakustik"
widmet. Alleine dadurch unterscheidet man sich jetzt bereits
deutlich von anderen, marktüblichen Büroflächen und kann sich
am Markt vorteilhaft positionieren. Eine rund 500 m•
Mustersuite für zukünftige Mietinteressenten sowie der neue
ZEN Garten als Verteiler wurden soeben fertiggestellt. >imk<
Foto: 4D solutions, Kommunikationsagentur
OBJEKTE & PROJEKTE
Bürohaus "Hamburger Welle", Hamburg, Deutschland
Auftraggeber: SEB Asset Management Frankfurt
Architektur: BRT Architekten Hamburg (Bothe Richter Teherani)
Refurbishment: raumbau architekten ztgmbh - Salzburg
Nutzfläche: insgesamt 20.000 m•
Fertigstellung Musterbüro + ZEN Garten: 2015
OBJEKTE & PROJEKTE
37. Uponor Kongress:
Gipfel der TGA-Branche
„TGA – alles geregelt?!“: Unter dieser von den Veranstaltern
durchaus mehrdeutig gemeinten Überschrift stand der 37.
Uponor Kongress vom 20. bis 27. März 2015 in St. Christoph
am Arlberg. Fünf Tage beleuchteten rund 180 Führungskräfte
von Ingenieur- und Architektenbüros, Handwerksunternehmer
sowie Entscheider aus Wohnungs-, Industrie- und Gewerbebau
mit hochkarätigen Referenten und Experten die spannungsreichen Facetten von Regeln und Regelungen.
Georg Goldbach, Kongressleiter und Leiter Vertrieb & Marketing Zentraleuropa bei Uponor, eröffnete das Gipfeltreffen auf
1.800 m Höhe mit eindrucksvollen Referenzen aus der ganzen
Welt und einem Rückblick auf nahezu vier Jahrzehnte Uponor
Kongress. Auch bei der 37. Veranstaltung würden der Dreiklang
aus Vorträgen von Trendsettern und Experten zu aktuellen
Themen aus der TGA-Branche, das Netzwerkknüpfen sowie die
Freude als Motor für den persönlichen Erfolg den besonderen
Flair des Uponor Kongresses ausmachen.
Alle Fotos: Uponor
Kommunikationstrainer René Borbonus zeigte
mit seinem Programm „Respekt! Ansehen gewinnen
bei Freund und Feind“, dass Kommunikation und
Respekt die Basis für erfolgreiche Bauprojekte und
die Konfliktbewältigung in jeder Planungs- und
Ausführungsphase sind.
14
eine Videobotschaft an das Auditorium und betonte darin, dass
die kommunikationstechnische Vernetzung aller Akteure im
Energiesystem die Grundlage für eine erfolgreiche Energiewende sei.
ZUKUNFTSWEISENDE ENERGIEKONZEPTE
Matthias Goebel von STIEBEL ELTRON erläuterte das komplexe Zusammenwirken verschiedener Energie-quellen bei den
als Green Office bekannt gewordenen Elbarkaden in Hamburg
und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Klaus Peter Sedlbauer,
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, erklärte die
Schnittstellenfunktion der Gebäudeautomation am Beispiel des
NuOffice in München. Dieses gilt mit einer LEED-Zertifizierung
in Platin als nachhaltigstes Bürogebäude.
Die positive Wirkung von selbstlernenden Steueralgorithmen, unter Berücksichtigung der Wettervorhersagen, auf die
Energieeffizienz thermisch aktivierter Bauteilsysteme, zeigten M.
Eng. Martin Schmelas und Prof. Elmar Bollin von der Hochschule
Offenburg auf.
SCHADENSPRÄVENTION VON ROHRSYSTEMEN IM FOKUS
Fünf Tage beleuchteten rund 180
Teilnehmer beim 37. Uponor Kongress
mit hochkarätigen Referenten und
Experten die spannungsreichen
Facetten von Regeln und Regelungen.
„TGA – alles geregelt?!“: Unter
dieser Überschrift eröffnete
Georg Goldbach, Kongressleiter
und Leiter Vertrieb & Marketing
Zentraleuropa bei Uponor, den
37. Uponor Kongress.
Kommunikationstrainer René
Borbonus zeigte mit
seinem Programm
„Respekt! Ansehen
gewinnen bei
Freund und Feind“,
dass Kommunikation
und Respekt die Basis für erfolgreiche Bauprojekte sind.
Besondere Wertschätzung von einem der politischen
Schwergewichte bekam der Uponor Kongress von Guenther H.
Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und
Gesellschaft. Als ehemaliger Kommissar für Energiewirtschaft
und Ministerpräsident aus dem Land der „Häuslebauer“ weiß er
um das Spannungsfeld, in dem die Politik bei der energetischen
Sanierung steht. Wegen einer Terminkollision konnte er leider
nicht persönlich an der Veranstaltung teilnehmen, sendete aber
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Neben der Regelungstechnik stand der Uponor Kongress im
Zeichen der Schadenspräventionen in Rohrsystemen. Prof. Dr.Ing. Michael Günther von der Uponor Academy warb für eine
höhere Sensibilität zur Vermeidung von bereits in Planung und
Ausführung angelegten Schäden. Warum diese Forderung
berechtigt ist, verdeutlichte der Fachvortrag von Dr.-Ing.
Thorsten Pfullmann vom Institut für Schadenverhütung und
Schadenforschung der öffentlichen Versicherer. Der
Versicherungssachverständige präsentierte Schadensfälle und statistiken
und
formulierte
Anforderungen
zur
Schadensprävention.
Wie diese aus Sicht eines Anlagenbauers systematisch in der
Praxis umgesetzt werden können, beschrieb Christian Frädrich
von
Cofely
Dr.-Ing. Thorsten
Pfullmann präsentierte Schadensfälle
und -statistiken und
formulierte
Anforderungen zur
Schadensprävention.
OBJEKTE & PROJEKTE
Welche Möglichkeiten intelligente Regelungstechnik für
zukunftsorientierte Energiekonzepte von Industriegebäuden und
von Einfamilienhäusern bietet, dokumentierten den Kongressteilnehmern eindrucksvoll drei weitere Referenzen.
Nach den DGNB-Kriterien mit Gold zertifiziert wurde das
Spiegel-Haus an der Ericusspitze in Hamburg. Dessen
Energiekonzept mit einer Uponor Betonkernaktivierung stellte
Dr. Markus Treiber von Drees & Sommer und Olaf Schmidt vom
Bauherren Robert Vogel GmbH vor. Dr. Markus Treiber erklärte dazu: „Um das Zusammenwirken der TGA-Systeme im
Raum und deren Einfluss auf die thermische Behaglichkeit zu
testen, stellen wir solche Gebäude mithilfe der CFD-Simulation
immer auf den virtuellen Prüfstand.“
Wie innovative Energiekonzepte in großem industriellen Maßstab umgesetzt
werden können, präsentierte
Markus Faigl von der AUDI AG
am Beispiel des neuen Werkes
in Münchsmünster. >kap<
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys.
Klaus Peter Sedlbauer erklärte die Schnittstellenfunktion der
Gebäudeautomation am Beispiel des NuOffice in München.
Aktueller Buchtipp
Kunststück Führung
39 Führungskräfte – neun Experten – eine Frage: Wie gelingt
Führung? So unterschiedlich wie die befragten Persönlichkeiten, so
unterschiedlich sind auch deren Ant worten. 39 erfolgreiche Managerinnen
und Manager aus dem Profit- und
Nonprofitbereich erzählen auf den Punkt
gebracht, an welchen Prinzipien sie sich
orientieren, und berichten von wesentlichen Erkenntnissen im Hinblick auf
gelungenes Führen. Neun Expertinnen
und Experten aus den Disziplinen
Betriebs wirtschaft, Gruppendynamik,
Philosophie, Arbeitsmedizin, Sport wissenschaft und Buddhismus reflektieren diese Beiträge aus ihrer Perspektive.
Welches Potenzial zur Energieeinsparung der Stand der
Technik bei der energetischen Sanierung von Einfamilienhäusern
im Bestand bietet, beschrieb Andreas Klapdor von RWE am
Beispiel des RWE Zukunftshauses. Das Gebäude aus dem Jahr
1965 verbraucht nach der energetischen Sanierung nur noch ein
Prozent des ursprünglichen Energiebedarfs.
RWE testet mit dem Projekt, an dem neben Uponor und
STIEBEL ELTRON insgesamt etwa 30 Partner beteiligt sind, mit
welchen Techniken zukünftige Effizienzhäuser ausgestattet und
wie diese auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden praxistauglich verarbeitet und miteinander vernetzt werden können.
Andreas Klapdor betonte dabei, wie wichtige eine exakte
Planung ist: „Anders als in Gewerbegebäuden, die nach der
Sanierung für Betriebsoptimierungen weiter zugänglich sind,
können Energiesparmaßnahmen bei Sanierungen von
Einfamilienhäusern nicht ständig nachjustiert werden.“
Foto: Linde Verlag
PRAXISERPROBTES ENERGIEKONZEPT
FÜR EINFAMILIENHAUS
Die Herausgeber:
Foto: Rotes-Kreuz.at
Prof. Dr.-Ing. Michael Günther von der Uponor Academy (links) erörterte (von links) mit Dr.-Ing. Thorsten Pfullmann, Christian Fraedrich und
Sebastian Thomas die Schadensprävention in Rohrsystemen.
Foto: Linde Verlag
Deutschland. Mit welchen Haftungsrisiken eine fehlerhafte
Planung und Installation für Planer und Anlagenbauer verbunden
ist, verdeutlichte Rechtsanwalt Sebastian Thomas von der
Kanzlei Leinemann & Leinemann sehr eindrücklich.
Mag. Michael Patak, Studium der
Betriebswirtschaft und Ausbildung zum
Gruppendynamiktrainer. Seit 25 Jahren systemischer Berater und Trainer, geschäftsführender Gesellschafter der Beratergruppe
Neuwaldegg.
ao. Univ.Prof. Dr. Ruth Simsa, Soziologin an
der Wirtschaftsuniversität Wien mit
Schwerpunkt Organisations- und
Gruppensoziologie. Selbstständige
Organisationsberaterin und Lehrtrainerin für
Gruppendynamik und Organisationsberatung.
Bibliographie:
Michael Patak (Hrsg.) / Ruth Simsa (Hrsg.)
Kunststück Führung (Buch kartoniert)
Worauf es erfolgreichen Führungskräften ankommt
1. Auflage 2015 | 176 Seiten | Linde Verlag
ISBN: 9783709305867
>red<
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
15
ENERGIE & RAUMKLIMA
Projekt Waffelproduktion:
KWKK-Energiesystem
spart Energie
Die moderne Produktion der Waffelfabrik ist eine der größten in Europa.
Foto: Otto Beier Waffelfabrik
Die Amortisation der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung liegt bei
vier Jahren und bringen deutliche Einsparungen bei Energie und
CO2 in einer der größten Waffelproduktionen Europas.
Armin Nazet, der Planer und
Installateur der Anlage (links)
und Alexander Beier (rechts),
technischer Geschäftsführer der
Otto Beier Waffelfabrik sind
stolz auf die Gesamtanlage. Foto:
Das traditionsreiche Familienunternehmen Otto Beier
Waffelfabrik GmbH aus Miltach im Bayerischen Wald setzt seit
Oktober 2014 auf eine hocheffiziente Kraft-Wärme-KälteKopplung (KWKK). Die moderne Kombination aus einem
Blockheizkraftwerk (BHKW) und vier InvenSor
Adsorptionskältemaschinen (AdKM) erzeugt nachhaltig
Strom, Wärme und Kälte für große Teile des umweltbewussten Betriebes. Mit Hilfe des BHKWs werden im
Winter insgesamt rund 10.000 m2 Büroräume und
Produktionsbereich
geheizt.
Durch
die
Adsorptionskältemaschinen wird der Nutzen des
BHKWs auch auf die sonst stromintensive Raumkühlung
der Produktion und eines Rohstofflagers ausgeweitet.
Diese innovativen Kältemaschinen erzeugen kaltes
Wasser und nutzen dafür als Antriebsenergie Wärme statt
Strom. Damit sinken CO2-Emissionen und Stromverbrauch um
bis zu 70%. Da Wasser als Kältemittel zum Einsatz kommt, werden zudem problematische Kältemittel komplett vermieden,
und Verluste aufgrund von Leckagen sind kein Thema mehr.
InvenSor
Für Armin Nazet den Geschäftsführer von Nazet
Haustechnik, von der die Anlage geplant und installiert wurde,
liegen die Vorteile auf der Hand: „Dies ist die erste Anlage mit
einer Kombination aus BHKW und den thermisch angetriebenen
Die vier Adsorptionskältemaschinen haben zusammen eine Leistung von
40 kW. Foto: InvenSor
16
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
AdKMs von InvenSor die wir installiert haben. Bisher läuft das
Gesamtsystem absolut reibungslos, sodass wir von davon ausgehen, dass die vorher errechnete Gesamtamortisation von vier
Jahren für die KWKK-Anlage voll zutrifft. Das ist ein hervorragender Wert, auch für Industrieanwendungen.“
Das gasbetriebene BHKW der Marke Senergie (Leistung: 50
kW elektrisch und 78 kW thermisch) wurde von Nazet
Haustechnik bereits Ende 2013 installiert. Innerhalb von 12
Monaten Betriebszeit hat es rund 300.000 kWh Strom produziert, wovon circa 95% für den Eigenverbrauch verwendet
wurden. Obwohl das BHKW im letzten Jahr bereits fast 6000
Betriebsstunden leistete, wird die Auslastung durch die im
Oktober installierten AdKMs weiter anwachsen – ein positiver
Effekt. Die Nutzungsdauer des Systems soll künftig auf mindestens 8600 Stunden pro Jahr steigen. Die Laufzeit der
InvenSor Anlagen ist dabei durch deren integrierte FreeCoolingFunktion nicht auf Zeiten mit Antrieb durch das BHKW
beschränkt.
Das vom BHKW ausgekoppelte Warmwasser wird mit einer
Temperatur von 75 Grad Celsius in die AdKMs eingeleitet und
dort zur Produktion von Kälte genutzt. Die Kälte wird in Form
von Wasser mit einer Temperatur von 15-17 Grad zur Verfügung gestellt und über Deckenkühler zur Raumkühlung eines
Rohstofflagers und der Produktion verwendet. Dabei ersetzten
die vier Adsorber einen stromintensiven Kaltwassersatz, der
vorher diese Aufgabe übernommen hatte. Für die Prozesskühlung gibt es bei der Otto Beier Waffelfabrik ein separates
Kälteaggregat. Um eine optimale Verteilung der Kälte zu gewährleisten, stehen die AdKM in direkter Nähe zur Waffelproduktion, das BHKW steht in einem separaten Gebäude.
Ein weiterer interessanter Aspekt der Anlage ist, dass die
AdKMs ihre Antriebswärme nicht direkt vom BHKW beziehen.
Die Abwärme, die das BHKW produziert, heizt die 10.000 Liter
Wasser im Warmwasserpufferspeicher an und bei einem Bedarf
für Klimatisierung bedient sich die AdKM aus diesem Speicher.
Der Vorteil dieser Konstruktion: Unnötige Start-StoppVorgänge des BHKW werden vermieden. Ein Kaltwasserspeicher ist bei dieser Anlage ebenfalls installiert, falls im
Sommer Spitzenlasten bewältigt werden müssen. Der Kältepufferspeicher hat ein Fassungsvermögen von 2000 Liter. Bei
niedrigen Außentemperaturen kann das InvenSor-System mit
Freier Kühlung arbeiten, so dass die Wärme aus dem BHKW
dann wie gewohnt direkt zur Verfügung steht.
ENERGIE & RAUMKLIMA
Auf der Kälteseite rechnet der Planer Nazet zwischen 3500
und 4000 Betriebsstunden für die AdKMs. Die hinter dem
Betrieb günstig platzierten Rückkühler (107 kW) arbeiten mit
Spitzenlastbesprühung.
Markus Beier, der kaufmännische Geschäftsführer der Otto
Beier Waffelfabrik steht schon lange für eine nachhaltige
Energiestrategie der Firma. „Nachhaltig wirtschaften und umweltfreundlich arbeiten, dass ist das Ziel unserer Firma. Wir nutzen
neben der KWKK-Anlage bereits seit längerem eine PhotovoltaikAnlage auf dem Dach (Leistung: 520 kW) zur Stromgewinnung
und wir verwenden ein Wärmerückgewinnungssystem an unseren
Kompressoren. Außerdem haben wir ein ausgeklügeltes
Recycling-System, das uns hilft die produzierte Abfallmenge zu
minimieren. Alle ablaufenden Betriebsprozesse werden ständig
überprüft, um den Einsatz von stofflichen wie energetischen
Wertstoffen zu optimieren. Dank ständiger Weiterentwicklungen,
wie beispielsweise das effiziente neue KWKK-System, sind wir zu
einem der modernsten Waffelhersteller in Europa geworden mit
einer täglichen Produktionskapazität von 400.000 Waffelblättern
(circa 22 t). Wir befinden uns schon in der Planung für weitere
AdKMs für die nächste Expansionsstufe des Betriebes.“
Die InvenSor Adsorptionsmaschinen gehören zu den anwenderfreundlichsten und zuverlässigsten Geräten auf dem Markt.
So lassen sich Zieltemperaturen für Kaltwasser und für den
Rücklauf im Antriebskreislauf über das mehrsprachige farbige
Touch-Display sehr einfach einstellen. Sogar eine Nutzung als
Wärmepumpe ist schon vorbereitet und kann am Gerät aktiviert
werden. Mit der bereits integrierten Hydraulik können
Fachleute und Planer ihre speziellen Lösungen wie z.B. Nutzung
von Freier Kühlung an kalten Tagen umsetzen, ohne die
Komplexität und damit Fehleranfälligkeit der Gesamtanlage
wesentlich zu erhöhen. Der leicht zu bedienende Inbetriebnahmemodus, die automatische Betriebsoptimierung und die
standardmäßig vorhandene Internet-Schnittstelle machen die
Geräte von InvenSor
zu Plug&Play-Gerä- Technische Fakten:
ten, die selbst mit Kühlsystem: Vier InvenSor Adsorptionskältemaschinen
geringen Vorkennt- LTC 10 plus FC mit Freikühlfunktion, und integrierter
nissen sehr gut zu Hydraulik (40 kW Nennleistung), Rückkühlung mit
Spitzenlastbesprühung, 2000 Liter Pufferspeicher
bedienen
sind. Kaltwasser
>kap<
Antriebswärme: Senergie BHKW mit 78 kW thermischer
und 50 kW elektrischer Leistung, 10000 Liter
Pufferspeicher Warmwasser
Klimatisierung: Raumkühlung eines Rohstofflagers und
einer Produktionslinie – insgesamt auf einer Fläche von
2.000 m2
ENERGIE & RAUMKLIMA
Brennstoffzellen
Energieschub
Branchen-Netzwerk Clean Power Net zieht zum fünfjährigen
Bestehen positive Zwischenbilanz. Leistungsfähigkeit verdoppelt,
Kosten mehr als halbiert, Marktaktivierung erfolgreich.
Ob als Sicherheitspuffer für Stromnetze oder als Herz modernster
Heiztechnik: Die Brennstoffzellentechnologie wird in immer mehr
Bereichen erfolgreich eingesetzt. Das Branchen-Netzwerk Clean
Power Net (CPN) will nun dafür sorgen, dass Brennstoffzellen „Made
in Germany“ künftig verstärkt einem breiteren Markt zugänglich
gemacht werden. Zudem sollen Hersteller aus Deutschland in den
kommenden Jahren weltweite Exportmärkte erschließen. „Wir haben
die Brennstoffzelle erfolgreich aus der Forschung in die Praxis geholt“,
sagt Henrik Colell, Sprecher des Netzwerks Clean Power Net zu dessen fünfjährigem Bestehen. „Für die Zukunft gilt es, das weltweite
Exportpotenzial dieser Technologie optimal auszuschöpfen – indem
die Branche Produktivität und Leistung weiter steigert und Kosten
weiter senkt.“
Welche Fortschritte bei der Entwicklung von Brennstoffzellen möglich
sind, konnten die am Branchen-Netzwerk beteiligten Unternehmen im
Zuge der vorkommerziellen Marktvorbereitung in den vergangenen
Jahren zeigen, die durch das Nationale Innovationsprogramm
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) flankiert wird. Bei
sicheren Stromversorgungsanwendungen beispielsweise ließ sich die
Leistungsfähigkeit von Brennstoffzellen mehr als verdoppeln und schon
in dieser ersten Phase konnten die Kosten halbiert werden.
In den nächsten fünf Jahren sollen die Kosten nochmals halbiert werden. Dies ist laut CPN notwendig, um etwa den Markt für sichere
Stromversorgungslösungen in der Breite erschließen zu können und
um in den verschiedensten Stromversorgungsapplikationen nennenswerte Stückzahlen zu generieren.
Die Brennstoffzellentechnologie kann bei digitalen und kritischen
Infrastrukturen eine sichere Stromversorgung gewährleisten. Im
Zeichen der Energiewende und der Digitalisierung der Gesellschaft ist
daher vor allem auch dieses Thema ein besonderer Katalysator für die
positive Entwicklung der Branche in Deutschland. Colell: „Moderne,
immer stärker vernetzte Gesellschaften sind bei großräumigen und
lang andauernden Unterbrechungen der Stromversorgung extrem
gefährdet und verletzbar. Brennstoffzellen bieten sich als effiziente
und zuverlässige Energiequellen besonders an, wenn es darum geht,
die Versorgung sogenannter kritischer Infrastrukturen während eines
Blackouts zu gewährleisten.“
Industrie und Business: Aufklärung und Entwicklung
Das Anwendungsspektrum von Brennstoffzellen ist laut CPN riesig und
geht weit über den Einsatz im digitalen Behördenfunk oder im
Mobilfunk hinaus. Brennstoffzellen können ebenso erfolgreich bei ITServern, in Banken, in der Verkehrstechnik (Luftfahrt, Bahnverkehr),
für Flutwarnsysteme, in Krankenhäusern, bei der Leit- und
Steuertechnik in der Industrieproduktion oder in der WindparkMesstechnik eingesetzt werden. Neben der Sicherung der
Energieversorgung für kritische Infrastrukturen eignen sich solche
Brennstoffzellen-Stromversorgungen auch für Spitzenlasten,
Minutenreserve und virtuelle Regelkraftwerke. „Sie können die
Energiewende sowohl in Deutschland als auch weltweit unterstützen“,
sagt Colell. >imk<
18
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Da gerade in einer Werbeagentur der optische Anspruch nicht zu kurz
kommen darf, entschied sich die Geschäftsführung für die Designblenden
von Pluggit. Die flächenbündigen Abdeckblenden für die Zu- und
Abluftauslässe fügen sich perfekt in den modernen Gesamteindruck des
neuen Gebäudes ein. Alle Fotos: Diana Bruhn, Igling
KWL auf neuen Wegen:
Frischluft für
kreative Köpfe
Im Neubau der Full-Service-Werbeagentur
NETmark5 GmbH in Landsberg sorgt eine
Wohnraumlüftung für einen zuverlässigen
Luftaustausch. Mit flächenbündigen DesignBlenden passt das System auch optisch bestens in
das kubistische Gebäude mit Glasfassade.
Die neue Kreativzentrale befindet sich in unmittelbarer Nähe
zum alten Agentursitz. Für die konstant wachsende
Mitarbeiterzahl war dieser schlichtweg zu klein geworden,
berichtet Inhaber Jürgen Farenholtz. Der zweistöckige Neubau
im Bauhausstil besticht durch seine Transparenz: Rund 90
Prozent der Südseite des Gebäudes sind verglast. „Diese
Transparenz soll nicht nur den kreativen Schaffensprozess unterstützen, sondern auch unser Selbstverständnis als moderne
Agentur unterstreichen“, erklärt Farenholtz.
WOHNRAUMLÜFTUNG AUS ÜBERZEUGUNG
In rund sechs Monaten wurde das Schmuckstück in
Holzständerbauweise fertiggestellt - der Umzug in die neuen
Räumlichkeiten erfolgte im Mai 2014. Die Entscheidung für eine
Wohnraumlüftung fiel aus tiefer Überzeugung, so
Agenturinhaber Farenholtz: „Wir arbeiten im Bereich der
werblichen Kommunikation schon seit Jahren erfolgreich mit
Pluggit zusammen. So sind wir natürlich bestens über die
ENERGIE & RAUMKLIMA
Vorzüge einer Wohnraumlüftung informiert – ein Neubau ohne
eine entsprechende Anlage war für uns undenkbar.“
WIRKUNGSWEISE LUFT
WISSENSCHAFTLICH BESTÄTIGT
SORGT FÜR ZUVERLÄSSIGEN
LUFTAUSTAUSCH
Pluggit Anlagen sind durch eine ganze Reihe technischer
Zusatzausstattungen erweiterbar: Agenturinhaber Farenholtz
denkt dabei vor allem an seine von Allergien geplagten
Mitarbeiter und kann sich eine Erweiterung vorstellen. Speziell
das Luftaufbereitungssystem PluggVoxx befreit die Luft von
aggressiven Pollen und Staubpartikeln und inaktiviert Keime
oder Viren, sodass auch Allergiker wieder aufatmen können.
Dafür nutzt das Gerät die natürlichen Prozesse eines „reinigenden Gewitters“, nach dem man die klare und saubere Luft regelrecht spüren kann. Der Prozess verläuft in zwei Stufen: Als
Die benötigte Frischluftmenge wird – nach vorheriger
Analyse und Berechnung – den einzelnen Räumen zu- und die
verbrauchte Abluft gleichzeitig abgeführt. Somit ist eine
manuelle Fensterlüftung nicht mehr notwendig. Zudem gibt die
Abluft gespeicherte Heizenergie über einen Wärmetauscher an
die kältere Zuluft ab – das birgt Einsparpotenziale von mehr als
60 Prozent bei den Heizkosten, da unkontrollierte
Wärmeverluste vermieden werden. Außerdem wird überschüssige Feuchtigkeit zuverlässig nach außen abtransportiert,
wodurch Schimmel keine Chance hat. Die Pluggit-typische, einfache Stecktechnologie für die Montage des Verteilsystems
ermöglicht einen reibungslosen, schnellen Einbau. Da gerade in
einer Werbeagentur der optische Anspruch nicht zu kurz kommen darf, entschied sich Farenholtz für die Design-Blenden von
Pluggit. Die flächenbündigen Abdeckblenden aus Edelstahl für
die Zu- und Abluftauslässe fügen sich perfekt in den modernen
Gesamteindruck des neuen Gebäudes ein.
REIBUNGSLOSE INSTALLATION
Der Einbau erfolgte durch die Sanitär Häntsche GmbH aus
Landsberg, die zuvor noch keinerlei Erfahrung mit der
treibende Kraft für die Photooxidation wird energiereiches,
kurzwelliges UVC-Licht eingesetzt. Hierbei zerstört es die
Zellstruktur von Viren, Schimmelsporen und Bakterien. Als
zweite Stufe bewirkt eine spezielle Ionisationstechnik die
Anreicherung der Luft mit aktiviertem Sauerstoff, der für eine
natürliche, gesundheitsfördernde Luftionenkonzentration sorgt.
Internationale Laborversuche und ein Gutachten der Universität
Marburg bestätigen die schnelle Inaktivierung der Keime und die
dauerhafte Absenkung ihrer Anzahl in der Raumluft. Feinstaub
lässt sich mit einem elektrostatisch aufgeladenen Zusatzfilter
abfangen. Das Luftbefeuchtungssystem AeroFresh oder das LuftWärme-Element PluggMar sind weitere Zubehöroptionen zur
Verbesserung der Luftqualität.
Der zweistöckige Neubau im
Bauhausstil besticht durch
seine Transparenz: Rund 90
Prozent der Südseite des
Gebäudes sind verglast - ein
moderner Sonnenschutz (li.) ist
daher Pflicht.
FRISCHE LUFT FÖRDERT KREATIVITÄT
Installation von Pluggit Anlagen hatte. Peter Häntsche: „Wir
erhielten ein mehrstündiges Produktbriefing durch Pluggit
Techniker direkt auf der Baustelle. Der Einbau der
Lüftungsanlage ist sehr einfach zu verstehen, im Prinzip ist er
selbsterklärend.“ Mit dem zur Verfügung gestellten Verlegeplan
funktionierte der Einbau problemlos. „Und falls doch einmal eine
Frage auftauchte, war immer ein Techniker oder
Außendienstmitarbeiter als Ansprechpartner erreichbar“, fügt
Häntsche hinzu. Die Inbetriebnahme der Anlage sowie ihre
spezifischen Einstellungen wurden von einem Techniker aus
dem Hause Pluggit ausführlich erklärt. Dank der guten
Erfahrungen ist Häntsche überzeugt: „Bei einem erneuten
Auftrag für eine Lüftungsanlage werde ich wieder auf das Pluggit
System setzen.“
Farenholtz freut sich auf die Zeit im Neubau: „Ich bin mir
sicher: Wir haben eine gute Entscheidung getroffen.
Insbesondere im Winter hatten wir früher schon nachmittags
schlechte Luft. Um einen
Wärmeverlust zu vermeiden,
wurde selten gelüftet. Das hat sich
natürlich auch negativ auf unsere
Konzentration und Produktivität
ausgewirkt. Jetzt werden unsere
Mitarbeiter sicher für unsere
Kunden vor Kreativität sprühen.“
>imk<
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
19
ENERGIE & RAUMKLIMA
Energieeffizienz:
Als größte Energiequelle behandeln
Die Europäische Kommission hat im Februar ihren mit Spannung erwarteten Vorschlag zur Energieunion präsentiert.
Darin schlägt sie ihre Prioritäten in der EU Energie- und Klimapolitik für die nächsten zwei Jahre vor.
„Es ist entscheidend, jeweils
zuerst die Effizienzpotentiale
voll auszunutzen, bevor daran
gedacht wird, wie die Energie
erzeugt, gespeichert und
transportiert werden soll“,
Ing. Günter Lang, Leiter der
Passivhaus Austria.
Foto: Passivhaus Austria
Dabei soll die engere Zusammenarbeit von EU-Staaten bei
Energiefragen gefördert werden. Energieunion bedeute für die
Kommission unter anderem: "Energieeffizienz grundlegend zu überdenken und als eigenständige Energiequelle zu behandeln, damit sie
gleichberechtigt mit Erzeugungskapazität konkurrieren kann".
Die Wärme- und Kälteerzeugung ist nach wie vor der
Einzelbereich mit dem höchsten Energiebedarf in Europa. Die
Kommission wird daher eine Überprüfung der EnergieeffizienzRichtlinie und der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von
Gebäuden vornehmen, um den geeigneten Rahmen für weitere
Fortschritte bei der Verbesserung der Energieeffizienz von
Gebäuden zu schaffen. Basierend auf den konkreten Erfahrungen
der Mitgliedstaaten wird die Kommission Mechanismen für die
Erleichterung des Zugangs zu vorhandenen Finanzmitteln unterstützen, damit der Gebäudebestand energieeffizienter wird.
Investitionen in die Energieeffizienz von Gebäuden gehören
heute zu den lohnendsten Maßnahmen dieser Art für Bürger und
Unternehmen.
40% ENERGIEEINSPARUNGEN BIS 2030
SIND ÖKONOMISCH SINNVOLL
„Die Vorschläge sind gute Vorsätze, es fehlen aber die
konkreten Maßnahmen“, analysiert Günter Lang, Leiter der
Passivhaus Austria. Die Energieeffizienz-Richtlinie war hier schon
einmal weiter. Eine weitere Präzisierung und Verschärfung
dieser, könnte rasche Erfolge erzielen. So gehe aber lediglich viel
Zeit und Energie verloren, bis konkrete Gesetze beschlossen
sind und der Bausektor reagiert, folgert Lang. Die derzeitige
Zielvorgabe von 27% Energieeinsparungen bis 2030 sei hingegen kein guter Vorsatz.
„Hier ist bei weitem viel mehr möglich und 40%
Energieeinsparungen bis 2030 dringend erforderlich, will man
das Pferd nicht von hinten auf zäunen. Es ist entscheidend, jeweils zuerst die Effizienzpotentiale voll auszunutzen, bevor daran
gedacht wird, wie die Energie erzeugt, gespeichert und transportiert werden soll. Erst so lässt sich eine konsequente
Energiewende kostengünstig und im Einklang mit der
Bevölkerung erfolgreich umsetzen“, unterstreicht Lang die
Bedeutung der Energieeffizienz.
"Dieser Anspruch (der Energieunion, Anm.) müsse nun aber
durch Maßnahmen begleitet werden", stößt Roland Jöbstl, Policy
Officer für Klima und Energie des European Environmental
Bureau (EEB), ins selbe Horn. Stattdessen gebe es aber eine fast
obsessive Suche nach neuen Gaslieferanten. Eine erfolgreiche
Energieunion erfordere aber, dass man Energieeffizienz an erste
Stelle stellt und das verbindliche Energieeffizienz-Ziel in Höhe
von 40% bis 2030 konsequent verfolgt, betont Jöbstl. "Die
Energieeffizienzrichtlinie, die Gebäude- und Energieverbrauchskennzeichnung sowie die Ökodesign-Richtlinie sind großartige
Über Differenztemperatur regelbar
Durch zweiten
Temperatursensor
Zur ISH stellt Grundfos mehrere Neuerungen bei
der Nassläufer-Baureihe Magna3 vor. Bei bestimmten Anlagen empfiehlt sich eine Differenztemperatur-Regelung, etwa bei Bestandsanlagen ohne Stellorgane, bei Einrohrheizungen oder bei Primärkreisläufen mit hydraulischer Entkopplung, bei denen
kaum eine Differenzdruckveränderung stattfindet.
Um auch solche Einbausituationen abzudecken, stattet Grundfos die Magna3-Modelle jetzt zusätzlich
mit der Regelungsart Differenztemperatur aus.
Voraussetzung für die DifferenztemperaturRegelung ist ein zweiter Temperatursensor. Eine
entsprechende Option steht im Grundfos-Zubehörprogramm zur Verfügung, da das Unternehmen als
Komplettanbieter auch Sensoren entwickelt und
fertigt.
20
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Neben der neuen Regelungsart wird die Baureihe
um drei Modelle der Baugröße Magna3 32-120 mit
Verschraubungsanschluss Rp 1¼ erweitert. Die
Baugröße steht jetzt in Graugussausführung für die
Nenndrücke PN 10 und PN 16 sowie in Edelstahl
für PN 10 zur Verfügung. Bei der gesamten
Baureihe gibt es außerdem ein Software-Upgrade
und einige konstruktive
Weiterentwicklungen. So
wurde der eingebaute
Sensor mit einer neuen
Kappe versehen, um
Fehlpositionierungen und
das Verstopfen der
Pumpe zu verhindern, und
die Konstruktion des
Klemmenkastens wurde
für einen einfacheren
Einbau der I/O- und
Kommunikationsmodule optimiert.
Die Magna3 ist mit 45 Typen und über 220
Modellen die am weitesten gefächerte NassläuferBaureihe am Markt. Sie deckt Nennweiten von DN
25 bis DN 100 und Nennförderhöhen von 4 bis 18
Metern ab. Die Doppelpumpen-Ausführungen können sowohl im Wechsel- und Reservebetrieb wie
auch parallel im Spitzenlastbetrieb gefahren werden
und erreichen dadurch Förderleistungen, für
die ansonsten deutlich teurere
Trockenläuferpumpen erforderlich wären.
Die Magna3 eignet sich für
Medientemperaturen zwischen -10 °C und
+110 °C und deckt damit eine große
Bandbreite von Einsatzbereichen in der
Heizungs-, Klima- und Kältetechnik sowie
industriellen Anwendungen ab.
>red<
Beispiele für erfolgreiche Maßnahmen auf EU-Ebene. Aber die
Kommission muss nun klar und deutlich sagen, dass sie diese
Instrumente stärken will, um weitere Einsparungen beim
Energieverbrauch und bei Treibhausgasemissionen zu erreichen." Walter Saurer, Energiesprecher von Greenpeace in Österreich ergänzt: "Die Energieunion bietet jetzt die Chance, den
Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz weiter
voranzutreiben und die Energieabhängigkeit Europas zu
reduzieren. Österreich muss diese Chance ergreifen und zusammen mit anderen Ländern wie Deutschland und Dänemark
Allianzen schmieden um erneuerbare Energien und
Effizienzmaßnahmen als Kerntechnologien im Rahmen der
Energieunion zu implementieren". Sauer warnt vor faulen Kompromissen: "Die vorgeschlagene
gleichrangige Behandlung von Schiefergasförderung mit erneuerbaren Energien ist völlig inakzeptabel. Dasselbe gilt für den von
einigen Ländern zur Forcierung von Atomenergie geforderten,
sogenannten neutralen Technologieansatz zur Erreichung der
Klimaschutzziele."
EUROPA DURCH ENERGIEEFFIZIENZ
UNABHÄNGIG MACHEN
53 Prozent der benötigten Energie wurden 2014 um 400
Milliarden Euro in die EU importiert. Die EU ist damit der
größte Energie-Importeuer weltweit und abhängig von
außereuropäischem Gas und Öl. Dänemark zeigt vor, wie es
möglich ist, von diesen Energieimporten unabhängig zu werden.
So haben die Dänen nicht nur massiv die Windkraft ausgebaut,
sondern setzen auch klar auf Energieeffizienz. Im Rahmen der
Europäischen Gebäude-Richtlinie EBPD war bis 2014 von jeder
Nation das „Nearly Zero Energy Building“ NZEB zu definieren,
welches ab 2020 in ganz Europa zum Mindeststandard wird.
Während die Dänen das NZEB mit einem max.
Primärenergiebedarf von 60 kWh/m²a (inklusive
Haushaltsstrom) festgelegt haben, konnte sich die österreichische Politik mit 160 kWh/m²a nur auf einen zweieinhalb Mal so
hohen Primärenergiebedarf durchringen.
Mit dem europäischen Energiewende Masterplan haben
Prof. Dr. Wolfgang Feist und Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Ulrich von
Weizsäcker bereits 2012 bei der 16. Internationalen Passivhaustagung aufgezeigt, wie Europa durch Energieeffizienz unabhängig
von Energieimporten werden kann. In ihren damaligen Keynotes
unterstrichen sie die weltweite Dringlichkeit zur Verfünffachung
der Ressourcenproduktivität, wollen wir langfristig sieben
Milliarden Menschen auf diesem Planeten sozial verträglich versorgen. „Das Passivhaus erlaubt sogar einen Faktor 10, ist also
eine fantastische Innovation und heute bereits absolut rentabel“,
unterstrich Weizsäcker die globale Bedeutung des PassivhausStandards. >kap<
Vaillant expo:
Foto: Vaillant
ENERGIE & RAUMKLIMA
Die neue Heimat
des "Osterhasen"
Besucher können am Hauptsitz des Heiz-,
Lüftungs- und Klimatechnikspezialisten auf 1.300
Quadratmetern entdecken, wo die Marke Vaillant
herkommt und warum sie heute eine der bekanntesten Marken Europas ist. Eingeweiht wurde das
Markenerlebniscenter mit einer Eröffnungsfeier mit
Kunden und Medienvertretern sowie Gästen aus
Politik und Wirtschaft. „Die Marke Vaillant steht seit
über 140 Jahren für technologischen Fortschritt,
umweltfreundliche Produkte, Kundenorientierung
und Premiumqualität. Mit der neuen Vaillant expo
laden wir unsere Kunden und Partner ein, die
Geschichte der Marke zu erleben und einen Blick in
die Zukunft grüner Heiztechnik zu werfen“, so Dr.
Carsten Voigtländer, Vorsitzender der Vaillant
Group Geschäftsführung, bei der Eröffnungsfeier. Im
Anschluss hatten die Gäste die Gelegenheit, die Vaillant expo
exklusiv zu besichtigen.
Der Vorsitzende der Ge schäftsführung Carsten Voigtländer mit dem symbolischen
Schlüssel zur Vaillant expo,
flankiert von Marketingdirektorin Tanja Brinks und Pressesprecher Jens Wichtermann.
AUSSTELLUNG ZUM MITMACHEN
Die Vaillant expo ist kein Museum, im Gegenteil: Mitarbeiter
stellen die Marke persönlich vor und laden die Besucher ein zum
offenen, partnerschaftlichen Dialog und zum Erkunden von
neuen, nachhaltigen Technologien für die Welt von morgen. An
zahlreichen Stellen werden die Besucher aktiv einbezogen und
sind so nicht zur Zuschauer, sondern Teil der Vaillant expo.
Foto: Vaillant
Foto: Katz
22
Am Anfang der Zeitreise durch Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft des Unternehmens werden die Gäste von einer
Skulptur des Vaillant Hasen, dem Botschafter der Marke,
begrüßt. Ein Blick in die Historie zeigt Original-Exponate wie
den Gas-Badeofen oder den Verkaufsschlager der 1960er Jahre,
den Circo-Geyser. Anekdoten hinter der Geschichte geben persönliche Einblicke in die Historie der über 140 Jahre alten Marke
mit dem Hasen im Logo.
Die Gegenwart ist in der Ausstellung den aktuellen
Entwicklungen gewidmet. Die Besucher erhalten einen Einblick
in Funktion und Design der Vaillant Neuheiten sowie zu Green
iQ. Green iQ ist das erste Label in Deutschland, das ausgereifte,
zukunftsfähig vernetzte und nachhaltige Produkte von höchster
Qualität auszeichnet.
Foto: Vaillant
Dort, wo Firmengründer Johann Vaillant Ende des
19. Jahrhunderts die ersten Gas-Badeöfen gefertigt hat, eröffnete Anfang Mai ein beispielgebendes
Markenerlebniscenter.
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Spannend ist ein Blick in die Zukunft. Wie passt sich das Haus
von morgen unseren Lebensgewohnheiten an? Wie lässt sich
Energie über lange Zeiträume speichern? Welche Technologie
kann Emissionen deutlich senken und damit zum Erreichen der
Klimaziele beitragen? Diese und weitere Fragen werden gemeinsam mit den Besuchern beantwortet.
Vervollständigt wird die Vaillant expo durch ein internationales Systemtrainingscenter, in dem Vaillant Fachpartner auf
den neuesten Stand der Technik gebracht werden.
„Die Vaillant expo macht die über 140-jährige Geschichte
unserer grünen Marke erlebbar“, fasst Tanja Brinks, Marketing
Direktorin der Vaillant Group, zusammen. „Unser
Markenerlebniscenter ist ein ganzheitliches Erlebnis, bei dem
Besucher unsere Marke, unsere Produkte und die Menschen bei
Vaillant kennenlernen.“ >imk<
Eine-Welt-Solar-Kollektor
Trotz der Extreme
Auf dem Solarprüfstand des AIT hält Kunststoffkollektor beinahe die doppelte
Belastung der geforderten Normwerte aus.
Exzellente Ergebnisse erzielte der Eine-Welt-Solar-Kollektor auf dem Solarprüfstand des Austrian
Institute of Technology (AIT). Der Kunststoffkollektor wurde annähernd den doppelten
Schneelasten ausgesetzt, die als Norm für herkömmliche Kollektoren gefordert sind. „Der EineWelt-Solar-Kollektor hat den Test bravourös und ohne Beschädigungen bestanden“, freut sich
Sunlumo-Geschäftsführer
Robert Buchinger über
das Ergebnis der
Prüfverfahren.
Bei den Tests auf dem
Solarprüfstand des
Austrian Institute of
Technology werden
Druck- und Zuglasten bei
extremen Schnee- und
Windverhältnissen simuliert. Da es aktuell noch
keine Kunststoffkollektoren gibt, existieren derBei den Tests auf dem Solarprüfstand hielt der Eine-Welt-Solar-Kollektor
zeit auch keine eigenen
Prüfnormen und etablier- hohe Druck- und Zuglasten bei simulierten extremen Schneeverhältnissen
aus. Foto: Sunlumo Technology GmbH
ten Prüfmethoden für
diese Modelle. „Daher
wurde bei den Prüfverfahren des Eine-Welt-Solar-Kollektors auf Standards der
Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen zurückgegriffen“, berichtet Robert Buchinger. Der
Kunststoffkollektor wurde beinahe den doppelten Belastungen der geforderten Prüfnormen für
Schneelasten ausgesetzt und bestand diese Tests exzellent. Daneben wurden auch zyklische
Belastungen – abwechselnd Zug- und Drucklasten – erfolgreich getestet. Selbst nach diesen
Belastungen war der Kollektor noch unbeschädigt und es konnten keine Mängel festgestellt werden.
Sunlumo baut internationale Themenführerschaft weiter aus: „Diese Tests sind ein
Beweis dafür, dass der Eine-Welt-Solar-Kollektor den üblichen Anforderungen standhält“,
ergänzt Robert Buchinger. Er ist überzeugt, dass sich auch die Konstruktionsmethoden des
Kunststoffkollektors positiv auf die Testverfahren ausgewirkt hat. „Bei unserem innovativen
Kollektor setzen wir auf ein konsequentes Bauteil- und ganzheitliches Produktdesign“, erklärt
der Geschäftsführer von Sunlumo. Die Testergebnisse bringen wichtige Erkenntnisse bei der
Fertigung von Kunststoffkollektoren und Kunststoffkomponenten. Mit diesem weiterentwickelten Know-how baut das Unternehmen aus Perg in Oberösterreich mit Büros in China, Indien
und in den USA seine internationale Themenführerschaft weiter aus.
Größte österreichische außeruniversitäre Forschungseinrichtung: Das Austrian
Institute of Technology ist die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung Österreichs.
Schwerpunktthemen des international anerkannten und unabhängigen Prüfinstituts sind
Energietechnologie, Mobilität, Sicherheitsforschung, Gesundheits- und Umwelttechnologien
sowie Innovationssysteme. Die Einrichtung betreibt mehrere Standorte in ganz Österreich.
>red<
Corporate Data: Sunlumo Technology GmbH ist ein internationales Solarunternehmen mit Büros in Österreich, China, Indien und in den USA.
Schwerpunkte liegen in Green Technology, Solarthermie, Forschung, Entwicklung und Handel. Das Unternehmen wendet sich hauptsächlich an
Investoren für innovative Projekte, an Partner für die Entwicklung neuer Technologien in Europa und Asien sowie an Händler im Bereich
Umwelttechnik. Zur weiteren Angebotspalette gehört Industrial Design für Solarenergie. Die geschäftsführenden Gesellschafter und Projektmanager von
Sunlumo, Robert Buchinger und Markus Barek, sind gleichzeitig von DIN CERTCO anerkannte Auditoren für Solar Keymark Zertifizierungen.
ENERGIE & RAUMKLIMA
Für jeden Einsatzfall:
Decke im Fokus
Die "thermische Behaglichkeit" übt einen
wesentlichen Einfluss auf das Wohlbefinden und
unsere Gesundheit aus.
Die langfristigen Aussichten für unsere Lebensweise hängen
davon ab, ob es gelingt den Energieverbrauch zu senken und
dabei die Lebensqualität zu steigern. Wegen des überragenden
Strahlungsanteils bei Deckenkühl- und Heizsystemen kann schon
bei geringen Temperaturdifferenzen ein angenehmes Klima in
Wohn- und Arbeitsräumen erzielt werden. Der oberösterreichische Hersteller KE KELIT bietet Systeme für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle, mit denen eine langfristige
Kosteneinsparung, Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energie gewährleistet werden kann.
Heiz- und Kühlsystem: Das coolFIX KCLC1
Deckenkühl- und Heizmodul sorgt in Verkaufsräumen oder Produktionshallen für ein ausgeglichenes Raumklima und gleichmäßige Temperaturen
im Sommer und Winter.
Dies ist für das Wohlbefinden und damit konzentriertes Arbeiten gleichermaßen von besonderer Wichtigkeit. Das
System mit einer Standard
Modulgröße von 2,7 x 2,2
m ist auf einem verzinkten Drahtgitter aufgebaut. Auf diesem
Gitter ist mit einem Verlegeabstand von 10 cm das KELOXUltrax Rohr 16x2 mm vorinstalliert. Die Kühlleistung bei VL/RL
15/18 und 26 Grad Raumtemperatur beträgt ca. 50 Watt/m2
und die Heizleistung bei VL/RL 37,5/32,5 bei 20 Grad
Raumtemperatur beträgt ca. 57 Watt/m2Auf Grund des geringen Modulgewichtes ( ca. 2kg pro m2 leer und 3.2 kg pro m2
gefüllt) findet man bei der Montage mit 3 Befestigungspunkten
pro Quadratmeter das Auslangen. Für eine zügige Montage
werden optimaler Weise 3 Mann-Teams mit zwei
Arbeitsbühnen und einem Plattenhebegerät eingesetzt. Die
Verbindung der Module erfolgt mit Standardkompenten aus
dem KELOX Programm.
Für Gipsdecken: Die KC3A Deckenkühl- und
Heizmäander für Räume mit abgehängten Gipsdecken sorgen für
eine klare Gewerketrennung von Trockenbauer und Installateur.
Die Modulbreite beträgt 33,3 cm und die Modullängen 1 bis 3 m.
Das System besticht durch eine ausgezeichnete Regelfähigkeit
und auf Grund der entkoppelten Mäander kann keine Rissbildung
an der Decke entstehen. Da das System einfach einhängt wird,
besticht es durch kurze Montagezeiten.
24
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Deckenkühlmodul: Die abgehängte Decke KC4A mit
einer Modulbreite von 33,3 cm und Modullängen von 100 bis
500 cm ist sowohl im Neubau als auch in der Renovierung durch
die individuelle Größenanpassung der werkseitig vorgefertigten
Module, passend für alle gängigen Deckenkonstruktionen, perfekt einsetzbar. Die Energieübertragung in die Deckenkonstruktion wird durch an der Decke anliegenden Wärmeleitlamellen optimiert. In diese Wärmeleitlamellen sind ca. 24 lfm
sauerstoffdichte Kunststoffrohre pro Quadratmeter mit 10mm
Durchmesser mäanderförmig eingelegt. Spezielle Tragprofile aus
verzinktem Stahlblech dienen zum Einhängen der Elemente in
die bauseits erstellte Decken-Unterkonstruktion. An der
Moduloberseite ist werkseitig eine 15mm Wärmedämmung aus
Polystrol (EPS20) augebracht.
Bauteilaktivierung: In deckennaher Position wird das
System KC90B für die reaktionsschnelle Bauteilaktivierung einbetoniert. Dies gewährleistet einen optimalen Kälte- bzw.
Wärmeübergang in die darunter liegenden Räumlichkeiten.
Großformatige Module aus sauerstoffdichten Kunststoffrohren
12mm, verlegt in Trägerclips aus Kunststoff, werden auf
Baustahlgitter (keine statische Funktion) als begehbare obere
Abdeckung und zum Schutz vor mechanischer Beschädigung der
Rohre befestigt. Die Verlegung der Module erfolgt auf der bauseits erstellten Deckenschalung.Die einzelnen Module werden
individuell auf Kundenwunsch werkseitig vorgefertigt. Dieser
Aufbau ermöglicht die Herstellung einer schalreinen
Deckenkonstruktion.Die Anschlussrohre (12mm) der einzelnen
Register werden in Schalungsschoner eingelegt, damit wird ein
problemloses anschließen der Rohrregister von unten
ermöglicht. Die brandschutztechnisch nach ÖNORM EN1363-1
und EN1365-2 geprüften Module sind in der Größe individuell
wählbar und weisen bei einem Rohrleitungsabstand von 90mm
eine Rohrleitungslänge von ca 11 lfm pro m2 auf. >imk<
INSTALLATION & TECHNIK
Druckerhöhung:
Sicher und
hocheffizient
Die neueste Generation von Druckerhöhungsanlagen des Pumpenspezialisten Wilo Pumpen
Österreich GmbH gibt es maßgeschneidert.
Ausstattbar mit zwei bis vier Pumpen ist die Wilo-SiBoost
Smart Helix EXCEL die perfekte Lösung für die sichere
Wasserversorgung und bedarfsgerechte Druckbereitstellung in
Gebäuden sowie Industriebetrieben. Ihre Hocheffizienz und
Leistungsstärke suchen auf dem Markt ihresgleichen. Bereits
heute erfüllt der eingesetzte Motor die EU-Richtlinie ErP für
2017, denn diese außerordentliche Motorengeneration liegt jetzt
schon deutlich über der derzeit höchsten definierten
Motoreffizienzklasse IE4. Die übrigen Bestandteile der
Druckerhöhungsanlage, die Elektronik und die Hydraulik stehen
dem Motor in nichts nach.
REGELBARE FLEXIBILITÄT SPART ENERGIE
Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL wird über geregelte
Hocheffizienz-EC-Motoren angetrieben. Verbaut wird ein
Motor pro Pumpe, der je nach Pumpenmodell eine Nennleistung
von 2,2 bis 3,2 Kilowatt aufweist. Zur Auswahl stehen Modelle
mit Nennförderströmen von 4, 6, 10 oder 16 m³/h. Da sich
zudem die Geschwindigkeit des Antriebs variieren lässt, wird
Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL sämtlichen Anforderung an die
Fördermengen gerecht, ohne dass es zu einer Über- oder
Unterversorgung kommt. Dadurch ergeben sich je nach
Anwendungsbereich für eine einzelne Pumpe elektrische
Energieeinsparungen von bis zu 70 Prozent gegenüber
herkömmlichen ungeregelten Geräten. Das rechnet sich:
Betrachtet man die Kosten für die gesamte Lebensdauer einer
Druckerhöhungsanlage, so macht der Energieverbrauch
gegenüber dem Kaufpreis und den Wartungskosten 85 Prozent
der Lebenszykluskosten aus. Da Wilo-SiBoost Smart Helix
EXCEL den Energieverbrauch bemerkenswert senkt, rentiert
sich die Anschaffung bei einer Kalkulation für zum Beispiel eine
2-Pumpen-Anlage bereits nach zwei Jahren.
STRÖMUNGSOPTIMIERTE FORM
MINIMIERT DRUCKVERLUSTE
Auch die Hydraulik ist auf Hocheffizienz ausgelegt. Der
hydraulische Fluss ist in der gesamten Anlage derart optimiert,
dass Druckverluste weitaus geringer ausfallen als bei
herkömmlichen Geräten. Dazu tragen unter anderem die dreidimensional geformten Laufräder bei, die im Vergleich zu
flachen Flügelrädern der Strömung des Wassers einen gerin-
geren Widerstand bieten. Außerdem weisen die Rohrleitungen
innerhalb der Druckerhöhungsanlage ein strömungsoptimiert
überarbeitetes Design an den Übergängen auf, die den
Druckverlust ebenfalls minimieren. Alle hydraulischen Bauteile
sind aus Edelstahl und damit in hohem Maß korrosionsgeschützt.
INTUITIVE BEDIENUNG VEREINFACHT
PUMPENMANAGEMENT
Hocheffizient
arbeitet
auch die Elektronik der WiloSiBoost Smart Helix EXCEL.
Als breit aufgestelltes System
lässt sie sich an die Charakteristika der Wasserinstallation
eines
jeden
Gebäudes
anpassen. Die Steuerung ist
für ein reibungsloses Pumpenmanagement
optimiert: Die übersichtliche
Menüstruktur ermöglicht
eine intuitive Bedienung der
Regelung und direktes
Navigieren zu den Hauptpunkten. Am Kontrollelement und an den Pumpen ist
dieselbe Bedienoberfläche mit
LCD-Display installiert. Wie bei Wilo-Produkten üblich sind die
Geräte mit der „Roten-Knopf-Technologie“ ausgestattet, die auf
eine schnelle und einfache Konfiguration und Statuserfassung
ausgerichtet ist. Darüber hinaus kann die Wilo-SiBoost Smart
Helix EXCEL via Bus-Verbindung mit Gebäudemanagementsystemen wie LON, MODbus und BACnet kommunizieren.
SICHERHEIT BESTIMMT DAS DESIGN
Für jede Anforderung
maßgeschneidert: Die WiloSiBoost Smart Helix EXCEL
lässt sich mit zwei bis vier
Pumpen verschiedener
Leistungsstärken ausrüsten.
Die Druckerhöhungsanlage
zur Wasserversorgung in
Gebäuden und Industriebetrieben arbeitet hocheffizient und erfüllt schon heute
die EU-Richtlinie ErP für
2017.
Das revolutionäre Design integriert unter Berück sichtigung sämtlicher Sicherheitsaspekte alle wesentlichen
Komponenten der Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL und ist
mit dem „red dot design award“ ausgezeichnet. Dieses Design
ist in allen wesentlichen Punkten auf den Menschen ausgerichtet: Die ergonomisch optimierten Bedienelemente in
Verbindung mit der Benutzeroberfläche sind der einzige
Interaktionsbereich, auf den sich die gesamte Einstellung und
Bedienung konzentriert. Eingriffe in die Mechanik oder
Hydraulik sind dadurch nicht mehr erforderlich. Damit lässt
sich die Druckerhöhungsanlage schnell, einfach und völlig
gefahrlos bedienen. Abdeckungen für das Manometer und den
Drucksensor sind in das Design integriert. Wilo-SiBoost Smart
Helix EXCEL arbeitet damit insgesamt zuverlässiger als vergleichbare Modelle anderer Produktreihen. Das Design unterstreicht optisch, was drinsteckt: Hocheffizienztechnologie, die
ihrer Zeit voraus ist. >kap<
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
25
INSTALLATION & TECHNIK
Trinkwasserhygiene leicht gemacht:
Hygienespülung mit neuer Steuerungsund Sensortechnik
Für den bestimmungsgemäßen Betrieb von Trinkwasser-Installationen ist der regelmäßige Wasseraustausch eine
wichtige Voraussetzung. Dieser kann durch den Einsatz der Geberit Hygienespülung sichergestellt werden.
Steuereinheit gespeichert und können über die Bedien-App ausgelesen, auf einen PC übertragen und dann archiviert werden.
Die Kommunikation zwischen Smartphone und Hygienespülung
funktioniert über eine Bluetooth-Verbindung. Die Einstellungen
erfolgen über eine App mit übersichtlicher und klarer
Nutzerführung. Kompatibel ist die App zu Android und AppleGeräten. Zudem ist die Einbindung in die Gebäudeleittechnik
über eine RS485-Schnittstelle oder Digital I/O möglich.
Legionellen fordern in
Europa jedes Jahr tausende
von Menschenleben.
Infizieren kann man sich
nur, wenn man diese einatmet. Dies geschieht auch
unter der Dusche. Die
Geberit Hygienespülung
beugt durch regelmäßiges
Spülen der Leitung einer
Verkeimung vor.
SENSORGESTEUERTE SPÜLUNG:
ABGLEICH VON TEMPERATUR
UND NUTZUNGSVOLUMEN
Die Betriebsarten werden über die bestehende intervallund zeitgesteuerte Spülung hinaus um drei neue Spülprogramme
ergänzt. Durch den Einsatz von Temperatur- und
Volumenstromsensoren können die Spülvorgänge auch ereignis-
Alle Fotos: Geberit
Um einer Verkeimung von
Wasserleitungen vorzubeugen, bietet Geberit eine vollautomatische Hygienespülung an. Das neue Modell ist
noch vielseitiger und leistungsfähiger.
Stagniert Wasser in Trinkwassersystemen, kann es zu
Verkeimungen und Bildung von Legionellen kommen. Der
Einsatz der bewährten Geberit Hygienespülung sorgt für einen
sicheren und vollautomatischen Wasseraustausch in stagnationsgefährdeten Bereichen der Trinkwasserinstallation. Nun hat
Geberit die Hygienespülung verbessert: die Spüllogik kann individuell und bedarfsgerecht programmiert werden. Installateure
können die Vorgänge so anpassen, dass sie zeit-, volumen-, temperatur- oder nutzungsgesteuert sind und den anlagespezifischen Bedürfnissen entsprechen. Sensoren für Temperatur und
Volumenstrom stellen sicher, dass nur die tatsächlich erforderliche Menge Wasser abläuft. Typische Einsatzbereiche sind
beispielsweise Hotels und Pensionen, Krankenhäuser und
Seniorenheime, Schulen, Kindergärten oder Sporthallen. Dort
werden ganze Leitungsabschnitte unter Umständen lange nicht
benutzt. Die neue Hygienespülung versorgt die Wasserleitungen
vollautomatisch mit frischem Wasser und beugt so
Verkeimungen vor.
FÜNF SPÜLPROGRAMME FÜR DEN
INDIVIDUELLEN BETRIEB
Insgesamt stehen fünf verschiedene Spülprogramme für den
Betrieb zur Verfügung, die sich mit der Geberit SetApp individuell einstellen lassen. Ein weiteres Feature ist die
Protokollfunktion. Daten der Spülvorgänge werden auf der
26
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Die Geberit Hygienespülung sorgt für frisches Wasser in den Leitungen.
Mit neuer Steuerungs- und Sensortechnik, einfach zu bedienen mit dem
Smartphone.
INSTALLATION & TECHNIK
gesteuert und zielgenau ausgelöst werden. Bei der Temperatursteuerung erfolgt die Spülung, wenn die Wassertemperatur in
einem bestimmten Leitungsabschnitt eine zuvor definierte
Mindestgrenze, z. B. 25 °C, erreicht hat. Die Spülung erfolgt bis
die Wassertemperatur in der Leitung wieder im geforderten
Bereich liegt oder eine eingestellte Spüldauer erreicht ist.
Systemtechnik in jede Nass- oder
Trockenbausituation eingebaut werden. Die Geberit Hygienespülung ist
zudem mit einem Überlaufsensor ausgestattet, der die Spülung unterbricht,
falls das Ablaufrohr verstopft ist.
>kap<
Mit der zur Geberit
Hygienespülung gehörenden
SetApp konfigurieren
Installateure die
Steuerungseinheit über ihr
Mobiltelefon.
Die Steuereinheit selbst ist auch in der Lage, die Signale von verschiedenen internen und externen Sensoren zu verarbeiten. Insgesamt können
bis zu vier Sensoren angeschlossen werden. Mit einem Sensor misst die
Hygienespülung die Temperatur des Wassers. Die Spüleinheit kann dann
durch gezieltes Durchspülen der Leitungen die Temperatur entsprechend
regulieren, dass sie die Vermehrung der Keime stoppt.
Bei der Nutzungssteuerung erfasst ein vorgelagerter
Volumenstrom-Sensor die Nutzung der Trinkwasseranlage und
das genutzte Trinkwasservolumen in einem überwachten
Leitungsabschnitt. Die Spülung wird zeitgesteuert ausgelöst.
Über die so genannte volumenoptimierte Differenzspülung wird
aber nur so viel Trinkwasservolumen ausgetauscht, wie zusätzlich zu dem sowieso verbrauchten Wasser für den bestimmungsgemäßen und sicheren Betrieb erforderlich ist.
KOMPAKTE BAUFORM
Im Vergleich zu anderen Lösungen bietet die Geberit
Hygienespülung eine besonders kompakte Bauform mit integriertem Siphon. Das Modul lässt sich mit den Geberit
Installationssystemen kombinieren, kann aber auch ohne Geberit
Ing. Friedrich Singer, Produktmanager
Versorgungssysteme bei Geberit Österreich
„Damit Legionellen und andere Keime keine Zeit
haben, sich in Trinkwassersystemen zu vermehren,
muss das Wasser regelmässig ausgetauscht werden.
Wenn dies durch die normale Anwendung nicht
sichergestellt werden kann, sorgt die Geberit Hygienespülung für die
regelmäßige Spülung. Ein zweiter Faktor ist die Temperatur: zu hohe
Temperaturen fördern ebenso das Bakterienwachstum. Die Geberit
Hygienespülung setzt auch hier an. Sie spült die Leitungen vollautomatisch
und sorgt so auch für die Temperaturregelung in den Leitungen.“
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
27
INSTALLATION & TECHNIK
Elektronische Armaturen mit
Energiespartechnik:
Die Extraklasse
Je nach Einsatzgebiet gibt es die hochwertigen Dusch-Armaturen wahlweise mit Selbstschluss-Funktion oder mit elektronischem Tipp-Taster und in unterschiedlichen Ausführungen.
Mit der variantenreichen Dusch-Armaturen-Serie „Linus“ für den Wandeinbau
erfüllt der Armaturenhersteller Schell auf
ganz neue Art zuverlässig die Anforderungen
in exklusiven Hotelbädern und öffentlichen
Wellnessbereichen. Sie entspricht im Hinblick auf Wasser- und Energieeinsparung,
sowie Hygiene und Design den Vorstellungen vieler Betreiber, Fachplaner und
Architekten. Als erster deutscher Anbieter
hat Schell bei einigen Modellen die Technik
der thermischen Desinfektion sowie eine
nutzungsorientierte Radar-Sensorik direkt in
die Armatur integriert.
SCHÖNE OPTIK UND
WIRTSCHAFTLICHKEIT
Zeitgemäßer Duschkomfort, die deutliche Reduzierung der Verbrauchskosten,
eine ansprechende Optik sowie der
Anspruch, auch qualitativ hochwertige
Dusch-Lösungen kostengünstig anzubieten,
waren für Schell die Leitlinien bei dieser
Produktentwicklung. Die unterschiedlichen
Modelle der Linus-Serie sind in höchstem
Maße funktionssicher, einfach zu bedienen
und aufgrund werkseitig vorgefertigter WandeinbauMasterboxen zeitsparend und leicht zu montieren. Dabei
machen das robuste Material, die schlichte Form, die
Reduzierung der Bedienelemente sowie der Verzicht des Olper
Herstellers auf jegliche sichtbaren Befestigungspunkte die
„Linus“ nicht nur weitgehend vandalensicher, sondern auch
hygienisch und reinigungsfreundlich.
PURISTISCH-KLARE FORM
„Linus“ visualisiert den optimalen Gebrauchsnutzen und
macht sie zu einem designstarken und doch angenehm dezenten
Element der modernen Sanitärraumgestaltung. Hohen Vandalenschutz gewährleisten die quadratischen, lediglich 180 x 180 mm
großen bzw. die rechteckigen, 265 x 180 mm großen Frontplatten. Sie bestehen wahlweise aus poliertem oder verchromten
Edelstahl. Die Bedienelemente sind aus verchromtem Messing.
28
HAUSTEC exklusiv 1|15
Highlight der Dusch-Serie „Linus“ von Schell ist die besonders wirtschaftliche, elektronische Eco-Ausführung mit Temperaturregler, Verbrühschutz, der Möglichkeit der thermischen Desinfektion sowie integrier-ter
Raumüberwachung. Sobald der Duschende den Sensorbereich verlässt,
stoppt der Wasserfluss auomatisch. Fotos: schell.eu
INTEGRIERTE RADAR-SENSORIK
Bei den elektronischen Varianten ist ein Schaltfeld aus 6 mm
starkem Sicherheitsglas flächenbündig und vandalensicher in die
Frontplatte eingelassen. Durch einfaches Berühren des Ein- und
Ausschaltsymbols auf der Glasfläche reagiert die intelligente
Elektronik hinter dem Sicherheitsglas sofort. Die Wasserlaufzeit
ist voreinstellbar und beträgt maximal 300 Sekunden. Deutlich
zur Wassereinsparung trägt bei den elektronischen EcoAusführungen erstmals eine für den deutschen Markt ganz neue
Funktion der Raumüberwachung bei: Die Radar-Sensorik hinter
dem Sicherheitsglas registriert die Anwesenheit des Nutzers und
stoppt den Wasserfluss automatisch, sobald dieser den Sensorbereich verlässt. Die Wasser- und Energieeinsparpotenziale
dieser elektronischen Armatur machen sich in vielgenutzten
Duschbereichen, beispielsweise in größeren Fitness- und
Saunabereichen in Hotels und Kureinrichtungen, bezahlt.
ENERGIESPAR-VARIANTEN
Die Ausführungen mit Selbstschluss-Funktion oder elektronischem Tipp-Taster sind zusätzlich mit einem manuell bedienbaren Thermostat für eine gradgenaue Temperatureinstellung
ausgestattet. Im Regler integriert ist eine Heißwassersperre bei
38°C, die den Duschenden vor Verbrühung schützt.
Die elektronische Ausführung für vorgemischtes oder kaltes
Wasser wurde mit einer kleineren, quadratischen Frontplatte
konzipiert. Sie verzichtet auf den Thermostat und damit auf die
Möglichkeit der thermischen Desinfektion. Ansonsten bietet
diese Armatur aber einschließlich der Raumüberwachung die
gleichen Vorteile wie ihr „großer Bruder“.
Komfort, Wasser- und Energieeinsparung bietet auch die
quadratische Dusch-Armatur „Linus“ für vorgemischtes Wasser
oder Mischwasser mit Selbstschlussfunktion und einfachem
Temperatureinstellknopf. Sie eignet sich als preiswerte Lösung
für kleinere Objekte, in denen ein niedriger Investitionsaufwand
Priorität hat. >imk<
Perlwasser:
Nun auch im Objekt
Der Enthärter besticht auch zusätzlich mit der
Hygiene-Innovation für Trink wasserenthärter,
durch anorganisches Zeolith.
Wer sich in Sachen Trinkwasserhygiene mit all den neuen
Erkenntnissen, Normenänderungen und technischen Vorgaben
auseinandersetzt, erkennt viele (vermeidbare) Fehlerquellen.
Dabei stellt doch alleine schon das Beachten einfacher Regeln
zumeist ein hygienisches Trinkwasser sicher.
Kritische Punkte oder Einflussgrößen für eine mögliche
Veränderung der Trinkwasserqualität sind:
o Verweilzeit des Trinkwassers in seiner Verpackung
(Stagnation, regelmäßiger Wasserverbrauch an jeder
Zapfstelle)
o Die optimalen Temperaturen für Kalt- (bis 25°C) und
Warmwasser (größer 55°C)
o Qualität und Zustand der Verpackung (Wartungs- und
Reinigungszustand des Trinkwassersystems).
Gerade der letztgenannte Punkt zeigt auf, dass das
Vermeiden von Kalkablagerungen und Krrosionen ein
wesentlicher Bestandteil der Trinkwasserhygiene ist.
Die neue Trinkwasserverordnung und die Pflicht zur
Legionellenprüfung sensibilisiert Verwalter und Facility Manager
großer Gebäude und Liegenschaften in besonderer Weise für
die Themen ‚Hygiene, Haftung, Verantwortlichkeit‘ – die
Nachfrage nach Kalkschutzanlagen großer Leistung wächst. Die
von BWT entwickelten Anlagen der Baureihe AQA perla
Professional sind hier die perfekte Lösung.
Das Enthärten großer Mengen an Trinkwasser ist ein
wichtiges, aber nicht das einzige Merkmal von AQA perla
Professional-Anlagen. Nach intensiven Tests und Untersuchungen setzt BWT bei dem neuen Großenthärter auf anorganisches - also nicht biologisch verwertbares, synthetisches
Ionenaustauschmaterial. Es handelt sich dabei um einen Zeolith:
Dieses kristalline Material kommt in der Natur in zahlreichen
Modifikationen vor, es wird mittlerweile auch synthetisch
hergestellt. Diese Großenthärter werden dem wichtigsten
Ansatz für hygienische Sicherheit gerecht: Limitierung aller
Substanzen, die das Wachstum von Mikroorganismen unterstützen können.
Das zeichnet den neuen AQA perla Professional in besonderer Weise aus:
o Es ist der erste Trinkwasser-Großenthärter (Weichwassertechnik) mit hygienischem, weil anorganischem Austauschmaterial
o Kapazität und Durchfluss in adaptiver paralleler Fahrweise
o Intelligente SMART Metering-Steuerung
o geringer Druckverlust und höchste Verfügbarkeit.
Als grundlegende Enthärter-Innovation wird der neue AQA
perla Professional von BWT höchsten hygienischen Erfordernissen und neuesten technischen Erkenntnissen gerecht.
>red<
Der neue Trinkwasserenthärter
AQA perla Professional von BWT
wird höchsten höchsten hygienischen Erfordernissen und neuesten techni-schen Erkenntnissen
gerecht.
INSTALLATION & TECHNIK
Beispiel Airport-Lounge:
Kompetenz
im öffentlichen Raum
Was Menschen schätzen, die unterwegs sind und auf die
Toilette gehen müssen: Sauberkeit, Diskretion,
Geruchsneutralität und eine ansprechende Umgebung.
Die exklusive JAL-Lounge in
Frankfurt ist im Sanitärbereich
mit TOTO-Produkten ausgestattet. Alle Fotos: TOTO Europe
Der neue Händetrockner
soll viel hygienischer und
sparsamer als Papier handtücher sein.
30
Sanitärbereiche auf Flughäfen und
Raststätten, in Klinken oder Hotels
werden stark beansprucht. Funktionale
Aspekte wie Hygiene, Reinigungs- und
Wartungsfreundlichkeit sowie Effizienz
beim Wasserverbrauch stehen daher
an erster Stelle. Gleichzeitig sind diese
Bereiche in vielen öffentlichen oder
halböffentlichen Gebäuden die
Visitenkarte des Hauses: Sie haben eine
repräsentative Funktion und sollen den
Besucher mit einer ansprechenden,
sauberen Atmosphäre für sich gewinnen.
TOTO bietet eine große Bandbreite an Produkten speziell
für den öffentlichen Raum – und will den Aufenthalt in
öffentlichen und halböffentlichen Sanitärbereichen deutlich
angenehmer machen. Auf der ISH 2015 zeigte der japanische
Komplettbadanbieter daher unter anderem ein barrierefreies
WC, berührungslos funktionierende Armaturen und
Händetrockner mit herausragenden hygienischen Eigenschaften.
Auf der ganzen Welt sind die Produkte des japanischen
Komplettanbieters in öffentlichen Sanitärbereichen präsent: auf
mehr als 80 internationalen Flughäfen, darunter die hochwertig
ausgestattete JAL-Lounge in Frankfurt, in einer stetig wachsenden Anzahl an großen, internationalen Hotelketten, in
Luxushotels sowie in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Die
permanente Verbesserung von Produkten gerade für diese
Bereiche bildet die Kernkompetenz des japanischen
Unternehmens. Es ist vor allem die Entwicklung effizienter
Technologien, die höchsten hygienischen Anforderungen genügen und deren Wirksamkeit mit klinischen Messungen und
Hygiene-Gutachten nachgewiesen werden kann.
Die technischen Besonderheiten, welche die TOTOProdukte für den öffentlichen Sanitärbereich besonders geeignet
machen:
o die effiziente WC-Spülung Tornado Flush: Sie reinigt geräuscharm und druckvoll mit einem Wasserwirbel den
gesamten Innenbereich des WC-Beckens. Die Geräuschentwicklung während eines Spülvorgangs liegt nachweislich
unterhalb der Lautstärke einer herkömmlichen Spülung.
o das randlose Design der WC-Keramik: Es verhindert die
Ablagerung von Schmutz und Keimen an unzugänglichen
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Stellen und lässt sich
problemlos
reinigen.
Auch die Geruchsentwicklung wird dadurch
weitgehend verhindert.
o die hygienische Spezialglasur CeFiONtect: Sie
bildet eine extrem glatte
Keramikoberfläche, die
Ablagerungen verhindert
und einen lange anhaltenden Glanz bewirkt.
CeFiONtect-glasierte
Produkte sind extrem
einfach zu reinigen, weil Das barrierefreie, randlose WC CF
sich darauf kein hartnäck- bietet höchsten Komfort. Es ist unter
anderem mit der effizienten Spülung
iger Schmutz bildet.
Tornado Flush ausgestattet.
o Sensorgesteuerte Produkte, die wie der Seifenspender und die Automatikarmaturen berührungslos funktionieren; der Hautkontakt mit Krankheitserregern wird vollständig vermieden.
Der Sensor ist nahezu unsichtbar in den Armaturenauslauf
integriert. Damit kann er jede Handbewegung exakt registrieren, den Wasserzufluss optimal darauf einstellen und ist
außerdem ideal vor Vandalismus geschützt.
Im öffentlichen Bereich kommt noch ein weiterer wichtiger
Aspekt zum Tragen: die Investitionen in hochwertige Produkte
müssen sich über einen längeren Zeitraum amortisieren. „Allein
aus pragmatischen Gesichtspunkten sind
TOTO-Produkte für öffentliche
Gebäude oft
Minimalistische Automatikarmatur, die den
Wasserausfluss exakt dosiert, Der sensorgesteuerte Seifenspender ergänzt die
Automatikarmaturen perfekt.
die erste Wahl: Die nachweisliche Wasserersparnis, indem zum
Beispiel sehr präzise funktionierende Automatikarmaturen
eingesetzt werden, der minimierte Reinigungsaufwand bei den
WCs und die vergleichsweise geringen Wartungskosten
sprechen für die Produkte des Unternehmens. Außerdem ist die
Lebensdauer unserer Sanitärkeramik aufgrund der hohen
Produktstandards und zertifizierten Hygieneeigenschaften
beachtlich“, bringt es Sales Director TOTO Europe, Hubertus
Brüggemann, auf den Punkt. >kap<
LICHT & KOMMUNIKATION
PC basiert:
Steuert intelligent
Seine Lösungen für die Gebäudeautomation und
seine Kompetenz als Automatisierungspartner von HLK-
Herstellern rückte Beckhoff auf der ISH 2015 in den Fokus.
Beispielhaft für diese Zusammenarbeit steht der neue intelligente Stellantrieb NovoCon von Danfoss. Über die PC-basierte
Beckhoff-Steuerung kann der Stellantrieb zur Durchflussregelung, Volumenstromanzeige oder Alarmmeldung komfortabel via BACnet oder Modbus in die Gebäudesteuerung integriert
werden. Für den Systemintegrator bietet der intelligente Stellantrieb den Vorteil, dass er schnell und einfach in Betrieb genommen und gewartet werden kann, optional sogar per Fernzugriff.
Mit der PC- und Ethernet-basierten Steuerungstechnik
bietet Beckhoff eine einheitliche Hard- und Softwareplattform
für die Gebäudeautomation inklusive hocheffizienter HLKRegelung. Neben der Lieferung von Standardkomponenten und
kundenspezifischen Softwarebibliotheken für die Automatisierungssoftware TwinCAT, versteht sich Beckhoff auch als
Innovationspartner für die Entwicklung von HLK-Produkten und
-Lösungen: So wurde in enger Zusammenarbeit mit Danfoss die
Softwarebibliothek für NovoCon entwickelt. Die Bedienung des
intelligenten Stellantriebs erfolgt über den Beckhoff Panel-PC
CP6606 mit kompaktem 7-Zoll-HMI als All-in-One-Steuerung.
Aufgrund der vollständigen Systemautomation ist NovoCon in
der Lage, Systemfehler zu vermeiden und Energieeinspar-
potenziale zu erschließen: Durch die
Überwachung der Antriebe ist ein
hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage, d. h. eine gleichmäßige Versorgung aller Heiz- und Kühlflächen mit
Wärme- oder Kühlenergie, möglich,
wodurch die Netztemperaturen abgesenkt und deutliche Energieeinsparungen erzielt werden können.
Mussten Durchflussregelung oder
Volumenstrom bisher mechanisch
geregelt werden, so erfolgt dies nunmehr via Feldbus am PC. Integrierte
Alarmmelder melden Störungen an die
Steuerung, beispielsweise wenn sich Ablagerung gebildet haben,
sodass sich das Ventil nicht mehr einwandfrei regulieren lässt.
Für den Spülbetrieb werden die intelligenten Stellantriebe nunmehr automatisch komplett aufgefahren. Nur mit einem
Mausklick können mehrere tausend Ventile geregelt werden.
Die Feldbusanbindung über BACnet oder Modbus erlaubt auch,
dass die Ventile so verbaut werden können – beispielsweise in
der Decke eines Gebäudes – dass sie nicht mehr zugänglich sind,
da auf mechanische Bedienung ganz verzichtet werden kann.
Mit der PC-basierten Steuerungsplattform und einem
umfangreichen Inbetriebnahmetool ermöglicht NovoCon außerdem Remote-Inbetriebnahme- und -Wartungsmaßnahmen.
Komfortable Plug-and-Play-Funktionen erleichtern die nahtlose
Integration mit der Steuerungstechnik von Beckhoff. >imk<
Der neue, intelligente DanfossStellantrieb NovoCon zur
Durchflussregelung,
Volumenstromanzeige und
Alarmmeldung lässt sich komfortabel mit einem Beckhoff
Panel-PC steuern und via
BACnet oder Modbus und in
die Gebäudeautomation integrieren.
LICHT & KOMMUNIKATION
WIPO-Konferenzsaal in Genf:
Facettenreiches
Formenspiel
Für den neuen Konferenzsaal der Weltorganisation für geistiges
Eigentum (WIPO) hat Zumtobel in Zusammenarbeit mit
Behnisch Architekten und der ArtEngineering GmbH eine
besondere Beleuchtungslösung realisiert: Leichte, „wolkig“
anmutende Kugelleuchten sorgen für eine angenehme
Beleuchtung und verbergen zeitgleich die Saaltechnik.
Der neue Konferenzsaal der
Weltorganisation für geistiges
Eigentum (WIPO).
Genf dient als Hauptsitz vieler internationaler Organisationen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Büro
der Vereinten Nationen ebenso wie die Weltorganisation für
geistiges Eigentum (WIPO), deren neuer Konferenzsaal erst im
September 2014 eröffnet wurde. Situiert am Platz der Nationen
– zwischen WIPO-Hauptgebäude und einem drei Jahre zuvor
ebenfalls von Behnisch Architekten fertiggestellten Verwaltungsbau – bietet der neue Saal Platz für rund 900 Delegierte.
Aufgrund der geringen thermischen Masse und
seiner günstigen statischen Eigenschaften spielte der
CO2-neutrale Baustoff Holz für Behnisch
Architekten eine zentrale Rolle für die Umsetzung
dieses beispielhaft nachhaltigen Projektes. Sie
konzipierten den Konferenzsaal als konstruktiven
Holzbau, der – in unbehandelte Lärchenholzschindeln gehüllt und getragen von nur wenigen
Stützen und Wänden – elegant über einer weitläufigen Foyer-Landschaft zu schweben scheint.
Verstärkt wird dieser Eindruck von Leichtigkeit
durch bis zu 35 m weite Auskragungen sowie
großflächige Verglasungen, die sowohl der Tageslichtversorgung
als auch der visuellen Verknüpfung des Gebäudes mit der
Umgebung dienen.
Alle Fotos: Zumtobel
Wesentlich für den Entwurf des Konferenzsaals war die Idee
Leichte, „wolkig“ anmutende
Kugelleuchten brechen die relativ strenge Dreiecksgeometrie
der Holzdecke.
32
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Die diffuse Lichtwirkung der Kugeln wird mit jeweils 540 Zumtobel LEDLichtpunkten an den Kreuzungspunkten zwischen den einzelnen Waben
erreicht.
der Architekten, einen klar strukturierten Raum zu schaffen, der
die Delegierten mit der angenehmen Wärme des Materials Holz
umgibt und zugleich ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf das
Rednerpult fokussiert. Zum Erreichen der auf allen
Arbeitsflächen geforderten mittleren Beleuchtungsstärke von
500 Lux waren deckenmontierte Leuchten schon allein deshalb
undenkbar, weil sie an der Holzdecke für unruhige Strukturen
gesorgt und dadurch die homogene Raumwirkung empfindlich
gestört hätten.
Mit dem Ziel, der relativ strengen Dreiecksgeometrie der
Holzdecke einen „weichen“ Kontrast gegenüberzustellen,
entwickelten Behnisch Architekten gemeinsam mit Zumtobel
und den Stuttgarter Ingenieuren der ArtEngineering GmbH eine
leichte, „wolkig“ anmutende Kugelleuchte. Diese soll einerseits
das Licht atmosphärisch-diffus streuen, andererseits auch technische Komponenten wie z.B. Lautsprecher oder Kameras
aufnehmen.
Für das Innere der Leuchte entwarfen die Ingenieure eine
Aluminium-Tragstruktur in Form eines Ikosaeders mit 20
Dreiecksflächen und einer Kantenlänge von ca. 1.000 mm. Die
eigentliche Oberflächengeometrie entstand in Anlehnung an
einen geodätischen Dom. Die für solche Strukturen typischen
Dreiecksmaschen wurden zu insgesamt 260 Sechsecken zusammengefasst, während sich an den 12 Knotenpunkten des
Ikosaeders definitionsgemäß Fünfecke ergaben. Die exakte drei-
dimensionale Form und die einheitlich 14 mm breiten
Fugenabstände der 272, rund 100 mm tiefen AluminiumblechWaben sowie eine geeignete gitterförmige Unterkonstruktion
wurden Mithilfe leistungsfähiger 3D-Programme definiert.
Der finale Entwurf stellt das ästhetische Idealbild eines
überdimensionalen Pollenkorns mit trichterförmigen SechseckWaben und LED-Lichtpunkten dar, die alle Zwischenräume gleichmäßig ausleuchten. Hierfür sind an den Kreuzungspunkten
zwischen den einzelnen Waben pro Kugel 540 projektspezifisch
angefertigte dimmbare Zumtobel LED-Downlights mit einem
Durchmesser von lediglich 67 mm angebracht – eine Lösung, die
sich durch die zu erwartende hohe Lebensdauer und die langen
Wartungsintervalle der LEDs als überaus vorteilhaft erweist. Für
Wartungszwecke im Inneren der jeweils gut 500 kg schweren,
mit drei Edelstahlseilen von der Decke abgehängten Kugeln kann
eines der seitlichen Segmente jederzeit abgenommen werden.
Ebenso ästhetische wie feingliedrige Lichtlösungen prägen
auch den Rest des Gebäudes. Beispielsweise akzentuieren
durchlaufende LINARIA LED-Lichtbänder an zahlreichen
Deckenrändern die Gebäudestruktur, während sie – flächenbündig in einzelne Elemente der Holzlamellendecke integriert –
auch das Foyer beleuchten. Hierfür entwickelte Zumtobel unter
anderem eine stark opalisierte Plexiglas-Abdeckung, die verhindert, dass sich einzelne LED-Lichtpunkte abzeichnen.
Weitere Zumtobel Lichtlösungen sind sensibel in die Architektur integriert und verleihen dem Gebäude eine unverwechselbare Aura.
Der CO2-neutrale Baustoff Holz spielte für Behnisch Architekten eine
zentrale Rolle für die Umsetzung dieses beispielhaft nachhaltigen
Projektes.
Das Holz, die einfallsreiche Architektur und die sensibel in
die Architektur integrierten Lichtlösungen verleihen dem neuen
Konferenzsaal des WIPO eine unverwechselbare Aura, die zwar
beim Eintreten magisch wirkt, aber in keiner Weise die
Delegierten in ihrer Arbeit stört. >kap<
Bauherr:
Architektur:
Konstruktion Projektleuchte:
Lichtplanung:
Elektroplanung:
Elektroinstallation:
Lichtlösung:
OMPI, Genf/CH
Behnisch Architekten, Stuttgart/D
Art Engineering, Stuttgart/D
Lichtimpulse, Höchst/A
Amstein + Walthert, Genf/CH
Felix Badel SA, Genf/CH
Projektleuchte Konferenzsaal, DIAMO, LINARIA
LICHT & KOMMUNIKATION
der technischen Direktion des Flughafens erarbeitet. Im
Vergleich zu einer Standardlösung mit LED sinken die
Stromkosten dadurch um rund 40 Prozent. Die eingesetzten
Dimmer TALEXXcontrol LNU mit integrierter Lichtsensorik
(twilightCONTROL) dimmen die angeschlossenen LEDs
automatisch auf die notwendige Leistung in Abhängigkeit von der
Umgebungshelligkeit. Dabei bleibt die optimale Lesbarkeit stets
erhalten. Die Dimmung kann entweder vollautomatisch
eingestellt oder kundenspezifisch programmiert werden.
HOMOGENES LED LICHT
Flughafen Lyon:
Optimierte
Orientierung
Neue Beschilderung im Flughafen von Lyon bietet
optimale Lesbarkeit bei höchster Energieeffizienz.
Neue Schilder und Anzeigetafeln verbessern die
Orientierung im Flughafen Lyon St. Exupéry. LED-Module und
LNU Dimmer von Tridonic sorgen rund um die Uhr für eine
optimale Lesbarkeit in allen Gebäudebereichen. Durch die
Helligkeitsanpassung an das Umgebungslicht reduziert sich der
Energieverbrauch um rund 40 Prozent im Vergleich zu einer
Standardlösung mit LED. Mit der Modernisierung seiner Beschilderung erreicht der
viertgrößte Flughafen Frankreichs internationales Niveau. Bis zu
34.000 Passagiere täglich profitieren jetzt in Lyon von einer einfacheren Orientierung durch eine exzellente Erkennbarkeit und
Lesbarkeit der Informationstafeln. Eine besondere
Herausforderung waren dabei die Passagierbereiche, die aufgrund einer Architektur mit vielen Glaselementen einen sehr
hohen Tageslichtanteil aufweisen. Im gesamten Gebäudekomplex sind rund 1.000 neue Anzeigetafeln für Fluginformationen und Wegweiser des französischen Herstellers SEV
Enseignes im Einsatz – hinterleuchtet mit 62.000 LED-Modulen
von Tridonic, die von LNU Dimmern gesteuert werden.
NIEDRIGER ENERGIEVERBRAUCH UND
OPTIMALE LESBARKEIT BEI ALLEN
LICHTVERHÄLTNISSEN Die Lichtlösung, die auch in den Bereichen mit viel
Sonnenlicht funktioniert, wurde von Tridonic gemeinsam mit
34
HAUSTEC exklusiv 2-3|15
Als Lichtquellen wurden verkettete LED-Module
TALEXXchain CRYSTAL in den Ausführungen CLASSIC und
SELECT gewählt. Die SELECT Version sorgt in den lichtdurchfluteten Räumen mit höheren Lichtströmen für ausreichenden
Kontrast. Die LED-Module von Tridonic bieten eine gleichmäßige Ausleuchtung und ein homogenes Lichtbild in den
Anzeigetafeln und Schildern. Für ihre hohe Lichtqualität spricht
auch das Weißlicht mit geringen Farbtoleranzen (McAdam 5). ÜBERZEUGENDE KOMPLETTLÖSUNG MIT
TECHNISCHEM SUPPORT
Für die Entscheider in Lyon waren bei der Erstellung ihrer
Machbarkeitsstudie noch weitere Faktoren ausschlaggebend:
„Für uns schließt ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis einen technischen Support ein, der eine schnelle Installation und danach
Wartungsfreiheit garantiert“, erläutert Christophe Langlet, technischer Direktor des Flughafens Lyon St. Exupéry. Ähnliche
Anforderungen wie in Flughäfen gibt es auch in Bahnhöfen. „In
beiden Anwendungsbereichen kann sich Tridonic mit überzeugenden Komplettlösungen positionieren“ betont Dominique
Betou, Sales Manager für Signage Projekte bei Tridonic in
Frankreich.>kap<
News & Branchentermine
für Profis von Profis!
Die Branchenplattform www.haustec.cc
- finden statt suchen!