Klaus Maria Brandauer
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Klaus Maria Brandauer
Europäischer Kulturpreis für Schauspielkunst Klaus Maria Brandauer „Mir ist viel lieber, sie bringen einfach ihr ganzes Leben mit, dann interessiert es mich plötzlich!“ sagt der Meister über seine Schauspielschüler, die er jede Woche mit Begeisterung als Professor am Max-Reinhardt-Seminar in Wien unterrichtet. Für ihn selbst gibt es keine Trennung zwischen Beruf, Berufung und Leben. Genau darin liegt auch die Faszination seiner Person und die durchdringende Präsenz seiner schauspielerischen Charaktere. Wer ihn kennen lernt, erlebt Souveränität, Können, Disziplin und Erfolg, aber auch Eitelkeit, Charme und oft erschlagende Vitalität. Er polarisiert. Man mag ihn, man findet ihn ganz ausgezeichnet oder man mag ihn eben nicht. Geboren 1944 im kleinen Bad Aussee in der Steiermark wächst Brandauer in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Frankreich auf. Nach nur zwei Semestern Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart debütierte er 1964 am Landestheater Tübingen in Shakespeares „Maß für Maß“. Es folgten Stationen im Schauspielhaus Düsseldorf ab 1966 und Wien seit 1968. Dem Ensemble des Burgtheaters, wo er über 100mal den Hamlet gegeben hat, gehört er seit 1972 auf Lebenszeit an. Fast ein Jahrzehnt spielte er den Jedermann bei den Salzburger Festspielen. Den internationalen Durchbruch erzielte er in der Szabó-Verfilmung von Klaus Manns „Mephisto“. Der Film war nicht nur ein überwältigender Erfolg bei den Kritiken, sondern erhielt 1982 den Oscar als „Bester ausländischer Film“. Später spielte Brandauer in großen Hollywood-Produktionen mit. Für seine Rolle des Baron Blixen-Finecke in „Jenseits von Afrika“ wurde Brandauer für den Oscar nominiert. In „Sag niemals Nie“ brillierte Brandauer als Gegenspieler von James Bond. Sein Regiedebüt gab er 1989 mit dem eindringlichen und international anerkannten Film über den Hitler-Attentäter „Georg Elser – Einer aus Deutschland“. Auf der Bühne feierte er 1999 ein grandioses Comeback mit „Cyrano de Bergerac“ am Burgtheater in Wien, wo er 2002 auch den „Hamlet“ inszenierte. Ein überragender Erfolg sind auch seine aktuellen und preisgekrönten Lesungen der Mozartbriefe. Das ambitionierte Projekt bringt uns Mozart auch als Wortkünstler nahe (Johannes Grotzky, ARD). Für sein kulturell und künstlerisch überragendes Werk in Schauspiel, Regie und Lesung wird Klaus Maria Brandauer mit dem Europäischen Kulturpreis für Schauspielkunst 2006 ausgezeichnet. Foto: Daniel Biskup, novapool artists © Europäischer Kulturpreis Dresden 2006