Senioren- AAReport

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Senioren- AAReport
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SeniorenAAReport
- nicht nur für Senioren Ausgabe: 34 / 09. 2006
IG Metall
Verwaltungsstelle Berlin
Eine Fahrt zum Cottbusser Postkutscher
und zum Park des Fürsten Pückler—Muskau
Inhalt des Senioren-Report 34 / 09. 2006:
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Busfahrt nach Cottbus und zum Pückler-Park
Leitartikel von Wolfgang Berger
Ein persönliches Wort - zu 5 Jahren Senioren-Report
Wanderung zum Jagdschloss Grunewald
Bahn– und Kahnfahrt nach Stettin
Mitgliederversammlung der Senioren im Juni
Was man weiß, was man wissen sollte
15 Jahre Senioren-Arbeitskreis Eisenhüttenstadt
Über unsere nächsten Veranstaltungen
Die Besichtigung der ältesten Apotheke
Brandenburgs war eines der Ziele unserer
Busfahrt nach Cottbus und Branitz.
( Den Bericht dazu findest Du auf Seite 2 )
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( Der Bericht zum Titelbild )
Wolfgang Berger
zuständiger Sekretär für die Seniorenarbeit
in der IG Metall, Verwaltungsstelle Berlin
Fritz Klinke
Busfahrt am 27. Juli nach Cottbus und dem Pücklerpark in Branitz, - darauf hatten wir uns schon lange
gefreut! Wir, das waren 45 von mehreren hundert
Berliner IG Metall-Seniorinnen und -Senioren, die
die „Stamm-Truppe“ unserer monatlichen Unternehmungen bilden. Bei Bus-Fahrten sind die Plätze
leider immer schnell ausgebucht – damit waren wir
auf 45 Teilnehmer begrenzt.
Cottbus, - Kennen lernen der reizvollen Stadt mit vielen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Immer stärker soll unser Portemonnaie eingeschnürt
werden; keine Erhöhung der Rente, höhere Beiträge
für die Kranken- und Pflegeversicherung.
Dabei wird uns auch noch angekündigt , die Leistungen zu reduzieren.
Dagegen haben wir uns zu wehren!
Wir sehen uns am 21. Oktober 2006 zur DGB-Demo.
Bringt noch weitere Teilnehmer mit.
Euer Wolfgang Berger
Ankunft in Cottbus
historischen Gebäuden, von denen noch einige aus der
Zeit nach dem Großbrand von 1671 stammen. Besonderes Zeugnis davon bietet der Altmarkt mit seinen barocken Giebelfassaden. Eingebettet darin die Löwenapotheke. Sie ist das einzige Apothekenmuseum des
Landes Brandenburg und
die älteste Apotheke der
Stadt. Eines unserer Anliegen in Cottbus war, die
Geheimnisse dieser mittelalterlichen Apotheke
zu ergründen. Damals
wurde noch ausschließlich mit Naturkräutern
geheilt. Ein Zeugnis davon ist auch die im Hof dieses
alten Gebäudekomplexes befindliche Kräuterkammer
und ein Laboratorium. Ob Cannabis, Mohn oder Kuhschelle, alle Wirkungen, so wurde uns erläutert, beru-
Groß-Demonstration in Berlin
Gegen die aktuellen Reformpläne
unter dem Motto: „Das geht besser
- aber nicht von allein! Für die soziale Erneuerung Deutschlands.“
Sonnabend, 21. Oktober 2006
Blick in einen Raum einer mittelalterlichen Apotheke
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hen auf dem Grad der Dosierung:– Gift oder Heilmittel.
Auf dem Marktplatz haben wir auch den Cottbusser
Postkutscher getroffen. Die vom Volksmund erfundene legendäre Person lässt sich allerdings bestenfalls
auf eine wichtige Haltestelle
der Postkutscher zurückführen,
die sich um 1835 gegenüber
der Schlosskirche befand und
Berlin mit Dresden verband.
Nach der Apothekenbesichtigung hatten wir bis zum Mittagessen eine Stunde Zeit zum
Stadtbummel, während die
andere Gruppe das Apothekenmuseum besuchte. Ein Anziehungspunkt war die Spremberger Straße mit interessanten
Geschäften und vielen Marktständen und dem Spremberger
Der Cottbusser Postkutscher Turm, 13. / 14. Jahrhundert
erbaut, Teil der südlichen Befestigungsanlage, der das
Ende dieser Straße krönt.
Inzwischen war es Zeit zum Mittagessen und wir fanden uns im „Cafe am Altmarkt“ ein, wo unsere Speisen schon auf uns warteten, einschließlich einer herzlichen Begrüßung des Chefs des Hauses. Danach ging
Der Branitzer Park mit dem Schloss von Hermann
Fürst von Pückler-Muskau ( 1785 – 1871 ) ist einer
der bedeutendsten und schönsten Landschaftsparks
Deutschlands. Der vielgereiste Fürst hatte sich durch
den Verkauf seines Besitzes Schloss Muskau schuldenfrei gemacht und nun seine ganze Kraft auf die
Das Schloss Branitz
Gestaltung von Schloss und Park Branitz konzentriert. Aus dem kahlen flachen Land hat er, beginnend
1846, eine harmonische Parklandschaft geschaffen,
mit herrlichen Wiesen, durchzogen von Gräben, Teichen und Seen. Einzigartig sind seine See- und
Landpyramide nach steinernem Ägyptischen Vor-
Die Spremberger Straße
es mit dem Bus zum Teil 2 unserer Exkursion, nach
Branitz, einem „Vorort“ von Cottbus.
Unser Speiserestaurant „Cafe am Altmarkt“
Die berühmte Wasserpyramide
bild. Einzigartig auch das Schloss, das Pücklers
Großvater bauen ließ aber vom Fürsten Pückler nach
Plänen des Dresdner Baumeisters Gottfried Semper
innen und außen in einen repräsentativen Zustand
versetzt wurde. Wir waren vom Gebäude und von
der interessanten und einfühlsamen Führung durch
das Schloss beeindruckt.
Die Hitze des Tages veranlasste uns anschließend zu
einem geruhsamen Picknick in einem neben dem
Schloss gelegenen reizenden Café, dem ehemaligen
Kavaliershaus. Nach einer Parkwanderung ging’s dann
mit dem Bus zurück in heimatliche Gefilde.
Eine gelungene Exkursion, – Dank an die Organisatoren, die Aktiven unserer Arbeitsgruppe „Öffentlichkeitsarbeit des Senioren-Arbeitskreises“!
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Ein persönliches Wort –
zu 5 Jahren
Senioren-Report
- Eine Nachlese -
Ulla Müller
Fast jeder von uns wurde im Report schon geehrt,
nur „Einem, wurde es bis jetzt verwehrt.
Nun aber ist er dran unser SENIOREN-REPORT-MANN
Wir wollen heute ´was über Fritz Klinke sagen.
Warum? Braucht wohl keiner zu fragen.
Fritz hat immer an den Erfolg geglaubt,
uns ständig die Nerven geraubt,
schreibt Artikel, liebe Leute,
groß genug ist doch die Meute.
Wir haben uns auf unsere Fähigkeiten besonnen,
ganz zögernd mit der Schreiberei begonnen.
Durch seinen Antrieb sind wir aufgewacht
und haben doch tatsächlich was vollbracht.
Der Report wird mittlerweile von jedem gern gelesen,
wie ist es bloß ohne diese Zeitung gewesen?
Das Verteilernetz ist groß,
alle fragen, wann erscheint der Nächste bloß?
Auch in’s Internet wird er gestellt,
dann liest ihn bald - die ganze Welt.
Kann es denn eine schönere Anerkennung geben,
für Fritz in seinem Gewerkschaftsleben?
Der gesamte Senioren-Arbeitskreis sagt Dir „Dank“
Wir wünschen Dir von Herzen, werde bloß nicht krank!!!
Wer soll uns denn sonst antreiben
Um weiter Artikel für den „Report“ zu schreiben.
Auch Amsel, Drossel, Fink und Star –
Die ganze große Vogelschar.
Igel, Eichhörnchen, Katz und Maus,
die Du fütterst vor Deinem Haus
Wir brauchen Dich alle,
Du sitzt ganz schön in der Falle.
Lieber Fritz, sag dem Arbeitskreis nie „ADE“,
sonst bricht bei uns aus ein „ACH“ und ein „WEH“!
Deine Schaffenskraft soll nie enden
Und Dein Leben sich nur zum Guten Die
wenden!
Teilnehmer des Mitgliedertreffs auf dem Weg zum Schiff
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Wanderung zum Grunewaldsee
mit Jagdschlossbesichtigung
Dieter Rettig und Renate Schatt
Seit einigen, Tagen herrschten hochsommerliche Temperaturen in Berlin, so auch am 22. Juni 2006. Da trafen sich am S-Bahnhof Grunewald die Aktiven des IG
Metall-Senioren-Mitgliedertreffs zu einem „Marsch“
angemeldeten Personen eine außergewöhnlich große
Gruppe, worüber wir uns sehr freuten.
Auf der Königsallee ging es an schönen alten Grunewaldvillen und an Reinhards Landhaus vorbei, bis zur
der Abzweigung Grunewaldsee, dort gab es einen kurzen Halt mit Erklärungen zur Entstehung der Seenkette, die aus der eiszeitlichen Rinne hervorgegangen ist.
Allmählich machte sich die Sommerhitze bemerkbar
und wir waren froh als wir durch den Wald das ,,kühle"
Schloss schimmern sahen.
Das Jagdschloss Grunewald ist heute der einzige Renaissancebau und das älteste heute noch erhaltene
Schloss Berlins, welches schon seit 1932 Museum ist.
Heute befindet sich dort unter anderem eine bedeutende Sammlung deutsch-niederländischer Gemälde des
15. bis 18. Jahrhunderts, die uns von einer kompetenten Führerin nahe gebracht wurden.
Mitten im Geschehen ging plötzlich die Alarmanlage
Die „Macher“ der Wanderung: Dieter Reddig und Frau
rund um den Grunewaldsee, mit einem kulturellen
Zwischenstopp beim Jagdschloss Grunewald. War es
Ein Abschiedsblick auf das Jagdschloss
los! Was war geschehen? Einer unsere Mitwanderer
war mit dem Rucksack in Bildnähe geraten. Zum
Glück rückte nicht gleich eine Polizei-Hundertschaft
an, sondern der Alarm wurde wieder abgestellt.
Leicht abgekühlt ging es weiter um den Grunewaldsee.
Mit herrlichen Naturausblicken, die sich am so genannten „Bullenwinkel“ in voller Nacktheit, aber nicht im-
Unsere Aktiven sind immer dabei
Die Teilnehmer, die unter dem Sonnenschirm speisten
mer in voller Schönheit präsentierten. In der mittäglichen Sommerhitze verlangsamte sich das Wandertempo rapide. Mit letzter Kraft erreichten wir das Restaurant „Scheune“, wo ein Teil unter schattenspendenden
Sonnenschirmen und der andere Teil im Wintergarten
Geist, Seele und Füße baumeln ließen und sich für die
Kleine Gespräche vor der Schlossbesichtigung
Die Teilnehmer des Heimfahrt
Mitgliedertreffs
auf dem Weg zum Schiff
stärkten.
der See oder das Schloss? Jedenfalls waren wir mit 40
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Bahn– und Kahnfahrt
Stettin am 29.08.2006
nach
Fritz Klinke
Erster Mitgliedertreff des Senioren-Arbeitskreises mit
grenzüberschreitender Exkursion! – Obwohl es für
Langschläfer wegen des frühmorgendlichen Starts eine
gewisse Tortur war, hatten sich doch 80 Seniorinnen
und Senioren eingefunden. Mit Bahn, Bus und Schiff
Ufer der Oder. Die clevere Schiffsbesatzung hatte bereits beim Betreten des Schiffes unsere Ausweise kontrolliert, sodass wir beim Passieren der Grenze keine
Störung durch Zoll und Grenzbeamte hatten.
Am Hafen von Stettin warteten wieder zwei Busse für
eine ca. 2-stündige Stadtrundfahrt.
Der für unseren Bus tätige Stadtführer war ein phantastischer Kenner der polnischen, deutschen und russischen Geschichte – und natürlich auch seiner Stadt
Stettin. Er zeigte uns Sehenswürdigkeiten und lieferte
Busankunft in Angermünde
wurde Stettin – oder Szczecin, wie es bei unseren
polnischen Freunden heißt, angesteuert. Es war wieder eine Veranstaltung der Superlative, alles verlief
Das Schloss der Pommerschen Herzöge
Die „Besteigung“ der „Thüringen“
wie am „Schnürchen“, minutiös geplant. Selbst die
aus bahntechnischen Gründen in Angermünde endende Bahnfahrt, statt in Schwedt erwies sich als problemlos. Am Bahnhof in Angermünde warteten schon
zwei Busse, die uns ohne Verzögerung und Fußmarsch
direkt an den Anlegeplatz unseres Schiffes „Thüringen“
in Schwedt brachten.
Während der 3½-stündigen Fahrt mit dem Fahrgastschiff hatten wir unser Mittagsmahl und eine gute Getränkeversorgung. Und „nebenbei“ rechts und links die
Die Fahrt auf der geräumigen „Thüringen“ war angenehm.
dazu immer die historischen Zusammenhänge.
Zu Stettin: Seit 1235 ist Stettin Residenz der Pommerschen Herzöge. 1243 erhält Stettin das Stadtrecht. In
den Jahren 1300 bis 1366 liegen die Anfänge des Baues des Schlosses der Pommerschen Herzöge. Ende des
15. Jahrhunderts erfolgte ein Umbau, der 1503 beendet
wurde. Über ein halbes Jahrtausend regierten die
pommerschen Herzöge aus dem Geschlecht der Greifen, deren letzter Herzog, Bogislav XIV, im Jahre
1637, während des Dreißigjährigen Krieges ohne
Nachfolger gestorben war.
Der Westfälische Frieden 1648, der diesem 30-jährigen
Krieg ein Ende setzte, teilte das Herzogtum in den
westlichen Teil mit Stettin und Wollin, das die Schweden übernahmen und den östlichen Teil mit Stargard,
Koszalin ( Köslin ) und Slupsk (Stolp ), der an Brandenburg ging.
Nach dem Stockholmer Frieden im Jahre 1720 gelangte das bis dahin schwedische Pommern und Stettin für
eine Summe von 2 Millionen Taler an den preußischen
König Friedrich Wilhelm I. – So viel an interessanter
Geschichte.
Wir wurden auf städtebauliche Objekte und historische
Zusammenhänge aufmerksam gemacht, Schwerpunkte
waren dabei das Schloss, die St. Johanneskirche, die
Die 84 m hohe „Thermosflasche“ mit dem Cafe 22
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Jakobi-Kathedrale sowie die an der ehemaligen Stadtmauer gelegenen Stadttore, das Berliner- und Königstor, wobei das Schloss wohl die bemerkenswerteste architektonische Besonderheit darstellt. Heute wird das
Schloss vor allem kulturell genutzt.
Nach der Stadtrundfahrt hatten Viele das Bedürfnis
nach Kaffee und Kuchen oder nach etwas Herzhaften.
Der Bus brachte uns deshalb zu dem PAZIM-Komplex
mit dem Radisson SAS Hotel und dem 84 m hohen
Turm „Thermosflasche“, in dem in 84 m Höhe im 22.
Stockwerk sich das Cafe 22 befindet. Das Cafe bietet
einen hervorragenden Rundblick auf Stettin und befriedigt die leiblichen Bedürfnisse. Ein Teil wollte Schoppen, kam aber danach auch in dieses Cafe. Von dort war
auch die Abreise geplant. Der Bus wartete dort und
brachte uns zum Bahnhof zu unseren reservierten Ab-
tum und mehr Jobs müssen Chefsache der Berliner Politik werden <.
Träume, durch die Entwicklung Berlins zur
Rüdiger Lötzer
„Dienstleistungsmetropole“, durch Regierungsumzug
zur „Stadt des Wissens“ zu werden und damit eine stabile Wirtschaft zu erreichen, sind ausgeträumt. Industrie ist nicht Alles. Aber ohne Industrie ist alles nichts.
Es folgte am 28. Juni 2005 ein Treffen der Gewerkschaften mit dem Wirtschaftssenator Harald Wolf zum
1. Industriedialog und am 3. Mai 2006 ein Treffen der
Gewerkschaften mit dem Regierenden Bürgermeister
Klaus Wowereit. – Über Ziele und Festlegungen dieser
Beratungen berichten wir im nächsten Beitrag.
Was man weiß, was man wissen sollte:
Gesundheitsreform
Im Cafe 22
teilen in dem Regionalzug „Stettiner Haff“.
Der brachte uns dann ohne Umsteigen zu unseren Endbahnhöfen. Eine Ausflugsfahrt der „Sonderklasse“, an
die man gerne wieder zurück denkt.
Mitgliederversammlung 28. Juni 2006
Ingrid Henneberg
Unsere letzte Mitgliederversammlung vor
der Sommerpause hatte das Thema: „Die
Entwicklung der Industriepolitik in Berlin“. Als Referent stand uns Kollege Rüdiger Lötzer, der im Auftrag des 1. Bevollmächtigten der IG Metall Berlin diese
Problematik bearbeitet, zur Verfügung.
Er ging davon aus, dass es viele Jahre die Meinung der
Politik war, > Berlin wird eine Dienstleistungsmetropole <. Das führte dazu, dass Berlin gegenwärtig
weniger als 30 Beschäftigte je 1000 Einwohner im
verarbeitenden Gewerbe hat. Hamburg hat doppelt
so viele Beschäftigte je 1000 E i n w o h n e r
und
Frankfurt / Main fast drei Mal so viele je 1000 Einwohner. Was ist die Folge? Die A r b e i t s l o s i g k e i t
steigt in Berlin überdurchschnitt- lich.
1995 im Bund
9,64 % in Berlin 12,4 %
2000 im Bund 9,60 % i n Berlin 15,8 %
2005 im Bund 11,70 % in Berlin 19,0 %.
Diese Erkenntnisse führten dazu, dass am 08. März
2005 der DGB und die IG Metall mit einem Memorandum an die Öffentlichkeit traten. Titel: „Berliner Wirtschaft im Abseits, ohne Industrie keine Dienstleistung.“
Dem folgten am 11. Mai 2005
67 Betriebs- und
Personalräte mit der Forderung: > Industrielles Wachs-
Wolfgang Holz
Die Regierung hat im Juni d. J.
Eckpunkte für eine Gesundheitsreform vorgelegt. Gegenwärtig wird
das Gesetzgebungsverfahren eingeleitet.
Gewerkschaften, Krankenkassen
und Interessenverbände protestieren
lautstark.
Was ändert sich?
Arbeitgeber, Arbeitnehmer ( auch Rentner ) und der
Staat ( Steuern ) zahlen in einem neu gebildeten
Gesundheitsfonds ( Inkassostelle ) ein. Daraus erhalten die Krankenkassen ( KK ) einen festen Betrag.
Hört sich formal gut an. Doch:
• Der AG - Anteil am Krankassenversicherungsbeitrag wird etwa bei 6 % des Bruttoeinkommens
"eingefroren". Die Unternehmen zahlen diesen Anteil nicht mehr wie bisher an eine der 250! Krankenkassen, sondern in den Gesundheitsfonds.
• Der als AN - Anteil bezeichnete Betrag, der bisher
direkt vom AG an die KK überwiesen wird, soll
dem Beschäftigten ( auch Rentner ) ausgezahlt werden!! Der Satz soll etwa bei größer 7 % liegen. Der
AN sucht sich dann eine KK aus und muss an diese
den von der KK geforderten Beitrag zahlen. Der
Beitrag kann je nach Kassenlage der KK größer
oder kleiner als 7 % betragen.
• Der Staat zahlt aus Steuermitteln ( z.B. für versicherungsfremde Leistungen ) einen Anteil in den
Fonds ein.
Die Folgen:
• Versicherte werden noch mehr belastet. Erhöhung des Beitrages um mindestens 0,5 %.
• Die paritätische Finanzierung der Krankenversicherung wird weiter geschwächt.
• Besserverdienende können sich noch immer aus
der Solidargemeinschaft ( der Gesunde zahlt für
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den Kranken ) verabschieden ( z.B. durch Eintritt
in die Private Rentenversicherung )
Der Weg in die Zwei - Klassen - Medizin ist nicht
mehr gestoppt.
Nicht weniger, sondern mehr Solidarität ist notwendig, damit alle Menschen in Deutschland eine gute
Versorgung erhalten und die Krankenversicherung
sozial gerecht finanziert wird. Darum fordert die IG
Metall eine "solidarische Bürgerversicherung".
Das sind die Forderungen der IG Metall:
• Selbständige, Freiberufler, Beamte, Politiker und
Besserverdienende in die Gesetzliche Krankenversicherung ( GKV ) einbeziehen ( Solidarische Bürgerversicherung )
• Paritätische Finanzierung der Beiträge durch Versicherte und Arbeitgeber.
• Beitragsbemessungsgrenze anheben und auch Kapitaleinkünfte zur Finanzierung der GKV heranziehen.
• Vorbeugung and Gesundheitsvorsorge fördern;
Fehl-, Über- und Unterversorgung abbauen.
• Selbstverwaltung der KK stärken.
• Markt - und Verhandlungsvollmacht der kassenärztlichen Vereinigungen, der Pharmaindustrie und der
Apothekerlobby begrenzen.
Fritz Klinke
Unser befreundeter Senioren-Arbeitskreis der IG Metall in Eisenhüttenstadt feierte am 27. Juni 2006 sein
15 –jähriges Bestehen. Auch wir waren zu dieser Feier
eingeladen. Es war ein schönes Erlebnis. Die enge
Verbundenheit mit dem Stahlkonzern, ehemals
EKO-Stahl, der vielen Mitgliedern dieses Arbeitskreises eine Heimstatt gewesen war, zeigte sich, in
dem auch ein Vertreter dieses Betriebes seine
Glückwünsche überbrachte, neben Vertretern der
IG Metall-Bezirksleitung, der Stadt und befreundeten Einrichtungen. Die Clubräume dieses Betriebes boten einen festlichen Rahmen — ebenso, wie ein
anspruchsvolles Buffet. Es war eine gelungene Veranstaltung.
Liebe Teilnehmer an unseren Veranstaltungen,
Cottbus soll ja ein großer Erfolg gewesen sein – trotz enormer Hitze.
Von Schwedt auf der Oder nach Stettin
war mit 80 Teilnehmern kaum noch zu
überbieten. – Darüber freuen wir uns
natürlich sehr.
Wie geht es nun weiter für den Rest des Jahres.
Am 29. September 2006 besichtigen wir das Wissenschaftszentrum in Berlin-Adlershof.
Am 26. Oktober 2006 besichtigen wir das Lapidarium
– die Anmeldung dafür ist am 12. Oktober 2006.
PROTEST
Der DGB und die Einzelgewerkschaften führen am 21.
Oktober 2006 einen Aktionstag gegen diese Reformpläne der Regierung durch. ( s. Seite 2 )
Im Mittelpunkt stehen die Themen: Gesundheitsreform, Generationssolidarität ( Rente, Ausbildung,
Jugendarbeitslosigkeit ), Verteilungsgerechtigkeit
( Untemehmensteuern, Mindestlöhne, Harte IV ) und
Achtung Opernfreunde:
Mitbestimmung.
Am 31. Oktober 2006 erfolgt bereits die Anmeldung
Metaller wehrt Euch. Macht mit!
für den Opernbesuch im Januar 2007.
Quellen:
Vorgesehen sind:
Berliner Zeitung vom 21. Juni 2006
Cavalleria Rusticana, Melodram in einem Akt und
"argumente" Nr. 5 , vom 7 Juli 2006, Verfasser IGM
Der Bajazzo, Drama in 2 Akten.
"direkt" Nr. 14 vom 2. August 2006, Verfasser IGM
Ein doppeltes Erlebnis ist also vorgesehen. - Sollte ein
Programmwechsel stattfinden, erfahrt Ihr es bei der
15 Jahre Senioren-Arbeitskreis
Anmeldung.
Eisenhüttenstadt
Am 29. November 2006 werden wir das Technikmuseum besichtigen. Die Anmeldung erfolgt am 06. November 2006.
Das war’s für 2006. – Wie immer gehört der Dezember uns und unseren Familien.
Auch Ihr könnt Euch mal von uns erholen und habt
einen freien Monat.
Unser neues Programm für 2007 haben wir fertig gestellt, - wir legen es zu unserer Mitgliederversammlung am 27. September für Euch aus.
Hans Gunkel, 1. Sprecher des Arbeitskreises bei seiner Festrede
Danke für die Treue und die Freundschaft, die Ihr uns
entgegen gebracht habt.
V.i.S.d.P.: IG Metall: Wolfgang Berger IG Metall-Verwaltungsstelle Berlin,
Redaktion und Gestaltung: Fritz Klinke; Fotos: Fritz Klinke
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Senioren-Report 16 / 07.2003