Durchfall Die Häufigkeit des Reisedurchfalls in tropischen und

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Durchfall Die Häufigkeit des Reisedurchfalls in tropischen und
 Durchfall
Die Häufigkeit des Reisedurchfalls in tropischen und subtropischen Gebieten ist erhöht. Meist
handelt es sich um infektiöse Durchfälle, verursacht durch Bakterien, Viren oder Parasiten.
Die häufigsten Erreger sind enterotoxigene Escherichia coli (ETEC). Campylobacter jejuni
Infektionen spielen eine zunehmende Rolle. Auch Staphylokokkentoxine sind nicht selten
beteiligt (v.a. bei plötzlichen Durchfällen innerhalb kurzer Zeit nach dem Essen).
Sichere präventive Massnahmen gibt es nicht. Am wichtigsten ist folgende Grundregel:
Peel it, boil it, cook it or forget it
Schäl es, brat es, koch es oder vergiss es
Eine generelle medikamentöse Vorbeugung von Durchfallerkrankungen kann nicht empfohlen
werden. Manche Durchfallmittel haben unerwünschte Nebenwirkungen, ausserdem führt eine
vorbeugende Antibiotikagabe auch zu zunehmenden Resistenzen.
Erlaubt sind
Gekochte Getränke (Tee, Kaffee) oder Getränke aus original verschlossenen Flaschen trinken
Früchte, die man selbst geschält hat.
Nicht erlaubt sind
Ungekochte Nahrungsmittel wie roher Fisch, Meeresfrüchte und Fleisch
Verschmutzungsanfällige Nahrungsmittel wie Speiseeis, Crèmen, Milchprodukte,
Mayonnaisen und Patisserie
Eis zur Kühlung von Getränken (zur Kühlung des Körpers ist die Einnahme von eisgekühlten
Getränken wenig hilfreich)
Weitere empfohlene Massnahmen
Die Hände vor jeder Nahrungsaufnahme waschen und keine öffentlichen Handtücher
benutzen
Katadynfilter zur Reinigung von klarem Wasser verwenden. Gegebenenfalls vorfiltrieren um
grobe Schmutzpartikel zu entfernen.
Wasserdesinfektion
Die wirksamste und sicherste Art ist die Erhitzung auf Kochtemperatur
AQUATABS® Brausetabletten zur Wasserdesinfektion
MICROPUR® Tabletten oder Tropfen: zur Wasserdesinfektion oder Sauberhaltung von
gekochtem Wasser (Lamblien- oder Amöbenzysten werden aber nicht inaktiviert)
Behandlung
Flüssigkeitsersatz: frühzeitig beginnen. Häufig und in kleinen Mengen trinken. Gesüsste (Tee,
Mineralwasser) und gesalzene Flüssigkeiten (Bouillon) zuführen. Käufliche Produkte (z.B.
ELOTRANS®, ORALPAEDON® usw.) oder eigene Lösung herstellen (2/3 Wasser, 1/3
Orangensaft, 1 Teelöffel Kochsalz)
Massnahmen gegen Durchfall ohne Fieber und Blut- oder Schleimspuren
Loperamid (IMODIUM® u.a.)
Massnahmen gegen schwere Durchfallerkrankungen mit Fieber oder Blut im Stuhl
Arzt aufsuchen, da in Gebieten mit Malaria bei Fieber eine Malaria ausgeschlossen werden
muss. Nach Ausschluss einer Malaria: Antibiotika: Chinolone, z.B. Ciprofloxacin oder
Norfloxacin, oder Makrolide, z.B. Azithromycin. Keine Motilitätshemmer (IMODIUM® u.a).
Massnahmen bei anhaltendem Durchfall
Arzt aufsuchen, da neben einer bakteriellen auch eine parasitäre Erkrankung (Lamblien,
Amöben u.a.) in Frage kommt.

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