ARBÖ: Mietwagencheck auf Mallorca deckt eklatante Mängel auf

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ARBÖ: Mietwagencheck auf Mallorca deckt eklatante Mängel auf
 ARBÖ/Wien/23.06.2015
ARBÖ: Mietwagencheck auf Mallorca deckt
eklatante Mängel auf
Fünf von zehn Mietautos würden in Österreich kein „Pickerl“ bekommen
Die spanische Ferieninsel Mallorca ist ein beliebtes Reiseziel der Österreicher. Der ARBÖ
hat dort gemeinsam mit seinem deutschen Partnerklub ACE (Autoclub Europa) und der
Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) zehn vor Ort angemietete Autos einer
ausführlichen Prüfung unterzogen. Fazit: Von den in einer eigens angemieteten Werkstatt
genau unter die Lupe genommen Mietwagen waren fünf, also exakt die Hälfte, in keinem
verkehrssicheren Zustand – ihnen hätte ein Pickerl nach österreichischen Standards
verweigert werden müssen.
Einen besonders alarmierenden Testbefund stellten die ARBÖ-Techniker zwei Fahrzeugen
aus: Dass bei dem einen, ein Peugeot 206CC Cabrio, das Verdeck nicht geöffnet werden
konnte, war in diesem Fall noch das geringste Problem. Schlimmer, um nicht zu sagen
lebensgefährlich, war der Umstand, dass die Bremsklötze komplett abgefahren und auch die
Bremstrommeln und Bremsscheiben nicht verkehrssicher waren. Zudem funktionierte der
rechte Scheinwerfer nicht und beim Tank kam es zum Kraftstoffaustritt. „Eine Fahrt in diesem
Fahrzeug ist lebensbedrohlich“, bringt es ARBÖ-Techniker Gottfried Moser auf den Punkt.
Zum gleichen erschreckenden Ergebnis kam Moser auch bei einem Fiat Panda, dessen
Bremsanlage ebenso defekt war, die Reifen eine zu geringe Profiltiefe aufwiesen und ein
Schweinwerfer kaputt war.
Neben diesen beiden absoluten Negativbeispielen hätten nach der ARBÖ-Überprüfung drei
weitere getestete Mietwagen aufgrund grober Mängel wie verstellter Lenkung, beschädigte
Reifen oder fehlendem Kühlmittel kein Pickerl erhalten. Zudem fehlten entweder
Warnwesten (in den meisten europäischen Ländern Pflicht), Warndreiecke oder
Verbandskästen.
Von den insgesamt zehn überprüften Mietwägen konnte die Techniker der Automobilklubs
nur ein einziger Anbieter komplett überzeugen, dessen Fahrzeug, ein Peugeot 208, keinen
Mangel aufwies und österreichischen Standards entsprach.
Der ARBÖ-Check zeigt, dass besonders die günstigen Mietwagenfirmen Fahrzeuge in
technisch schlechtem Zustand anbieten: Da die Kosten für Mietwagen in Mallorca mit etwa
35 Euro aufwärts pro Tag relativ niedrig sind, bleiben sowohl Pflege wie auch Reparaturen
meist auf der Strecke. Viele Vermieter kümmern sich nicht um Schäden und reagieren bei
Beanstandungen mit einem bloßen Schulterzucken. Renommierte Anbieter mögen zwar
teurer sein als kleine lokale Verleiher, die Urlauber bekommen dafür aber auch Fahrzeuge,
die technisch in Ordnung sind.
„Wer beim Mietwagen auf Nummer sicher gehen will, sollte besonders auf Reifen,
Beleuchtung und Scheibenwischer achten und auch Beschädigungen an Karosserie oder
Verglasung vor Fahrtantritt überprüfen und sofort reklamieren“, empfehlen die ARBÖTechniker.
ARBÖ, Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs Landeszentrum Kärnten
Adresse 9020 Klagenfurt, Rosentaler Straße 194 Telefon +43 463 234 48 Fax +43 463 234 48-13
E-Mail [email protected] Internet www.arboe-kaernten.at DVR 0047171 ZVR-Zahl 611523907 UID ATU36821702
Volksbank Kärnten Süd Kto. 37104310000, BLZ 46900, BIC: VORFAT21XXX, IBAN: AT544690037104310000
ARBÖ-Mietwagen-Checkliste
Worauf bei der Anmietung eines Leihwagens zu achten ist
Buchung: In den Hauptreisezeiten empfiehlt es sich, den Mietwagen im Voraus und
rechtzeitig zu reservieren.
Extras: Kindersitz, Navi oder auch ein zweiter eingetragener Fahrer können den Preis kräftig
in die Höhe treiben. Auch lässt der Zustand des Zubehörs oft zu wünschen übrig. Ein
portables Navi und die eigenen Kindersitze mit auf die Reise zu nehmen, ist im Zweifelsfall
die bessere und günstigere Alternative.
Freikilometer: Unbegrenzte Kilometer sind inzwischen eigentlich Standard. Dennoch stehen
in den Verträgen ab und zu beschränkte Laufleistungen, bei deren Überschreitung es dann
richtig teuer wird.
Kaution: Die Kreditkarte als Sicherheit zu nehmen ist üblich. Die Kaution sollte jedoch sofort
bei Rückgabe erstattet werden. Es soll Unternehmen geben, die sich mit der Rückerstattung
mehrere Wochen Zeit lassen.
Preisvergleich: Die Preise zu vergleichen ist schwierig, da der Umfang der Leistung selten
einheitlich ist. Vergleichsportale bieten eine gewisse Orientierung, doch selten ist das
vermeintlich billigste Angebot am Ende auch das preiswerteste.
Rückgabe: Auch hier sollten Sie zusammen mit einem Mitarbeiter der Vermietung den
Zustand dokumentieren. Ein Durchschlag des Rücknahmeprotokolls ist Pflicht. Planen Sie
dafür genügend Zeit ein!
Sicherheitsausrüstung: Eine Warnweste pro Insasse ist in den meisten Ländern
inzwischen Pflicht. Am besten die Westen selber mitbringen, da diese in den Mietwagen
häufig fehlen. Auch Warndreieck, Verbandskasten und Reserverad sollten unbedingt
vorhanden sein.
Strafzettel: Bei Verstößen gegen die Vorschriften des jeweiligen Landes zahlt immer der
Mieter. Wenn möglich die Strafe noch vor Ort mit Beleg bezahlen, manche Vermieter
verlangen eine hohe Bearbeitungsgebühr zur Feststellung des Fahrers. Bis der Strafzettel in
Österreich ist, kann sich die Gesamtsumme (Strafe zzgl. Bearbeitungsgebühr) leicht
verdoppeln.
Tankregelung: Die nachvollziehbarste Regelung ist voll/voll. Steht die Anzeige bei der
Rückgabe auf voll (eventuell Handy-Foto mit Kilometerstand und Tankuhr machen) gibt es
im Nachhinein wenig zu diskutieren. Mit Kraftstoff geizen lohnt sich übrigens nicht, denn wer
das Nachtanken der Autovermietung überlässt, darf sich anschließend wundern, wie teuer
Kraftstoff sein kann. Immer mehr Vermieter gehen allerdings dazu über, einen Preis für den
bereits gefüllten Tank zu berechnen. Diese Füllung ist zumeist überteuert, auch weil
Restbenzin bei der Rückgabe in der Regel nicht berücksichtigt wird.
Übergabe: Erkennbare Schäden sollten bei der Übergabe unbedingt und akribisch
dokumentiert werden. Lassen Sie sich nicht hetzen und werfen Sie auch einen gründlichen
Blick auf die Bereifung und die Verglasung.
Versicherung: Am besten jegliche Selbstbeteiligung ausschließen! Es zählt im Schadensfall
nur was im Vertrag geschrieben steht, egal, was der Mitarbeiter mündlich in Aussicht gestellt
ARBÖ, Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs Landeszentrum Kärnten
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hat. Deshalb den (hoffentlich auf Deutsch geschriebenen) Vertrag gründlich lesen.
Manchmal werden in Verträgen vor Ort Ausnahmen und nicht vereinbarte
Selbstbeteiligungen versteckt. So sind die Scheiben, ein Verlust des Autoschlüssels, der
Unterboden, das Dach und die Reifen meist von der Vollkaskoversicherung ausgenommen.
Diese Expertentipps gelten übrigens nicht nur für Mallorca, sondern sind auch in anderen
Ländern für eine gute und sichere Fahrt im Urlaub hilfreich.
Rückfragehinweis
ARBÖ Presseabteilung
Sebastian Obrecht
Tel.: +43 1 891 21 Dw. 257
Mobil: +43 664 60 123 244
Email: [email protected]
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