Zwei zum Verbrauch von einem - FSH Flurförderfahrzeuge Service
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Zwei zum Verbrauch von einem - FSH Flurförderfahrzeuge Service
HAFEN + TRANSPORT INTERMODAL Der Ferrari Reachstacker ist in der Hubhöhe Radladern weit überlegen Effizientes Rohr-Handling mit Ferrari Reachstackern beim Marktführer MPC Zwei zum Verbrauch von einem Rohre für Gaspipelines sind trotz ihrer Größe erstaunlich empfindlich in Bezug auf Transportschäden. Für einen effizienten, schnellen und sicheren Umschlag der bis zu 16 t schweren Rohre beschaffte die Mülheim Pipecoatings GmbH jetzt einen weiteren speziell ausgestatteten CVS Ferrari Reachstacker vom Typ F 479. D ie Vorgängergesellschaft der Mühlheim Pipecoatings GmbH (MPC) wurde 1989 gegründet, um die von der Europipe GmbH hergestellten Großrohre für Pipelines mit speziellen Beschichtungen zu versehen und verschiedene Lösungen für die interne Logistik zu realisieren. Heute ist die MPC eine vollständige Tochter der 1991 gegründeten und ebenfalls in Mülheim/ Ruhr ansässigen Europipe GmbH, die geschweißte Stahlrohre für extreme Beanspruchungen herstellt. Gesellschafter der Europipe GmbH sind zu je 50 % die Salzgitter Mannesmann GmbH und die AG der Dillinger Hüttenwerke. Mit Stolz blicken die Mitarbeiter beider Unternehmen auf zwei spannende und erfolgreiche Jahrzehnte zurück. Seit 1991 lieferte man weltweit insgesamt mehr als 18 Mio. t oder 40.000 km Rohr. 16 Stunden am Tag ist das Rohrwerk in Betrieb, im Durchschnitt verlassen es 450 Rohre täglich. 2010 waren es 75.000 Rohre. Vier Ganzzüge werden pro Tag beladen. Die Rohre für die Öl- und Gas-Industrie halten höchsten Temperaturen ebenso stand wie niedrigsten Temperaturen im ewigen Eis oder dem extremen Druck der Tiefsee. „Die Beschichtung von Rohren schützt außen vor Korrosion und ermöglicht in den Rohren eine höhere Fließgeschwindigkeit des Gases“, berichtet Hans-Joachim Jagowski, Leiter der Logistik bei MPC. „Die hier hergestellten Rohre sind bis zu 18,30 m lang und 16 t schwer.“ Aufgrund der hohen physikalischen Belastungen müssen die Rohre präzise und mit minimalen Toleranzen gefertigt werden. „Ein dünnes Rohr kann jeder“, so Jagowski nicht ohne Stolz. 78 32 Tonnen hängen sicher an der Vakuumtraverse In Sichtweite von MPC liegt das Hauptquartier des Rohrherstellers Europipe. „Wir sind Weltmarktführer bei längsnahtgeschweißten Großrohren mit einem Außendurchmesser zwischen 508 und 1524 mm sowie mit Wanddicken von 7 bis 40 mm“, berichtet Jascha Alexander Jacobs, Leiter des Einkaufs von Europipe. „Rund 800.000 t Rohre produzieren wir im Jahr, diese werden alle durch MPC bewegt und bei Bedarf beschichtet“, berichtet er. Hans-Joachim Jagowski ergänzt: „Im Schnitt 6|2011 HAFEN + TRANSPORT INTERMODAL müssen wir jedes Rohr sechs Mal anfassen, daher bewegen wir auf unserem Gelände mit einer Lagerfläche von 120.000 qm rund 5 Mio. t im Schichtbetrieb.“. Dazu nutzt MPC fünf mobile Sennebogen Umschlagsgeräte und zwei Ferrari Reachstacker in drei Schichten, sechs Tage in der Woche. Dabei werden die Reachstacker vornehmlich für die Beschickung der Beschichtungsanlage eingesetzt. „Die Auslastung der Reachstacker beträgt 90 % und die Stundenzahl von 3.500 im Jahr ist auf dem Niveau des Umschlagsgeschehens der Seehäfen“, berichtet Jagowski. Von der Idee bis zur Beschaffung der Reachstacker verging einige Zeit. „1994 nutzten wir für die Überwindung einer Distanz von 100 m Radlader mit Vakuumtraversen. Im Prinzip umgerüstete Erdbaumaschinen. Da ich aus dem Baumaschinenbereich komme, lag diese Idee nah“, berichtet Jagowski. 2004 hatte er erstmals die Idee, für den Umschlag Reachstacker einzusetzen. Die Beschaffung wurde ein Jahr später im Unternehmen beschlossen. Bis zum Einsatz des ersten Ferrari Reachstackers in 2009 wurden in den dazwischen liegenden Jahren im laufenden Betrieb die Verkehrsflächen für die höheren Punktbelastungen tauglich gemacht. Vorteile der Reachstacker sind insbesondere mehrlagiges Stapeln und eine bessere Sicht, was bei großen Rohrdurchmessern eine hohe Sicherheit ermöglicht. Dazu kommen eine signifikant höhere Hubleistung bei niedrigerem Dieselverbrauch, die höhere Anzahl von Last-Bewegungen sowie die höhere Betriebssicherheit. Der erste Ferrari Reachstacker wurde 2009 von fsh Flurförderfahrzeuge GmbH geliefert und ersetzte einen Radlader, der seine Stunden abgeleistet hatte. Der F479 ist mit einer Ceti Suxxesion-Vakuumtraverse ausgestattet und wurde speziell für die MPC-Anforderungen modifiziert. „Anfängliche Kinderkrankheiten wurden nachhaltig behoben und heute hat der erste cobs. Angetrieben werden die Reachstacker F 479 von einem Sechszylinder-Cummins QSM11 mit 250 kW bei 2.100 /min und 10,8 l Hubraum, der besonders effizient arbeitet. Der zweite F479 wurde direkt mit den in der Praxis gefundenen Detailverbesserungen bestellt. Ein weiteres Kernelement der innovativen Reachstacker Logistik bei MPC ist die von dem niederländischen Hersteller Ceti Suxxesion BV nach Anforderungen von MPC entwickelte und gefertigte Vakuumtraverse. Die Vakuumtraverse ist 4 t leichter als die alternativ einsetzbare Balkentraverse, die die Rohre an den Enden greift, was die Rohre verformen kann. Die Vakuumtraverse saugt die Rohre während des Umschlags- und Transportvorgangs großflächig an, was Beschädigungen nahezu ausschließt und erreicht eine viel schnellere Umschlagsgeschwindigkeit. „MPC setzte solche Traversen schon bei der Lösung mit Radladern ein. Wir haben auch die Sennebogen Umschlagsmaschinen damit ausgestattet, sowie das Geschirr zum Laden der Waggons in der Fertigungshalle geliefert“, berichtet Harry Crone, Inhaber und Geschäftsführer von Ceti Suxxesion. Die Gewichtsersparnis senkt den Treibstoffverbrauch, Kabelverbindungen machen den Datenbus resistent gegen externe Störungen. Beim Schnittpunkt zur Vakuumtraverse sind Seitenverschub und Drehwerk beibehalten worden, was die Umschlagsvorgänge an Fahrzeugen und am Lager erleichtert. Sensoren in der Vakuumtraverse melden die Lastzustände der beiden Rohraufnahmen an eine Steuerung, die ein versehentliches Fallenlassen durch Fehlbedienung unterbindet. „Mit dem neuen System ist noch kein Rohr herabgefallen“, berichtet Hans-Joachim Jagowski zufrieden. „Ein Rohr kostet etliche tausend Euro, deshalb schützen wir sie auch auf den Stapeln mit Polypropylenseilen gegen Kratzer.“ Der Reachstacker und die Vakuumtraverse sind von der Hydraulik-Technik eigent- Die Mülheimer Europipe ist Technologie- und Marktführer bei Großrohren Hans-Joachim Jagowski, Jascha Jacobs und Johannes Laufenberg haben eine ‚grüne‘ Logistiklösung erarbeitet | Bilder: SUT Verlag Reachstacker rund 11.000 Betriebsstunden auf der Uhr“, berichtet Jagowski. Im Mai 2011 wurde das zweite Arbeitspferd aus dem italienischen Roveleto beschafft. Beide F479 tragen wegen der deutlich niedrigeren CO2 Emission zu einer ‚grünen Logistik‘ bei. „Die Anschaffung amortisierte sich zügig, da die Beschaffungskosten bei höherer Umschlagsleistung mit denen eines Radladers zu vergleichen waren“, so Jascha Alexander Ja- lich grundverschieden. „Bis zur optimalen Abstimmung beider Technikmodule brauchte es etwas Zeit, insofern war die erste Maschine gewissermaßen ein Prototyp“, so Jascha Alexander Jacobs. „Die hohen Erwartungen in das innovative Logistik-System mit den Ferrari Reachstackern und den verlässlichen fshService sind erfüllt worden“, so Hans-Joachim Jagowski und Jascha Alexander Jacobs abschließend. Q Hans-Wilhelm Dünner|Michael Nutsch 6|2011 79