Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien
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Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien
Freistaat Sachsen Sächsisches Staatsministerium für Kultus Lehrplan für die Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsbezogener Bereich Klassenstufen 1 bis 3 2002/2012 Der Lehrplan ist ab 1. August 2012 endgültig in Kraft gesetzt. Impressum Der Lehrplan basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 27.03.1998), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann für audiovisuelle Medien/zur Kauffrau für audiovisuelle Medien vom 15.05.1998 (BGBl I 1998, S. 1030) abgestimmt ist. Der Lehrplan wurde am Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung Comenius-Institut Dresdner Straße 78 c 01445 Radebeul unter Mitwirkung von Regina Bruch Leipzig Günter Heinen Leipzig Frank Herrmann Leipzig Udo Ilgner Leipzig 2002 erarbeitet und durch das Sächsische Bildungsinstitut Dresdner Straße 78 c 01445 Radebeul www.sbi.smk.sachsen.de 2012 redaktionell überarbeitet. HERAUSGEBER Sächsisches Staatsministerium für Kultus Carolaplatz 1 01097 Dresden www.smk.sachsen.de Download www.bildung.sachsen.de/apps/lehrplandb/ Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Inhaltsverzeichnis Klassenstufen 1 bis 3 Seite Vorbemerkungen 4 Kurzcharakteristik des Bildungsganges 5 Stundentafel 7 Aufbau und Verbindlichkeit der Einzellehrpläne 8 Einzellehrpläne 9 Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Kurzcharakteristik Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte 9 9 10 Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Kurzcharakteristik Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte 19 19 20 Marketing Kurzcharakteristik Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte 30 30 30 Rechnungswesen und Controlling Kurzcharakteristik Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte 34 34 35 Berufsbezogenes Englisch Kurzcharakteristik Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte 41 41 41 Anlagen Empfehlungen für eine projektorientierte Unterrichtsgestaltung 46 Hinweise zur Umsetzung 49 3 Klassenstufen 1 bis 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsschule Vorbemerkungen Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen: „(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“ Das Schulgesetz für den Freistaat Sachsen legt in § 1 fest: „(1) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage. (2) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“ Für die Berufsschule gilt § 8 des Schulgesetzes: „(1) Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“ Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15. März 1991) festgeschriebenen Ziele umzusetzen. 4 Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Klassenstufen 1 bis 3 Kurzcharakteristik des Bildungsganges Der Kaufmann/die Kauffrau für audiovisuelle Medien arbeitet sowohl auf Sachbearbeiterebene als auch auf verschiedenen Stufen der Leitungsebene in Betrieben der Medienbranche. Zu diesen Betrieben gehören insbesondere: - Fernseh- und Hörfunksender Film, Video, Fernseh- und Hörfunksendungen produzierende Unternehmen Filmtheater Zuliefererbetriebe audiovisueller Produkte wie z. B. Computeranimationen Hersteller von Software und sonstigen Dienstleistungen des Medienbereichs Anbieter von Dienstleistungen und sonstigen Produkten im Online-Bereich Tonträgerfirmen, Musikproduzenten und Musikverlage Der Kaufmann/die Kauffrau für audiovisuelle Medien organisiert Betriebsabläufe im gesamten Spektrum des Güterflusses und Zahlungsverkehrs von Medienbetrieben. Dies beinhaltet die Planung, Einleitung sowie kaufmännische Kontrolle von Beschaffungsmaßnahmen hinsichtlich Material, Dienstleistungen, Rechten und finanziellen Mitteln ebenso wie die betriebswirtschaftliche Begleitung des Produktions- und Absatzprozesses und der weiteren Verwertung des Medienproduktes. Zu den möglichen Einsatzbereichen zählen außerdem das Rechnungswesen und die Personalverwaltung. Der Kaufmann/die Kauffrau für audiovisuelle Medien löst die kaufmännischen Aufgabenstellungen selbstständig, ganzheitlich, teamorientiert sowie kosten- und qualitätsbewusst. Die Basis für seine/ihre Herangehensweise zur Lösung der Arbeitsaufgaben ist eine kunden- und marktorientierte, unternehmerische Denkhaltung, die insbesondere ökologische Forderungen und die permanente Suche nach Ausgleichsmechanismen und deren Umsetzung zur Schonung von Umwelt und Ressourcen einbezieht. Die Erfüllung dieser Aufgaben setzt die Nutzung technischer und organisatorischer Hilfsmittel - insbesondere die Anwendung neuer Informations- und Kommunikationstechniken - voraus. Für diesen Ausbildungsberuf sind die berufsübergreifenden und -spezifischen Erziehungs- und Bildungsziele des berufsbezogenen Bereiches, die das schulische Lernen an beruflichem Handeln ausrichten, in den Handlungsbereichen - Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft, Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion, Marketing, Rechnungswesen und Controlling, Berufsbezogenes Englisch enthalten. Die Realisierung der Erziehungs- und Bildungsziele stellt auf die Entwicklung und Ausprägung der beruflichen Handlungskompetenz ab. Sie erfolgt anwendungs- und projektorientiert an exemplarischen Aufgabenstellungen, wobei die Systematisierung des erworbenen Wissens immanenter Bestandteil der Ausbildung sein muss. Daher stehen schülerzentrierte Unterrichtsformen und ganzheitliches Lernen bei der Unterrichtsgestaltung im Vordergrund. 5 Klassenstufen 1 bis 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsschule Als Folge dessen können Datenverarbeitung, kaufmännische Mathematik und Teile des Rechnungswesens keine eigenständige Rolle mehr spielen, sondern sind integrativer Bestandteil der jeweiligen Handlungsbereiche. Diese Struktur ermöglicht und favorisiert die Durchführung vielfältiger Projekte, die neben einer positiven Lernsituation zusätzlich die Fähigkeit zum vernetzten, ganzheitlichen Denken fördern, die Einsicht in die Komplexität zukünftiger beruflicher Aufgaben- und Problemstellungen bieten und dazu anhalten, die eigenen Arbeitsergebnisse einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Vor dem Hintergrund der schnell voranschreitenden technologischen Entwicklungen in der Medienbranche sind die zu vermittelnden Inhalte weitgehend offen formuliert. Damit ist der Lehrer/die Lehrerin in der Lage und gefordert, neue Entwicklungen und Tendenzen sowohl in der Medienbranche als auch in der Gesamtwirtschaft, die zu wesentlichen Veränderungen der Arbeitsabläufe und -aufgaben der künftigen Einsatzgebiete der Kaufleute für audiovisuelle Medien führen, in den Unterricht einzubeziehen. Die während der Durchführung von Projekten vorherrschende Methodenwahl sieht die am Projekt beteiligten Lehrer und Lehrerinnen in erster Linie als Lernberater. Als Folge dieser konzeptionellen Vorgehensweise wird das Herausbilden der Handlungskompetenz gefördert, die für das Bestehen auf heutigen und zukünftigen Arbeitsmärkten zunehmend wichtiger wird. Konkrete Lerninhalte sowie theoretisches Fundament dieser umfassenden Kompetenzen finden sich vor allem in den Handlungsbereichen "Stellung des Medienbetriebs in der Gesamtwirtschaft", "Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion" und "Marketing" wieder. Ein weiterer Aspekt der Handlungsorientierung innerhalb des Lehrplanes wird durch die integrative Vermittlung des berufsbezogenen Englisch erreicht. So können konkrete Kommunikationssituationen der Medienbetriebe einbezogen werden. Bei der Umsetzung des Lehrplans bietet sich eine enge Verknüpfung mit dem Englisch des berufsübergreifenden Bereiches an, um einen größeren Planungsspielraum - mit Blick auf die Durchführung von Projekten - zur Erfüllung der Ziele nutzen zu können. Die Befähigung der Schülerinnen und Schüler, Lern- und Arbeitstechniken für die Lösung von Aufgaben sachgerecht und aufgabenbezogen zu nutzen, ist durchgängiges Unterrichtsprinzip. Damit sollen sie in die Lage versetzt werden, sich selbstorganisiert und selbstgesteuert multimediale, berufsbezogene und berufsübergreifende Bildungsinhalte anzueignen und sich auf ein lebenslanges Lernen vorzubereiten. 6 Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Klassenstufen 1 bis 3 Stundentafel Wochenstunden in den Klassenstufen 1 2 3 13 13 13 Berufsübergreifender Bereich 5 5 5 Deutsch/Kommunikation 1 1 1 Englisch 2 1 1 Gemeinschaftskunde - 1 1 Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1 Sport 1 1 1 Berufsbezogener Bereich 8 8 8 Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft 3 2 1 Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion 3 4 3 Marketing - - 2 1 1 2 1 1 - Pflichtbereich Rechnungswesen und Controlling 1 Berufsbezogenes Englisch 1 Die Integration in die oben aufgeführten Handlungsbereiche ist Unterrichtsprinzip. 7 Klassenstufen 1 bis 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsschule Aufbau und Verbindlichkeit der Einzellehrpläne Jeder Einzellehrplan enthält eine Kurzcharakteristik sowie eine Darstellung der Lehrplaneinheiten (LPE) mit Zeitrichtwerten in Unterrichtsstunden (Ustd.), Zielen, Inhalten und Hinweisen zum Unterricht. Die Ziele bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Schülerinnen und Schüler und sind damit eine wichtige Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte. Es werden drei wesentliche Dimensionen von Zielen berücksichtigt: - Kenntnisse (Wissen) - Fähigkeiten und Fertigkeiten (intellektuelles und praktisches Können) - Verhaltensdispositionen und Wertorientierungen (Wollen) Diese drei Dimensionen sind stets miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. Ihre analytische Unterscheidung im Lehrplan ist insbesondere mit Blick auf die Unterrichtsplanung sinnvoll, um die Intentionen von Lehr- und Lernprozessen genauer zu akzentuieren. Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach berufssystematischen und/oder fachsystematischen Prinzipien geordnet. Zusammenhänge innerhalb einer Lehrplaneinheit und Verbindungen zu anderen Lehrplaneinheiten werden ausgewiesen. Die Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien). Des Weiteren werden unterrichtspraktische Erfahrungen in Form kurzer didaktischer Kommentare wissenschaftlich reflektiert weitergegeben. Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Zeitrichtwerte der einzelnen Lehrplaneinheiten sind Empfehlungen und können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. Hinweise zum Unterricht haben gleichfalls Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung. Für die Gestaltung der Lehrplaneinheiten wird folgende Form gewählt: Lehrplaneinheit Zeitrichtwert: Ustd. Ziele Inhalte 8 Hinweise zum Unterricht Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Klassenstufen 1 bis 3 Einzellehrpläne Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Kurzcharakteristik Im Handlungsbereich "Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft" setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Stellung innerhalb des Ausbildungsbetriebes und der Medienwirtschaft auseinander. Sie können ihre neue Rolle bewusst reflektieren, ihre Rechte und Pflichten als Mitarbeiter in einem Medienbetrieb wahrnehmen und an Planungsprozessen teamorientiert und gegebenenfalls in englischer Verhandlungsführung mitarbeiten. Komplexe Strukturen in Medienbetrieben sowie die Erfordernis, flexibel auf ständig sich ändernde Bedingungen auf dem Medienmarkt nicht nur reagieren zu können, sondern auch selbst innovative Wege zu beschreiten, bedingen eine effiziente und Kreativität fördernde Kommunikation aller Mitarbeiter. Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass soziale Kompetenz der Mitarbeiter hierfür eine grundlegende Bedingung ist. Ausgestattet mit der Kenntnis der Theorien menschlichen Verhaltens und sozialer Interaktion in Arbeitsgruppen und Teams, lernen sie diese wichtige Schlüsselqualifikation erfolgreich einzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler besitzen elementare volkswirtschaftliche und arbeitsrechtliche Kenntnisse und haben einen Überblick über die wirtschaftspolitischen Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft. Die Schülerinnen und Schüler kennen unterschiedliche Medienprodukte und deren technische Herstellungsvoraussetzungen. Sie vollziehen die Chancen sowie den Ablauf der Gründung eines Medienunternehmens im relevanten Markt nach und beurteilen Möglichkeiten der Absicherung. Ihnen sind die staatlichen Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Medienbranche sowie die damit verbundenen Gefahren bewusst. Kenntnis personalwirtschaftlicher Anreizsysteme, der Aufbau einer Unternehmensverwaltung sowie der individuelle Umgang mit dem besonderen Produktionsfaktor Arbeit stellen für die Schülerinnen und Schüler eine wesentliche Grundlage dar, die sie zur Planung und Durchführung des Personaleinsatzes innerhalb eines Produktionsprojektes (siehe "Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung des Medienbetriebes") befähigt. 9 Klassenstufen 1 bis 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Berufsschule Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte Klassenstufe 1 Zeitrichtwerte: 120 Ustd. 1 Berufsausbildung im Rahmen des Rechtssystems 14 Ustd. 2 Funktionsweise von Wettbewerbsmärkten 30 Ustd. 3 Grundlagen arbeitsbezogener Sozialkompetenz 30 Ustd. 4 Gründung und Absicherung von Unternehmen im Medienmarkt 30 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 16 Ustd. Klassenstufe 2 Zeitrichtwerte: 80 Ustd. 5 Grundlagen der Personalwirtschaft 24 Ustd. 6 Arbeitsrechtliche Grundlagen 40 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise Klassenstufe 3 16 Ustd. Zeitrichtwerte: 40 Ustd. 7 Wirtschaftspolitische Grundlagen 20 Ustd. 8 Wirtschaftspolitische Feinsteuerung in der Medienbranche 12 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 10 8 Ustd. Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Klassenstufe 1 Klassenstufe 1 1 Berufsausbildung im Rahmen des Rechtssystems Zeitrichtwert: 14 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler können ihre neue Lern- und Lebenssituation planvoll und verantwortungsbewusst mitgestalten. Sie erschließen und reflektieren ihre Rechtsposition mit Hilfe der für die Berufsausbildung relevanten Rechtsvorschriften, artikulieren ihre Interessen und nehmen sie angemessen wahr. Den Schülerinnen und Schülern sind die Voraussetzungen für das Zustandekommen von Verträgen bekannt. Sie verstehen es, Konfliktsituationen sozialkompetent zu handhaben und kennen die Möglichkeiten gerichtlicher Hilfe. Duales Ausbildungssystem Berufsausbildungsgesetz Ausbildungsordnung Berufsausbildungsvertrag Abgrenzung zum Arbeitsvertrag - Probezeit - Abmahnung - Kündigung Jugend- und Auszubildendenvertretung in Betrieben Jugendarbeitsschutzgesetz Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen Überwachungs- und Aufsichtsämter Kammern Rechts- und Geschäftsfähigkeit einschlägige Normen des BGB Zustandekommen von Verträgen vgl. Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion, LPE 2 - Anfechtbarkeit und Nichtigkeit - Willenserklärungen Organe der Rechtspflege Zivilprozessordnung - Arten von Gerichten - schematischer Verfahrensablauf 11 Klassenstufe 1 2 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Funktionsweise von Wettbewerbsmärkten Berufsschule Zeitrichtwert: 30 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundlagen unternehmerischen Wirtschaftens. Sie beschreiben die Einflussfaktoren der Preisbildung, können Marktformen unterscheiden, Verhaltensweisen der Marktteilnehmer verstehen und die Ursachen erklären. Das Zusammenspiel der Wirtschaftssubjekte ist ihnen anhand des Modells des Wirtschaftskreislaufes bekannt. Ausgehend von den unterschiedlichen Zielen der Wirtschaftssubjekte vollziehen die Schülerinnen und Schüler das Entstehen von Konjunkturzyklen und die damit verbundenen Folgen nach. Grundlagen unternehmerischen Wirtschaftens ökonomisches Prinzip als Resümee aus der durch die Knappheit der Ressourcen bedingten Forderung nach Minimierung von Opportunitätskosten Wirtschaftskreisläufe schematische Darstellung System der sozialen Marktwirtschaft Einbeziehung entsprechender Artikel des GG - Koordinationsmechanismen der Märkte - Vergleich zwischen Markt- und Zentralverwaltungswirtschaft Preisbildung auf vollkommenen und unvollkommenen Märkten Besonderheiten des deutschen Medienmarktes aufzeigen Ziele der Marktteilnehmer Unterschied und Zusammenhang zwischen Gewinn, Kosten und Umsatz 12 Berufsschule 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Grundlagen arbeitsbezogener Sozialkompetenz Klassenstufe 1 Zeitrichtwert: 30 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Grundlagen der Kommunikationstheorien kennen, können verschiedene Kommunikationsformen unterscheiden und besitzen die Fähigkeit, bestimmte Konfliktlösungsstrategien bei Kommunikationsstörungen anzuwenden. Sie erkennen die Notwendigkeit von Teamarbeit innerhalb der Organisationsstrukturen im Medienbetrieb und können moderne Moderations- und Präsentationstechniken anwenden. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, ihre Arbeitsergebnisse in angemessener Form zu präsentieren und besitzen ein hohes Maß an Sozialkompetenz als Schlüsselqualifikation im Umgang mit Kollegen, Vorgesetzten und externen Kommunikationspartnern. Kommunikation - Grundlagen der Kommunikation - Kommunikationsstörungen · Störungen bei der personalen Kommunikation · Störquellen der Massenkommunikation Kommunikationstechnologien Gruppen und Teams in Organisationen - Merkmale von Gruppen und Teams - Macht und Autorität in Gruppen - Bedeutung von Gruppen- und Teamarbeit im Unternehmen Konfliktbewältigung Rollenspiel - Konfliktlösungsstrategien - Ziel und Verlauf von Konfliktgesprächen Moderations- und Präsentationstechniken - Grundlagen des Vortrages vor einer Gruppe Präsentationssoftware - Grundlagen der Rhetorik 13 Klassenstufe 1 4 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Gründung und Absicherung von Unternehmen im Medienmarkt Berufsschule Zeitrichtwert: 30 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler kennen Arten und Leistungen von AV-Betrieben sowie die allgemeinen Rechtsformen der Unternehmung. Sie begreifen die Prozesse der Unternehmensgründung in Abhängigkeit des zu realisierenden betrieblichen Gesamtzieles. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Rahmenbedingungen, die bei Neugründung eines Unternehmens im Medienmarkt von Bedeutung sind, und bewerten sie. Die einschlägigen Gesetzesnormen des HGB über die Firmierung, die Kaufmannseigenschaften, das Handelsregister und die Rechtsformen sind ihnen vertraut. Den Schülerinnen und Schülern sind die wesentlichen Risiken, die in AV-Medienbetrieben auftreten können, bekannt und sie wählen situationsadäquat Möglichkeiten der Absicherung aus. AV-Medium - Begriff, Arten, Einsatzbereiche - Herstellungsstufen - technische Voraussetzungen - Funktionen in AV-Medienbetrieben Rahmenbedingungen der Unternehmensgründung vgl. Projekt 2 Firmierung und Rechtsformen Kaufmannseigenschaften Handelsregister Produktionsspezifische Versicherungsmöglichkeiten der Medienbetriebe 14 Fallbearbeitung Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Klassenstufe 2 Klassenstufe 2 5 Grundlagen der Personalwirtschaft Zeitrichtwert: 24 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler sind sensibilisiert für die Besonderheiten des menschlichen Verhaltens und erkennen daraus die Problematik des Produktionsfaktors Arbeit. Sie besitzen einen Überblick über den Aufgabenbereich der Personalverwaltung und können Vorgänge der Personalverwaltung sowohl manuell als auch unter Nutzung geeigneter Softwareprogramme bearbeiten. Sie verfügen über Kenntnisse des Datenschutzes im Personalbereich. Die Schülerinnen und Schüler kennen unterschiedliche Personal-Anreizsysteme und können daraus die Bedeutung für die Arbeitsproduktivität ableiten. Sie führen eine individuelle Gehaltsabrechnung unter Beachtung der wesentlichen Bestimmungen des Einkommenssteuerrechts durch. Besondere Bedeutung und Problematik des Produktionsfaktors Arbeit Entwicklungsgeschichte der personalwirtschaftlichen Ansätze Manuelle und EDV-gestützte Personalverwaltung - Personalinformationsverarbeitung - Datenschutz - Personalberichtswesen Arbeitsbedingungen Arbeitsstättenverordnung Personal-Anreizsysteme - monetäre Anreize - nicht monetäre Anreize Pflichtversicherungen im Rahmen der Beschäftigung Gehaltsabrechnung 15 Klassenstufe 2 6 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Arbeitsrechtliche Grundlagen Berufsschule Zeitrichtwert: 40 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler kennen die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Vertragsarten des Personaleinsatzes und beschreiben Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer. Durch die Kenntnis der wesentlichen Arbeitnehmerschutzgesetze besitzen die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit, arbeitsrechtliche Ansprüche von Beschäftigten einzuschätzen und zu bewerten. Sie erkennen die Notwendigkeit gesetzlicher und freiwilliger Sozialversicherungen, kennen die wesentlichen Sozialversicherungen und deren Funktion und sind sich der sozial- und wirtschaftspolitischen Zielkonflikte bewusst. Verträge für den Personaleinsatz Musterverträge - Arbeitsvertrag - Honorarvertrag - Dienstvertrag - Werkvertrag - Vertragsverhandlungen Bewerbungsunterlagen, Testverfahren, Vorstellungsgespräch - Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis - Beendigung von Arbeitsverhältnissen Kollektives Arbeitsrecht - Tarifvertragswesen - Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrecht - Arbeitnehmerschutzgesetze - Arbeitsgerichtsbarkeit - Arbeitszeitregelungen - gesetzliche und freiwillige Sozialversicherungen 16 Hinweis auf Problematik des Generationenvertrages Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Klassenstufe 3 Klassenstufe 3 7 Wirtschaftspolitische Grundlagen Zeitrichtwert: 20 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Ziele der Wirtschaftspolitik sowie die individuellen Ziele der am wirtschaftspolitischen Prozess beteiligten Gruppen und Institutionen. Ihnen sind die zum Erreichen dieser Ziele eingesetzten Instrumente und deren Wirkungen bekannt. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die besondere Notwendigkeit einer konzertierten, gesamteuropäischen Wirtschaftspolitik in ausgewählten wirtschaftspolitischen Bereichen und reflektieren die Anforderungen an internationale Organisationsstrukturen. Notwendigkeit und Gefahren staatlicher Wirtschaftspolitik Zielharmonien und Zielkonflikte aufzeigen Wirtschaftspolitische Einflussnahme - Geldpolitik der EZB - Struktur- und Fiskalpolitik der Regierung Konjunktur - Konjunkturphasen - Konjunkturindikatoren - Theorie und Praxis der staatlichen Konjunkturpolitik 8 Wirtschaftspolitische Feinsteuerung in der Medienbranche Zeitrichtwert: 12 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler begründen Fördermaßnahmen, insbesondere staatliche, aus betrieblicher und volkswirtschaftlicher Sicht. Sie beurteilen Auswirkungen staatlicher Wirtschafts- und Konjunkturpolitik aus dem Blickwinkel der Medienbranche und begründen die Rolle des Staates bei der Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen. Rundfunkstaatsvertrag und Rundfunkgesetze am Beispiel des Staatsvertrages über den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) Rundfunkgebührenstaatsvertrag und Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag Subventionen in der Medienbranche 17 Klassenstufe 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft Kulturpolitik - Kontingentierung · Kontingentfilme · Kontingentgeschäft · Kontingentgesetz - Filmbewertungsstelle der Länder - Filmhochschulen und -akademien - Zensur Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft 18 Berufsschule Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Klassenstufen 1 bis 3 Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Kurzcharakteristik Die Schülerinnen und Schüler lernen den Prozess der Erstellung von Leistungen in Medienbetrieben aus dispositiver sowie aus ausführender Perspektive kennen. Sie können ihn unter Beachtung der teilweise konkurrierenden Aspekte hinsichtlich Kosten und künstlerischer Qualität beurteilen und mitgestalten. Die Schülerinnen und Schüler führen die zu Beginn des Prozesses der Medienproduktion stehende Beschaffung von technischer Ausrüstung, Rechten, Dienstleistungen und die Planung des Personaleinsatzes durch und bereiten die Produktion vor. Sie planen den Personaleinsatz für eine Produktion und überwachen und bewerten den Ablauf des Projektes. Die Schülerinnen und Schüler planen die Verwertung der erstellten Mediengüter, bereiten sie vor und führen sie durch. Die im Rahmen des Handlungsbereiches "Rechnungswesen und Controlling" erworbenen Kenntnisse der Finanzplanung und Investitionsrechnung bilden für die Schülerinnen und Schüler die Grundlage zur Ermittlung und Beurteilung adäquater Finanzierungsmethoden und -alternativen. Dabei werden auch die in entsprechenden Projekten gewonnenen praktischen Erfahrungen einbezogen. Zur Planung und Umsetzung dieser Aufgaben nutzen die Schülerinnen und Schüler detaillierte Kenntnisse des Projektmanagements in Verbindung mit Software für Projektplanung und Tabellenkalkulation. 19 Klassenstufen 1 bis 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Berufsschule Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte Klassenstufe 1 Zeitrichtwerte: 120 Ustd. 1 Grundlagen der Unternehmensführung 26 Ustd. 2 Beschaffungsmaßnahmen 48 Ustd. 3 Produktionsvorbereitung 30 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise Klassenstufe 2 16 Ustd. Zeitrichtwerte: 160 Ustd. 4 Personaleinsatz 20 Ustd. 5 Projektmanagement 70 Ustd. 6 Endfertigungsplanung 50 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise Klassenstufe 3 20 Ustd. Zeitrichtwerte: 120 Ustd. 7 Verwertung von Medienprodukten 50 Ustd. 8 Finanzierung 54 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 20 16 Ustd. Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Klassenstufe 1 Klassenstufe 1 1 Grundlagen der Unternehmensführung Zeitrichtwert: 26 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler können unternehmensexterne Einflussfaktoren und Erwartungen - insbesondere ökologische Anforderungen - in den betrieblichen Ziel- und Handlungsrahmen integrieren und erkennen die Bedeutung strategischer Unternehmensziele. Die Schülerinnen und Schüler kennen die organisatorischen Voraussetzungen zur kreativen und mitarbeiterorientierten Lösung komplexer medienbetrieblicher Aufgaben und Zielstellungen. Unternehmen als offene Systeme - externe und interne Einflussfaktoren - ökologische Anforderungen Güter- und Geldströme im Unternehmen Aufbauorganisation - Organisationsbegriff - Planungsphilosophien - Leitungssysteme in Medienbetrieben Ablauforganisation - Darstellung von Arbeitsabläufen Darstellung von Organigrammen, Prognose der Auswirkung verschiedener Leitungssysteme am Beispiel einer Tonträgerfirma/eines Labels oder eines Musikverlages Erstellung eines Netzplanes als projektbegleitende Aufgabenstellung - Entscheidungssysteme - Führungsstile und Führungstechniken Management-Prozess Ziele und Strategien medienwirtschaftlicher Unternehmen Beispiele konkreter Umsetzung von Corporate Identity, Unternehmenskultur, Unternehmensphilosophie usw. aus aktuellen Werbespots 21 Klassenstufe 1 2 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Beschaffungsmaßnahmen Berufsschule Zeitrichtwert: 48 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler können Beschaffungsvorgänge hinsichtlich benötigter Materialien sowie technischer Ausrüstungsgegenstände unter Beachtung von wirtschaftlichen, gesetzlichen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen durchführen und nutzen dabei vertragsrechtliche Kenntnisse. Sie führen Verhandlungen mit Anbietern auch in englischer Sprache. Die Schülerinnen und Schüler können das Urheber- und Lizenzrecht bei Beschaffungsmaßnahmen anwenden und beachten dabei auch internationale Bestimmungen. Sie kennen die rechtlichen Besonderheiten der branchenüblichen erfolgs- und zeitbestimmten Verträge. Bedarfsanalyse und Anfrage Anbieter Angebotsvergleich, Auftragsverhandlung vgl. Berufsbezogenes Englisch Beschaffung materieller Güter Kauf-, Leih-, Miet-, Pacht- und Leasingverträge Vertragsstörungen am Beispiel des Kaufvertrages vgl. Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft, LPE 1 Beschaffung von Dienstleistungen und Rechten - gesetzliche Grundlagen des Urheberrechts - Verwertungs- und Nutzungsrechte - Personen- und Persönlichkeitsrechte - Lizenzen · Lizenzabrechnung · Lizenzzahlungen Beschaffung von "Artists and Repertoire" in der Tonträgerbranche - Verträge mit Autoren - Verträge mit darstellenden Künstlern 22 vgl. Projekt 3 Berufsschule 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Produktionsvorbereitung Klassenstufe 1 Zeitrichtwert: 30 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Fachterminologie sowie die Hilfsmittel und Methoden zur Vorbereitung des Herstellungsprozesses und wenden sie an. Sie sind mit der Nutzung geeigneter Computertechnik und Software in verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Medienbranche vertraut. Terminologie der Medienproduktion und Fachkommunikation - Recherche - Exposé - Treatment - Manuskript (Drehbuch, Skript) und allgemeiner Ablaufplan Exposé- und Drehbucherstellung im Rahmen eines Projektes - Storyboard Leistungserstellungsprozess vom Konzept bis zur Planung der Herstellung Ablaufschema einer AV-Produktion (Fernsehproduktion) - thematische Stoffauswahl · Arten von Fernseh-, Hörfunk und sonstigen AV-Produkten · Stoffzulassung · Stoffrechte · Exposé und Drehbuch - Herstellungsvorbereitung · Etatplan · Entwicklungsphasen einer Produktion · Planung der Produktionskapazität unter Beachtung möglicher Engpässe Nutzung entsprechender Software zur Grobkalkulation von "EB-/EFP-Produktionen" beim Fernsehen Erarbeitung von Handlungsstrategien zur Vermeidung finanzieller Engpässe bei der AV-Produktion Dramaturgische Grundkenntnisse der Film- und Fernsehproduktion 23 Klassenstufe 2 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Berufsschule Klassenstufe 2 4 Personaleinsatz Zeitrichtwert: 20 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Personalbedarf für eine Medienproduktion und wirken bei Maßnahmen der Personalauswahl und -einstellung mit. Dabei beachten sie die arbeits-, steuer- sowie sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen. Die Schülerinnen und Schüler wissen um die Bedeutung der Fort- und Weiterbildung für Arbeitnehmer in der AV-Medienbranche und kennen entsprechende Bildungsangebote. Personalbedarfsplanung - Ermittlung des quantitativen Bedarfs - Verfahren zur Ermittlung des qualitativen Entwicklung und Darstellung von AnforBedarfs derungsprofilen Personalbeschaffung - Ziel, Inhalt und Arten der Personalbeschaffung - Personalauswahl - Besonderheiten des "Casting" Personaleinsatzplanung Notwendigkeit, Ziele und Methoden der Personalentwicklungsplanung Fortbildungsakademien, Verbände und sonstige medienspezifische Vereine und Institutionen 24 Einsatz entsprechender Software, vgl. Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft, LPE 5 Berufsschule 5 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Projektmanagement Klassenstufe 2 Zeitrichtwert: 70 Ustd. Durch Anwendung geeigneter Software überwachen und bewerten die Schülerinnen und Schüler den Ablauf der Leistungserstellung in Projekten. Sie kennen die spezifischen Aufgaben aller Projektphasen aus produktionstechnischer Perspektive sowie die organisatorischen und personalbezogenen Anforderungen an die Führung eines Projektes. Die Schülerinnen und Schüler prüfen Projekte auf Rentabilität, erfassen die Projektdaten für das Rechnungswesen und sichern das Liquiditätsziel. Grundlagen des Projektmanagements - Begriff, Ziele und Aufgaben - Wesen des Projektmanagements · Vorgehensweise im Projekt · Projektführung · Projektorganisation vgl. LPE 1 - typische Anwendungsgebiete Projekt-Ablaufplanung und methodische Unterstützung - projektbezogene Unterlagen · Produktionsdrehplan · terminbezogene Unterlagen · tagesbezogene Unterlagen - Nutzung von Projektsoftware - Personalplanung in Projekten - Grobkalkulation von Projekten - Aufbereitung von Daten für das Rechnungswesen · Steuerung von Zahlungen · Liquiditätssicherung vgl. Rechnungswesen und Controlling, LPE 6 Projekt-Kontrolle Durchführung einer Abweichungsanalyse (Soll-Ist-Vergleich) 25 Klassenstufe 2 6 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Endfertigungsplanung Berufsschule Zeitrichtwert: 50 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler organisieren Prozesse der Endfertigung und erstellen Abschlussdokumentationen. Dabei arbeiten sie zielgerichtet mit Betrieben zusammen, um ein Projekt abzuschließen. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen Produkte, Dienstleistungen sowie Verfahren der Leistungserstellung unter wirtschaftlichen, künstlerisch-gestalterischen und technischen Gesichtspunkten. Bei Präsentationen sowie bei Abnahmeverfahren wirken sie mit. Die Schülerinnen und Schüler kalkulieren Kosten der Nachbesserung oder Nachfertigung und führen eine abschließende Nachkalkulation des Projektes durch. Möglichkeiten der Datenverarbeitung nutzen sie zielgerichtet. Sie archivieren Rechte und lagern Produkte, wobei sie wesentliche Rahmenbedingungen sowie ökologische Erfordernisse beachten. AV-Produktbearbeitung am konkreten Projekt einer Film- oder Videobearbeitung - Elemente der visuellen Komposition · Goldener Schnitt · Linie · Kontrast · Kameraführung · Achssprung - Tonbearbeitung/Audiomastering Anwendung spezieller Software zur Nachsynchronisation - grafische Bearbeitung Anwendung spezieller Software - Bildbearbeitung - Textbearbeitung · Redaktion · Dialog Vervielfältigung von AV-Produkten - Funktion von Erst- bzw. Nullkopien bei der Filmerstellung - Verfahren der industriellen Produktion von CDs Zielgruppen- und produktgerechte Präsentation - Wesen der Werbung - Wesen der Public-Relations - Präsentationstechniken 26 Projektpräsentation durch die Schülerinnen und Schüler Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Klassenstufe 2 Kriterien der Produktbeurteilung - Ökonomie - Schlichtheit - charakteristische Sprache - Unsichtbarkeit bei Dialogen - Bildkomposition Nachkalkulation der erstellten Leistung Durchführung eines Soll-Ist-Kostenvergleichs Dokumentation, Archivierung und Lagerung von AV-Produkten Nutzung entsprechender Software Datensicherung Entsorgung und Umweltschutz - Schonung knapper Ressourcen - Schonung der Umwelt - ökologiegerechte Produkte und Produktionsverfahren 27 Klassenstufe 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Berufsschule Klassenstufe 3 7 Verwertung von Medienprodukten Zeitrichtwert: 50 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler kennen nationale und internationale Organisationen, die an der Verwertung von Produkten beteiligt sind, und deren Leistungen. Sie beurteilen die Funktion und Bedeutung von Rechteverwertern in wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Hinsicht. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die Zusammenarbeit mit diesen Organisationen, insbesondere bezogen auf den Bereich der Vergütungen, zu gestalten. Sie bearbeiten Vertriebsvorgänge. Rechteverwerter, Verwertungsgesellschaften Verwertungsformen Projekt: Verwertung und Vertrieb eines (fiktiven oder von Schülerinnen und Schülern selbst erstellten) Multimediaproduktes, vgl. Projekt 3: Kalkulation einer Musik-CD Verwertungsvertrag Lizenzabrechnung und Zahlung Meinungs- und Kommunikationsfreiheit Gruppendiskussion unter Einbeziehung entsprechender Artikel des Grundgesetzes Schutz von Persönlichkeitsrechten praktische Fallbeispiele hinsichtlich des Spannungsfeldes der individuellen Persönlichkeitsrechte und dem Informationsanspruch der Allgemeinheit Wesentliche nationale und internationale medienrechtliche Vorschriften Vertrieb - Vertriebswege und -formen - Fakturierung - Erfassen und Verwalten von Vertriebsdaten - Zahlungen überwachen und mahnen 28 Berufsschule 8 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion Finanzierung Klassenstufe 3 Zeitrichtwert: 54 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Kapitalbedarf für eine Medienproduktion und reflektieren die verschiedenen Finanzierungsquellen. Sie unterscheiden die branchenrelevanten Formen der Finanzierung und beurteilen sie unter wirtschaftlichen und rechtlichen Gesichtspunkten. Sie diskutieren staatliche Fördermaßnahmen und deren Auswirkungen auf die Medienbranche unter betrieblichen, volkswirtschaftlichen und künstlerischen Aspekten. Beim Vergleich von Finanzierungsalternativen sowie bei der Überwachung des Verbrauchs von Finanzmitteln wenden die Schülerinnen und Schüler geeignete Software an. Aufgaben der Finanzierung - Kapitalbeschaffung - Liquiditätssicherung Außen- und Innenfinanzierung mit Beispielen von Darlehensverträgen und Formen der Kreditsicherung Eigen- und Fremdfinanzierung Besondere branchenspezifische Formen der Beschaffung finanzieller Mittel - Bartering/Kompensationsgeschäfte - Beteiligungsfinanzierung - Überbrückungsfinanzierung - Film- und Fernsehförderung · Filmförderungsanstalt · Filmförderungsanträge · Referenzfilmförderung · Förder-GmbH praktische Übung: Ausfüllen von Antragsformularen in Gruppenarbeit - Produktions- und Projektförderung - Medienförderprogramme Finanzplanung - Finanz- und Liquiditätspläne rechnerischer Vergleich von Finanzierungsalternativen - finanzwirtschaftliche Kennzahlen - Finanzierungsregeln und Regeln der Kapitalstruktur 29 Klassenstufe 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Marketing Berufsschule Marketing Kurzcharakteristik Vor dem Hintergrund zunehmender Verschärfung des Wettbewerbs und der Globalisierung der Märkte begreifen die Schülerinnen und Schüler Marketing als eine von der Unternehmensführung bis in die untersten Funktionsbereiche zu integrierende, auf Kunden und Märkte ausgerichtete Denkhaltung. Abgeleitet aus der langfristigen Zielsetzung von Unternehmen und deren Unternehmensphilosophie verstehen es die Schülerinnen und Schüler, den Absatzmarkt des Unternehmens abzugrenzen, zu beschreiben und realistische Marketingziele zu formulieren. Dabei nutzen sie die Marktforschung als wichtiges Instrument sowohl zur Bestimmung des wirtschaftlichen Ist-Zustandes als auch zur Einschätzung künftiger Marktgegebenheiten. Auf Basis dieser Erkenntnisse setzen die Schülerinnen und Schüler die marketingpolitischen Instrumente zur Entwicklung operativer und strategischer Marketingkonzeptionen ein. Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte Klassenstufe 3 Zeitrichtwerte: 80 Ustd. 1 Marketingstrategische Grundlagen 18 Ustd. 2 Marktforschung 16 Ustd. 3 Marketingpolitik 30 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 30 16 Ustd. Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Marketing Klassenstufe 3 Klassenstufe 3 1 Marketingstrategische Grundlagen Zeitrichtwert: 18 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler verstehen Marketing als eine marktorientierte Grundhaltung der Unternehmensführung und als ein konkretes Instrument zur Realisierung der Unternehmensziele. Sie kennen die grundlegenden Marketingstrategien sowie die modernen Instrumente zur Unternehmensführung. Einführung in den Marketingbegriff - Begriffsklärung - historische Entwicklung - moderne Interpretationen des Marketings - neue Ausprägungsformen des Marketings Marketingmanagement - Marketingmanagementprozess Anknüpfung an evtl. bereits durchgeführte Projekte - Marketingziele - Marketingorganisation - Situationsanalyse - Marketingkonzeption - Marketingcontrolling Langfristige Produktstrategien Marktauftrittsstrategien Instrumente der marketingstrategischen Analyse und Planung - PIMS-Konzept - SWOT-Analyse - Produktlebenszyklus-Analyse - Erfahrenskurve - Portfolio-Analyse 31 Klassenstufe 3 2 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Marketing Marktforschung Berufsschule Zeitrichtwert: 16 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Marktforschung als Basis für die Festlegung von Marketingzielen. Sie beschaffen und erheben Marktdaten, werten Quellen auch fremdsprachlich - aus und entwickeln darauf basierend ein Marketingkonzept. Ziele und Aufgaben der Marktforschung Quellen der Marktforschung Marktforschungsprozess - Festlegung eines Forschungszieles - Konzeption eines Forschungsplanes - Erhebungsverfahren - Datenerhebungsmethoden im Rahmen der Primärforschung Forschungsziel sowie die folgenden Schritte des Marktforschungsprozesses sollten sich auf ein medienspezifisches Marketingproblem, wie die Untersuchung von Zielgruppen und deren Mediennutzung, beziehen. - Erhebung der Daten - Analyse der Daten Prognose als Randgebiet der Marketingforschung 3 Marketingpolitik Zeitrichtwert: 30 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Instrumente des Marketings mit den Bestandteilen Produkt-, Kontrahierungs-, Distributions- und Kommunikationspolitik und sind mit den Wirkungen der einzelnen Instrumente vertraut. Sie stellen situationsbezogen einen Marketingmix zusammen. Die Schülerinnen und Schüler wirken bei der Umsetzung von Marketingmaßnahmen mit und beachten dabei rechtliche Bestimmungen. Sie schätzen die Wirksamkeit der gewählten Marketingmaßnahmen ein. Produkt- und Programmpolitik - Produktpolitik im engeren Sinne - Programmpolitik - Kundendienst- und Garantieleistungspolitik Kontrahierungspolitik - Preispolitik - Rabattpolitik - Lieferungs- und Zahlungsbedingungen - Absatzfinanzierungspolitik 32 verschiedene Ausprägungen der Produktpolitik an konkreten Fällen aus der Film- und insbesondere der Musikbranche beispielhaft dokumentieren Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Marketing Klassenstufe 3 Distributionspolitik - Wahl der Absatzwege - physische Distribution Kommunikationspolitik - Bestimmung des Werbebudgets - klassische Werbung Bedeutung der Frühjahrs- und Herbstmessen in Cannes für den Vertrieb der Produktionsunternehmen der Film- und Fernsehwirtschaft - Promotion - Public Relations - Sponsoring - Messen und Ausstellungen - Direktwerbung Erstellung eines Marketingmix vgl. Projekt 1, Berufsbezogenes Englisch Werbeerfolgskontrolle 33 Klassenstufen 1 bis 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Rechnungswesen und Controlling Berufsschule Rechnungswesen und Controlling Kurzcharakteristik Die Einsicht in die zentrale Rolle von Buchführung, Kosten- und Leistungsrechnung sowie Controlling als Instrumente der kaufmännischen Unternehmensführung bildenden Schwerpunkt dieses Handlungsbereiches. Die Schülerinnen und Schüler sind im Rahmen einfacher Geschäftsfälle mit dem System der doppelten Buchführung einschließlich des Jahresabschlusses vertraut. Sie interpretieren die wesentlichen Bestandteile des Jahresabschlusses hinsichtlich des unternehmerischen Erfolges. Die Schülerinnen und Schüler können zudem alle relevanten Daten aus der Finanzbuchhaltung zu Zwecken der Kostenrechnung entnehmen. Sie arbeiten diese nach den gängigen Verfahren der Leistungs- und Kostenrechnung unter Zuhilfenahme geeigneter Software auf und nutzen die Ergebnisse für die Kalkulation sowie zur betriebswirtschaftlichen Entscheidungsfindung. Die Schülerinnen und Schüler wenden die Methoden der Investitionsrechnung unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen zur mittel- und langfristigen Planung von Investitionsvorhaben an. Durch das Verständnis von Zielbeziehungen innerhalb einer Unternehmung können die Schülerinnen und Schüler die teilweise konkurrierenden Einzelpläne aus den Bereichen Beschaffung, Finanzierung, Produktion, Rechnungswesen, Personal und Absatz im Zusammenhang erfassen. 34 Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Rechnungswesen und Controlling Klassenstufen 1 bis 3 Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte Klassenstufe 1 Zeitrichtwerte: 40 Ustd. 1 Grundlagen der Buchführung 20 Ustd. 2 Praxisorientierte Belegbuchführung 12 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise Klassenstufe 2 8 Ustd. Zeitrichtwerte: 40 Ustd. 3 Typische Buchungen im Medienbetrieb 16 Ustd. 4 Jahresabschluss 16 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise Klassenstufe 3 8 Ustd. Zeitrichtwerte: 80 Ustd. 5 Einführung in die Kosten- und Leistungsrechnung 40 Ustd. 6 Investitionsrechnung 24 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 16 Ustd. 35 Klassenstufe 1 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Rechnungswesen und Controlling Berufsschule Klassenstufe 1 1 Grundlagen der Buchführung Zeitrichtwert: 20 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Notwendigkeit und praktische Relevanz der doppelten Buchführung als wichtige Grundlage für die Führung eines Unternehmens. Sie können die Buchführung in das umfassende Rechnungswesen einordnen. Die Schülerinnen und Schüler sind mit der Technik der doppelten Buchführung vertraut und kennen die Buchungsregeln der Bestands- und der Erfolgskonten sowie deren Abschluss- und Eröffnungsmethodik. Sie sind in der Lage, die Funktion des Eigenkapitalkontos hinsichtlich der Erfolgskonten und der Privatentnahmen zu erfassen. Aufgaben der Buchführung Vorzüge der doppelten Buchführung anhand eines praktischen Beispiels erläutern Systematik der doppelten Buchführung Technik der doppelten Buchführung - Buchen auf Bestandskonten - Buchen auf Erfolgskonten Abschluss- und Eröffnungsbuchungen 2 Praxisorientierte Belegbuchführung Zeitrichtwert: 12 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler können anhand von Belegen praxisgerechte Teilschritte der Finanzbuchhaltung ausführen. Sie bearbeiten Zahlungsvorgänge und erfassen Beschaffungs- und Zahlungsvorgänge buchhalterisch. Buchen kassenwirksamer Vorgänge und Grundsätze der Kassenführung nach Belegen Kassenquittungen einsetzen Erlösbuchungen Umsatzsteuer einschließlich Korrekturbuchung Buchung von Beschaffungsvorgängen und Anzahlungen Buchung von Nachlässen 36 Eingangs- und Ausgangsrechnungen, Bankauszüge u. Ä. erläutern Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Rechnungswesen und Controlling Klassenstufe 2 Klassenstufe 2 3 Typische Buchungen im Medienbetrieb Zeitrichtwert: 16 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Buchungen im Rahmen des Produktionsprozesses von Medienbetrieben und erfassen Beschaffungs- und Zahlungsvorgänge buchhalterisch. Sie führen Buchungen im Personalbereich durch. Die Schülerinnen und Schüler können Gehaltsabrechnungen auch mit Hilfe von EDVProgrammen buchhalterisch erfassen. Sie sind mit Buchungen im Bereich des Anlagevermögens einschließlich der Buchung von Wertminderungen vertraut. Buchungen des Produktionsprozesses - Buchungen beim Einkauf von Gütern des Anlage- und Umlaufvermögens - Buchungen bei der Herstellung von Gütern des Umlaufvermögens - Buchungen beim Leasing von Gütern des Anlagevermögens Buchungen im Personalbereich - Lohn- und Gehaltsabrechnung · Arbeitsentgeltberechnung · Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer · Sozialversicherungsbeiträge · Vorschüsse und Sondervergütungen · vermögenswirksame Leistungen - Lohnbuchhaltung - Abrechnung freier Mitarbeiter Buchungen im Bereich des Anlagevermögens 37 Klassenstufe 2 4 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Rechnungswesen und Controlling Jahresabschluss Berufsschule Zeitrichtwert: 16 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Aufgaben und Bestandteile des Jahresabschlusses sowie die Hauptabschlussübersicht. Sie sind mit den Möglichkeiten der Gewinnverteilung, Bewertungsgrundsätze und Bilanzkennziffern vertraut und bewerten ausgewählte Gegenstände des Jahresabschlusses. Die Schülerinnen und Schüler vergleichen Bilanzen von Unternehmen der Medienbranche. Vorbereitende Abschlussarbeiten - gesetzliche Grundlagen - Inventur - lineare und degressive Abschreibungen - zeitliche Erfolgsabgrenzungen - Rückstellungen und Rücklagen Steuern Gewinnverteilung Rolle der Bilanzkennziffern - einseitige (vertikale) Bilanzkennzahlen - zweiseitige (horizontale) Bilanzkennzahlen - Rentabilitätskennzahlen Branchenvergleich 38 aktuelle gesetzliche Regelungen beachten Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Rechnungswesen und Controlling Klassenstufe 3 Klassenstufe 3 5 Einführung in die Kosten- und Leistungsrechnung Zeitrichtwert: 40 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Bestandteile der Kosten- und Leistungsrechnung. Sie unterscheiden Kostenstellen, Kostenarten und Kostenträger, wenden Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung bei einfachen Sachverhalten an und sind mit den Grundzügen der Deckungsbeitragsrechnung vertraut. Den Schülerinnen und Schülern ist bewusst, dass Controlling ein ertragsorientiertes Instrumentarium darstellt, das die Koordination von Rentabilität und Sicherheit gewährleistet. Begriffliche Grundlagen der Kosten- und Leistungsrechnung Abgrenzung anhand von Beispielen: Vorfälle, die Ausgaben, aber keinen Aufwand darstellen Kostenarten Erfassung und Gliederung der Kosten Kostenstellen - Betriebsabrechnungsbogen - innerbetriebliche Leistungsverrechnung Kostenträger - Prinzipien der Kostenträgerrechnung - Kostenträgerstückrechnung - Kostenträgerzeitrechnung Ist- und Plankostenrechnung Grundzüge der Deckungsbeitragsrechnung - einstufige Deckungsbeitragsrechnung - mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung Aufgaben des Controlling - Begriff und Inhalt des Controlling - Grundfunktionen des Controlling - Controlling in verschiedenen Unternehmensbereichen 39 Klassenstufe 3 6 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Rechnungswesen und Controlling Investitionsrechnung Berufsschule Zeitrichtwert: 24 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler sind über Verfahren der Investitionsrechnung informiert und führen Kapitalbedarfsrechnungen durch. Sie kennen die Auswirkungen von Investitionen auf Kosten-, Finanz-, Personal- und Marketingplanung. Investitionsbegriff Kapitalbedarfsrechnung vgl. Projekt 3 Finanzplanung rechnerischer Vergleich von Finanzierungsalternativen - Finanz- und Liquiditätspläne - finanzwirtschaftliche Kennzahlen - Finanzierungsregeln und Regeln der Kapitalstruktur Statische Verfahren der Investitionsrechnung - Kostenvergleichsrechnung - Gewinnvergleichsrechnung Auswirkungen von Investitionen - auf Personalplanung - auf Kostenstrukturen - auf Marketingstrategien 40 Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsbezogenes Englisch Klassenstufen 1 und 2 Berufsbezogenes Englisch Kurzcharakteristik Aufbauend auf den in der allgemein bildenden Schule und im berufsübergreifenden Fremdsprachenunterricht der Berufsschule erworbenen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, Englisch in berufstypischen Handlungssituationen als Kommunikationsmittel anzuwenden. Der Unterricht vermittelt neben den fachsprachlichen auch sozio- und interkulturelle Kenntnisse mit dem Ziel, Sicherheit im Umgang mit ausländischen Kommunikationspartnern und Verständnis für Gegebenheiten im Land der Zielsprache zu entwickeln. Die Festigung und Vertiefung von fachspezifischen Lern- und Arbeitstechniken dient der Befähigung, selbstständig und lebenslang zu lernen. Der Unterricht ist z. B. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit, Rollenspiele handlungsorientiert auszurichten. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht sowie die Nutzung moderner Informationstechnik und Medien wesentliche Voraussetzung. Eine detaillierte Abstimmung mit dem Unterricht im berufsübergreifenden Bereich ist unerlässlich, um inhaltliche Dopplungen zu vermeiden bzw. Synergieeffekte zu erzielen. Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte Klassenstufe 1 Zeitrichtwerte: 40 Ustd. 1 Recherchieren und Aufbereiten berufsbezogener Informationen 12 Ustd. 2 Führen von Kundengesprächen 20 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise Klassenstufe 2 8 Ustd. Zeitrichtwerte: 40 Ustd. 3 Führen von Verhandlungen und Geschäftskorrespondenz 22 Ustd. 4 Projektarbeit 10 Ustd. Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 8 Ustd. 41 Klassenstufe 1 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsbezogenes Englisch Berufsschule Klassenstufe 1 1 Recherchieren und Aufbereiten berufsbezogener Informationen Zeitrichtwert: 12 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, englischsprachige Informationen ihrer Branche aus verschiedenen, authentischen Informationsquellen zu verstehen sowie zielgruppenadäquat aufzubereiten und zu präsentieren. Dabei können sie mit der branchentypischen Fachterminologie kompetent umgehen. Sie sind in der Lage, über die nationale und internationale Medienlandschaft Auskünfte zu erteilen. Einführung in die Fachlexik Medien und Medienkultur Hinweise zur systematischen Erarbeitung wesentlicher Fachterminologie Einsatz von Hilfsmitteln (Wörterbucharbeit, Software) Auswertung von Informationsquellen der Medienindustrie Lesetechniken, auch zum schnellen Lesen Textsortenspezifik (Verwendung grammatischer Erscheinungen, bevorzugte stilistische Elemente, Textgliederung u. Ä.) Übungen zum verstehenden Lesen und Übersetzen Erfassung, Analyse und Darstellung aktueller nationaler und internationaler Tendenzen und Neuentwicklungen im Medienbereich gezielte Arbeitsaufträge Auswerten und Erstellen von Tabellen, Statistiken, Diagrammen Einsatz technischer Hilfsmittel Erläuterung der Organisation und Struktur des Medienunternehmens Eigentumsform, Rechtsform Organisationseinheiten/Abteilungen und ihre Aufgaben (Organigramm) - Beschreibung von Arbeitsabläufen anhand des Organigramms - Corporate identity Ziele und Absichten in Abstimmung mit Englisch im berufsübergreifenden Bereich, Lernbereich 3 42 Berufsschule 2 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsbezogenes Englisch Führen von Kundengesprächen Klassenstufe 1 Zeitrichtwert: 20 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler können aufgabenbezogen und zielgerichtet mit Kunden und Geschäftspartnern kommunizieren. Sie sind in der Lage, die Produkte und den Service ihres Medienunternehmens umfassend vorzustellen. Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Kundengesprächs Simulation unterschiedlicher Gesprächssituationen vgl. Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft, LPE 3 - Kontaktaufnahme und Kontaktpflege mündlich (vgl. Telefonieren), schriftlich (Brief, E-Mail, Fax) - Besprechungsinhalte Schaffung eines positiven Gesprächsklimas Dauer von Gesprächsphasen, Übergänge, Sitzordnung, Pausengestaltung - Festlegung von Zielen und Vereinbarungen Eingehen auf Gegenargumente - unterschiedliche kulturelle Gepflogenheiten Höflichkeit, Grad der Direktheit Telefonieren Anknüpfung an Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich, Lernbereiche 3 und 4 Ergebnissicherung Rollenspiele, Simulieren berufstypischer Situationen Führung durch die Firma/das Unternehmen als Ergebnis oder Vorbereitung des Kundengesprächs und/oder Vorstellung der Produkte und Dienstleistungen in Weiterführung von LPE 1 auf der Grundlage der Analysen und Auswertungen 43 Klassenstufe 2 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsbezogenes Englisch Berufsschule Klassenstufe 2 3 Führen von Verhandlungen und Geschäftskorrespondenz Zeitrichtwert: 22 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, bei Planung und Durchführung von Besprechungen und Verhandlungen mitzuwirken und dabei interkulturelle Besonderheiten zu beachten. Sie sind fähig, die gängige Geschäftskorrespondenz ihrer Branche zu führen sowie situations- und adressatengerecht in schriftlicher und mündlicher Form zu reagieren. Vorbereitung von Konferenzen und Arbeitstreffen - Erstellen der Tagesordnung - Einladungen der Teilnehmer nach Terminabsprachen - Festlegung von Zielen und Inhalten vgl. Englisch im berufsübergreifenden Bereich vgl. Geschäftskorrespondenz Strategie, Ablauf, Beiträge, Handouts; ggf. Rahmenprogramm Einführung in die Verhandlungsführung - Einholen von Informationen über Verhandlungspartner und mögliche Mitbewerber Beachtung unterschiedlicher kultureller Gepflogenheiten - Argumentationsmöglichkeiten zur eigenen Verhandlungsposition ggf. wesentliche Vertragsinhalte in Auswahl, exemplarisch an Beispielen - Berichterstattung Muster, ggf. Fallstudien Geschäftskorrespondenz - stilistische und formale Besonderheiten - Geschäftskorrespondenz des ungestörten und gestörten Geschäftsverlaufs in Abstimmung mit Englisch im berufsübergreifenden Bereich insbesondere Bearbeitung der branchentypischen Standardkorrespondenz 44 Berufsschule 4 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsbezogenes Englisch Projektarbeit Klassenstufe 2 Zeitrichtwert: 10 Ustd. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die in den vorangegangenen Lehrplaneinheiten erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem Projekt unter Einbeziehung ihrer fachlichen Kenntnisse, insbesondere aus dem Handlungsbereich Marketing, anzuwenden. Dabei weisen sie auch ihre Sozialkompetenz und Teamfähigkeit nach. Projekt 1: Entwicklung und Präsentation eines Marketingkonzeptes Die Schülerinnen und Schüler können das Projekt wählen. Beide Projekte sind in Gruppenarbeit zu realisieren: von der Idee über die Planung bis zur Präsentation. Projekt 2: Werbung für ein Produkt oder eine Dienstleistung zielgruppengerechte Vorbereitung und Durchführung der Präsentation, Auswahl von Unterstützungsmitteln, Ergebnissicherung Anwenden von Kenntnissen aus folgenden Handlungsbereichen: - Stellung des Medienbetriebes in der Gesamtwirtschaft, LPE 3 - Betriebswirtschaftliche Steuerung und Planung der Medienproduktion, LPE 5 45 Klassenstufen 1 bis 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsschule Anlagen Empfehlungen für eine projektorientierte Unterrichtsgestaltung Projekt 1 Erstellung einer Marketingkonzeption In diesem Projekt vollziehen die Schülerinnen und Schüler die notwendigen Schritte zur Erstellung einer Marketingkonzeption für ein Medienprodukt. Dabei stellt sich für die Schülerinnen und Schüler die Frage, welche Marktdaten zur Vermarktung der Leistung notwendig sind und wie diese Daten erhoben werden können. Auf Basis der erhobenen Daten müssen entsprechende Instrumente eingesetzt werden, um ein optimales Marketingmix zu realisieren, wobei auf einen realistisch budgetierten Kommunikationsetat Wert gelegt wird. Die Ergebnisse des Projektes präsentieren die Schülerinnen und Schüler mittels Booklet und unter Zuhilfenahme professioneller Kommunikationstechniken und Präsentationsmedien. Situationsbeschreibung Entwickeln Sie für einen großen, internationalen Computerspieleproduzenten aus Kanada eine Vermarktungsstrategie! Das neue Spiel, das für den deutschsprachigen Markt adaptiert werden soll, kann im Netzwerkbetrieb von bis zu 6 Personen gespielt werden. Es handelt sich bei dem Spiel um Jules Vernes Wettrennen gegen die Zeit „In 80 Tagen um die Welt“, wobei das Programm den Spielern immer wieder neue Hindernisse in den Weg legt, die auf kreative Weise zu bewältigen sind. Der Preis des Spiels liegt knapp unter 40,00 Euro. Der für das erste Jahr prognostizierte Umsatz beträgt 8 Millionen Euro. Ca. 15 Prozent des Umsatzes können für die Marketingkommunikation ausgegeben werden. Aufgabenstellung 1 Definieren Sie mögliche Zielgruppen und Kommunikationsziele! 2 Entwickeln Sie ein Distributionskonzept! 3 Schlagen Sie geeignete Kommunikationsmethoden und Werbeträger vor, um das Produkt optimal zu bewerben! 4 Die Realisation von Werbemitteln soll nur bis zum Rohlayout erfolgen. 46 Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Klassenstufen 1 bis 3 Projekt 2 Gründung eines Medienbetriebes Die Schülerinnen und Schüler erleben den Prozess der Unternehmungsgründung anhand eines fiktiven Beispiels aus der Medienbranche. Dabei werden neben den Aspekten der eigentlichen Gründung auch die im Vorfeld nutzbaren Beratungs- und Informationsstellen real in Anspruch genommen. Situationsbeschreibung Ein Kaufmann/eine Kauffrau für audiovisuelle Medien beabsichtigt zusammen mit einem befreundeten Toningenieur und einem Mediengestalter, eine Filmproduktionsgesellschaft zu gründen, in der alle drei auch entsprechend ihrer Fähigkeiten aktiv tätig sein wollen. Die Unternehmung soll anfangs regional tätig werden, wobei sich am Ort ein großer öffentlich rechtlicher Sender und mehrere kleine Produktionsfirmen befinden. Dem Kaufmann stehen als Gründungskapital 83.000,00 Euro aus einer Erbschaft als Barmittel zur Verfügung. Der Toningenieur kann aus seinem Privatvermögen die technische Ausstattung eines Tonstudios im Zeitwert von 152.600,00 Euro mit in das Unternehmen einbringen. Der Mediengestalter besitzt einen neuwertigen Kleintransporter im Wert von 39.000,00 Euro sowie eine komplette Kameraausrüstung mit einem Zeitwert von 35.700,00 Euro, die er aus seinem Privatvermögen in die Unternehmung einbringen möchte. Aufgabenstellung 1 Erstellen Sie einen Themenkatalog mit den persönlichen und sachlichen Voraussetzungen für die Gründung des Unternehmens und gehen Sie dabei auch auf mögliche Gründe des Scheiterns ein! 2 Erstellen Sie eine Wettbewerbsanalyse und Standortbestimmung, definieren Sie das Leistungsangebot ihres Unternehmens und legen Sie dar, über welche Kommunikationswege Sie ihr Unternehmen am Markt bekannt machen wollen! 3 Entscheiden Sie sich für eine geeignete Rechtsform für das Unternehmen und begründen Sie ihre Entscheidung! 4 Erstellen Sie anhand obiger Daten die Eröffnungsbilanz des Unternehmens und erläutern Sie etwaige Finanzierungsmöglichkeiten in Abhängigkeit von der gewählten Rechtsform! 5 Erarbeiten und beschreiben Sie in der richtigen chronologischen Abfolge die Teilschritte zur Anmeldung der Unternehmung! 47 Klassenstufen 1 bis 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsschule Projekt 3 Kalkulation einer Musik-CD In diesem Projekt erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler die Kalkulationspraxis in der Musikbranche, festigen die Prozentrechnung und üben den Umgang mit Kennziffern, variablen Kosten, fixen Kosten, Erlösen und Gewinn. Dieses Projekt basiert auf Kenntnis der wesentlichen Kostenfaktoren der CD-Produktion und des Vertriebes. Situationsbeschreibung Eine große Tonträgerfirma schließt mit der Leipziger Kinder-Rockband, die Rockkehlchen, einen Bandübernahmevertrag über eine Single-CD mit der Option auf weitere Zusammenarbeit ab. Die Rockkehlchen erhalten vorab eine Lizenzvorauszahlung von 5.000,00 Euro. Das Label kalkuliert Vermarktung und Vertrieb der ersten Maxi mit folgenden Daten: - Absatzerwartung: 65.000 verkaufte Exemplare Initialkosten der Single: 7.500,00 Euro Kosten für Werbung und Promotion: 10.000,00 Euro Händlerabgabepreis: 3,50 Euro Kosten für die Verwaltung (Overheads): 5 % vom Händlerabgabepreis (HAP) Copyright: 9,306 % vom HAP Künstlerlizenz (Artist Royalty): 15 % vom HAP Vertriebskostensatz: 14 % vom HAP Fertigungsstandardpreis (CD + Jewel-Box + Cover) = 0,75 Euro Aufgabenstellung 1 Ab wie viel verkauften Exemplaren werden die Rockkehlchen weitere Einkünfte erhalten, wenn man berücksichtigt, dass zunächst der erhaltene Vorschuss zurückverdient werden muss? 2 Stellen Sie die allgemeine Kosten- und Erlösfunktion auf und setzen sie die o. g. Werte (ohne die Absatzerwartung) des ersten Maxi-Projekts in die entsprechende Funktionsgleichung ein! 3 Berechnen Sie die Absatzmenge, bei der die Single den Break-Even-Point erreicht! 4 Wie viel Gewinn wird das Label einstreichen, wenn sich die Umsatzerwartung erfüllt, und wie hoch wären die Lizenzeinnahmen der Rockkehlchen insgesamt? Lösungsvorschlag 1 3,50 · 0,15 · x = 5.000 => x = 5.000 : 0,525 = 9.524 Stück 2 Erlöse = Absatzmenge · Stückpreis Kosten = Fixkosten + variable Stückkosten · Absatzmenge Erlöse = 3,50x Kosten = 17.500 + 2,26571x 3 BEP: 0 = 3,50x - (17.500 + 2,26571x) => x = 17.500 : 1,23429 = 14.178 Stück 4 G (65.000) = 3,50 · 65.000 - 17.500 - 2,26571 · 65.000 = 62.728,85 Euro Lizenzeinnahmen (65.000) = 65.000 · 3,50 · 0,15 = 34125,00 Euro 48 Berufsschule Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Klassenstufen 1 bis 3 Hinweise zur Umsetzung In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen. Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen 1. zum Lernfeldkonzept, 2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie - Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente, - Bildung von Lehrerteams, - Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen, 3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur - kompetenzorientierten Planung des Unterrichts, - Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen, - Leistungsermittlung und Leistungsbewertung, - Unterrichtauswertung und Reflexion sowie das Glossar. 49 Klassenstufen 1 bis 3 Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien Berufsschule Hinweise zur Veränderung des Lehrplans richten Sie bitte an das Sächsische Bildungsinstitut Dresdner Straße 78 c 01445 Radebeul Notizen: Die für den Unterricht an berufsbildenden Schulen zugelassenen Lehrpläne und Arbeitsmaterialien sind einschließlich der Angabe von Bestellnummer und Bezugsquelle in der Landesliste der Lehrpläne für die berufsbildenden Schulen im Freistaat Sachsen in ihrer jeweils geltenden Fassung enthalten. Die freigegebenen Lehrpläne und Arbeitsmaterialien finden Sie als Download unter www.bildung.sachsen.de/apps/lehrplandb/. Das Angebot wird durch das Sächsische Bildungsinstitut ständig erweitert und aktualisiert. 50