Vielfalt Afrika - Museum für Völkerkunde Hamburg

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Vielfalt Afrika - Museum für Völkerkunde Hamburg
Vielfalt Afrika
Annäherungen an einen großen Kontinent
Seit langem versuchen Völkerkundemuseen, die Vielfalt der Kulturen Afrikas in einer Dauerausstellung zu
präsentieren. Wir wollen das jetzt anders machen: Wir räumen die bestehende Dauerausstellung
schrittweise leer und nähern uns zwischen März 2015 und März 2016 mit zahlreichen Aktionen und
Sonderausstellungen auf vielfältige Weise dem Kontinent Afrika. Dabei arbeiten wir mit afrikanischen
Vereinen aus Norddeutschland sowie vielen afrikanischen und europäischen Fachleuten zusammen.
Den Auftakt des Afrikajahres bilden die Sonderausstellungen „Aus einer anderen Zeit… Ethnologische
Feldforschung 1954-56 in der westafrikanischen Savanne“, „Impressionen: Burkina Faso - Fotoausstellung
von abed e. V.“ und „Lebendige Ketten – Hommage an Afrika und seine Menschen“. In der zweiten
Jahreshälfte runden die Ausstellungen „Africa’s Top Models: Schönheitsideale – ideale Schönheit“ und
„Botswana! Grüner Tourismus in Afrika“ den Schwerpunkt ab. Informationen zu diesen Sonderausstellungen
des Afrikajahres finden Sie auf den folgenden Seiten.
Veranstaltungen zu unserem diesjährigen Afrika-Schwerpunkt finden Sie in unserer
Veranstaltungsauflistung.
Eröffnung So 8. März
Der innere Reichtum des Museums
Aus einer anderen Zeit…
Ethnologische Feldforschung 1954-56 in der westafrikanischen
Savanne
Die erste Westafrika-Expedition des Museums für Völkerkunde in den Jahren 1954 bis 56 brachte einen
wissenschaftlichen Schatz nach Hamburg. Bei den Nuna und Kassena im heutigen Burkina Faso und Ghana
erwarben Martha und Kunz Dittmer sowie Jürgen Zwernemann mehr als tausend Gegenstände und machten
reichlich Fotos, Notizen und Filmaufnahmen.
Die Ausstellung bietet die Gelegenheit diese wunderbare Sammlung in ihrer ganzen Fülle zu bestaunen. Der
Reichtum an Objekten und Fotomotiven ist beeindruckend. Die Vielfalt der Flechtwerke scheint
unermesslich zu sein. Fliegenwedel und Schmuckstücke besitzen magische Kräfte. Doch zeigen sie nur
einen Ausschnitt der untersuchten Kulturen. Für die Wissenschaftler stand damals die „traditionelle
Kultur“ im Mittelpunkt des Interesses, also alles was nicht europäisch beeinflusst war. Die Informationen
erhielten sie hauptsächlich von den alten weisen Männern der Nuna und Kassena, denen eine solche
Sichtweise auf ihre Kultur entgegen kam, denn sie gewannen ihre Autorität durch die Traditionen.
Erklärt dies, warum zehn Saiteninstrumente, aber kein Fahrrad in die Sammlung aufgenommen wurden?
Schließlich waren Fahrräder in den 1950ern das häufigste Fortbewegungsmittel in der Region.
Saiteninstrumente hingegen wurden während des Forschungsaufenthalts kaum jemals von Nuna oder
Kassena benutzt.
Begeben Sie sich selbst auf Feldforschung im Jahre 1955 und stellen sich vor, sie müssten entscheiden, was
für Gegenstände gesammelt, welche Fotos geschossen werden sollen, um in der fernen Heimat der
Nachwelt diese Kulturen nahe zu bringen.
Wir danken für die Unterstützung von abed e. V. Hilfe für Kinder in Burkina Faso.
Foto: Jürgen Zwernemann, Museum für Völkerkunde Hamburg
Eröffnung So 11. Oktober
Africa’s Top Models: Schönheitsideale – ideale Schönheit
Schönheit ist ein universelles und immer aktuelles Menschheitsthema. Darauf baut mittlerweile eine
weltweite kommerzielle Beauty- und Modeindustrie, die nicht nur die westlichen Medien dominiert. Die
westlich-kommerziell geprägten Schönheitsideale erzeugen einen hohen Konformitätsdruck für Frauen und
zunehmend auch für Männer. Wohl fast jeder ist bei uns davon betroffen.
Den westlichen Schönheitsidealen stehen zahlreiche regionale, über Jahrhunderte gewachsene
Schönheitsvorstellungen gegenüber. Sie behaupten ihren Platz trotz aller Konkurrenz bis heute. Die gilt in
besonderem Maße für Afrika. In den Medien taucht diese Weltgegend vor allem in Verbindung mit Armut
und Elend auf. Dabei ist auch ein eigenständiger, selbstbewusster Umgang mit dem Thema Schönheit ein
sehr wichtiges Kennzeichen dieses Kontinents. Afrikanische Schönheitsideale gewinnen auch außerhalb
Afrikas an Einfluss. Ein gutes Beispiel dafür ist Afrikas Modeszene, die sich immer stärker zu einer
Inspirationsquelle für alternative Modekonzepte weltweit entwickelt.
Die Ausstellung widmet sich dem faszinierenden, immer wieder aktuellen Thema der menschlichen
Schönheit. Unser europäischer Blick auf „Schönheit“ in Afrika ist jedoch fast immer durch den kolonialen
Blick verstellt, der unsere Wahrnehmung bis heute beeinträchtigt. Galten Afrikanerinnen und Afrikaner seit
der verstärkten Kolonialisierung des „Schwarzen Kontinents“ durch die Europäer ab dem 18. Jahrhundert
einfach als „schwarz“, „primitiv“ und „hässlich“ und als Ausbeutungsobjekte, so gab es, vor allem im 20.
Jahrhundert, durchaus Idealisierungen von Afrikanerinnen und Afrikanern als „schöne Schwarze“. Den
Fotografinnen und Fotografen dieser Richtung wie Leni Riefenstahl war nicht bewusst, dass sie ihre
abendländischen Schönheitsvorstellungen unreflektiert auf Afrika übertrugen. Meist fotografierten sie
Angehörige ostafrikanischer Ethnien, die in der Rassenlehre des 19. Jahrhunderts zur „Weißen Rasse“
gezählt wurden. Und natürlich war das prüde Europa von dem in vielen Teilen Afrikas üblichen, scheinbar
unbefangenen Umgang mit Nacktheit bzw. bloßem Busen fasziniert. Hiervon zeugen Foto-Bücher wie „Die
Rassenschönheit des Weibes“(Carl Heinrich Stratz, 1901 Stuttgart).
Die Ausstellung des Museums für Völkerkunde Hamburg bricht diesen kolonialen Blick auf eine spielerische
Weise. Die Vielfalt der Schönheit von Männern und Frauen wird anhand der in unserer Sammlung
befindlichen Objekte dargestellt, ergänzt durch aktuelle Fotos, Sprichwörter und afrikanische Aussagen über
„schön“ und „hässlich“. Die Nutzung der eigene Objekte ermöglicht es, die verschiedenen
Schönheitsvorstellungen der Afrikaner selber zur Geltung kommen zu lassen – und diese müssen sich
durchaus nicht immer mit unseren europäischen Vorstellungen decken. Immer stärker ist aber zu
beobachten, dass afrikanische Schönheitsideale wie z.B. spitz zugefeilte Schneidezähne, Schmucknarben
oder ausladende Hinterteile ihren Weg in die europäisch/nordamerikanische Jugendmode finden. Auch das
wird die Ausstellung in pointierten Beispielen zeigen.
In vielen afrikanischen Gesellschaften wurde und wird das herrschende Schönheitsideal in Skulpturen und
Masken wiedergegeben. Aber auch das Gegenteil ist der Fall: Hässlichkeit ist ein genauso wichtiges Thema.
Die traditionellen afrikanischen Künstler gingen davon aus, dass ein guter, innerlich moralisch gefestigter
Mensch auch äußerlich schön ist. Umgekehrt zeigt äußere Hässlichkeit innere Verwerflichkeit auf. Rasch
wird deutlich, dass neben der Schönheit des menschlichen Gesichts und Körpers die innere Schönheit eine
sehr große Rolle spielt. In den Sprachen der Haussa und der Suaheli existieren sogar nur Begriffe, die eine
innerliche Schönheit ausdrücken. Es gibt dort keine Wörter für äußere Schönheit. Christentum und Islam
setzen bevorzugt auf moralische Schönheit. Hier ist das Betonen äußerer Schönheitsmerkmale eher
verpönt, vor allem der weibliche Körper wird soweit wie möglich verhüllt.
Bis heute haben sich in Afrika regionale Schönheitsvorstellungen erhalten. Sie konkurrieren mit den
internationalen Beauty-Konzepten, die von westlichen Medien verbreitet werden. So finden sich ModelWettbewerbe nach US-amerikanischem Vorbild neben traditionellen Schönheitskonkurrenzen mit sehr
fülligen Teilnehmerinnen.
Die Ausstellung führt detailliert in die afrikanischen Schönheitsvorstellungen der letzten 500 Jahre ein und
ermöglicht gleichzeitig einen neuen, frischen Blick auf unsere Spitzenstücke. Die Besucher „lernen“ sie
völlig neu zu lesen und erfahren, welche Symboliken die Gesellschaften, die sie hervorgebracht haben, mit
ihrer Gestaltung verbinden.
Die präsentierten Objekte stammen alle aus den hauseigenen Sammlungen. Bei vielen von ihnen handelt
es sich um Spitzenstücke von internationaler Geltung. Ergänzt werden die Sammlungsstücke durch Fotos,
Filme, Texte afrikanischer Herkunft, afrikanische Mode und traditionellem Schmuck. Das
Ausstellungskonzept sowie die Auswahl der gezeigten Objekte werden von einer Gruppe erarbeitet. Sie
besteht aus internationalen Afrika-Spezialisten aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und
Russland, die in enger Kooperation mit Mitgliedern afrikanischer Vereine arbeiten.
Foto: Museum für Völkerkunde Hamburg
Do 10. Dezember
Botswana! Grüner Tourismus in Afrika
In Botswana soll durch die Einführung eines nachhaltigen Tourismuskonzepts die Naturschönheit erhalten
und den Menschen ein Einkommen gesichert werden. Der Hamburger Fotograf Stephan Tüngler und der
Multimediaproduzent Marco Nagel fingen Impressionen aus diesem ehrgeizigen Vorhaben ein und
interviewten Menschen, die daran mitwirken.
Das südafrikanische Land nutzt seine Vielfalt an Natur- und Wildparadiesen für eine behutsame
Tourismusentwicklung. Dieser ökologisch orientierte Tourismus soll sich in Botswana im Einklang mit den
unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen ihrer Bevölkerung, dem kulturellen Erbe und den
Traditionen ihres Landes, sowie einer hohen Priorität für den Tier- und Naturschutz entwickeln.
Den Besuchern werden Einblicke geboten, wie sich Botswana in den vergangenen Jahrzehnten trotz einiger
Herausforderungen zu einem Vorzeigeland auf dem afrikanischen Kontinent entwickelt hat. Die Bilder und
Projektionen der Ausstellung erzählen speziell von den Menschen, die den Tourismus in Botswana
mitgestalten, die ihren Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt ermöglichen wollen und dabei versuchen
das Wohl für die kommenden Generationen und den Erhalt ihrer Naturschätze nicht aus den Augen zu
verlieren. Stephan Tuengler und Marco Nagel haben mit der Kamera hinter die Kulissen geschaut, indem sie
die Menschen bei ihrer Arbeit und in Projekten begleitet haben. Dabei entdeckten sie erstaunliches und
waren fasziniert von der Schönheit des Landes.
Wir danken für die Unterstützung von botswana tourism.
Foto: © Stephan Tüngler
So 8. März bis So 31. Mai
Lebendige Ketten
Hommage an Afrika und seine Menschen
Jérôme Kouadio ist ein ausgebildeter Fotograf aus Hamburg mit ivorischen Wurzeln.
Er wuchs in Abidjan, Hauptstadt der Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste), auf. Ende der neunziger
Jahre kam er über Frankreich nach Deutschland. Hier spielte er zunächst professionell Basketball,
bevor er in Hamburg eine Ausbildung zum Fotografen machte.
Die Fotografie ist sein Medium, um ein positives Bild des afrikanischen Kontinents zu
vermitteln. Zugleich betrachtet er sie als Waffe im Kampf gegen Afrikas Ketten aus der
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Vor 130 Jahren fand in Berlin die Kongo-Konferenz statt. Dort teilten die Kolonialmächte den
afrikanischen Kontinent über die Köpfe seiner Bewohner hinweg untereinander auf. Seit über
fünfzig Jahren sind die meisten dieser Länder unabhängig. Die ehemaligen Kolonialmächte
nehmen in ihren verlorenen Kolonien jedoch noch immer Einfluss auf die politischen,
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen. Jérôme Kouadio bearbeitet die heutige
Situation Afrikas und die Nachwirkungen der Kolonisation künstlerisch in seinem nationalen und
internationalen fotografischen Projekt „Lebendige Ketten“. Darin zeigt er auch sein Engagement
für die Kinder und Frauen in Afrika.
Zentrales Element von „Lebendige Ketten“ sind Bilder von diversen Ketten, ergänzt von Porträts
afrikanischer Kinder und Frauen. Im Mittelpunkt steht die Frage: ,,Welche Zukunft hat das
Afrika von Morgen?“. Die Kette ist als Symbol für Unterwerfung, Abhängigkeit, Gefangenschaft
und Unterdrückung unmittelbar visuell verständlich. Frauen und Kinder sieht der Fotograf als
Hauptleidtragende der Misere auf dem afrikanischen Kontinent an. Jérôme Kouadio möchte, dass
die wichtige Rolle der Frauen für das Wohlbefinden der afrikanischen Gesellschaften endlich
respektiert und anerkannt wird. Er fordert, dass Bildung für die Kinder kein Luxus bleibt, sondern
zur Priorität wird, als Gewissheit für das Glück und den Wohlstand des Afrikas der Zukunft.
Seit 2010 fanden jeweils mehrwöchige Ausstellungen von „Lebendige Ketten“ im Lindner ParkHotel Hagenbeck in Hamburg, in mehreren Kulturzentren, an der Rheinisch-Westfälischen
Technischen Hochschule Aachen (RWTH), sowie anlässlich des Weltfrauentages 2012 im „Het
Stadslab“ in Sittard (Niederlande) statt. Jérôme Kouadio präsentiert seine Bilder auf
internationalen Messen (u.a. „Festival des Migrations, des Cultures et de la Citoyenneté“ in
Luxemburg). Auch im Museum Rade in Reinbek war „Lebendige Ketten“ für über einen Monat
zu sehen.
Fotos: Jérôme Kouadio
So 8. März bis So 19. April
Impressionen: Burkina Faso
Fotoausstellung von abed e. V.
Abed Deutschland e. V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Hamburg. Gleichzeitig ist er der
Schwesterverein von Abed in Burkina Faso. Abed setzt sich in den Bereichen Bildung, Gesundheit und
Migration ein, in Burkina Faso vor allem für die Rechte der Kinder und die Verbesserung ihrer
Lebenssituation.
Die Ausstellung soll reelle Impressionen des Landes Burkina Faso und der Lebenssituation vor Ort vermitteln
- ungeschönt aber positiv und zugewandt. Die Arbeit des Vereins spielt dabei eine besondere Rolle, da sie
das Leben jedes Kindes und seiner Familie auf individuelle Art und Weise beeinflusst. Vor allem soll gezeigt
werden, dass Afrika Potential, Mut und Engagement hat, sich selbst zu helfen, wenn es zugelassen und
gefördert wird.
Eine Kooperation des N.U.E, Abed e. V. mit dem Museum für Völkerkunde Hamburg.
Foto: Omer Ouedraogo
Sie sind interessiert an Interviewpartnern zu unserem Thema “Vielfalt Afrika”? Neben unseren
wissenschaftlichen Kräften möchten wir Ihnen auch unsere Kontakte hinter den Kulissen ans Herz legen:
Drei Fragen an Rebecca Müller,
Mitarbeiterin der Besucherinformation
Foto: Brigitte Saal, Museum für Völkerkunde Hamburg
Wann haben Sie angefangen hier im Museum zu arbeiten und wie kam es dazu?
Ich habe 1996 als Reinigungskraft im Museum angefangen, nachdem ich 1994 aus Ghana nach Hamburg
gezogen bin. Dort habe ich als Lehrerin gearbeitet. Ich bin damals einen Tag zu früh zum
Bewerbungsgespräch erschienen. Seit dem letzten Jahr arbeite ich in der Besucherinformation des
Museums.
Wie kam die Zusammenarbeit mit dem Museum bei der aktuellen Ausstellung „Aus einer anderen Zeit…“
zustande?
Da meine Heimat nicht weit entfernt von dem Gebiet der Kassena und Nuna gelegen ist, bat Prof. Köpke
mich, ihm einen Kontakt zu vermitteln. Herr Ayaric ist Lehrer in Wilhelmsburg und unsere Familien sind
befreundet. So konnte ich den Kontakt herstellen und Herr Ayaric stand dem Museum bei der Entstehung
der Ausstellung als Berater zur Seite und half aktuelle Fotos zu beschaffen. Er hat auch andere
Ansprechpartner vermitteln können wie zum Beispiel Sam Nfongew, der im Auftrag des Museums nach
Burkina Faso gereist ist.
Halten Sie es für eine gute Idee die aktuelle Dauerausstellung umzugestalten?
Ja, ich halte es für eine gute Idee auch das Leben der modernen Afrikaner abzubilden und sich differenziert
auf bestimmte Regionen zu konzentrieren. Bei einer neuen Darstellung ist es vor allem wichtig, die
Communities miteinzubeziehen.
Gerne vermitteln wir Ihnen einen Interviewtermin auf englischer Sprache mit Frau Müller.
Drei Fragen an Moustapha Gueye,
IT Administrator
Foto: Brigitte Saal, Museum für Völkerkunde Hamburg
Sie veranstalten zusammen mit dem Dahiratoul Ribhu Sug e. V. regelmäßig einen Thementag namens
“Senegals Sufis” im Museum…
… Genau, unser Sufi-Verein hat diese Veranstaltung schon immer im privaten Kreis abgehalten. Seit drei
Jahren findet sie nun in größerem Rahmen im Museum statt. Auslöser waren die Übergriffe auf
islamistische Grabstätten in Mali. Prof. Köpke und ich haben darüber gesprochen, wie sich diese Angst auf
den Senegal überträgt. Er schlug vor, durch eine Veranstaltung Aufmerksamkeit zu erregen. Ich sehe den
Tag als eine Gelegenheit für Muriden untereinander zu kommunizieren und in den Dialog mit anderen zu
treten. Es ist eine identitätsstiftende Veranstaltung auf der wir zeigen, wie wir unseren Islam leben.
Wie kann man sich die Veranstaltung vorstellen?
Neben dem Informationsaustausch im Rahmen von Vorträgen sind vor allem die Sufigesänge von großer
Bedeutung. Einzeln und in Gruppen werden dabei die poetischen Gedichte des Gründers unserer
Sufigemeinschaft gesungen.
Was planen Sie auf den Aktionsflächen im Museum zu zeigen?
Der Senegal Verein Hamburg, ein anderer Verein als der Dahiratoul Ribhu Sug e. V., plant Künstler und
Kunsthandwerker vorzustellen, die zum Beispiel Hinterglasmalerei, Skulpturen oder traditionelle
Musikinstrumente präsentieren. Wir hoffen, dass diese Ausstellungen zustande kommen.
Gerne vermitteln wir Ihnen einen Interviewtermin mit Herrn Gueye.